Tag: Geldpolitik

  • Nationalbank rechnet mit Senkung der Inflationsrate

    Nationalbank rechnet mit Senkung der Inflationsrate

    Nachdem die Zentralbank den Referenzzinssatz im vergangenen Jahr durchgehend bei 7 % belassen hatte, beschloss sie im Januar und im Februar, ihn beizubehalten. Der Gouverneur der Nationalbank Mugur Isărescu schlug vor, den Zinssatz erst nach zwei aufeinanderfolgenden Monaten mit niedrigerer Inflation zu senken. Die Inflationsrate lag im Dezember bei 6,6 %, stieg aber im Januar auf 7,4 % an, wobei die Preise für Lebensmittel um 5,6 %, für Nicht-Lebensmittel um 7,3 % und für Dienstleistungen um 10,9 % stiegen, wie das Nationale Institut für Statistik mitteilte.



    Der Anstieg im Januar war keine Überraschung und wurde von Analysten erwartet und dann von der Rumänischen Nationalbank bekannt gegeben. Die Experten der Bank erklärten, dass nach dem Anstieg im Januar mit einem allmählichen Rückgang der Inflationsrate zu rechnen sei, der sich jedoch im Vergleich zu 2023 und zu früheren Schätzungen verlangsamen werde. “Der Anstieg wird das Ergebnis der Erhöhung und Einführung weiterer Zölle und indirekter Steuern im Januar zum Zweck der Haushaltskonsolidierung sein”, sagte die Zentralbank in einer Erklärung zu ihrem geldpolitischen Zinssatz, während der anschlie‎ßende Rückgang der Inflationsrate das Ergebnis von Faktoren im Zusammenhang mit Abwärtskorrekturen der Rohstoffnotierungen in der Lebensmittelindustrie und der Rohölnotierungen sowie der Abwärtsdynamik der Importpreise sein wird.



    Die Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres auf 4,5 % nach unten korrigiert und erwartet, dass die Inflationsrate bis Ende 2025 3,5 % erreichen wird, was die Obergrenze ihres Ziels darstellt. Laut Gouverneur Mugur Isărescu gibt es jedoch eine Reihe in- und ausländischer Faktoren, die die Inflation beeinflussen können, darunter die Steuerpolitik, Lohnerhöhungen und die Auswirkungen des Rentengesetzes sowie die Entwicklungen im Zusammenhang mit den beiden laufenden militärischen Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen.



    Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die rumänische Geldpolitik in diesem Jahr restriktiv bleiben und erst allmählich gelockert werden wird, wenn der Inflationsdruck nachlässt. Die Kommission geht davon aus, dass die Preise trotz des Anstiegs zu Beginn des Jahres infolge von Steuererhöhungen im Jahr 2024 sinken werden. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Winter-Wirtschaftsprognose rechnet die Kommission für Rumänien mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 %, was unter dem im letzten Herbst prognostizierten Wert von 3,1 % liegt.

  • Geldpolitik: Nationalbank hält am Jahreszinssatz von 7 % fest

    Geldpolitik: Nationalbank hält am Jahreszinssatz von 7 % fest





    Die jährliche Inflationsrate wird in Rumänien in den kommenden Monaten weiter nachhaltig sinken, schätzt die Nationalbank. Die Institution ist jedoch der Ansicht, dass Unsicherheiten und Risiken im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bestehen bleiben; au‎ßerdem müsse eine nachhaltige Finanzpolitik in Rumänien darauf bedacht sein, die Reduzierung des Haushaltsdefizits mit Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung und der Wirtschaft in Einklang zu bringen. Die Zentralbank hat daher beschlossen, den Zinssatz bei 7 % pro Jahr zu belassen, damit die Kreditzinsen in den kommenden Monaten nicht weiter steigen.



    Von diesem Indikator hängen die sich im Umlauf befindende Geldmenge, der Wechselkurs der rumänischen Währung, die Marktzinsen und andere Hebel der Wirtschaftspolitik ab. Zum ersten Mal seit November 2021 hat der Vorstand der Nationalbank den Zinssatz unverändert belassen, bis dahin war er immer wieder angehoben worden. Der Finanzanalyst Adrian Codirlașu sagt, die Entscheidung sei vorhersehbar gewesen und werde keine wesentlichen Auswirkungen auf die Zinssätze der Handelsbanken haben:



    Es wurde praktisch keine geldpolitische Entscheidung getroffen, was von den Märkten weitgehend erwartet worden war. Daher sind die Auswirkungen auf die Entwicklung der Geldmarktzinsen äu‎ßerst begrenzt. Die Geldmarktzinsen befinden sich in einem Abwärtstrend, doch der ROBOR-Interbanken-Darlehensindex wird nicht unter 6 fallen. Daher könnten die eher langen Laufzeiten weiter sinken, sobald sich auch der Trend zur sinkenden Inflation bestätigt. Der Konsumkredit-Index (IRCC) ist in diesem Quartal auf seinem Höhepunkt. Ab dem nächsten Quartal wird es bereits einen leichten Rückgang geben, der Index wird von 5,98 vielleicht auf 5,93–5,94 sinken. Er wird in diesem Jahr also nicht wesentlich unter 6 fallen. Wahrscheinlich wird er im nächsten Jahr stärker fallen, wenn die Zentralbank wohl auch die erste Zinssenkung vornehmen wird.“



    Aktuellen Einschätzungen zufolge wird die jährliche Inflationsrate in den kommenden Monaten wahrscheinlich verstärkt sinken, jedoch bleiben gewisse Unsicherheiten und Risiken bestehen. Der Finanzexperte Adrian Codirlașu nennt im Folgenden die wichtigsten:



    Das Hauptrisiko bleibt der Krieg in der Ukraine, der in der gesamten Region oder sogar EU-weit noch für negative Überraschungen sorgen kann. Die OPEC+, d.h. die OPEC plus Russland, haben angekündigt, dass sie die geförderte Ölmenge reduzieren werden, um den Preis auf dem internationalen Markt zu erhöhen. Falls diese Rechnung aufgeht, wird das zur Inflation führen, was tatsächlich auch eine Erhöhung des Ölpreises bringen wird. Damit bleibt die Energie ein Faktor der Verwundbarkeit, aber auch die Unwägbarkeiten des Krieges tragen zur Verunsicherung bei.“



    Unsicherheiten und Risiken ergeben sich auch aus den Turbulenzen im Bankensektor der USA und der Schweiz, die sich negativ auf die Wirtschaft der Industrieländer und die Risikowahrnehmung in Mittel- und Osteuropa auswirken könnten, was wiederum die Finanzierungskosten in Mitleidenschaft ziehen würde.

  • Geld wird teurer

    Geld wird teurer

    Die Nachricht, die das Nationale Institut für Statistik am Mittwochmorgen verkündete, dürfte bei vielen Rumänen für einen Schock sorgen: Die jährliche Inflationsrate stieg im April dieses Jahres auf 13,76% gegenüber 10,15% im März, da Nicht-Nahrungsmittel um mehr als 16%, Lebensmittel um 13,5% und Dienstleistungen um mehr als 7% teurer wurden. Preiserhöhungen erfolgen teilweise nicht nur von Monat zu Monat, sondern von Tag zu Tag. Es gibt bereits Produkte, die selbst Menschen mit durchschnittlichem Einkommen nicht mehr kaufen können oder über deren Kauf sie mehr nachdenken müssen. Die Rumänische Nationalbank hatte ursprünglich für das Ende des zweiten Quartals 2022 eine Inflation von 11,2%, für das dritte Quartal von 10,2% und für das vierte Quartal von 9,6% in Kauf genommen. Nun rechnen Zentralbanker damit, dass die Inflation bis zum Sommer viel stärker als erwartet ansteigen und erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wieder unter 10% sinken wird. Um dieser galoppierenden Inflation entgegenzuwirken, hat die Zentralbank am Dienstag beschlossen, den geldpolitischen Zinssatz von 3 auf 3,75% anzuheben. Dies ist der stärkste Anstieg, seitdem im Herbst die Anhebung der Leitzinssätze begann.


    Der geldpolitische Leitzins ist der Indikator, der zur Festlegung der Kredit- und Anleihezinsen zwischen den Banken verwendet wird. Die Anhebung des Zinssatzes soll die Kreditvergabe erschweren, den Konsum einschränken und damit die Inflation senken, die seit einem Jahrzehnt nicht mehr zu beobachten war. Nach der Ankündigung der NBR dürften die Geschäftsbanken nun die Zinssätze, zu denen sie einander Geld leihen und damit den so genannten ROBOR-Indikator erhöhen. Auf dessen Grundlage werden aber auch die Kosten für viele Haushaltskredite und für Unternehmenskredite berechnet, auch deren Kosten werden steigen. Immerhin werden auch Spareinlagen nun möglicherweise besser bezinst, weil diese Zinsen deutlich unter der Inflation liegen.


    Die Ursachen für die Lage am Geldmarkt sind vielfältig und werden durch den Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen noch verstärkt – so die rumänische Zentralbank. Die Auswirkungen zeigen sich in der Kaufkraft und im Vertrauen der Verbraucher, aber auch im Wirtschaftsbetrieb, den Gewinnen und den Investitionsplänen der Unternehmen. Gleichzeitig werden die Volkswirtschaften der Nachbarländer der Ukraine, also auch Rumänien, gewisserma‎ßen als Risikogebiete wahrgenommen, was sich ungünstig auf die Finanzierungskosten auswirkt. In der Tat nehmen alle an die Ukraine angrenzenden Länder heute Staatsanleihen zu einem Zinssatz von über 7% auf. Nach Ansicht der Politiker in Bukarest sei deshalb eine Diskussion auf Regierungsebene, innerhalb der europäischen politischen Familien und mit der Europäischen Kommission über die Nachbarländer der Ukraine erforderlich.


  • BNR geht gegen Inflation vor

    BNR geht gegen Inflation vor

    Erhöht wurden sowohl der geldpolitische Zinssatz als auch der Zinssatz, zu dem die Banken sich noch Geld von der Zentralbank leihen können. Ziel ist es, die galoppierende Inflation unter Kontrolle zu halten. Der Leitzins wurde von 1,5 % auf 1,75 % pro Jahr angehoben, nachdem die Zentralbank bereits vor einem Monat eine ähnliche Ma‎ßnahme traf. Analysten hatten diesmal mit einem Anstieg gerechnet, zumal andere Zentralbanken in der Region kürzlich ähnliche Entscheidungen getroffen haben. In der Mitteilung der BNR hei‎ßt es, die auf das laufende Jahr hochgerechnete Inflation sei weiter gestiegen und liege weiterhin deutlich über 3,5 %, die sich die Bank als Obergrenze im Zielkorridors gesetzt hat. Die Lage sei auf einen erheblichen Anstieg der Gas- und Strompreise im Juli sowie auf den anhaltenden Anstieg der Kraftstoffpreise und einen deutlichen Anstieg der Gemüsepreise im September zurückzuführen. Es wird erwartet, dass die jährliche Inflationsrate ihren Aufwärtstrend bis Mitte nächsten Jahres beibehält, vor allem aufgrund des Anstiegs der Energiepreise in den letzten drei Monaten, der auch für das erste Quartal 2022 erwartet wird, im Zusammenhang mit dem starken Anstieg der internationalen Preise. Der Wirtschaftsanalytiker Adrian Codîrlașu erklärte gegenüber Radio Rumänien, dass der Preisanstieg auch eine globale Folge der Tatsache ist, dass viele Länder keine umweltbelastende Energie mehr nutzen wollen, und dass sich dieser Trend langfristig fortsetzen wird: “Auch in Zukunft dürften diese Preise volatil bleiben. Sie werden – mit Ausnahme von Erdöl – nicht wesentlich über das derzeitige Niveau hinaus ansteigen, aber sie werden sehr unbeständig bleiben, da die Energiesysteme umgestaltet werden, um den neuen Umweltvorschriften zu entsprechen”, meint der Experte. Bei diesem Preisschock ist zu berücksichtigen, dass der Preis jeder Ware oder Dienstleistung beim Verbraucher durch mindestens eines der Energieprodukte beeinflusst wird. Es kommt also zu einem Zweitrundeneffekt, d. h. zu einem Anstieg der Inflation durch die Weitergabe der Preise für diese Energieprodukte an alle Waren und Dienstleistungen im Warenkorb, erklärt der Experte.


    Nach Angaben der Zentralbank in Bukarest dürfte die Inflation relativ schnell auf unter 3,5 % im dritten Quartal 2023 sinken. Das Nationale Institut für Statistik berichtet jedoch, dass die 12 Monate Inflationsrate im Oktober 2021 auf 7,9 % gestiegen ist – im September lag sie noch bei 6,3 %. Strom, Erdgas, Kraftstoff und Speiseöl seien im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen, au‎ßerdem ist der Oktober der erste Monat, in dem die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat nicht gesunken sind.


    (Daniela Budu)






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  • Kontroverse um Steuerpläne der rumänischen Regierung geht weiter

    Kontroverse um Steuerpläne der rumänischen Regierung geht weiter

    Die Zentralbank hatte bislang in ihrer Geldpolitik eher auf Entspannung gesetzt — jetzt musste sie die Wirkung der im Juni erfolgten Herabsetzung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel auf die Preisentwicklung mit berücksichtigen, sagte Notenbankchef Mugur Isărescu. Durch die Steuerentlastung schlittert die die Inflation in den nächsten drei Quartalen in den Negativbereich, so Isărescu. “Der Schock dieser Mehrwertsteuersenkung von 24% auf 9% war stärker, als wir angenommen haben. Lebensmittel stellen etwa 30% der Waren und Dienstleistungen im Warenkorb dar. Die Statistik widerspiegelt eine Verbilligung der Waren, bei denen die Mehrwertsteuer im Juni gegenüber dem Vorjahr auf 9% gesunken ist,” stellte der Notenbankchef klar.



    Trotz dieser Dynamik zeichne sich aber keine echte Deflationsgefahr in Rumänien ab, umso mehr durch einen Lohnanstieg im öffentlichen Dienst die Inflation ankurbelt und der Konsum tendenziell steigt. Isărescu nahm auch zu den geplanten massiven Entlastungen des Steuergesetzbuchs Stellung. Steuersenkungen sollten zum geeigneten Zeitpunkt und mit Ma‎ß stattfinden — sie für den 1. Januar 2016 im vorgesehenen Umfang anzusetzen, sei nicht nachhaltig, befürchtet der oberste Währungshüter.



    Auch die Chefin der IWF-Mission für Rumänien, Andrea Schaechter und der ständige Vertreter des IWF in Rumänien und Bulgarien, Guillermo Tolosa, legen der Regierung in Bukarest nahe, die Ma‎ßnahmen aus dem neuen Steuergesetzbuch und die ambitionierten Ausgabenpläne nicht allzu eilig umzusetzen. Die Verschuldung müsse schrittweise zurückgefahren werden. Die beiden IWF-Beamten empfehlen eine weniger plötzliche Steuerentlastung, um die erlangte Makrostabilität nicht zu gefährden. Premierminister Victor Ponta konterte: Steuerentlastungen, gute Verwaltungspolitik, Bekämpfung der des Steuerbetrugs und Wirtschaftsförderung zeigen Wirkung. Ponta wies darauf hin, dass seit Jahresanfang das Steueraufkommen gestiegen, auch wenn Ma‎ßnahmen getroffen wurden, die die Einnahmen stärker betreffen, darunter die Befreiung von der Steuer auf reinvestierte Gewinne, die erwähnte Mehrwertsteuerreduzierung oder die Herabsetzung der Sozialversicherungsbeiträge um fünf Prozentpunkte. Auch Finanzminister Eugen Teodorovici bietet den Kritikern Paroli: eine nur schrittweise Fiskalentspannung würde die geplanten realwirtschaftlichen Wirkungen nicht mehr entfalten. Teodorovici geht davon aus, dass die von Präsident Klaus Iohannis ans Parlament zurückgeschickte Vorlage des Steuergesetzbuches unverändert bleiben werde. Rumänien müsse von der regionalen Situation profitieren und diese “wagemutigen” Ma‎ßnahmen durchziehen. Dazu gehören die Herabsetzung der Mehrwertsteuer von 24% auf 19%, die Aufhebung der Steuer auf Sonderbauobjekte und der Wegfall der Spritabgaben.