Tag: Goethe-Kolleg

  • Hörerpostsendung 11.2.2018

    Hörerpostsendung 11.2.2018

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    In der vergangenen Woche haben wir zwar einige Empfangsberichte erhalten, aber nicht sonderlich viel Feedback zu unserem Programm. Daher werde ich heute ein paar Hörerfragen beantworten, die ich mir in den vergangenen Wochen aufgeschrieben habe. Und im Zusammenhang mit der Beantwortung der Fragen bringe ich zwei Aufzeichnungen aus unserem Audioarchiv.



    Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) fragte uns in einem Brief, den er Ende 2017 verfasste:



    An welchem Tag war der Nationalfeiertag während der kommunistischen Herrschaftszeit?



    Danke für die Frage, lieber Herr Paustian. Nationalfeiertag in der Sozialistischen Republik Rumänien war der 23. August. Am 23. August 1944 wurde in Rumänien Marschall Ion Antonescu, ein Verbündeter Nazi-Deutschlands, entmachtet, und das Land wechselte die Fronten auf Seite der Alliierten. Historiker sind sich nicht einig über die Wertung der Ereignisse — manche bezeichnen die Geschehnisse als Staatsstreich, andere hingegen als legitime Entmachtung eines Diktators und Kriegsverbrechers, der das Land mit eiserner Faust geführt und militärisch ins Desaster geführt hatte und für die Deportation der Juden und Roma verantwortlich gewesen war.



    In der kommunistischen Deutung wurde der Tag offiziell als bewaffneter antifaschistischer und antiimperialistischer nationaler Aufstand“ oder — kürzer — Befreiung vom faschistischen Joch“ bezeichnet. In der Ceauşescu-Diktatur wurde die Rolle der Kommunistischen Partei während der Ereignisse von 1944 ma‎ßlos übertrieben, die Kommunisten wurden zu Helden hochstilisiert.



    Am Nationalfeiertag wurde in den staatlichen Medien Propaganda in diesem Sinne gesendet. Unser Sender, der sich damals Radio Bukarest nannte, machte keine Ausnahme: Auf einem Tonband aus unserem Archiv wurden in einer Literatursendung am 23. August 1975 Gedichte von rumänischen Dichtern in deutscher Übersetzung oder von rumäniendeutschen Lyrikern vorgetragen — allesamt dem Nationalfeiertag oder der Kommunistischen Partei gewidmet und mit pompöser Musik untermalt. Damit Sie sich eine Vorstellung machen können, wie das klang, hören wir nun ein etwa dreieinhalbminütiges Fragment.




    Eine weitere Frage erhielten wir von Herbert Jörger, der in Bühl, ebenfalls in Baden-Württemberg, zu Hause ist.



    Ihre Sendung hat mir sehr gut gefallen. Neben dem Funkbriefkasten ist Ihre Radiotour immer wieder ausgezeichnet, ohne Landkarte erfährt man immer wieder Neues über Rumänien. Eine Frage hätte ich noch. Wird in Ihrem Land auch Fasching gefeiert?




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Jörger. Diese Frage habe ich eigentlich schon in den vergangenen Jahren mehrmals beantwortet, aber gerne wiederhole ich die Antwort:



    Fasching, Karneval, Fastnacht, Saalfastnacht — wie man diese Bräuche in diverser regionaler Ausprägung auch immer nennt — gibt oder gab es es in Rumänien eher bei den Siebenbürger Sachsen und den Banater Schwaben. Darüber habe ich ausführlich im Funkbriefkasten am 8.3.2015 berichtet. Die Faschingstraditionen in Siebenbürgen hatten ihre lokalen Besonderheiten und zeigten viele Varianten auf. Es gab in dieser Periode verschiedene Arten von Feierlichkeiten:



    Die Faschingsbälle, die von der Jugend oder von den früher existierenden Vereinen organisiert wurden (Frauenverein, Freiwillige Feuerwehr etc.). Höhepunkt war der Marienball am 2. Februar. In Anlehnung an diese Tradition veranstaltet das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt heute noch jährlich den Marienball in Hermannstadt. Es ist ein Tanznachmittag mit Blasmusik vom Band, zu dem hauptsächlich Senioren kommen.



    Und in den deutschsprachigen Schulen, wo nicht selten auch Gastlehrer aus Deutschland unterrichten, feiert man Fasching meistens Mitte Februar, und Kindern und Eltern macht es einen Heidenspa‎ß. Meine Kollegin Adina Olaru hat im vergangenen Jahr darüber berichtet, denn ihre Kinder gehen auf die deutsche Schule in Bukarest. Hören wir ihre Eindrücke vom vergangenen Jahr:



    Februar. Freitagmorgen. Der längst ersehnte Tag ist endlich da. Heute dürfen wir uns verkleiden. Meine 8-jährigen Drillinge — zwei Buben und ein Mädel — sind in der zweiten Klasse. Im Goethe-Kolleg Bukarest. Deutsch wird im Goethe-Kolleg als Muttersprache unterrichtet. Da wurden auch alle Traditionen aus dem deutschsprachigen Raum übernommen, inklusive Fasching.



    Die Anweisungen der Lehrerin — Frau Ioana — waren klar. Dieses Jahr machen auch die Eltern beim Fasching mit. Wir haben uns thematisch zu verkleiden — jede Familie sucht sich aus, was es sein will. Wir sind die Piratenfamilie. Piratenkostüme fand ich einfacher zu zaubern. Ein paar alte Lumpen, ein Rock, gebrauchte Hosen, Augenschutz. Alles tipptopp. Klar gehört auch ein bisschen Schminke dazu, wie denn sonst!



    Nun ist es an die Zeit, aufzubrechen. Schön verkleidet schlendern wir zum Auto. Die paar Passanten, die an uns vorbeigehen, schauen uns komisch, jedoch amüsiert an. In Rumänien gibt es keine Fasching-Tradition. Lediglich in deutschen Schulen wird Karneval gefeiert. Im Auto werden zum aller letzten Mal die Gedichte wiederholt, die die Kinder beim Fasching vortragen werden.



    Im kleinen Turnsaal des Goethe-Kollegs herrscht gute Laune. Im gemeinsamen Umkleideraum geht es hektisch zu. Viele Kinder ziehen erst in der Schule ihre Kostüme an. Da passt nicht immer alles, wie es sich gehört. Und manches wurde aus Versehen zu Hause vergessen.






    Die Kinder laufen herum, lachen laut, schubsen sich gegenseitig. Sie spielen miteinander. Die bösen Piraten nehmen Rotkäppchen und Elsa, die Eiskönigin. gefangen. Die Mädels schreien. Darth Vader greift ein, er will die Prinzessinnen retten. Ja, diesmal hat seine gute Seite die Oberhand gehabt!



    Endlich ist es soweit. Eltern, Kinder und Frau Ioana, wir versammeln uns alle im Turnsaal. Jede Familie stellt seine Kostüme vor. Es wird laut geklatscht. Und viel gelacht. Meine kleinen Piraten duellieren sich kurz, um ihre Fähigkeiten zu beweisen. Die Demonstration kommt gut an! Dann tragen sie die Verse vor. Frau Ioana hat sie selbst geschrieben. Sie passen zu den Kostümen. Und in der Klasse sind 32 Kinder — da musste sie schön kreativ sein. Es folgen lustige Proben: Sackspringen und Eltern in Klopapier verhüllen — das macht riesig Spa‎ß. Dann sind die Eltern wieder dran — beim Orangentanz. Diesmal klatschen die Kinder Beifall. Zum Schluss wird getanzt. Und Karaoke gesungen.



    Drei Stunden sind vorbei. Wir schauen durchs Fenster. Im Schulhof laufen viele verkleidete Kinder herum. Alle Schulklassen feierten Fasching zugleich. Der Schulhof sieht besonders bunt aus. Und irgendwie feierlich. Da kann ich nicht anders, als mir noch einmal gedanklich zu bestätigen: Ja, es war eine gute Entscheidung, die deutsche Schule zu wählen. Ich schaue durchs Fenster und erblicke noch einmal eine lebenslustige Gemeinschaft, die zusammenhält.



    Adina Olaru mit Eindrücken vom Fasching des vergangenen Jahres im Goethe-Kolleg, der deutschsprachigen Schule in Bukarest, die auch ihre Kinder besuchen.




    Damit Zeit für die Postliste: Postbriefe erhielten wir von Ulrich Wicke und Erhard Lauber (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Sergej Isjumow (Russland), Reinhard Schumann (Schweden), Paul Gager, Andreas Drahanek und Georg Pleschberger (alle drei aus Österreich) sowie von Heinz-Günter Hessenbruch, Gerd Brüschke, Herbert Jörger und Bernd Seiser (alle aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 26.2.2017

    Hörerpostsendung 26.2.2017

    Heute möchte ich einige Hörerfragen beantworten. Heinrich Eusterbrock ist im schwäbischen Kaufbeuren zu Hause und in seinen letzten zwei E-Mails, die wir Ende Januar bzw. vergangenen Freitag erhielten, hatte er einige Fragen zu unserem Programm bzw. zur Empfangsbericht-Auswertung durch unser Team. Zusammengefasst schrieb er uns folgendes:



    In der heutigen Sendung (22.01.) ist mir wieder aufgefallen, dass Sie an Sonntagen schon längere Zeit keine Musikecke mit Jazz mehr bringen. Das finde ich sehr schade. Zwar ist die “Sonntagsstra‎ße” dafür länger geworden aber das vorherige Konzept hat mir besser gefallen. Was ist der Grund für die Änderung?



    Als ich den Bericht gestern zusammenstellte, kam bei mir so die Frage nach der Sinnhaftigkeit meines Tuns auf. Bitte erzählen Sie uns Hörern doch bei Gelegenheit, ob die teils sicherlich umfangreichen Berichte überhaupt ausgewertet werden. Schaut der zuständige Ingenieur mal drauf? Ich für meinen Teil brauche schon eine ganze Weile zum Erstellen und da sollte die ganze Arbeit doch noch etwas mehr Sinn haben, als nur auf eine QSL-Karte zu warten. Ich nehme an, ich sto‎ße mit meiner Frage auf Ihr Verständnis.




    Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Eusterbrock, und gerne beantworte ich Ihre Fragen. Die Jazz-Musikecke gibt es noch, nur gab es eine kleine Rochade im Programm, die Rubrik Jazz Universe“ kommt nun nicht mehr sonntags, sondern donnerstags. Grund dafür war vermutlich, mehr Platz in der Sonntagstra‎ße für die Wiederholung der Highlights der jeweils vergangenen Woche zu machen. Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie meinen, dass das Programm am Sonntag dadurch etwas wortlastig wird, und wir überlegen bereits, ob wir das Sonntagsprogramm ab dem Sommersendeplan nicht mit einer Musikrubrik wieder auflockern sollten, sei es eben mit der Jazzrubrik, sei es mit einem anderen Musikgenre.



    Hinsichtlich der Auswertung der Empfangsberichte von unseren Hörern: Unser Chefingenieur Ianculescu teilt sich das Büro mit der Dame von der Postbearbeitung, also kann er theoretisch immer einen Blick in alle eingetroffenen Zuschriften werfen. Ob er das tatsächlich tut und wie oft, wei‎ß ich natürlich nicht, und Sie müssen mir meine etwas salomonische Antwort verzeihen, denn ich kann dem guten Mann bei der Arbeit natürlich nicht über die Schulter gucken oder ihn mir vorknöpfen.



    Daher kann ich nur sagen: Wem das Erstellen von detaillierten Empfangsberichten zu aufwendig ist, kann die SINPO-Werte ruhig weglassen — für die Zustellung der QSL-Karten ist das nicht wesentlich. Allerdings brauchen wir mindestens Datum, Uhrzeit und Frequenz, denn diese Angaben wollen ja die Hörer auf der QSL-Karte sehen. Es sei, denn, die Hörer möchten eine Blanko-QSL erhalten oder eine, auf der nur der Name draufsteht.




    Und weiter geht es mit einer Frage von Herbert Jörger, der in Bühl (Baden-Württemberg) zu Hause ist. Er fragte uns mehrmals per E-Mail:



    Gibt es in Rumänien auch Fasching wie in Deutschland oder überwiegt die Saalfastnacht wie in Österreich?




    Vielen Dank für Ihre Frage, lieber Herr Jörger. Fasching, Karneval, Fastnacht, Saalfastnacht — wie immer man diese Bräuche in diverser regionaler Ausprägung nennt — gibt es in Rumänien so, wie man es in Deutschland kennt, nicht. Aber: In den deutschsprachigen Schulen, wo nicht selten auch Gastlehrer aus Deutschland unterrichten, feiert man Fasching sehr wohl, meistens Mitte Februar, und Kindern und Eltern macht es einen Heidenspa‎ß. Doch am besten lasse ich hier meine Kollegin Adina Olaru berichten, ihre Kinder gehen auf die deutsche Schule in Bukarest, und gerade vergangene Woche wurde Fasching gefeiert. Hören wir ihre Eindrücke:



    Februar. Freitagmorgen. Der längst ersehnte Tag ist endlich da. Heute dürfen wir uns verkleiden. Meine 8-jährigen Drillinge — zwei Buben und ein Mädel — sind in der zweiten Klasse. Im Goethe-Kolleg Bukarest. Deutsch wird im Goethe-Kolleg als Muttersprache unterrichtet. Da wurden auch alle Traditionen aus dem deutschsprachigen Raum übernommen, inklusive Fasching.



    Die Anweisungen der Lehrerin — Frau Ioana — waren klar. Dieses Jahr machen auch die Eltern beim Fasching mit. Wir haben uns thematisch zu verkleiden — jede Familie sucht sich aus, was es sein will. Wir sind die Piratenfamilie. Piratenkostüme fand ich einfacher zu zaubern. Ein paar alte Lumpen, ein Rock, gebrauchte Hosen, Augenschutz. Alles tipptopp. Klar gehört auch ein bisschen Schminke dazu, wie denn sonst!



    Nun ist es an die Zeit, aufzubrechen. Schön verkleidet schlendern wir zum Auto. Die paar Passanten, die an uns vorbeigehen, schauen uns komisch, jedoch amüsiert an. In Rumänien gibt es keine Fasching-Tradition. Lediglich in deutschen Schulen wird Karneval gefeiert. Im Auto werden zum aller letzten Mal die Gedichte wiederholt, die die Kinder beim Fasching vortragen werden.



    Im kleinen Turnsaal des Goethe-Kollegs herrscht gute Laune. Im gemeinsamen Umkleideraum geht es hektisch zu. Viele Kinder ziehen erst in der Schule ihre Kostüme an. Da passt nicht immer alles, wie es sich gehört. Und manches wurde aus Versehen zu Hause vergessen.







    Die Kinder laufen herum, lachen laut, schubsen sich gegenseitig. Sie spielen miteinander. Die bösen Piraten nehmen Rotkäppchen und Elsa, die Eiskönigin. gefangen. Die Mädels schreien. Darth Vader greift ein, er will die Prinzessinnen retten. Ja, diesmal hat seine gute Seite die Oberhand gehabt!


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    Kleine Piraten in Aktion


    (Foto zum Vergrö‎ßern anklicken)



    Endlich ist es soweit. Eltern, Kinder und Frau Ioana, wir versammeln uns alle im Turnsaal. Jede Familie stellt seine Kostüme vor. Es wird laut geklatscht. Und viel gelacht. Meine kleinen Piraten duellieren sich kurz, um ihre Fähigkeiten zu beweisen. Die Demonstration kommt gut an! Dann tragen sie die Verse vor. Frau Ioana hat sie selbst geschrieben. Sie passen zu den Kostümen. Und in der Klasse sind 32 Kinder — da musste sie schön kreativ sein. Es folgen lustige Proben: Sackspringen und Eltern in Klopapier verhüllen — das macht riesig Spa‎ß. Dann sind die Eltern wieder dran — beim Orangentanz. Diesmal klatschen die Kinder Beifall. Zum Schluss wird getanzt. Und Karaoke gesungen.



    Drei Stunden sind vorbei. Wir schauen durchs Fenster. Im Schulhof laufen viele verkleidete Kinder herum. Alle Schulklassen feierten Fasching zugleich. Der Schulhof sieht besonders bunt aus. Und irgendwie feierlich. Da kann ich nicht anders, als mir noch einmal gedanklich zu bestätigen: Ja, es war eine gute Entscheidung, die deutsche Schule zu wählen. Ich schaue durchs Fenster und erblicke noch einmal eine lebenslustige Gemeinschaft, die zusammenhält.




    Adina Olaru mit Eindrücken vom Fasching im Goethe-Kolleg, der deutschsprachigen Schule in Bukarest, die auch ihre Kinder besuchen. Vielen Dank, liebe Adina, für den spannenden Beitrag.




    Weiter geht es nach Theuerbronn in Mittelfranken, wo unser Hörer, Hobby-Elektroniker und Bastler Calvin Knott zu Hause ist. Er besuchte unlängst einen Hobby-Kollegen in Stuttgart, gemeinsames Basteln und DXen war angesagt, und dabei ergab sich die eine oder die andere Frage:



    Mein Kollege aus Stuttgart fragte sich übrigens noch, wie in Rumänien der Strom derzeit erzeugt wird, ich leite die Frage also einfach mal an Euch weiter. Eine aktuelle Statistik, die zeigt, wie stark die verschiedenen Energiequellen für Strom in Rumänien vertreten sind, wäre also sehr interessant. Vielen Dank schon mal im Voraus.




    Lieber Calvin, vielen Dank für die Frage. Wie das immer so in Rumänien ist, konnte ich eine ganz aktuelle Statistik nicht finden, es sei denn man ist zahlender Nutzer der Webseite rumänischen Statistikamtes. Die neuesten Daten, die ich frei im Internet finden konnte, sind aus dem Jahr 2014, und ich hoffe, dass Dein Kollege damit zufrieden sein wird, denn sie zeigen zumindest, wie die Energieerzeugung in Rumänien strukturiert ist. Die Erzeugung primärer Energie belief sich auf ein Gesamt von 26,3 toe (Tonnen Öleinheiten), was einem Anteil von 63,1% an allen Energiequellen entsprach und zugleich eine Zunahme um 461.000 toe im Vergleich zum vorangegangen Jahr 2013 bedeutete. Der Rest wird durch Import von Rohstoff, insbesondere von Erdöl gedeckt. Die Öleinheit (ÖE) ist eine Ma‎ßeinheit für die Energiemenge, die beim Verbrennen von einem Kilogramm Erdöl freigesetzt wird. Sie wird auch Öläquivalent, englisch oil equivalent (oe), genannt, in der Energietechnik (Heizen) auch speziell Heizöläquivalent. Sie misst die Energie, die in Form von Heizstoffen vorliegt, bzw. den Energieverbrauch in Verbrennungsprozessen, beispielsweise bei der Stromerzeugung. Aus praktischen Gründen wird als Basiseinheit oft toe verwendet, also die Energiemenge aus der Verbrennung von einer Tonne Erdöl. Der Energieverbrauch wird aus praktischen Erwägungen meist in Millionen oder Milliarden Tonnen Öläquivalent angegeben.



    Rumänien setzt traditionell auf einen Energiemix und folgenderma‎ßen war die Zusammensetzung der primären Energiequellen in 2014: knapp 4450 toe aus Kohle, knapp 4.000 toe aus Erdöl, fast 8.860 toe aus Erdgas und nahezu 5.200 toe aus Atomenergie, Wasserkraftenergie, Windenergie und Photovoltaik zusammengezählt. Die letzten vier Bereiche der Energieproduktion verzeichneten damit auch eine Zunahme um durchschnittlich 33,8% im Vergleich zu 2013, was von einer verstärkten Hinwendung zu erneuerbaren Energiequellen zeugt. Allein die Windenergieerzeugung nahm um 37,2% zu, die Sonnenenergie um knapp 250% im Vergleich zu 2013 und ums 200fache im Vergleich zu 2012. Aber auch die Energieerzeugung aus Erdgas nahm um 1,9% zu, während die Energieproduktion aus Kohle und Erdöl um 4,5% bzw. 1,9% abnahm.



    Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Energieproduktion blieb allerdings bescheiden im Vergleich zu anderen Ländern: Solarenergie 2,5%, Windenergie 9,4%, Wasserkraftenergie 29,4%. Die traditionellen Rohstoffe als Energiequellen waren mit Erdgas (26%), Erdöl (11,6%) und Kohle (13%) vertreten.




    Ich hoffe, die Frage somit zufriedenstellend beantwortet zu haben, und damit geht es zur Postliste:



    Postbriefe erhielten wir von Christoph Paustian und Erhard Lauber (beide aus Deutschland) sowie von Paul Gager (aus Österreich) — danke für die zugeschickten Zeitungsausschnitte und für den Wiener Stadtplan.



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Burkhard Müller, Bernd und Willi Seiser, Dieter Feltes, Herbert Jörger, Anette Engelbrecht und Heinrich Eusterbrock (alle aus Deutschland) sowie von Paul Gager (aus Österreich), der auch das Internetformular nutzte.



    Ganz zum Schluss möchte ich noch einen Gru‎ß ausrichten. Bernd Seiser bat um die Verlesung folgender Zeilen im Funkbriefkasten:



    Ich möchte gerne meinen Hobbyfreund Yigal Benger zu seinem Geburtstag vom 21. Februar herzlich gratulieren und viel Freude und erfolgreichen Empfang auf der Kurzwelle wünschen. Am 21. Februar 1927 wurde der vor vielen Jahren leider verstorbene Hobbyfreund Werner Eisele aus Viernheim geboren, dem ich an dieser Stelle ebenfalls gedenken möchte.



    Dem Geburtstagsglückwunsch für Yigal Benger und dem Gedenken an Werner Eisele schlie‎ßen wir uns an und damit ist die Zeit schon um. Sorin Georgescu sagt danke fürs Zuhören und wünscht Ihnen noch einen angenehmen Sonntag.




    Audiobeitrag hören:




  • Rumänien-Einsatz vermittelt Freiburgerin Svenja Benkeser neue Erfahrungen

    Rumänien-Einsatz vermittelt Freiburgerin Svenja Benkeser neue Erfahrungen

    Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Freiburg wird die junge Svenja Benkeser aus Deutschland Zahmedizin an der Ludwig Maximilian” Universität in München studieren — das steht fest vermerkt im Plan. Aber nicht jetzt gleich. Denn Svenja wollte schon immer die Welt bereisen, und so kam sie auch als Volontärin zum deutschsprachigen Goethe”-Kolleg in Bukarest, wo sie für Schüler bis zur achten Klasse Lesen und kreatives Schreiben unterrichtet. Bukarest war alerdings nicht ihre Wahle, erzählt Svenja Benkeser: Ich wollte schon immer nach dem Studium ins Ausland gehen. Das war für mich sehr wichtig. Ich wollte eigentlich in ein Land gehen, wo Englisch gesprochen wird, um meine Englischkenntnise aufzubessern. Es gibt diese internationale Organisation — Kulturweit — die überall auf der Welt Arbeitsplätze für Freiwillige vermittelt. Damals hatten sie gerade mehrere Stellen in Osteuropa im Angebot, und mir schien das auch interessant zu sein — ganz zufälligerweise bin ich also in Bukarest gelandet”, berichtet Svenja.



    Über Bukarest und Rumänien wusste sie eigentlich wenig — einige Infos aus der Presse, etwas geschichtlichen Hintergrund. Aber das war auch gut so, sagt sie — denn es verhinderte, dass sie mit Vorurteilen im Gepäck kam. Und so konnte Svenja Benkeser vom ersten Moment an einen unbelasteten Kontakt zur Gesellschaft haben. Bukarest und Rumänien findet sie schön, weil es sehr viel zu sehen und auch kulturell viel los ist. Dazu kommt, dass die Menschen hier neugierig sind und es sehr interessant finden, wenn jemand aus dem Ausland kommt. Der Aufenthalt in Bukarest ist auf jeden Fall eine Bereicherung, meint die junge Frau: Ich habe erwartet, selbstbewusster zu werden, auf eigene Faust zurechtzukommen, nachdem ich aus dem Elternhaus ausgezogen bin. Ich habe meine Wohlfühlzone verlassen und bin in ein vollkommen fremdes Land gezogen. Ich spüre schon eine Wirkung — ich bin nicht unbedingt erwachsener geworden, aber ich kann mich gut organisieren und mit den Problemen fertig werden. Ich wollte ein neues Land mit einer ganz anderen Kultur und neue Menschen kennenlernen – das ist mir gelungen”, erzählt Svenja Benkeser.



    Ob sie reifer geworden ist oder nicht, das konnten ihre Eltern unmittelbar feststellen, als sie sie in Bukarest eine Woche lang besuchten. Und dass sie Weihnachten zuhause vebracht hat, ist klar — so viel Heimweh darf sein. Aber schon zieht es Svenja weiter. Vielleicht nach Gro‎ßbritannien, wo sie nach kurzer Auszeit wieder an ihrem Englisch feilen kann.