Tag: Goldreserven

  • Nachrichten 24.04.2019

    Nachrichten 24.04.2019

    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer im Bukarester Parlament hat die Änderungen des Strafgesetzbuches und des Strafprozessrechts verabschiedet. Sie ist das Entscheidungsgremium in diesem Fall. Oppositionelle Abgeordnete haben sich in der Plenarsitzung gegen die Änderungen ausgesprochen und angekündigt, sie würden diese erneut vor dem Verfassungsgericht bringen. Die Opposition wies darauf hin, dass diese Bestimmungen, obwohl sie vom höchsten Gericht genehmigt wurden, den Verbrechern zuvorkommen. Zu den umstrittenen Artikeln gehören die Entkriminalisierung des Amtsmissbrauchs, die Reduzierung der Verjährungsfristen und die Verkürzung der Zeit, die für den Antrag auf Bewährung benötigt wird.



    Bukarest: Präsident Klaus Iohannis führt in Bukarest Gespräche mit einer Delegation der Venedig-Kommission. Dabei geht es hauptsachlich um die kontroversen Änderungen des Strafrechts. Auch der scheidende Minister Toader trift heute fur Gespräche mit einer Gruppe von Berichterstattern der Venedig-Kommission zusammen. Gleichzeitig treffen sich die Mitglieder des Sonderausschusses fur Justiz im Abgeordnetenhaus mit Vertretern der europäischen Organisation, um über das gleiche Thema zu sprechen. Die Venedig-Kommission ist ein beratendes Organ der Europäischen Kommission in Verfassungsfragen. Ihre Aufgabe ist es, Staaten, die ihre Gesetze und Institutionen an die europäischen Standards in Bezug auf Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit anpassen wollen, Rechtshilfe zu leisten.



    Bukarest: Staatspräsident Klaus Iohannis hat den Antrag der wichtigsten Regierungspartei, PSD, drei neue Minsiter in das Kabinett Viorica Dancilas zu ernennen, zurückgewiesen. Er erklärte, die vorgeschlagenen Personen seien für diese Ämter nicht geeignet. An Stelle Tudorel Toader sollte der Vizevorsitzende der Abgeordnetenkammer Eugen Nicolicea das Amt des Justizministers übernehmen, das Amt der Ministerin für Europäische Gelder sollte die Abgeordnete Oana Florea an Stelle von Rovana Plumb antreten und als Minister für die Auslandsrumänen war der Senator Liviu Brailoiu an Stelle von Natalia Intotero vorgeschlagen.


    Die Premierministerin hat dem Präsidenten am Dienstag Abend die Vorschläge unterbreitet die Ministerin für die Umsetzung der strategischen Partnerschaften Ana Birchall soll das Amt des Justizministers übernehmen, der Finanzminister Eugen Teodorovici soll zum Interimsminister für europaische Gelder ernannen werden und der Minister für Geschäftsumfeld und Handel Radu Ştefan Oprea soll mit dem Geschäftsfeld der Auslandsrumänen beauftragt werden.



    Bukarest: Rumänien ist Gastgeber der Militärübung Resolute Castle 2019, an der der rumänischen Geniebodentruppen und die South Carolina Nationalgarde aus den USA teilnehmen. Die Aktion beginnt am Mittwoch im zentralrumänischen Getica National Training Center in Cincu. Zum fünften Mal in Folge wird die 10. Untere-Donau-Genie-Brigade mit Unterstützung von Ingenieuren der 2. und 4. Infanteriedivision von April bis September von amerikanischen Ingenieuren beim Aufbau der Infrastruktur für Trainingsplattformen unterstützt, so das Verteidigungsministerium. Resolute Castle 2019 zielt darauf ab, die Interoperabilität durch kontinuierliche Weiterbildung und die Anwendung innovativer Lösungen zu erhöhen.



    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat den vom mehrheitlichen sozialdemokratischen Parteivorsitzenden Liviu Dragnea und dem sozialdemokratischen Senator Serban Nicolae vorgelegten Gesetzentwurf über die Goldreserven Rumäniens verabschiedet. Sie wollen die im Ausland gelagerte Goldreserven Rumaniens beschranken. Die liberale Opposition kündigte an, sie werde den Gesetzentwurf vor dem Verfassungsgericht anfechten. Das Gesetz sieht vor, dass die Nationalbank Gold im Ausland nur zum Zwecke der Erzielung von Einnahmen aus Transaktionen und anderen spezifischen Geschäften anlegen darf. Goldvorkommen im Ausland dürfen nicht mehr als 5% der Gesamtmenge ausmachen. Derzeit sind von den Goldreserven der Nationalbank insgesamt 103,7 Tonnen im Wert von rund 3,7 Milliarden Euro, davon 65% in Großbritannien und der Schweiz angelegt.



    Bukarest: Die Europäische Agentur für das operative Management großer IT-Systeme im Bereich Justiz und Sicherheit veranstaltet in Bukarest eine Veranstaltung über operative Lösungen zur Sicherung von See- und Landgrenzen. Dieser Runde Tisch wird in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium unter der Schirmherrschaft der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert. Die Teilnehmer sollen analysieren, wie sie das schnelle Überschreiten der Grenzen durch Fahrzeuge und Personen bewältigen können.

  • Operation „Neptun“: Wie Rumänien im Zweiten Weltkrieg sein Gold versteckte

    Operation „Neptun“: Wie Rumänien im Zweiten Weltkrieg sein Gold versteckte

    Im Zweiten Weltkrieg versteckte die rumänische Regierung die Goldreserven des Landes in einer Gebirgsregion im Südwesten Rumäniens, in der Nähe des Tismana-Klosters. Die geheime Mission, im Rahmen derer die Goldreserven versteckt wurden, trug den Decknamen Neptun“. Anfang 1944 verfügte Rumänien über 231,22 Tonnen Gold, 190,94 Tonnen wurden im Land aufbewahrt und 40,27 Tonnen im Ausland, in britischen Banken. An der Mission nahmen das Finanzministerium, das Verteidigungsministerium, die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, der Generalstab der rumänischen Armee, die Geheimdienste und die rumänische Bahngesellschaft teil.



    Der Museologe Ioan Lesenciuc vom Goldreserven-Museum der rumänischen Nationalbank in Tismana erläutert die Geschehnisse Mitte der 1940er Jahre.



    In der Zwischenkriegszeit baut Rumänien seine Goldreserven wieder auf, da kommt aber das Jahr 1944. Nach der Schlacht von Stalingrad wurde die Ostfront sehr schwach. Folglich zog sich die deutsche Armee zurück und wurde von der sowjetischen Armee verfolgt. Die Reserven bei der Nationalbank waren in Gefahr. Im April 1944 bombardieren die Alliierten die Ölfelder um Ploieşti und Campina, und die Hauptstadt Bukarest und der Sitz der Nationalbank war auch in Gefahr. Dann stellte sich das Problem, die Goldreserven an einen sicheren Ort zu bringen. Die Regierung kontaktierte zwei Staaten. Die Türkei kündigte an, die türkischen Gesetze würden die Aufnahme der Goldreserven nicht zulassen. Die Schweiz war bereit, sie aufzunehmen, aber dafür hätte der Konvoi durch Zentraleuropa fahren müssen, das unter Kontrolle der deutschen Armee stand. Und das wäre riskant gewesen. Deswegen beschloss Antonescu, dass die Goldreserven auf rumänischem Territorium bleiben sollen. Die Nationalbank bekam die Freiheit, darüber zu entscheiden und die Reserven an einen sicheren Ort zu bringen.“




    Nach ein paar Treffen beschlossen die rumänischen Bankiers, dass der sicherste Ort das Tismana-Kloster sei, das älteste Kloster der Walachei, Ende des 14. Jahrhunderts erbaut.



    Im Rahmen eines geheimen Treffens zwischen dem Chef der Nationalbank, Constantin Angelescu, und dem Metropoliten Olteniens, Nifon Criveanu, wurde entschieden, dass das Kloster Tismana Unterstützung für die Beseitigung der Folgen des Brandes von 1942 bekommen werde. Die Nationalbank stellte 50 Tausend Lei zur Verfügung und mit dieser Angelegenheit wird auch beschlossen, dass die Goldreserven im Kloster versteckt werden. Das Gold wird in einem Keller versteckt, und schon am 2. Juli 1944 gab Antonescu den Befehl, die Ortschaft Tismana zu besetzen, so dass der Transport unter guten Bedingungen erfolgen konnte. Es werden dabei einige Villen in der Nähe des Klosters beschlagnahmt, wo die Militärs, die für die Sicherheit zuständig waren, und das begleitende Personal der Nationalbank und der Regierung untergebracht wurden.“




    Die Vorbereitungen für die Mission Neptun“ waren abgeschlossen und im Sommer 1944 wurde sie abgewickelt. Ioan Lesenciuc dazu.



    Der Transport der Goldreserven beginnt am 2. Juli 1944 mit 5 Wagen der Nationalbank. Innerhalb von 15 Tagen werden 75 Transporte durchgeführt. Aus Bukarest fuhren aber mehrere Wagen in unterschiedliche Richtungen los, um den echten Transport zu decken. In Tismana bekamen die Militärs Mönchsgewänder, um nicht aufzufallen. Nachdem die Sanierung infolge des Brandes fertig war, wurde entschieden, die Reserven in eine Höhle in der Nähe des Klosters zu bringen. Ein Bergarbeiter-Team aus dem Jiu-Tal haben diese Höhle zuerst eingerichtet. 100 Kubikmeter Beton wurden dabei verbaut.“




    Was geschah mit dem Gold nach Kriegsende? Die Details hat Ioan Lesenciuc.



    Die Goldreserven blieben in Tismana vom September 1944 bis Februar 1947, als die kommunistische Regierung von Petru Groza die Macht ergriff. Die Mauer wurde durchbrochen, eine Inventur durchgeführt und die Reserven wurden zurück zum Sitz der Nationalbank in Bukarest gebracht.“




    In der Zeitspanne 1944-1947 wurden in Tismana 191 Tonnen Gold gelagert. Hinzu kamen noch etwa 2,7 Tonnen polnisches Gold. Dieses war eigentlich auf dem Weg nach Griechenland, wurde aber 1939 in Rumänien gelagert, bevor Warschau von Nazi-Truppen besetzt wurde. Am 26. Juli 2016 hat die rumänische Nationalbank, in der Höhle in der Nähe des Tismana-Klosters das Goldreserven-Museum eröffnet.




    Deutsch von Alex Grigorescu

  • Rumänische Währung im Aufwärtstrend

    Rumänische Währung im Aufwärtstrend

    DDie rumänische Währung Leu hat den höchsten Wert der letzten 16 Monate im Vergleich zur europäischen Einheitswährung Euro erreicht. Anfang dieser Woche meldete die Nationalbank Rumäniens einen Kurs von 4,32 Lei für einen Euro und 3,30 Lei für einen US-Dollar. Laut Finanzexperten sei die Aufwertung des Leu die Folge der Devisenverkäufe der ausländischen Akteure, die Staatsanleihen in Lei gekauft haben.



    Über die Kraft der rumänischen Währung sprach auch der Notenbankchef Mugur Isărescu bei einem Symposium über Bankgeschichte und Bankkultur mit dem Titel Gold in der Geschichte der Zentralbanken“. Der Chef der rumänischen Nationalbank erklärte, heutzutage habe der Leu eine höhere Deckung in Gold als in der Vergangenheit. Mugur Isărescu:



    Rumänien besitzt 102 Tonnen Gold und zählt somit zu den Ländern, die über die grö‎ßte Menge an Gold pro Einwohner verfügt. Für die Kuriositätenjäger oder für diejenigen, die die Geschichte nach Hörensagen interpretieren, kann ich Folgendes sagen: Wenn man die Währungsbasis betrachtet, nämlich das Geld, das von der rumänischen Nationalbank ausgestellt wird, so haben wir heutzutage eine höhere Golddeckung des Leu als im Jahr 1916. Es gibt Leute, die sagen, vor dem Ersten Weltkrieg sei der Leu stärker gewesen, weil er eine Golddeckung von 33% hatte. Darauf habe ich folgende Antwort: Der heutige Leu hat eine Golddeckung von 60-70%, und das hei‎ßt, da‎ß er noch stärker ist als zuvor!“



    Die heutige Goldreserve der Nationalbank plaziert Rumänien auf Platz 34 im Top der Goldreserven. An erster Stelle befinden sich die USA, mit über 8000 Tonnen Gold. Seit der Gründung der rumänischen Nationalbank im Jahr 1880 änderten sich die Goldreserven je nach den historischen Ereignissen, aber auch abhängig von den Schwankungen des Wirtschaftswachstums. Ende des 19. Jhs. hatte Rumänien weniger als 15 Tonnen Gold. Der historische Rekord wurde im Jahr 1940 gestellt, als unser Land mit fast 140 Tonnen Gold den 12. Platz in der Weltrangliste belegte. Die Goldreserve Rumäniens war damals höher als die der Zentralbanken in Italien, Australien, Griechenland, Brasilien oder Norwegen.



    Ein gravierender Tiefpunkt wurde in der Zeitspanne 1915-1920 erreicht, als Rumänien seine Goldreserve nach Moskau schickte, um sie während des Ersten Weltkriegs unter Schutz zu stellen. Diese Goldreserve wurde niemals in ihrer Gesamtheit nach Rumänien zurückgebracht. 1920 verfügte die rumänische Nationalebank über weniger als 2 Tonnen Gold, aber in den darauffolgenden Jahren stieg die Goldreserve bis auf etwa 73 Tonnen im Jahr 1925, bzw. 119 Tonnen im Jahr 1985. Nachdem der Diktator Nicolae Ceaușescu 1988 beschlossen hatte, Gold zu verkaufen, um die Staatschulden zu begleichen, schrumpfte die Goldreserve wieder.



    Nach 1989 wuchs die Goldreserve Rumäniens konstant 10 Jahre lang. Seit 2000 bis heute hat die rumänische Nationalbank die Goldreserve des Landes auf 103-105 Tonnen gehalten. Laut Adrian Vasilescu, dem Berater des rumänischen Notenbanchefs, habe die Zentralbank nach 1999 kein Gold mehr gekauft, weil nach dem Einführen der Mehrwertsteuer das Gold auf dem Innenmarkt teurer wurde.