Tag: Gewerkschaftsverbände

  • Nachrichten 29.03.2023

    Nachrichten 29.03.2023

    In Bukarest wurden die Entwürfe für die Bildungsgesetze auf der Regierungssitzung am Mittwoch gebilligt und sollen im Rahmen des Dringlichkeitsverfahrens im Parlament debattiert und verabschiedet werden. Die zuständige Ministerin Ligia Deca sagte, dass die Dokumente die Wünsche der Gesellschaft und die allgemeine Vision für die Bildung im Jahr 2030 zusammenführen. Als Beispiel nannte sie, das Bildungssystem auf den Schüler auszurichten, das Potenzial jedes Kindes zu fördern und es von der frühen Bildung bis zum Erwachsenenalter zu begleiten. Ein Desiderat wäre auch, die Qualität und das Niveau der funktionalen Alphabetisierung zu erhöhen. Ligia Deca wies auch darauf hin, dass die Lehren aus den aufeinander folgenden Krisen der letzten Jahre in die beiden Gesetze eingeschlossen seien.



    Zwei rumänische Gewerkschaftsverbände haben am Mittwoch vor dem Regierungssitz protestiert, weil sie mit dem Gehaltssystem in diesem Sektor unzufrieden sind. Sie fordern dringende Lösungen, um die Einkommen der Hilfslehrer zu erhöhen und die Überstundenvergütung für Lehrkräfte und Hilfskräfte zu erhöhen. Die Verbände fordern auch die Anwendung der Vorschriften über die Zahlung von Zulagen für die Arbeitsbedingungen, da die Beschäftigten im Bildungswesen als einzige Staatsbediensteten keine solche Zulagen bekommen. Ähnliche Proteste fanden letzte Woche im ganzen Land statt. Die Gewerkschaften planen für Mai eine Protestkundgebung in Bukarest und drohen sogar mit einem Generalstreik, falls die Regierung keine Lösungen für ihre Probleme findet.



    Der Senat hat einen Gesetzentwurf zur Reform der Sonderrenten verabschiedet. Nach intensiven Diskussionen war der Gesetzentwurf am Dienstag von den Fachausschüssen gebilligt worden, die nur die von der Parlamentsmehrheit vorgeschlagenen Änderungen akzeptierten. Eine von ihnen bezieht sich auf eine zusätzliche Steuer von 15 % auf Sonderrenten, die das durchschnittliche Bruttogehalt übersteigen. Außerdem dürfen die Sonderrenten nicht mehr die vor dem Ruhestand erzielten Einkünfte übersteigen. Es soll auch nicht mehr möglich sein, gleichzeitig ein Gehalt und eine Rente zu beziehen. An den Gesprächen nahmen auch die Gewerkschaften der Polizei und der Armee teil, die forderten, dass ihre Renten nicht unter das Gesetz fallen sollten. Derzeit beziehen rund 200.000 Personen Sonderrenten, davon 170.000 ehemalige Angehörige der Streitkräfte und Polizei. Die jährlichen Haushaltsausgaben im Zusammenhang mit den Sonderrenten belaufen sich auf etwa 2,4 Milliarden Euro. Ehemalige Richter und Staatsanwälte erhalten die höchsten Renten, die mit 3.600 Euro pro Monat zehnmal so hoch sind wie die durchschnittliche staatliche Rente. Die Änderung dieses Rentensystems ist eine Forderung des nationalen Konjunkturprogramms und die Nichteinhaltungen der mit Brüssel vereinbarten Verpflichtungen könnte Rumänien fast 3 Milliarden Euro an EU-Mitteln kosten.



    Die EU-Energieminister haben beschlossen, die Empfehlung, den Erdgasverbrauch um 15 % zu senken, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Die Maßnahme wurde ursprünglich nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vorgeschlagen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Nach Angaben der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft ist der europäische Gasverbrauch dank dieser Empfehlung von August bis Januar um fast 20 % gesunken. Die Verringerung des Verbrauchs habe auch zu einem Rückgang der Preise beigetragen, so die Daten.



    Sport: Die rumänische Fußballnationalmannschaft hat am Dienstagabend auf der National Arena in Bukareste Belarus mit 2:1 in der 1. Gruppe der Euro 2024-Qualifikation besiegt. Rumänien hat nun sechs Punkte aus zwei Spielen, nachdem es auch Andorra mit 2:0 besiegte.

  • Nachrichten 31.01.2023

    Nachrichten 31.01.2023

    Die Ausführung des rumänischen Staatshaushalts 2022 ist mit einem Defizit von rund 81 Milliarden Lei (rund 16,5 Millionen Euro) abgeschlossen worden, was einem Rückgang von mehr als einem Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Konkret sank das Defizit nach Angaben des Finanzministeriums von 6,73 auf 5,68 Prozent. Die Haushaltseinnahmen beliefen sich auf über 460 Milliarden Lei (umgerechnet fast 94 Milliarden Euro), was vor allem auf höhere Einnahmen aus der Mehrwertsteuererhebung, höhere zugegriffene EU-Mittel und höhere Einnahmen aus dem Energiebereich zurückzuführen ist. Gleichzeitig überstiegen die Haushaltsausgaben 541 Milliarden Lei (110 Milliarden Euro), was einem Rückgang von 0,8 % des BIP im Vergleich zum Vorjahr entspricht.



    Die Gewerkschaftsverbände im Bildungswesen kündigen für Mittwoch Proteste vor dem Regierungssitz in Bukarest an, um angemessene Gehälter zu fordern, insbesondere für das nicht zu den Lehrkräften gehörende Personal. Diese erhalten höchstens 2300 Lei (oder den Mindestlohn von 470 Euro), während die Inflationsrate im Dezember letzten Jahres die 16%-Marke überschritten hat, was zu einem erheblichen Rückgang ihres Lebensstandards geführt hat. Die Gewerkschafter behaupten außerdem, dass auch die Gehälter der Lehrer nicht motivierend seien und fordern daher eine bessere Positionierung der Beschäftigten im Bildungswesen in der Hierarchie der Haushaltsfunktionen. Die neue Position soll das Niveau der beruflichen Qualifikation und den Stellenwert der Bildung in der Gesellschaft berücksichtigen.



    Alexandru Piţurcă, Sohn des ehemaligen Trainers der rumänischen Fußballnationalmannschaft, Victor Piţurcă, ist am Dienstag von Antikorruptionsstaatsanwälten in einem Fall vernommen worden, bei dem es um den Erwerb mehrerer nicht konformer Anlagen und den Verkauf von Schutzmasken an das Verteidigungsmisterium während der Coronavirus-Pandemie geht. Zu den Personen gegen die ermittelt wird, gehört auch der Chef des staatlichen Rüstungsbetriebs Romarm, des größten Herstellers und Exporteurs von Rüstungsgütern.



    Die Regierung in Bukarest hat am Dienstag einen Gesetzentwurf über zwei Kredite von der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Gesamtwert von umgerechnet fast 300 Millionen Euro, die in Rehabilitations-, Konsolidierungs- und Ausstattungsarbeiten für 26 Gesundheitseinheiten investiert werden sollen, verabschiedet. Die Regierung hat auch die Vorschriften zur Vergütung des aus öffentlichen Mitteln bezahlten Personals umgestaltet. Dabei geht es insbesondere um eine Erhöhung der monatlichen Bezüge der Präsidenten und Vizepräsidenten der Bezirksräte oder der Bürgermeister und Vizebürgermeister der Verwaltungs- und Gebietseinheiten, die Projekte mit EU-Finanzierung durchführen.



    Litauen unterstützt nachdrücklich den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum und bekundet seine uneingeschränkte Bereitschaft, einen aktiven Dialog mit den anderen europäischen Partnern über dieses Thema zu führen, insbesondere angesichts der derzeitigen äußerst schwierigen Sicherheitslage. Diese Erklärung wurde vom litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis während eines Telefongesprächs mit dem Chefdiplomaten Rumäniens, Bodgan Aurescu, abgegeben. Die Gespräche fanden vor dem Hintergrund statt, dass Rumänien in diesem Jahr seine Teilnahme an Luftpolizeimissionen im Ostseeraum wieder aufnehmen soll. Die beiden Politiker lobten außerdem das sehr gute Niveau der bilateralen rumänisch-litauischen Beziehungen und die effektive bilaterale Koordination innerhalb der EU, der NATO und der regionalen Kooperationsformate, darunter die Drei-Meere-Initiative oder das Bukarest-9-Format.

  • IWF zieht Fazit der Evaluierungsmission in Bukarest

    IWF zieht Fazit der Evaluierungsmission in Bukarest

    Eine gemeinsame Delegation des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Weltbank hat sich für zwei Wochen in Bukarest für die Evaluierung des im vergangenen Jahr abgeschlossenen Abkommens vorbeugender Art aufgehalten. Im Mittelpunkt der Gespräche mit den rumänischen Behörden standen die Schwerpunkte der Wirtschaftsreform und der gesetzliche Rahmen mit Bedeutung für die Wirtschaft. In den letzten zwei Wochen kamen Vertreter der internationalen Kreditgeber Rumäniens in Bukarest mit Staatschef Traian Băsescu, Premierminister Victor Ponta, Vertretern der Gewerkschaftsverbände, der politischen Parteien, der Geschäftsleute, Finanzinstitutionen und der Zivilgesellschaft zusammen.



    Das voriges Jahr abgeschlossene Stand-by-Abkommen Rumäniens mit dem Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission beläuft sich auf 4 Milliarden Euro und seine Laufzeit beträgt zwei Jahre. Am Ende der Diskussionen zogen die internationalen Finanzexperten das Fazit und empfahlen den rumänischen Behörden, mehr EU-Fonds abzurufen und Lösungen zur Erhöhung des Verbrauchs zu finden. IWF schätzt das Wirtschaftswachstum in Rumänien für dieses Jahr auf 2,2%. Im Vorjahr verzeichnete Rumänien das grö‎ßte Wirtschaftswachstum nach Ausbruch der Krise: 2,8%.



    Dies sei hauptsächtlich auf das gute Jahr in der Landwirtschaft und auf die Senkung der Energieimporte zurückzufünren, die ihrerseits ein niedriges Leistungsbilanzdefizit bewirkten. Der 2014 Haushalt ist ein Haushalt der Investitionen und die Exekutive setzt hauptsächlich die Entwicklung der Infrastruktur zur Priorität. Die internationalen Kreditgeber Rumäniens zeigten sich über die niedrigen Zinsen optimistisch, die sogar historische Rekordwerte erreichten. Ein weiterer Grund zum Optimismus ist, dass Rumänien zu einem bedeutenden Energie-Exporteur werden kann, was zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen soll. Für die Meinungsverschiedenheit zwischen Staatschef Traian Băsescu und dem Kabinett von Victor Ponta angesichts der für Jahresanfang geplanten Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Treibstoff um 7 Eurocents wurde bei den Bukarestern Gesprächen ebenfalls eine Lösung gefunden.



    Präsident Traian Băsescu, der sich der Ma‎ßnahme widersetzte, hatte angekündigt, er werde den Staatshaushalt für 2014 nicht genehmigen, sollte die Ma‎ßnahme umgesetzt werden. Die Einführung der Verbrauchssteuer von 7 Eurocent pro Liter wird im Absichtsschreiben an den IWF nicht erwähnt, sie soll aber ab 1. April sowohl für Benzin als auch für Diesel umgesetzt werden.



    Regierungschef Victor Ponta gab am Ende der Bukarester Beratungen bekannt, sein Kabinett habe von den internationalen Kreditgebern grünes Licht für zwei Beschlüsse mit Auswirkungen auf die Wirtschaft bekommen. Die erste Ma‎ßnahme betrifft die Kreditnehmer. Rentner und Angestellte mit einem Gehalt unter der Grenze von 1.610 lei (rund 360 Euro) pro Monat könnten innerhalb von zwei Jahren nur die Hälfte der Kreditrate zurückzahlen. Die Rate kann jedoch nicht um mehr als 500 Lei (umgerechnet rund 110 euro) pro Monat reduziert werden. Die zweite Ma‎ßnahme betrifft den Privatsektor und soll ab 1. Juli umgesetzt werden. Für die Unternehmen, die mindestens 20 Arbeitsplätze schaffen, soll der Staat die Hälfte des Gesamtwertes der Lohnausgaben zahlen.

  • Wirtschaft: Internationale Kreditgeber in Bukarest

    Wirtschaft: Internationale Kreditgeber in Bukarest

    Die gemeinsame Mission des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Weltbank ist in Bukarest am 21. Januar eingetroffen, um bis zum 5. Februar die Bewertung des Darlehensabkommens vorbeugender Art vorzunehmen. Bislang sind Verterter der internationalen Kreditgeber Rumäniens in Bukarest mit dem Staatschef Traian Băsescu, Regierungsmitgliedern, Vertretern des Finanzministeriums, der Nationalen Steuerbehörde, der Nationalbank und der Gewerkschaftsverbände zu Gesprächen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Prioritäten der Wirtschaftsreformen und der europäische Gesetzesrahmen mit direkten Auswirkungen auf die rumänische Wirtschaft.



    Uneinigkeiten gab es in Bezug auf die Einführung der zusätzlichen Verbrauchsteuer auf Treibstoff, die von den internationalen Kreditgebern des Landes und dem Ministerpräsidenten Victor Ponta erwünscht, vom Staatschef hingegen kategorisch abgelehnt wird. Im Monat Dezember kündigte Präsident Băsescu an, sollte die Ma‎ßnahme umgesetzt werden, werde er das Memorandum mit dem Internationalen Währungsfonds nicht unterzeichnen. Die Erhöhung der Verbrauchsteuer auf Treibstoff wurde urprünglich für den 1. Januar geplant, vom Staatschef scharf kritisiert und infolgedessen von der Exekutive um drei Monate vertagt. Überdies kündigte Ministerpräsident Victor Ponta an, es sei nicht ausgeschlossen, dass man auf Zusatzsteuer definitiv zu verzichte:



    “Es ist nicht möglich. Das haben dem Staatschef auch die IWF-Vertreter gesagt. Die Europäische Kommission, der Internationale Währungsfonds haben klargestellt, den Haushalt zu ändern, funktioniert nicht, das haben wir allerdings auch nicht vor.”



    Staatschef Traian Băsescu bekräftigte hingegen, dass die Erhöhung der Verbrauchsteuer den Anstieg der Preise und der Inflation hervorrufen werde. Infolgedessen muss Präsident Băsescu mit seinem politischen Gegner, Premierminister Ponta, in Sache Einführung der Verbrauchsteuer auf Treibstoff einen Kompromiss schlie‎ßen. Der Internationale Währungsfonds hat der Ma‎ßnahme zugestimmt. Vielmehr hängt sie mit dem Stand-by-Darlehensabkommen mit Rumänien zusammen. Das Darlehen beläuft sich auf 4 Milliarden Euro und Rumänien hat keine Absicht, die Fonds abzurufen. Somit könnte Rumänien vor den ausländischen Investoren viel an Glaubwürdigkeit gewinnen. In den letzten fünf Jahren gelang es Rumänien, das Haushaltsdefizit unter die festgestellte Grenze zu drücken und die im 2009 abgeschlossenen Darlahensabkommen vorgesehenen Reformen umzusetzen.



    Bei Gesprächen zwischen den rumänischen Behörden und den Vertretern der internationalen Kreditgeber in Bukarest kamen zudem die derzeitige Situation der Unternehmen mit staatlichem Kapital, die Herausforderungen im Bankensystem, namentlich das Problem der unwirtschaftlichen Kredite, und mögliche Ma‎ßnahmen zur Ankurbelung der Kreditvergabe zur Sprache.



    Die Gewerkschaften äu‎ßersten sich bei Gesprächen mit der IWF-Delegation für die Abschaffung der einheitlichen Besteuerung und die Einführung der differenzierten Besteuerung. Vertreter des Rates ausländischer Investoren schlugen unter anderen die Umgestaltung des Systems zum Einzahlen von Sozialversicherungsbeiträgen, die Senkung der Mehrwertsteuer von 24% auf 19%, die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und die Abschaffung der Steuern für wiederinvestierte Beträge vor.