Tag: Grenzen

  • Grenzkontrollen demnächst mit mehr Technik

    Grenzkontrollen demnächst mit mehr Technik

    Die ersten Scanner wurden bereits an den EU-Außengrenzen eingerichtet: Seit Mai 2024 sind drei an der Grenze zur Republik Moldau im Einsatz, gefolgt von einem weiteren Scanner an der Grenze zur Ukraine im Oktober. Im Dezember 2024 soll ein Scanner in Constanța, dem größten rumänischen Hafen an der Schwarzmeerküste, sowie drei weitere an der ukrainischen Grenze und einer an der serbischen Grenze in Betrieb genommen werden. Im nächsten Jahr bleiben Constanța sowie die Grenzübergänge zur Republik Moldau und zur Ukraine Priorität für die Installation weiterer Scanner. Ab 2026 wird das System auf die Zollstellen zu Ungarn und Bulgarien – ebenfalls EU-Mitgliedsstaaten – ausgeweitet. Die Zollbehörde meldet, dass seit Inbetriebnahme der Scanner über 53.000 Euro, 123.000 moldauische Lei und 3.100 Zigaretten entdeckt wurden, die in zwei Kleinbussen aus der Republik Moldau eingeschmuggelt wurden. Das nicht deklarierte Geld und die Schmuggelzigaretten waren in den Dächern der Fahrzeuge versteckt und wurden dank des Scannersystems aufgespürt. In einem Kleinbusdach fanden die Beamten zudem vier Pistolen und über 500 scharfe Patronen.

    „Mit jedem neuen Scanner an den Grenzzollstellen beobachten wir sowohl wesentliche Effizienzsteigerungen in den Kontrollen als auch Verhaltensänderungen bei denen, die das Gesetz umgehen wollen. Diese Entwicklungen zeigen uns klar, dass unsere Maßnahmen nicht nur notwendig, sondern auch wirksam sind“, betont Finanzminister Marcel Boloș, unter dessen Zuständigkeit die Zollbehörde fällt.

    Darüber hinaus entdeckte die rumänische Polizei in den ersten neun Monaten des Jahres mehrere Tonnen Drogen – fast 170 Kilogramm hochgefährliche Drogen und 800 Kilogramm Drogen mit geringerem Risiko, vier Tonnen Cannabis-Grünmasse, sieben Tonnen verbotene, dopingwirksame Substanzen aus einer illegalen Fabrik sowie – als eine der bedeutendsten Funde im Hafen Constanța – 16 Tonnen Fruchtmark, die Kokain enthielten. Die Polizei meldet die Zerschlagung von 33 kriminellen Gruppierungen mit insgesamt fast 240 Mitgliedern. In den ersten neun Monaten des Jahres beschlagnahmte die Polizei zudem über 21 Millionen Zigaretten und sechs Tonnen geschmuggelten Tabak. Im Rahmen von Maßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels von Tabak und Tabakwaren wurden gegen 119 Personen präventive Maßnahmen verhängt, 29 wurden inhaftiert. In diesen Fällen verhängte die Polizei Bußgelder in Höhe von fast sieben Millionen Lei (rund 1,4 Millionen Euro).

  • Die EU koordiniert die  Zusammenarbeit im Kampf gegen das Corona-Virus

    Die EU koordiniert die Zusammenarbeit im Kampf gegen das Corona-Virus

    Bereits im vergangenen Frühjahr, vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie reagierten auch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die die Gesundheitskrise individuell zu bewältigen versuchten, auf den Aufruf Brüssels zur Solidarität. Es wurden Schutzausrüstungen gespendet, Ärzte ins Ausland geschickt, Patienten in Nachbarländern behandelt, im Ausland gestrandete europäische Staatsbürger zurückgeführt u. a. mehr. So flogen beispielsweise, Anfang April, rumänischen Ärzten und Krankenschwestern nach Italien, das vom neuen Coronavirus schwer betroffen war, um ihre Kollegen im Kampf gegen SARS-CoV-2 zu unterstützen. Die Europäische Kommission hat rescEU ins Leben gerufen, ein europäisches System zur Bewältigung von Naturkatastrophen. Damit sollen bei Bedarf Reserven zur Verfugung gestellt werden. Die Europäischen Kommission finanziert die Unterstützung für die 27 Mitgliedstaaten bei der Bewältigung der Pandemie. Die ersten Reserven kamen nach Deutschland und Rumänien — beide Länder sind für den Kauf von Ausrüstung verantwortlich. Die EU hat auch den Ländern der Östlichen Partnerschaft oder Risiko-Gebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika breitere Unterstützung zugesichert.




    Die Staats- und Regierungschefs der 27 kommunizierten ständig in Brüssel oder per Videokonferenz, um über die zu unternehmenden Schritte zu entscheiden. Die jüngste Videokonferenz fand am Donnerstagabend statt, als die Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen, 220 Millionen Euro bereitzustellen, um die Verlegung von mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen zwischen den Mitgliedsstaaten zu finanzieren, um die von der zweiten Covid-19-Welle überwältigten Krankenhäuser zu entlasten. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen forderte die Mitgliedstaaten auf, genaue Daten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, um die Verlegungen zu erleichtern. Ursula von der Leyen betonte: Die Mitgliedstaaten müssen Informationen und nationale Erfahrungen austauschen, sie müssen die Kapazität für Screening und Überwachung infizierter Personen massiv erhöhen und sie müssen die Impfung gegen Covid-19 im Auge behalten. Die künftigen Impfstoffe werden allen Mitgliedstaaten, abhängig von ihrer Bevölkerungszahl, gleichzeitig und unter den gleichen Bedingungen zur Verfügung gestellt, sagte die Präsidentin der EK.




    Der rumänische Staatschef, Klaus Iohannis, forderte mehr Geld, damit Impfstoffe aus verschiedenen Quellen bezogen werden können. Iohannis bekräftigte, dass der Impfstoff gegen Covid-19, sobald er verfügbar sein wird, an alle Mitgliedstaaten geliefert wird. Er forderte jedoch, die Mittel im Rahmen des Notfall-Unterstützungsmechanismus aufzustocken, um mehr Quellen für die Versorgung mit Impfstoffen zu erschlie‎ßen.




    Die Staats- und Regierungschefs der EU betonten in der Videokonferenz am Donnerstagabend auch, dass die nationalen Volkswirtschaften trotz der Pandemie weiterhin funktionieren müssen, dass die Grenzen offen bleiben müssen und dass der europäische Binnenmarkt geschützt werden muss.

  • Nachrichten 19.08.2018

    Nachrichten 19.08.2018

    Ein geschäftiges verlängertes Wochenende hat der rumänische Grenzschutz anlässlich der Ferien zu Maria Himmelfahrt hinter sich gebracht: zwischen dem 14. und dem 18. August haben über 1,3 Millionen Rumänen und Ausländer die Grenze passiert. Das stärkste Verkehrsaufkommen wurde an der rumänisch-ungarischen Grenze registriert. Rund 580.000 Menschen reisten ein, 725.000 verlie‎ßen hingegen das Land. Das Inspektorat der Grenzpolizei teilte in einem anderen Zusammenhang mit, dass im ersten Halbjahr fast 20.000 Personen identifiziert wurden, die im Schengen Informationssystem (SIS) oder über INTERPOL zur Fahndung ausgeschrieben.



    In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat Rumänien Waren im Wert von 40,2 Millarden Euro eingeführt. Davon entfallen allein auf Lebensmittelimporte 3,3 Milliarden Euro — der höchste Betrag seit 1989 und doppelt als im ersten Halbjahr von 2008. Die Lebensmittelexporte Rumänien lagen bei nur 2,2 Milliarden Euro, so dass das Defizit von 1,1 Milliarden Euro in dieser Branche das historisch höchste ist.



    Ein rumänischer Staatsangehöriger, der sich nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua im Koma befand, ist seinen Verletzungen erlegen. Somit sind zwei Rumänen im Unglück ums Leben gekommen. Am Sonntag sind die Rettungs- und Bergungsoperationen eingestellt worden, die abschie‎ßende Bilanz liegt bei 43 Todesopfern.

    In Genua haben am Samstag tausende Menschen bei einer staatlichen Trauerfeier Abschied von den Opfern des Brückeneinsturzes genommen. Etliche Angehörige der Opfer blieben allerdings der Trauerfeier fern. Der Brückenbetreiber kündigte an, 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau und als Unterstützung für die Stadt Genua sowie für die Familien der Opfer bereitzustellen.



    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin haben bei ihrem Gespräch am Samstag bei den Fragen der Konflikte in Syrien und der Ukraine, den Beziehungen zum Iran sowie der Gaspipeline Nord Stream 2 keine klaren Fortschritte gemacht. Die beiden Politiker trafen sich bilateral offiziell zum ersten Mal nach der Annexion der Krim von Russland. Nach Gesprächen sagte Kreml- Sprecher Dmitry Peksov, dass sowohl Merkel als auch Putin das Projekt Nord Stream 2 trotz Kritik aus den USA und der Ukraine für rein kommerziell halten. Die Pipeline wird voraussichtlich Ende 2019 eröffnet werden und russisches Gas nach Europa, unter Umgehung der Ukraine liefern. Das Projekt wird von Moskau initiiert und widerspricht der EU-Energiestrategie, die die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern versucht.



  • Europäisches Parlament empfiehlt Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens

    Europäisches Parlament empfiehlt Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens

    Rumänien sollte 2011 dem Schengen-Raum beitreten, vier Jahre nachdem es in die EU aufgenommen wurde. Der Beitritt wurde aber wegen der Opposition einiger Mitgliedstaaten, darunter die Niederlande, Österreich und Deutschland, aufgeschoben. Grund dafür sei die Nichterfüllung einiger Aufgaben, die vom Überwachungs- und Kooperationsmechanismus vorgesehen seien. Die Europäische Kommission überwacht seit dem EU-Beitritt 2007 die Fortschrritte der Justizreform in Rumänien. Die Aufgaben beziehen sich auf die Justiz, die Bekämpfung der Korruption und des organisierten Verbrechens. Das Thema bleibt weiterhin in Brüssel unter der Lupe.



    Das Europaparlament, das im Plenum zusammengekommen ist, hat in einer Resolution erklärt, Rumänien und Bulgarien seien bereit, dem Schengen-Raum beizutreten, und forderte den Europarat auf, den Beitritt der zwei Staaten zu billigen. Die Resolution wurde mit 439 gegen 157 Stimmen und 80 Enthaltungen gebilligt. Die Europaabgeordneten haben die Verlängerung der Kontrollen an den Grenzen des Schengen-Raumes wegen der Lücken des europäischen Asylsystems und den politischen Unwillen sowie den Mangel an Solidarität verurteilt. Laut der Europäischen Legislative beschränken die Kontrollen den Verkehr in den 26 Mitgliedsstaaten. Dem besagten Dokument zufolge sollten die Mitgliedsstaaten die Zusammenarbeit, die Solidarität und das gegenseitige Vertrauen in der Funktionsweise des Schengen-Raumes, der eines der Erfolge der EU ist, verstärken.



    Frankreich hat wegen den terroristischen Drohungen bis Oktober Kontrollaktionen an den Grenzen eingeführt. Österreich, Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen organisieren ihrerseits Konntrollaktionen an den Grenzen. Grund dafür sei die Migrationswelle im Jahre 2015. Die Europäische Kommission meint, die Lage sei unter Kontrolle, derartige Kontrollaktionen hätten heute keinen Zweck mehr. Laut der Europäischen Legislative versto‎ße eine gro‎ße Anzahl von Verlängerungen der Kontrollen gegen das Gesetz. Carlos Coelho, Mitglied des Vorstands der Fraktion der Europäischen Volkspartei, hob hervor, “wir müssen den Schengen-Raum unseren Bürgern zurückgeben. Wir fordern alle Mitgliedsstaaten auf, alle Regeln einzuhalten, also nicht nur jene Regeln, die ihnen passen.”



    Laut einem bekannten Forschungsinstitut haben die europäischen Staaten mehr als 1.200 km Mauer und Zaun erbaut. Die Kosten bezifferten sich auf mindestens 500 Millionen Euro. Wenn alle Länder ständige Grenzkontrollen wiedereinführen, würden die Kosten für 10 Jahre zwischen 100 und 230 Milliarden Euro schwanken, warnt das Europäische Parlament. Der Schengen-Raum sichert den freien und unbeschränkten Verkehr auf einem Territorium gebildet aus 26 europäischen Ländern (davon 22 EU-Staaten), in denen 400 Millionen Bürger leben.

  • Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Bulgarien, Österreich und Rumänien über die Zukunft der EU

    Die Europäische Union konfrontiert sich mit vielen Herausforderungen mit komplexen, vielfachen Dimensionen, im politischen, wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen und Informationsbereich. Im heutigen komplexen Sicherheitskontext können wir nur dann erfolgreich werden, wenn wir eine langfristige Perspektive und klare Prioritäten haben und gemeinsam daran arbeiten. Dies erklärte der bulgarische Staatspräsident, Rumen Radev, beim trilateralen Treffen mit seinen Amtskollegen aus Österreich und Rumänien, Alexander van der Bellen und Klaus Iohannis, in der bulgarischen Grenzstadt Ruse. An dem Treffen beteiligten sich die Staatschefs der drei Länder, die zwischen Januar 2018 und Juni 2019 die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Laut der allgemeinen Meinung seien sechs Monate eine relativ lange Zeit, aber auf dem Hintergrund der globalen Vision für die Entwicklung der Europäischen Union ist ein halbes Jahr doch ziemlich wenig. Daher braucht man eine sehr gute Koordinierung, damit das nächste Land die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft ohne Probleme übernehmen kann.



    Am 1. Juni dieses Jahres übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft von Bulgarien, und ab 1. Januar 2019 ist Rumänien an der Reihe. Es gibt sehr viele Angelegenheiten, die geregelt werden müssen, und jedes Jahr wird die Europäische Union mit einer neuen Krise konfrontiert, aber wenn wir unsere Werte, die Solidarität, die Einheit, die Kohäsion, die Gleichstellung der EU-Mitgliedsstaaten richtig pflegen, so werden wir der Europäischen Union Mehrwert verleihen, meinte der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, der auch für einen Reflektierungsprozess in Bezug auf die EU nach 2019 plädierte. Wir brauchen diesen Reflektierungsproze‎ß. Es reicht noch lange nicht, nur über konkrete Angelegenheiten wie Handel oder freien Personenverkehr zu diskutieren, und das wird aus den Reaktionen unserer Bürger deutlich. Die EU-Bürger wollen mehr, sie wollen Sicherheit, sichere Grenzen, Einheit innerhalb der Europäischen Union, sie wollen engagierte Politiker sehen, die sich total für die EU einsetzen, sagte noch Klaus Iohannis.



    Bei ihrem informellen Treffen in Ruse diskutierten die Staatspräsidenten Bulgariens, Österreichs und Rumäniens wichtige Themen in Bezug auf die Zukunft der Europäischen Union, wie die Situation nach dem Brexit, die regionale Kooperation, Aspekte der Sicherheit innerhalb der EU, die Perspektiven des europäischen Projekts, die Migrationskrise und das EU-Asylsystem. Bei den Gesprächen ging es auch um die Zukunft des Westbalkans und die exakte Dimension der europäischen Perspektive dieser Region, um den mehrjährigen EU-Finanzrahmen und dessen Garantien für die wirtschaftliche Entwicklung, die Kohäsionspolitik und die wirkliche Konvergenz in der Europäischen Union, um die digitale Zukunft der EU, um die Bereitschaft, die Terrorangriffe zu bekämpfen und um die Zukunft der Jugend in Europa.

  • Theaterfestival Eurothalia 2017: Unkonventionelle Aufführungen gegen Grenzen des Konventionellen

    Theaterfestival Eurothalia 2017: Unkonventionelle Aufführungen gegen Grenzen des Konventionellen

    Das Theaterfestival in der westrumänischen Stadt gilt als eines der experimentierfreudigsten in Rumänien. Andreea Andrei, Theaterwissenschaftlerin, brachte unter dem Stichwort Grenzen Aufführungen und bedeutende Namen des europäischen Theaters zusammen. Im Folgenden erläutert sie das Konzept, das die Organisatoren 2017 gelten lie‎ßen:



    Das Festival »Eurothalia« schlägt ebenfalls Aufführungen vor, die keine klassischen Theateraufführungen sind. Es sind Veranstaltungen mit einer unterschiedlichen Ästhetik. Ich glaube, es ist sehr bedeutend, dass wir uns alle die Frage stellen, ob es Grenzen gebe, ob wir diese Grenzen überschreiten können, ob wir sie akzeptieren oder ausweiten können. Andererseits leben wir in einer Welt, in der immer mehrere Mauern, Schranken und Zäune um uns errichtet werden. Wir leben in einer konservativen Welt, in der wir die Unterschiede nicht akzeptieren. Es ist sehr bedeutend, dass wir durch die Aufführungen unsere geistigen Grenzen testen. Dieses Thema wurde in diesem Jahr in unterschiedlicher Art und Weise ausgedrückt. In der ganzen Woche haben wir über die physischen Grenzen gesprochen, über die Grenzen des Körpers, über die Grenzen der verbalen Kommunikation, über die Mauer zwischen Zuschauern und Schauspielern sowie über die Grenzen der Ethik und Moral im Theater.“




    Das Deutsche Staatstheater in Temeswar hat in diesem Jahr als Gastgeber des Festivals Eurothalia mehrere Must see“-Inszenierungen auf die Bühne geholt. Der belgische Künstler Wim Vandekeybus hat zusammen mit seiner Theatergruppe Ultima Vez am Ende des Festivals die Aufführung In Spite of Wishing and Wanting“ präsentiert. Die Aufführung wurde 1999 zum ersten Mal gespielt und stellt ein bedeutendes Moment in dem Werk von Vandekeybus dar. 2016 wurde es neuinszeniert, diesmal nur mit männlichen Darstellern. Die Show sorgte für Sensation in der ganzen Welt. Die bekannten Symbole der Träume, der Wünsche werden ihrer psychoanalytischen Klischees entblö‎ßt und in die poetische Tanzsprache der Gruppe Ultima Vez umgestaltet. Die Grenzen sind interessant und können negativ oder positiv betrachtet werden, meint Vandekeybus, den wir über die Grenzen seiner Show in der Beziehung zum Publikum gefragt haben:



    Wir haben versucht, die Idee auszudrücken, dass die Menschen Tiere sind, die gro‎ße Wünsche haben und alles erklären wollen. Dafür haben wir das Theater. Deshalb stehlen wir. Das Theater stiehlt vom Leben. Hier auf der Bühne bestehlen wir uns gegenseitig. Einer sagt etwas und der andere eignet sich das gleich an. Danach behauptet jeder, dass es sein Wunsch sei, dass es seine Worte seien. Nichts ist originell. Es ist ein bisschen showartig. Es ist ein Teil aus einer Geschichte von Julio Cortázar über einen Verkäufer, der die letzten Worte, die der Mensch vor dem Tod sagt, verkauft. Er verkauft sie, damit du wei‎ßt, was du am Ende des Lebens sagen musst. Er verkauft ganz persönliche Sachen. Ich glaube, dass wir heute alles kaufen können. Man kann Liebe kaufen, man kann sogar Leben kaufen.“




    Das Programm des europäischen Theaterfestivals Eurothalia hat ebenfalls die Sektion Eurothalia Xtension eingeschlossen, die zusammen mit dem Verband Temeswar — europäische Kulturhauptstadt 2021“ organisiert wurde. Chris Torch, künstlerischer Leiter, sagte uns:



    Wir haben am Anfang der Vorbereitungsaktionen für das Projekt Temeswar 2021 einen Teil unseres Programms, den wir »Xtension« nennen, identifiziert. Wir haben uns an Institutionen und Organisationen in Temeswar gewandt und sie gefragt, ob wir im Vorfeld etwas hinzufügen könnten, was der Stadt fehlt und dennoch bedeutend ist. Da lag es auf der Hand, mit Eurothalia zusammenzuarbeiten. Es geht um ein wunderbares Festival. Wir haben das dänische Ensemble Odin Teatret nach Temeswar gebracht, weil wir uns für seine Erfahrung hinsichtlich des Lernprozesses und der Arbeit in Holstebro mit dem Projekt Holstebro Fest Week interessieren. Die Künstler bringen für eine Woche die ganze Gemeinschaft zusammen, um gemeinsam zu schöpfen. Sie arbeiten zusammen mit der Polizei, mit den Soldaten, mit den Einwanderern. Odin Teatret koordiniert all diese künstlerischen Tätigkeiten.“




    Odin Teatret, die Theatergruppe, die in der zweiten Häfte des 20. Jh. unter der Leitung des Regisseurs Eugenio Barba das Theater revolutionierte, hat ihren Sitz in der dänischen Provinz Holstebro, wo sie das Festival gründetet hat, das ein Vorbild wurde für die gemeinschaftliche Einbeziehung der Künstler.



    Das Festival Eurothalia hat ein aufgeschlossenes Publikum, das sich überraschende und herausfordernde Aufführungen wünscht. Die Theaterwissenschaftlerin Andreea Andrei dazu:



    Wir erfreuten uns kräftigen Beifalls bei allen Aufführungen. Die Zuschauer hatten die Geduld und die Neugier, offen für aktuelle soziale Themen zu sein. Wir waren recht überrascht, dass das Publikum derartige Aufführungen liebt. Das widerspricht der Meinung zahlreicher Theater- oder Festivalmanager in Rumänien, die behaupten, unser Publikum sei sehr konservativ.“

  • Nachrichten 27.12.2013

    Nachrichten 27.12.2013

    BUKAREST: Rumäniens Au‎ßenministerium hat den Anschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut am Freitag aufs Schärfste verurteilt. Einmal mehr bekräftigte Bukarest die Unterstützung für die Aufrechterhaltung der Stabilität und Sicherheit im Libanon. Bei einem Bombenanschlag auf die libanesische Opposition waren am Freitag in der Hauptstadt Beirut mindestens sechs Menschen getötet worden. Rund 70 Menschen erlitten nach Angaben von Rettungsdiensten Verletzungen. Die Terrortat galt dem anti-syrischen früheren Finanzminister Mohammed Schattah, der unter den Todesopfern war, wie libanesische Medien berichteten. Die in einem Auto versteckte Sprengladung explodierte, als der Konvoi des engen Beraters von Ex-Regierungschef Saad Hariri vorbeifuhr. Der sunnitische Politiker war auf dem Weg zu einem Treffen von Gefolgsleuten Hariris, berichtete die deutsche Presseagentur.



    BERN: Die Grenzen zu Rumänien und Bulgarien werden vorerst nicht vollständig geöffnet. Die Schweiz wird die Einschränkungen für rumänische und bulgarische Arbeitnehmer noch nicht aufheben, informierte die lokale Presse am Freitag. Die Einschränkungen betreffend die Aufenthaltserlaubnis in der Schweiz können bis 2016 aufrechtbleiben, und die Schutzklausel kann bis 2019 aktiviert werden. Diese Ma‎ßnahmen wurden 2009 durch Volksbefragung angenommen. Die Schutzklausel wurde im April 2012 aktiv, gegen 8 der 10 Staaten die 2004 der EU beigetreten waren. 2013 wurde die Schutzklausel auch für andere EU-Länder um ein Jahr verlängert. Rumänien ist 2007 der Europäischen Union beigetreten.



    BUKAREST: Am Freitag, den 27. Dezember haben die in Rumänien mehrheitliche christlich-orthodoxe Gemeinde, aber auch die Griechisch-Katholiken den Heiligen Stefan, Erzmärtyrer des Christentums geehrt. Stefan ist der erste, von dem überliefert wird, dass er wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Im Altgriechischen bedeutet Stephan Gottes Kranz“. Mehr als 400 Tausend Rumänen tragen den Namen Stefan oder Stefanie und feierten am Freitag ihren Namenstag.

  • Nachrichten 16.12.2013

    Nachrichten 16.12.2013

    BUKAREST: Am Montag sind in Temeswar 24 Jahre seit dem Beginn der antikommunistischen Revolution markiert worden. Die Revolution weitete sich schnell im ganzen Land aus und erreichte ihren Hohepunkt am 22. Dezember 1989 als der Diktator Nicolae Ceauşescu mit einem Hubschrauber aus Bukarest wegflog.



    BUKAREST: Die rumänischen Grenzpolizisten bereiten sich auf eine hohe Anzahl von Reisenden während den Winterferien vor. Die wichtigsten Grenzübergangsstellen sind jene an der Grenze zu Ungarn, der Republik Moldau aber auch zu Bulgarien und Serbien. Rund 3 Tausend Polizisten werden in diesem Zeitraum die Grenzübergangsstellen bewachen. Im vergangenen Jahr sind rund 3 Millionen Personen über die rumänischen Grenzen gefahren.



    BUKAREST: Senator Toni Greblă von der Regierenden Sozial-Demokratischen Partei ist infolge der Abstimmung des Senatsplenums zum Richter des Rumänischen Verfassungsgerichtes ernannt worden. Greblă ist der zweite Vorschlag der Sozial-Demokraten für ein Amt an dem Verfassungsgericht, nachdem Lucian Bolcaş, dem Antisemitismus vorgeworfen wurde, sich infolge der zahlreichen Proteste gegen Kandidatur aus dem Rennen zurück gezogen hat. Toni Greblă wird die Stelle belegen, die nach der Ernennung von Iulia Moţoc zur Richterin von Seiten Rumäniens an dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte frei geworden ist. Greblăs Amtszeit beim Verfassungsgericht soll bis 2019 dauern, wenn Moţocs Mandat ausläuft. Toni Greblă ist Rechtsanwalt und ehemaliger Vorsitzender des Rechtsausschusses im Senat in der vorigen Legislatur. Seit 2009 ist er Mitglied des besagten Ausschusses.



    BUKAREST: Der Führer der Abgeordentengruppe der mitregierenden Sozial-Demokratischen Partei Marian Neacşu ist am Montag von der Staatsanwaltschaft des Obersten Justizhofes wegen Interessenkonflikt angeklagt worden. Laut den Staatsanwälten habe Neacşu als Abgeordneter seine Tochter bei seinem Parlamentskabinett im Zeitraum Juli 2009 — Dezember 2012 angestellt, wodurch diese direkt materielle Vorteile bezogen hat.



    BUKAREST: Cătălin Predoiu ist der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Liberal-Demokratischen Partei für die Wahlen 2014. Die Ankündigung wurde am Montag von dem Führer der Liberal-Demokraten Vasile Blaga, nach den internen Parteiwahlen, die vergangenen Wochenende stattfanden, gemacht. Predoiu ist der dritte offiziell angekündigte Kandidat für die nächstjährigen Präsidentschaftswahlen, nach Crin Antonescu von der Sozial-Liberalen Union und Mihai Răzvan Ungureanu von der Bürgermacht.



    CHIŞINĂU: Der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin ist am Montag in der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldau für einen dreitägigen Besuch eingetroffen. In Chişinău beteiligt sich Minister Constantin an informellen Beratungen im Auftakt der europäischen Regionalkonferenz der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung beteiligen, die in Bukarest zwischen dem 29.März und dem 4. April stattfinden soll. Auf der Agenda des rumänischen Landwirtschaftsministers stehen zudem Gespräche mit dem stellvertretenden Regionalvertreter der Organisation für Landwirtschaft und Ernährung Tony Alonzi und mit dem künftigen Vertreter der Organisation für Europa und Zentralasien Vladimir Rakhmanin. Zudem soll der rumänische Landwirtschaftsminister in Chişinău mit seinem moldauischen Gegenüber Vasile Bumacov zu Gesprächen zusammenkommen und sich anschlie‎ßend an der Feier zur offiziellen Einweihung der Marke Moldauischer Wein” beteiligen.