Tag: Güterbahn

  • Gewerkschaften der Güterbahn CFR Marfă drohen mit kollektivem Arbeitskonflikt

    Gewerkschaften der Güterbahn CFR Marfă drohen mit kollektivem Arbeitskonflikt

    Die Gewerkschaften in der rumänischen staatlichen Bahngesellschaft für Gütertransport CFR Marfă drohen mit einem kollektiven Arbeitskonflikt der am 23. April ausgelöst werden könnte, wenn bis zu diesem Datum die neuen Tarifverträge nicht abgeschlossen werden. Die aktuellen Arbeitsveträge sollen am 19. April ablaufen. Sollten neue Arbeitsveträge nicht unterzeichnet werden, könnten infolgedessen 2.500 Arbeitsstellen abgebaut werden, erklären Gewerkschaftsleiter.





    Die Gewerkschaften klagen zudem über die schlechten Arbeitsbedingungen, sowie die niedrigen Gehälter. In den letzten drei Jahren hätten die Mitarbeiter von CFR Marfă au‎ßerdem das Recht zu kostenlosen Reisen verloren, fügen Vertreter der Gewekschaften hinzu. Der Vorsitzende der Gewerkschaften im Bereich Wagenladungsverkehr Gheorghe Frăţică dazu: ”Ein Angestellte der staatlichen Bahngesellschaft CFR hat immer das Recht gehabt, kostenlos zu reisen. Das gilt für das ganze Europa, nicht nur für Rumänien. Jetzt haben sie und ihre Familienmitglieder dieses Recht verloren”.





    Die Unzufriedenheiten der Angestellten von CFR Marfă werden auch zum Thema der bevorstehenden Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsleitern und dem rumänischen Transportminister Dan Şova. Die Gewerkschaftler sind dennoch nicht optimistisch, die bisherigen Verhandlungen führten zu Versprechen die die Behörden kurz danach gebrochen haben. Vorige Woche teilte das Management von CFR Marfă den Gewerkschaften mit, knapp 2.300 Stellenkürzungen seien demnächst geplant. Der kollektive Stellenabbau sei im Zeitraum Juni-September 2014 zu erwarten, kündigt die Führung der rumänischen Banhgesellschaft an, die entlassenen Mitarbeiter sollen Arbeitslosengeld und eine im Zusammenhang mit dem Dienstalter berechnete finanzielle Unterstützung erhalten.





    Die Stellenkürzungen seien die normale Folge eines langjährigen fehlerhaften Managements, erklären Wirtschaftsanalytiker. Einmal ein blühendes Unternehmen, kämpft die rumänische Güterbahn CFR Marfă heute zum Überleben auf einem Markt, der unter dem Zeichen der unfairen Konkurrenz stehe, sagen die Wirtschaftsanalytiker. Der Besitzer des Unternehmens Rumänische Bahngruppe, das die Absicht erklärt hatte, CFR Marfă zu kaufen ist jetzt in Haft. Er wurde der Bestechung beschuldigt, die ihm dazu helfen sollte, einen Vertrag zu Lasten von CFR Marfă zu gewinnen. Im Laufe der Zeit haben die Medien allerdings oftmals berichtet, dass hinter dem fulminanten Aufstieg des Unternehmens unorthodoxe Methoden stecken würden.



  • Die Woche 22.07.-26.07.2013 im Überblick

    Die Woche 22.07.-26.07.2013 im Überblick

    DIE THEMEN:












    Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta zu Gesprächen in Madrid



    Rumäniens Premierminister Victor Ponta ist diese Woche in Madrid mit seinem spanischen Gegenüber Mariano Rajoy zu Gesprächen zusammengekommen. Auf der Agenda der Besprechungen standen hausptsächlich die Intensivierung der politischen Beziehungen, die spanischen Investionen in Rumänien sowie der Schutz und die Integration der rumänischen Gemeinschaft in Spanien. Rumänien und Spanien haben viele gemeinsame Projekte und wollen weitere Partnerschaften entwickeln, erklärte Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta nach dem Treffen in Madrid mit Mariano Rajoy. Ponta und Rajoi haben au‎ßerdem in der spanischen Hauptstadt eine strategische Partnerschaft erörtert. Angesichts der rumänischen Gemeinschaft in Spanien erklärte Premierminister Victor Ponta, dass Rumänien die volle Unterstützung der spanischen Regierung für die in Spanien lebenden und arbeitstätigen rumänischen Bürger und ihre Familien bekommen habe. Zudem habe es in Spanien bislang nie eine Diskriminierungspolitik gegen rumänische Bürger gegeben, wie es in anderen Ländern der Fall gewesen sei, so Victor Ponta anschlie‎ßend.



    Ministerpräsident Victor Ponta ist in Madrid auch vom spanischen König Juan Carlos empfangen worden. Auf der Agenda des Spanienbesuches standen zudem Gespräche mit Vertertern der rumänischen Gemeinschaft in Madrid. Ponta kam au‎ßerdem mit dem Chef der Regionalexekutive der Gemeinde Madrid, Ignacio González zusammen, der beim Treffen mit dem rumänischen Ministerpräsidenten den wesentlichen Beitrag der rumänischen Arbeitnehmer zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise in Spanien betonte.




    IWF-Mission erneut in Bukarest



    Die Vertreter des IWF, der EU-Kommission und der Weltbank haben diese Woche ihren Arbeitsbesuch in Bukarest fortgesetzt. Am Mittwoch fanden Gespräche mit Vertretern des Wirtschafts- und Finanzministeriums statt. Wirtschaftsminister Varujan Vosganian erklärte am Ende der Gespräche, dass sämtliche staatliche Unternehmen bis Jahresende privatisiert werden sollen. Ausgenommen seien davon nur Unternehmen, die für die nationale Sicherheit Rumäniens wichtig sind, so Vosganian. Hauptziel der Verhandlungen der rumänischen Behörden mit den internationalen Geldgebern ist die Gewährleistung eines neuen Darlehens vorbeugender Art. Das letzte Darlehensabkommen dieser Art war Ende Juni abgelaufen.




    Regierung bespricht Privatisierung der Güterbahn CFR Marfă“



    Die Delegation der internationalen Geldgeber hat auch mit den Mitgliedern des Regierungskabinetts diskutiert, kurz nachdem Ministerpräsident Victor Ponta angekündigt hatte, dass die Privatisierung der staatlichen Eisenbahngesellschaft für Gütertransporte (CFR Marfă) genehmigt wurde. Im Juni war das Unternehmen Grup Feroviar Român (GFR), das grö‎ßte Privatunternehmen für Eisenbahn-Gütertransporte in Rumänien, zum Gewinner der öffentlichen Ausschreibung zur Privatiserung von CFR Marfă erklärt worden. Besagtes Unternehmen hat 202 Mio. Euro für die Übernahme eines Aktienpakets von 51% angeboten und sich zu Investitionen in Höhe von etwa 200 Mio. Euro verpflichtet.



    Die Privatisierung von CFR Marfă könnte aber annuliert werden, wenn sie nicht vom Obersten Verteidigungsrat (CSAT) bewilligt wird, erklärte indessen der rumänische Ministerprasident Victor Ponta. Sollte der Oberste Verteidigungsrat die Privatisierung nicht bewilligen, so gebe es auch einen Plan B, nämlich ein privates Management einzuführen, die Umstrukturierung des Unternehmens und der Versuch, die Gesellschaft CFR-Marfă wieder in die Profitzahlen von 2008 zu bringen. Der Oberste Verteidigungsrate müsste erst im September tagen, der Sprecher des Gremiuns verlautbarte allerdings, dass der Oberste Verteidigungsrat nicht befugt sei, Privatisierungen zu bewilligen. Währenddessen klagen die Gewerkschaften gegen die Passivität der Behörden, wenn es darum geht, die Gesellschaft CFR-Marfă und die dazugehörenden Arbeitsplätze zu retten, und drohen mit einem Generalstreik.




    Britischer Think Tank: optimistische Wirtschaftsprognose mit Vorbehalt für Rumänien



    Rumänien könnte in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,4% erreichen. Grund zum Optimismus geben zum einen die landwirtschaftlichen Ernten und zum anderen der Anstieg der Ausfuhren in Nicht-EU-Länder, gab der britische Think Tank Economist Intelligence Unit“ bekannt. Mehr noch: Die Aussichten auf das Jahr 2014 seien sogar noch besser. In einer Analyse schätzt die britische Denkfabrik, die järhliche Wachstumsrate werde in der Zeitspanne 2014 – 2017 weiter steigen, ohne aber die 4%-Hürde zu übersteigen.



    Gute Nachrichten auch für die Industrie: Die Produktion soll 2013 um 3,6% wachsen. Die Briten weisen aber darauf hin, dass die Prognosen bei einem Schock aus dem Ausland oder einer tiefen Rezession nicht mehr zutreffen würden. Die Briten führen weiter an, die Inflationsrate werde gegen Jahresende bei 3,4% liegen. Zum Vergleich — im Mai 2013 belief sich diese auf 5,3%.



    In diesem Sinne hat auch die Zentralbank Rumäniens die voraussichtliche Inflationsrate für das Jahr 2013 von 3,5% auf 3,2% revidiert. In deren Analyse gingen unter anderem die jährlichen Preisanstiege für Verwaltung, Elektrizität und Gas, der gebremste Anstieg der Exporte in EU-Länder ein sowie die sinkenden Erdölpreise, auf Grund des weltweiten Rückgangs der Nachfrage.



    Andererseits stünden die Zeichen für mehr ausländische Investitionen bis Ende 2017 schlecht, schätzt die Economist Intellingence Unit. Nur wenn die Aufnahmefähigkeit der EU-Fonds verbessert wird, könnten weitere Infrastrukturinvestionen getätigt werden, was letztendlich langfristig auch die Exporte fördern würde. Für die Zeitspanne 2014-2020, sind Rumänien von der EU 22 Mrd. Euro zugeteilt worden. Dies bedeutet um 2 Mrd. Euro mehr als in der Zeitspanne 2007-2013. Die Analysten glauben, Rumänien könnte in den kommenden Jahren das Geld aus diesen Fonds besser verwerten, dies hänge jedoch stark von der Verwaltungskapazität und von den Kofinanzierungsmöglichkeiten der Regierung ab.

  • Politischer Hickhack um Privatisierung des Güterbahnunternehmens CFR-Marfă

    Politischer Hickhack um Privatisierung des Güterbahnunternehmens CFR-Marfă

    Die Privatisierung der rumänischen Eisenbahngesellschaft für Gütertransporte CFR-Marfă ist ein politisches Spiel, bei dem die hei‎ße Kartoffel hin und her geworfen wird.“ Mit diesen Worten beschreibt die Bukarester Presse die neue Episode des Fortsetzungsromans über das obengenannte staatliche Unternehmen.



    Diebe“, ab in den Knast“, Einigkeit“ sind einige der Parolen, die etwa 2.500 Angestellte der Rumänischen Eisenbahngesellschaft bei ihren Protestdemonstrationen vor dem Transportministerium und dem Sitz der Regierung in Bukarest gerufen haben. Mit diesen Aktionen protestierten die Eisenbahnmitarbeiter gegen die Privatisierung der Gütertransportgesellschaft CFR Marfă, deren Vertrag noch nicht unterzeichnet wurde.



    Es kommen Massenentlassungen… wir hörten, da‎ß etwa 2.500 Mitarbeiter von allen Abteilungen der rumänischen Eisenbahngesellschaft demnächst entlassen werden. Das wäre ein Grund für unsere Proteste — der wichtigste Grund überhaupt. Es geht uns also nicht unbedingt ums Geld, obwohl wir viel zu wenig verdienen, die Lönhe sind einfach miserabel. Unsere Löhne und Gehälter wurden nicht an den erhöhten Nettomindestlohn angepa‎ßt. Prozentmä‎ßig haben wir seit Jahren nichts mehr dazu verdient. Seit fast fünf Jahren gab es keine Gehaltserhöhungen bei der Eisenbahngesellschaft“, sagte ein Sprecher der Demonstranten.



    Die protestierenden Angestellten klagen au‎ßerdem darüber, da‎ß die Behörden, anstatt zu versuchen, die rumänische Wirtschaft zu retten, den Anweisungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) blindlings folgen würden. Die Privatisierung der staatlichen Eisenbahngesellschaft CFR-Marfă gehört zu den Verpflichtungen, die Rumänien gegenüber dem IWF und der Europäischen Kommission beim Abschlu‎ß eines Abkommens 2011 übernommen hatte. Am Mittwoch bewilligte das Bukarester Regierungkabinett den Verkauf von CFR-Marfă an das Unternehmen Grup Feroviar Român (GFR), das letzten Monat die öffentliche Ausschreibung gewonnen hatte. Somit würde GFR einen wichtigen Imobillienpark und etwa 9.000 Angestellte übernehmen; allerdings erst nach der Bezahlung von etwa 200 Mio. Euro für den Erwerb von 51% der CFR-Marfă-Aktien.



    Auf politischer Ebene sagte der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta (von der Sozialdemokratischen Partei), da‎ß die Privatisierung wegen ihrer Bedeutung vom Obersten Landesverteidigungsrat bewilligt werden sollte. Der Chef des Obersten Landesverteidigungsrates ist aber der mitte-rechts orientierte Staatspräsident Traian Băsescu, ein politischer Gegner Pontas. Das Präsidialamt erklärte, davon könne keine Rede sein, da der Oberste Landesverteidigungsrat nicht befugt sei, Privatisierungen zu bewilligen. Ponta konterte sofort mit dem Verweis, das der Oberste Verteidigungsrat in der Vergangenheit mehrmals wichtige Privatisierungen genehmigt habe:



    Wenn der Oberste Landesverteidigungsrat dazu nicht befugt ist, aber bis jetzt schon dreimal seine Bewilligung erteilt hat, dann hat er dreimal illegal gehandelt. Und wenn Herr Staatspräsident in puncto staatliche Eisenbahngesellschaft keine Befugnis hat, dann sollte er, auf gut Rumänisch gesagt, den Mund halten. Wenn er aber befugt ist und etwas darüber wei‎ß, dann ist der Oberste Landesverteidigungsrat der beste offizielle und institutionelle Rahmen, der uns Beratung bieten sollte, so da‎ß wir keine Fehler machen.“



    Was könnte aber geschehen, wenn der Oberste Landesverteidigungsrat die Privatisierung von CFR-Marfă nicht bewilligt? Laut Ministerpräsident Ponta würde die Privatisierung als solche nicht mehr über die Bühne laufen — der Plan B wäre dann ein privates Management, die Umstrukturierung des Unternehmens und der Versuch, die Gesellschaft CFR-Marfă wieder dahin zu bringen, wo sie 2008 war, nämlich in die Profitzahlen. Währenddessen wartet die Rumänische Eisenbahn-Gruppe GFR, die Gewinnerin der öffentlichen Ausschreibung, auf die Unterzeichnung des Vertrags, und erklärt, sie sei an dem Politiker-Spiel Ball hin, Ball her“ keineswegs interessiert.