Tag: Gotik

  • Schäßburg – die bezaubernde mittelalterliche Stadt in Siebenbürgen

    Schäßburg – die bezaubernde mittelalterliche Stadt in Siebenbürgen

    In Rumänien gibt es ungefähr 250 Festungen und Kirchenburgen. Schä‎ßburg ist eine bedeutende Kleinstadt in Siebenbürgen. Ihr einzigartiges historisches Zentrum wurde 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Sie ist eine der wenigen noch bewohnten Burgstädten in Europa und demnach eine Attraktion für ausländische Touristen.



    Die Burg wurde vor etwa 900 Jahren gebaut. Seit damals ist die Burg auch bewohnt. Das Kulturprogramm der Stadt ist besonders vielfältig. Der Stundturm ist das Wahrzeichen von Schä‎ßburg. Er wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg und als Ratssitz (bis Ende 1656) errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt der Stundturm Ende des 17. Jahrhunderts, als ein verheerender Stadtbrand am 30. April 1676, von der Unterstadt kommend, auch auf den Turm übergriff. Der Stundturm hat mit Wetterhahn eine Gesamthöhe von etwa 64 Metern. Seit 1889 beherbergt der Stundturm das Geschichtsmuseum der Stadt. Der Turm hat 6 Stockwerke. Jedes davon beherbergt eine verschiedene Ausstellung: Archäologie, mittelalterliche Pharmazie, Möbel aus dem Mittelalter, Werkzeuge der Schä‎ßburger Zünfte sowie eine beeindruckende Uhrensammlung. Der Uhrmechanismus stammt aus dem Jahr 1906. Er wurde in der Schweiz hergestellt und zeigt immer noch die Zeit auf die Sekunde richtig an. Der gleiche Mechanismus betätigt auch die Uhrfigurinen. Diese sind einmalig in Rumänien. Ein Teil dieser Figuren stellen die Wochentage dar, andere wiederum verkörpern verschiedene Göttinnen: die Justiz, die Gerechtigkeit, den Frieden.



    Im obersten Stockwerk ist der Turm von einer offenen Holzgalerie umgeben, die auch zur Brandwache und als Ausguck auf das Umfeld der Stadt diente. An Fest- und Feiertagen lassen sich hier die Stadtmusikanten hören. Der ursprünglich als Torturm der Stadtbefestigungen konzipierte Turm verbindet die Unter- und die Oberstadt miteinander und bildet mit den verwinkelten Gassen rundherum ein beliebtes Bildmotiv für Touristen und Maler. Dazu Dorin Stanciu, der Trommler der Burg:



    Die mittelalterliche Burg Schä‎ßburg stammt aus dem 13. Jahrhundert — aus dem Jahr 1280, um genau zu sein. Sie ist 64 m hoch und beherbergt das einzige Museum in Rumänien, das auf der Senkrechte organisiert ist. 1556 tagte im Turm der Volksrat. Seit 1889 beherbergt der Stundturm ein Museum der Zünfte. 14 Verteidigungstürme, 15 Zünfte, 40 Handwerke und 4 Artilleriebasteien — das alles gab es einmal in Schä‎ßburg. Derzeit können in der mittelalterlichen Burg 9 Verteidigungstürme gesichtet werden. 160 Häuser wurden nach dem verheerenden Brand in der Unterstadt neu errichtet. Örtliche Legenden besagen, dass eine Witwe Wasser auf einer offenen Flamme erhitzte, um damit Wäsche zu waschen. Der Wind habe Funken durch die Luft fliegen lassen. Die Unterstadt wurde von Flammen ergriffen. 600 Dächer und Häuser verbrannten damals, hei‎ßt es. Alle wurde nach dem gro‎ßen Stadtbrand vom 30. April 1676 neugebaut. Diesmal wurden aber Ziegel- und Backsteine eingesetzt. Schä‎ßburg ist mit Sicherheit einen Besuch wert. Ich kann die Stadt nur empfehlen.“




    Die zwei evangelischen Kirchen — die Klosterkirche und die Bergkirche — sind weitere örtliche Sehenswürdigkeiten. Sie wurden im gotischen Stil errichtet und sind über 800 Jahre alt. Während der Hauptsaison können sie von den Touristen besichtigt werden. Jeden Sonntagmorgen wird die Messe gehalten. Souvenirs, Erinnerungen an die Stadt, handgemachte Erzeugnisse und hausgemachte Leckereien können von den Holzhütten neben dem Eingang in den Stundturm erworben werden.



    Unter dem Stundturm befindet sich die ehemalige Folterkammer. Diese wurde im alten Militärgefängnis der Stadt eingerichtet. Die Folterkammer sieht genauso wie im 17. Jahrhundert aus. Auch die Sammlung mittelalterlicher Waffen ist beeindruckend.

  • Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Für heute steht eine Reise zurück in die Geschichte an. Wir wollen nämlich einen von Trip Advisor empfohlenen Ort besuchen — die Burg Hunedoara, bekannt unter anderem auch als Schloss der Corviner. Die Burg erhielt dieses Jahr eine zusätzliche Auszeichnung — ihre hohe Bedeutung wurde durch ein Exzellenzzertifikat bescheinigt. Das Schloss der Corviner liegt im Südwesten Siebenbürgens, in der Mitte des Landkreises Hunedoara. Das Schloss der Corviner ist die erste Burg, die in Hunedoara errichtet wurde. Die damals regierende ungarische Familie wollte damit eine wirksame militärische und wirtschaftliche Kontrolle über das Gebiet zwischen Deva und Haţeg ausüben. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, führte einige Vorteile der Burg auf:



    Die Burg Hunedoara ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist eines der schönsten Schlösser in Südosteuropa und vermutlich das bedeutendste Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur in Rumänien. Die typisch gotische Architektur ist an vielen Bauelementen zu erkennen wie z.B. an den Rahmungen, an den Portalen oder an den Fresken. Die Fresken in der Loggia Matia, unter anderem auch Matthiasflügel genannt, sind eine Besonderheit in Rumänien. Es sind einige der wenigen profanen Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die erhalten geblieben sind.“




    Die Felsenburg wurde auf den Resten einer Wehranlage aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Sie befindet sich auf einem Kalkfelsen, am Fu‎ße des Baches Zlaşti, inmitten eines Industriekomplexes im südwestlichen Teil der Stadt Hunedoara (dt. Eisenmarkt). Es ist ein imposantes Bauwerk, das mehrere rechteckige und Rundtürme sowie einen Schlossturm umfasst. Die Burg wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut und restauriert. Heute ist in dem Bauwerk ein Museum eingerichtet.



    Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Holzbrücke, die von vier gemauerten hohen Pfeilern getragen wird. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, begleitete uns auf einen kurzen Rundgang durch das Schloss der Corviner:



    Im Schloss lernen die Besucher die blutige Seite des Lebens im Mittelalter kennen. In unmittelbarer Nähe zum Schlosseingang befinden sich das Gefängnis und die Folterkammer. Die Museumsbesucher können hier nachgestellte Werkzeuge und Möbelstücke erkennen, die bei der Folter im 15. Jahrhundert benutzt wurden. Die Wegweiser führen unsere Schritte weiter zur Loggia Matia, also in den Matthiasflügel, einem bedeutenden siebenbürgischen Renaissance-Bauwerk. Über den Matthiasflügel gelangt man in die Garnisonsküche, den Raum, wo die Soldaten das Essen zubereiteten. Im ersten Stock ist die Schlosskapelle, ein wunderschönes gotisches Bauwerk örtlicher Handwerker. Hier können die Familienwappen der Hunyadis und der Corviner erkannt werden. Weiter geht es zu den Fresken in der Loggia Matia. Die Fresken erzählen die Geschichte des Corviner-Geschlechts. Abgebildet sind sowohl der ungarische König Sigismund von Luxemburg wie auch Elisabeta Mărgineanu, die Mutter des für Ungarn tätigen Staatsmanns und Heeresführers Johann Hunyadi (rum. Iancu de Hunedoara). Abgebildet ist auch Johann Hunyadi, allerdings als kleiner hellhaariger Junge, der mit seinem Finger auf den letzten Freskenteil hinweist, wo Matthias Corvinus bei einer Jagdpartie abgebildet ist. Von hier aus geht es weiter zu den königlichen Gemächern und zu den Prinzessinnengemächern.“




    Wir haben die Einladung hinausgeschickt, Ihnen bleibt also nichts anderes übrig, als die Burg sobald wie möglich zu besuchen und somit mehr über die Legenden um das Schloss der Corviner herum zu erfahren. Wir wünschen viel Spa‎ß dabei!

  • Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Heute reisen wir in den Westen Rumäniens, wo sich eines der bekanntesten mittelalterlichen Schlösser der Region befindet. Das Schloss der Corviner ist nicht nur im Inland von Bedeutung, sondern auch europaweit, denn es ist das besterhaltene gotische Baudenkmal in Südosteuropa. Um es besuchen zu können, müssen Sie nach Hunedoara reisen. Hunedoara ist eine nicht allzu gro‎ße Stadt, sie hat aber eine beeindruckende Geschichte. Sie wurde im Jahr 1256 urkundlich erwähnt und befindet sich im gleichnamigen Landkreis im Südwesten Siebenbürgens.



    Jeder Tourist darf sich auf ein imposantes Denkmal gefasst machen, mit einem geräumigen Hof, riesigen Empfangssälen und dem Rittersaal. Hier kann man eine Ausstellung von Militärtechnik bewundern. Dann gibt es noch den Saal der Hofdamen, den Landtagssaal, aber auch weitere Ausstellungen von mittelalterlichen Gegenständen. Wir haben von Ioan Bodochi, dem Kurator des Schlossmuseums, erfahren, dass man von der Schönheit des Schlosses der Corviner sofort überwältigt wird:



    Wir sind in den Au‎ßenhof angelangt. Der Tourist wird mit Sicherheit von der Arkadengalerie beeindruckt sein. Es handelt sich um eine Galerie mit kleinen Balkonen und spätgotischen Dekorationen über den Fenstern, mit Wappenschildern der Adelsfamilien, die das Schloss verwaltet haben. Nachdem man das Schloss betritt, kann man eine neugotische Galerie bewundern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. errichtet wurde. Hier kann man auch die einzige Laienfreske im Renaissancestil in Siebenbürgen sehen.“




    Im Mai 2015 soll hier die erste Auflage der Europäischen Messe der Burgen veranstaltet werden. Sieben Paläste, Schlösser und Burgen aus Spanien, Ungarn und Rumänien kündigten ihre Teilnahme an. Das Schloss der Corviner in Hunedoara befindet sich in berühmten Ranglisten der Traumschlösser und ist auch ein Reiseziel der Liebhaber von Opern im Mondlicht. Hier wird das grö‎ßte Freilichtopernfestival Rumäniens, Opera Nights, veranstaltet. Sie können bereits Tickets für dieses beliebte und einzigartige Ereignis buchen, die nächste und damit 5. Auflage findet im Zeitraum 14.-20. Juli 2015 statt.



    In Hunedoara gibt es einen lokalen Ritterorden, der sich vornimmt, die mittelalterliche Tradition wiederzubeleben. David Otto ist der Vizevorsitzende des Verbandes der Ritterorden Huneodara.



    Der Verband wurde 2006 gegründet und stellt das Mittelalter des 14. und 15. Jh. wieder her, besonders die Zeit der Herrschaft von Ioan von Hunedoara (Johann Hunyadi). Wir kommen den Touristen, die das Schloss besuchen, entgegen und führen mindestens einmal im Monat Kämpfe vor und veranstalten Themenschauspiele.“




    Das Schloss der Corviner in Hunedoara wurde neulich bei der Messe Swiss International Holiday Exhibition“ in Lugano sowie bei der Tourismusmesse in London vorgestellt. Dabei konnten die Besucher einen beeindruckenden 3D-Miniaturnachbau des historischen Denkmals bewundern. Die Besucher haben eine App getestet, die jedem Smartphone-Benutzer eine virtuelle Tour des Schlosses mit Kommentaren in fünf Sprachen bietet. Wenn sie einen realen Besuch vorziehen, müssen Sie wissen, dass das Schloss täglich von 9 bis 17 Uhr offen hat. Der Eintrittspreis beträgt 25 Lei (5,5 Euro). Das Aufenthaltsangebot in der Nähe des Schlosses ist sehr vielfältig und bietet Preise für alle Taschen.

  • Der Brâncoveanu-Stil in der rumänischen Baukunst

    Der Brâncoveanu-Stil in der rumänischen Baukunst

    Von 1688 bis 1714 war Constantin Brâncoveanu Herrscher über die Walachei. Er war ein gebildeter Fürst und das sollte sich auf seine Vision über die Architekturplanung auswirken: Daraus entstand der gleichnamige Stil, erklärt Ruxanda Beldiman, Forscherin am Institut für Kunstgeschichte:



    Constantin Brâncoveanu ist vor allen Dingen als Herrscher, gro‎ßer Diplomat und feinfühliger Stratege bekannt, er war gleichzeitig auch eine Kulturpersönlichkeit, die sehr viel in Stiftungen investiert hat, sowohl aus seinem privaten Vermögen als auch aus den Staatskassen. Während dieser Zeit wurden sehr viele Kirchen, aber auch gleicherma‎ßen Behausungen gebaut. Der Constantin-Brâncoveanu-Stil ist nicht aus dem Nichts heraus entstanden. Es gibt einige Vorgänger, ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert, zum Beispiel die Herrscherzeit von Matei Basarab und Şerban Cantacuzino, deren Architektur viel einfacher und schlichter ist. Der Brâncoveanu-Stil kann auch als Blumenstil bezeichnet werden, weil er sich irgendwo zwischen Renaissance-Floristik und Barock befindet. Es ist ein extrem reichhaltiger Stil. Dabei wird viel Wert auf eine Art Bühnenbild gelegt — alle Steinmetzarbeiten, alle Portale, Kapitelle und Säulen sind typische Elemente für die Brâncoveanu-Architektur.“




    Eines der repräsentativsten Denkmäler für den Brâncoveanu-Stil ist das Kloster Hurezi, das seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Schwester Ecaterina Olteanu ist eine der Fremdenführerinnen des Klosters.



    Weil es seine erste Stiftung war, wollte Fürst Constantin Brâncoveanu etwas Besonderes verwirklichen. Deshalb hat er für die Arbeiten Menschen mit künstlerischen Talenten, mit theologischen Kenntnissen, mit der Berufung zum Seelsorger hierhergebracht. Dann hat er eine Schule für Maler, Bildhauer und Architekten gegründet. Und mit der Errichtung des Klosters ist der Baustil entstanden, der seinen Namen trägt: der Brâncoveanu-Stil, auch als rumänische Renaissance gehandelt. Typisch für diese Architektur sind die langen Laubengänge, die einerseits traditionelle Merkmale aufweisen — die Bauernhäuser in Rumänien hatten die als ‚prispă‘ bezeichneten Verandas. Andererseits sind auch westliche Einflüsse zu spüren, die etwa von den italienischen Loggien stammen. Wenn die Prispa eher klein war, sind diese Laubengänge rund um das Gebäude angelegt und stützen sich auf Säulen, die durch Bögen miteinander verbunden sind. Ebenfalls neu ist auch das Gewölbe, auf dem sich gotische und romanische Elemente miteinander vermischen. Über den Pforten und Fenstern sticht der Kielbogen hervor, ein westliches Element. Einflüsse des Barocks sind ebenfalls sichtbar, an den Fensterelementen und den Pavillons, die sich auf geschnitzten Säulen stützen.“




    Der Brâncoveanu-Stil ist auch in der Holzbildhauerei und der Malerei vertreten. Schwester Ecaterina Olteanu beschreibt die Malerei im Kloster Hurezi:



    Es ist in der Tat ein byzantinischer Einfluss, aber die vorhandenen Porträts stellen den Unterschied zur byzantinischen Kunst dar. Nicht einmal die Heiligenbilder sind mehr statisch, es treten äu‎ßere Erscheinungsbilder auf, Ausdrucksstärke. Eine ganze Galerie laizistischer Porträts gibt es hier — nicht nur das Votivbild, sondern der gesamte Brâncoveanu-Stamm. Wir dürfen die Chromatik nicht vergessen, die typisch für diesen Stil ist.“




    Au‎ßer den Kirchen gibt es auch andere Bauten, die repräsentativ sind für den Brâncoveanu-Stil, etwa das Mogoşoaia-Schloss. Darüber wei‎ß die Forscherin Ruxanda Beldiman mehr:



    Das Schloss Mogoşoaia ist eine private Residenz, die Constantin Brâncoveanu am Stadtrand von Bukarest für sich erbauen lie‎ß. Um die Stadtmitte zu erreichen, muss man vom Schloss entlang des ersten Bukaresters Boulevards gehen — der 1692 gebauten Calea Victoriei (Siegesstra‎ße). Das Schloss ist wirklich ein Schlüssel für den Brâncoveanu-Stil. Und überhaupt haben während seiner Zeit alle Sommerresidenzen ein beeindruckendes Erscheinungsbild. Das Schloss befindet sich inmitten der Anlage, es ist von Gärten umgeben. Dafür wurden italienische Gärtner beauftragt, die die Grünanlagen pflegen sollten. Für den Bau der Schlösser wurden Baumeister aus Italien beauftragt. Die Loggien oder Pavillons hier sind sehr wichtige Elemente für die Architektur des Schlosses — sie sind wie eine Architektur für sich. Und die Wände sind innen mit Blumenelementen orientalischer Inspiration bemalt. Und da wäre natürlich noch die sehr reiche Steinmetzarbeit an den Au‎ßenwänden und Säulen.“




    Au‎ßer dem Kloster Hurezi und dem Schloss Mogoşoaia werden noch viele weitere Bauten mit dem Namen des Herrschers Constantin Brâncoveanu in Verbindung gebracht, wei‎ß Ruxanda Beldiman.



    Brâncoveanu hat zum einen aus eigener Initiative mehrere Kirchen gestiftet — das Kloster in Hurezi, die Klosterkirche Surpatele und die Frauenkirche, das sind die Stiftungen der Woiwodin Maria, der Ehefrau von Constantin Brâncoveanu, bzw. das Kloster Sâmbăta de Sus in Siebenbürgen, denn die walachischen Fürsten hatten auch dort Besitztümer. Gleicherma‎ßen lie‎ß er auch alte Stiftungen seiner Verwandtschaft restaurieren, davon würde ich das Kloster in Brâncoveni in Oltenien (in der Kleinen Walachei) erwähnen. Während dieser Zeit werden auch andere Würdenträger auf dem Gebiet intensiv tätig. Der Schwertträger Mihail Cantacuzino, der mit Brâncoveanu verwandt war, ist der Stifter der Colţea-Kirche in Bukarest, ein klassisches Beispiel der Architektur des Fürsten, und auch der kleinen Kirche des Klosters Sinaia. Cantacuzino stiftete auch die Kirche Fundenii Doamnei, ein sehr interessantes Beispiel raffinierter Au‎ßendekoration, die nicht nur auf das Eingangsportal oder die Säulen des Laubengangs beschränkt ist, sondern auf allen Fassaden zu bewundern ist.“




    Als Rumänien um die Jahrhundertwende auf der Suche nach einer nationalen Identität war, zählte der Brâncoveanu-Stil zu den wichtigsten Bezugspunkten. Laut Frau Beldiman kann dieser nach wie vor als Baustil oder als Ausnahmemoment in der Entwicklung der Architektur angesehen werden.




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