Tag: Goldener Bär

  • Nachrichten 06.03.2021

    Nachrichten 06.03.2021

    Papst Franziskus hat heute ein historisches Treffen mit dem obersten schiitischen Geistlichen des Irak, dem Gro‎ßajatollah Ali al-Sistani, in der heiligen Stadt Nadschaf im Süden des Landes gehabt. Dies ist der zweite Tag des Besuchs des Papstes im Irak, der erste päpstliche Besuch in diesem Land überhaupt. Ebenfalls heute besuchte Papst Franziskus die archäologische Stätte in Ur, der 4000 Jahre alten Stadt, die als Geburtsort Abrahams, des Patriarchen von Judentum, Christentum und Islam, gilt. “Von diesem Ort aus, wo der Glaube geboren wurde, aus dem Land unseres Vaters Abraham, lasst uns bekräftigen, dass Gott barmherzig ist und dass die grö‎ßte Blasphemie darin besteht, seinen Namen zu entweihen, indem wir unsere Brüder und Schwestern hassen”, sagte Papst Franziskus in Ur. Der Papst wird im Laufe des Tages eine Messe in der chaldäischen Kathedrale des Heiligen Joseph in Bagdad halten. Am Sonntag wird er nach Mosul reisen, einer ehemaligen Hochburg des Islamischen Staates, wo christliche Kirchen und andere Gebäude immer noch die Narben des Konflikts tragen. Die Auslandsbesuche des Papstes in meist muslimischen Ländern wie der Türkei, Jordanien, Ägypten, Bangladesch, Aserbaidschan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den palästinensischen Gebieten zielen darauf ab, den interreligiösen Dialog zu fördern. Die christliche Gemeinschaft im Irak, eine der ältesten der Welt, ist besonders stark betroffen. Vor 2003 und der darauf folgenden brutalen islamistischen Gewalt ist ihre Zahl von etwa 1,5 Millionen auf etwa 300.000 gesunken.




    Über 1,1 Millionen Rumänen wurden bisher gegen Covid-19 geimpft, die meisten von ihnen mit Impfstoffen von Pfizer-BioNTech, aber auch von Moderna und AstraZeneca. Mehr als 4.000 Neuinfektionen mit Covid-19 wurden in den vergangenen 24 Stunden in Rumänien registriert. Etwa 1.000 Covid-Patienten befinden sich auf der Intensivstation. Mehrere Landkreise befinden sich jetzt in der roten Zone mit mehr als 3 Fällen pro tausend Einwohner im Laufe von 14 Tagen, nämlich Timiş (Westen), Maramureş (Nordosten), Ilfov (Süden), Cluj (Nordwesten) und Braşov (Zentrum). Die Infektionsrate in Bukarest überschritt am Freitag die Zahl 3, womit die Hauptstadt nun wieder in die rote Covid-Zone eintritt. Die südafrikanische Variante des Coronavirus wurde nun auch in Rumänien bei zwei Covid-Patienten identifiziert, einer davon aus Bukarest. Die britische Variante war bereits Anfang Januar in Rumänien identifiziert worden. Seit Beginn der Pandemie wurden in Rumänien über 842.000 Infektionen bestätigt, die Zahl der Todesfälle liegt bei über 20.850.




    Bad Luck Banging or Loony Porn, der neueste Film des rumänischen Regisseurs Radu Jude, hat die Trophäe des Goldenen Bären bei der 71. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin – Berlinale gewonnen, die in diesem Jahr vom 1. bis 5. März im Online-Format stattfand. Der Film befasst sich mit den Beziehungen zwischen dem Individuum und der Gesellschaft, als das durchgesickerte Sexvideo einer Lehrerin im Internet viral geht und ihr Leben auf den Kopf stellt. “Es ist ein ausgeklügelter und zugleich wilder Film, clever und kindisch, geometrisch und lebendig, unpräzise auf die beste Art. Er attackiert den Zuschauer, ruft Widerspruch hervor, lässt aber niemanden mit Sicherheitsabstand zurück”, so die Jury über Judes Film. Der Sieg kommt sechs Jahre nachdem der Regisseur den Silbernen Bären für seinen Film Aferim! gewonnen hat. Ebenfalls bei der diesjährigen Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele Berlin gewann die rumänisch-türkische Koproduktion Brothers Keeper unter der Regie von Ferit Karahan den Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik.

  • Rumänisches Kino triumphiert bei der 63. Berlinale

    Rumänisches Kino triumphiert bei der 63. Berlinale


    Das rumänische Kino der postkommunistischen Zeit hat erneut seinen Wert bestätigt. Der Goldene Bär der 63. Berlinale ist nach Rumänien gegangen. Der Film “Childs Pose” (“Die Stellung des Kindes”/”Poziţia copilului”) von Regisseur Călin Peter Netzer gewann am Samstagabend den Hauptpreis der Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Das Gesellschaftsdrama wurde auch mit dem Preis des internationalen Filmkritiker-Verbandes (FIPRESCI) ausgezeichnet und als eine Durchleuchtung der rumänischen zeitgenössischen Neureichenklasse beschrieben.


    Der Film wiedergibt das Trauma eines jungen Mannes, der an zu viel Elternliebe erstickt. Der Regisseur Călin Peter Netzer sagte über das Drama: “Es geht um ein pathologisches Mutter-Sohn-Verhältnis, um den Ödipuskomplex, um eine freudsche Beziehung. Darauf fu‎ßt der ganze Film. Alles, was rund um diese Geschichte — vom Unfall bis Korruption — stattfindet, entwickelt sich im Hintergrund. Natürlich geht es um die rumänische Realität, so wie ich und Drehbuchautor Răzvan Rădulescu sie gesehen und gefühlt haben, als wir das Treatment geschrieben haben, und wie sie eigentlich auch ist. Ich bin der Meinung, die Geschichte kam auch bei den Kritikern in Berlin gut an, weil sie universell gültig ist. Über die Korruption kann ich behaupten, dass nicht nur in Rumänien korrupte Menschen leben. Alle Länder konfrontieren sich mit diesem Problem.”


    In dem Film geht es um eine Frau aus der Oberschicht, die mit allen Mitteln versucht, ihren geliebten Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren, nachdem dieser ein Kind totgefahren hat. Die Mutterrolle wurde vortrefflich von Luminiţa Gheorghiu gespielt. Das Blatt “Variety” hatte nur Lobworte für die rumänische Schauspielerin. Der Goldene Bär ist der zweite wichtige Preis für das rumänische Kino. Der Spielfilm “4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage” von Cristian Mungiu gewann 2007 die Goldene Palme in Cannes. Der Triumph des rumänischen Regisseurs Călin Peter Netzer bei der Berlinale kommt nach dem Erfolg des rumänischen Films “Wenn ich pfeifen will, pfeife ich”. Der Regisseur Florin Şerban wurde für seinen Streifen 2010 mit dem Gro‎ßen Preis der Jury — dem Silbernen Bären — und dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.


    Die junge Schauspielerin Ada Condeescu ist in diesem Jahr in der Sektion “Shooting Stars” nominiert worden. Ziel dieses Programms ist die Förderung von jungen, begabten Schauspielern.