Tag: Hausärzte

  • Nachrichten 17.01.2024

    Nachrichten 17.01.2024

    Hausärzte in vielen rumänischen Städten haben am Mittwoch erneut gegen die von den Behörden vorgeschlagenen Beträge für die Abrechnung von Dienstleistungen protestiert. Sie sagen, dass die Kürzung des Budgets für Hausarztpraxen negative Folgen vor allem für die Patienten, aber auch für das gesamte Gesundheitssystem haben wird. In einem Gesetzentwurf, der derzeit auf der Website der Nationalen Krankenkasse öffentlich diskutiert wird, heißt es unter anderem, dass die Mittel für Hausärzte im Jahr 2024 um mehr als 30 % sinken und der Bonus für Landärzte abgeschafft wird. Ein spontaner Protest wurde auch von Mitarbeitern einiger der neun Agenturen für kleine und mittlere Unternehmen des Landes gestartet. Sie streikten zwei Stunden lang, und forderten eine Lohnerhöhung auf das Niveau des Wirtschaftsministeriums, weil einige von ihnen 2.800-3.000 Lei (etwa 600 €) im Monat erhalten. Dutzende von Autofahrern, die auf dem Weg zu den Protesten an einigen Einfahrten des südöstlichen Hafens von Constanța waren, wurde der Führerschein entzogen. Sie behaupten, dass eine Gendarmeriebesatzung ihnen eine Falle gestellt und sie angewiesen habe, in die falsche Richtung, auf den Standstreifen der Autobahn zu fahren, und dass sie anschließend von der Polizei angehalten wurden. Die Proteste der Landwirte und Spediteure gingen im ganzen Land weiter, obwohl die Arbeitgeber des Sektors erklärten, sie hätten mit Minister Sorin Grindeanu einen Konsens erzielt und ein Protokoll mit klaren Fristen unterzeichnet, das sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr von Vorteil sei, auch für die Protestierenden. Auch Landwirtschaftsminister Florin Barbu führte Gespräche mit den Berufsverbänden und erklärte, dass es derzeit keine weiteren Forderungen der Landwirte gebe, die vorgelegt worden seien und noch keine Lösung gefunden hätten.



    Der rumänische Landwirtschaftsminister Florin Barbu traf am Mittwoch mit Vertretern des Einzelhandels zusammen. Dabei ging es vor allem um die Verlängerung der Maßnahme zur Begrenzung des Handelsüberschusses bei Grundnahrungsmitteln um weitere drei Monate. Die Vertreter der großen Einzelhandelsketten schlugen vor, einen Mechanismus einzuführen, um bei einigen Produkten mit starken Preisschwankungen einmalig zu intervenieren und die Obergrenze für den Handelsaufschlag nicht zu verlängern. Landwirtschaftsminister Florin Barbu kündigte an, dass auf Wunsch der Einzelhändler auch mit Premierminister Marcel Ciolacu eine Diskussion über die Zweckmäßigkeit einer Verlängerung der Obergrenze für den Handelsüberschuss stattfinden wird. Am 1. August 2023 trat eine Dringlichkeitsverordnung über die Einführung einer befristeten Maßnahme zur Bekämpfung übermäßiger Preiserhöhungen bei bestimmten Agrar- und Lebensmittelerzeugnissen in Kraft. Sie betrifft 14 Gruppen von Lebensmitteln, darunter Brot, Kuhmilch, Käse, Eier, Sonnenblumenöl, frisches Hühner- und Schweinefleisch.



    Personen, die sich der Strafverfolgung, dem Gerichtsverfahren oder der Strafvollstreckung entziehen und aus Rumänien ins Ausland geflohen sind, könnten zur Zahlung der Kosten verpflichtet werden, die dem Staat durch ihre Rückführung ins Land entstehen. Justizministerin Alina Gorghiu hat angekündigt, dass ein entsprechender Gesetzentwurf auf der Website des Ministeriums zur öffentlichen Diskussion gestellt wird. Laut Gorghiu kann die Rückführung eines flüchtigen Straftäters den Staat bis zu 25.000 Euro kosten. Allein im vergangenen Jahr hat Rumänien zehn Millionen Lei (umgerechnet zwei Millionen Euro) an Steuergeldern für fast 600 Missionen zur Rückführung von Flüchtlingen ausgegeben.



    Die partielle Schengen-Mitgliedschaft Rumäniens und Bulgariens sei ein gutes Zeichen, sagte der belgische Premierminister Alexander De Croo, dessen Land den rotierenden EU-Ratsvorsitz übernommen hat. Er lobte die Bemühungen beider Länder, die Bedenken bezüglich Schengen auszuräumen, und betonte, dass er davon ausgehe, dass die nächsten Schritte unternommen würden, wenn die Dinge weiterhin nach Plan verliefen. Rumänien und Bulgarien werden dem europäischen Raum der Freizügigkeit mit Luft- und Seegrenzen erst am 31. März beitreten.

  • Das IT-System der Nationalen Krankenkasse (CNAS) ist zusammengebrochen

    Das IT-System der Nationalen Krankenkasse (CNAS) ist zusammengebrochen

    Vertreter der Nationalen Krankenkasse in Rumänien (CNAS) und der Verantwortlichen für die Wartung des integrierten Systems der Krankenversichertenkarten sind zusammengekommen, um die Probleme der IT-Plattform in den letzten Wochen zu besprechen, weil das System kaum noch funktioniert. Seit dem 10. Juli werden fast alle medizinischen Leistungen, die Ausstellung von Rezepten für Medikamente und andere Medizinprodukte offline gewährt.



    Wegen der vielen Probleme haben viele Hausärzte es versäumt, ihre medizinischen Leistungen zu validieren. Laut Gesetz muß die elektronische Validierung innerhalb von 72 Stunden durchgeführt werden. Viele Ärzte sind gezwungen, nachts wach zu bleiben, um die Dokumente vom vorigen Tag zu validieren, in der Hoffnung, dass das System besser zugänglich ist. Ferner versuchen sie die ganze Nacht über, monatliche Pflichtberichte an CNAS zu erstellen, und mit etwas Glück schaffen sie es auch. Das Computersystem, mit dem die Verbindung zwischen Leistungserbringer (Hausarzt), Versicherer (CNAS) und Leistungsempfänger (Patient) hergestellt werden soll, ist völlig zusammengebrochen, warnen die Hausärzte.



    Die Situation ist äußerst ernst, da mehrere Systemkomponenten, die für den Betrieb extrem wichtig sind, seit längerer Zeit ohne Wartung geblieben sind. In dem Versuch, eine Lösung zu finden, kündigte Gesundheitsministerin Sorina Pintea an, dass sie unter diesen Notbedingungen sofort ein neues Beschaffungsverfahren einleiten werde. Das aktuelle System wurde am Montag wieder in Betrieb genommen, funktionierte aber nur wenige Stunden. Man hat festgestellt, dass die Datenbank blockiert ist und somit ist kein Zugriff möglich.



    Unter diesen Umständen warf Sorina Pintea den CNAS-Vertretern vor, das Vergabeverfahren nicht zum richtigen Zeitpunkt eingeleitet zu haben:



    Schlimmer ist, meiner Meinung nach, dass die Komponenten des IT-Systems der Nationalen Krankenkasse, die für das volle Funktionieren des Systems unerlässlich sind, ohne Wartung blieben. Das Gesetz ist ganz klar: Wir haben keine Wartung der Datenbank und daher können wir nicht nachprüfen, ob ein Patient krankenversichert ist, oder nicht. Man will zum Beispiel eine medizinische Leistung melden, aber weil das IT-System nicht funktioniert kann diese Leistung nicht validiert und nicht abgerechnet werden.



    Gesundheitsministerin Sorina Pintea sagte auch, sie werde den Bericht, der nach einer Überprüfung bei der Nationalen Krankenkasse erstellt wurde, an die Staatsanwälte der Nationalen Antikorruptionsbehörde DNA schicken, weil strafrechtliche Tatbestände vermutet werden. In den letzten Jahren haben Ärzte und Patienten mehrmals gefordert, dass diese immer wiederkehrenden Probleme gelöst werden, aber es ist nichts passiert. Die Umsetzung des integrierten IT-Systems der Krankenversichertenkarten ist ein Projekt, das den rumänischen Staat über 100 Millionen Lei (umg. 21 Millionen Euro) gekostet hat.

  • Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch den Rahmenvertrag für die medizinische Versorgnung für das laufende Jahr genehmigt. Dieser enthält laut der Nationalen Krankenkasse im Vergleich zum letzten Jahr eine Reihe von Bestimmungen, die den Zugang der Versicherten zu Arzneimitteln und medizinischen Dienstleistungen verbessern und für Entbürokratisierung und Transparenz der medizinischen Tätigkeit sorgen sollen. Auch wenn der Rahmenvertrag am 1. April in Kraft tritt, sieht das Gesetz vor, dass der Versicherte ab dem 1. Juli in der Lage sein wird, die benötigten Arzneimittel von jeder Apotheke landesweit zu beziehen, die unter Vertrag mit der staatlichen Krankenversicherung steht. Ebenso sind die von Kassenärzten empfohlenen paraklinischen Untersuchungen ab dem 1. Juli bei jedem spezialisierten Anbieter in Rumänien möglich.



    Laut Angaben der Nationalen Krankenkasse führt das Grundversorgungspaket für Versicherte neue Leistungen ein, die vom Hausarzt angeboten werden. Darunter etwa die Ausstellung einer Bescheinigung für die Arbeitsfähigkeit von Arbeitslosen und das Ausfüllen des Standardformulars für Kinder mit nachgewiesenen und nachzuweisenden Behinderungen. Die Regierung genehmigte am Mittwoch ferner die Eintragung von 16 neuen Wirkstoffen auf die Liste der subventionierten und kostenlosen Medikamente, die den Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Diese sind für die Behandlung von Krankheiten wie Tuberkulose, Krebserkrankungen, Bronchialasthma, rheumatoider Arthritis, HIV / AIDS, schwerer atopischer Dermatitis bestimmt.



    Das Gesundheitsministerium erinnert in einer Mitteilung daran, dass es auch eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Tuberkulosebekämpfung genehmigt hat, zu denen die Nationale Strategie zur Bekämpfung von Tuberkulose in Rumänien bis 2020 zählt. Die Strategie zielt darauf ab, die Krankheit als Risikofaktor für die öffentliche Gesundheit anzuerkennen und bis 2050 zu beseitigen. Auch sei die Freigabe der Finanzierung aus dem Gesundheitsbudget für die Prävention, Überwachung und Kontrolle der Krankheit jetzt bestätigt. Ebenfalls für die Verbesserung des rumänischen Gesundheitssystems, das von Arzneimittel-Engpässen stark betroffen war und ist, wurde eine staatliche Eilverordnung für staatliche Beihilfen verabschiedet. Die Subventionen sollen vor allem UNIFARM zugute kommen, dem Arzneimittelvertreiber des Gesundheitsministeriums, und zwar für die Immunglobulinversorgung – damit sollte Todesfällen und schweren Krankheiten vorgebeugt werden.



    Das Gesundheitsministerium musste einräumen, dass es auf dem rumänischen Markt trotz der Bemühungen des vergangenen Jahres einen akuten Mangel an Immunglobulin gibt – der für Menschen mit Störungen des Immunsystems unentbehrlichen Antikörper. Vor kurzem hatte Bukarest die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, über das Europäische Katastrophenschutzverfahren jegliches verfügbares humanes Immunglobulin zur Verfügung zu stellen.

  • Schlachtfeld Gesundheitswesen: Hausärzte streiken und Korruption wütet

    Schlachtfeld Gesundheitswesen: Hausärzte streiken und Korruption wütet

    Der rumänische Steuerzahler kann im Allgemeinen als pflichtbewusst bezeichnet werden. Er zahlt einschließlich seine Beiträge an die Krankenkasse und hofft im Gegenzug auf wenigstens teilweise kostenlose Untersuchungen, Behandlungen oder Arzneimittel. Und auf hochwertige medizinische Dienstleistungen. Doch seit Jahren sind diese Hoffnungen in Wirklichkeit zur Illusion geworden.



    Vor dem Hintergrund chronischer Probleme, die mit der Unterfinanzierung des Gesundheitswesens und akutem Personalmangel einher gehen, haben die Ärzte eine Protestaktion gestartet: Etwa 2000 Hausärzte weigern sich seit Jahresanfang, die Verträge mit den Krankenkassen zu unterzeichnen. Dadurch haben gut 4 Millionen Rumänen keinen Anspruch mehr auf kostenlose und subventionierte Verschreibungen sowie auf die Überweisungen zu den Fachärzten. Die Protestteilnehmer fordern die Entbürokratisierung des Gesundheitswesens sowie die Aufstockung der Zuwendungen für die Primärmedizin.



    Derweil sieht sich das Gesundheitsministerium mit einer landesweiten und illegalen Kampagne von Impfgegnern konfrontiert. Die Gesundheitsdirektionen sind deshalb beauftragt worden, Straßenplakate mit impfkritischen Botschaften zu überprüfen – dabei seien, nebenbei gesagt, drei Millionen Menschenleben auf dem Spiel, die durch Impfungen jedes Jahr gerettet werden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Die derzeit in Rumänien wütende Masernepidemie müsse ein Warnzeichen für alle darstellen – Ärzte, Behörden und Eltern. Von daher seien die Werbeplakate ein Attentat gegen die Gesundheit der Kinder, erklärt Gesundheitsminister Florian Bodog.



    Auf einem Plakat zu schreiben, dass Impfungen unsicher sind, ist meiner Ansicht nach ein Verbrechen. Ich glaube, dass verantwortungsbewusste Eltern ihre Kinder schützen müssen. Genauso wie die Kinder unabhängig ihrer Religion getauft werden, müsste man hingehen und sie impfen lassen.



    Es wäre also wohl sehr nützlich, sich gegen ein fehlendes Gewissen impfen zu lassen, wenn man es nur könnte! Das ist wohl wieder klar geworden, seitdem ein neuer Korruptionsfall im Gesundheitswesen vermutet wird.



    Seit Jahresende wird gegen einen bekannten rumänischen Chirurgen und Nierentransplant-Experten ermittelt. Mihai Lucan wird der Unterschlagung und der Gründung einer kriminellen Vereinigung beschuldigt. Er soll den Staat um ungefähr eine Million Euro geschädigt haben. Der Arzt habe medizinisches Gerät des Niereninstituts in Klausenburg illegal in seine private Klinik überführt. Gut 150 Patienten seien vom staatlichen Krankenhaus in die Klinik von Lucan überwiesen worden, wo ein Eingriff zwischen 3000-6500 Euro kostete. Die Vorgehensweise des Arztes war vom Abgeordneten Emanuel Ungureanu vom Verband Rettet Rumänien angezeigt worden.



    Uns wird an diesen Tagen ein Land offenbart, das von mafia-ähnlichen Strukturen kontrolliert wird, die Ärzte, Staatsanwälte, Richter, Gemeimdienst-Angestellte umfasst. Die Schweigenden sind andere Ärzte, denen etwa bekannt ist, dass in Hunderten von Kliniken in Rumänien die Patienten vom staatlichen ins private Gesundheitssystem überwiesen werden. Die Kranken werden ihres Geldes beraubt und kehren dann in die staatlichen Kliniken zurück, wo dann erneut die Staatskasse geplündert wird.



    Im Strafverfahren um den Arzt Mihai Lucan sind sogar der Gesundheitsminister Florian Bodog sowie der Klausenburger Bürgermeister Emil Boc zu Anhörungen geladen worden.

  • Nachrichten 03.01.2018

    Nachrichten 03.01.2018

    Bukarest: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch die Gesetze über den Staatshaushalt und den Sozialversicherungshaushalt für 2018 verabschiedet. Der Staatschef verwies gleichzeitig auf die Schwachstellen der Gesetzgebung und die Herausforderungen der aktuellen steuerlichen Rahmenbedingungen. Rumänien brauche einen glaubwürdigen und ausgeglichenen Haushalt, der die Erfüllung makroökonomischer Ziele konsequent verfolge, sagte der Präsident. Eckdaten der beiden Haushaltsvorlagen sind 5,5% Wachstum, ein Wechselkurs von 4,55 Lei für einen Euro, 3,1% Inflation, ein Haushaltsdefizit von unter 2,97% des BIP und ein Durchschnittslohn von 2.614 lei (umgerechnet 565 Euro).




    Bukarest: Die rumänische Ministerin für Wasser und Wald Doina Pană (PSD) ist am Mittwoch zurückgetreten. Als Grund nannte sie ihre Gesundheit. Pană wird aber weiterhin Parlamentsmitglied bleiben. Sie hatte im vergangenen Juni das Amt übernommen. Pană war noch Ministerin für Wasser und Wald im Jahre 2014. Sie ist ebenfalls Vizepräsidentin der Kommission für Umwelt und ökologisches Gleichgewicht der Abgeordnetenkammer sowie Mitglied der Delegation des rumänischen Parlaments bei der Parlamentsversammlung der Union für den Mittelmeerraum.




    Bukarest: Rumäniens Hausärzte, die keine Zusatzverträge mit der Nationalen Krankenkasse abgeschlossen haben, können ab Mittwoch keine kostenlosen Rezepte mehr ausstellen und keine Überweisungen veranlassen. Die Hausärzte kündigten an, sie wollen ihre Protestaktion fortsetzen und weiterhin die Unterzeichung der Zusatzverträge verweigern. Ihre Vertretungen zeigten sich unzufrieden mit den zugewiesenen Mitteln und der weiterhin hohen Bürokratie im System. Damit werden Patienten gezwungen sein, für die Medikamente und teilweise für die Untersuchungen zu bezahlen, die nicht kostenlos angeboten werden. Die Entscheidung der Ärzte wurde angekündigt, nachdem die Regierung ihre Versprechen vom November, nach den Straßenprotesten, nicht eingehalten hat. Mehr als 60% der rumänischen Hausärzte unterzeichneten dennoch die Zusatzverträge mit der Nationalen Krankenkasse.




    Chişinău: In der Moldau hat der prowestliche Parlamentspräsident Andrian Candu interimistisch die Präsidentenbefugnisse übernommen. Er soll das Dekret zur Ernennung von sieben neuen Ministern unterzeichnen. Das kündigte der Pressedienst der Legislative an, nachdem der Verfassungsgerichtshof einen Beschluss gegen den prorussischen Präsidenten Igor Dodon gefasst hat. Dodon könne erneut des Amtes enthoben werden, wenn er sich wiederholt weigert die Regierungsänderungen zu unterzeichnen. Die Radio Rumänien-Korrespondenten in Chişinău berichten, die Lösung sei bereits im Oktober bei der Ernennung von Verteidigungsminister Eugen Sturza getroffen worden. Premierminister Pavel Filip kündigte den Austausch von 13 Regierungsmitgliedern zum Zwecke der Reformbeschleunigung an. Zu den neuen Ministern gehören auch zwei ehemalige Ministerpräsidenten – Iurie Leancă, Vizepremier für europäische Integration und Chiril Gaburici, Wirtschaftsminister.

  • Nachrichten 05.04.2016

    Nachrichten 05.04.2016

    Die rumänische Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und des Terrorismus will offenbar aus der Veröffentlichung der so genannten “Panama Papers” zu den Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen Konsequenzen ziehen. Die Behörde prüfe die Sachverhalte, warte aber noch auf zusätzliche Erkenntnisse vom Amt für Geldwäschebekämpfung, sagte Chefstaatsanwalt Daniel Horodniceanu. Die für Rumänien relevanten Dokumente umfassen über 100 Namen von zumeist Geschäftsleuten.


    Der interimistische Generalstaatsanwalt Rumäniens, Bogdan Licu, hat am Dienstag die Wiedereröffnung der sogenannten Akte der Revolution“, in der die Ereginisse untersucht werden, die zum Umsturz des kommunistischen Regimes, im Dezember 1989 geführt hat, angekündigt. Der Beschluss zur Schlie‎ßung der besagten Akte, im November letzen Jahres, der von der Abteilung der Militärstaatsanwaltschaften getroffen wurde, sei unbegründet und gesetzwidrig. Es sollen au‎ßerdem wesentliche Unterlagen ignoriert worden sein, so Licu. Er sagte, dass in der Akte die Verjährung der strafrechtlichen Haftung nicht eingetreten sei. Wir erinnern daran, dass Rumänien vom Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte für die Verspätungen in der Akte der Revolution“ verurteilt wurde. Laut dem Gerichtshof hätte die Bedeutung dieser Akte für die rumänische Gesellschaft die Behörden motivieren müssen, diese schneller zu schlichten. Der Zeitverzug, so das Gericht, schadet der Untersuchung und riskiert deren Chancen zu kompromittieren, zu Ende geführt zu werden. Laut offiziellen Angaben wurden im Dezember 1989 über 1.100 getötet und rund drei Tausend verletzt.


    Der deutsche Daimler-Konzern hat in Sebesch im Zentrum Rumäniens sein neues Getriebewerk eingeweiht. Daimler lie‎ß sich die Greenfieldinvestition — die bislang grö‎ßte im Umkreis- 300 Millionen Euro kosten. Die hochmodernen Getriebe werden in 20 Mercedes-Modelle für 200 Zielmärkte eingebaut. Das Werk schafft 500 Arbeitsplätze, dadurch fällt die Arbeitslosigkeit in der Stadt mit 24 Tausend Einwohnern auf gerade 2%.


    Stichwort Arbeitslosigkeit — die Anzahl der Arbeitslosen in Rumänien ist im Februar nach Eurostatdaten auf unter 600 Tausend gesunken. Mit 6,5 % Arbeitslosigkeit liegt Rumänien deutlich unter dem EU-Durchschnitt. In der Gesamt-EU sind zwar immer noch über 21 Millionen Menschen arbeitslos, doch die Arbeitslosigkeit ist auf unter 9 Prozent gefallen — das ist die niedrigste Quote seit sieben Jahren. Die höchste Arbeitslosigkeit wird in Griechenland und Spanien mit 24% bzw. 20% gemessen.


    In Rumänien haben die Hausärzte ihre Arbeit wiederaufgenommen, nachdem sie am Freitag und Montag keine Rezepte für subventionierte Arzneimittel ausstellten und keine Patienten an die Fachärzte verwiesen — sie protestierten so gegen die unzureichende Finanzierung ihrer Branche. Die Hausärzte halten nach wie vor an ihren Forderungen fest und wollen auch in Zukunft auf andere Weise protestieren. Sie fordern die Neuverhandlung der Rahmenverträge mit der Krankenkasse, die Verdoppelung der Zuwendungen für die Primärmedizin, und einen neuen transparenten Rechtsrahmen, der auch Steuerentlastungen vorsieht.


    Der rumänische Verteidigungsminister Mihnea Motoc hat sich am Dienstag in Bukarest mit dem türkischen Vizeminister für Verteidigung, Şuay Alpay, schwerpunktmä‎ßig über die Zusammenarbeit im Rüstungswesen ausgetauscht. Motoc sagte, dass die Unterschreibung eines Regierungsabkommens im Mai 2015 einen wichtiger Schritt in der Neubelebung dieser Kooperation dargestellt hatte. Rüstungsunternehmen aus beiden Ländern haben in Constanţa mehrere Vereinbarungen über die Modernisierung der rumänischen Fregatten “König Ferdinand” und “Königin Maria” getroffen. Sie sollen mit leistungsstärkeren Raketen und Sensoren ausgestattet werden. Drei Schiffe der türkischen Kriegsmarine nehmen inzwischen teil an der Seeübung “Seestern 2016” im Schwarzen Meer und legten für zwei Tage in Constanţa an.


    Die rumänische Fluggesellschaft Tarom hat am Dienstag die Linienflüge nach Brüssel teilweise wieder aufgenommen, nachdem der dortige Flughafen Zaventem am Sonntag erneut geöffnet wurde. Tarom teilte mit, dass Passagiere aufgrund der verschärften Sicherheitsma‎ßnahmen die Bordkarte oder das Ticket ausgedruckt haben müssen, um Zugang zu den Checkin-Schaltern zu bekommen. Der Flughafen war fast zwei Wochen geschlossen worden, weil eine Bombe bei den Attentaten in der belgischen Hauptstadt das Abflugterminal zerstört hatte. Der Airport fertigt jährlich über 23 Millionen Passagiere ab, die Schlie‎ßung verursachte Verluste von täglich 5 Mio Euro.

  • Bukarest: Protestaktion der Hausärzte

    Bukarest: Protestaktion der Hausärzte

    Das rumänische Gesundheitssystem wurde jahrelang unzureichend finanziert und befand sich unter den letzten Pritoitäten der Bukarester Regierung. Wie erwartet, lassen sich seine Lücken sowohl auf Patienten als auch auch auf sein Personal negativ auswirken. Unzufrieden mit den bestehenden Verhältnissen, hat sich neulich ein großer Teil der Hausärzte als Protestaktion geweigert, zwischen dem 1. und dem 4. April Rezepte für subventionierte Arzneimittel auszustellen und Patienten zu den Fachärzten zu schicken. Ihre Protestaktion richtet sich gegen die Tatsache, dass die Krankenkasse ihre Dienstleistungen nicht mehr abrechnet, weil der Rahmenvertrag zwischen Kasse und Ärzten nicht verlängert wurde.



    Die Ärzte wollen die Arbeitsverträge nicht mehr rückwirkend unterschreiben, weil in einigen Fällen sie selbst sie Behandlungen aus eigener Tasche bezahlen mussten. Diese Protestaktion sei ein Alarmsignal gegenüber einer Situation, die sich in den letzten Jahren ständig wiederholt habe, sagt die Vorsitzende der Nationalen Gesellschaft für Hausmedizin Rodica Tănăsescu: Seit zehn Jahren sind wir mit der Situation konfrontiert, rückwirkend gültige Verträge zu unterschreiben, was einen Verstoß gegen das Gesetz darstellt. Eine Anlage zum Vertrag kann im Zeitraum unterzeichnet werden, in dem der alte Vertrag noch gültig ist. Einige von uns werden sich an diese Entscheidung halten, andere hingegen nicht, weil sie Angst haben, ohnehin bleibt unsere Protestaktion ein Signal dafür, dass wir zur Normalität zurückkehren wollen.



    Die Hausärzte machen darauf aufmerksam, dass das Gesundheitswesen bedeutender Gesetzesänderungen bedürfe. Zudem fordern die Hausärzte, dass die der primären Medizin zugeteiliten Finanzmittel verdoppelt werden. Gesundheitsminister Patriciu Achimaş Cadariu plädiert seinerseits für eine Haushaltsanpassung infolge derer das Gesundheitswesen mehr Finanzmittel zugeteilt bekommt: Wir haben die neuen Vertragsklausel verschoben und wenn wir die ganze Situation im Gesundheitswesen neu bewerten werden, hoffe sich, dass wir auch mit einer Haushaltsanpassung rechnen können. Ich appelliere an Verantwortung. Die Krankenkassen haben ihre Aufgabe erfüllt und die Variante der Anlagen zum Vertrag hat immer funktioniert.



    Zwei Organisationen, die die Interessen der Hausärzte vertreten, haben ein Dokument mit dem Titel Die Hausmedizin stellt keine Priorität bei der Feststellung des Haushaltsplans und der Wirtschaftspolitik Rumäniens dar, ohne Hausarztpraxen zerbricht das Gesundheitssytem freigegeben. Laut dem Dokument, das an alle Entscheidungsträger im Gesundheitssystem sowie dem Präsidialamt geschickt wurde, liege der Gesamtetat des Gesundheitsystems dieses Jahr bei 4,2% des BIP, jedoch nur 0,86% des BIP stelle den Beitrag des Staates dar. Der restliche Anteil bestehe aus Beitragsgeldern der Versicherten zum Gesundheitsfonds der Krankenversicherungen. Anders gesagt, biete der Staat medizinische Dienstleistungen allen Bürgern konstenlos an, rechnet jedoch lediglich mit den Beiträgen der Bürger und der Arbeitgeber, die Krankenversicherungen zahlen, um die entsprechenden Ausgaben zu decken.



  • Nachrichten 01.04.2016

    Nachrichten 01.04.2016

    WASHINGTON: Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis beteiligt sich am Gipfel zur Atomsicherheit in Washington. Iohannis erklärte, Rumänien sei eines der Länder, die die Auflagen zur Atomsicherheit am besten erfüllen; das Land habe ein klares Atomprogramm und ein verantwortungsvolles Handeln, so der rumänische Staatschef. Anlässlich seiner USA-Reise besuchte Iohannis am Freitag (Ortszeit) das Holocaust-Memorial in Washington, wo er auf die ausländerfeindlichen und rassistischen Ausrutscher in Europa verwies. Diese hätten sich vor dem Hintergrund der steigenden Besorgnis hinsichtlich der Sicherheitslage ereignet. Ferner sollte der Präsident sich mit Vertretern der rumänischen Gemeinde in den USA treffen.



    BUKAREST: Rumäniens Justizministerin Raluca Prună hat den Staatsanwalt Augustin Lazăr für das Amt des Oberstaatsanwaltes am Obersten Gerichtshof des Landes nominiert. Der Vorschlag wurde dem Obersten Richterrat mitgeteilt. Laut geltendem Gesetz wird der Oberstaatsanwalt von dem Justizminister vorgeschlagen und nach Stellungnahme des Richterrates von dem Staatspräsidenten ins Amt eingeführt. Augustin Lazăr ist derzeit Generalstaatsanwalt am Berufungsgericht im siebenbürgischen Alba Iulia. Die Stelle des Oberstaatsanwaltes war nach dem Rücktritt von Tiberiu Nitu Anfang Februar frei geblieben. Nitu, dessen Amtszeit sich noch über weitere vier Monate erstreckt hätte, trat vor dem Hintergrund eines Skandals um den Missbrauch von Begleitfahrzeugen zurück.



    BUKAREST: In Rumänien ist es zu einem neuen Protest der Hausärzte gekommen – sie sind unzufrieden, dass die Krankenkasse ihre Dienstleistungen nicht mehr abrechnet, weil der Rahmenvertrag zwischen Kasse und Ärzten nicht verlängert wurde. Hausärzte stellten am Freitag dementsprechend keine Rezepte für subventionierte Arzneimittel aus und schickten keine Patienten zu den Fachärzten an Krankenhäusern. Der Protest richtet sich gegen die unzureichende Finanzierung und die Tatsache, dass Hausärzte die Fehler im System der elektronischen Gesundheitskarten aus eigener Tasche bezahlen müssen. Sollte ihren Forderungen nicht nachgegeben werden, wollen sie in zehn Tagen in einen größeren Warnstreik treten. Letzte Woche haben die Hausärzte Mahnwachen vor dem Arbeitministerium aufgestellt.



    BUKAREST: Die rumänische Landeswährung hat sich im Zeitraum Januar – März gegenüber von 13 der 16 wichtigsten Währungen der Region sowie im Vergleich zu Euro, Dollar und Franken aufgewertet. Das war die beste Entwicklung im ersten Jahresquartal seit Jahren. Der Euro verlor 1,1% zum rumänischen Leu – von 4,52 Lei am letzten Jahrestag von 2015 kostete ein Euro am Donnerstag nur noch 4,47 Lei. Der Dollar büßte sogar 5% seines Wertes vor dem Hintergrund der generellen Abwertung zum Euro ein – diese war durch eine abwartende Haltung in Verbindung mit der Währungspolitik der amerikanischen Zentralbank verursacht.