Tag: Gheorghe Craciun

  • Odile Serre – L’amour de la littérature roumaine

    Odile Serre – L’amour de la littérature roumaine

    Odile Serre est éditrice au Seuil, maison dédition historique en France. Présente en Roumanie pour le Festival international de littérature et de traduction FILIT de Iaşi, ses propos et son expérience permettent de mieux comprendre le secteur français du livre. Un marché très compétitif où les auteurs étrangers, notamment, trouvent difficilement une place. Mais la discussion avec elle était aussi loccasion de passer en revue les auteurs roumains publiés au Seuil, ainsi que les raisons de leur publication.


    Une interview dElena Diaconu




  • Folter in kommunistischen Gefängnissen: Ehemaliger Polithäftling erinnert sich an seine Peiniger

    Folter in kommunistischen Gefängnissen: Ehemaliger Polithäftling erinnert sich an seine Peiniger

    Über Folterer hat man in Rumänien nach der Wende von 1989 viel gesprochen. Im Zuge der Vergangenheitsaufarbeitung setzte man sich mit den Peinigern in den kommunistischen Gefängnissen auseinander. Ein Folterer war zum Beispiel der Häftling, der seine Kollegen in der Zelle peinigte, um diese im Geiste der kommunistischen Ideologie umzuerziehen“. Es gab aber auch andere Kategorien von Folterern. Gefoltert haben im kommunistischen Rumänien auch die einfachen Wächter, die Ermittler und sogar die Leiter der Strafvollzugsanstalten oder Arbeitslager. Das Verfahren war der Gehirnwäsche ähnlich, führte zur Entpersönlichung und weiter zur Bildung von falschen sozialen Wahrnehmungen. Im Kommunismus wurde das sogenannte Piteşti-Experiment“, das in der gleichnamigen Stadt stattfand, das bekannteste Umerziehungs-Projekt durch Folter.



    Nach dem Fall des Kommunismus erfuhren auch breitere Kreise, wie solche Folterer ausschauten. Diese schienen normale Menschen, mit Familie, gesellschaftlichem Umgang, Meinungen und Überzeugungen zu sein. Namen wie Alexandru Nicolski, Alexandru Drăghici, Gheorghe Crăciun, Alexandru Vişinescu, Ion Ficior und andere weniger bekannte bilden einen Kreis des Schreckens und zeigen, wie weit die Entwürdigung des Menschen gehen kann.



    Professor Sorin Bottez war Mitglied der Jugendorganisation der National-Liberalen Partei und verbrachte 15 Jahre im Gefängnis. In einem Interview von 2001 mit dem Zentrum für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks erinnerte er sich an diese Jahre.



    Ich bin einer der weniger Überlebenden, die während der Umerziehung nicht nachgegeben und unter keinen Umständen auf Ehre und Prinzipien verzichtet haben. Da ich aber wei‎ß, wie grausam diese Periode war, zögere ich, die anderen zu verurteilen, es sei denn, dass sie ohne gequält, ohne gefoltert zu werden, aus reiner Gemeinheit oder Feigheit gehandelt und nachgegeben haben. Diese Menschen verurteile ich und würde sie gerne an den Pranger gestellt sehen. Das wird aber niemals geschehen. Man muss unterscheiden zwischen denen, die während der Umerziehung die Folter nicht aushalten konnten, deren Hirn nachgegeben hat, denn es war eine Sache des Hirns, nicht der Muskeln oder der Sehnen, und denen, die gemein gehandelt haben, weil ihnen alles Mögliche versprochen wurde.“




    Agonie ist das Gefühl, das die Schilderungen der Folteropfer erweckt. Professor Sorin Bottez berichtet weiter:



    Wenn ich über Sachen berichte, die die Grenze des Glaubhaften überschreiten, bekomme ich Angst. Ich habe Angst, dass die anderen glauben, dass ich übertreibe oder fabuliere. Weil meine Erfahrung nicht nur meine Qual, sondern auch die Qual der anderen, die ich mitbekommen habe, umfasst. Es ist einfach nicht zu fassen! Die Prügeleien der Sicherheitspolizei, der Securitate, waren ein Kinderspiel, weil sie eine halbe Stunde oder eine Dreiviertelstunde dauerten, nachher hattest du vierundzwanzig Stunden frei, um deine Nerven zu beruhigen. Verstehen Sie mich nicht falsch, du warst frei in der Zelle. Während der Umerziehung waren die Prügeleien ununterbrochen. Zwischen den Gefängnissen in Piteşti und Gherla gibt es einen gro‎ßen Unterschied. In diesen paar Monaten haben die gro‎ßen Schurken, die gro‎ßen Folterer gelernt, zu quälen, nicht zu schlagen, nicht die lebenswichtigen Organe zu zerstören. Sie schlugen einen nicht tot. Du konntest dir nichts Besseres als den Tod wünschen, denn eine andere Hoffnung gab es nicht. Tage-, wochen-, monatelang hattest du keine Auszeit, die Qual war ununterbrochen, sie gaben dir nur Zeit, um nicht zu sterben. Und dann fing alles von vorne an. Wenn sie deine rechte Hand zu schwer verletzten, schlugen sie weiter auf deine linke Hand ein, bis die rechte wieder zu heilen begann. Sie wurden zu Experten, besser als die Folterknechte im Mittelalter. Und sie hatten so viel Freude daran, die Menschen schreiend, kniend, um Gnade bittend zu sehen.“




    Sorin Bottez erklärt sich auch, wie er unter diesen Umständen überleben konnte:



    In meinem Kopf verankerte sich das Wort »Nein«, aber genauso hätte sich auch das Wort »Ja« verankern können. Gott wollte, dass ich nicht zusammenbreche, ich habe keine andere Erklärung! Am Anfang der Umerziehung war ich skeptisch, um nicht schlicht ungläubig zu sagen, am Ende war ich sehr gläubig. Nur weil ich mir sicher bin, dass es eine Kraft gibt, die ich nicht definieren kann, verwandelte ich mich nicht in eine Bestie. Ich konnte so bleiben, wie ich war. Ich kann mich noch erinnern, dass sie in der Anfangsphase der Umerziehung auf meine Hände so lange eingeschlagen haben, bis durch die Händerücken eine Art Plasma herauskam, ich wei‎ß nicht, was das war. Ein Teil der Hand war aufgeschwollen und wurde schwarz und auf der Gegenseite kam eine Flüssigkeit raus. Dann gab es noch die Kopfschläge. Ich wundere mich bis heute, dass ich nicht komplett blöd wurde. Ich wurde doch so blöd, um 10 Jahre lang zu glauben, dass es besser werden kann, aber ich wurde nicht komplett blöd. Ich habe so viele Kopfschläge einkassiert. Wenn sie müde wurden, wechselten sich die Folterer aus, und alles fing von vorne an.“




    Der Folterer war scheinbar ein normaler Mensch. Sein psychologisches Profil zeigt uns aber, wie böse der Mensch unter bestimmten Umständen sein kann.

  • Schriftsteller Gheorghe Crăciun (1950–2007) mit Autorenreihe geehrt

    Schriftsteller Gheorghe Crăciun (1950–2007) mit Autorenreihe geehrt

    Der Verlag Cartea Românească“ hat ein neues Projekt angesto‎ßen, das einem der wichtigsten rumänischen Schriftsteller gewidmet wird. Es handelt sich um die Autorenserie Gheorghe Crăciun. Die ersten zwei Titel der Serie sind Acte originale/Copii legalizate (Variaţiuni pe o temă în contralumină)“, zu deutsch Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien (Variationen über ein Thema im Gegenlicht)“, und Mecanica fluidului“, zu deutsch Mechanik der Flüssigkeit“. Die Einbände der beiden Werke werden mit Originalzeichnungen des Autors bebildert, der 2007 verstarb. Die Autorenserie, die ihm gewidmet wird, soll unter der Koordination der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter des Autors, Oana Crăciun, ercheinen. Der Band soll sowohl Prosawerke als auch Essays, Artikel, Literaturkritik und Auszüge aus noch nicht veröffentlichten Schriften, die in seinem Nachlass in Form von Manuskripten zu finden waren.



    Ale ein Schöpfer von Welten, als ein Begeisterter der Ideen hat Gheorghe Crăciun ein einheitliches Werk hinterlassen, in dem jeder Band eine selbstständige Sequenz eines einzigartigen Textes ist, der regelmä‎ßig aufs Neue geschrieben wurde. Jede Lektüre seiner Bücher bietet die Möglichkeit, ein lebendiges Gewissen wieder zu entdecken, ein Gewissen, das im spezifischen Rhythmus seiner Phrasen pulsiert“, schreibt Muşat. Die Literaturkritikerin ist der Ansicht, dass die zwei Bände, die die Autorenserie Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien und Mechanik der Flüssigkeit“ eröffnen, alle nachträglichen Tendenzen der Literatur von Gheorghe Crăciun enthalten. Carmen Muşat:



    Gheorghe Crăciun hatte sein Debüt als fertiger Autor, ein Autor der sein literarisches Programm bereits im Werk »Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien« ankündigt. Die Entscheidung, beide Werke im Doppelband herauszubringen, war gewisserma‎ßen beabsichtigt, zusammen mit der Tochter des Autors, Oana Crăciun, wollte ich dieses doppelte Debüt dokumentieren und es unter die Leser zu bringen. Es sind hier sein Erstling von 1983 und ein späteres Buch vereint, mit dem der Autor ursprünglich debütieren wollte, es aber jahrelang in einer Schublade zurückhielt und erst 2003 im Verlag Cartier in Chişinău veröffentlichte.“




    Gheorghe Crăciun sagte, dass sein Debütband Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien“ ein äu‎ßerst experimentales und daher auch weniger zugängliches Buch sei. Er sah sich selbst dennoch nicht als Mitglied der Avantgarde an. Postmodern im üblichen Sinne des Wortes sei er auch nicht, selbst wenn seine Literatur eine deutliche experimentale Komponente habe. Es gibt in mir die Faszination der Suche nach einer anderen Macht und nach einer Möglichkeit, die Welt in Worte zu fassen. Mein Experimentalismus lässt sich aber nicht auf Sprache reduzieren, wie manchmal über mich gesagt wurde. Er stammt von der Empfindung, vom Bewusstsein, dass unsere natürliche Sprache, die Wörter, die wir zur Verfügung haben, ungenügend im Vergleich zur Vielfalt und zum Reichtum des Realen sind. Es handelt sich um einen Willen, in einer Sprache tiefer zu suchen, die die Gesamtheit und den Reichtum der Welt zu beschreiben versucht“, sagte Gheorghe Crăciun über seine eigene Literatur. Literaturkritikerin Carmen Muşat:



    In unserem literarischen Raum bleibt Gheorghe Crăciun einer der Autoren, deren schriftstellerische Hypostase von einem äu‎ßerst scharfen theoretischen Verstand ergänzt wird. Aus dieser Sicht ist er Teil der Familie der Schriftsteller wie Camil Petrescu, Mircea Eliade, Mihail Sebastian. Diese sind Schriftsteller, die das eigene Werk Schritt für Schritt ersonnen haben. Ich glaube, dass in seinem Debütband »Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien« Gheorghe Crăciun diese Sicht ausführlich präsentiert. Einer seiner Versuche war, verschiedene Spracharten in sein Werk zusammenzubringen und Literatur zu machen, indem er Malerei, Musik, Fotografie zusammenruft und sie auf die solide Grundlage, die die Literatur darstellt, setzt. Das gelingt ihm gut und die Literatur, die er schafft, hat die Fotografie und die Musik als Vorbild. Die Art und Weise, in der er seine Phrasen baut, deren Rhythmus, die Art und Weise, in der er Ideen Ausdruck verleiht, in der er eine Erzählung baut, hat ein wenig mit der Technik der Fotografie und der Musik zu tun. Etwas, das mir als äu‎ßerst wichtig erschien.“




    Ein Gedanke, ein Gefühl, eine gewisse Traurigkeit und dennoch auch die Freude, dass diese Welt existiert, in uns pulsiert, nach Aufmerksamkeit verlangt und uns dazu bringt, ihr Ausdruck zu verleihen, egal was wir denken. Ich sehe die Welt mit den Augen des Kindes, ein Kind das noch nicht erfahren hat, was es am Schönsten in der Welt gibt. Mein Auge kann sich daran auch nicht erinnern. In meinem Gedächtnis finden die bekannten Wörter und Farben keinen Platz. Weder die Ästhetik noch irgendein literarischer Text oder ein berühmtes Gemälde können meinen Blick von der Welt lenken. Nichts von dem, das ich in mir trage, kann in meinen Gedanken bleiben. Ich sehe und ich mag, was ich sehe, ich mag das Ausma‎ß und den Zeitpunkt des Betrachtens.“ Das waren ein paar Zeilen aus dem Band Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien“, die die Autorenserie Gheorghe Crăciun eröffnet.




    Die Literaturkritikerin Carmen Muşat kommt erneut zu Wort:



    Das Prosawerk von Gheorghe Crăciun und im allgemeinen die Prosa der sogenannten Generation der achtziger Jahre wird gleich beim Debüt als realistische Prosa betrachtet. Eine realistische Prosa, die im völligen Kontrast zu dem literarischen Projekt des sozialistischen Realismus oder des sogenannten politischen Romans steht, der in den Achtzigern in Mode gekommen war. Was die Generation der achtziger Jahre macht, ist das Reale bis ins kleinste Detail zu entdecken. Das kommt einem Versuch gleich, das ideologische Sieb bei seinem Versuch zu verhindern, den Blick auf die reale Welt zu verdunkeln oder zu hindern. Die Menschen bewegen sich natürlich in der Prosa von Gheorghe Crăciun. Es handelt sich um normale Menschen, die der Autor in ihrem Alltag entdeckt: Pendler, Lehrer die irgendwo auf dem Dorf unterrichten und deren geistiger Horizont aus ideologischen Gründen eingeschränkt wird. Dennoch nimmt sich diese Prosa nicht vor, politische Verschwörungen oder Missbräuche zu enthüllen, so wie es in der Literatur über die 1950er Jahre der Fall war. Die Hauptfiguren in der Prosa von Crăciun nehmen die Wirklichkeit sehr getreu wahr und werden in ihrem Alltag mit gewöhnlichen Problemen konfrontiert. Wer sein Prosawerk jetzt liest, braucht keine zusätzliche Erklärungen, man braucht gar nicht zwischen den Zeilen zu lesen. Man muss sich nicht anstrengen, um seine Prosa zu lesen, und man braucht keine Fu‎ßnoten dafür.“




    Einige Werke Gheorghe Crăciuns wurden ebenfalls im Ausland veröffentlicht. Folgende Bände hat er als Autor oder Mitautor unterschrieben: Experiment in Romanian Post-War Literature“ (veröffentlicht 1998), Images & Texts / lmages et textes (erschienen im Jahr 2000) und Composition aux parallèles inégales“ (veröffentlicht 2001 im französischen Verlag Maurice Nadeau“, Paris, in der Übersetzung von Odile Serre). Sein Name ist auch in den Prosasammlungen Desant 83“ (veröffentlicht 1983), The Phantom Church and Others Stories from Romania“ (erschienen im Verlag University of Pittsburgh Press im Jahr 1996) und Romanian Fiction of the 80s and 90s“ (veröffentlicht 1999) zu finden.

  • La série d’auteur Gheorghe Craciun,

    La série d’auteur Gheorghe Craciun,

    Les Maisons d’Editions Cartea Romaneasca ont lancé un nouveau projet éditorial consacré à l’un des romanciers roumains les plus importants de l’époque contemporaine. Il s’agit d’une série d’auteur Gheorghe Craciun qui a débuté avec deux titres Documents originaux/ Copie certifiée conforme (des variations sur un thème en contre-jour) et La mécanique du fluide”. Les couvertures des deux recueils laissent au public la joie de découvrir des dessins originaux signés par l’auteur lui-même, décédé en 2007.



    La série d’auteur Gheorghe Craciun, parue grâce aux efforts conjugués du critique littéraire Carmen Musat et de la fille de l’écrivain, Oana Craciun, réunira aussi bien de la prose, que plusieurs essais, articles de presse, théorie et critique littéraire, déjà connus du grand public, que des recueils inédits retrouvés dans les archives personnelles de l’auteur.



    Véritable créateur d’univers et passionné d’idées, Gheorghe Craciun nous a légué une oeuvre unitaire où chaque volume représente une séquence en soi, un texte unique, constamment réinventé et révisé. Chaque lecture de son oeuvre nous laisse y découvrir une conscience vive qui frémit au rythme spécifique de son écriture” note le critique Carmen Musat, selon laquelle les deux volumes qui ouvrent la série d’auteur annoncent déjà le futur parcours d’écrivain de Gheorghe Craciun.



    Carmen Musat: « Gheorghe Craciun a fait ses débuts sur la scène littéraire en tant qu’auteur déjà accompli, un romancier qui laissait entrevoir tout son futur parcours d’écrivain dès le premier roman Documents originaux/ Copie certifiée conforme”. Ce roman, on ne l’a pas choisi par hasard pour ouvrir la série d’auteur. Avec Oana Craciun, la fille de l’auteur, j’ai essayé de mettre ensemble, sous les yeux du public, le roman qui avait reçu le droit de paraître en 1983 et celui par lequel l’auteur aurait bien voulu débuter, mais qui a passé sept ans au fond d’un tiroir avant d’être publié en 2003, aux Editions Cartier de Chisinau. Nous avons donc créé une sorte de pont à travers le temps qui rapproche les deux visages de l’auteur Gheorghe Craciun. »



    Aux dires de l’auteur même, le volume de début « Documents originaux/ Copie certifiée conforme » représente le livre le plus expérimental qu’il ait écrit et qui, du coup, s’avère le moins accessible au public. Pourtant, loin de se considérer comme appartenant à l’avant-garde ou au postmodernisme dans le véritable sens du mot, Gheorghe Craciun affirmait se sentir emporter par la fascination de la quête d’une force supérieure censée lui offrir la possibilité d’expliquer le monde par des termes mathématiques. Mon expérimentalisme ne se réduit pas au langage, comme on a déjà affirmé à tort, disait-il. Il tire sa source de la sensation que notre langage naturel et la rhétorique dont on dispose grâce à la littérature s’avèrent insuffisants face à la multitude, à la richesse et à la diversité de la réalité. Il existe une volonté de la quête que le langage entreprend afin de surprendre la complexité et la richesse du monde qui nous entoure”. C’est par ces mots que Gheorghe Craciun présentait sa littérature.



    Carmen Musat: « Dans l’espace littéraire roumain, Gheorghe Craciun figure parmi les auteurs dont l’approche auctoriale est doublée d’une forte conscience théorique. De ce point de vue, il rejoint la famille des écrivains ayant construit leur oeuvre pas à pas, tels Camil Petrescu, Mircea Eliade et George Calinescu. Et le roman Documents originaux/ Copie certifiée conforme ” prouve cette idée. L’un des défis que Craciun a tenté de relever fut de mettre ensemble sur la même page, différents types de langages pour faire de la littérature à partir de la peinture, de la photographie ou de la musique. D’ailleurs, le modèle d’écriture pratiquée par Craciun s’inspire de l’art photographique et de la musique. La façon dont il construit ses phrases, le rythme qu’il leur imprime, l’enchaînement des mots, la construction de la narration, tout cela renvoie à la technique photographique et musicale. Je voudrais ajouter encore un détail: cette nouvelle syntaxe narrative proposée par Craciun et utilisée dans son roman Documents originaux/ Copie certifiée conforme” apparaît aussi dans ses autres volumes de prose. Pourtant, au fur et à mesure que l’écriture avance, la dimension théorique-expérimentale s’efface, laissant la place au romancier tel quel, sans aucune armature théorique. Celle-ci continuera à apparaître dans les autres romans aussi, sans être aussi évidente que dans le volume de début. »



    « Une pensée, un sentiment, une certaine tristesse, mais aussi de la joie, peut-être malgré nous, ce monde existe, est une partie de nous-mêmes, nous demande de le sentir, de l’affirmer. Le monde, la partie dans laquelle nous nous trouvons, comme cette forêt quand j’y suis. Parce que moi je le vois d’un œil d’enfant, comme une sorte d’enfant qui n’a pas encore lu tout ce qu’on a écrit de bien et de bon sur son charme. Lui, mon œil, ne peut pas se le rappeler. Il n’est coloré par aucune intrusion étrangère. Dans mon cerveau il n’y pas de place pour des paroles, ni pour des couleurs connues. Aucun climat esthétique, aucun texte littéraire, aucune toile célèbre n’altèrent mon regard. Il n’y a rien en moi qui puisse arriver et rester dans mes pensées. Je regarde et j’aime regarder, et j’aime combien je regarde et j’aime lorsque je regarde », ce fut un fragment du volume qui ouvre la série d’auteur Gheorghe Crăciun.



    Le critique Carmen Musat, initiatrice de la série d’auteur Gheorghe Craciun, explique : « La prose de Gheorghe Craciun et la prose de la génération des années 1980 en général est connue comme une prose réaliste. Une prose réaliste qui est venue s’opposer au projet littéraire du réalisme socialiste ou du soi-disant roman « politique », en vogue dans les années 1980. Ce que font les auteurs de la génération des années ’80, c’est de saisir la réalité jusque dans ses moindres détails. C’est une tentative de ne pas laisser les filtres idéologiques altérer et même couvrir le regard posé sur le monde réel. Dans la prose de Gheorghe Craciun, les gens agissent tout naturellement. Ce sont des personnes lambda surprises dans des actions quotidiennes : professeurs, exilés quelque part à la campagne, dont l’horizon existentiel se ferme pour des raisons idéologiques. Et pourtant cette prose n’est pas à thèse, elle ne se propose pas de dévoiler des conspirations politiques ou des abus, comme ce fut le cas des créations des années 1950, soit la période la plus dure du stalinisme en Roumanie. Les personnages de la prose de Gheorghe Craciun sont très bien ancrés dans le réel puisqu’ils vivent dans un monde réel, se voient confronter aux problèmes quotidiens de tout un chacun. C’est pourquoi, lus aujourd’hui, ces fragments n’ont pas besoin de notes supplémentaires. Craciun ne parle pas entre les lignes. C’est très facile de comprendre cette prose, même en l’absence des notes de bas-de-page. »



    Une partie des écrits de Gheorghe Craciun a été publiée par des maisons d’édition étrangères. Il est l’auteur, entre autres, des volumes « Images et textes » (publié en 2000) et « Composition aux parallèles inégales » (sorti aux éditions Maurice Nadeau, Paris 2000, traduit en français par Odile Serre). (Trad.: Ioana Stancescu, Alexandru Diaconescu)




  • Integrala Gheorghe Crăciun

    Integrala Gheorghe Crăciun

    Editura Cartea Românească a lansat un nou proiect editorial dedicat unuia dintre cei mai importanţi scriitori români contemporani. Este vorba despre Seria de autor Gheorghe Crăciun, serie care a debutat cu două titluri: Acte originale/ Copii legalizate (variaţiuni pe o temă în contralumină)” şi Mecanica fluidului”. Copertele celor două volume sînt ilustrate cu desenele originale ale autorului, care s-a stins în 2007, iar seria de autor dedicată scriitorului Gheorghe Crăciun apare sub îngrijirea criticului literar Carmen Muşat şi a fiicei autorului, Oana Crăciun. Aceasta va reuni atît lucrări de proză, eseistică, publicistică, teorie şi critică literară deja consacrate, cît şi volume inedite, rămase în manuscris în arhiva sa. “Un creator de lumi şi un împătimit al ideilor, Gheorghe Crăciun a lăsat în urma lui o operă unitară, în care fiecare volum este o secvenţă de sine stătătoare a unui text unic, periodic rescris şi revizitat. Orice lectură a cărţilor sale este un prilej de a regăsi o conştiinţă vie, pulsând în ritmul atât de specific al frazelor sale”, scrie criticul Carmen Muşat, care consideră că cele două volume care deschid seria de autor “Acte originale/Copii legalizate” şi Mecanica fluidului”, conţin toate traseele ulterioare ale literaturii lui Gheorghe Crăciun.



    Carmen Muşat: Gheorghe Crăciun a debutat ca un autor pe deplin format, un autor care îşi anunţa programul de scriitor încă din Acte originale/Copii legalizate. Într-un fel n-a fost o alegere, prin acest dublu debut al seriei de autor am încercat, de comun acord cu Oana Crăciun, fiica autorului, să punem laolaltă, sub ochii cititorilor, cartea care a primit acceptul de a fi publicată în 1983 şi cartea cu care Gheorghe Crăciun ar fi vrut să debuteze, carte care a stat în sertar ani de zile şi a apărut abia în 2003, la Editura Cartier din Chişinău. Într-un fel, acest arc peste timp uneşte cele două ipostaze ale autorului Gheorghe Crăciun, ale portretului de tânăr scriitor.”



    Gheorghe Crăciun spunea că volumul lui de debut, Acte originale/ Copii legalizate”, este cartea cea mai experimentală pe care a scris-o, din acest motiv mai puţin accesibilă ca altele. Totuşi, nu se considera avangardist. Nu se considera nici un postmodern în sensul curent al cuvântului, cu toate că literatura lui are o foarte accentuată componentă experimentală. Există în mine fascinaţia căutării unei alte puteri şi posibilităţi de a pune lumea în termeni. Experimentalismul meu este unul care totuşi, nu se reduce la limbaj, cum uneori s-a spus despre mine. El vine din senzaţia, din conştiinţa că limbajul nostru natural, retoricele pe care literatura ni le pune la dispoziţie sunt insuficiente în raport cu multiplicitatea, bogăţia şi diversitatea realului. Este o voinţă de căutare în limbajul care vrea să surprindă totalitatea şi bogăţia lumii.” Aşa declara Gheorghe Crăciun despre propria sa literatură. Criticul Carmen Muşat: Gheorghe Crăciun este în spaţiul nostru literar unul dintre acei autori a cărui ipostază auctorială este dublată de o conştiinţă teoretică foarte acută. El face parte, din acest punct de vedere, din familia scriitorilor gen Camil Petrescu, Mircea Eliade, Mihail Sebastian, chiar Gh. Călinescu, scriitori care şi-au gândit pas cu pas opera. Cred că în Acte originale/Copii legalizate, Gheorghe Crăciun expune acest punct de vedere în detaliu. Una dintre încercările lui a fost aceea de a aduce laolaltă în pagină diferite tipuri de limbaje şi de a face literatură convocând laolaltă pictura, muzica, fotografia, literatura fiind suportul principal. Reuşeşte să facă asta şi tipul de scriitură pe care îl practică Gheorghe Crăciun are ca model fotografia şi muzica. Modul în care construieşte frazele, ritmul acestora, modul în care se aşază cuvintele în pagină, modul în care construieşte o naraţiune are ceva din tehnica fotografiei şi din tehnica muzicală. Încă ceva ce mi s-a părut foarte important. Această nouă sintaxă narativă pe care o propune Gheorghe Crăciun, vizibilă în Acte originale/Copii legalizate, se menţine şi de-a lungul celorlalte volume de proză pe care le-a publicat, dar, în celelalte volume, treptat, această dimensiune teoretico-experimentală se estompează. Prozatorul iese tot mai mult la iveală cu fiecare volum, fără aceste armături” teoretice la vedere. Ele vor continua să existe şi în celelalte volume de proză, dar nu vor mai fi la fel de evidente ca în primul volum.”



    Un gînd, un sentiment, o anume tristeţe, dar şi o bucurie, anume că indiferent de noi, poate în ciuda noastră, lumea asta există şi ea intră în noi, ne cere s-o simţim, ne pretinde s-o spunem. Lumea, mereu o parte în care ne aflăm, cum e aici pădurea, cînd mă aflu în ea. Pentru că eu o văd cu un ochi de copil, ca un fel de copil ce încă n-a citit tot ce s-a scris vreodată mai frumos şi mai bun despre farmecul ei. El, ochiul meu, nici nu are de unde să-şi poată aminti aşa ceva. El nu e colorat aici de nici un dat de sorginte străină ; în mintea mea nu-i loc pentru cuvinte, pentru culori ştiute. Nici un climat estetic, nici un text literar, nici un tablou celebru numi conturbă privirea. Nu e nimic, în mine să-mi ajungă în minte şi să rămînă în gînd. Văd şi îmi place să văd şi îmi place cît văd şi îmi place cînd văd.” Am citat câteva rânduri din volumul care deschide seria de autor Gheorghe Crăciun, “Acte originale/Copii legalizate”. Criticul Carmen Muşat, iniţiatoarea seriei de autor Gheorghe Crăciun: Proza lui Gheorghe Crăciun şi proza optzeciştilor, în general, este recunoscută, încă de la debutul lor, ca o proză realistă. O proză realistă care a venit în total contrast cu proiectul literar al realismului socialist sau al aşa-zisului roman politic”, în vogă în anii 80. Ceea ce fac optzeciştii este să surprindă realul la firul ierbii, până în cele mai mici amănunte. O încercare de a nu lăsa filtrele ideologice să întunece sau să oprească privirea către lumea reală. Oamenii, în proza lui Gheorghe Crăciun, se mişcă firesc. Sunt oameni obişnuiţi, oameni surprinşi în acţiuni cotidiene: navetişti, profesori, exilaţi undeva la ţară, al căror orizont existenţial se închide din motive ideologice. Şi totuşi, proza aceasta nu este o proză cu teză, nu e o proză care să-şi propune să dezvăluie conspiraţii politice sau abuzuri, aşa cum s-a întâmplat în romanele obsedantului deceniu, de pildă. Personajele din proza lui Crăciun sunt bine înfipte în real pentru că trăiesc într-o lume reală şi se confruntă cu problemele cotidiene ale omului obişnuit. De aceea, citite acum, aceste proze n-au nevoie de note suplimentare, Crăciun nu foloseşte un limbaj esopic, nu vorbeşte printre rânduri. E foarte uşor să înţelegi această proză chiar dacă nu ai note de subsol.”



    O parte din scrierile lui Gheorghe Crăciun au apărut şi la edituri din străinătate. Este autorul volumelor: Experiment in Romanian Post-War Literature (in colaborare, 1998), Images & Texts / lmages et textes (in colaborare, 2000) si Composition aux paralleles inegales (Ed. Maurice Nadeau, Paris, 2001, trad. in lb. franceza de Odile Serre). Este prezent in antologiile de proza: Desant 83 (1983), The Phantom Church and Others Stories from Romania (University of Pittsburgh Press, 1996) Romanian Fiction of the 80s and 90s (1999).


  • Schriftsteller Gheorghe Crăciun mit Autorenreihe geehrt

    Schriftsteller Gheorghe Crăciun mit Autorenreihe geehrt

    Gheorghe Crăciun war Prosaist, Essayist, Publizist, Theoretiker und Literaturkritiker. Er ist einer der bedeutendsten rumänischen Schriftsteller der gegenwärtigen Literatur. Gheorghe Crăciun starb 2007. Seine veröffentlichten Romane Acte originale/Copii legalizate“ (1982) und Compunere cu paralele inegale“ (1988) sind ins Französische übersetzt worden. Frumoasa fără corp“ Mecanica fluidului“ (2003), Pupa russa“ (2004) sind weitere Titel seiner Werke. Er hat Rumänien beim Festival Les Belles Etrangères“ vertreten, wo französische Leser mit rumänischen Schriftstellern zusammenkamen. Gheorghe Crăciun ist 1983 mit dem Debütpreis des Rumänischen Schriftstellerverbandes 1995 und 2003 mit dem Preis des Schriftstellerverbandes der Moldaurepublik sowie 1997 und 2002 mit dem ASPRO-Preis für das beste Kritikbuch des Jahres ausgezeichnet worden.



    Die Autorenserie Gheorghe Crăciun erscheint unter der Leitung der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter von Gheorghe Crăciun, Oana Crăciun. Die Serie bringt sowohl bekannte Prosawerke, Publizistik, Theorie als auch Manuskripte aus dem Archiv des Autors zusammen. Carmen Muşat, Chefredakteurin der Literaturzeitschrift Observator Cultural“, bringt Einzelheiten über Gheorghe Crăciuns Werk:



    Bei Gheorghe Crăciun hat man es mit Literatur vom feinsten zu tun. Wenn man Werke von Gheorghe Crăciun liest, merkt man, dass in den 1980er-90er Jahren und sogar im Jahre 2000 in Rumänien gute Literatur geschrieben wurde, die mit Werken bedeutender ausländischer Schriftsteller verglichen werden kann. Gheorghe Crăciun ist einer der repräsentativsten rumänischen Schriftsteller. Er liebte die Literatur und die Welt, und das kommt in seinem wunderbaren Werk zum Ausdruck. Deshalb sprechen wir von einem originellen Schriftsteller.“




    Der Roman Acte originale/Copii legalizate (variaţiuni la o temă în contralumină)“, der 1982 im Verlag Cartea Românească erschien, kann als eine Ouvertüre seines gesamten Werks gesehen werden. Der Autor polemisiere hier mit einer realistischen Tradition, von der er sich distanziere, sagte Carmen Muşat. Hören wir weiter, wie die Kulturjournalistin Gheorghe Crăciun neu entdeckt hat:



    Für mich war es sowohl eine gro‎ße Freude als auch eine gro‎ße Überraschung. Zusammen mit Oana Crăciun ging ich von der folgenden Idee aus: Wir wollten den Lesern die Titel der Werke von Gheorghe Crăciun anbieten. Wir suchten im Nachlass des Schriftstellers und haben besondere Sachen entdeckt wie die Manuskripte dieser Bücher. Gheorghe Crăciun war ein Perfektionist. Er war nie mit der Form seines Buches ganz zufrieden und schrieb jeden Text mehrfach um, bis er die gewünschte Form erzielte. Das merkt man einfach dank der Manuskriptenserie, die die herausgegebenen Bände begleiten. Wir haben versucht, diese harte Arbeit des Autors anschaulich zu machen, indem wir zu jedem Werk wie etwa »Acte originale/Copii legalizate (variaţiuni la o temă în contralumină)«, und »Mecanica fluidului« eine Notiz hinsichtlich der Manuskripte hinzufügten, wir haben versucht, einen Schlüssel zu diesem faszinierenden Universum zu liefern. Es geht um ein Labor, wo geschaffen wird, wo man das Profil und die Grö‎ße des Schriftstellers sehen kann.“




    Anlässlich der Lancierung der Autorenserie fand auch die Vernissage der Ausstellung 15 originelle Zeichnungen von Gheorghe Crăciun“ statt. Die Ausstellung kann bis Ende Januar besucht werden.

  • Internationale Buchmesse „Gaudeamus“ in Bukarest zu Ende

    Internationale Buchmesse „Gaudeamus“ in Bukarest zu Ende

    Eine Buchmesse, die zahlreiche Rekorde gefeiert hat. So kann die 21. Internationale Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen“ beschrieben werden. Die vom Rumänischen Rundfunk organisierte Buchmesse stellte dieses Jahr in fünf Tagen ein paar Rekorde auf: knapp 120.000 Besucher und 750 Events. Über 320 rumänische und ausländische Verlage, Druckereien, Bildungs- und Kulturinstitutionen, Buchhandlungen haben auf der Bukarester Buchmesse Bücher aller Genres und für jeden Geschmack präsentiert. Auf dem Programm von Gaudeamus standen neben zahlreichen Buchpräsentationen auch Erörterungen, Vorträge, literarische Cafés.



    Der Ehrendirektor der Buchmesse, Vladimir Epstein, bezeichnete die Veranstaltung als eine Art Paradox“ angesichts der aktuellen Situation des Buchmarktes in Rumänien, der nach dem jüngsten Bericht des Rumänischen Verlegerverbands auf dem untersten Niveau der letzten 24 Jahre liege. Gaudeamus 2014 sei für einen guten Anteil der Aussteller ein richtiger Kassenerfolg gewesen, sagt Epstein:



    Die rumänischen Verleger sprechen derzeit von der traurigsten Lage des Buchmarktes. Die diesjährige Buchmesse bietet 750 Veranstaltungen an, daher nehme ich an, dass die rumänische Buchindustrie hingegen sehr lebendig ist. Sie stirbt nicht aus, selbst wenn sie unterfinanziert ist und nicht immer das Interesse des Publikums weckt. Unter diesen Bedingungen gelingt es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Radio România, eine Buchmesse gro‎ßen Ausma‎ßes zu organisieren, die europaweit Aufsehen erregt und die Verleger zu zahlreichen Veranstaltungen herausfordert.“




    Ehrengast der Gaudeamus-Buchmesse 2014 war Russland, das mehr als 30 Events im Rahmen der Buchmesse und an anderen Bukarester Standorten veranstaltete. Russische Schriftsteller, Literaturkritiker, Verleger und Journalisten stellten ihre neuesten Werke vor, sie gaben Autogramme und beteiligten sich an Rundtischgesprächen.




    Der Verlag Casa Radio präsentierte auf der diesjährigen Buchmesse die Buchserie Die Bibliothek rumänischer Gedichte“ zusammen mit dem Hörbuch Mariana Marin: Offener Brief oder Wartet nicht mehr auf mich in den frühen Morgenstunden — Gedichte im Radio (1991-2002)“, illustriert vom berühmten Graphiker Tudor Jebeleanu. Mariana Marin, eine repräsentative Dichterin der achtziger Jahre, hat viel zu früh die Szene der Lyrik verlassen, sie bleibt dennoch auch heute eine markante Figur der rumänischen Literatur. Daria Ghiu vom Verlag Casa Radio mit Einzelheiten zum Projekt:



    Es handelt sich um ein Buch mit einem beigelegten Hörbuch, das Aufnahmen enthält, die die Dichterin Mariana Marin von 1991 bis 2002 machte. 27 Gedichte, die im Radio vorgetragen wurden. Das Hörbuch enthält auch ein Interview mit Mariana Marin und ein Gedicht von Virgil Mazilescu, vorgetragen von Mariana Marin. Der Gedichtband ist mehr als ein Buch, es handelt sich auch um ein Kunstbuch, weil es die Bebilderungen des Graphikers Tudor Jebeleanu enthält. Tudor Jebeleanu ist der bildende Künstler der achtziger Jahre. Das Vorwort zum Buch verfasste der Literaturkritiker Nicolae Manolescu, und zahlreiche Texte stammen von anderen Künstlern der Achtziger, es handelt sich um wahre Geständnisse der Freunde von Mariana Marin.“




    Der Verlag Cartea Românească präsentierte auf der Bukarester Buchmesse ein neulich ins Leben gerufene Projekt, das der Verlag einem der grö‎ßten Schriftsteller der Gegenwart widmet. Es handelt sich um die Autorenserie Gheorghe Crăciun. Der Schriftsteller hatte sein Debüt mit zwei Titeln, die auf der Buchmesse Gaudeamus vorgestellt wurden: Originalurkunden/Beglaubigte Kopien“ und Die Mechanik der Flüssigkeit“. Die Umschläge der zwei Bände, die die Autorenserie Gheorghe Crăciun eröffnen, sind mit Originalzeichnungen des Autors bebildert. Die Autorenserie erschien unter Betreuung der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter des Autors, Oana Crăciun. Carmen Muşat dazu:




    »Originalurkunden/Beglaubigte Kopien« ist der Debütband von Gheorghe Crăciun, der im Jahr 1982 erschien und seitdem nicht mehr auf den Markt gebracht wurde. Mehr als 30 Jahre ist es her, und die jungen Leser müssen die Bücher von Gheorghe Crăciun kennen. Zusammen mit diesem Band haben wir auch »Die Mechanik der Flüssigkeit« herausgebracht, weil dieses Buch eigentlich der Debütband des Autors sein musste. Chronologisch ist es sein erstes Buch, der Band wurde aber später herausgebracht. Der Autor präsentiert sich selbst dabei und ich würde den Band eher als Dichtkunst bezeichnen, in der die Grenzen zwischen Geschichte, Essay und Tagebuch verschmelzen. Der Autor zeigt sich selbst aus diesen Perspektiven und der Band wird von zwei weiteren wesentlichen Dimensionen seiner Kunst ergänzt: Fotografie und Zeichnung.“




    Das populärste Buch auf der diesjährigen Buchmesse Gaudeamus war der Band Pas cu pas“ (Schritt für Schritt“), die Autobiographie des gewählten Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis. Von diesem Buch wurden auf der Messe mehr als 8.000 Exemplare verkauft.



    Der Übersetzungspreis Antoaneta Ralian“ ging an Virgil Stanciu für seine Übertragung des Buches Beloved“ von Toni Morisson aus dem Englischen ins Rumänische und an Letiția Ilea für die Übertragung des Gedichtebandes Melci aborigeni“ (Indigene Schnecken“) von Ioan Pintea aus dem Rumänischen ins Französische.



    Die 90-jährige Literaturübersetzerin Antoaneta Ralian erhielt einen Exzellenzpreis anlässlich der 120. Literaturübersetzung in ihrer Karriere: Es handelt sich um eine neue Übersetzung des Romans The Portrait of Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Antoaneta Ralian:



    Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, er ist eine wunderbare Krönung meiner 60-jährigen Karriere als Literaturübersetzerin. Können Sie sich vorstellen, was diese 60 Jahre bedeuten? Das ist meine gesamte Jugend, die ich den Literaturübersetzungen gewidmet habe — aber das ist auch meine Leidenschaft. Der heutige Preis ist, wie gesagt, eine wunderbare Krönung dieser 60 Jahre, aber das bedeutet keineswegs, dass ich Schluss mache. Ich sage nicht ‚Punkt‘, sondern ‚Punkt. Neuer Absatz.‘“



    Der zweite Exzellenzpreis ging an den rumänischen Verlag Trei für sein erfolgreiches Programm mit Veröffentlichungen in den Bereichen Psychologie und Psychoanalyse. Das Dauerprojekt der Buchmesse Gaudeamus Bücher kehren wieder nach Hause“ war auch dieses Jahr ein Erfolg. Durch Schenkungen von Besuchern und Messeausstellern wurden mehr als 2.500 Bücher gesammelt, die an öffentliche Büchereien in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau geschickt werden.