Tag: Gasimporte

  • Nachrichten 17.10.2023

    Nachrichten 17.10.2023

    Die rumänischen Gasspeicher sind voll – das bedeutet, dass Rumänien den Winter ohne Gasimporte überstehen könnte, vorausgesetzt er ist mild, so Energieminister Sebastian Burduja. Rumänien könnte bei Bedarf auch der Republik Moldau Hilfe leisten. Die Beibehaltung der Obergrenze für die Strom- und Gaspreise für private Haushalte sei vor dem Hintergrund der Krise im Nahen Osten, die sich auf die globalen Energiemärkte auswirke, jedoch weiter notwendig, so Burduja weiter.



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    Rumänien bleibt in seinen Beziehungen zum Nahen Osten konsequent und bleibt als Förderer des Friedens fest, wird aber in schwierigen Momenten bedingungslos an der Seite seiner Verbündeten stehen, sagte Premierminister Marcel Ciolacu am Dienstag zum Abschluss seines Treffens mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu in Israel. Er wies darauf hin, dass Rumänien die Geschehnisse der letzten Tage in Israel aufs Schärfste verurteile und gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft die sofortige Freilassung aller Geiseln und Entführten fordere sowie die Unterlassung weiterer Aggressionsakte, insbesondere gegen zivile Ziele. Gleichzeitig rief Ciolacu dazu auf, die humanitären Korridore im Gazastreifen zu erleichtern. Benjamin Netanjahu dankte Rumänien für die Solidarität, die es Israel angesichts der Hamas-Angriffe entgegenbringt. In diesem Zusammenhang versicherte er seinem Amtskollegen, dass die israelischen Behörden alles tun werden, um die Evakuierung von Rumänen aus dem Gazastreifen zu unterstützen, sofern dies möglich ist. Während seines Besuchs in Israel traf Marcel Ciolacu auch mit der rumänischen Gemeinschaft zusammen, der er die volle Unterstützung der Regierung in Bukarest zusicherte. Bislang haben die rumänischen Behörden die sichere Rückführung von mehr als 2.200 rumänischen Staatsbürgern aus Israel unterstützt und bieten rumänischen Staatsbürgern, die um Unterstützung für ihre Rückkehr in das Land bitten, weiterhin konsularische Hilfe an.



    Präsident Klaus Iohannis nimmt heute an einer Sondersitzung des Europäischen Rates teil, die per Videokonferenz abgehalten und vom Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, einberufen wurde. Hintergrund ist die Befürchtung, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas die Spannungen zwischen den Gemeinschaften verschärfen und eine neue Migrationswelle nach Europa auslösen könnte. Wir müssen die Hilfe für die betroffene Zivilbevölkerung sicherstellen und eine Eskalation des Konflikts verhindern, indem wir alle regionalen Akteure einbeziehen. Die Lösung ist ein nachhaltiger Frieden auf der Grundlage eines Zwei-Staaten-Ansatzes. Dieser Konflikt kann zu Spannungen zwischen unseren Gemeinschaften führen und den Extremismus verstärken. Schließlich besteht ein großes Risiko der Migration und der Abwanderung einer großen Zahl von Menschen in die Nachbarländer, so Charles Michel.



    Auch US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch zu Gesprächen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu nach Israel reisen. Das Land habe das Recht, sich zu verteidigen, sagte Staatssekretär Antony Blinken. Es wird erwartet, dass Präsident Biden die Solidarität der USA mit Israel im Vorfeld der geplanten Bodenoffensive des Landes gegen die militanten Hamas-Kämpfer im Gazastreifen bekräftigen wird. 
Dem US-Verantwortlichen zufolge wird Präsident Biden über die israelischen Operationen informiert werden, die darauf abzielen, den Verlust von Zivilistenleben zu minimieren und humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen, bevor sie von der Hamas abgefangen wird. Premierminister Benjamin Netanjahu wiederum führt Gespräche mit anderen führenden Politikern. Er sprach mit Kremlchef Wladimir Putin, der den Familien der Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober sein Beileid aussprach und alle Angriffe auf die Zivilbevölkerung verurteilte. Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz soll in Israel mit Premierminister Netanjahu, Staatspräsident Herzog und Verteidigungsminister Yoav Gallant zusammentreffen. Der Bundeskanzler trifft sich auch mit den Eltern der in den Gazastreifen verschleppten deutschen Geiseln.


    In seiner Plenarsitzung in Straßburg stimmte das Europäische Parlament am Dienstag für eine Unterstützung der Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro im Zeitraum 2024-2027 für den Wiederaufbau und die Modernisierung des Landes. Die Ukraine-Unterstützung ist Teil der langfristigen Haushaltsüberprüfung der EU, die nach den zahlreichen Krisen seit 2021 angepasst werden muss. Bislang hat die EU 30 Milliarden Euro aus ihrem Haushalt bereitgestellt, um die Ukraine nach dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 zu unterstützen. Ab Juni 2022 hat die Ukraine den Status eines Kandidatenlandes für die EU-Mitgliedschaft.



    Die Premierminister Belgiens und Schwedens werden am Mittwoch ein letztes Mal gemeinsam der Opfer des Anschlags vom Montagabend in Brüssel gedenken, berichtet AFP. Der belgische Premierminister Alexander De Croo schrieb eine Botschaft in den sozialen Medien, in der es hieß, die beiden Länder würden gemeinsam trauern um die Opfer – zwei Schweden, Anhänger der schwedischen Fußballnationalmannschaft, die zum EM-Qualifikationsspiel gegen die belgische Nationalmannschaft gekommen waren. Sein schwedischer Amtskollege Ulf Kristofferson hat angekündigt, dass er an den Gedenkfeierlichkeiten in Brüssel teilnehmen wird. Der Attentäter, ein 45-jähriger Tunesier, der sich illegal in Belgien aufhielt, wurde am Dienstagmorgen von der belgischen Polizei erschossen. Nach dem Anschlag, der von Premierminister Alexander De Croo als brutaler Terroranschlag bezeichnet wurde, hat Belgien die höchste Sicherheitsstufe für die Hauptstadt Brüssel ausgerufen.

  • Energiequellen: Kann Rumänien unabhängig werden?

    Energiequellen: Kann Rumänien unabhängig werden?





    Der Krieg in der Ukraine hat in den meisten europäischen Ländern ein heikles Thema aufgeworfen — die Energieunabhängigkeit. Obwohl Rumänien nach den Niederlanden der zweitgrö‎ßte Erdgasproduzent der EU ist, ist das Land nach wie vor von Gasimporten abhängig. Derzeit werden täglich etwa 25 Millionen Kubikmeter Gas produziert — ausreichend für den Sommerverbrauch, aber ungenügend für die kalte Jahreszeit. Da die Speicher zu 90 % gefüllt sind, zeigen sich die Behörden zuversichtlich, dass Rumänien im glücklichen Fall eines milden Winters ohne Gasimporte auskommen kann.



    In der Stromversorgung sieht es hingegen nicht so gut aus. In letzter Zeit gab es nur wenige Momente, in denen die Energieerzeugung höher als der Verbrauch war, obwohl Rumänien nach Angaben der Behörden über eine doppelt so hohe funktionsfähige Produktionskapazität verfügt, wie das Land verbraucht. Nach Angaben der nationalen Energieregulierungsbehörde (ANRE) verfügt das Land über eine installierte Energiekapazität von fast 19.000 MWh. Den grö‎ßten Anteil an der Stromerzeugung hat die Wasserkraft, gefolgt von Kohle und Wind. Rumänien werde es bis 2027 schaffen, seine Energieunabhängigkeit zu sichern und sogar zu einer Schnittstelle der Energiesicherheit in der Region zu werden — auch für die Republik Moldau und die Ukraine –, sagt Dumitru Chiriță, Leiter der nationalen Energieregulierungsbehörde:



    Die Situation auf dem Strommarkt wird sich in dem Sinne stabilisieren, dass wir in der Lage sein werden, die für den internen Verbrauch notwendigen Produktionskapazitäten zu erreichen, aber auch um die Unterstützung für die Republik Moldau zu erhöhen. Die Situation wird also anders als die heutige Lage sein. Gleichzeitig müssen wir mit der neuen Energiestrategie überlegen, wie wir die Probleme in der Ukraine in die rumänische Energiestrategie einbeziehen können, denn wir müssen auch ein Lieferant von Energiesicherheit für die Ukraine sein, die sich in einem Krieg mit Russland befindet.“



    Zu erwähnen ist auch das von Rumänien mit Aserbaidschan, Georgien und Ungarn angesto‎ßene Projekt zur Lieferung von Erdgas durch das Schwarze Meer. Energieminister Virgil Popescu hat kürzlich erklärt, dass dieses Projekt Rumänien zu einer wichtigen Drehscheibe“ für Strom und Erdgas machen würde. Auch Ministerpräsident Nicolae Ciucă hat auf der UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich erwähnt, dass Rumänien wichtige Schritte in Richtung Energieunabhängigkeit durch saubere Technologien unternimmt. Dabei meinte Ciucă zwei Absichtserklärungen für Darlehen von der US-Exim-Bank, die zum Bau der Reaktoren 3 und 4 des Kernkraftwerks im südostrumänischen Cernavodă (Kreis Constanța) verwendet werden sollen.

  • BRUA-Projekt: Kann Rumänien zu einem Energiesicherheitspol werden?

    BRUA-Projekt: Kann Rumänien zu einem Energiesicherheitspol werden?

    Rumänien ist zu diesem Zeitpunkt der Neubewertung der Energiepolitik auf globaler und europäischer Ebene Teil des Prozesses zur Gründung und Entwicklung der Energieunion zusammen mit den anderen europäischen Ländern. Wonach strebt Bukarest? Als regionaler Energiesicherheits-Pol aufzutreten und nicht nur ein Markt zu sein, sondern ein Knotenpunkt der Verkehrswege, die die Europäische Union vereinen. Man möchte aber auch zum effizienten und wettbewerbsfähigen Energie- und Gasproduzenten in Europa aufsteigen. Über welche Grundlage verfügt Rumänien, um diese Ziele zu erreichen? Es sei vor allem ein Energie-Mix, das zu den gro‎ßen Unterscheidungsmerkmalen Rumäniens in Europa gehört, sagt Minister Anton.



    Wir haben ein rohstoffreiches Land. Rumänien gehört zu den wenigen europäischen Ländern, die über eine Vielfalt der Ressourcen sprechen können. Mit diesen Ressourcen und den begrenzten Produktionskapazitäten, die wir zur Verfügung haben, decken wir den gesamten Energieverbrauch und au‎ßerdem schaffen wir es, Energie in die Region zu exportieren. Rumänien ist ein Pol der Energiesicherheit.“




    Darüber hinaus könnte Rumänien, sobald die Förderung der Vorkommen auf dem Festlandsockel des Schwarzen Meeres beginnt, seine Position als unabhängiger Spieler auf dem europäischen Gasmarkt stärken und die Abhängigkeit von den Gasimporten aus Russland beseitigen. Dies ist das Ergebnis einer Delloite-Studie, die unlängst der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Kontext der Studie: Rumänien deckt bereits den grö‎ßten Teil des Erdgasverbrauchs aus seiner eigenen Produktion und ist in der Tabelle der energieunabhängigen Staaten an dritter Stelle in der EU. Von den 28 Mitgliedstaaten ist die Abhängigkeit von Rohstoffimporten lediglich in Estland und Dänemark geringer als in Rumänien.



    Razvan Nicolescu, ehemaliger Energieminister, derzeit Experte des Beratungsunternehmens Deloitte, erklärte, dass man aus Offshore-Perimetern 170 Milliarden Kubikmeter, das hei‎ßt durchschnittlich fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr fördern könnte. Investitionen in den Kohlenwasserstoff-Sektor im Schwarzen Meer würden bis zum Jahr 2040 Einnahmen für das Staatsbudget in Höhe von 26 Milliarden Dollar und weitere 40 Milliarden Dollar für das rumänische BIP generieren. Die Prognose ist etwas weniger optimistisch als die der rumänischen Behörden, sie basiere auch auf technischen Daten von Offshore-Operationen im Golf von Mexiko, die denen im Schwarzen Meer ähnlich seien, wie Răzvan Nicolescu erklärt.



    Was die Gasvorkommen angeht, behaupten die Behörden, sie beliefen sich auf 200 Milliarden Kubikmeter. Wir sagen 170 Milliarden, das gemä‎ß unserer Berechnung. Die Europäische Kommission zeigt in den durchgeführten Folgenabschätzungen einen starken Anstieg der Gaspreise. Wir schätzen, dass wir einen Produktionsüberschuss haben werden, dass diese Überschussproduktion positive Auswirkungen auf den Wettbewerb haben und den Preisanstieg in Rumänien dämpfen wird.“




    Jede Geldsumme, die in die Nutzung von Schwarzmeergas investiert wird, wird durch direkte und indirekte Folgen oder die Auswirkungen auf angrenzende Wirtschaftssektoren verdreifacht wieder in den Haushalt zurückflie‎ßen. Hier sprechen die Experten von Deloitte davon, dass es sich nicht nur um den Verkauf von Gas selbst handelt, sondern um die gesamte wirtschaftliche Kette, die mit dieser Ressource verbunden ist, wie Projektleiter Sorin Elisei erläutert.



    Wir reden von Investitionen im Wert von 22,2 Milliarden Dollar. Die Durchführung dieser Projekte in allen vier Phasen führt zu einer durchschnittlichen jährlichen Mitarbeiterzahl von über 30.000. Die Einnahmen für das kumulierte Staatsbudget werden um 26 Milliarden US-Dollar erheblich ansteigen, und wir sprechen von mehr als 70 Milliarden US-Dollar an zusätzlicher Wertsteigerung in der Produktion als Folge dieser Investitionen.“




    Deloitte schätzt, dass 65% des geförderten Erdgases in Rumänien verbraucht werden und der Rest an den Export gehen wird, wodurch die Position Bukarests auf dem europäischen Gasmarkt konsolidiert wird. Die Vision der Energiestrategie Rumäniens ist es, den Energiesektor im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu stärken. Die Entwicklung des Energiesektors bedeutet ein Aufbau neuer Kapazitäten sowie die Modernisierung der bestehenden Kapazitäten in Bezug auf Energieerzeugung, -transport und -verteilung, sagen die Entscheidungsträger in Rumänien. Aus geographischer Sicht entspricht Rumänien einem Gebiet der Europäischen Union, über das viele Transportrouten führen könnten, und in diesem Sinne wurde das sogenannte BRUA-Pipeline-Projekt gefördert.



    Der Verlauf der neuen Leitung kommt uns zugute, wir müssen uns anstrengen, mit ihr nicht nur Rumänien zu durchqueren, sondern auch Gewinne für Rumänien zu erzeugen, erklärte der Energieminister. BRUA ist ein neues europäisches Erdgasprojekt für einen Transitkorridor mit einer Gesamtlänge von 1.318 Kilometern, der eine bessere Vernetzung zwischen den Ländern entlang seiner Route ermöglichen soll — Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich. Auch will man dadurch den Energiemarkt unterstützen, indem neue Verbindungen zu gro‎ßen Infrastrukturprojekten wie die mitteleuropäischen Gaszentren und künftigen Offshore-Produktionsanlagen im Schwarzen Meer ermöglicht werden. Das Projekt soll auch eine stärkere Integration der europäischen Gasmärkte gewährleisten und die Versorgungssicherheit erhöhen.