Tag: Gewerkschaftsverband

  • Nachrichten 28.01.2021

    Nachrichten 28.01.2021

    Der Gewerkschaftsverband Solidarität im Gesundheitswesen“ hat für Donnerstag Protestbewegungen in Bukarest angekündigt. Dessen Hauptforderung ist ein verstärkter Schutz für Mitarbeiter des Gesundheitswesens, da seit Beginn der Pandemie 93 Mitarbeiter des Gesundheitswesens an den Folgen des Covid-19 gestorben sind. Die Gewerkschaft fordert verschiedene Formen der Anerkennung für die Bemühungen und Opfer des medizinischen Personals. Diese Proteste sind auch auf die Verweigerung des sozialen Dialogs zurückzuführen, die die derzeitige Exekutive kennzeichnet, glauben die Gewerkschafter. Ebenfalls am Donnerstag protestierten Mitglieder von Gewerkschaften der Gefängnismitarbeiter in Iaşi, im Nordosten des Landes, gegen Lohnstopps. Die Demonstranten forderten die Beseitigung der Lohnungleichheit im öffentlichen System, die Einhaltung des Gesetzes über die Löhne im öffentlichen Dienst und einen Mindestlohn, der sich entsprechend der Steigerung der Konsumgüterpreise entwickelt. Die Proteste werden auf unbestimmte Zeit fortgesetzt, sagten die Gewerkschaften.



    570.000 Rumänen sind bisher gegen Covid-19 geimpft worden, aber laut Gesundheitsminister Vlad Voiculescu verfügt das Land über weniger Dosen als derzeit benötigt werden. Bildungsminister Sorin Cîmpeanu kündigte am Donnerstagmorgen seinerseits die Einrichtung einer eigenen Linie für die Covid-Impfung von Lehrkräften an. Sorin Cîmpeanu betont, dass der zentrale Faktor für die Entscheidung, ob die Schulen im Februar wieder geöffnet werden, die Rate der Kontamination mit dem neuen Coronavirus ist. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfstoffdosen und die Rate der geimpften Lehrer seien wichtige, aber nicht entscheidende Faktoren, betonte der Bildungsminister. Cîmpeanu sprach von rund 110.600 Lehrkräften, die Termine für die Impfung vereinbart haben, von denen 18.600 (ca. 16%) bereits geimpft wurden. Insgesamt gibt es in Rumänien fast 293.000 Beschäftigte in der voruniversitären Ausbildung, von denen sich nach den neuesten Zahlen 45 % impfen lassen wollen. Mehr als 2.900 neue Kontaminationen wurden am Donnerstag bekannt gegeben. Seit Beginn der Pandemie haben sich insgesamt 721.000 Menschen infiziert, von denen mehr als 18.000 gestorben sind. Etwa 1.000 Patienten befinden sich derzeit auf der Intensivstation.



    Tausende von Menschen gingen am Mittwochabend in Polen auf die Straße, nachdem die konservative Regierung angekündigt hatte, dass das Urteil des Verfassungsgerichts, das Abtreibung praktisch verbietet, in Kraft treten würde, nachdem es am selben Tag im Amtsblatt veröffentlicht wurde, berichtete AFP. Das Verfassungsgericht verbot im Oktober den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch in Fällen von schweren Missbildungen des Fötus und entschied, dass dies unvereinbar“ mit der Verfassung ist, die ein Verbot aller Abtreibungen vorsieht, außer in Fällen von Vergewaltigung oder Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. In Warschau zündeten Demonstranten Fackeln an, schwenkten Regenbogenfahnen sowie Plakate mit den Aufschriften Das bedeutet Krieg“, Freie Wahl, kein Terror“. Die Demonstration begann vor dem Verfassungsgericht, und die Demonstranten zogen dann weiter zum Sitz der regierenden ultrakatholischen Partei Recht und Gerechtigkeit. Ähnliche Kundgebungen fanden auch in anderen polnischen Städten statt, trotz der Einschränkungen, die Massenversammlungen wegen der Covid-19-Epidemie verboten. Heute gibt es in Polen nach offiziellen Angaben weniger als 2.000 legale Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr. Feministische Organisationen schätzen jedoch, dass jedes Jahr etwa 200.000 Abtreibungen illegal oder im Ausland durchgeführt werden.



    Joe Biden, der neue Präsident der Vereinigten Staaten, sagte am Mittwoch, dass sein Land die globale Reaktion auf die existenzielle“ Bedrohung durch die Klimakrise anführen sollte. Unter den vom demokratischen Präsidenten angekündigten Maßnahmen befindet sich ein Moratorium für die Erteilung neuer Konzessionen für Öl- und Gasbohrungen auf staatlichem Land und Gewässer. Joe Biden, der den ehemaligen Außenminister John Kerry zum Klimasondergesandten ernannt hat, kündigte an, dass die Vereinigten Staaten am Tag der Erde, dem 22. April, einen Umweltgipfel abhalten werden. Dieses Datum entspricht auch dem fünften Jahrestag der Unterzeichnung des Pariser Abkommens, dem die Vereinigten Staaten wenige Stunden nach dem Amtsantritt des Demokraten Joe Biden wieder beigetreten sind.

  • Fernunterricht: Eine Herausforderung für alle Beteiligten

    Fernunterricht: Eine Herausforderung für alle Beteiligten

    Das rumänische Bildungssystem ist eines der Opfer der Coronavirus-Pandemie. Die im März auf Fernunterricht verlegten Schulen, wurden Mitte September, mit Beginn des neuen Schuljahres, wieder eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt standen drei Aktionspläne bereit: der Grüne — bei dem Lehrer und Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen, der Rote — bei dem ausschlie‎ßlich Fernunterricht stattfindet und der Gelbe — der eine Kombination der beiden anderen Plänen ist. Die Freude der meisten der 2,8 Millionen Kinder und Jugendlichen, die im September zur die Schule gingen, war jedoch von kurzer Dauer. Immer mehr Schulen mussten auf Fernunterricht umsteigen, da die Zahl der bestätigten Coronavirus-Neuinfektionen im ganzen Land anstieg. Das war auch in der Landeshauptstadt Bukarest der Fall, wo die Behörden beschlossen, nur noch Fernunterricht abzuhalten.





    Das Bildungsministerium hatte sieben Monate Zeit, und zwar von März bis September, um tragfähige Lösungen zu finden, damit weder Kinder noch Lehrer leiden. Die Realität ist eine andere. Viele Lehrer können immer noch keinen Fernunterricht halten, zahlreiche Kinder haben weder Laptops und Tablet-PCs und für die Eltern ist es ein Kraftakt, der erhebliche logistische Anstrengungen kostet, um damit zurechtzukommen.





    Laut einer vom Spiru Haret Gewerkschaftsverband im Bildungswesen durchgeführten Umfrage, an der etwa 8.500 rumänische Lehrer teilnahmen, haben über die Hälfte dieser in den letzten fünf Jahren mindestens einen Ausbildungskurs absolviert. Trotzdem glauben die meisten Lehrer, nämlich 66 %, dass sie für den Fernunterricht weitere Kurse benötigt hätten. Fast 46 % sagen, dass die Behörden ihren Schulen während der Coronavirus-Pandemie in keiner Weise geholfen haben. 37 % geben an, dass sie sich selbst Laptops oder Tablets kaufen mussten, und 33 % gaben fast 200 Euro aus ihrer eigenen Tasche aus, um Fernunterricht abhalten zu können. Laut der Umfrage mussten sich Lehrer, in einigen Fällen, auch Drucker, Tonerkartuschen für diese, Lernsoftware sowie Gesichtsmasken und Desinfektionsmittel selbst kaufen.





    Der Spiru Haret Gewerkschaftsverband im Bildungswesen schlussfolgerte, dass sowohl die lokalen als auch die zentralen Behörden beträchtliche Mittel bereitstellen müssen, um es den Lehrern zu ermöglichen, einen qualitativ hochwertigen Unterricht anzubieten und den Zugang aller Kinder zur Bildung zu garantieren, unabhängig davon, ob dieser Präsenz- oder Fernunterricht ist.




  • Nachrichten 04.10.2017

    Nachrichten 04.10.2017

    Rund 6.000 Personen haben am Mittwoch an einer Protestkundgebung vor dem Regierunssitz teilgenommen. Die besagte Kundgebung wurde von dem Gewerkschaftsbund Cartel Alfa organisiert. Eine Delegation der Gewerkschaftler führte eine erste Gesprächsrunde mit Premierminister Mihai Tudose und mit Arbeitsminsiterin Lia Olguţa Vasilescu. Das nächste Treffen soll am Freitag stattfinden. Die bedeutendste Unzufriedenheit der Gewerkschaftsmitglieder ist, dass die Arbeitnehmer beginnend mit dem 1. Januar ihre Sozialbeiträge aus dem Lohn direkt zahlen müssen. Sie fordern neue Verhandlungen und kollektive Arbeitsverträge auf allen Ebenen. Die Demonstranten protestierten auch gegen das Lohngesetz für Staatsbedienstete und das Gesetz des sozialen Dialogs. Laut Cartel Alfa wurden an der Protestaktion circa 10 Tausend Personen erwartet.



    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Mittwoch den von der National-Liberalen Partei und der Union Rettet Rumänien eingeleiteten einfachen Antrag zum Thema Trasportinfrastruktur abgelehnt. Der Antrag war gegen Razvan Cuc, Transportminister, gerichtet, dem schwaches Management und die Blockierung gro‎ßer Infrastrukturprojekte vorgeworfen wird. Cuc erklärte der Misstrauensantrag sei nur eine Aufzählung von persönlichen Meinungen einiger Personen, die nicht fähig waren, an der Entwicklung dieses Bereiches beizutragen, als sie an der Macht waren. Auch am Mittwoch reichten die National-Liberale Partei und die Union Rettet Rumänien einen einfachen Antrag gegen Gesundheitsminister Florian Bodog. Unter andren werfen ihm die Urheber vor, unfähig zu sein die Impfmittelkrise zu verwalten.



    Deutschlands Vereinigung am 3. Oktober 1990, hat symbolisch die Vereinigung des ganzen Europas gestartet, erklärte der rumänische Staatschef Klaus Iohannis am Dienstag Abend bei einem Abendessen bei der Deutschen Botschaft in Bukarest. Iohannis, der selbst der deutschen Minderheit in Rumänien angehört, fügte hinzu, die solide bilaterale Beziehung sei strategischer Natur und basiere auf konkrete Erzielungen und auf dem Wunsch, zusammen eine bessere europäische Zukunft zu bauen. Iohannis sagte weiter, Rumänien müsse als francophones Land und ein Land mit einem bedeutenden deutschen Kulturerbe dem französisch-deutschen Motor der EU beistehen.



    Die Rumänische Nationalbank hat beschlossen, den Handelsbanken Kredite in Höhe von insgesamt 2 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 1,75% zu gewähren. Von dieser Rekordsumme für die letzten Jahre erhofft sich die Landesbank eine Verringerung der Zins-Kennzahl. Der ROBOR-Index war zuletzt bis auf ein Dreijahres-Hoch von 1,8% geklettert. Einer der Gründe für die Entwicklung sei der längerfristige Mangel an Liquiditäten am Markt gewesen.



    Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep (2 WTA) hat am Mittwoch im Achtelfinale des Turniers von Peking die Russin Maria Sarapova (104 WTA( ) mit 6-2, 6-2 besiegt. Die Rumänin, unter den Augen vom neuen Zusatz-Coach Andrei Pavel, trifft nun auf Agnieszka Radwanska oder Daria Kasatkina, gegen die sie noch eine Rechnung offen hat: Die Russin demontierte Halep vor einer Woche in Wuhan mit 6:2, 6:1.

  • Nachrichten 25.11.2013

    Nachrichten 25.11.2013

    BUKAREST: China ist ein privilegierter Partner Rumäniens, und die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den zwei Ländern sind ausgezeichnet. Dies erklärte am Montag in Bukarest der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta nach einem Treffen mit seinem chinesischen Gegenüber Li Keqiang. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang unternimmt einen viertägigen offiziellen Besuch in Bukarest — es ist der erste Rumänienbesuch eines chinesischen Premierministers in den letzten 19 Jahren. In Anwesenheit der zwei Ministerpräsidenten wurden mehrere Absichtserklärungen der rumänischen und der chinesischen Regierung in den Bereichen Energie, Industrie, Tiermedizin, Informatik und Kultur unterzeichnet. Ferner wurde eine gemeinsame Erklärung über die Vertiefung der bilateralen Kooperation angenommen. Auf der Agenda des chinesichen Ministerpräsidenten stehen auch ein Treffen mit dem rumänischen Staatspräsidenten Traian Basescu und eine Rede vor dem Rumänischen Parlament. Li Keqiang wird in Bukarest an dem Wirtschaftsforum China–Mittel- und Osteuropa sowie am Treffen der Ministerpräsidenten der beteiligten Länder teilnehmen.



    BUKAREST: Die ex-sowjetische, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldawien soll ihrer Realität entsprechend, und nicht gemä‎ß der Brüsseler Burokratie behandelt werden — so lautet die Botschaft Rumäniens beim Gipfeltreffen der Ostpartnerschaft am 28. und 29. November in Vilnius, erklärte der rumänische Staatspräsident Traian Basescu am Montag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dieses Treffen sei wichtig, weil die Absicht der Republik Moldawien, sich der Europäischen Union anzunähern und von der Einflu‎ßzone der ehemaligen Sowjetunion zu trennen zum erstenmal offiziell hervorgehoben wird, sagte noch der rumänische Staatspräsident. Beim Gipfel der Ostpartnerschaft in Vilnius soll die Republik Moldawien das Assoziierungs-und Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union unterzeichnen.



    BUKAREST: Die Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes im Gesundheitswesen Sanitas haben am Montag morgen einen zweistündigen Warnstreik angetreten, um die Aufmerksamkeit auf ihre Forderungen zu lenken. Laut dem ersten Vizevorsitzenden des Verbandes Sanitas, Marius Sepi, wurden während des Streiks nur Notfälle behandelt. Dem Warnstreik soll beginnend mit dem 28. November ein unbefristeter Generalstreik folgen. Die Angestellten im Gesundheitswesen fordern die Zuweisung von 6% des BIP für diesen Bereich. Nach zahlreichen ergebnislosen Verhandlungsrunden mit Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu zeigen sich die Gewerkschaftler weiterhin dialogbereit. Seinerseits erklärte der Minister, dass 1200 Arbeitsplätze deblockiert werden.



    BUKAREST: Eine Delegation der EU-Kommission hat am Montag in Bukarest eine neue Evaluierungsmission im Rahmen des Kooperations- und Kontrollverfahrens im Justizbereich begonnen. Auf dem Programm der Delegationsmitglieder stehen Treffen mit rumänischen Würdenträgern, darunter mit Justizminister Robert Cazanciuc. Anfang November hatte die EU-Kommission eingeschätzt, da‎ß das Kooperations- und Kontrollverfahren gut funktioniere und die Ergebnisse sichtbar seien. Es müsse noch an Ort und Stelle geprüft werden, ob die Empfehlungen des jüngsten Berichtes erfüllt wurden, so die EU-Kommission. Der nächste Bericht über die Fortschritte Rumäniens in den Bereichen Justiz und Korruptionsbekämpfung soll in Januar 2014 vorgelegt werden.



    BUKAREST: Der Oberste Verteidigungsrat Rumäniens trifft am Dienstag unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Traian Basescu zusammen. Auf der Agenda stehen die Haushaltsvorschläge der Einrichtungen im Bereich der nationalen Sicherheit. Bei dem Treffen werden auch weitere Themen von Interesse für die nationale Sicherheit diskutiert, präzisierte das Präsidialamt. Das vorige Treffen des Obersten Verteidigungsrates war am 1. Oktober; damals wurden die Entscheidungen über die Gründung einer Luftflotte für Sonderflüge und über die Strategie der nationalen Sicherheitsindustrie aufgeschoben.



    BUKAREST: Die Fachausschüsse des rumänischen Parlaments haben die Haushaltsvorlage 2014 gebilligt. Die Vorlage soll den Haushalts- und Finanzausschüssen zur gemeinsamen Debatte vorgelegt werden. Die Endabstimmung über den Haushalt könnte Mitte Dezember stattfinden. Bestimmte Bereiche — wie Sozialversicherungen, Landwirtschaft, Gesundheit, Verteidigung oder Kultur erhielten zusätzliche Gelder. Die Vorlage des Sozialversicherungshaushalts wird die Angleichung des Rentensatzes um 3,75% und die Anhebung des Mindestlohnes ermöglichen. Die Opposition kritisierte den geplanten Haushalt. Die Liberal-Demokratische Partei ist der Meinung, dass die Diskussionen am Rande des Haushalts ihre Bedeutung völlig verloren haben, denn die Mehrheit der Sozial-Liberalen Union die Änderungsanträge der Opposition nicht in Betracht gezogen habe.



    BUKAREST: Die 20. Buchmesse Gaudeamus Das Buch zum Lernen“ hat am Sonntag in Bukarest nach über 100 Buchpremieren ihre Tore geschlossen. Die Literaturliebhaber hatten die Gelegenheit, den französischen Schriftsteller und Goncourt-Preisträger Andre Makine zu treffen. Die 115.000 Besucher wurden bei dieser Auflage der Buchmesse Gaudeamus aufgerufen, im Rahmen des Projekts Die Bücher kehren heim“, alte Bücher zu spenden. Diese werden den Schulen mit rumänischer Unterrichtssprache aus dem Timok-Tal in Serbien geschenkt. Die Buchmesse ging mit einer Preisverleihung zu Ende. Beliebtester Verlag wurde Humanitas und beliebtester Buch Hobbit“ von J.R.R. Tolkien. Die vom öffentlich-rechtlichen Sender Radio Romania organisierte Buchmesse Gaudeamus ist die wichtigste ihrer Art in Rumänien. 400 Messeaussteller organisierten 600 Veranstaltungen für die Messebesucher.

  • Protestaktionen rumänischer Lehrkräfte

    Protestaktionen rumänischer Lehrkräfte

    Mitglieder des Freien Gewerkschaftsverbands im Rumänischen Bildungsministerium halten ab Montag für drei Tage eine Mahnwache vor dem Bukarester Regierungssitz und vor dem Hauptquartier der regierenden sozialliberalen Union. Zudem sind Lehrkräfte landesweit bis Mittwoch in Warnstreik getreten. Somit protestieren sie gegen die sogenannte chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens und gegen die Defizite des Bildungssystems, die seit 20 Jahren häufige Ursachen für die ständige Unzufriedenheit der Lehrkräfte darstellen.



    Die Protestler fordern dass ab 2014 das Bildungsministerium 6% der BIPs zugewiesen bekommt, dass das Bildungsgesetz geändert wird und dass die Gehälter von Lehrkräften am Anfang ihres Berufslebens gesetzgemä‎ß um 50%, von 800 Lei (umgerechnet 180 Euro) auf 1.200 Lei (270 Euro) -, und der anderen Lehrkäfte um 15% steigen. Die Entpolitisierung des Bildungswesens sowie das Umdenken der Schulprogramme und des Benotungssytems mit Akzent auf der formativen, anstatt auf der informativen Seite zählen zudem zu den Forderungen der rumänischen Lehrkräfte.




    Bei der Bewertung der Schüler sollte den Akzent auf die praktische Anwendung der erworbenen Kenntnisse gesetzt werden. Somit könnten die Schüler die oftmals veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes erfüllen, erklären die Lehrkräfte. Leiter des Gewerkschaftsverbandes im Rumänischen Bildungsministerium Simion Hăncescu erläutert: Das grö‎ßte Problem des rumänischen Bildugswesens ist die Unterfinanzierung. Ein unterfinanziertes Bildungssystem kann keine qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielen. Wir fordern zudem der Regierung und dem Bildungsministerium sich dafür aktiv einzusetzen, dass die Leitungsstellen in diesem Bereich nicht politisch besetzt werden. Au‎ßerdem müssen die Schulprogramme umgehend verändert werden weil sie der aktuellen Situation in Rumänien nicht mehr entsprechen.”




    Die Bürokratie im rumänischen Bildungswesen sei ein weiterer Grund für die Unzufriedenheit der Lehrer, sagte Simion Hăncescu: Zu diesem Zeitpunkt beschäftigen sich die Lehrer leider mehr mit Papierkram als mit dem Bildungsprozess. Die Lehrer müssen ihren Beruf ausüben und nicht als Beamten fungieren.” Gewerkschaftler kündigen weitere Protestaktionen an, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, fügte Simion Hăncescu hinzu. Dazu zählt ein Protestmarsch am 6. November in Bukarest. Der Gewerkschaftsverband Spiru Haret droht ebenfalls mit Protestaktionen die sogar bis hin zur Unterbrechung des Schulunterrichts auf eine gewisse Zeit führen könnte.