Tag: Gebirge

  • Unterwegs im Königswaldgebirge: Abenteuer und Natur erleben

    Unterwegs im Königswaldgebirge: Abenteuer und Natur erleben

    “Abenteuer und Bewegung in der Natur stehen hier an erster Stelle, und zwar für alle: von Familien mit Kindern, jungen Paaren bis hin zu älteren Reisenden. In dem Gebiet findet man sowohl eine gut ausgebaute Infrastruktur und Wanderwege als auch zugelassene Bergführer und einen leistungsstarken Rettungsdienst, der das gesamte Gebiet abdeckt. Es gibt zehn markierte und beschriebene Berglaufstrecken, 18 Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, sieben Klettersteige, eine Raftingstrecke und mehrere hundert Kilometer markierte und beschriebene Radwege. Plus neun Höhlen für Forschung und Tourismus und vier rein touristische Höhlen. Diese Höhlen sind praktisch das Markenzeichen des Königswaldgebirges.”

    In den Bergen werden zahlreiche naturkundliche und naturfreundliche Ausflüge organisiert. Sie werden als Ökotouren bezeichnet und konzentrieren sich auf die Beobachtung und Würdigung der Natur und der lokalen Traditionen. Hier kann man zum Beispiel die Schlucht der Schnellen Kreisch – rumänisch Crișul Repede – mit dem Fahrrad erkunden. Dieses Abenteuer dauert drei Tage. Sie werden sowohl Entspannung als auch spektakuläre Landschaften genießen. Die Radstrecke beträgt zwischen 25 und 35 Kilometern pro Tag. Paul Iacobaș von der Zielgebietsagentur Pădurea Craiului erzählt, wie gut die Angebote bei den Reisenden ankommen.

    “Eine sehr erfolgreiche Ökotour begann in der Regel am Donnerstag, wobei die Touristen von den Flughäfen Oradea, Cluj oder sogar Debrecen in Ungarn anreisten. Hier war dann eine Reihe von Aktivitäten geplant, die bis Sonntag dauerte. Sie unternahmen eine Fahrradtour und besuchten touristische Höhlen. Dann nahmen sie ihre Höhlenausrüstung und erkundeten eine anspruchsvollere Höhle, die unter der Leitung eines spezialisierten Führers besichtigt wurde. Sie gingen auch auf einen einfachen Klettersteig und wanderten in der Gegend. All das in etwa vier Tagen. Sie übernachteten in einem örtlichen Gästehaus, wo sie von den einheimischen Hausfrauen zubereitetes Essen bei einem sehr schönen Ausblick auf die Berge genießen konnten. In der Tat, die Sonnenuntergänge waren einfach wunderschön.”

    In der Umgebung gibt es noch einige Handwerksmeister, die mit großer Leidenschaft am Werk sind – die weiße Töpferware von Vadul Crișului ist eines der Handwerke, die unbedingt genannt werden sollten.

    “Nach dem Brennen sieht diese Keramik fast wie weißes Porzellan aus, da der Ton, aus dem sie hergestellt wird, keine Eisenoxide enthält. Die Töpferware ist mit einigen sehr alten traditionellen Motiven tiefsinniger Bedeutung verziert. Nicht zu vergessen – die besonders schön dekorierten Drăgoteni-Eier, wobei dieses Handwerk natürlich zu Ostern seinen Höhepunkt erreicht. Es gibt sogar ein Fest und einen Wettbewerb im Eierverzieren. Die Technik ist ein wenig anders als in anderen Teilen Rumäniens. Auch das Handwerk der Horngeige ist sehr interessant. Dieses hybride Instrument kombiniert den klassischen Geigenkörper mit einer Art Trompete aus einem Material, das sehr laute Töne abgibt, um den Klang zu verstärken. Das ist ein echtes Spektakel, das man hören kann. Zu jeder Jahreszeit finden die typischen landwirtschaftlichen Arbeiten statt: Vom Heumähen bis zum Pflügen und der Aussaat, die oft noch von Hand ausgeführt werden. Dies verleiht der Kulturlandschaft, die aus einem Flickenteppich von Wäldern, Wiesen und Weiden besteht, ihren besonderen Charme.”

    Sowohl der oberirdische Karst mit Schluchten und Klammen als auch der unterirdische Karst, also die Höhlen, gehören zu den interessantesten im ganzen Apuseni-Gebirge und sind mit Sicherheit die am leichtesten zu besuchen.

    “Ich würde vor allem die Meziad-Höhle erwähnen, eine der am schönsten dekorierten Höhlen mit einem beeindruckenden Innenleben aus Galerien. Auch die Kristallhöhle in der Farcu-Mine gehört genannt. Sie ist eine der wenigen Höhlen der Welt, in denen Kalzitkristalle zu finden sind. Der Zugang zu dieser kleinen Höhle ist über einen alten Stollen möglich. Im Grunde genommen besucht man so ein altes Bergwerk und eine Höhle. Die Crișul-Repede-Schlucht ist ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet, auch wenn ich sie zuletzt erwähne. Die Schlucht wurde von der Schnellen Kreisch in den Kalkfels gegraben. Abgesehen davon, dass es hier viele Fels- und Kalksteinformationen, Fische und einen schönen Wasserfall gibt und die Flora sehr speziell ist, wurde das Gebiet zum gemischten Schutzgebiet erklärt, das natürliche und geologische Elemente miteinander verbindet.”

    Die Schönheit und das Geheimnisvolle zu entdecken, kann die Wahrnehmung der Außenwelt verändern – und das ist der Eindruck, den viele Touristen mitnehmen.

    “In erster Linie wird das Gebiet von Rumänen besucht, aber auch von Westeuropäern, die hier leben, sowie von vielen Ungarn, Polen, Tschechen und Deutschen. Die Menschen waren beeindruckt von der Tatsache, dass es sich um ein relativ kleines Gebiet handelt, in dem aber viele Attraktionen und Naturerlebnisse konzentriert sind und wo es noch eine lebendige Tradition gibt. Wir haben bisher viel an der Infrastruktur und am Angebot gearbeitet und jetzt schnüren wir attraktive Pakete, um national und international unser Profil zu schärfen und vor allem die Touristen länger als nur ein paar Tage in der Region zu halten, damit sie wirklich fünf bis sieben Tage bleiben, weil es hier wirklich etwas zu sehen gibt, zumal das Gebiet ganz in der Nähe von zwei sehr schönen rumänischen Städten liegt. Wir sprechen hier von der Jugendstilstadt Oradea, mit dem deutschen Namen Großwardein, und Klausenburg oder rumänisch Cluj.”

    Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen, ob zur Entspannung oder für ein Abenteuer – das Königswaldgebirge ist ein echter Tipp für Naturbegeisterte.

  • Nationalpark Măcin-Gebirge: biologische Vielfalt in Steppengebiet

    Nationalpark Măcin-Gebirge: biologische Vielfalt in Steppengebiet

    Der Nationalpark des Măcin-Gebirges ist das einzige Gebiet in der EU, wo steppenspezifische Ökosysteme auf Wälder des unteren Mittelmeers und des Balkans aufeinandertreffen. Er ist Teil des Netzwerks Natura 2000 und der einzige Nationalpark in Europa für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt in einem Steppengebiet. Das Gebirge ist das trockenste in Rumänien und ist dennoch eines der vielfältigsten, auch weil es für die Wandervögel an den Flüssen Pruth und Sereth wichtig ist. So kommt es auch, dass 29 Raubvogelarten das Gebirge ihr Revier nennen — die meisten in Europa. Viorel Roşca, Direktor des Nationalparks im Măcin-Gebirge sagt, dass die Natur hier ein echtes Labor eingerichtet hat:



    Wir haben hier über 181 Vogelarten, weil die Täler und zerklüfteten Berge für einzigartige Luftströme sorgen — diesen Aufwind nutzen viele Arten gerne, um aus der Höhe Ausschau zu halten. Aus diesem Grund sieht man hier Raubvögel, die in Europa allenfalls noch in Lehrbüchern erscheinen.“




    Verschiedene Adler- und Falkenarten sind hier zuhause — so auch der Sakerfalke, der vom Aussterben bedroht ist. Vier Nester gibt es hier, drei davon hatten dieses Jahr Nachwuchs. Und natürlich sind auch kleinere Vögel anzutreffen — japanische Birdwatcher kommen in Scharen und wundern sich, wie viele es hier gibt.


    Abgesehen von den Vögeln weist der Ranger auch auf die maurische Landschildkröte, die mit über 4000 Exemplaren das Wahrzeichen des Parks ist. Schlangen und Eidechsen treffen Wanderer auf Schritt und Tritt an — die Smaragdeidechse ist eines der schönsten Tiere überhaupt. Während man naturgemä‎ß mit gro‎ßen Säugetieren wie Wildschweinen oder sogar Hirschen rechnet, ist die starke Verbreitung der Schakale in den letzten Jahren erstaunlich — sie sind zum stärksten Raubtier aufgestiegen.



    Die Pflanzenvielfalt ist ebenfalls stark ausgeprägt, selbst wenn im Gebirge kaum Regen fällt: 27 Arten sind nur in der Dobrudscha bekannt, weitere 72 gelten als selten oder bedroht. Unter ihnen sind auch einige, die praktisch direkt dem Felsgestein entsprie‎ßen, weil das magmahaltige Mineral reich an Nährstoffen ist. Viorel Roşca sagt, dass die Pflanzen hier ein einzigartiges Ökosystem bilden:



    Über 1900 Pflanzenarten sind hier anzutreffen — mehr als die Hälfte aller Pflanzenarten des Landes. Im Frühling wachsen auch Maiglöckchenarten, die wir nur hier antreffen“.




    Auf dem Logo des Parks ist eine nur hier anzutreffende Pflanze zu sehen — die Campanula Romanica, eine andere Glockenblume, die einen einzigartigen Anpassungsmechanismus für die extreme Trockenheit entwickelt hat. Aber auch Tulpen und Pfingstrosengewächse sind zu finden. Ganz interessant ist eine sehr tief wachsende Buche, die Fagus Taurica, während andere Buchenarten erst in 700 Metern gedeihen, fühlt sich diese Buche schon in 155 Metern sehr wohl. Auf 155 Hektar wachsen viele ihrer Exemplare kompakt und dicht aneinander, sie erreichen zwei Meter im Durchmesser und 40 Meter Höhe, sagt Roşca abschlie‎ßend. Mehr Infos zum spektakulären Reservat gibt es in englischer Sprache auf der Homepage www.parcmacin.ro.

  • Predeal – der Winterferienort für alle

    Predeal – der Winterferienort für alle

    Unser heutiges Reiseziel ist Predeal, ein Ferienort, der knappe 140 Km nördlich von der rumänischen Hauptstadt Bukarest liegt. Predeal ist ein gut besuchter Gebirgsferienort in Rumänien und zugleich die am höchsten gelegene Stadt in unserem Land — sie liegt nämlich in einer Höhe von 1059 m. Predeal ist der ideale Ferienort sowohl für Entspannung wie auch für einen aktiven Urlaub. Wintersportliebhaber seien besonders willkommen, sagte Marius Cătălin Câmpeanu, der Leiter der Touristen-Auskunftsstelle vor Ort:



    Ein Aufenthalt in Predeal lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Doch im Winter hat der Ferienort einen besonderen Charme. Unser Schigebiet umfasst 6 Schipisten. Derzeit sind alle offen. Die Temperaturen sind in den letzten Tagen stark gesunken und wir konnten reichlich Kunstschnee erzeugen. Dazu hat es auch geschneit. Laut dem Wetterbericht soll es weiterhin schneien. Sowohl der Sessellift wie auch die drei Skilifte sind in Betrieb. Unsere Schipisten haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Es gibt zwei Schipisten für Anfänger, drei rote Schipisten mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad und eine schwarze Schipiste — Subteleferic — für erfahrene Schifahrer. Ein Schigebiet für alle!“




    Den Schifahrern stehen insgesamt 8 km Schipisten zur Verfügung. Nachtbeleuchtung gibt es allerdings nur auf der Schipiste Clăbucet. Die Schischulen vor Ort bieten Schikurse an — sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene. Im Angebot steht Einzel- wie Gruppenunterricht. Der Schiunterricht kostet zwischen 22 und 32 Euro pro Stunde. Wer keine eigene Schiausrüstung hat, kann Schier und Schischuhe in den vielen Schiverleih-Geschäften vor Ort ausleihen. Marius Cătălin Câmpeanu, der Leiter der örtlichen Touristeninformation, erzählte uns mehr über die geplanten Winter-Veranstaltungen:



    Wir veranstalten jedes Wochenende verschiedene Events. Ende letzten Jahres eröffneten wir offiziell die Wintersaison. Danach feierten wir Sylvester auf der Schipiste. Es folgte der sogenannte Ski Test Day — zu diesem Anlass hatten alle Touristen die Möglichkeit, Schier, Snowboards oder andere Winterausrüstungen gro‎ßer Hersteller zu testen. Dann folgt die Winter Tour — eine Rundfahrt auf allen Schipisten, auf denen verschiedene Wettbewerbe und Spiele organisiert werden. Selbstverständlich werden auch Preise verliehen. Es gibt auch Wandermöglichkeiten für diejenigen, die sich nicht auf Schier oder Snowboards wagen. Wir organisieren einen gastronomischen Berghütten-Rundgang — entweder zu Fu‎ß oder mit Quads. Jede Berghütte bereitet verschiedene typische Speisen, die während der Tour verkostet werden können. Au‎ßerdem können die Touristen nach Trei Brazi fahren. Dort gibt es einen Fun Park, wo sich sowohl Kinder wie auch Erwachsene beim Snowtubing oder Seilrutschen amüsieren können. In der Nähe gibt es au‎ßerdem zwei Berghütten und zahlreiche Rodelmöglichkeiten.“




    In Predeal gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten in 2- bis 5-Sterne-Pensionen und Hotels, mit oder ohne Fitnessräumlichkeiten und Wellness-Bereich.

  • Nationalpark Măcin-Gebirge fördert nachhaltigen Tourismus

    Nationalpark Măcin-Gebirge fördert nachhaltigen Tourismus

    Der Nationalpark Măcin-Gebirge liegt in der Dobrudscha, im Südosten Rumäniens. Das Gebiet steht unter Naturschutz und wurde 1998 zum Biosphären-Reservat erklärt. Besonders ist hier die seltene Steppen-Vegetation. In diesem Nationalpark gibt es sehr viele gefährdete Pflanzenarten, viele dieser sind in Rumänien nur in der Dobrudscha zu finden. In diesem Gebirge, in der Nähe der Ortschaft Izvoarele, befindet sich Dealul Consul, der Consul-Hügel, ein Fels aus Vulkanstein, den die lokalen Behörden dieses Jahr touristisch erfassen möchten.



    Vier neue touristische Routen, die archäologische Stätten, religiöse Stätten und Landschaften umfassen, sollen eröffnet werden. Der Consul-Hügel ist 333 Meter hoch und ist seit mehr als 80 Jahren Naturreservat. Mehr dazu erfahren wir vom Direktor des Nationalparks Măcin-Gebirge, Viorel Roşca:



    Der Consul-Hügel ist der Ausgangspunkt der ersten Route: Consul, Alba, Valea Teilor ist eine der beiden von der Königin Maria 1927 erklärten Naturreservate. Die Entscheidung kam, nachdem ein Jahr zuvor König Ferdinand, Königin Maria und die Prinzessinnen eine Reise mit dem Schiff unternahmen. Sie starteten in Olteniţa und kamen auf dem Măcin-Arm in die Dobrudscha. Sie wurden von dieser märchenhaften Region verzaubert. Auf dem Consul-Hügel entdeckte Königin Maria einen wunderbaren Ort zum Malen. Hier gibt es ein Gemisch von Steppenpflanzen und Feuchtpflanzen, weil es da auch den Taiţa-Fluss gibt, der ins Schwarze Meer flie‎ßt. Es verleiht dem Gebiet ein besonderes Bild, sowohl landschaftlich als auch wissenschaftlich. Königin Maria fragte den Apotheker, der sie begleitete, nach diesen Pflanzen und wunderbaren Landschaften und dieser erklärte ihr, dass es seltene Pflanzen seien, viele von ihnen nur in der Dobrudscha zu finden. Jetzt haben wir die Ehre, diesen Hügel in eine touristische Route, die ganz bestimmt Interesse wecken wird, einzuschlie‎ßen.“




    Das Măcin-Gebirge kann zu Fu‎ß, auf dem Pferd oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Die Radwege verbinden die Ortschaften, die sich in der Nähe des Parks befinden. Auf den Kämmen und am Fu‎ße der Gebirge sind antike Burgen und Klöster zu finden. Viorel Roşca berichtet weiter:



    Das Gebiet des Măcin-Gebirges stellt eine einmalige touristische Alternative dar, wo uralte Landschaften, die vom Wind in den letzten 500 Millionen Jahren geschaffen wurden, bewundert werden können. Sehr wertvoll sind hier die unterschiedlichen Pflanzenarten. Es gibt Waldwiesen voller Byzantinischer Pfingstrosen und Netzblatt-Pfingstrosen, Diptame, Gletscher-Nelken, Orchideen und Schwertlilien. Es sind Gebiete, die wir fördern, weil bis jetzt diese Gebirge eher den Wissenschaftlern bekannt waren. Wir finden hier noch eine Achillea-Art (Schafgarben), die nur 15 cm gro‎ß ist, nur wenn man sie berührt, geht aus ihr ein starker Moschus-Duft aus. Weiter wachsen in diesem Gebiet noch gelbe Zeitlosen. Ein interessanter Baum, der hier wächst, ist die orientalische Hainbuche, der eine gro‎ße Baumkrone hat und während des hei‎ßen Sommers für die anderen Arten um sich für Schatten sorgt.“




    Die Vielfalt in Land-, Wald-, und Fels-Ökösystemen zusammen mit den Wasser-Ökosystemen der Region bieten sehr gute Bedingungen für die Existenz zahlreicher Vogelarten. Zudem fliegen viele Zugvögel durch das Gebiet. Ebenfalls hier gibt es den wichtigsten Brutort für Greifvögel in der ganzen Dobrudscha. In den Fels-Spalten des Măcin-Gebirges lebt der Sakerfalke, eine der am meisten gefährdeten Arten in Rumänien, sowie der Adlerbussard. Viorel Roşca gibt weiter Auskunft:



    Das Măcin-Gebirge befindet sich auf der Migrationsroute gro‎ßer Greifvögel. Vom Consul-Hügel aus kann man wichtige, seltene Vogelarten sehen. Zudem gibt es hier zwei Höhlen, in denen zwei Fledermaus-Arten leben, eine davon sehr selten. Das Gebiet ist ein echtes Naturlabor und deshalb muss hier ein nachhaltiger Tourismus betrieben werden.“




    Die Verwaltung des Nationalparks Măcin-Gebirge hofft, dass mindestens 15 Tausend Personen das geschützte Gebiet besuchen werden. In der Nähe des Parks wurden schon Camping-Plätze eingerichtet und in den Ortschaften Isaccea, Cetăţuia und Traian werden den Gästen 80 Unterkunftsplätze zur Verfügung stehen.

  • Bergbau-Gemeinde Roşia Montană vor Aufnahme in UNESCO-Weltkulturerbe?

    Bergbau-Gemeinde Roşia Montană vor Aufnahme in UNESCO-Weltkulturerbe?

    Das Umwelt- und das Kultusministerium gaben unlängst bekannt, dass Rumänien die Gemeinde Roşia Montană auf die Kandidatenliste für die Aufnahme in das Weltkulturerbe der UNESCO gesetzt hat. Die endgültige Entscheidung über die Nominierung zur Aufnahme obliegt der UNESCO und soll in Paris fallen. Dabei wird eine umfassende Akte untersucht, in der sowohl das Szenario über die wirtschaftliche Wiederbelebung als auch das über die Erhaltung der Region eine Rolle spielen.



    Roşia Montană im Apuseni-Gebirge der Westkarpaten zählt zu den ältesten und bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Bereits in der Bronzezeit wurde hier Bergbau betrieben, später in der Antike, im Mittelalter und in der Moderne. Der traditionelle Bergbau, der ursprünglich von Familieninitiativen und kleinen Bergbauer-Genossenschaften ausging, endete mit der Verstaatlichung durch die Kommunisten ab 1948. Es folgte eine Industrialisierung des Bergbaus in der Region, die 2006 ein Ende fand.



    Mehrere Galerien durchkreuzen die Gebirgsmassive, die ringsum die Gemeinde umgeben. Ihre Gesamtlänge beträgt gut 80 Kilometer. Davon stammen die ersten sieben Kilometer aus der Antike und bildeten das größte und bedeutendste Bergwerk der Römer. Die heutige Stätte ist eben durch die langen Galerien, aber auch die Landschaften an der Oberfläche und die Marktgemeinde der Bergbauer gekennzeichnet.



    Laut bisherigen Evaluierungen erfüllt Roşia Montană fünf der Kriterien der UNESCO für die Aufnahme in das Weltkulturerbe. Mehrere NGOs hatten die Aufnahme verlangt, weil sie sich dadurch internationalen Schutz für die Bergbau-Gemeinde in den Westkarpaten erhofften. Der Ort sei laut Angaben der Organisationen angesichts eines Gold-Tagebauprojekts des kanadischen Unternehmens Roşia Montană Gold Corporation bedroht gewesen. 15 Jahre lang hatte das Unternehmen versucht, die Genehmigung für den Beginn der Bergbau-Aktivitäten an der Oberfläche zu erhalten.



    Nach der Ankündigung der Roşia Montană Gold Corporation, bei der Goldförderung Zyanid verwenden zu wollen, brach ein Skandal aus. Die Fördermethode könnte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und das archäologisch wertvolle Bergwerk aus der römischen Zeit haben, sagten die Kritiker des Vorhabens. Geologen vermuten in der Region das größte Goldvorkommen in Europa, hier hätten mit dem Zyanidverfahren 300 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber gewonnen werden könen.



    Laut Eugen David, dem Vorsitzenden der NGO Alburnus Maior, sei der jüngste Vorschlag Rumäniens nicht nur ein großer Gewinn für das Kulturerbe. Es sei auch ein großer Sieg der Zivilgesellschaft, der Sieg Tausender Menschen im In- und Ausland, die auf der Straße für die Rettung der Gemeinde Roşia Montană demonstriert hätten.

  • Nationalpark Măcin-Gebirge: Einmalige Habitate und Biodiversität

    Nationalpark Măcin-Gebirge: Einmalige Habitate und Biodiversität

    Das Măcin-Gebirge liegt im Südosten Rumäniens und ist das älteste Europas. Deshalb ist das Gebirge auch nur 476 Meter hoch. Etwa 50% der Pflanzen- und Tierarten, die in Rumänien leben, sind hier zu finden. Hier wurde auch der National Park Măcin-Gebirge eingerichtet. Es handelt sich dabei um eine 10 Tausend Hektar gro‎ße Fläche, die unter Naturschutz steht. In diesem Nationalpark wurden 24 prioritäre Habitate identifiziert, eines davon einmalig in Europa: der Dobrudscha-Buchenwald. Hier leben auch sehr viele Schmetterlinge-Arten, wie uns Prof. Dr. László Rákosy von der Babes-Bolyai-Universität in Cluj (Klausenburg) erzählt:



    Aufgrund der Lage ist die Luftverschmutzung im Măcin-Gebirge kleiner als in anderen Regionen Rumäniens und Europas. Daran muss man folglich nicht mehr allzu viel arbeiten. Man muss aber die seltenen Arten erkennen, die Arten, die für das Măcin-Gebirge spezifisch sind, und diese Arten müssen unter Schutz gestellt werden. Im Măcin-Gebirge leben seltene und sehr seltene Arten. Hier lebt auch der grö‎ßte Schmetterling Europas, mit einer Flügelspannweite von mehr als 12 Zentimetern. Er ist also grö‎ßer als eine menschliche Hand. Es ist der Nachtpfauenauge, der zwischen Ende April und Mitte Juni fliegt. Die Raupen dieses Schmetterlings entwickeln sich in unterschiedlichen Obstbäumen und Bäumen und Büschen, die am Rande der Wälder zu finden sind. Der Schmetterling hei‎ßt Nachtpfauenauge, weil auf seinen Flügeln 4 vier runde Flecken, wie der männliche Pfau sie auf den Federn hat, zu sehen sind. Laut Wissenschaftlern gibt es in der Welt etwa 130-150.000 Schmetterlingsarten. In Rumänien wurden etwa 4.000-4.030 Arten registriert, wir schätzen aber ein, dass es etwa 5.000 Arten sind. Die meisten sind keine schönen, bunten Tagfalter, sondern Nachtfalter. Im Măcin leben etwa 900 Schmetterlingsarten.“




    Der Nationalpark Măcin-Gebirge, der seit 1998 auch Biosphären-Reservat ist, ist die einzige Region Europas, wo Ökosysteme, die für die Steppe typisch sind, zusammen mit submediterranen und balkanischen Wäldern zu treffen sind. Hier gibt es knapp 70% der bekannten Gesteinsarten, Pflanzen, die im Felsbereich wachsen, und mehr als 180 Vogelarten. Es ist auch ein für die Raubvögel wichtiges Brutgebiet. Die Region liegt auf einer wichtigen Migrations-Routen der Vögel, die dem Lauf der Flüsse Pruth und Sereth folgen. Eine hohe Zahl von Störchen und anderen Zugvögeln durchqueren diesen Korridor. Prof. Dr. Ioan Coroiu von der Babes-Bolyai-Universität in Cluj berichtet:



    Hier sind die Arten, die das Felsgebiet lieben, zu Hause. Die seltenste Art ist wahrscheinlich der Donau-Falke. Das Vorhandensein dieser Arten hier zeigt uns, dass die Gegend reich an kleinen Säugetieren ist, vor allem an Mäusen und Spitzmäusen. Auch Reptilien leben hier. Auf dem ganzen Pricopanului-Kamm findet man insbesondere im Frühling zahlreiche Schildkröten. Ein anderes Reptil, das hier lebt ist die Hornviper. Auch die östliche Vierstreifennatter ist hier zu finden. Vor 15-20 Jahren dachten wir, sie sei hier ausgestorben, es gibt sie aber in einer immer höheren Anzahl, im Măcin-Gebirge und im Hagieni-Wald. Weiter gibt es noch Eidechsen.“




    Um Informationen über die Biodiversität, Geschichte und Ethnographie der Region zu übermitteln, wurde vor kurzem ein modernes Info-Zentrum des Nationalparks Măcin-Gebirge in der Ortschaft Greci eröffnet. Die Besucher können auf diese Weise Informationen über die Bedeutung dieser in Europa einmaligen Gegend bekommen.

  • Der Naturpark Putna im Landkreis Vrancea

    Der Naturpark Putna im Landkreis Vrancea

    Im Naturpark Putna leben große Fleischfresser, Amphibien, Reptilien und wirbellose Tiere, jedoch auch 12 in Europa geschützte Vogelarten. Weil die Habitate größtenteils im Waldgebiet liegen, sind sie übersichtlich und schwer zugänglich, und stellen deshalb ideale Lebensräume für die großen Fleischfresser dar. Die natürlichen Habitate auf dem Parkgebiet sind unterschiedlich: Buchenwälder, alpine und boreale Sträucher, Weiden und alpine Heuwiesen.



    Das bedeutendste Naturschutzgebiet hier ist das Naturreservat Tişiţa. Dieses befindet sich in einer Höhe von 850 Metern und umfasst das mittlere und niedere Becken des gleichnamigen Flußes Tişiţa. Die Tişiţa-Klamme hat ein canyon-artiges Aussehen, mit hohen Felswänden, sie führt aber auch entlang mehrerer Einzugsgebiete. Der Zugang in die Klamme ist dank einer Waldbahn-Strecke möglich. Allerdings gibt es eine eineinhalb Kilometer lange Strecke, die nicht zugänglich ist, weil sie an extrem engen Stellen zwischen 3-10 Metern vorbeiführt, wo mehrere Felsschwellen und steile Abhänge den Zugang unmöglich machen. An manchen Stellen ist der Fluss sehr tief, die Landschaft ist aufgrund der Reliefformen atemberaubend. Das Naturreservat ist insgesamt 4,5 Kilometer lang und damit eines der größten Naturschutzgebiete im Landkreis Vrancea. Beim Parkleiter in Putna Ion Militaru erkundigten wir uns nach den Merkmalen des Gebiets.



    Das Naturreservat Tişita erstreckt sich über 2700 Hektar, hier sieht man den in niedrigster Höhe gedeihenden Edelweiß in Rumänien. Außerdem wächst hier der Gelbe Frauenschuh und eine endemische Schmetterlingsart, die nur in bestimmten Regionen in Rumänien anzutreffen ist, etwa in der Region um Klausenburg und eben hier bei uns. Und als ein Kuriosum, in diesem Gebiet wurden seit 1981 und 1983 Gämsen angesiedelt. Einigen Dokumenten ist zu entnehmen, dass die Gämsen hier wieder angesiedelt wurden, denn ein Archiv des österreichisch-ungarischen Reichs soll belegen, dass die letzte in Tişiţa erlegte Gämse 1902 lebte. Überhaupt leben hier mehrere Grasfresser, etwa der Gemeine Hirsch, dessen Genom sehr gut definiert ist im Vergleich zu anderen Hirscharten in den Karpaten. Und ferner lebt hier die Otter, leider hatten die starken Regefälle von 2005 dessen Lebensräume im Wasser zerstört. Seit diesem Jahr sind wir bemüht, das Habitat zu regenerieren, durch die Einführung der Forelle – das würde die Otter-Population in ein optimales Gleichgewicht bringen. Und überhaupt ist die Tişiţa voll von Forellen. Dann wachsen hier noch die Alpenrose, der Gemeine Flieder und die Trollblume. Die großen Fleischfresser sind der Bär, der Luchs und der Wolf, sehr wichtige Arten auf europäischer Ebene und deshalb gilt das Gebiet als Europaschutzgebiet. Weil es ein relativ abgelegenes Gebiet ist, in dem menschliche Einflüsse kaum zu bemerken sind, ist die Artenvielfalt in einem guten Zustand, ja fast unberührt. Auf dem Parkgebiet gibt es nur zwei Gemeinden.



    Ein weiteres Naturschutzgebiet, das seit 1970 auf der Liste geschützter Gebiete steht, ist die sogenannte Kieferngrube, die sich auf 11 Hektar erstreckt. Das wahre Juwel für den Fremdenverkehr hier sind die prähistorischen Fische, die vor allem Experten anziehen, berichtet Parkleiter Ion Militaru:



    Es ist ein Fossilienreservat. In den Gesteinschichten kann man die Spuren vor Jahrtausenden ausgestorbener Arten erkennen, Fische, Reptilien oder Schnecken. Deshalb wurde hier ein Reservat eingerichtet. Der Zugang ist einfach, es gibt eine touristische Wanderroute. Insgesamt gibt es hier 7 Naturreservate. Der Wald Lepsa Zboina erstreckt sich über 200 Hektar, in diesem Fall ist es ein Blumenreservat. Der Putna-Wasserfall ist ein geomorfologisches Reservat. Den Wasserfall besuchen jährlich ganz viele Touristen, er ist einer der schönsten im ganzen Land. Er ist ungefähr 80 Meter lang, das Wasser staut sich in einem etwa 12 Meter tiefen See. Dann ist hier noch der Coza-Engpass, der infolge natürlicher Phänomene entstand, die Felswände sind schräg angeschnitten und weisen wunderschöne Pastellfarben auf. Dann haben wir das Naturreservat am Goru-Gipfel, das ist auch der höchste Gipfel des Vrancea-Gebirges in 1787 Metern Höhe. Hier und nur hier wächst die Bergkiefer. Und dann ist noch der Rote Berghang auf der Liste, hier spielt die Landschaft des Reservats eine Rolle, infolge von Erosionen sind turmartige Gebilde zu erkennen.



    Ein Förderprojekt der EU hatte den Naturpark Putna als Nutznießer, es ging dabei um die Erhaltung der biologischen Vielfalt des Gebiets. Das Projekt sei 2010 angelaufen und habe drei große Aktionslinien gehabt, berichtet Ion Militaru.



    Zum Einen ging es um eine Bestandsaufnahme aller Pflanzen- und Tierarten, eine Kartenaufzeichnung in den Waldhabitaten, die Schaffung eines Verteilsystems für die Europaarten. In einem weiteren Bereich ging es um die Schärfung des Bewusstseins. Man startete Veranstaltungen für Kinder und Interessierte, die für die Verwaltung unterschiedlicher Waldgebiete zuständig sind. Dann trafen wir auch Verwalter von Jagdgebieten, um zu gewährleisten, dass das geltende Gesetz möglichst gut respektiert wird. Die dritte Ebene des Projekts bezog sich auf die Stärkung der institutionellen Kapazitäten mithilfe von Fortbildungskursen für das Personal oder die Verbesserung der Ausstattung der Verwaltungsgebäude. Der Gesamtwert des Projekts betrug 360.000 Euro, die Laufzeit endete letztes Jahr.



    Eines ist wohl klar, verspricht der Parkleiter: Besucher des Nationalparks Putna im Landkreis Vrancea finden hier wunderschöne Flecken der Natur vor – und anständige Unterbringungsmöglichkeiten in den umliegenden Ortschaften für einen angenehmen Aufenthalt.

  • Nachrichten 04.01.2014

    Nachrichten 04.01.2014

    BUKAREST: Am ersten Bankgeschäftstag des Jahres hat die Landeswährung Leu gegenüber dem Euro abgewertet und damit ein Rekordtief der letzten sechs Monate erreicht. Die Nationalbank Rumäniens legte einen offiziellen Referenzkurs von 4,48 Lei für 1 Euro fest, was einem Wertverlust von 1,2% im Vergleich zum Jahresende 2013 darstellt. Die rumänische Währung hatte im vergangenen Jahr allerdings die beste Entwicklung innerhalb des EU-Raumes verzeichnet. Laut einer Analyse des Unternehmens Novel Securities könnte der Wechselkurs des Leu im Wahljahr 2014 vor dem Hintergrund politischer Instabilität schwanken. Die Nationale Prognose-Kommission hatte davor einen Euro-Wechselkurs von rund 4.45 Lei vorausgesagt.



    BUKAREST: Die überdurchschnittlichen Temperaturen und die geringen Niederschlagsmengen in diesem Winter bereiten der rumänischen Landwirtschaft bereits Probleme. Vertreter der Landwirte gehen davon aus, dass vor allem die kleinen Betriebe betroffen sein werden. Laut Experten könnten die Ernten in diesem Jahr insbesondere unter dem gesunkenen Grundwasserspiegel leiden. Rumänien erlebt gerade seinen niederschlagsarmsten Winter seit 1961. 2013 hatte das Land in der Landwirtschaft noch Rekorderträge erreicht.



    BUKAREST: Gut 100.000 Rumänen haben die Silvesternacht in den Urlaubsorten des Landes verbracht. Das ergab eine Hochrechnung des Arbeitgeberverbandes der Tourismus-Branche. Die Zahl liegt um 15% über der vom Vorjahr. Die beliebtesten Ziele an Silvester waren die Ferienorte im Gebirge, gefolgt von den Bauernhof-Pensionen und den Kurorten. Auch die Anzahl der Rumänen, die Neujahr im Ausland feierten, war im Steigen begriffen. Gut 10.000 Personen zahlten für touristische Dienstleistungen au‎ßerhalb der Landesgrenzen etwa 5,3 Millionen Euro. Ihre beliebtesten Reiseziele waren wie im Jahr zuvor Österreich, Bulgarien, Griechenland und die Türkei.



    SPORT: Tennisprofi Monica Niculescu hat an der Seite ihrer Doppelpartnerin Klara Zakopalowa aus Tschechien das WTA-Turnier im chinesischen Shenzen gewonnen. Im Endspiel bezwangen sie die Schwestern Ljudmila und Nadja Kicenok aus der Ukraine mit 6:3 und 6:4. Für Niculescu ist es der bereits dritte Turniersieg im Doppel. In Einzelturnier war für die Rumänin im Viertelfinale Schluss. Für ihre Erfolge in Shenzen erhält die Rumänin insgesamt 18.000 US-Dollar Preisgeld sowie 60 Weltranglistenpunkte in der Einzelwertung und 280 für die Doppelrangliste.