Tag: Geiseldrama

  • Die Woche 21.01. – 25.01.2013 im Überblick

    Die Woche 21.01. – 25.01.2013 im Überblick


    DIE THEMEN:





    Haushaltsentwurf für 2013 von Exekutive genehmigt


    Internationale Geldgeber pochen in Bukarest erneut auf Privatisierungen


    Neues Statut der Volksvertreter


    Geiseldrama in Algerien: zwei Rumänen ums Leben gekommen


    Haushaltsentwurf für 2013 von Exekutive genehmigt


    Die Gesetzentwürfe zum Staatshaushalt und zum Haushalt der Sozialversicherungen für 2013, die am Mittwoch von der Bukarester Regierung verabschiedet wurden, werden ab Montag dem Parlament zur Debatte vorgelegt. Die Senatoren und Abgeordneten sollen dann bis Samstag ihre Abänderungsvorschläge einreichen. Die neue Haushaltsvorlage bezweckt die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens, so Finanzminister Daniel Chiţoiu, der darauf verweist, dass diese auf steigenden makrowirtschaftlichen Indikatoren, verglichen mit dem letzen Jahr, beruht. Wir haben eine Steigerung von 1,6% des BIP vorgesehen, wir sind von einer Inflation von 4,3% ausgegangen. Die Gesamteinnahmen des konsolidierten Staatshaushalts stellen, im Verhältnis zum BIP, 33,6% dar. Die Ausgaben des konsolidierten Haushalts stellen, im Verhältnis zum BIP, 35,7% dar und somit gibt es ein Defizit von 2,1% des BIP“, sagte noch Daniel Chiţoiu.


    Die für dieses Jahr geplanten Ausgaben sind um 15,4 Milliarden Lei (umgerechnet 3,5 Milliarden Euro) höher als die von 2012, sagte der delegierte Haushaltsminister Liviu Voinea. Er erklärte auch, welchen Bereichen das Geld zugewiesen werden soll. 5,4 Milliarden gehen zu den Personalausgaben, davon stellen 4,5 Milliarden die Wiederherstellung der Gehälter der öffentlichen Bediensteten dar und 0,9 Milliarden Zahlungen infolge von vollstreckbaren Gerichtsurteilen über einige Lohnrechte. Wo geht das Geld noch hin? Um 3,1 Milliarden steigen die Ausgaben für Güter und Dienstleistungen, aber diese steigen tatsächlich nur um die Schulden des Staates im Gesundheitsbereich zu begleichen“, sagte Liviu Voinea.


    Ministerpräsident Victor Ponta bezeichnete den Haushalt als realistisch. Dieser soll die Aufrechterhaltung der Investitionen und die Zuweisung höherer Gelder für die Mitfinanzierung von europäischen Projekten ermöglichen. Ausgewogen und rationell, werde der Haushalt 2013 die Einhaltung der Verpflichtungen gegenüber den internationalen Kreditgebern Rumäniens, aber auch der Versprechen zur Anhebung des Mindestlohnes auf 800 Lei (180 Euro) sowie zur Angleichung der Renten um 4% gewährleisten, so der Chef der rumänischen Exekutive.


    Internationale Geldgeber pochen in Bukarest erneut auf Privatisierungen


    Bis Ende Januar diskutieren die Vertreter des Internationalen Währungsfonds in Bukarest mit Vertretern der Ministerien für Wirtschaft, Transport und Energie über die Reform der Unternehmen mit staatlichem Kapital und über die Verspätungen bei der Erfüllung der Verpflichtungen, die Rumänien auf sich genommen hat. Auf der Liste der Verspätungen stehen unter anderen Oltchim Râmnicu Vâlcea, CFR Gütertransporte, Transgaz und Tarom. Nach dem Treffen mit den internationalen Finanzierern erklärte der rumänische Transportminister Relu Fenechiu, die Privatisierung von CFR Gütertransporte (von der rumänischen Eisenbahngesellschaft) sei die erste Priorität des Transportministeriums. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens CFR Gütertransporte könnte nur mit einer Kapitalspritze von einem ausländischen Investor saniert werden. Von der Luftgesellschaft Tarom sollte ein Minderheitspaket von 20% der Aktien dieses Unternehmens verkauft werden. Sowohl für CFR Gütertransporte als auch für Tarom wurde eine Frist von 6 Monaten festgelegt. Binnen höchstens 90 Tagen werden alle dem Transportministerium untergeordneten Unternehmen Profi-Manager erhalten, sagte noch Relu Fenechiu.


    Auch beim Wirtschaftsministerium wurden neue Termine für Börsenauflistungen und für die Ernennung von Profi-Managern festgelegt. Der delegierte Minister für den Energiebereich, Constantin Niţă, sagte, dass die Fristen für den Börsenverkauf der Minderheitspakete Ende April ablaufen, vor allem bei Transgaz und Nuclearelectrica. In der zweiten Jahreshälfte 2013 und im ersten Quartal 2014 laufen dann die Fristen für die anderen Unternehmen ab. Die ersten Unternehmen, die für die Ernnenung eines Profi-Managers in Betracht kommen, sind Transgaz, NuclearElectrica und Romgaz.


    Neues Statut der Volksvertreter


    Nach heftigen Debatten wurde diese Woche das neue Statut der Parlamentarier mit einer Stimmenmehrheit der rumänischen Senatoren und Abgeordneten verabschiedet. Dieses legt den Volksvertretern einige Einschränkungen in Punkto Ausgaben auf, verbietet ihnen, ihre Verwandten bei ihren Parlamentskabinetts einzustellen, aber ermöglicht ihnen gleichzeitig, auch andere gesetzlich zulässige Funktionen im Bildungswesen oder im Forschungsbereich zu erfüllen. Der kontroverseste Punkt des besagten Statuts betrifft jedoch die Immunität der Parlamentarier. Das Verfahren im Falle einer Festnahme, Verhaftung oder Hausdurchsuchung, die für einen Volksvertreter beantragt werden, blieb aber unverändert. Dennoch sieht der neue Text vor, dass das Mandat des Parlamentariers erst dann aufgelöst werden kann, wann ein entgültiges Gerichtsurteil vorliegt, das die Inkompatibiliät oder den Interessenkonflikt feststellt.


    Laut den bisherigen Regelungen, mussten die parlamentarischen Rechtsausschüsse die Anträge hinsichtlich der Einleitung von Strafverfahren gegen Parlamentarier bewerten und eine Antwort mit beratendem Charakter liefern und danach folgte die pflichtige Abstimmung im Plenum. Durch die gebilligten Änderungen, kommt es nicht mehr zu der Abstimmung im Parlament, falls die besagten Ausschüsse die Anträge der Staatsanwälte zurückweisen und diese weiterhin konkrete und standfeste“ Begründungen vorweisen müssen. Laut dem Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea, beinhalte das neue Statut Vorschriften, die sich auch im Statut der Europaabgeordenten befinden, und wurde auch durch den Fachausschuss durch politischen Dialog verabschiedet. Die Änderung der Satzung sei notwendig gewesen, sagte noch Zgonea, denn das vorige Statut war 2006 erarbeitet worden, als Rumänien kein EU-Mitglied war und als es die Landesagentur für Integrität nicht gab.


    Ebenfalls diese Woche genehmigten die zwei Kammern des Bukarester Parlaments auch die eigenen Budgets, die auf dem Niveau von 2012 geblieben sind:


    Geiseldrama in Algerien: zwei Rumänen ums Leben gekommen


    Zahlreiche ausländische Mitarbeiter, darunter auch zwei Rumänen, sind während der Geiselkrise in Algerien ums Leben gekommen. Die Leichen der rumänischen Bürger wurden mit einer militärischen Flugmaschine in die Heimat gebracht. Die drei Rumänen, die sich gerettet haben, sind wieder zu Hause bei ihren Familien. Rund 700 algerische Arbeiter und 100 ausländische Mitarbeiter wurden von der algerischen Armee gerettet. Der rumänische Staatspräsident Traian Băsescu erklärte, der Terrorismus befinde sich an der südlichen Grenze der EU:


    Was in Algerien geschehen ist, bestätigt wieder einmal die Tasache, dass starke terroristische Gruppierungen fähig sind, unsere Bürger zu töten. Daher die Frage: Wie schützen wir unsere Bürger? Wenn diese Menschen ins Ausland ziehen, um in fremden Gebieten zu arbeiten, haben sie das Gefühl, dass der Staat, dass ihr Staat sie schützen wird.“


    Der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta erklärte seinerseits, die Krisenzelle in Bukarest habe ihre Arbeit richtig getan. Zu dem Anschlag auf die Ölförderungstation in Algerien bekannte sich eine Gruppierung, die in Verbindung zur Terrororganisation Al-Qaida steht. Es war die Antwort auf die militärische Offensive Frankreichs gegen islamistiche Bastionen im benachbarten Mali.

  • Politiker beraten über Auswirkungen des algerischen Geiseldramas

    Politiker beraten über Auswirkungen des algerischen Geiseldramas


    Der militärische Einsatz zur Befreiung der Geisel in der algerischen Gasanlage In Amenas an der Grenze zu Lybien ist blutig zu Ende gegangen. Insgesamt wurden etwa 700 algerische und mehr als 100 ausländische Mitarbeiter befreit; mindestens 80 Menschen wurden aber getötet. Leider sind bei der Erstürmung der Gasförderanlage auch zwei Rumänen ums Leben gekommen. Insgesamt arbeiteten fünf rumänische Bürger in der Gasanlage In Amenas.


    Der Tod von mindestens 80 Menschen beim Geiseldrama in der algerischen Wüste hat international Bestürzung ausgelöst. Die USA, Gro‎ßbritannien, Frankreich, Norwegen und Deutschland machten die Terroristen, die ein Gasfeld tagelang besetzt und Hunderte Geiseln genommen hatten, für das Blutbad verantwortlich. Die Geiselnahme war seit Monaten für den Fall vorbereitet, dass Algerien dem Drängen Frankreichs nach militärischer Unterstützung im Mali-Krieg nachgibt. Die Geiselnehmer hatten unter anderem ein Ende des von Frankreich angeführten internationalen Militäreinsatzes im benachbarten Mali gefordert. Nach anfänglicher Kritik am Vorgehen der algerischen Armee gab es nach Abschluss der Aktion viel internationale Unterstützung. US-Präsident Barack Obama betonte in einer Erklärung: «Die Schuld an dieser Tragödie liegt bei den Terroristen, die sie verursacht haben.» Auch der britische Regierungschef David Cameron sieht die Verantwortung für die Taten allein bei den Terroristen. «Dies ist eine globale Bedrohung und sie erfordert eine globale Reaktion», sagte Cameron.




    Frankreichs Präsident François Hollande verteidigte die Befreiungsaktion ebenso wie die Regierung in Oslo. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy sprach den Familien aller Opfer sein Beileid aus. Bundesau‎ßenminister Guido Westerwelle sagte, die Geiselnahme zeige die Grausamkeit der Islamisten.


    Nach der Beendigung des Geiseldramas suchen nun die Politiker nach dauerhaften Lösungen, damit solche Situationen vorgebeugt und kontrolliert werden können. Was neulich in Mali, einem von Rumänien entfernten Land, geschehen ist, betrifft uns alle. Eine solche Situation könnte die im Ausland arbeitenden rumänischen Burger in Lebensgefahr bringen“ erklärte der rumänische Au‎ßenminister Titus Corlăţean. Rumänien hat die Pflicht, im Rahmen der Europäischen Union und der Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern, sich weiterhin aktiv für die Bekämpfung des Terrorismus einzusetzen, sogar in entfernten Ländern, damit die Terroristen von Rumänien ferngehalten werden, sagte noch Corlăţean. In diesem Kontext könnte Rumänien militärische Einheiten nach Mali entsenden, um die Streitkräfte dieses Landes auszubilden. Ministerpräsident Victor Ponta sagte, eine Entscheidung in diesem Sinne könnte in den nächsten Tagen getroffen werden.


    “Zu diesem Thema führte ich bereits Gespräche mit dem rumänischen Staatspräsidenten. Wir werden beim bevorstehenden Treffen des Obersten Verteidigungsrates darüber diskutieren und Entscheidungen treffen, aber die Entscheidung liegt doch bei allen politischen Verantwortlichen in Rumänien, beim Staatspräsidenten und bei der Regierung. Wir werden auch das Parlament darüber informieren, da‎ß wir im Fall Mali mit unseren EU-Partnern solidarisch bleiben müssen. Es handelt sich nicht um einen Konflikt zwischen Frankreich und irgendeiner Gruppierung, sondern um eine Operation, die von Frankreich und der Europäischen Union geführt wird, um Gefahren wie Extremismus und Terrorismus zu bekämpfen.” (Victor Ponta)


    Die Sitzung des Obersten Verteidigunsrates wird am 5. Februar stattfinden.