Tag: Geiseln
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Reaktionen nach der Freilassung der drei Geiseln in Gaza
Drei israelische Geiseln wurden am Sonntag von der palästinensischen islamistischen Bewegung Hamas freigelassen, mehr als 15 Monate nachdem sie während des Terroranschlags vom 7. Oktober 2023, der zum Ausbruch des Krieges im Gazastreifen führte, entführt wurden. Israel hat im Gegenzug 90 palästinensische Gefangene, Jugendliche und Frauen, aus seinen Gefängnissen entlassen. Es war der erste Austausch von Gefangenen nach dem Waffenstillstandsabkommen in der palästinensischen Enklave.Nach Angaben des Korrespondenten von Radio Rumänien in Israel wurden Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari im Alter zwischen 24 und 31 Jahren nach 471 Tagen Gefangenschaft freigelassen. Er fügt hinzu, dass die drei nach einer ersten medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus im Zentrum des Landes transportiert wurden, wo sie mehrere Tage bleiben werden, um vollständig untersucht zu werden. Offenbar sind sie bei guter Gesundheit ins Land zurückgekehrt. Doron Steinbrecher, eine Tierarzthelferin, hat ebenfalls die rumänische Staatsbürgerschaft. Romi Gonen, eine Tänzerin, hat wie mehrere hunderttausend Israelis rumänische Wurzeln.Rumänien begrüßt über sein Außenministerium die Freilassung der ersten israelischen Geiseln nach 15 Monaten Gefangenschaft. Die Diplomatie in Bukarest bedankt sich in einer Erklärung für die hervorragende und ständige Zusammenarbeit aller beteiligten nationalen Institutionen, auch auf höchster Ebene. “Die Freilassung der ersten Geiseln nach der Unterzeichnung des Abkommens ist ein Moment der Freude und Erleichterung für die Familien. Die vollständige Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens ist notwendig, um die sichere Rückkehr der noch festgehaltenen Geiseln zu gewährleisten und das Leiden ihrer Familien und Angehörigen sowie der Zivilbevölkerung in Gaza zu beenden.Gleichzeitig eröffnet die Umsetzung des Abkommens die Aussicht auf einen dauerhaften Frieden, der die Sicherheit in der Region sowie den Wiederaufbau und die humanitäre Hilfe im Gazastreifen gewährleisten würde”, heißt es in der zitierten Erklärung. Rumänien begrüßt auch die beträchtlichen Anstrengungen der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars bei der Vermittlung des Abkommens zwischen Israel und der Hamas, wie es heißt. Es sieht vor, dass in einer ersten Phase insgesamt 33 Geiseln und über tausend palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen. Außerdem soll die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung des Gazastreifens aufgestockt werden, in dem seit Beginn der israelischen Militärintervention fast 47.000 Menschen getötet worden sind. In einer zweiten Phase würde die Hamas auch die letzten 65 Geiseln freilassen, und der jüdische Staat würde seine Truppen aus der Enklave abziehen.Der rumänische Botschafter in Israel, Radu Ioanid, wird von Bukarester Medien zitiert und mahnt zu gemäßigtem Optimismus, da die Lage im Nahen Osten sehr unbeständig sei und “was heute grau ist, ist morgen rosa und übermorgen schwarz”. -
Die Gefahr des radikalen Islamismus in Nordafrika
Zwei Jahre nach Beginn des sogenannten arabischen Frühlings, einer Bewegung, die langjährige und bekannte Diktatoren von der Macht beseitigte, ist die Zukunft Nordafrikas und des Nahen Osten ungewiss. Internationale Experten und Analysten haben beobachtet, wie die Begeisterung in den meisten Ländern einer Enttäuschung wich — die Folgen ware Aufstände und Unruhen.
Die Regimeänderungen in der Region und der Übergang zur Demokartie hatten in Ägypten und Lybien gar nicht die erwarteten Folgen. Sie haben den Weg zu Chaos, Gewalt und sozialen Unruhen geebnet und den gesteigerten Einfluss des religiösen Fundamentalismus ermöglicht. Während sich die Westmächte auf die Interventionen in Afghanistan und Irak konzentrierten, wurde Afrika, ein Kontinent, auf dem Armut sich mit politischer Instabilität paart, ein Herd der islamischen Bewegungen.
Die Ereignissen in Mali und Algerien haben die internationale Gemeinschaft an die Bedrohung des radikalen Islamismus im Norden Afrikas und das Risiko seiner Erweiterung in Europa neu erinnert. Am 11. Januar hat Paris nach der Aufforderung der malischen Behörden eine militärische Boden- und Luftoperation gestartet, um eine Offensive der islamischen bewaffneten Gruppierungen in Richtung Süden, die auch Beziehungen zum Terrornetz Al-Qaida pflegen, zu blockieren. Diese kontrollierten seit über neun Monaten den Norden des Landes. Die an der algerischen Grenze gelegenen Großstädte Gao, Tombouctou und Kidal wurden zurückerobert. Frankreichs Präsident, Francois Hollande, besuchte Mali, wo er hervorhob, dass Paris seine Mission damit nicht als beendet betrachte. Der Terrorismus sei beseitigt, aber nicht besiegt worden.
Die Auswirkungen der Ereignisse in Mali überschritten rapide die algerischen Grenzen. Hier griffen die Terroristen ein Gaswerk an, als Antwort auf die französische Militärintervention. Dutzende ausländische Mitarbeiter wurden zu Geiseln genommen, darunter auch Rumänen. Die umstrittene Intervention der algerischen Behörden, die von den Westmächten kritisiert wurde, hatte tragische Folgen: 40 Geiseln, darunter zwei Rumänen, kamen dabei ums Leben.
In der Sendung kommen Iulian Chifu, Präsidentenberater für Sicherheitsfragen, und der Militärexperte Ion Petrescu zu Wort.
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