Tag: Hagi

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 27.05.–31.05.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 27.05.–31.05.2024

    Superwahljahr 2024 bald eröffnet

     In diesem Jahr finden in Rumänien alle vier möglichen Arten von Wahlen statt. Eröffnet wird die Wahlsuite am 9. Juni mit den Kommunal- und Europaparlamentswahlen. 207.389 Kandidaten bewerben sich um das Amt des Bürgermeisters, des Gemeinde- oder Kreisrats, des Kreisratspräsidenten oder des Europaabgeordneten. Der jüngste Kandidat ist 23 Jahre alt, der älteste 100 Jahre, wie Toni Greblă, Präsident der Ständigen Wahlbehörde Rumäniens, am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt gab. Die Wähler erhalten fünf Stimmzettel und können bis 22:00 Uhr Ortszeit ihre Stimme abgeben. Unter besonderen Bedingungen sogar bis Mitternacht. Es gibt landesweit 3.186 Bürgermeisterposten. Und für die Wahlen zum Europäischen Parlament gibt es 14 Kandidaten für einen Sitz: 33 Abgeordnete für Rumänien, genauso viele wie im laufenden Mandat.

     

    Alle Rumänen über 18 Jahre haben das Recht zu wählen, auch am Wahltag. Im Wählerverzeichnis sind 18 025 324 Personen eingetragen, davon 942 730 im Ausland lebende Rumänen. Es wird 18.968 Wahllokale im Lande und die Rekordzahl von 915 im Ausland geben. Von den 915 Wahllokalen befinden sich die meisten in Ländern, in denen die Wahlbeteiligung der Rumänen ebenfalls höher ist. In Italien wird es 150 Wahllokale geben, in Spanien 147, in Großbritannien 104 Wahllokale, in Deutschland 87, in Frankreich und im Fürstentum Monaco 67 Wahllokale, in der Republik Moldau 52 und in den USA 45 Wahllokale. Bei den Kommunalwahlen ist die Stimmabgabe nur in Rumänien und nur in der Gemeinde möglich, in der der Wähler seinen Wohnsitz oder Aufenthalt hat. Bei den Wahlen zum Europaparlament können Stimmberechtigte jedoch überall im Land oder im Ausland wählen.

    Handelsdefizit steigt leicht an

     Das Haushaltsdefizit Rumäniens ist nach den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 3,24 % des BIP gestiegen. Nach den diese Woche vom Finanzministerium veröffentlichten Daten hatte der Staat Einnahmen in Höhe von fast 183 Mrd. Lei (fast 37 Mrd. €), aber Ausgaben in Höhe von 240 Mrd. (etwa 48 Mrd. €), also mehr als 57 Mrd. Lei mehr. Das Defizit im April wurde nach Angaben des Finanzministeriums auch durch die Vorauszahlung von Renten vor den Mai- und Osterfeiertagen beeinflusst. In Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückt, waren die Ausgaben in diesem Jahr um 2 % höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023, so das Ministerium. Der rumänische Haushalt basiert in diesem Jahr auf einem Defizit von 5 % des BIP, weniger als im letzten Jahr. Andererseits haben die Rumänen im März 70 % mehr neue Verbraucherkredite aufgenommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und die Kreditvergabe an die Allgemeinheit ist nach Angaben der Nationalbank in den letzten 12 Monaten um mehr als 8 % gestiegen. Dieser Trend zu einer verstärkten Kreditvergabe ist normal, da die Inflation und damit auch die Zinssätze sinken.

    Tag der Auslands-Rumänen

     Staatspräsident Klaus Iohannis rief in einer Botschaft anlässlich des Tages der Auslandsrumänen, der seit 2015 am letzten Sonntag im Mai begangen wird, zur Bewahrung der rumänischen Identität, Sprache und Traditionen auf. Das Staatsoberhaupt betonte, dass die Diaspora eine starke Stimme bleiben muss, die sowohl in Bukarest als auch in anderen Hauptstädten der Welt gehört wird. Die Regierung werde die Rumänen im Ausland weiterhin unterstützen, sagte Premierminister Marcel Ciolacu, der unter anderem ankündigte, dass im Juli ein Abkommen unterzeichnet werde, das Rumänen in Spanien die doppelte Staatsbürgerschaft ermögliche, und dass Rumänien bis Ende des Jahres vollständig dem Schengen-Raum beitreten werde. Außenministerin Luminița Odobescu erinnerte ihrerseits daran, dass das Wohlergehen und die Sicherheit der rumänischen Bürger im Ausland sowie der ständige Dialog mit der Diaspora Prioritäten der rumänischen Diplomatie sein müssten. Der Tag der Rumänen im Ausland wurde durch Veranstaltungen wichtiger Kultureinrichtungen in Bukarest im Rahmen des „Aici-Acolo“-Festivals begangen, zu dem mehr als 500 Rumänen aus der Diaspora und den historischen Gemeinschaften sowie aus dem Land erwartet wurden. Der Tag der Rumänen im Ausland ist eine Form der Anerkennung der Bedeutung, die der rumänische Staat den im Ausland lebenden rumänischen Gemeinschaften beimisst.

    Letzte Partie der goldenen Fußball-Generation Rumäniens

    Am 25. Mai spielte die Goldene Generation der rumänischen Fußball-Nationalmannschaft „Zum letzten Mal gemeinsam“. Sie spielten gegen die vom berühmten José Mourinho trainierte Mannschaft World Legends, die sie nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 besiegten. Die Nationalmannschaft, die den Rumänen bei der Weltmeisterschaft 1994 so viel Freude bereitet hatte, sorgte für ein volles Stadion. Mehr als 50 000 Besucher waren in die National Arena gekommen, um denjenigen zu huldigen, die vor 30 Jahren den größten Erfolg der Nationalmannschaft – den fünften Platz bei der Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten – ermöglicht hatten. Geleitet wurde das Jubiläumsspiel von Ion Crăciunescu, dem erfolgreichsten rumänischen Schiedsrichter der Geschichte. Berühmte ehemalige rumänische Nationalspieler wie Gheorghe Hagi, Gheorghe Popescu, Miodrag Belodedici, Dan Petrescu, Ilie Dumitrescu, Florin Răducioiu und Marius Lăcătuș waren ebenfalls anwesend. Das Weltteam, das zu diesem Spiel nach Bukarest kam, umfasste weitere außergewöhnliche Namen – den Brasilianer Rivaldo, den Franzosen Karembeu, den Bulgaren Stoichkov und den Portugiesen Nuno Gomes! Die älteren Rumänen schwelgten in Erinnerungen, und für die kommenden Generationen war es ein denkwürdiges Erlebnis – so die Gazeta Sporturilor über das Abschiedsspiel der Fußballer, die für Rumänien Geschichte geschrieben haben.

  • Goldene Fußballgeneration nimmt Abschied

    Goldene Fußballgeneration nimmt Abschied

    Die Spieler dieser Generation lernten während der kommunistischen Diktatur, hartnäckig zu sein und Entbehrungen hinzunehmen. Nach der Wende von 1989 wurde ihr Verbot aufgehoben, im Ausland anzuheuern. Dort liefen sie zu ihrer Topform auf und durften ihr Talent bei den großen europäischen Vereinen unter Beweis stellen.

    Die Grundlgen dafür stammten bereits aus den 1980er Jahren, als die besten rumänischen Vereinsmannschaften im europäischen und internatioonalen Fußball mitmischten. Im Jahr 1983 erreichte Universitatea Craiova das Halbfinale des UEFA-Pokals, ein Jahr später stand Dinamo Bukarest im Halbfinale des Pokal der Landesmeister und am 7. Mai 1986 gewann Steaua Bukarest im spanischen Sevilla diesen Pokal, nachdem es im Finale den FC Barcelona mit 2:0 nach Elfmeterschießen besiegt hatte. 
Im Februar 1987 gewann Steaua in Monte Carlo durch einen 1:0-Sieg über die damals sowjetische Mannschaft Dinamo Kiew auch den europäischen Superpokal, und 1989 stand man erneut im Finale des Champions Cup.

    Steaua und Dinamo, wo ausschließlich rumänische Fußballer spielten, bildeten das Rückgrat der Nationalmannschaft, die an drei Weltmeisterschaften (Italien 1990, USA 1994, Frankreich 1998) und zwei Europameisterschaften (England 1996, Belgien und Niederlande 2000) teilnahm. Der größte Erfolg dieser Mannschaft unter Trainer Anghel Iordănescu, war das Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten, als die Rumänen im Elfmeterschießen 4:5 gegen Schweden verloren, nachdem sie im Achtelfinale den damaligen Vize-Weltmeister Argentinien mit 3:2 ausgeschaltet hatten. Die Führungspersönlichkeiten dieser Generation, die sowohl in der Kabine als auch auf dem Spielfeld eine gewisse Autorität ausstrahlten, waren der offensive Mittelfeldspieler Gheorghe Hagi und der Innenverteidiger Gheorghe Popescu. Ersterer spielte für Real Madrid und Barcelona, letzterer wurde sogar Barcelonas Kapitän. Rechtsverteidiger Dan Petrescu war eine Ikone bei Chelsea London. 
Stürmer Florin Răducioiu ist der einzige rumänische Fußballspieler, der an allen großen Europameisterschaften teilgenommen hat (England, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien).

    Mit überflüssigen Pfunden und schütterem Haar oder auch tadellos schlank standen am Samstag viele dieser Spieler auf dem Platz und feierten einen fulminanten Sieg gegen eine vom Portugiesen Jose Mourinho geleitete Auswahl ehemaliger Weltklassefußballer. 
Rumänien gewann 3:2. Das Fazit des Abends in der Nationalarena gehörte dem Gasttrainer Mourinho: „Das alles war für diese Jungs, die für ihr Land Geschichte geschrieben haben. Und 30 Jahre später hat das Land sie nicht vergessen, das Land hat ihnen gedankt.“