Tag: Gemeinschaft

  • Zivilgesellschaft in 2017: Bürgerinitiativen gegen tatenlose oder willkürliche Behörden

    Zivilgesellschaft in 2017: Bürgerinitiativen gegen tatenlose oder willkürliche Behörden

    Konfrontiert mit verschiedenen Alltagsproblemen des Gemeinschaftslebens, sind die Bürger mehrerer Städte und der Bezirke Bukarests in informellen Gruppen zusammengekommen und haben versucht, die öffentlichen Institutionen anzuspornen, um Lösungen zu finden. Einige Bürgerinitiativegruppen haben es in den Randvierteln der Hauptstadt wie Drumul Taberei oder Tei geschafft, die lokalen Bürgermeisterämter zu überzeugen, sich in die Wiederbelebung eines ehemaligen Kulturzentrums zu involvieren bzw. auf die Verstümmelung einer Grünanlage zu verzichten. Weitere NGO oder Privatpersonen sind in verschiedenen Wohltätigkeitsaktionen involviert und ihnen gelingt es, Menschen zu mobilisieren, um für ihre leidenden Mitmenschen Kleidung, Lebensmittel oder Geld zu spenden. Sogar die gro‎ßen Protestkundgebungen gegen die geplante Änderung der Strafgesetzgebung, die den Anfang aber auch das Ende des Jahres 2017 gekennzeichnet haben, können durch diese Wiederbelebung des gemeinschaftlichen Geistes erklärt werden. Die Menschen haben nicht nur erfahren, dass es in ihrer Kraft liegt, etwas zum Guten zu ändern, sondern auch, dass sie einen Dialog mit den Behörden führen können, die manchmal Entscheidungen treffen, ohne sich mit ihnen zu beraten. Ihr Bürgereinsatz wurde logistisch und finanziell auch von CERE, dem Zentrum für öffentliche Beteiligung, gestützt. Um festzustellen, wie sich die öffentliche Beteiligung der Bürger 2017 entwickelt hat und welche Perspektiven für 2018 sichtbar sind, haben wir Oana Preda, Exekutivleiterin von CERE, nach ihrer Meinung gefragt.



    Auch 2017 habe ich eine Zunahme des öffentlichen Interesses für die Einbringung in die öffentliche Entscheidungsfindung und für Aktivismus festgestellt. Es war aber auch ein recht trauriges Jahr aus diesem Gesichtspunkt, aber nicht etwa, weil die Menschen weniger aktiv geworden seien. Vor zwei, drei Jahren hatten wir uns vorgestellt, dass je aktiver, je einbezogener, je stärker, je anspruchsvoller die Menschen sind und sie die Behörden zur Rechenschaft ziehen, desto mehr werden auch die staatlichen Institutionen mit den Bürgern und ihren Organisationen kommunizieren. Leider hat uns 2017 bewiesen, dass es nicht ganz so ist. Im Gegenteil. Wir aus dem Nichtregierungsbereich fühlen uns, als wären wir in die 90er Jahre zurückgekehrt, aus Sicht des Dialogs mit den staatlichen Stellen. Ich spreche über jene Zeit, als weder die Zivilgesellschaft noch die staatlichen Anstalten die Rolle der NGO sehr gut nachvollziehen konnten und es seltsam erschien, dass eine öffentliche Anstalt eine Bürgerberatung veranstaltet. Jahre lang haben wir gekämpft, um Anerkennung zu erlangen, und wir haben es geschafft, den Dialog zwischen dem Nichtregierungsbereich und den öffentlichen Anstalten ein bisschen voranzutreiben. Jetzt scheint dieser Dialog wieder nachzulassen.“




    Die gute Nachricht sei, meint Oana Preda gemeinsam mit anderen Vertretern der Zivilgesellschaft, dass der bürgerliche Geist, einmal erweckt, auch aufrecht erhalten bleibt. Deshalb kündigt sich 2018 als ein Jahr an, in dem die Bürger und der zivilgesellschaftliche Bereich ihre Einsatzweisen analysieren und innovative Methoden finden müssen, um die Behörden zu überzeugen, dass sie nicht alleine regieren dürfen. In diesem Sinne gibt es auch Rechtsnormen, die den Bürgern die Beratung und die Beteiligung an Entscheidungen garantieren. Oana Preda:



    Es gibt einige klare Verpflichtungen, die die öffentlichen Institutionen einhalten müssen. Z.B. die Veranstaltung von öffentlichen Debatten über behördliche Ma‎ßnahmen 30 Tage vor der anschlie‎ßenden Verabschiedung durch die Behörden. Teile dieser Rechtsnormen werden an manchen Orten dieses Landes komplett ignoriert. Au‎ßer der Gesetzgebung sprechen wir auch über bestimmte bewährte Praktiken, die wir im Laufe der Zeit etabliert haben, auch wenn sie nicht im Gesetz enthalten sind. Diese dürfen nicht ignoriert werden.“




    Die Bürgerinitiativegruppen, die von CERE betreut werden, haben in den zwei, drei Jahren ihrer Tätigkeit die notwendige Erfahrung erlangt, um sich in den Entscheidungsfindungsprozess zu involvieren, versichert Oana Preda.



    Sie sind sehr legitim in ihren Bezirken, sie haben einen steigenden Einfluss auf Lokalbehördenebene. Ich beziehe mich insbesondere auf die Initiativegruppe »Lacul Tei«, die es diesen Sommer recht schnell geschafft hat, die Aufstellung einer Statuengruppe auf der Grünfläche in einem Park zu verhindern. Dieser Erfolg ist auch darauf zurückzuführen, dass sie in den letzten Jahren bei ihren Initiativen immer besser geworden sind, sie haben mit den Einwohnern des Quartals kommuniziert und ihr Vertrauen gewonnen, sie sind in der Kommunikation mit dem Bürgermeisteramt des Bezirks immer besser geworden. Deshalb fiel es ihnen diesen Sommer nicht schwer, eine Gro‎ßzahl von Menschen zu mobilisieren, die gemeinsam das Bürgermeisteramt des zweiten Bukarester Bezirks überzeugt haben, die angesprochenen Statuen nicht mehr auf der Grünfläche des Parks, sondern auf einer bereits betonierten Stelle aufzustellen. Weitere Gruppen haben beschlossen, sich in NGO umzuwandeln. Das ist auch ein Beweis der Reife der betreffenden Gruppe, die das informelle Statut überwinden und ein legal gegründeter Verband werden möchte.“




    Folglich warte man berechtigterweise darauf, dass die öffentlichen Behörden eine etwas höhere Dialogbereitschaft den Bürgern gegenüber aufweisen, aber auch die Bürgerinitiativen sind gefragt, sich auch in Gro‎ßvorhaben der öffentlichen Agenda zu involvieren. Oana Preda, Exekutivleiterin von CERE, dem Zentrum für öffentliche Beteiligung:



    Sobald die Regierung ihre Grenzen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen zeigt, gibt es Verbände, die selber anpacken und anstelle der Regierung Dinge bewegen. Z.B. bauen sie Krankenhäuser oder ein Haus für die Eltern der krebskranken Kinder, die sie zum Krankenhaus begleiten und irgendwo übernachten müssen. Was werden wir aber in sechs Monaten tun? Werden wir selber Autobahnen bauen, weil es die Behörden nicht tun? Wie weit werden sich die Bürgerorganisationen einbringen müssen, um das zu tun, was der Staat eigentlich tun sollte, aber nicht tut?“

  • Rumänen in Großbritannien – vor und nach Brexit

    Rumänen in Großbritannien – vor und nach Brexit

    Gro‎ßbritannien hat im Sommer 2016 durch ein Referendum beschlosssen, die Europäische Union zu verlassen. Die Regierung in London hat im März 2017 die Prozeduren für den Austritt aus der EU begonnen, so wie es der Artikel 50 des Vertrags vorsieht. Die Verhandlungen über die Frist des Austritts können höchstens zwei Jahre dauern. Der Tag des Austritts Gro‎ßbritanniens ist der 30. März 2019, also während der EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens. Was wird vor und nach dem Brexit mit den Rumänen, die im Gro‎ßbritannien leben, passieren? Einige behaupten, der Brexit könne unberechenbare Folgen für diejenigen, die in Gro‎ßbritannien arbeiten oder studieren, haben. Rumänien ist bereit, die rumänischen Bürger und Unternehmer während dieses Prozesses zu informieren und zu unterstützen, so Victor Negrescu, Minister für Europaangelegenheiten. Er hat am 3. und 4. November einen Arbeitsbesuch in Gro‎ßbritannien und Nordirland unternommen und kam mit den Vertretern der Rumänen und mit Würdenträgern der lokalen Verwaltung aus Brent-London zusammen.




    Nach dem EU-Beitritt Rumäniens stieg die Zahl der Rumänen im Vereinigten Königreich konstant. Laut dem Statistikamt leben 328.000 Rumänen in Gro‎ßbritannien. Die rumänischen Bürger sind eine sehr bedeutende Gemeinschaft, die dritte in der Reihe der EU-Staaten, nach der polnischen und der irländischen. Sie hat sich in der britischen Gesellschaft sehr gut integriert und trägt zum Wohlstand dieser bei”, sagte Negrescu und hob hervor, der rumänische Staat bemühe sich, dass die Rechte und Interessen der Rumänen behalten und geschützt werden.




    Laut Einschätzungen einer Profi-Organisation, arbeiten in Gro‎ßbritannien mehr als 2.000 rumänische Ärzte. Hinzu kommen Fachleute im Bankensektor, Künstler, Architekten, Professoren, IT-Spezalisten und Forscher. Rund 10.000 rumänische Jugendlichen besuchen eine Uni in Gro‎ßbritannien.




    Der britische Au‎ßenminister Boris Johnson erklärte während seines Bukarestbesuches im September, die Rumänen müssen sich keine Sorgen hinsichtlich des Brexits machen, weil sie wertvolle Mitglieder der britischen Gesellschaft seien.

  • Auslandsrumänen: Ministerialressort bemüht sich um Identitätswahrung und Zusammenhalt

    Auslandsrumänen: Ministerialressort bemüht sich um Identitätswahrung und Zusammenhalt

    Die Bukarester Behörden sind stets bemüht, die im Ausland lebenden Rumänen zu unterstützen und engagieren sich dafür, ihre Identität zu bewahren. Nach der Wende wurden die Beziehungen zu den Auslandsrumänen zu einer Konstante der Politik der Bukarester Behörden. Das ist sowohl dadurch zu erklären, dass die Verstärkung bilateraler Beziehungen mit den Staaten, wo rumänische Gemeinschaften leben, zu einem Ziel der Au‎ßenpolitik wurde, als auch dadurch, dass alle Regierungen des postkommunistischen Rumäniens zusammen mit europäischen Einrichtungen den Schutz der Rechte nationaler Minderheiten zur Priorität machten. Infolgedessen hat Bukarest mehrmals in offiziellen Stellungnahmen betont, dass es zu den strategischen Zielen seiner Au‎ßenpolitik gehöre, die ethnische, sprachliche, kulturelle und religiöse Identität der Auslandsrumänen zu bewahren und zu fördern.



    Das neu gegründete Ministerium für Beziehungen zu den Auslandsrumänen stellt ein junges und ambitioniertes Projekt dar, wir haben uns vorgenommen, den Akzent auf die aktuellen Probleme zu legen, die jede rumänische Gemeinschaft au‎ßerhalb der Landesgrenzen beschäftigen, anstatt lediglich Projekte mit den Verbänden der Auslandsrumänen in verschiedenen Ländern anzusto‎ßen“ — erklärte die Ressortministerin Andreea Păstîrnac Anfang des Jahres. Jede rumänische Gemeinde au‎ßerhalb der Landesgrenzen steht vor spezifischen und akuten Problemen, so zum Beispiel in Gro‎ßbritannien werden die rumänischen Bürger mit den Folgen des Brexits konfrontiert, es gibt gleicherma‎ßen gemeinsame Angelegenheiten, vor denen derzeit alle Rumänen au‎ßerhalb des Landes stehen, fügte Andreea Păstîrnac hinzu. Infolgedessen plädiert die Ministerin für einen konstanten und aktiven Dialog unter allen rumänischen Gemeinden, damit die erfolgreichen Projekte einiger davon auch den anderen zum Vorbild dienen. Die Ministerin hat neulich in einem Interview mit Radio Rumänien einen Überblick über die aktuellen Probleme der Auslandsrumänen gegeben:



    Die Probleme der Auslandsrumänen sind vielfältig, denn rund ein Drittel der aktiv beschäftigten Rumänen leben im Ausland. In erster Reihe soll die Identität der Auslandsrumänen zur Sprache kommen. Wenn wir darüber sprechen, was uns alle verbindet, denken wir natürlich an die rumänische Sprache. Eine wichtige Rolle wird im Anschluss den Rechten und Interessen der Rumänen zugesprochen, die im Ausland tätig sind. Angesichts des Ausstiegs Londons aus der EU sehen derzeit viele Rumänen, die in Gro‎ßbritannien arbeiten, ihren beruflichen und sozialen Status gefährdet. Sie sind jedoch nicht die einzigen Rumänen, die im Ausland arbeiten und im aktuellen politischen Kontext befürchten, ihre Rechte zu verlieren. Vor diesem Hintergrund müssen wir die Informationskampagnen fortsetzen, die wir in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium sowie mit dem Innenministerium und dem Auswärtigen Amt angesto‎ßen haben und darauf abzielen, den Auslandrumänen bewusst zu machen, dass sie selber über ihre Rechte und Interessen entscheiden sollen. Wenn sie den Respekt der anderen gewinnen möchten, dürfen sie ihre niemals Rechte aufgeben.“




    Die Gesamtanzahl der Rumänen, die im Ausland leben, lässt sich schwer einschätzen, die aktuellen Angaben der europäischen Behörden zeigen, dass es um einige Millionen handelt. Die grö‎ßten rumänischen Gemeinschaften leben in Italien und Spanien, gefolgt von Gro‎ßbritannien. Die Ausbildung sei das wichtigste Problem, mit dem sich das Ministerium für die Beziehungen zu den im Ausland lebenden Rumänen konfrontiert, sagt Andreea Păstârnac. Viele im Ausland geborene rumänische Kinder lernen nicht mehr die Muttersprache ihrer Eltern, erläutert die Ministerin:



    Diesbezüglich haben wir uns zum Ziel gesetzt, die ehrenamtlichen Organisationen zu unterstützen, die sich dafür engagieren, Rumänischkurse im Ausland zu organisieren. Nur wenige Kinder rumänischer Elternpaare, die in Italien und Spanien leben, lernen noch Rumänisch. Zusammen mit dem Bildungsministerium sind wir bemüht, in solchen Schulen, wo Rumänischkurse freiwillig angeboten werden, rumänische Lehrbücher sowohl in klassischer als auch in digitaler Form anzubieten. Heute wird das Unterrichtsmaterial meistens fotokopiert.“




    Das Ministerium für Beziehungen zu den im Ausland lebenden Rumänen versucht derzeit, zusammen mit dem Bildungsministerium einen Lehrplan für den Unterricht der rumänischen Sprache im Ausland zu erstellen. Der Zusammenhalt rumänischer Gemeinden im Ausland bleibt ein Pfeiler ihrer Identität. Einen deutlichen Beitrag dazu leisten die sogenannten Sonntagsschulen, die von Pfarrgemeinden und Verbänden der Auslandsrumänen organisiert werden und rumänische Kinder zusammenbringen.

  • 28.05.2017

    28.05.2017

    Am letzten Sonntag des Monats Mai wird in Rumänien der Tag der Rumänen von Überall gefeiert. Zu diesem Anlaß finden in Rumänien und im Ausland zahlreiche Kulturveranstaltungen statt. Die Bukarester Regierung hat ein neues Gesetzespaket erarbeitet, um die im Ausland lebenden Rumänen zu unterstützen. Das heutige Gesetz ist älter als 10 Jahre und es mußte auf den neuesten Stand gebracht werden, präzisierte die Ministerin für die Rumänen von Überall, Andreea Pastarnac, in einem Interview für Radio Romania. Mehr als 2 Millionen Rumänen arbeiten legal außerhalb der rumänischen Grenzen, die meisten von ihnen in EU-Staaten. Die größten rumänischen Gemeinden befinden sich in Italien und Spanien – in diesen Ländern werden Veranstaltungen zum Feiern des Tags der Rumänen von Überall organisiert. Zum selben Anlaß findet in Bukarest das Seminar Die rumänische Sprache näher an zu Hause. In einer Botschaft zum Tag der Rumänen von Überall sagte Staatspräsident Klaus Iohannis, er wünsche, dass die Ruumänen von Überall einander unterstützen und gemeinsam an den wichtigen Entscheidungen, die ihr Leben bestimmen, teilnehmen sollten.



    US-Präsident Donald Trump hat die Gruppe der sieben großen Industrienationen (G7) mit seinem Konfrontationskurs in eine schwere Krise gestürzt. Nur in letzter Minute konnte auf ihrem zweitägigen Gipfel in Taormina auf Sizilien ein Fiasko abgewendet werden. Massive Differenzen gab es im Klimaschutz und beim Umgang mit Flüchtlingen. Allein in der Handelspolitik näherten sich die Staats- und Regierungschefs am Samstag an. Die mageren Ergebnisse des Gipfels stießen auf scharfe Kritik. Nach seiner ersten Auslandsreise kehrte Trump zurück in die USA, wo ihn die Affären über die Kontakte seines Wahlkampflagers zu Russland erwarteten. Obwohl er erst nach zähem Ringen zugestimmt hatte, den Kampf gegen Protektionismus in die Abschlusserklärung des Gipfels aufzunehmen, verkaufte der Präsident den Mini-Kompromiss als Erfolg. Mit dem Kompromiss über Protektionismus konnte ein tiefergehendes Zerwürfnis mit den USA verhindert werden. Die Gegensätze prallten vor allem in der Klimapolitik aufeinander. Die sechs anderen Staaten appellierten eindringlich an Trump, dem Klimaabkommen von Paris treu zu bleiben. Er will nächste Woche über einen Ausstieg aus der historischen Vereinbarung entscheiden, die zu einer Verringerung der Treibhausgase verpflichtet. Er empfindet das Abkommen als unfair und schädlich für die Wirtschaft der USA, die nach China der zweitgrößte Klimasünder sind. In einem ungewöhnlichen Schritt hielten die G7 den Streit sogar im Abschlusskommuniqué fest. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron betonten, keine Kompromisse zulassen zu wollen. Umweltschützer begrüßten, dass eine Aufweichung des Abkommens verhindert worden sei. (dpa)



    Anläßlich seines Vatikanbesuches ist der rumänische Staatssekretär Victor Micula mit dem Generalsekretär der Gemeinschaft SantEgidio, Alberto Quattrucci und mit anderen Führungsmitgliedern der Gemeinschaft zusammengekommen. Victor Micula würdigte die mehr als 20 Jahre lange Aktivität der Gemeinschaft SantEgidio, die besondere Aufmerksamkeit, die sie den Beziehungen zu Bukarest schenkt sowie die Bereitschaft der Gemeinschaft SantEgidio, im Rahmen von ökumenischen Projekten und internationalen humanitären Programmen zusammenzuarbeiten. Die Gemeinschaft SantEgidio entstand im Jahr 1968 in Rom in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Heute ist sie eine Laienbewegung, zu der mehr als 60.000 Personen gehören. Sie setzt sich in Rom, in Italien und in mehr als 70 Ländern der Welt für die Weitergabe des Evangeliums und im Dienst an den Armen ein. SantEgidio ist ein Öffentlicher Verein von Gläubigen“ in der Kirche. Die verschiedenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt sind durch dieselbe Spiritualität und die Grundlagen miteinander verbunden, die den Weg von SantEgidio kennzeichnen.

  • Bleibt die Europäische Union noch einheitlich und stark?

    Bleibt die Europäische Union noch einheitlich und stark?

    Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer sind am Samstag bei einem Jubiläumsgipfel am Samstag in Rom zusammengekommen, um die Gründung des Staatenbunds zu feiern und einen Fahrplan für die Herausforderungen der Zukunft zu erstellen. Am Freitag hatte Papst Franziskus den 27 Staats- und Regierungschefs ins Gewissen geredet und sie zu Solidarität und Zusammenhalt aufgerufen. Bei einer Audienz im Vatikan sagte er, Solidarität sei das wirksamste Heilmittel gegen die modernen Formen des Populismus. Beim Sondergipfel zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge verabschiedeten die Teilnehmer erneut eine Erklärung von Rom. Damit bekräftigen die EU-Staaten ihr Engagement für ein starkes Europa, das den neuen Herausforderungen gewachsen ist. Europa ist unsere gemeinsame Zukunft, heißt es in dem Text. Laut Politkommentatoren war die neue Erklärung von Rom ein Appell zur Einheit und Solidarität, damit alle EU-Bürger so schnell wie möglich positive Änderungen erleben und wieder Vertrauen an die Zukunft der Europäischen Union bekommen. In dem trüben Kontext, der durch den Brexit und infolge der schwachen Leistungen der EU-Einrichtungen und der EU–Politiker, die Migration, den Terrorismus und das Entwicklungsgefälle innerhalb der Europäischen Union zu managen, brauchte man die Bestätigung des Engagements für die Zukunft Europas.



    Der Gastgeber des Gipfels, Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni, würdigte 60 Jahre Frieden in Europa. Daran müsse zu Ehren des Mutes der Gründungsväter angeknüpft werden. Nach den jüngsten Krisen müsse Europa neu beginnen und wir haben die Stärke dafür, sagte er. Die Erklärung sei ein Schritt vorwärts für die Europäische Union und die Grundlage für weitere Reformen; dadurch wurden die gemeinsamen Werte und Zielsetzungen, der Zusammenhalt der EU-Mitgliedsstaaten und eine zukünftig stärkere Kooperation bestätigt, so Paolo Gentiloni.



    Das seit einiger Zeit immer wieder verwendete Syntagma “Europa der zwei Geschwindigkeiten ist aus dem Erklärungstext gestrichen worden. In der Erklärung von Rom steht nun (wir zitieren): Zusammenhalt gibt uns die beste Chance, auf diese Dynamik Einfluss zu nehmen und unsere gemeinsamen Interessen und Werte zu verteidigen. Wir werden gemeinsam – wenn nötig mit unterschiedlicher Gangart und Intensität – handeln, während wir uns in dieselbe Richtung bewegen, so wie wir es schon in der Vergangenheit getan haben; dies wird im Einklang mit den Verträgen geschehen und die Tür wird allen offen stehen, die sich später anschließen möchten. Unsere Union ist ungeteilt und unteilbar. (Zitatende)



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis sagte in diesem Zusammenhang:



    “Wenn wir ein Europa der zwei Geschwindigkeiten akzeptiert hätten, so wären die osteuropäischen Länder früher oder später in die zweite Geschwindigkeit gerückt, und die tiefen Befürchtungen der Osteuropäer, zurückgelassen zu werden, wären dadurch wieder ans Licht gekommen. Die Europäische Union darf nicht einen Zustand erreichen, in dem die Europäer, anstatt mit Optimismus und voller Vertrauen an ihr gemeinsames Projekt zu glauben, sich vor dem europäischen Projekt fürchten könnten.



    Bei einem Treffen an der Accademia di Romania in Rom sprach Präsident Iohannis über den Sondergipfel zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge. Dabei sagte Iohannis, dass die Europäische Union vereint und stark bleiben müsse, und auch anderer Staaten ermöglichen sollte, sich den Prinzipien dieser Gemeinschaft anzuschließen. Das europäishe Projekt könnte wieder glaubwürdig werden, aber nur als Ganzes, nicht in Gruppen, nicht in kleineren oder konzentrischen Kreisen, so der rumänische Staatschef. Rumänien setzt sich dafür ein, dass die Europäische Union solidarisch und widerstandsfähig bleibt. Klaus Iohannis:



    “Ich glaube, dass wir besser und öfter darüber sprechen sollten, was die Europäische Union für die Menschen bedeutet. Die Vorteile der europäischen Staatengemeinschaft werden oft ignoriert, weil sie selbstverständlich sind, und daher sollten wir die Vorteile der Zugehörigkeit zur großen europäischen Familie wieder in den Vordergrund bringen.



    Nach dem Sondergipfel in Rom gab der rumänische Staatspräsident bekannt, er werde die rumänischen Politiker zu Gesprächen über die Zukunft Europas einladen.

  • Rückblick auf das Jahr 2016: Was war alles anders?

    Rückblick auf das Jahr 2016: Was war alles anders?

    Heute schlagen wir Ihnen vor, einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen. Wir wollen nämlich die von uns im Vorjahr vorgestellten Aktionen Revue passieren lassen.



    Aktionen mit einer prägnanten sozialen Dimension waren für uns wichtig. Daher fanden wir heraus, dass die Stiftung Inima copiilor“ (zu dt. Kinderherz) sowie der Landesverband der Stillberater, die erste Muttermilchbank in Rumänien eröffnen wollten. Denn Muttermilch ist die beste Ernährung für Babys. Für Frühchen und kranke Neugeborene ist die Muttermilch lebenswichtig.



    Dann schenkten wir unsere Aufmerksamkeit der Kunstausstellung Wer sind wir?“, beherbergt von einer Kunstgalerie in Bukarest. Wir entdeckten, dass die Kunst sogar das Leben obdachloser Menschen verändern kann. Denn die Ausstellung bringt Kunstwerke heimloser Menschen zur Schau. Die Projektteilnehmer — heimlose Menschen — stellten hier ihre Werke aus, die persönliche Lebenserfahrungen widerspiegeln. Anca Florea, Ausbilderin im Bereich Bildende Kunst und zugleich Leiterin des Projektes Menschen durch Kunst“ und Volontärin bei der Organisation Samusocial, erzählte uns, wie sich das Projekt entwickelte:



    Es war meine Projektidee. Ich wollte auch mit anderen Menschengruppen arbeiten, etwas Verschiedenes im Vergleich zu meinen üblichen Tätigkeiten machen. Ich dachte, ich könnte obdachlose Menschen in ein Projekt einbinden. Ich hatte privat mehrere heimlose Personen kennengelernt und erkannt, dass sie sich künstlerisch ausdrücken können. Und dachte, es seien vermutlich mehr Obdachlose, die das könnten. Wir wollten durch Kunst zur Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Entfaltung der Ausdruckskapazität und künstlerischer Fähigkeiten beitragen. Was auf mich zukam, war viel mehr als erwartet. Ich hatte es mit offenen, begabten Menschen zu tun. Sie waren sehr daran interessiert, im Projekt mitzuwirken.“




    Liviu Lucian Marcu ist einer der ausstellenden Künstler. Er erzählte uns über seine Werke, die seine Lebenslust ausdrücken, wie auch aus den Titeln der Gemälde hervorgeht, wie z.B. Die laute Tischrunde“ oder Der lustige Lumpen“.



    Ich habe mein Leben lang gesoffen… ich wollte immer Spa‎ß am Leben haben. Mein Werk geht in die entgegengesetzte Richtung wie der »Tisch des Schweigens« von Brâncuşi. Er kam aus Oltenien, ich aus der Moldau. Daher schaffte ich »Die laute Tischrunde«. Ich stelle mir einen Tisch vor, auf dem umgekippte Becher liegen, an dem Säufer sitzen. Aus dem Kassettenrekorder ertönt Musik. Ein Besoffener schläft mit dem Kopf auf dem Tisch. Ich konnte nicht all das malen, es wäre zu schwer gewesen und das war mein erstes Gemälde. Ich werde noch daran arbeiten, um es zu ergänzen. Das hoffe ich zumindest. Ich werde meine Werke neu angehen und sie erneut malen, wie es sich gehört.“




    Hilfe für obdachlose Menschen lieferte auch ein weiteres Projekt. Im Rahmen des genannten Projektes wurde ein Bistro eröffnet, das bedürftigen Menschen ein warmes Essen zu Mittag anbietet. Die Köche hier arbeiten nach dem Motto: Iss bei uns, sonst sterben wir beide vor Hunger!“



    Im März 2013 wurde die erste Spielsachen-Klinik in Bukarest ins Leben gerufen. Die Spielsachen-Klinik behandelte bereits mehr als 20 Tonnen Patienten“. Die Spielsachen, die in die Spielsachen-Klinik eingeliefert werden, werden gereinigt, desinfiziert und repariert. Und werden im Nachhinein den Kindern in öffentlichen Kinderheimen geschenkt.



    Abgesehen von den sozialen Vorhaben schenkten wir unsere Aufmerksamkeit, den Projekten, die Geschichten erzählen. Sei es nun die Geschichte einer Stadtentwicklung, wie es der Fall des vom Verein Sinaptica umgesetzten Projektes Zentrale Peripherien in Bukarest“ war, das zwei zentral gelegene, allerdings etwas vernachlässigte Viertel in Bukarest fördert, oder die Veranstaltung des Lektürefestivals Narativ, das die Kreativität der Kinder fördert und die Bedeutung des Lesens betont, die vorgestellten Projekte decken immer schönere Initiativen auf. Diese beweisen, dass sich Rumänien harmonisch entwickelt.



    Musik, Theateraufführungen und Märcheninszenierungen fesselten ebenfalls unsere Aufmerksamkeit. Das Projekt Märchen mit Pferde“ lie‎ß eine Märchenwelt mit Prinzessinnen und Rittern aufkommen. Das Wanderklavier, ein vom Pianisten Horia Mihail ins Leben gerufene Projekt, beeindruckte im gleichen Ma‎ße. Dazu Horia Mihail:



    Die Geschichte lautet wie folgt: Vor etwa 6 Jahren fanden wir im Kellergeschoss des Bukarester öffentlich-rechtlichen Senders zwei Klaviere, die irgendwann in den 50er-60er Jahren als Konzertklaviere auf der Bühne des Konzertsaals von Radio Rumänien verwendet wurden. Sie lagen mehrere zig Jahre im Keller vergessen. Wir schlugen der damaligen Leitung vor, die Klaviere wieder zu beleben. Unser Vorschlag war, sie dorthin zu bringen, wo es keine Klaviere gab, allerdings welche gebraucht werden konnten. Leider ist die Ausstattung der rumänischen Kulturinstitutionen oft mangelhaft. Das Projekt wurde mit Enthusiasmus entgegnet und nun läuft schon das sechste Projektjahr. Wir haben vier Wander-Klaviere. Sie reisen zusammen mit mir in Gegenden, wo es keine Konzertklaviere gibt, und rufen verschiedene Musikstücke ins Leben wie z.B. Partituren von Franz Liszt, Mozart, Beethoven, heuer ganz aktuell von Frédéric Chopin. Die Klaviere bleiben für eine längere Zeit in den betreffenden Konzertsälen und werden auch entsprechend eingesetzt, zum Vergnügen der Musikliebhaber vor Ort.“




    Wir hoffen, auch dieses Jahr interessante und aufschlussreiche Geschichten mit Ihnen zu teilen.

  • Rückblick auf die wichtigsten internationalen Ereignisse des Jahres 2013

    Rückblick auf die wichtigsten internationalen Ereignisse des Jahres 2013

    Das Jahr 2013 war ein wichtiges Jahr für die weltweite Kooperation — die durch die wirtschaftliche und finanzielle Krise hart angeschlagene internationale Gemeinschaft konzentrierte sich auf die Beschwichtigung der Konflikte in den arabischen Ländern und auf die Konsolidierung der Einheit in Diversität im Rahmen der gro‎ßen kontinentalen Organisationen. 2013 fanden wichtige politische Persönlichkeiten der Welt die Bestätigung ihres Wertes durch die Wähler; 2013 war aber auch das Jahr der schmerzhaften Trennung von bedeutenden Politikern.



    2013 erhöhte die Europäische Union ihre Mitgliedszahl auf 28; Kroatien, die ex-jugoslawische Republik, die äu‎ßerst strikte Beitrittskriterien erfüllen mu‎ßte und deren EU-Beitrittsverfahren 10 Jahre dauerte, wurde in die Gemeinschaft der EU-Staaten aufgenommen. Die Fortsetzung der EU-Erweiterung beseitigte die Befürchtungen und Kritiken der Euroskeptiker und erwies sich als wesentlich für weitere Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa. Der langfristige Kalender der EU-Erweiterung enthält unter anderen die Ukraine, die Republik Moldawien und Georgien, die kurz vor der Unterzeichnung der EU-Freihandels- und Asoziierungsabkommen stehen. Es wird kein leichtes EU-Beitrittsverfahren, vor allem für die Ukraine. Die ex-sowjetische Republik konfrontiert sich seit Anfang November mit massiven, fortdauernden Bürgerprotesten, generiert durch die Unsicherheit der politischen Führer in Kiew, die zwischen Ost und West pendeln und eher dazu neigen, im Schatten Moskaus zu bleiben. Ein zukünftig vereintes Europa, das die Republik Moldawien und die Ukraine enthalten würde, könnte auch das Problem der abtrünnigen Region Transnistrien lösen; die Verhandlungen zwischen Moldawien, Russland und der Ukraine betreffend den juristischen Status Transnistriens sind 2013 steckengeblieben.



    Breiter und brutaler als die eingefrorenen Konflikte in Europa, forderten die Kriegsherde in Afrika und Asien eine starke Konzentration der diplomatischen Kräfte. Nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien vor fast drei Jahren, wurde Staatspräsident Baschar al Assad zum Bösewicht des Arabischen Frühlings. Das Assad-Regime wurde beschuldigt, in August einen Chemiewaffenangriff in der Nähe von Damaskus angeordnet zu haben, bei dem mehrere Hundert Menschen getötet wurden. Ein Abkommen zwischen Russland und den USA über die Zerstörung des syrischen Chemiewaffenarsenals bis Mitte 2014 beseitigte in der letzten Minute die Drohung eines US-Militäreinsatzes.



    Der bewaffnete Konflikt zwischen der Opposition und der Regierung in Damaskus führte zum Tod von insgesamt mehr als 100.000 syrischen Bürgern, so die Organisation der Vereinten Nationen. In Ägypten wurde der erste demokratisch gewählte Staatspräsident, der Islamist Mohammed Morsi, von der Armee gestürzt. Es folgten blutige Auseinandersetzungen, bei denen Hunderte Menschen ums Leben kamen; eine neue Verfassung soll die politische Rolle der Armee in Ägypten verstärken. Bemühungen zur Erarbeitung eines demokratischen Grundgesetzes gibt es auch in Tunesien und in Yemen, zwei von Separatismus, Autonomiebewegungen und Al-Qaida-Terrorismus stark geprägten arabischen Ländern.



    November 2013 feierte die internationale Diplomatie einen bemerkenswerten Erfolg: Die 5+1 Staaten (UN-Vetostaaten und Deutschland) und der Iran einigten sich nach jahrelangem Streit auf ein Übergangsabkommen über die Eingrenzung seines Atomprogramms. Im Gegenzug wurden die Sanktionen für den Übergangszeitraum gelockert und dem Iran wirtschaftliche Hilfen in Höhe von 7 Milliarden US-Dollar gewährt.



    Zurück zur Weltwirtschaftskrise. Die vor 6 Jahren aus den USA importierte Wirtschaftskrise hatte verheernde Folgen für viele europäische Länder. Am schlimmsten wurde die Wirtschaft Griechenlands betroffen, und man sprach mit Bestürzung über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Mit Hilfe massiver internationaler Darlehen und eines harten Sparprogramms kommt aber Griechenland zurück in die Reihen der Schwellenländer, zusammen mit anderen EU-Staaten, die den Weg aus der Wirtschaftskrise gefunden haben. Auch das Nachbarland Zypern konnte seine Auslandsschulden nicht bezahlen stand dieses Jahr vor der Pleite. Die Mittelmeerinsel war das erste Land, das Regel zur Kapitalkontrolle auferlegt hat, um einen Bankensturz zu vermeiden und eine ausländische Finanzspritze von 10 Milliarden Euro zu erhalten.



    Und noch ein wichtiges Ereignis im Finanzbereich: Oktober 2013 erzielten die Unterhändler von Republikanern und Demokraten im US-Kongress einen Kompromiss im Haushaltsstreit. Ein Government Shutdown hatte im Oktober 16 Tage lang Teile des öffentlichen Lebens der USA gelähmt. Ein erneuter Regierungsstillstand, der bereits zum 15. Januar gedroht hatte, ist damit abgewendet.



    2013 wurden bedeutende Vertreter der Weltpolitik in ihrem Amt bestätigt. Barack Obama, der 44. Präsident der Vereinigten Staaten und der erste Afroamerikaner in diesem Amt begann am 20.Januar 2013 sein zweites vi8erjähriges Mandat im Wei‎ßen Haus. In Europa wurde die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wiedergewählt; somit bestätigten die deutschen Wähler die politische Stabilität des stärksten europäischen Staates. 2013 wurden in dem Iran, Venezuela und Ägypten neue Staatspräsidenten gewählt; in den Niederlanden und in Belgien kamen neue Könige auf den Thron. Leider gab es 2013 auch traurige Trennungen von gro‎ßen Figuren der internationalen Politik. Gro‎ßbritanniens “Eiserne Lady”, Margaret Thatcher, und der erste farbige Staatspräsident Südafrikas, Nelson Mandela, sind von uns gegangen.



    2013 brachte auch unerwartete Änderungen im Vatikanstadt — im März verzichtete Papst Benedikt XVI. auf sein Amt; ihm folgte der Argentinier Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus auf den Heiligen Stuhl. Das US-Magazin “Time” kürte den Papst zur wichtigsten Persönlichkeit des Jahres 2013. Innerhalb kurzer Zeit habe er die Ausrichtung und den Tonfall der Kirche geändert. Kaum ein anderer Akteur auf der Weltbühne habe jemals “so schnell so viel Aufmerksamkeit” von allen Seiten erhalten wie er, begründete das Magazin seine Wahl. Franziskus habe “die Kraft, die Welt zu verändern”.