Tag: Großgrundbesitzer

  • Die Agrarreform der Kommunistischen Partei

    Die Agrarreform der Kommunistischen Partei

    Selbst in ländlichen Gebieten, in denen der Boden das wichtigste Produktionsmittel war, musste das Privateigentum abgeschafft werden. Dies war in der Sowjetunion nach 1918 der Fall und in allen militärisch besetzten Ländern nach 1945. Dies, auch wenn die von Lenin 1921 eingeführte Neue Ökonomische Politik eine gewisse Form des Privateigentums in der Landwirtschaft zuließ. Nach Lenins Tod im Jahr 1924 wurde das Privateigentum in der Landwirtschaft abgeschafft. Die ehemaligen mittleren Landbesitzer wurden als Klassenfeinde betrachtet und in das Lagersystem des Gulag deportiert.

    Die Liquidierung des Privateigentums in der Landwirtschaft, euphemistisch als „Agrarreform“ bezeichnet, begann in Rumänien am 6. März 1945. An diesem Tag übernahm die kommunistische Regierung unter Petru Groza die Macht. Bereits im Januar 1945 rief die Nationale Demokratische Front, ein Bündnis politischer Gruppierungen unter Führung der PCR, die Bauern dazu auf, Ackerland von mehr als 50 Hektar zu besetzen.  Zusammen mit dem Ackerland wurden auch die landwirtschaftlichen Maschinen der Eigentümer beschlagnahmt. Diese Maßnahme gehörte zum Arsenal der kommunistischen Propaganda bei den Wahlen vom 19. November 1946.

    In der Praxis bedeutete die Abschaffung des Privateigentums jedoch den Beginn einer ganzen Reihe grober Menschenrechtsverletzungen und Brutalitäten bis hin zum Mord.  Die Folge waren Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen von Bauern und Terrorakte der bewaffneten Banden der Kommunistischen Partei gegen diejenigen, die sich weigerten, ihr Eigentum abzutreten.

    Das enstandene Klima der Gewalt und Instabilität wurde später sogar von kommunistischen Aktivisten wie Ion Paicu anerkannt. In einer Aufnahme aus dem Archiv des rumänischen Rundfunks erinnerte sich Paicu 1971 an den Verlauf der sogenannten Agrarreform.

    Bei der Agrarreform mussten wir uns sehr anstrengen, denn wir hatten genug Ärger mit ehemaligen Landbesitzern, die sich mit der Waffe in der Hand gegen die Aufteilung des Landes wehrten. Es gab viele Fälle, einer von den Landbesitzern erschoss sogar einen Soldaten der sowjetischen Armee. Sie bekamen alle ihre Strafe. Gegen diese Gutsherren haben wir Genossen, Gruppen von Arbeitern geschickt, denen es gelang, die Menschen so zu mobilisieren, weil die Bauern Angst bekommen hatten. Ich möchte betonen, dass es der Arbeiterklasse, angeführt von der Kommunistischen Partei Rumäniens und mit der armen Bauernschaft als Verbündeten, gelungen ist, den Widerstand der  Großgrundbesitzer zu überwinden.

    Die Regierung der Kommunistischen Partei begann mit einer noch nie dagewesenen populistischen Maßnahme. Die Ackerflächen waren auf dem Lande sehr knapp, und die Umverteilung sollte diejenigen ansprechen, die keinen Grund besaßen. Die kommunistische Theorie war jedoch keineswegs auf Bildung von Privateigentum ausgerichtet. Tudor Constantin, der seit 1947 in der Gewerkschaftsbewegung aktiv war, wurde 2003 vom Zentrum für mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks interviewt. Dabei erzählte er von der Landreform der kommunistischen Partei, die ihn in der Nähe des südrumänischen Oltenița, 60 Kilometer südöstlich von Bukarest, zum Landbesitzer machte.

    Man hat mir ’45 als Kriegsteilnehmer auch einen halben Hektar gegeben. Danach, als sie allen das Land wegnahmen, sagten sie, ich sei nicht aus der Gemeinde, und sie nahmen mir mein Land weg, so wie sie es allen anderen wegnahmen. Es entstand eine Organisation, die sich „Front der Pflüger“ nannte, es gab zwei oder drei Kommunisten darin. Was für Kommunisten, das waren doch einfache Bauern! Was für Kommunisten, was wussten sie schon vom Kommunistischen Manifest? Sie gingen hin, um das Land des Gutsherrn aufzuteilen. Und sie gingen hin, 30-40 Männer mit Pflöcken. Sie markierten die Acker und sagten: „Seht, das ist euer Land, das ist euer Land“! Und sie begannen es zu bearbeiten, bis zur Kollektivierung.

     Die Bodenreform der Kommunistischen Partei von 1945 dauerte bis 1949. Eine wirkliche Reform war in Wirklichkeit nie beabsichtigt. Nachdem König Michael I. am 30. Dezember 1947 zur Abdankung gezwungen und vertrieben worden war, blieb die PCR der absolute Herrscher Rumäniens und bereitete die eigentliche Reform vor: Sie zwang alle Eigentümer von Ackerland, ihr Eigentum aufzugeben und LPGs (landwirtschafliche Produktionsgenossenschaften) zu gründen, als Teil des großen Prozesses der „sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft“.

  • Bauernaufstand 1907: Reformunfähigkeit des Staates in der Agrarfrage

    Bauernaufstand 1907: Reformunfähigkeit des Staates in der Agrarfrage

    Rumänien befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Wege der Modernisierung und Europäisierung. Bereits im 19. Jh. hatten die Eliten und die Bürger den Weg der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Emanzipierung eingeschlagen, was einer allmählichen Verabschiedung von den Gepflogenheiten des Mittelalters gleichkam. Doch Gro‎ßgrundbesitzer waren weniger reformbereit, ein Gro‎ßteil der Bauernschaft lebte in Armut und Abhängigkeit. Vor diesem Hintergrund fand der Bauernaufstand von 1907 statt, der in seiner Heftigkeit und Brutalität für gro‎ßes Aufsehen in Europa sorgte.



    Der Historiker Alin Ciupală, Professor für moderne Geschichte der Rumänen an der Fakultät für Geschichte der Bukarester Universität, erläutert den Schock des Bauernaufstandes von 1907, der im krassen Gegensatz zum Wunsch Rumäniens stand, ein modernes europäisches Land zu werden:



    Der Bauernaufstand von 1907 war in der damaligen Epoche ein gro‎ßer Schock. Es war das grö‎ßte derartige Ereignis in der Geschichte. 1906 hatte Rumänien eine Jubiläumsausstellung organisiert, die im Ausland für Echo sorgte. Es war eine Ausstellung, die Europa die wirtschaftlichen Fortschritte Rumäniens in den 40 Jahren seit dem Amtsantritt von Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, dem späteren König Carol I., der 1866 nach Rumänien gekommen war und die Verfassung eingeführt hatte, die das politische System der konstitutionellen Monarchie untermauerte. Einerseits gab es die Fortschritte, die in 40 Jahren erzielt worden waren, und andererseits die Misserfolge, ein Beweis der Grenzen dieses Systems.“




    Die Zustände in der Landwirtschaft wurden unterschätzt, die Produktionserträge waren schwach. Hinzu kamen der Mangel an einer Ethik der Arbeit, der Analphabetismus und der Alkoholismus im bäuerlichen Milieu. Der Aufstand begann im Norden der Moldau am 8. Februar 1907 in der Gemeinde Flămînzi. Am 9. März weitete sich der Aufstand nach Süden aus, in der Gro‎ßen und Kleinen Walachei (Muntenien und Oltenien). Ende März wurde der Bauernaufstand mithilfe der Armee unterdrückt. Die Bauern haben die Eigentümer der Pächter und die Bojarenhäuser angegriffen. Sie setzten Häuser und Güter in Brand. Der Schriftsteller I. L. Caragiale schrieb, dass sich der Bauernaufstand zu einer terroristischen Revolution, fast zu einem Bürgerkrieg entwickelt hatte. Es kam auch zu Zusammenstö‎ßen zwischen den aufständischen Bauern und den Bauern, die an den Gewaltaktionen nicht teilnehmen wollten. Das chronische Agrarproblem war aber nicht die Hauptursache des Bauernaufstandes von 1907, meint der Historiker Alin Ciupală:



    Die rumänische Historiographie nennt als Hauptursache die Tatsache, dass die Bauern keinen Grundbesitz hatten. Meiner Meinung nach hängen die Ursachen des Bauernaufstandes von einem komplexen Phänomen ab, und zwar von der Tatsache, dass das System auf keinem Niveau richtig funktionierte. Die Lokalverwaltung, die den Bauern eigentlich unterstützen sollte, war korrupt. Der Bauer stand allein vor einem bürokratischen System, das er nicht verstand und dem er nicht gewachsen war. Die Bauern machten ihrer Unzufriedenheit Luft, der Bauernaufstand war ein Akt der Verzweiflung. Sie wollten die Aufmerksamkeit der Elite durch Gewalt gewinnen. Es ist ein Paradox der rumänischen Gesellschaft: Das Problem ist bekannt, doch das System ist unfähig, die schon gefundenen Lösungen umzusetzen.“




    Alin Ciupală kommentierte einige historische Deutungen des Bauernaufstandes, die ihm z.B. auch einen antisemitischen Charakter attestierten oder gar seine Ursachen in einem Anzetteln durch ausländische Kräfte sahen:



    Als eine Erklärung für den Bauernaufstand gesucht wurde, sprach man sehr viel über die Rolle der Juden. Ähnlich wie die Dreyfuss-Affäre in Frankreich ist der Bauernaufstand von 1907 ein Moment, das den rumänischen Antisemitismus ans Licht brachte. Die Juden wurden als schuldig an den Zuständen gesehen, weil jüdische Pächter in der Moldau Missbräuche gegen die Bauern begangen hätten. Niemand wollte die Tatsache wahrnehmen, dass die meisten Pächter eigentlich keine Juden waren, sondern Rumänen. Andere Interpretierungen sind ziemlich hirnrissig. Man sagte, der Bauernaufstand sei von den österreich-ungarischen oder von den russischen Geheimdiensten organisiert worden, um Spannungen in Rumänien zu verursachen. Dieses Szenario ist falsch. Der Aufstand fu‎ßt auf einem rumänischen Problem, das nicht einmal in der Zwischenkriegszeit gelöst wurde.“




    Es gibt auch Schätzungen, dass die Repression des Bauernaufstandes von 1907 11 Tausend Opfer gefordert habe. Der Historiker Alin Ciupală bezweifelt die Zahl und macht eine realistischere Einschätzung:



    Die Zahl 11.000 kam damals in den linken Zeitungen »Adevărul« und »Dimineaţa« vor, die von dem Sozialisten Constantin Mille geleitet wurden. Es geht um eine Zahl, die in Wirklichkeit auf nichts basiert. Das kommunistische Regime hat diese Zahl einfach übernommen und sie nicht überprüft. Nicolae Ceauşescu hat im Jahr 1977 einen Bauernkongress organisiert, zu dem er 11.000 Delegierte einlud, um der Opfer des Bauernaufstandes von 1907 propagandistisch zu gedenken. Es ist schwer zu sagen, wie viele Menschen wirklich damals ihr Leben verloren haben, vielleicht werden wir es nie wissen. Die Dokumente über den Aufstand wurden von Ionel Brătianu, dem damaligen Innenminister, unter Verschluss gestellt. Später gab er sie dem König, als die Nationalliberale Partei die Regierungsgeschäfte beendete und ihr Mandat niederlegte. Brătianu wusste, dass seine konservativen Gegner die betreffenden Unterlagen als Waffe gegen ihn einsetzen würden. Leider sind diese Dokumente verschollen. Ich persönlich schätze rund 2.000 Opfer. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob 11.000 oder 2.000 Menschen ums Leben kamen. Bedeutend ist, dass in einer Gesellschaft, die sich modernisierte, Menschen ihr Leben verloren haben, weil der bürokratische Apparat unfähig war, ein ernstes Problem zu lösen.“

  • Die rumänische Volkswirtschaft in der Zeit des Königs Karl I.

    Die rumänische Volkswirtschaft in der Zeit des Königs Karl I.

    Karl I. von de Hohenzollern-Sigmaringen war ab 1867 Herrscher über die Vereinten Rumänischen Fürstentümer und ab dem 10. Mai 1881 der erste König von Rumänien. Er gilt bei vielen Historikern als wichtigstes Staatsoberhaupt in der Geschichte des Landes. Während der 48-jährigen Amtszeit Carols I. erlangte Rumänien seine Unabhängigkeit und wurde zur konstitutionellen Monarchie, zeitgleich wurden die Grundlagen für den modernen rumänischen Staat geschaffen.



    Carol I. war in der Innenpolitik der Garant des Gleichgewichts, indem er ein Umfeld der Disziplin und Präzision schuf — Werte, die ihm durch die preu‎ßische Erziehung in einer Familie mit Dynastie-Tradition übertragen wurden. Carol förderte zudem die Modernisierung der ökonomischen Strukturen in einem Land, das Mitte des 19. Jahrhunderts der mittelalterlichen Organisationskultur noch nicht entwichen war. Der neue Herrscher war in Bukarest gelandet, einer Hauptstadt, die einem Marktflecken glich. Allerdings sollte es Carol I. dank seines deutschen Organisationstalents gelingen, innerhalb eines halben Jahrhunderts die Modernisierung Rumäniens beschleunigt voranzutreiben. Mit politischem Fingerspitzengefühl stellte der Monarch eine Alternanz liberaler und konservativer Regierungen sicher, so dass keines der Lager die Möglichkeit bekam, seine Autorität zu schwächen.



    Unmittelbar nach seiner Ankunft im Lande leitete Carol I. mit der Einführung des Leu eine besonders wichtige Währungsreform in die Wege. Obwohl Rumänien noch nicht unabhängig war, konnte es 1867 eine eigene Währung durchsetzen. In einer ersten Phase wurden lediglich Münzen geprägt. Später jedoch, mit der Gründung der Nationalbank Rumäniens 1880, wurden die ersten Banknoten gedruckt. Mit Hilfe der Nationalbank, aber auch mit Hilfe von privatem Kapital, wurden bis Anfang des 20. Jahrhunderts etwa 24 Handelsbanken gegründet. Bis 1914 waren weitere 210 Banken hinzugekommen.



    Während der Herrscherzeit Carol des I. war die rumänische Wirtschaft überwiegend von der Landwirtschaft getragen. Mehr als die Hälfte der Bauern besa‎ßen weniger als 5 Hektar Ackerland, wobei für den Unterhalt einer Familie zwischen 5 und 10 Hektar notwendig gewesen wären. In diesen trüben Zeiten wurden die sogenannten Volksbanken“ gegründet, die der Unterstützung der Landwirtschaft dienen sollten. Die Banken wurden von Einheimischen verwaltet, die das lokale Wirtschaftsumfeld und die Kreditnehmer gut kannten. Der Gro‎ßteil der landwirtschaftlichen Produktion stammte von den Gro‎ßgrundbesitzern und wurde exportiert. Die ersten 40 Jahre der Amtszeit von Carol I. brachten eine sechsfache Erhöhung der Agrarproduktion des Landes. Die Landwirtschaft wurde somit zur Basis der Wirtschaft, auf die sich später die Entwicklung der Industrie stützen sollte. Stark entwickelten sich zunächst die Förderung und Raffination des Erdöls. Die Anzahl der Textil- und Lebensmittelfabriken verdoppelte sich. Allerdings führte der Einfluss des Fremdkapitals in der Industrie zu einer hohen Konzentration in bestimmten Regionen, wobei weitere Gegenden dem Industrieaufschwung stark hinterherhinkten.



    Die Deutschen besa‎ßen zu dem Zeitpunkt 35% der Industrie, gefolgt von den Briten mit 25%, den Niederländern mit 13%, den Franzosen mit 10% und den Amerikanern mit 5,5%. Das rumänische Kapital hatte einen Anteil von nur 5,5%. Zwischen 1903 und 1914 wurden viele der Gro‎ßunternehmen gegründet, die bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs die Erdölindustrie kontrollieren sollten. Einen historischen Überblick bietet uns Dr. Alin Ciupală, er ist Dozent am Lehrstuhl für Geschichte der Universität Bukarest.



    Während der Amtszeit von König Carol I. blieb Rumänien überwiegend ein Agrarland, so wie es auch vor 1866 der Fall gewesen war und wie es während der Zwischenkriegszeit bleiben sollte. Dennoch treten gewisse Neuerungen ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beginnt Rumänien einige seiner wichtigen Bodenschätze zu verwerten, allen voran die Erdölvorkommen. Das Erdöl bot dem Land eine au‎ßerordentlich gute Chance, in kürzester Zeit sollten die grö‎ßten Erdölkonzerne der Welt hierherkommen, sowohl aus Deutschland als auch aus den Niederlanden, den USA oder Gro‎ßbritannien. Das Erdöl sollte das Aussehen Rumäniens verändern, denn infolge der Erschlie‎ßung dieser Vorkommen durch die gemischten Gesellschaften, an denen der Staat und die erwähnten internationalen Konzerne beteiligt waren, flossen beachtliche Geldsummen in die Staatskassen, die die Regierung für den Bau der bis dato fehlenden und notwendigen Infrastruktur nutzen konnte. Au‎ßerdem wurde 1887 das erste wichtige Gesetz für die Unterstützung der Industrie verabschiedet, ein Gesetz zur Ermutigung dieser Wirtschaftsbranche in Rumänien. Nichtsdestotrotz bleibt Rumänien bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs eine Agrarwirtschaft, wie ich schon anfangs sagte, trotz der vielen neuen Elemente. Die Haupteinkommen stammen nach wie vor aus der Bewirtschaftung der Ackerflächen. Ferner besteht damals auch ein gro‎ßes soziales Problem, denn die rumänischen Dorfgemeinden werden von der Existenz eines Gro‎ßbesitzertums dominiert. In Rumänien hat es keine kleinen und mittleren Besitztümer der Bauern gegeben, sondern im Gegenteil, die meisten Ländereien gehörten den Gro‎ßgrundbesitzern. Und das führte zu einer relativ langsamen Entwicklung der Landwirtschaft, wegen des fehlenden Interesses an grö‎ßeren Investitionen in die Landwirtschaft, angesichts der Tatsache, dass die Gro‎ßgrundbesitzer billige Arbeitskraft benötigten.“




    Im Vergleich zu den europäischen Industriestaaten konnte der ländliche Bevölkerungsüberschuss nicht von den Städten übernommen werden, eben weil es an einer starken Industriebranche fehlte. Der soziale Druck nahm somit immer mehr zu, so dass 1907 einige beispiellose soziale Bewegungen ihren Lauf nahmen. Der Aufstand der Bauern machte auch international auf die Niederlagen dieser Herrscherzeit aufmerksam. Und das weniger als ein Jahr nach der Eröffnung der Jubiläumsausstellung von 1906, die Europa die wirtschaftlichen Fortschritte Rumäniens in den 40 Jahren seit dem Amtsantritt von Carol I. präsentieren sollte.