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  • Historische Musikaufnahmen: Erste Rundfunkaufzeichnungen von Maria Tănase auf Doppel-CD

    Historische Musikaufnahmen: Erste Rundfunkaufzeichnungen von Maria Tănase auf Doppel-CD

    Eine au‎ßerordentliche CD ist neulich im Rundfunkverlag Casa Radio“ erschienen: Maria Tănase. Volkslieder 1953-1961“. Die Doppel-CD wird dem 100. Geburtstag der berühmtesten Volksmusiksängerin Rumäniens gewidmet. Das Album enthält die ersten Rundfunk-Aufnahmen von Maria Tănase in einer hohen Tonqualität, direkt nach den originalen Aufzeichnungen auf magnetischem Tonband und ohne Audio-Effekte, die die Authentizität der Interpretation vermindern würden. Das CD-Booklet enthält zu jedem Titel sachbezogene Informationen: Aufnahmedatum, Name des Orchesters, das die Aufzeichnung begleitet und dessen Dirigent, die Herkunft oder die Geschichte des Liedes. Die CD enthält 40 historische Aufzeichnungen aus dem Archiv des Rumänischen Rundfunks.



    Es fiel ihr nie leicht ein, bei einer solchen Aufzeichnung mitzumachen: Sie kam einfach sehr schwer in den Rhythmus des Orchesters und es gelang ihr nie, denselben Liedabschnitt zweimal gleich zu singen. Eine ganze Nacht lang haben sie, Maria, der Ethnomusikologe Harry Brauner und die anderen Musiker an der Aufnahme der berühmten Nunta ţigănească“ (Zigeunerhochzeit“) gearbeitet. Die Platte erreichte aber nachträglich so gute Verkaufszahlen, dass sie angeblich einen Verlust von 80.000 Lei gedeckt und infolgedessen die Plattenfirma vor dem Bankrott gerettet habe. Es wird ebenfalls gesagt, dass die einzigen, die an diesem Erfolg nichts mitverdient haben, eben Maria Tănase und Brauner gewesen seien. Es wird eigentlich viel über Maria erzählt“, schreibt die Journalistin Ioana Pelehatai in einer Dokumentation über die Sängerin, die in der Kulturzeitschrift Dilema Veche“ erschien. Die Journalistin fügt hinzu:



    Die Legende um Maria scheint wie von selbst entstanden zu sein. In Wirklichkeit waren es zahlreiche Nächte, in denen sie nicht geschlafen, sondern gesungen hat, endlose Tourneen und Reisen quer durch die ganze Welt. In einer Silvesternacht hat sie auf 14 verschiedenen Feiern gesungen und die Nacht endete — wo sonst — im berühmten Bukarester Restaurant Capşa. Und dort hat sie zudem alle Gäste aufgefordert, ihr Aussehen herzurichten: ‚Alle geschniegelt und gebügelt: Sofort Jackett und Krawatte anziehen!‘, herrschte sie die Gäste an. In den 1930ern-40ern ist sie in die Türkei auf Tournee gegangen. Sie ist auf der Bühne des Taksim-Theaters in Istanbul und in Ankara aufgetreten. Sie hatte türkische Lieder gelernt und hatte sogar ein Angebot für eine Stelle als Forscherin beim Ethnographischen Institut in Istanbul bekommen. Hinzu kamen eine Villa auf der Insel Prinkipo, eine eigene Sendung bei Radio Ankara und der Status der Ehrenbürgerin. Sie hat aber alles abgelehnt. Sie hat in Bukarest vor den Botschaftern Frankreichs, Deutschlands und Gro‎ßbritanniens in ihrer jeweiligen Sprache gesungen.“




    Die Vorstellung der CD Maria Tănase. Volkslieder. 1953-1961“ wurde von einer Sonder-Uraufführung und einem Gespräch über Maria Tănase begleitet. Daran beteiligten sich die Künstlerin und Journalistin Maria Balabaş, der Anthropologe Vintilă Mihăilescu und der Ethnomusikologe Florin Iordan, Gründer und Mitglied der Band Trei parale“ (Drei Groschen“), die an alte rumänische Musik anknüpft. Maria Balabaş, Autorin des Vorworts zur Broschüre Volkslieder“, sagte:



    Ich vertrete Radio Rumänien bei dieser Veranstaltung, die mir so viel Freude bringt. Die ersten 1000 Exemplare der Doppel-CD wurden sofort verkauft. Jetzt werden weitere 1000 auf den Markt gebracht. Ein gro‎ßes Team an diesem Album gearbeitet. Aus meiner persönlichen Perspektive war das eine Zeit, in der ich über Maria Tănase viel gelesen habe und mit ihrer Biographie sehr vertraut wurde. Als ich gelesen habe, was ich vor fast einem halben Jahr über Maria Tănase geschrieben hatte, wurde mir klar, dass es nun wieder an der Zeit ist, über sie zu reden. Deshalb betrachte ich dieses Event in der Kulturbuchhandlung ‚Cărtureşti‘, woran sich ein so zahlreiches Publikum beteiligt, als eine Einleitung zu dieser CD, die wir nun mit voller Begeisterung hören sollen. Seitdem die CD auf den Markt herausgebracht wurde, erschien auch eine Dokumentationsreihe mit interessanten Artikeln über Maria Tănase in der Zeitschrift ‚Dilema‘, und diese Diskussion ist nur ein Vorwort zum Erfolg und zur Persönlichkeit von Maria Tănase.“




    Am 20. Februar 1938 wurde ein Lied von Maria Tănase zum ersten Mal live“ im Radio, auf der Wellenläge von Radio România, im Rahmen einer der rumänischen Volksmusik gewidmeten Sendung ausgestrahlt. Zweifellos ein gro‎ßer Erfolg. Der Anthropologe Vintilă Mihăilescu über den Charakter der Musik von Maria Tănase:



    Maria Tănase war die erste gro‎ße Volksmusiksängerin Rumäniens. Es handelt sich dabei um der Volksmusik nachempfundene populäre Musik. Der Begriff geht auf die Forschung von Bogdan Petriceicu Haşdeu zurück, auch der Schriftsteller Henri Stahl hat ihn erläutert. Es handelt sich um den Unterschied zwischen der populären Kultur und der Dorfkultur oder der authentischen bäuerlichen Kultur. Die populäre Kultur geht über die Dorfgrenzen hinaus und wird zur Massenkultur. Die Musik von Maria Tănase ist populäre Musik, und keine Dorfmusik. Dafür lieben wir sie, weil sie rumänische populäre Musik gesungen hat. Sie ist Vertreterin unserer nationalen Musik. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie eine Bauerntochter war, die aber am Rande der Stadt geboren und aufgewachsen ist. Sie singt für all diese Leute, die sich mit Nostalgie an ihren Geburtsort erinnern, die aber diesem Ort nicht mehr angehören. Sie sagte eigentlich, dass sie die Lieder nicht übernommen, sondern bearbeitet hat.“




    Der Ethnomusikologe Florin Iordan sagte:



    Maria Tănase hat die Musik aktualisiert, in dem Sinne, dass sie die Musik in einen neuen Raum übertragen hat. Es geht um einen städtischen Raum, wo ihre Musik von Intellektuellen geschätzt war. Das hat sie mit Natürlichkeit, gutem Geschmack und künstlerischer Feinfühligkeit gemacht.“




    Vintilă Mihăilescu erläutert anschlie‎ßend:



    Die rumänische populäre Musik konnte nicht vor der Gründung des einheitlichen rumänischen Staates erscheinen. Vor der Bildung Gro‎ßrumäniens gab es verschiedene ‚Länder‘, etwa das Fogarascher Land, das Alttal-Land etc. Eines ihres bekanntesten Lieder, ‚Cine iubeşte şi lasă‘ (‚Wer liebt und verlässt‘), hat Harry Brauner im Jahr 1929 von einer alten Frau aufgezeichnet. Sie war die einzige im Fogarascher Land, die dieses Lied noch kannte. Heute kennt jeder dieses Lied und es wurde mit dem gro‎ßen Preis der Akademie Charles Cros ausgezeichnet. Über die Frau, von der Maria Tănase das Lied übernommen hat, wei‎ß man heute nichts mehr, die Bearbeitung mag aber heute jeder und das Lied erfreut sich sogar der internationalen Anerkennung. Hauptsache ist: Jeder von uns, egal im welchem Teil Rumäniens wir geboren wurden, erkennt sich selbst in der Musik von Maria Tănase.“



    Audiobeitrag hören:



  • Maria Tanase – “la reine du chant traditionnel roumain”

    Maria Tanase – “la reine du chant traditionnel roumain”

    Le 25 septembre 1913, il y a donc tout juste 100 ans, venait au monde Maria Tănase, celle qui allait être surnommée par ses contemporains “loiseau lyre” ou encore “la reine du chant traditionnel. Maria Tănase, qui fait ses débuts au milieu des années 1930, illustre par sa voix un genre musical en pleine expansion à lépoque : la chanson populaire. A la différence du folklore, dont les milliers de variantes sont chantées par des interprètes anonymes, la musique dite populaire reprend des chansons traditionnelles, avec de nouveaux arrangements standardisés.



    Le folklore des villages et de chaque région géographique du pays devient ainsi accessible à de larges couches de la population, notamment des zones urbaines. Le besoin dun rapprochement, même indirect, avec le folklore authentique était déjà ressenti pendant lentre deux guerre, à une époque où les maisons de disques et les orchestres préféraient le jazz et les rythmes latino. Cest dans ce paysage quest apparue Maria Tănase, explique Marian Lupaşcu, ethnomusicologue à lInstitut dethnographie et de folklore “Constatin Brăiloiu”, de Bucarest. « Elle est apparue à un moment où la quasi-totalité de loffre musicale proposait des titres venus de létranger. En réaction à cette “invasion”, les intellectuels roumains ont soutenu la formation et lévolution de jeunes interprètes plus ou moins proches du filon traditionnel national. Maria Tănase en a été la plus connue et la plus médiatisée. Sa biographie a subi des retouches pour que Maria Tănase devienne une star et même un symbole de la Roumanie. Elle naquit en 1913, dans une famille pauvre et nombreuse qui vivait dans un faubourg de Bucarest, et mourut le 22 juin 1963. Ses dons innés exceptionnels auraient fait delle une excellente comédienne, et non pas une chanteuse. Son répertoire rassemblait de la musique populaire, des arrangements de chansons traditionnelles, mais pas de folklore authentique. »



    Maria Tănase a fait ses débuts dans le chœur du Théâtre de variétés Cărăbuş”, en 1934. Cest à cette même époque quelle commence à fréquenter les milieux artistiques et intellectuels de la capitale, grâce au metteur en scène Sandu Eliad, directeur du Théâtre juif Baraşeum”. Cest dailleurs lui qui la présentée au musicologue Harry Brauner. Marian Lupaşcu raconte comment sétait déroulée la première rencontre de Harry Brauner et Maria Tănase. « Brauner a été très touché par la force avec laquelle Maria exprimait les émotions, car à lépoque elle navait ni répertoire ni technique vocale. Sa voix ne portait aucun style de chant dune quelconque zone de folklore, puisquelle vivait à Bucarest. Elle a eu pourtant la chance de rencontrer Harry Brauner qui lui a choisi un répertoire, transformant ainsi ce handicap en avantage. Pourquoi? Parce que, en labsence de qualités de la voix caractéristiques dune certaine zone ethno-folklorique, un interprète peut chanter des pièces musicales de la zone en question qui soient acceptées par tous les publics du pays. Brauner a eu un coup de génie en lui choisissant des chansons traditionnelles dune qualité exceptionnelle, de différentes zones. Quand Brauner a constaté quelle commençait à se débrouiller, il lui a cherché des lăutari (ménétriers) pour laccompagner. Ce fut la partie la plus difficile, car, affirmait Brauner dans un volume de mémoires, Maria narrivait pas à se concentrer et à garder le rythme. »



    Brauner, un véritable Pygmalion, a modelé Maria Tănase, la aidée à surmonter ses problèmes et à devenir célèbre. Partout en Roumanie et dans les pays où Maria est allée en tournée, le public tombait sous le charme de sa beauté et de son tempérament artistique. Elle fait ses premiers enregistrements en 1936, lannée où elle signe aussi un contrat avec la filiale de Roumanie de la Maison de disques Columbia. En 1939, elle fait une tournée outre-Atlantique, où elle représente la Roumanie à lexposition universelle de New York.



    Dans le même temps, elle est recrutée par le Service spécial roumain de renseignement. Marian Lupaşcu, ethnomusicologue à lInstitut dethnographie et de folklore “Constatin Brăiloiu”, de Bucarest, explique ce mélange dactivités de Maria Tănase. « Elle était une présence permanente à la radio et chantait dans les restaurants les plus connus de lépoque; elle a fait des tournées partout en Roumanie, mais aussi en Bulgarie, France, Turquie et Yougoslavie. Elle a chanté devant des milliardaires et des personnages politiques, devant des rois et des ambassadeurs. Elle est allée sur le front et dans les hôpitaux de campagne, pour apporter du confort aux soldats et aux blessés. Elle a reçu des prix et des décorations de la part des capitalistes et des communistes. Elle a collaboré avec les Agences despionnage britanniques et même avec la police politique communiste entre 1961-1962. Ses honoraires étaient fabuleux mais elle donnait largent à ses proches, quils en aient eu besoin ou non. Cest pour ça quelle était tout le temps endettée et quelle mourut pauvre. »



    Le régime communiste a renforcé le statut de star de Mariei Tănase, en lui organisant des funérailles nationales en 1963. Marian Lupaşcu explique le poids musical de Maria Tănase, surtout par rapport à dautres interprètes de musique traditionnelle authentique. « Elle a toujours joué la carte du choc. Il y avait le choc visuel, de son apparition sur scène, sa façon dinterpréter, les mouvements de son corps, et puis il y avait le choc sonore de sa voix. Comparée avec une grande interprète de la chanson traditionnelle, Maria Lătăreţu, Maria Tănase avait une présence sur scène que le grand public préférait largement. Maria Tănase avait des qualités que tous les Roumains reconnaissaient comme les leurs. »



    La fascination que Maria Tănase exerçait sur le public na pas fléchi. La femme cachée derrière limage et son envergure strictement musicale restent encore à découvrir par le grand public ( trad.: Ileana Taroi)