Tag: Gymnasium

  • Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Schuljahr beginnt in Rumänien unter neuen Voraussetzungen

    Das neue Schuljahr umfasst 36 Unterrichtswochen und ist wie das vorangegangene in fünf Modulen organisiert. Die Sonderveranstaltungen Grüne Woche“ und Schule einmal anders“ werden vom 11. September 2023 bis zum 26. April 2024 laufen. Diese können von den Schulen in jedem der Module 1 bis 4 in Intervallen von 5 aufeinanderfolgenden Arbeitstagen geplant werden. Die Zeiten für die beiden Sonderwochen müssen von den Schulen den Eltern und Schülern bis zum 1. Oktober mitgeteilt werden.



    Auch in diesem Jahr wird es im Zeitraum 12. Februar-3. März bewegliche Ferien geben, die bisher nur von einigen Schulaufsichtsbehörden festgelegt wurden. Das Schuljahr endet am 21. Juni 2024. Für die Klassen der Sekundarstufe – den technischen Zweig und für die Berufsklassen dauert das Schuljahr 37 Wochen und endet am 28. Juni 2024.



    Dies ist das erste Jahr unter dem Schirm des neuen Bildungsgesetzes, das eine Reihe von Änderungen mit sich bringt und auch die nationalen Prüfungen betrifft. Schüler, die jetzt die 5. Klasse besuchen, werden die ersten sein, die im Sommer 2027 eine zusätzliche Aufnahmeprüfung für das Lyzeum ablegen. Am Ende der 8. Klasse werden sie zunächst die Standardprüfung in Rumänisch und Mathematik bestehen müssen. Danach werden sie eine zweite Prüfung ablegen, die von den hundertjährigen Elitegymnasien des Landes organisiert wird – dort ist die Anfrage traditionell sehr hoch. Zwischen den beiden Prüfungen wird es eine Woche Pause geben.



    Auch bei der Abiturprüfung wurden Änderungen vorgenommen, die nicht ab diesem Jahr, sondern erst für Schüler gelten, die im Schuljahr 2025-2026 in die 9. Klasse kommen. Gleichzeitig wollen die Behörden die Schule zu einem sicheren Ort machen, dem Drogenhandel und -konsum unter Schülern wurde deshalb der Kampf angesagt. Die Behörden wollen auch das Bullying eindämmen sowie das Risiko, dass Schüler Verbrechen, insbesondere Gewaltverbrechen, ausgesetzt sind. Zu diesem Zweck unterzeichneten mehrere Minister des Kabinetts Ciolacu vor Kurzem einen Plan zur Sicherheit an den Schulen.



    Was die Lehrkräfte betrifft, so wird das Bildungsministerium eine Reihe von Standards für die Unterstützung des Erstausbildungsprogramms verabschieden. Der Schwerpunkt wird ab dem Schuljahr 2025-2026 auf einer effektiven praktischen Ausbildung liegen. Die Bildungsgewerkschaften hatten im Mai wegen der niedrigen Gehälter einen Generalstreik eingeleitet. Nach mehreren Verhandlungsrunden hat die Regierung die Forderung der Gewerkschaften akzeptiert, die Gehälter um 25 % zu erhöhen und bis 2027 jährlich 1.500 Lei für Lehrkräfte und Hilfskräfte sowie 1.000 Lei für das Verwaltungspersonal bereitzustellen.

  • Nachrichten 18.06.2023

    Nachrichten 18.06.2023

    – Der Gesetzesentwurf zur Reform der Sonderrenten wird am Montag im rumänischen Parlament debattiert. Der Gesetzesentwurf ist ein Ziel der Parteien der PSD-PNL-Regierungskoalition und ein wichtiger Meilenstein im Nationalen Plan für Wiederaufbau. Er ist entscheidend für die Zuteilung europäischer Mittel. Die Vertreter der Regierung behaupten, dass die eingereichten Änderungen des vom Senat verabschiedeten Gesetzes die Verpflichtungen im Wiederaufbauplan einhalten, während die Opposition die vorgeschlagenen Änderungen als nicht wesentlich betrachtet.




    – Die nationale Prüfung für Schüler der 8. Klasse findet am Montag mit dem schriftlichen Test in rumänischer Sprache und Literatur statt. Die Schülerinnen und Schüler haben zwei Stunden Zeit, um die Themen zu bearbeiten. Der Test wird mit Audio- und Videoüberwachung durchgeführt. Am Mittwoch schreiben die Schüler den Mathetest, und am 28. Juni erfahren sie die Ergebnisse. Bei der Zulassung zum Gymnasium werden die Noten der Schuljahre V-VIII nicht mehr berücksichtigt, sodass die Rangfolge der Absolventen nur noch auf dem Durchschnitt der nationalen Prüfung basiert.




    – In Rumänien wurden nach Angaben der Behörden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Menschen aus den von starken Regenfällen betroffenen Städten evakuiert. Viele Häuser im Südwesten wurden von Überschwemmungen betroffen. Auch mehrere Stra‎ßen wurden durch umgestürzte Bäume und Überschwemmungen blockiert. In den Bergregionen stürzten Felsbrocken von den Hängen. Auch im Nordosten kam es zu Überschwemmungen. Mehr als 5.000 Feuerwehrleute unterstützen die Bevölkerung und die lokalen Behörden in den Gebieten, die von den vorhergesagten gefährlichen hydro-meteorologischen Phänomenen betroffen sind.




    – Der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu versprach, dass die Regierung alle von den Überschwemmungen betroffenen Menschen unterstützen würde. Das Ministerium für Notsituationen kümmert sich um die Opfer. Sie erhalten warme Mahlzeiten und Wasser sowie eine Unterkunft für die Nacht. Der Premierminister erklärte, dass Gelder aus dem Reservefonds für die Wiederherstellung von Stra‎ßen und die Beseitigung von Schäden bereitgestellt werden. Umweltminister Mircea Fechet appellierte an die Bevölkerung, sich in dieser Zeit nicht in der Nähe von Flüssen aufzuhalten.




    – Der NATO-Gipfel in Vilnius im nächsten Monat wird die Sicherheitsarchitektur in dieser Region Europas neu ordnen. Der stellvertretende Generalsekretär des Bündnisses, Mircea Geoană, erklärte, dass dies mehr Sicherheit für Rumänien und mehr Möglichkeiten für die rumänische Verteidigungsindustrie bieten werde. Er sagte, dass Rumänien noch nie bessere nationale Sicherheitsgarantien gehabt habe als jetzt. Wir sind sehr daran interessiert, dass alle verbündeten Länder, einschlie‎ßlich Rumänien, im Bereich der Innovation und der neuen Technologien intensiver mit den militärischen und technologischen Hightech-Unternehmen im Westen zusammenarbeiten“, sagte Geoană. Der NATO-Beamte äu‎ßerte seine Überzeugung, dass die Hilfe der Ukraine langfristig zu einer Renaissance der Verteidigungsindustrie in Rumänien führen kann. Der stellvertretende NATO-Generalsekretär traf während seines Besuchs im Kreis Cluj (Klausenburg) mit Unternehmern zusammen, die in den Bereichen Cybersicherheit und Innovation tätig sind.




    – Die rumänischen Meteorologen haben eine Warnung vor starkem Regen für die Osthälfte des Landes herausgegeben. In den übrigen Landesteilen ist der Himmel wechselhaft. Die Höchsttemperaturen lagen am Sonntag zwischen 23 und 30 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 27 Grad verzeichnet.

  • Start ins neue Schuljahr: Änderungen und starke Kritik an Ressortminister

    Start ins neue Schuljahr: Änderungen und starke Kritik an Ressortminister

    Da nach Meinung von Experten der Beginn des Schuljahres eine neue Corona-Welle auslösen könnte, hat das Gesundheitsministerium die Empfehlungen zum Tragen von Mundschutz in geschlossenen Räumen und an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, bekräftigt. Von den Lehrern wird erwartet, dass sie kranke Schüler identifizieren und sie in den schulärztlichen Dienst bringen. Fälle von Ansteckung mit dem neuen Coronavirus sollen von den Lehrern oder alternativ von den Eltern an die Leitung der jeweiligen Bildungseinrichtung gemeldet werden. Die Ärzte empfehlen den Schülern au‎ßerdem, sich so oft wie möglich die Hände zu waschen, und den Schulen, Möbel und Gegenstände, mit denen die Schüler ständig in Berührung kommen, täglich zu desinfizieren.



    Ansonsten bietet das neue Schuljahr mehrere Neuerungen, die vom Bildungsministerium beschlossen wurden und teilweise von Lehrern, Schülern und Eltern schlecht aufgenommen wurden. Die zwei Halbjahre werden durch fünf Unterrichtsmodule ersetzt, die sich mit fünf Ferienzeiten abwechseln. Die Benotung am Ende des Semesters wird nicht mehr obligatorisch sein und die Halbjahr-Notendurchschnitte in jedem Fach werden durch einen einzigen Notendurchschnitt im Jahr ersetzt. Eine weitere Änderung, die dieses Jahr verabschiedet wurde, ist die Abschaffung der Regeln, die den Prozess der Entfernung von Schülern aus Schulen regeln, da die Primar- und Sekundarschulbildung in Rumänien obligatorisch ist. Diese Ma‎ßnahme gilt auch für die Hochschulbildung, die freiwillig ist. In diesem Schuljahr wird der Durchschnitt der Mittelstufe (5. bis 8. Klasse) bei der Berechnung des Durchschnitts für die Zulassung zum Gymnasium nicht mehr berücksichtigt.



    Diese Neuerungen sind nur ein Teil des Reformpakets, das Sorin Cîmpeanu, liberaler Bildungsminister vorantreibt. Sorin Cîmpeanu, der das Bildungsressort im Vergleich zu seinen Vorgängern erst seit relativ kurzer Zeit innehat ist bei den Fachleuten des Systems, von Akademikern bis zu Lehrern in Kleinstädten und von Universitätspräsidenten bis zu Schülervereinigungen, umstritten. Petitionen, die ihn zum Rücktritt auffordern, haben relativ schnell Zehntausende Unterschriften gesammelt.


    Die Frustration der Führungskräfte im nationalen Bildungssystem ist laut der jüngsten Umfrage der Organisation World Vision offensichtlich. Zwei von drei rumänischen Lehrern betonen immer noch, dass der Lehrplan nach wie vor zu voll ist und dass der Schulabbruch auch in diesem Jahr ein unlösbares Problem bleibt. Aufgrund der Armut können sich 35% der Teenager nicht alle notwendigen Schulmaterialien und Bücher leisten. Einer von zehn Elternteilen ist gezwungen, mindestens ein Kind vorübergehend oder dauerhaft aus der Schule zu nehmen. Die Hälfte der Lehrer gibt an, dass sie von der mangelnden Beteiligung der Eltern an der Bildung ihrer Kinder entmutigt werden. 65% der Lehrer fordern zusätzliche Mittel für Schullabors und Sportstätten.



    All dies zeichnet ein sehr deprimierendes Bild vom so genannten “Gebildeten Rumänien”, dem Programm, das vor vielen Jahren von Präsident Klaus Iohannis initiiert wurde, der selbst Physiklehrer war, bevor er in die Politik ging.

  • Bildung im ländlichen Milieu: Programme gegen Schulabbruch

    Bildung im ländlichen Milieu: Programme gegen Schulabbruch

    EU-Statistiken belegen, dass die Schulabbrecherquote in Rumänien 2016 bei 18,5% lag und damit über den Vorjahreswerten lag. Schwerwiegend ist die Lage in ländlichen Gebieten, dort brechen wesentlich mehr Kinder die Schule ab als in den Städten. Das Gefälle zwischen Stadt und Land wurde auch von einer Studie der Stiftung World Vision Romania erfasst. Dabei sei es um mögliche Investitionsprojekte für die Bildung in ländlichen Gebieten gegangen, wie Gabriela Onofrei, Projektmanagerin bei der Stiftung, erklärt.



    Die Angaben aus dem Bildungsministerium deuten auf einen Unterschied von 24 Prozentpunkten zwischen Stadt und Land hin, wenn es um die Partizipationsrate an Bildung geht. Eine von zehn Schulen aus den Dörfern und Gemeinden schafft es nicht, mit allen Grundschülern, die beim Schuleintritt dabei waren, die fünfte Klasse zu erreichen. Nach den ersten acht Klassen haben die Hälfte aller Schulen in ländlichen Gebieten Schulabgänger. Die meisten Schulabbrecher sind aber in den Gymnasien ab der 9. Klasse festzustellen. Nur ein gutes Viertel aller Gymnasien meldet keine derartigen Fälle. Mehr als 40% der Schulabgänger nach Abschluss der achten Klasse bleiben den heimatlichen Gemeinschaften auf dem Lande erhalten, wo sie im Haushalt mit anpacken.“




    Leider ist das aber nicht das einzige schwerwiegende Problem für das Bildungssystem in ländlichen Gebieten. Die durchschnittliche Leistung bei der sogenannten Landesbewertung 2017, der Zulassungsprüfung nach der achten Klasse für das Gymnasium, lag auf dem Land um gut einen Notenpunkt unter dem Durchschnitt in der Stadt. Und das ist eigentlich auch genau die Stufe für die Verschärfung und Anhäufung der Probleme — das Ende des rumänischen Grundschulzyklus und der Beginn der Gymnasiumsstufe. Hier nehme die Schulabbrecherquote rapide zu, denn in ländlichen Gebieten gebe es viel weniger Gymnasien und die Schüler müssten lange Schulwege in Kauf nehmen, sagt Gabriela Onofrei von World Vision Romania.



    Es ist sehr schwierig für ein Kind vom Lande, ein Gymnasium zu besuchen, die langen Strecken, die zurückgelegt werden müssen, spiegeln sich auch in unserer Studie wider. Mehr als 18% der Befragten haben angegeben, dass die Schule schwer zu erreichen ist, dass man von Zuhause etwa 90 Minuten dafür braucht. Und hier lassen sich auch beachtliche Leistungsunterschiede zwischen den Kindern feststellen. Wir haben auch einen Durchschnitt der Noten bei der Landesbewertung vorliegen und der Anteil der Schüler, die unter der Mindestnote 5 abgeschlossen haben, ist in ländlichen Gebieten dreimal so hoch als in der Stadt. Der Anteil der Leistungen über Note acht, was etwa einer Zwei in Deutschland entspricht, ist zwanzig Mal so hoch in der Stadt.“




    Mit ihrem Programm Ich will in die Neunte“ will die Stiftung World Vision Schüler zur Fortsetzung ihrer Ausbildung ermutigen. Das Programm läuft bereits seit zehn Jahren, und in diesem Zeitraum haben gut 1300 Schüler jeweils ein monatliches Stipendium von einem Sponsor erhalten, um die Schule nicht abzubrechen. Ein weiteres Programm hei‎ßt in freier Übersetzung Brot und Morgenrot“ — dieses bietet Grundschülern eine warme Mahlzeit und Betreuung bei den Hausaufgaben.



    Darüber hinaus gibt es in ländlichen Gebieten nicht genügend Lehrkräfte, viele Lehrer müssen pendeln. Und au‎ßerdem fällt ein gro‎ßes Gefälle zwischen Land und Stadt auf, wenn es um Qualifikationen der Lehrer geht. Promovierte oder erfahrene Lehrkräfte mit Lehramtsdiplom ersten Grades arbeiten vor allem in städtischen Schulen, während auf dem Lande vorwiegend Referendare und unerfahrene Lehrer unterrichten. Auf der Suche nach einem allgemeinen Lagebild der Lehrkräfte in ländlichen Gebieten unterhielten wir uns mit Ema Barbă, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Programm Teach for Romania“.



    Statistisch werden 96% der Kinder, die auf dem Land zur Welt kommen, nie ein Hochschulstudium absolvieren. Bei den Roma-Kindern sind es sogar 99%. Gleichzeitig sind die Humanressourcen begrenzt, ich meine damit die Anzahl der Lehrkräfte in ländlichen Gebieten. Die Arbeitsplätze dort sind bei den Lehrkräften nicht besonders begehrt. Deshalb finden wir, dass es auch in dieser Hinsicht viele Lücken zu füllen gilt. Es müssen die Stellen in den ländlichen Schulen besetzt werden, so dass möglichst viele Kinder Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung bekommen.“




    Um dieses Ziel zu erreichen, bietet das Programm Teach for Romania“, das Teil des internationalen Netzwerks Teach for All“ ist, mehrere Ma‎ßnahmen an. Dadurch erhofft man sich, professionelle Lehrkräfte für die Schulen auf dem Land anzuwerben und zu integrieren. Die Vorauswahl und das spätere Programm hätten gezeigt, dass es recht viele Interessenten gibt, so Ema Barbă.



    Wir haben momentan 66 Lehrkräfte in unserem Programm. Zwei Generationen von Absolventen waren zwei Jahre lang an den Ma‎ßnahmen des Programms beteiligt und sind heute auf diversen Ebenen der Zivilgesellschaft tätig. Derzeit sind wir in über 70 Schulen in 12 Landkreisen tätig. Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 1000 Personen für eine Stelle im Lehramt von Teach for Romania beworben. Wir waren erfreut, zu sehen, dass so viele Menschen, die in vielen Bereichen arbeiten könnten, entschieden haben, im öffentlichen Bildungssystem zu unterrichten, und vor allem in benachteiligten Regionen.“




    Das Programm umfasst vier Etappen, in den ersten zwei geht es um die Lehrerausbildung. Die dritte Etappe ist der eigentliche Unterricht über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die letzte Etappe beginnt am Ende der zweijährigen Periode, wenn die Teach for Romania“–Lehrer die Möglichkeit haben, ihre Tätigkeit im Lehramt fortzusetzen oder in verwandte Arbeitsbereiche zu wechseln, die die Bildungsreform mitunterstützen.

  • Ausbaufähig: Wahlfächer in rumänischen Schulen

    Ausbaufähig: Wahlfächer in rumänischen Schulen

    Seit einigen Jahren beinhalten die Gymnasialprogramme in Rumänien auch einige Wahlfächer. Durch die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern und Schülern kann man diese Fächer bereits ab der 3. Klasse wählen. Eines der Wahlfächer für die Drittklässler ist Architektur. Kurz nach dessen Genehmigung hat der Verband De-a arhitectura“ (Architektur — spielend gelernt“) mithilfe des Architektenordens einen Kurs und ein Lehrbuch für die 3. und 4. Klasse ausgearbeitet. Dieses Lehrbuch kann man entweder im Laufe eines Jahres oder zweier Jahren in der 3. und 4. Klasse unterrichten. Die Architektin Miruna Grigorescu — Gründungsmitglied des Verbandes De-a arhitectura“ — über den Kurs, den sie entworfen haben.



    Dieser Kurs wurde im Rahmen eines Pilotprojekts in 7 Bukarester Klassen im Schuljahr 2012-2013 vorgestellt. Dann ist der Unterricht dieses Kurses exponentiell gestiegen. Im folgenden Jahr hatten wir 60 Klassen und seitdem wird dieses Wahlfach in über 100 Klassen im ganzen Land unterrichtet. Letztes Jahr haben wir Lehrbücher nach 37 Ortschaften versandt.“




    Die Kinder, die diesen Kurs besuchen, erfreuen sich auch der Anwesenheit eines freiwilligen Architekten in der Klasse, der die Lehrerin beim Unterricht begleitet. De-a arhitectura“ ist ein Kurs, der Theorie mit Praxis verbindet. Der Fokus wird auf die Entdeckung der Stadt gelegt, in der die Kinder leben, und zwar geht es um eine Erkundung zu Fu‎ß. Miruna Grigorescu:



    Im Alter von neun, zehn oder elf Jahren ist es wesentlich für unsere Kinder, mir der Stadt zu experimentieren. Man muss sie leiten und fördern, damit sie diese auf verschiedene Weisen verstehen. Zurück in der Klasse werten sie gemeinsam mit dem Architekten das aus, was sie erfahren haben, und dann bauen sie von Hand verschiedene Miniaturmodelle und sogar Miniaturstädte, zu denen die ganze Klasse beiträgt. Die Kinder lernen somit, auf einen gewissen Ma‎ßstab herunter zu gehen, und verstehen was eine Plandarstellung, eine Fassade oder Ergonomie ist. Ab jetzt studieren sie Materialien und Texturen sowie den geografischen und klimatischen oder sogar historischen Kontext der Gebäude. Dann erfahren sie über die Stadt, wie diese als ein Mechanismus oder Organismus funktioniert. Sie lernen über das urbane Regelwerk und dessen Bedeutung.“




    Da die bereits unterrichteten Wahlfächer sehr beliebt sind, besprechen die Bildungsbehörden gemeinsam mit der Zivilgesellschaft die Möglichkeit der Einführung weiterer Fächer. Eines davon ist Rechtserziehung. Richter Cristi Danileţ, Mitglied des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte, beteiligte sich an diesen Gesprächen. Er hat sogar ein Lehrbuch für Gymnasiasten erarbeitet, das verwendet werden kann, wenn Rechtserziehung in den Lehrplan aufgenommen wird. Was glaubt Richter Danileţ, dass dieses neue Lehrfach beinhalten müsste?



    Wir überwinden die Theorieebene und sagen den Kindern konkret, was sie tun dürfen und was sie nicht dürfen, um die Gesetze des Staates, von der Verfassung bis zum Strafgesetz, nicht zu brechen. Sie erfahren, welche Verpflichtungen und auch welche Rechte sie haben, wenn sie auf der Stra‎ße zur Schule gehen oder in der Familie sind. Au‎ßerdem lernen sie über ihre Rechte und Verpflichtungen, wenn sie mit einer öffentlichen Anstalt in Kontakt treten. In den letzten Jahren ist die Zahl der Kinder gestiegen, die Rechtswidrigkeiten begangen haben. Es gibt immer mehr Kinder als Delinquenten, immer mehr Opfer-Kinder und immer mehr Kinder, die von ihren Eltern missbraucht werden. Wenn die Gesellschaft nichts unternimmt, um Rechtsverletzungen vorzubeugen, könnte es sein, dass diese Kinder in zehn Jahren, wann sie erwachsen sind, zu Gesetzesbrechern werden.“




    Das Lehrbuch für Rechtserziehung beinhaltet bereits Kapitel, die die Kinder mit den geltenden Gesetzen vertraut machen. Cristi Danileţ:



    Es enthält 15 Lektionen für Rechtserziehung, wodurch den Kindern in einer verständlichen Sprache mit vielen Beispielen die richtige Verhaltensweise in der Gesellschaft beigebracht wird, beginnend mit ihren Rechten bis zur Ausstellung oder Erneuerung des Personalausweises. Aus dem Buch lernen die Kinder, was mit ihnen passiert, wenn ihre Eltern im Ausland leben und arbeiten oder wenn sie geschieden sind, und wie sie sich im Falle häuslicher Gewalt schützen können und was eine Kinderentführung darstellt. Au‎ßerdem erfahren sie, welche Genussmittel Minderjährigen verboten sind. Ich spreche über Alkohol, Tabak und Drogen und wie sie sich schützen können, wenn sie ein Produkt mit überzogenen Verfalldatum oder ein Elektrogerät kaufen, das nicht richtig funktioniert. Weitere Kapitel beziehen sich auf Verkehrsregeln, was passiert, wenn ein Kind ohne Fahrkarte in öffentlichen Verkehrsmitteln erwischt wird, wann ein Kind ein Bankkonto eröffnen kann, ab welchem Alter es einen Dienstleistungs- oder sogar einen Arbeitsvertrag schlie‎ßen kann.“




    All diese praktischen Aspekte werden von den Schülern sehr geschätzt, wie wir von Horia Oniţă, dem Vorsitzenden des Nationalen Schülerrates, erfahren:



    Wir haben diese Initiative von Anfang an unterstützt, ausgehend von unserem Gedanken, dass die Schule den Schüler erziehen müsste, um ein guter Bürger zu sein, um sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Leider tut die Schule zurzeit weder das eine noch das andere. Die Schule bietet eine Menge theoretischer Kenntnisse, die für den Schüler uninteressant sind. Dieser lernt nicht, wie er lernen soll, wie er sich selbst vorbereiten kann. Diese Wahlfächer bringen Mehrwert in das System und viele finden eine breite Anwendung. Ich spreche über Rechtserziehung und über finanzielle Kenntnisse. Wir haben vor einigen Monaten sogar eine Umfrage unter 7000 Schülern durchgeführt. Diese sagten, sie waren enttäuscht, dass sie 12 Klassen abschlie‎ßen, viele Informationen sammeln, dass man ihnen aver nicht beigebracht hat, was ein Arbeitsvertrag ist, welchen Unterschied es zwischen einem Gesetz und einem Regierungsbeschluss gibt, welche Aufgaben das Parlament hat. Egal wo sie später mal arbeiten, werden sie mit diesen Sachen zu tun haben: Was ist die Mehrwertsteuer, was ist eine Steuer usw. Es sind Sachen, über die man im rumänischen Bildungswesen nicht spricht.“




    Auch die bereits genehmigten Wahlfächer können nicht so gewählt“ und unterrichtet werden, wie sich die Schüler das wünschen würden. Horia Oniţă:



    Leider wählen nicht sehr viele Schulen diese Fächer so aus, wie sie es tun müssten — durch eine einfache Mehrheitsentscheidung. Schüler und Eltern wählen aus den Wahlfächern aus, die die Schule vorschlägt. Leider beinhaltet dieses Angebot oft nicht Fächer wie Rechtserziehung, Architektur oder andere, denn die Schule schlägt nur klassische Fächer als Wahlfächer vor, damit das Arbeitspensum der Lehrkräfte aufgestockt wird.“




    Neulich hat der Bildungsminister den Rahmenplan für das Gymnasium zur öffentlichen Debatte gestellt. In diesem Rahmenplan finden sich mehr Wahlfächer als bisher wieder.

  • Nachrichten 07.03.2016

    Nachrichten 07.03.2016

    Das zuständige Schulamt im südrumänischen Landeskreis Arges prüft in dieser Woche alle Schulen in der Region, nachdem Ende letzter Woche 32 Schüler wegen Lebensmittelvergiftungen behandelt werden mussten. Das Gesundheitsamt und die Behörde für Lebensmittelgesundheit führen eigene Kontrollen durch. Die betroffene Schule setzte das alternative Bildungsprojekt Step by Step, im Verlaufe dessen die Kinder erkrankten, zeitweilig aus. Auch im ostrumänischen Landeskreis Galaţi zogen sich Schüler Lebensmittelvergiftungen zu, nachdem sie an der Schule verseuchte Milch zu sich nahmen. Das zuständige Gesundheitsamt zog die gesamte betroffene Milchmenge aus dem Verkehr. Seit einem Monat waren in Südrumänien bei Babys schwere Darminfektionen mit der gefährlichen Bakterie E-Coli aufgetreten. Drei Kinder starben an den Kompikationen.



    Rund 5000 Beschäftigte beim Automobilbauer Dacia haben sich am Montag an einer Großdemonstration in der Stadt Mioveni nahe Pitesti im Süden Rumäniens beteiligt. Laut Gewerkschaft sind die Menschen besonders mit der Verzögerung des Beginns von Bauarbeiten an der Autobahn Piteşti-Sibiu unzufrieden. Die Autobahn könnte die Dauer der Anlieferung für exportierte Autos deutlich verkürzen. Nach Angaben des Konzerns Renault, dem Dacia gehört, verliert Dacia 30 Euro pro exportiertes Fahrzeug. Die Gewerkschafter verlangen zudem gesetzliche Maßnahmen zur Entmutigung des Imports von Gebrauchtwagen.



    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat sich im Rahmen seines Staatsbesuches in Israel mit seinem Amtskollegen Reuven Rivlin in Jerusalem getroffen. Die Beziehungen zu Israel haben für Rumänien einen besonderen Stellenwert, sagte der rumänische Präsident. Sein Besuch würdige die Tradition der seit 68 Jahren ununterbrochenen diplomatischen Beziehungen und wolle die Zukunft der bilateralen Zusammenarbeit vorgeben; Rumänien bemühe sich ambitioniert, zu einem regionalen Zentrum für die Holocaust-Aufklärung und die Bekämpfung des Antisemitismus zu werden, sagte Iohannis, der sich am Montag auch mit Premierminister Benjamin Netanjahu traf. Des weiteren standen Begegnungen mit dem orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos dem Dritten und mit Parlamentspräsident, Yuli-Yoel Edelstein an. Iohannis soll auch das Holocaust-Memorial Yad Vashem besuchen. Von Jerusalem geht es in die palästinensischen Gebiete, wo Gespräche mit Präsident Mahmoud Abbas anstehen.



    Schüler der 11. und 12. Klasse haben am Montag eine simulierte Abiturprüfung in rumänischer Sprache und Literatur geschrieben. Ziel dieser national durchgeführten Übung ist, die Schüler mit den Anforderungen der Abiturprüfung vertraut zu machen und eine aktuelle Übersicht ihres Kenntnisstandes zu liefern. Die Ergebnisse werden am 18. März angekündigt und in jeder Schule besprochen. Vor dem Abiturplanspiel haben sich auch Achtklässler einer simulierten Bewertungsprüfung für die Verteilung auf die Gymnasium gestellt.

  • Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Regierung will mit neuer Strategie Schulabbruch drosseln

    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Strategie gebilligt, mit der sie die Anzahl der Schulabbrecher vor der gymnasialen Oberstufe verringern will. Rumänien hat eine der höchsten Schulabbrecherquoten in der EU. 2013 hatte die Quote bei 17,3% gelegen, was Rumänien den fünften Platz in der unrühmlichen Rangliste bescherte. Höhere Schulabbrecherquoten haben nur Italien, Portugal, Spanien und Malta. Ziel der neuen Strategie ist die schrittweise Reduzierung der Anzahl früher Schulabgänger bis 2020 um 6%. In die Statistik fallen junge Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die nach der Sekundarstufe I (die in Rumänien die ersten acht Klassen umfasst) keine weiterführende oder berufsbildende Schule besucht haben.



    Laut dem Dokument sei die Schulabbrecherquote vor allem bei besonders anfälligen Gruppen hoch: Jugendliche aus ländlichen Gebieten, einkommensschwachen Familien, Roma-Familien und weiteren Minderheiten, sowie Schüler, die bereits mindestens ein Mal sitzen geblieben sind oder die Schule abgebrochen haben. Die Behörden warnen gleichzeitig vor den ernsten sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen des vorzeitigen Schulabbruchs. Junge Menschen, die ihren Abschluss nicht mehr schaffen, sind besonders von der Arbeitslosigkeit gefährdet und verdienen im Schnitt weniger, wenn sie einen Arbeitsplatz bekommen. Laut Schätzungen über die auf dem Arbeitsmarkt gefragten Qualifikationen wird in Zukunft nur einer von zehn Arbeitsplätzen für Schulabbrecher verfügbar sein.



    Die Strategie enthält vier Pfeiler und sechs sogenannte repräsentative Programme, die Mechanismen, Präventions- und Interventionsmaßnahmen, sowie Kompensationsinstrumente beinhalten. Die Regierung hat sich vorgenommen, jedem Schüler bis zum Alter von 16 Jahren den Zugang zu einer weiterführenden oder berufsbildenden Schule, bis einschließlich der zehnten Jahrgangsstufe, zu garantieren. Der erste Pfeiler soll über zwei Programme zu einem hochwertigen Unterricht für alle Kinder führen. Die Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Zugangs zu frühkindlicher Betreuung und Bildung, die Erweiterung des Bildungsangebots für Kinder unter drei Jahren, bzw. die Gewährleistung eines Grundschul- und Gymnasialunterrichts von hoher Qualität ab.



    Der zweite Pfeiler sieht die Einführung eines Pflichtunterrichts für alle Kinder vor. In dieser Etappe wollen die Veranwortlichen Frühwarnsysteme entwickeln, die zu der Identifizierung von Kindern mit hohem Schulabbruch-Risiko beitragen, und auch vorbeugende und korrigierende Maßnahmen erweitern. Darunter fällt etwa das Programm Unterricht nach der Schule“. Ein dritter Pfeiler handelt von der Reintegration von Schulabbrechern im Bildungssystem, durch das Programm Eine zweite Chance“. Und schließlich verfolgt der letzte Pfeiler die institutionelle Förderung, das heißt die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen für die Umsetzung, Monitorisierung und Evaluation der Strategie.

  • Die Woche 27.09.-03.10.2014 im Überblick

    Die Woche 27.09.-03.10.2014 im Überblick

    Der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl in November hat begonnen


    Der Wahlkampf hat am 3. Oktober begonnen. Dieser soll bis zum 1.November, durch Wahlkampfplakate, Broschüren, Märsche und Debatten, die Wählerschaft überzeugen, abzustimmen. Am 1. Wahlgang vom 2.November werden 14 Politiker für das Amt des Präsidenten kandidieren. Der jetzige Präsident Traian Basescu beendet nach 10 Jahren seine zweite Amtszeit. Die grössten Chancen auf die Stichwahl vom 16. November haben der jetzige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta und der deutschstämmige Klaus Johannis, Kandidat der oppositionellen Christlich-Liberalen Allianz. Zu den Kandidaten zählen auch Senatspräsident Călin Popescu-Tăriceanu, der Führer des mitregierenden Ungarnverbandes Kelemen Hunor, die unabhängige Europaabgeordnete Monica Macovei und die Chefin der oppositionellen, präsidenten-nahen Volksbewegung, Elena Udrea. In Rumänien sollen 18.550 und im Ausland 294 Wahllokale organisiert werden.



    Die zur EU-Kommissarin für Regionalpolitik nominierte Corina Cretu erhält die Bestätigung des EU-Fachausschüsses


    Die rumänische EU-Abgeordnete Corina Cretu, von der Sozialdemokratischen Partei wurde für die Position als EU-Kommissarin für Regionalpolitik durch den Fachausschuss des Europaparlaments bestätigt. Bei ihrer Anhörung versprach Corina Cretu Null-Toleranz in punkto Hinterziehung von EU-Fonds. Im gegenwärtigen EU-Haushalt 2014-2020 verfügt der Bereich Regionalpolitik über Fonds in Höhe von über 350 Milliarden Euro. Die erwartungsgemä‎ß zukünftige EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu hat ihre Prioritäten bekanntgegeben — dazu gehören, selbstverständlich, das Wirtschaftswachstum und das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen. Corina Cretu ist Europaabgeordnete seit 2007 und zurzeit Vizepräsidentin des Europa-Parlaments. Die neue EU-Kommission soll ihre Tätigkeit am 1. November aufnehmen.



    Ein neues Universitätsjahr hat begonnen


    Für mehr als 450.000 Studenten hat am 1. Oktober in Rumänien ein neues Universitätsjahr begonnen. Die Zahl der Studenten ist im Vergelich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Die Studenten zeigen sich dieses Jahr gegenüber der Abschaffung einiger Universitäten oder Fachrichtungen im Studium und die niedrige Staatssubvention für Transport unzufrieden. In gro‎ßen Universitätszentren gibt es zudem nicht genügende Studentenheimplätze. Vertreter des Bildungsministeriums erklären, sie werden nach der jüngsten Haushaltsanpassung Stipendien für Praktika und einige Forschungsprojekte finanzieren können. Das neue Studienjahr startet mit einer Reihe von Gesetzesänderungen, wie die Wiedereinführung der Doktorstudien mit reduzierter Anwesenheit und die Möglichkeit der Universitäten Kollegien nach den Gymnasium zu organisieren.



    In Kiew hat das trilaterale Treffen Rumänien-die Ukraina-die Republik Moldau stattgefunden


    Die Ministerpräsidenten Rumäniens und der Ukraine Victor Ponta und Arseni Iatsenjuk haben am Donnerstag in Kiew das Abkommen über den kleinen Grenzverkehr zwischen den beiden Nachbarländern unterzeichnet. Somit werden 2 Millionen Anwohner der Grenzregion ohne Visum, nur anhand eines Passierscheins über die Grenze reisen können. Premierminister Ponta wurde in Kiew von seinem moldauischen Gegenüber, dem proeuropäischen Ministerpräsidenten Iurie Leancă begleitet. Ponta und Leancă kam in der ukrainischen Hauptstadt auch mit dem Präsidenten Petro Poroschenko zu Gesprächen zusammen. Rumänien bekräftigte in Kiew durch Ministerpräsident Ponta seine Unterstützung als EU-und NATO-Land für die Bemühungen der Ukraine und der Republik Moldau zur demokratischen Entwicklung und EU-Integration.



    Die rumänische Exekutive hat die zweite Haushaltsanpassung für 2014 angenommen


    Die Regierung Rumäniens hat am Dienstag die zweite Anpassung des Haushalts für 2014 genehmigt. Es handelt sich dabei um eine positive Anpassung, so wie die erste im Sommer. Trotzdem werden die Fonds für einige Institutionen und Ministerien vermindert. Das Arbeitsministerium erhielt die höchste Summe (1,2 Milliarden Lei) für Löhne und die Bezahlung der Sozialhilfen. Dem Ministerium für Regionalentwicklung kamen 600 Millionen Lei zu, während das Innenministerium weitere 250 Millionen Lei bekommt. Der Haushalt des Ministeriums für öffentliche Verwaltung, des Verteidigungsministeriums und der Justiz wurden ebenfalls angehoben. Kürzungen gab es bei der Präsidentschaftsverwaltung, der Rumänischen Akademie, der Bildung, beim Sportministerium und bei der Kultur. Unterdessen traten am 1. Oktober einige finanzielle und wirtschaftliche Ma‎ßnahmen in Kraft. Dazu zählen die Reduzierung der Sozialbeiträge der Arbeitgeber um 5%, die Steueramnestie für Rentner und Mütter, die infolge einiger Fehler der Finanzverwaltung zuviel Unterstützungsgeld vom Staat bekommen haben.



    Die Antikorruptionsbehörde fordert das Aufnehmen der Strafverfolgung von neuen ehemaligen Ministern im sog. Microsoft”-Verfahren


    Die Antikorruptionsbehörde hat der Präsidentschaft, dem Bukarester Parlament sowie dem Europäischen Parlament die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von neun Ex-Ministern verlangt, damit die Strafverfolgung beginnen kann. Die Ex-Minister werden der Annahme von Bestechung, der Geldwäsche, des Amtsmissbrauchs sowie der Einflussnahme verdächtigt. Die Antikorruptionsbehörde bezieht sich besonders auf einen Vertrag für den Kauf von Microsoft-Lizenzen zwischen der Bukarester Regierung und Fujitsu Siemens Computers, einem Unternehmen, das damals der einzige Händler für die betreffenden Produkte war. Die Vorwürfe bestehen aus 2012, als die rumänische Regierung angekündigt hatte, sie habe Software für Schulen, durch Vermittler, zu Preisen erworben, die um 30-40% als der Marktpreis waren.



    Zwei rumänische Fussball-Mannschaften wurden in der Europe-League besiegt


    Am Donnerstag hat Rumäniens Fu‎ßballmeister Steaua Bukarest mit 1 zu 3 auswärts gegen die Ukrainer von Dinamo Kiew im zweiten Spiel der Gruppe J der Europe League verloren. In der Gruppe D wurde der Vizemeister Astra Giurgiu im Heimspiel von den Österreichern von Red Bull Salzburg mit 1 zu 2 besiegt. Steaua belegt den zweiten Platz in der Gruppe J, während Astra auf den letzten Platz in einer Gruppe rangiert, zu der auch die Dänen von Aalborg und die Kroaten Dinamo Zagreb gehören.

  • Nachrichten 25.09.2014

    Nachrichten 25.09.2014

    BUKAREST: Au‎ßenminister Titus Corlean hat die Enthauptung eines französischen Staatsbürgers durch Islamisten in Algerien scharf verurteilt. Corlăţean erklärte sich geschockt und empört angesichts einer derartig grausamen Tat.“ Der Chefdiplomat hatte am Mittwoch beim Gipfel des UN-Sicherheitsrates in New York hervorgehoben, dass Rumänien weiterhin an den Bemühungen für die Bekämpfung des gewalttätigen Extremismus teilnehmen — so eine Mitteilung des Rumänischen Au‎ßenministeriums. Das Gipfeltreffen, das im Rahmen der 69 Tagung der UN Generalversammlung organisiert wurde, ist vom US-Präsident Barack Obama präsidiert worden. Hauptthemen waren die Friedens- und Sicherheitsbedrohungen. Zudem verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine Resolution, die den Zustrom von radikalen Islamisten nach Syrien und in den Irak sowie andere Krisengebiete unterbinden soll. Die Resolution verpflichtet alle Länder dazu, durch schärfere Gesetze das Reisen zu terroristischen Zwecken zu unterbinden.



    NEW YORK: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta wird am Mittwoch (New Yorker Zeit) im Plenum der 69 Tagung der UN Generalversammlung, den Standpunkt Bukarests zu den aktuellen internationalen Herausforderungen vorstellen. Die Hauptthemen, die Ponta anschneiden möchte, sind die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und die Position Rumäniens bezüglich der regionalen Lage im Konext der ukrainischen Krise. Gestern war der rumänische Regierungschef in New York mit Vertretern der rumänischen Gemeinschaft zusammengekommen. Morgen wird Ponta in Houston mit Vertretern bedeutender Energie-Konzerne zusammentreffen, mit der Absicht, weitere Investoren nach Rumänien zu locken.



    BUKAREST: Zum ersten Mal ist in Rumänien eine ehemalige Schulleiterin wegen eines Korruptionsdelikts zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Leiterin eines Bukarester Gymnasiums soll 2013 Geldsummen von Abiturienten als Gegenleistung für das Bestehen der Hochschulreifeprüfung verlangt haben. Das Gericht verurteilte sie auch zu 100 Tagen gemeinnütziger Arbeit. Unterdessen haben Antikorruptions-Staatsanwälte die Strafverfolgung eines sozialdemokratischen Abgeordneten angeordnet. Adrian Simionescu wird unter anderem der Steuerhinterziehung verdächtigt. Er soll bei einem Geschäft mit Landmaschinen durch diverse Steuertricks die Mehrwertsteuerpflicht umgangen haben. Der Staat könnte dabei um circa 1,2 Millionen Euro geschädigt worden sein.



    BUKAREST: Rumäniens Oberstes Gericht will in dem Unvereinbarkeits-Verfahren gegen Präsidentschaftskandidat Klaus Iohannis erst am 30. September ein Urteil fällen. Die Nationale Agentur für Integrität (ANI) wirft dem Bürgermeister von Hermannstadt vor, gleichzeitig Vertreter der Stadtverwaltung in der Generalversammlung zweier Handelsgesellschaften zu sein. Das Appellationsgericht in Alba Iulia hatte letzten Herbst Johannis’ Berufungsverfahren stattgegeben und den ANI-Befund über dessen Unvereinbarkeit mit Amt und Mandat kassiert. Die Agentur legte Revision gegen das Urteil ein. Laut aktuellem Gesetz dürfen Personen, bei denen Unvereinbarkeit festgestellt wurde, für drei Jahre kein öffentliches Amt mehr besetzen. Iohannis ist der Kandidat der Christlich-Liberalen Allianz zwischen der Nationalliberalen und der Liberaldemokratischen Partei für die Präsidenschaftswahl im November. Laut Umfragen gilt er als wahrscheinlichster Gegenkandidat des aktuellen Ministerpräsidenten Victor Ponta von der Sozialdemokratischen Partei in einer möglichen Stichwahl.

  • Bildungswesen: 145.000 rumänische Schüler gehen ab Herbst in Gymnasien oder Berufsschulen

    Bildungswesen: 145.000 rumänische Schüler gehen ab Herbst in Gymnasien oder Berufsschulen

    Rund 145 Tausend Hauptschulabsolventen haben erfahren, wie die nächste Etappe ihres Weges durch das rumänische Bildungssystem aussehen wird, nachdem das Ressortministerium die erste Phase des automatischen Verteilungsverfahrens abgeschlossen hat. Die vom besagten Ministerium veröffentlichten Daten weisen darauf hin, dass rund 52% der Schüler ihren Weg in Gymnasien fortsetzen möchten. Die anderen möchten auf die Berufschule gehen. Dies kommt, nachdem dem rumänischen Bildungswesen vorgeworfen wurde, sogenannte Theoretiker“ am laufenden Band zu produzieren, und dass die sogenannten Berufschulen nicht in normalen Paramtern funktionieren würden, so wie es einst, zur Kommunistenzeit war.



    Die Rangliste der besten 10 Gymnasien, die die höchsten Durchschnittsnoten bei der Aufnahmeprüfung aufwiesen, wird offensichtlich von Bukarest dominiert. Die Hauptstadt ist hier mit 5 Gymnasien vertreten, gefolgt vom südostrumänischen Constanţa mit zwei Gymnasien, dem mitterumänischen Braşov (Kronstadt), dem südlichen Craiova und dem nordwestlichen Cluj (Klausenburg) mit jeweils einem Gymnasium. Die rund 500 Schüler, die nach Abschätzungen des Ministeriums drau‎ßen geblieben sind, haben die Möglichkeit, sich für die zweite Verteilungssitzung zu bewerben. Die Bewerbungen erfolgen zwischen dem 17. und dem 22. Juli und das tatsächliche Verfahren wird am 25. Juli stattfinden.



    Für das Ministerium ist der Sommer zweifelsohne die heikelste Zeit des Jahres. Besonders weil die beiden Abitursitzungen, die in den letzen Jahren zum Mühlstein in Sachen Organisation geworden sind, in diesem Zeitintervall stattfinden. Bei der ersten Abitursitzung 2013 kontrastierten die guten Ergebnisse, die durch die Abiturientenquote von 55% widerspiegelt wurden, verglichen mit 43% in der ersten Sitzung 2012, stark mit den Skandalen um die Prüfung herum, die brisanter als je zuvor waren. Somit sind die Entlassungen und die Handgreiflichkeiten zwischen Eltern und Polizisten infolge des Einsatzes der Staatsanwälte an den Gymnasien und der Einbeziehung der Geheimdienste sehr aussagend dafür, wieviel Anlass für Launeneinfälle die sogenannte Reifeprüfung dem Ministerium gibt. Dabei zeigen die Vorfälle, dass scharfe Überwachungsma‎ßnahmen die Betrugsversuche der Schüler und Lehrer zugleich nicht entmutigen.



    Aus diesem Grund blieb die Tatsache, dass die Gymnasiumabsolventen scheinbar verstanden haben, dass das Abitur keine Formalie mehr ist, fast unbemerkt. 55% ist eine akzeptable Abiturientenquote, vor dem Hintergrund, dass die schwachen Ergebnisse der vorigen Sitzungen den Eindruck hinterlassen hatten, dass sie der Beginn einer unerwünschten und für ein Bildungswesen mit europäischen Ansprüchen unwürdigen Tradition seien.