Tag: globale Erwärmung

  • Persönlichkeit des Jahres 2024

    Persönlichkeit des Jahres 2024

    Liebe Hörerfreunde, Radio Rumänien International setzt seine traditionelle Meinungsumfrage zur Persönlichkeit des Jahres fort! Unsere Hörerinnen und Hörer sowie Nutzer des Internets und der sozialen Netzwerke sind auch dieses Jahr angeregt, sich einer neuen Aufgabe zu stellen, in diesem für uns alle komplizierten und schwierigen Jahr 2024.

    Es war ein schwieriges Jahr wegen des anhaltenden Krieges, den Russland in der der Ukraine führt, der Konflikte im Nahen Osten und der globalen Erwärmung, die  zum wärmsten Jahr seit Beginn der  Temperatur-Aufzeichnungen geführt hat.

    Bitte entscheiden Sie, welche Persönlichkeit der Gegenwart in diesem Jahr den größten positiven Einfluss auf die Welt hatte. Wir bereiten uns darauf vor, auf Grundlage Ihrer schriftlichen Vorschläge die „Persönlichkeit des Jahres bei Radio Rumänien International“ zu nominieren. Wer könnte es sein und vor allem, warum? Wird es eine bekannte Persönlichkeit sein oder jemand, der der breiten Öffentlichkeit unbekannt ist, aber eine beispielhafte Geschichte hat? Die Entscheidung liegt, wie immer, bei Ihnen!

    Bitte senden Sie uns Ihre Vorschläge und Ihre Begründung so bald wie möglich per E-Mail an die Adresse germ@rri.ro, als Kommentar zu diesem Artikel direkt auf der Website www.rri.ro, auf unserem Facebook-Profil oder per WhatsApp an die Handynummer 0040.744.312.650. Wir werden die Persönlichkeit des Jahres 2024 bei Radio Rumänien International am Mittwoch, den 1. Januar 2025, in unseren Sendungen und online bekannt geben.

  • Klimawandel: globale Erwärmung um mehr als 1,5 °C

    Klimawandel: globale Erwärmung um mehr als 1,5 °C





    Die Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden, und hat für 2030 ein erstes Zwischenziel festgelegt: Die Treibhausgasemissionen sollen um 55 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Für das nächste Etappenziel — 2040 — strebt die Europäische Kommission eine Nettoreduktion von 90 % an. All dies geschieht in einer Zeit, in der Extremereignisse wie Überschwemmungen, Dürren, Erdrutsche und Hitzewellen keine Ausnahme mehr sind. Wir erleben sie immer häufiger und intensiver, und sie halten immer länger an.



    Die von Wissenschaftlern erhobenen Daten zeigen, dass die letzten neun Jahre die wärmsten waren, seit die Aufzeichnung von Wetterschwankungen gemessen werden. Der Klimanotstand ist somit offiziell verkündet worden, er wird von vielen Wissenschaftlern bestätigt und von der Zivilgesellschaft zunehmend akzeptiert, sagt Universitätsprofessor Mircea Duțu, Präsident der Ökologischen Universität, einer privaten Hochschule in Bukarest. Es sei jetzt an der Zeit, zu handeln, solange wir noch eine ausreichende Anpassungsfähigkeit haben. Sonst könnte der Klimawandel schwerwiegende Folgen für die heutigen und nächsten Generationen haben und sogar die Zukunft der Menschheit und alle Lebensformen bedrohen, die derzeit auf unserem Planeten existieren, so Professor Mircea Duțu:



    Kürzlich hat die Weltorganisation für Meteorologie auf der Grundlage der Ergebnisse der wichtigsten Wetter- und Klimainstitute der Welt offiziell bestätigt, dass 2023 das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war, mit einer globalen Durchschnittstemperatur, die um 1,45 Grad Celsius höher lag als in der vorindustriellen Zeit. In der Tat kann das vergangene Jahr als Vorahnung der Katastrophen gesehen werden, die uns erwarten, wenn wir nicht sofort, entschlossen und konsequent handeln. Der Rekord des Jahres 2023 ist auf mehreren Ebenen feststellbar — der Durchschnitt der 12 Monate liegt weit über den vorherigen Rekordjahren 2016 und 2020, in denen die Temperaturen mit 1,29 Grad bzw. 1,27 Grad Celsius bereits über dem vorindustriellen Durchschnitt lagen. Jeder Monat von Juni bis Dezember 2023 brach absolute Welttemperaturrekorde, und die Messlatte von plus 1,5 Grad Celsius wurde im Dezember mit 1,78 Grad Celsius mehr gegenüber der vorindustriellen Ära übertroffen.“



    Die Staats- und Regierungschefs der Welt haben sich 2015 im Rahmen des Pariser Abkommens verpflichtet, den langfristigen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen — die Schwelle, die als entscheidend für die Vermeidung einer Klimakatastrophe gilt. Doch nach der Rekordwärme im Jahr 2023 beginnt das Jahr 2024 pessimistisch: Noch nie war ein Januar so warm, und zum ersten Mal hat der Planet im Vergleich zur vorindustriellen Ära die 1,5-Grad-Wärmeschwelle in zwölf aufeinanderfolgenden Monaten überschritten. Nach den Daten der Europäischen Kopernikus-Sternwarte war die globale Lufttemperatur von Februar 2023 bis Januar 2024 um 1,52 °C wärmer als von 1850 bis 1900. Dies bedeute allerdings nicht, dass wir den 2015 in Paris festgelegten Schwellenwert von 1,5 °C überschritten haben. Dazu müsste dieser Grenzwert über mehrere Jahrzehnte hinweg konstant überschritten werden, sagte Richard Betts, Direktor für Studien zu den Auswirkungen des Klimawandels beim britischen National Met Office. Dennoch sei die derzeitige Entwicklung besorgniserregend. Was würde es für die Menschheit tatsächlich bedeuten, diese 1,5-Grad-Grenze zu überschreiten, und welche Auswirkungen könnte das haben? Professor Mircea Duțu von der Ökologie-Universität in Bukarest dazu:



    Die Erwärmung um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau könnte mehrere Kipppunkte auslösen, d. h. irreversible Veränderungen im Zustand des Klimasystems bewirken, die kaskadenartige Auswirkungen haben würden. Solche Meilensteine sind in einigen Teilen der Welt bereits überschritten worden und werden auch weltweit überschritten werden, wenn wir den Temperaturanstieg nicht auf das in den Bewertungen des Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) vorhergesagte und im Pariser Abkommen offiziell verankerte Niveau bringen. Was die konkreten Folgen betrifft, so würde dies ein kettenartiges Artensterben, die Erschöpfung der Grundwasserbestände, ein beschleunigtes Abschmelzen der Gletscher und unerträgliche Hitzewellen bewirken. Dies käme einer Verringerung der Gebiete gleich, in denen Menschen normal leben können. Wenn Ernährungssicherheit nicht mehr gewährleistet ist und extreme Wetterphänomene zum Dauerzustand werden, sind die Folgen dramatisch. Nach Angaben der US-Weltraumagentur NASA könnten weite Gebiete im Iran, in Ägypten, im Jemen und in Saudi-Arabien bis 2050 für Menschen unbewohnbar werden.“



    Die Schlussfolgerung von Professor Mircea Duțu klingt zwar dramatisch, ist aber nicht aus der Luft gegriffen. Bei den zitierten Messungen wurde sowohl der Lufttemperaturindex als auch der so genannte Index des nassen Thermometers berücksichtigt. Der letztere zeigt, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit den Körper daran hindert, zu schwitzen, um sich abzukühlen. Bei über 35 Grad Celsius und hoher Feuchtigkeit kann es für empfindliche und ältere Menschen fatal sein.

  • Globale Erwärmung wird zum globalen ‘Sieden’

    Globale Erwärmung wird zum globalen ‘Sieden’

    Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der Portugiese Antonio Guterres, plädiert für sofortige radikale Ma‎ßnahmen gegen den Klimawandel. Er sagt, die Rekordtemperaturen vom Juli beweisen, dass die Erde von einer Erwärmungsphase in eine “Ära des globalen Siedens” übergegangen ist. In der Tat hat die Hitzewelle, die die nördliche Hemisphäre, Asien, Europa und Amerika gleicherma‎ßen heimgesucht hat, beispielsweise das Mittelmeer in einen Kessel verwandelt, in dem Waldbrände kochen. Es ist ein “grausamer Sommer” – so der UN-Chef – und “für den ganzen Planeten eine Katastrophe” und “wenn es in den nächsten Tagen nicht zu einer Mini-Eiszeit kommt, wird der Juli 2023 auf allgemeiner Ebene Rekorde brechen”. Die extremen Auswirkungen des Klimawandels entsprechen den “wiederholten Vorhersagen und Warnungen der Wissenschaftler”, so Guterres, der hinzufügte, dass “die einzige Überraschung die Geschwindigkeit des Wandels ist”.



    Angesichts der “tragischen” Folgen wiederholte er seine Forderung nach raschen und weitreichenden Ma‎ßnahmen, wie dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. “Der Klimawandel ist da. Er ist erschreckend. Und er ist erst der Anfang. Das Zeitalter der globalen Erwärmung ist vorbei, das Zeitalter des globalen Siedens ist angebrochen”, so Gutteres abschlie‎ßend. Nach den Daten des von der Europäischen Union finanzierten Copernicus Climate Change Service waren die ersten drei Juliwochen die wärmsten drei Wochen, und der Monat ist auf dem besten Weg, der wärmste Juli und der wärmste Monat aller Zeiten zu werden. Die vollständigen Daten für Juli werden am 8. August vorliegen und veröffentlicht.



    In den Vereinigten Staaten hat Präsident Joe Biden die steigenden Temperaturen aufgrund des Klimawandels als “existenzielle Bedrohung” bezeichnet. Für Biden ist die Hitzewelle der “wetterbedingte Killer Nummer eins”, der in seinem Land jedes Jahr 600 Todesopfer fordert.



    In Rumänien, wo diese Woche zu den Temperaturen von über 40 Grad Celsius Stürme hinzu kamen, die Menschenleben forderten, sagt Präsident Klaus Iohannis, dass die Frühwarnsysteme für extreme Wetterphänomene kontinuierlich ausgebaut werden müssen. Es ist besonders wichtig, Wetterwarnungen zu berücksichtigen, um Tragödien zu vermeiden – sagt das rumänische Staatsoberhaupt.



    In Brüssel gibt die Europäische Kommission bekannt, dass sie 12 weitere Löschflugzeuge anschaffen und eine eigene Flotte aufbauen wird, um besser auf das Phänomen reagieren zu können. Die Flugzeuge werden in den europäischen Ländern des Mittelmeerraums stationiert, in denen die meisten Brände auftreten, so auch in diesem Jahr. Derzeit arbeitet der Europäische Zivilschutzmechanismus mit einer Übergangsflotte, die Flugzeuge aus den Mitgliedstaaten der Union und nur zwei Flugzeuge der Kommission umfasst.

  • Europäisches Zentrum für Agrometeorologie: Kampf gegen Erwärmung und Dürre

    Europäisches Zentrum für Agrometeorologie: Kampf gegen Erwärmung und Dürre

    Extreme Wetterphänomene sind in letzter Zeit mit zunehmender Häufigkeit und Intensität aufgetreten; ihre Auswirkungen auf die soziale und wirtschaftliche Aktivität sind erheblich. Die Nachwirkungen werden von jedem einzelnen Menschen wahrgenommen und sind beträchtlich. Spezialisten haben diese Folgen bestätigt und warnen auch davor, dass die globale Erwärmung uns zu einer erheblichen Änderung unserer Lebensweise veranlassen wird. Die Meinungen der Fachleute werden durch aussagekräftige Daten gestützt, deren Analyse ergeben hat, dass das Jahr 2019 auf globaler Ebene das zweitwärmste Jahr der letzten 140 Jahre war.



    Insbesondere für Rumänien war es das wärmste Jahr seit 1900; au‎ßerdem war das letzte Jahrzehnt vermutlich das wärmste, wie die Geschichte der Wettermessungen gezeigt hat. Es wurden Berichte erstellt und Fachstudien auf internationaler Ebene durchgeführt. Eine dieser Studien wurde auch von der Rumänischen Akademie durchgeführt; sie ergab, dass die Menschheit Gefahr läuft, von den Folgen der globalen Erwärmung viel schneller als erwartet heimgesucht zu werden. Nach einigen dieser Szenarien könnten die globalen Temperaturwerte im Jahr 2050 auf einem derma‎ßen hohen Niveau liegen, das an 20 Tagen im Jahr tödliche Temperaturen herrschen würden. Was könnte das konkret bedeuten? Der Generalsekretär der Rumänischen Akademie, Ion Dumitrache, erläutert:



    20 Tage mit tödlichen Temperaturen pro Jahr können zum Zusammenbruch einer Reihe von Ökosystemen führen; über 1 Mrd. Menschen müssten umgesiedelt werden. Das Tempo der globalen Erwärmung war für den Zeitraum 1880–2000 viel schneller. Der durchschnittliche globale Temperaturwert ist um über einen Grad Celsius gestiegen, während die Temperatur bis 2100 um 4 Grad Celsius steigen könnte. Die gemeldete Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre hat die Schwelle von 400 ppm (Partikel pro Million) überschritten, während sie in den letzten vierhunderttausend Jahren nicht mehr als 300 ppm betrug. Im Moment erfolgt die globale Erwärmung zehnmal schneller als die vorangegangene Erwärmung.“




    Das heutige Phänomen der globalen Erwärmung unterscheidet sich von den früheren dadurch, dass sie durch menschliche Aktivitäten verstärkt wird. Die Kohlendioxidemissionen, die von Wärmekraftwerken und Kraftfahrzeugen stammen, das von der Landwirtschaft erzeugte Methan, die intensive chemische Düngung der landwirtschaftlichen Kulturen oder die gro‎ßflächige Abholzung sind einige der Faktoren, die einen starken Einfluss auf die globale Erwärmung haben. Fachleute sind sich einig, dass die globale Erwärmung zwar nicht gestoppt werden kann, da sie auch ihre natürlichen Ursachen hat, aber sie sagen auch, dass sie verlangsamt werden kann. Statistiken haben gezeigt, dass jährlich 35 Milliarden Tonnen Kohlendioxid durch menschliche Aktivitäten erzeugt werden. Mit Einzelheiten dazu der Direktor des Geographischen Instituts der Rumänischen Akademie, Dan Bălteanu:



    Der durch Kohlendioxid verursachte Treibhauseffekt hat sich in den letzten 40 Jahren deutlich verstärkt. Diese Zeitspanne wird auch als die gro‎ße Beschleunigung bezeichnet. Die Folgen der globalen Erwärmung sind bereits auf allen Ebenen zu spüren, von der Natur über die Weltwirtschaft bis hin zur Geopolitik. In Rumänien merkt man das an der Zunahme extremer Wetterphänomene. Hitzewellen sind immer hartnäckiger geworden, während sich Zeiten der Trockenheit mit kurzen, heftigen Regenfällen abwechseln, die regionale oder lokale Hochwassernotstände oder Überschwemmungen verursachen. Solche Daten weisen auf eine Realität hin, die schwer zu ignorieren ist, und deshalb ist es für uns an der Zeit, keine Verzögerungen bei der Umsetzung effizienter und nachhaltiger Ma‎ßnahmen im Hinblick auf die Nutzung der Wasser- und Bodenressourcen zuzulassen. Da hohe Temperaturen beispielsweise Dürre verursachen, schränkt die Dürre die Ernteerträge ein, was zu einem Preisanstieg führt und damit auch das Risiko einer möglichen Nahrungsmittelkrise erhöht.“




    Laut den Wettervorhersagespezialisten ist Rumänien eines der europäischen Länder, die am stärksten von der Dürre betroffen sein werden, ein Phänomen, das in den letzten 20 Jahren immer mehr zugenommen hat. Die Direktorin des Nationalen Instituts für Wetterforschung, Elena Mateescu, kennt die Einzelheiten:



    19 der wärmsten Jahre sind seit 2000 bis heute verzeichnet worden. Das Jahr 2019 war das wärmste, mit einem um fast 0,5 Grad Celsius erhöhten Temperaturdurchschnitt. Niedrige Niederschlagsmengen führten zu starker und extremer Trockenheit des Bodens in wichtigsten landwirtschaftlichen Gebieten landesweit. Vom 1. bis 26. Januar wurden nur 3 Liter Niederschläge pro Quadratmeter gemessen, während der bisherige Klimastandard 33,6 Liter pro Quadratmeter betrug.“




    Der Kampf für die Eindämmung der globalen Erwärmung bedeutet weltweite und nationale Programme zur Reduzierung der Emissionen in der Industrie, Investitionen in grüne Energie, Aufforstung oder Recycling, aber auch Entscheidungen, die von jedem Einzelnen getroffen werden können, wie z.B. die Reduzierung des individuellen Energieverbrauchs. Zu den Ma‎ßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und die Gesellschaft zu verringern, gehört die Einrichtung des Europäischen Agrometeorologie-Zentrums für die sogenannte 6. Region Europas, das weltweit erste derartige Pilotprogramm, das in Rumänien in Betrieb genommen wird. Der Beschluss wurde im Sommer 2019 in Genf im Rahmen des Weltmeteorologie-Kongresses gefasst. Neben der Schaffung eines spezialisierten agrarmeteorologischen Bulletins auf europäischer Ebene wird das Zentrum auch für die Ausbildung zukünftiger Spezialisten in ganz Europa sorgen, die ihre Arbeit als Teil der meteorologischen Dienste auf europäischer Ebene ausüben werden, sagte auch der Leiter des Nationalen Wetterforschungsinstituts.

  • Klimaschutz: umweltfreundliche Unternehmen immer erfolgreicher

    Klimaschutz: umweltfreundliche Unternehmen immer erfolgreicher

    In derselben Umfrage im Jahr 2019 zeigten 75% der Befragten ihr Interesse an ökologisch ausgerichteten Kampagnen zur Abfallwirtschaft, während 86% über die Abholzung der Wälder besorgt waren. Die Beteiligung der Bevölkerung an umweltorientierten Kampagnen ist jedoch geringer, 38% der Rumänen würden sich an Abfallmanagementaktivitäten beteiligen, während sich nur 33% an Wiederaufforstungskampagnen beteiligen würden.



    Es gibt immer mehr Initiativen, entweder von Einzelpersonen oder von kleineren Gruppen, sich an der Eindämmung der Umweltverschmutzung und anderen umweltfreundlichen Aktivitäten zu beteiligen. Ein Beispiel dafür ist Dinu Drog, ein Anwalt aus Bukarest, der eine Gruppe für bürgerschaftliches Engagement gegründet hat, die sich für die Lösung einiger der Probleme einsetzt, mit denen der Bezirk, in dem er lebt, derzeit konfrontiert ist.



    Dinu Drog ist seit kurzem ein Unternehmer im Bereich der erneuerbaren Energien. Ende letzten Jahres gründete er auf Initiative eines seiner Nachbarn zusammen mit einem niederländischen Partner eine Kooperative für erneuerbare Energien. Die Genossenschaft, die anfangs 15 Mitglieder hatte, zählt heute, zwei Monate nach ihrer Gründung, insgesamt 140 Mitglieder. Doch was genau ist eine Genossenschaft für erneuerbare Energien? Dinu Drog erläutert:



    Eine Genossenschaft für erneuerbare Energien ist eigentlich eine Energiegemeinschaft, die die Mitglieder dieses Netzwerks mit erneuerbarer Energie versorgt. Gleichzeitig produziert sie Energie im Einklang mit der EU-Gesetzgebung. Die Demokratisierung der Energie ist heutzutage ein Trend in Europa, der darauf abzielt, die Bürger in diesen Prozess der Energieerzeugung mit Hilfe von Sonnenkollektoren einzubeziehen. Wir, die Mitglieder dieser Genossenschaft, führen derzeit Gespräche über den Kauf eines ganzen Solarfeldes. Zur Zeit funktioniert die Genossenschaft als Investitionsfonds, und ihre Mitglieder bekommen Zinsen für ihre Beiträge.“




    Die Mitglieder der oben genannten Energiegenossenschaft sind auch Aktionäre; sie profitieren von der von ihnen produzierten Energie, werden aber zu Lieferanten, sobald sie eine Produktionslizenz erhalten haben. Manchmal ist es diesen Genossenschaften gestattet, in Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. Obwohl derzeit in Rumänien und Osteuropa einzigartig, ist die Genossenschaft von Dinu Drog ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das die zunehmende Sorge einiger Bürger um die Welt, in der sie leben, und die Luft, die sie atmen, beweist. Dinu Drog berichtet weiter:



    Individuelle Lösungen sind leicht zu finden, wenn die Menschen es wollen. Sie können mit der Mülltrennung, dem Recycling, der Überwachung des Stromverbrauchs beginnen… Aber wir brauchen auch öffentliche Instrumente, Gemeinschaften, deren Beitrag zu dieser Initiative noch grö‎ßer ist, weil sie Menschen mit dem gleichen Interesse an Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Aktivitäten zusammenbringt.“




    Ein weiteres Beispiel für umweltfreundliches Unternehmertum ist der Seneca-Verlag, der sich selbst als Rumäniens erster grüner Verlag bezeichnet. Zu dem Unternehmen gehören auch eine Buchhandlung und eine Cafeteria, in denen Bücher über die Umwelt präsentiert werden und wo die Besucher für die verbrachte Zeit bezahlen, anstatt für die Getränke, die sie aus natürlichen Zutaten selbst zubereiten. Die Verlagsdirektorin Ştefania Oprina erklärt, wie ein grüner Verlag tatsächlich funktioniert.



    Wenn Sie ein Produkt herstellen, müssen Sie die Umwelt berücksichtigen. Wir stellen Bücher her, und das bedeutet, dass wir Recyclingpapier verwenden müssen und auch die beim Produktionsprozess anfallenden Abfälle wiederverwerten. Wir verwenden dieses Papier, um Flugblätter oder andere Materialien zu drucken, um die Verwendung von frischem Papier zu vermeiden. Die Art der Tinte, die wir verwenden, ist ebenfalls eine besondere, und all diese Bemühungen zahlen sich letztendlich aus, denn das Endergebnis sind sehr schöne Bücher, die bei den Lesern immer gut ankommen, denn sie wissen, dass für ihre Produktion weniger Bäume gefällt wurden.“



    Das wachsende Interesse der Rumänen an der Erhaltung der Umwelt wird durch die Tatsache belegt, dass Die Familie Fast-Null-Abfall“, ein Buch von Jeremie Pichon und Benedicte Moret, im vergangenen Jahr ein Bestseller auf der Gaudeamus-Buchmesse war. Ştefania Oprina hat weitere Details:



    Die Menschen suchen bereits nach praktischen Lösungen. Sie tragen wiederverwendbare Textiltaschen mit sich, um den Einsatz von Kunststoffen zu vermeiden, und verwenden aus dem gleichen Grund keine Kunststoffgabeln und -messer mehr. Einige interessieren sich für Rezepte von weniger umweltschädlichen Waschmitteln, um sowohl im Supermarkt als auch zu Hause Geld und Zeit zu sparen, weil sie mit diesen Rezepten die benötigte Menge an Waschmittel herstellen können.“




    All diese Initiativen, die von Investitionen in erneuerbare Energien bis zur Vermeidung der Verwendung von Kunststoffen oder umweltschädlichen Waschmitteln reichen, sind ein Zeichen für das wachsende Interesse der Rumänen an einer saubereren und gesünderen Umwelt.

  • Die Nachrichten 13.12.2015

    Die Nachrichten 13.12.2015

    Bukarest: In Bukarest debattieren die Fachausschüsse des Parlaments den Haushalt für das kommende Jahr. Die Debatten sollen auch in den nächsten Tagen stattfinden, die entgültige Abstimmung im Plenum des Parlaments ist für Mittwoch geplant. Der Vorsitzende der größten Parlamentspartei, der sozial-demokratischen, Liviu Dragnea forderte den Premier Dacian Cioloş öffentlich auf, bis spätestens Dienstag bekanntzugeben, wann der Mindestlohn gesteigert wird. Dragnea sei laut eigener Aussage damit nicht einverstanden, dass die von der linksgerichteten Vorgängerregierung vorgeschlagene Maßnahme auf unbestimmte Zeit vertagt wird. Laut dem Technokraten-Kabinett Cioloş, könne eine Erhöhung des Mindestlohns von 1.050 lei (umgerechnet rund 233 Euro) auf 1.200 (266 Euro) ohne eine vorherige Studie über die Folgen dieser Maßnahme für den Haushalt und für die rumänische Wirtschaft nicht umgesetzt werden. Der Haushaltsplan beruht auf einer Wachstumsprognose um knapp 4% und einem prognostizierten Haushaltsdefizit von höchstens 3%.



    Die Weltgemeinschaft hat den am Samstag auf der Pariser Klimakonferenz geschlossenen Weltklimavertrag begrüßt, der als historisch gilt. Nach zwei Wochen harter Verhandlungen waren sich Vertreter von rund 200 Staaten am Ende der internationalen Klimakonferenz einig. Nahezu alle Länder verpflichteten sich dabei zum Klimaschutz. Ziel des Vertrags ist es, die globale Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen. Alle fünf Jahre soll eine komplette Überprüfung der in diesem Bereich erreichten Fortschfritte stattfinden. Den armen Ländern wird finanzielle Unterstützung für den Klimaschutz und die Anpassung an die globale Erwärmung zugesichert. Der US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Beschluss der 200 Länder als historischen Wendepunkt für die ganze Welt. Der EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sagte seinerseits, die Welt sei jetzt vereint im Kampf gegen den Klimawandel.



    Paris: Rumänien spielt am 10. Juni 2016 im Eröffnungspiel der Fußball-EM gegen das Gastland Frankreich. Das ergab die Auslosung der Gruppen der Europameisterschaft in Frankreich am Samstagabend in Paris. In der Gruppe A trifft die rumänische Nationalmannschaft anschließend auf die Schweiz und Albanien, das letztere gibt somit sein Debüt bei einer europäischen Meisterschaft. Für die EM 2016 wurde die Teilnehmerzahl von 16 auf 24 Mannschaften erhöht. Die ersten zwei Teams jeder Gruppe und die vier besten, die den 3. Platz in ihren Gruppen belegen, schaffen den Einzug ins Achtelfinale. Die Spiele finden zwischen dem 10. Juni und dem 10. Juli in 10 französischen Städten statt. Das Endpiel findet am 10. Juli in Paris statt. Rumänien beteligt sich zum fünften Mal an einer Fußball-EM. Als bestes Ergebnis des rumänischen Teams gilt der Einzug ins Viertelfinale im Jahr 2000.