Tag: Hörerbeiträge

  • Hörerpostsendung 15.2.2015

    Hörerpostsendung 15.2.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Heute möchte ich die Beiträge verlesen, die unsere Hörerfreunde anlässlich des Welttags des Radios 2015 eingeschickt haben. Es sind wohlgemerkt nicht alle Beiträge, die unser Sender erhielt, sondern nur die Zuschriften an die Deutsche Redaktion. Au‎ßerdem habe ich die meistren Beiträge etwas gekürzt, damit alle Schreiber zu Wort kommen können.



    Seit seiner Erscheinung fasziniert das Medium Radio die ganze Welt. Und beginnend mit dem Jahr 2012 feiert diese Welt auch als Zeichen der Anerkennung für diese schier unerschöpfliche und leicht zugängliche Informationsquelle am 13. Februar eines jeden Jahres den World Radio Day — den Welttag des Radios. Das Thema der UNESCO für 2015 lautete Innovation und Jugend“.



    Den ersten Beitrag erhielten wir von Andreas Mücklich aus Berlin. Er schrieb:



    Was den “Welttag des Radios” betrifft, denke ich, dass das Radio nach wie vor ein wichtiges Medium ist. Ob als eigenständiges Gerät oder im Internet. Um Informationen wie Nachrichten oder aktuelle Berichte zu erhalten oder sei es nur, um den Wetterbericht zu hören, ist das Radio unverzichtbar. Auch wenn es immer wieder tot gesagt wird, ist es doch immer noch lebendig und ich denke, dass es noch eine ganze Weile so bleiben wird! Für mich persönlich, wen wird es wundern, ist Radio vor allem ein Medium, um ausländische Radiostationen zu hören wie zum Beispiel RRI. So erhalte ich ausführlichere Nachrichten, als sie mir die deutschen Medien bieten können. Natürlich nutze ich das Radio nicht nur dafür, sondern ich höre auch Musik darüber. Ich bin auch deshalb froh, dass es das Internet(-radio) gibt. Denn so gibt es doch für jeden Musikgeschmack mindestens einen Radiosender! Im Gegensatz zu früher, wo es eine Handvoll Sender gab und nur zu bestimmten Zeiten eine bestimmte Musik zu hören gab.



    Ich denke, dass es Dank des Internets mehr Möglichkeiten gibt, ein eigenes Radio zu produzieren. Das kann auch interessant für junge Menschen sein. Wie zum Beispiel das “Ägyptisch-Deutsche Radio” (https://www.facebook.com/egygerman.radio?fref=ts). Es wird von jungen ägyptischen Jugendlichen betrieben. Es sind (teils ehemalige) Studenten, die Deutsch studieren und eine Brücke von Ägypten nach Deutschland schlagen wollen. Ich finde es eine gute Idee, auch wenn nicht alles perfekt läuft.





    Von Berlin geht es weiter nach Nideggen, ca. 50 Km von Aachen und Köln entfernt und nur 30 Km bis Belgien.






    Roman Lausberg wohnt in diesem Grenzgebiet, ist selber Radiomacher und schickte uns eine Audiobotschaft, in der er sich vorstellt und uns seine Gedanken über die Zukunft des Radios mitteilt. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Hören wir seine Message.




    Und jetzt geht es nach Thüringen und damit zu Michael Lindner aus Gera. Unser langjähriger Hörerfreund äu‎ßerste sich über seine Jugendzeit und beschrieb, wie er mit dem Medium Radio herangewachsen ist:



    Seit meiner frühsten Jugend bin ich dem Medium Radio verfallen, als ich durch Zufall 1971 eine deutschsprachige Sendung aus Bagdad hörte, die damals mein Herz höher schlagen lie‎ß. Dabei interessierte mich anfangs nicht die technische Seite dieser kleinen tragbaren Konzertsäle“, sondern viel mehr das, was über tausende Kilometer aus allen Kontinenten damit zu empfangen war. Und so kam es dann, dass ich gezielt auf Jagd nach fremden Radiostationen stundenlang jeden Tag vor meinem russischen VEF 206 sa‎ß und die reale Welt um mich herum total verga‎ß. So wurde ich wortwörtlich mit dem Radio gro‎ß, verbrachte meine Freizeit hauptsächlich am Radio, während meine Schulkameraden herumstrolchten.



    Da ich mich schon damals mit den Programminhalten vieler internationaler Auslandsdienste auseinandersetzte, hatte ich auch ein überdurchschnittliches Wissen über andere Länder und Völker, wofür ich oft bewundert und beneidet wurde. Aber es blieb immer ein Geheimnis, wo ich mein Insiderwissen her hatte, da es ja zu DDR-Zeiten verboten war, nichtsozialistische Radiosender zu empfangen. Aber diese Sendungen, ob aus Brasilien, Südafrika oder Kanada prägten meine Persönlichkeit in eine Richtung, dass es mir gelang, über den Tellerrand“ der sozialistischen DDR schauen zu können. Das Medium Radio vermittelte mir Informationen, zu denen ich in meiner Heimat absolut keinen Zugang hatte.



    So wurde mir sehr schnell bewusst, dass die Menschen in den kapitalistischen Ländern nicht unsere Feinde waren, so wie es immer prophezeit wurde, sondern sich mit ähnlichen Problemen herumschlagen mussten, wie es in meiner Heimat der Fall war. Ich hatte schon als Jugendlicher mit meinem Radiohobby die Möglichkeit, Brücken der Freundschaft in die weite Welt hinaus zu bauen.







    Ich kann mit Stolz heute sagen, dass die Rolle des Radios meine Jugendzeit gewaltig beeinflusst hat und mir die wundervolle Möglichkeit geboten hat, mich vom vorprogrammierten sozialistischen Alltag etwas zu entfernen. So wurden Reiseträume war, auch wenn es nur eine Reise der Gedanken vor dem Kurzwellenempfänger war. Radio kennt keine Grenzen — Radio baut Brücken! src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Hörerfeund Michael Lindnder mit Gemahlin




    Von Gera geht es weiter nach Mannheim, wo Andreas Pawelczyk zuhause ist. Er setzte sich mit dem Thema Radio und Jugendliche bzw. Jugendsendungen auseinander:







    Jugendliche, die heute Radio hören, kann man zuhause, in der Schule, im Betrieb und beim Freizeitverhalten, z.B. auch Autofahren, erreichen und das mit einem sogenannten “Nebenbei-Medium”. Will man Jugendliche über neue marktfähige Produkte und Dienstleistungen bestenfalls nur informieren, eignet sich das Radio bestens dazu. Einschränkend bleibt allerdings zu berücksichtigen, dass Jugendliche zu fragwürdigen Konsumgewohnheiten animiert und beeinflusst werden wie z.B. das Rauchen.



    Sieht man es zweitens als normal an, dass neue Musikrichtungen zum Lebensablauf eines Menschen gehören, eignet sich das Radio bestens, diese an Jugendliche heranzubringen. Ganze Generationen von Jugendlichen sind mittlerweile mit neuer Musik übers Radio informiert und beeinflusst worden.

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    Hörerfreund Andreas Pawelczyk



    Direkte Innovationen im Radio für Jugendliche waren aber das spezielle Einführen von Jugendsendungen im Radio. Hier gab es auch fast unbegrenzte Möglichkeiten. Wollte man Jugendliche in einer Region über neue Bücher, Theaterstücke und Opern informieren, konnte man das auf seriöse Art auch übers Radio.





    Wir bleiben in Baden-Württemberg und gehen nach Gaggenau-Ottenau zu Bernd Seiser. Er erzählte uns, wie er zum Rundfunkfernempfang kam und bedauert die Entwicklung der letzten Jahre im Kurzwellenbereich.



    Zur Fu‎ßball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland versuchte ich möglichst viel über die daran teilnehmenden Länder zu erfahren. In einer Zeitschrift hatte ich gelesen, aus welchen Ländern zu welchen Zeiten auf welchen Frequenzen deutschsprachige Sendungen auf Mittel- und Kurzwelle zu hören sind. So hatte ich versucht, möglichst viele Länder davon mit meinem ersten Kurzwellenradio zu empfangen.



    Nach der WM habe ich dann auch versucht, die anderen in dieser Übersicht aufgeführten Länder mit Deutschsendungen zu empfangen. Mit der Zeit bin ich dann vom passiven Zuhörer zum aktiven Hörer geworden, der die Stationen dann auch angeschrieben und mit Empfangsberichten über ihre Empfangsqualität in Ottenau informiert hat.



    Das Radio begleitet mich seit über 40 Jahren und ich bedauere sehr, dass sich die Radiolandschaft in den letzten 15 Jahren so negativ verändert hat. Kamen Anfang der 1990er Jahre noch einige Länder mit ihren deutschsprachigen Programmen auf die Kurzwelle hinzu, haben dann nach der Jahrtausendwende immer mehr Stationen ihre deutschsprachigen Programme von der Kurzwelle genommen, was zum gro‎ßen Teil dazu geführt hat, dass bis auf einige Ausnahmen auch der persönliche Kontakt zu mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betreffenden Redaktionen leider abgebrochen ist.



    Ich erfreue mich an vielen Programmen, die noch in deutscher Sprache zu hören sind und hoffe, dass ich auch mit der deutschen Redaktion von Radio Rumänien International noch viele Hörertage am 1. Novembersonntag und viele internationale Weltradiotage am 13. Februar begehen und mitfeiern kann.





    Und nun reisen wir in die Schweiz zu Hans-Martin Friedrich aus Wetzikon. Herr Friedrich war in seiner Jugend ein ausgesprochener Radiobastler und lie‎ß uns seine Erinnerungen sowie ein paar Bilder seiner Empfänger zukommen:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Das Radio war für mich in meiner Jugend eine Möglichkeit, auf technischem Gebiet kreativ zu sein, und schon früh habe ich begonnen, ausländische Radiosendungen zu hören. Leider war meine Ausrüstung sehr bescheiden, da meine Eltern zu einer spartanischen Lebensweise neigten und daher der Überzeugung waren, sie dürften mich nicht mit technischen Geräten verwöhnen
    Sondyna-Radio (Foto: H.M. Friedrich)







    Meine Radios habe ich mir daher selbst bauen müssen, aber das durfte ich. So habe ich mir nicht nur die Radiotechnik erobert und meine handwerklichen Fähigkeiten geübt, sondern auch gelernt, wie eine technische Anschaffung als sinnvoll dargestellt und beurteilt werden kann, so dass ich mir auch heute noch keinen technischen Ramsch anschaffe. Aber dazu hat auch die Modelleisenbahn beigetragen. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    UKW-Vorsatz (Foto: H.M. Friedrich)






    Aus der Schweiz geht es nun nach Wien zur Herrn Wolfgang Waldl. Er setzt sich mit dem Medienverhalten der Jugendlichen auseinander.



    Innovation hei‎ßt Erneuerung und das ist immer gut. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, sagt man. Es stimmt nicht immer. Auch sollte nicht alles nachgeäfft werden. Veränderungen sind aber immer gut.



    Die neuen Medien, besonders Internet, Facebook, Mobiltelefon u.a. stellen eine gro‎ße Konkurrenz für Zeitung und Radio dar. Gerade bei der Jugend kann man beobachten, wie wenig Zeit viele mit herkömmlichen Medien verbringen. Man vergnügt sich auf Massenveranstaltungen und viele laufen dem Zeitgeist hinterher.



    Radiohören hei‎ßt Entspannen und Abschalten des täglichen Einerleis, viele können das nicht mehr. Sie starren immer wieder auf Botschaften auf ihrem Mobiltelefon. Natürlich muss das Radio Qualität bieten, es muss kundenorientiert sein und Vielfalt bieten. Viele Sender senden einen Eintopf aus seichter, meist US-Unterhaltungsmusik und sind so für viele nur eine Geräuschkulisse.



    Was die Jugend betrifft, so hat sie sich, weil man an sie viel zu wenig gedacht hat, anderen Medien zugewandt. Hoffen wir auf ein Umdenken, damit unser geliebtes Medium Radio noch lange auf Sendung bleiben kann.




    Von Österreich zurück nach Deutschland. Klaus Nindel aus Leipzig hört Radio seit seiner Jugend und ist auch mit den neuen Technologien und Medien bestens vertraut:



    Radio höre ich regelmä‎ßig schon seit meiner Jugend im Nachkriegsdeutschland. Mein erstes Gerät war ein sog. “Detektorempfänger”, der aus wenigen Bauteilen schnell und billig selbst zu bauen war. Und sogar den Ortssender noch hören lie‎ß, wenn eine der damals üblichen “Stromsperren” war. Später dann, in der DDR, war das Radio ein unverzichtbares Mittel, um zu Informationen aus Westdeutschland und dem Ausland zu kommen. Und das Radiohören wurde dann sogar zu einem Hobby von mir, ich hörte auf Kurz- und Mittelwelle viele ausländische Sender aus West und Ost, schrieb diese an mit der Bitte um Bestätigung und erhielt so aus über 100 Ländern Bestätigungsbriefe oder Karten (sog. QSL-Karten). Und heutzutage kann ich mit Hilfe eines Computers, eines Tablets oder eines Smartphones ohne gro‎ße Empfangstechnik die ganze Welt im Radio hören. Und Dank des öffentlich rechtlichen Rundfunks in Deutschland genie‎ße ich oft Radio-Direktübertragungen von Konzerten mit klassischer Musik.




    Zum Schluss möchte ich die Zeilen eines jungen Hörers aus Deutschland verlesen. Alexander Buşneag schrieb uns allerdings auf Rumänisch, was mich aber nicht daran hindert, einen Auszug aus seiner E-Mail in deutscher Übersetzung zu bringen:



    Ich bin 19 Jahre alt, bin in Deutschland geboren und lebe auch hier. Ich höre seit vielen Jahren RRI und zwar verfolge ich sowohl die Programme in Rumänisch als auch jene in Deutsch, Französisch und anderen Sprachen. Die RRI-Redakteure kommen den Hörern entgegen und bringen Informationen über die rumänische Kultur und touristische Ziele im Land.



    Obwohl das Internet eine Menge Vorteile mit sich bringt, bleibt das Radio die einzige Möglichkeit, sich kostenlos und absolut überall (also zu Hause, im Auto, im Ausland etc.) zu informieren. RRI auf Kurzwelle ist meine Informationsquelle, ungeachtet dessen, wo ich mich befinde. Die Radiowellen sind somit eine wichtige Grundlage der Demokratie. In Ländern wie China, aber auch in der uns näheren Türkei wird das Internet zensiert. Die Sicherung der Demokratie durch Informationen für den Bürger ist wichtiger als das von manchen Ländern durch die Einstellung der Kurzwellensendungen eingesparte Geld.



    Mit diesem Plädoyer unseres jungen Hörers aus Deutschland für das Radio und eine demokratische Gesellschaftsordnung ist die Sendezeit für den Funkbriefkasten schon verbraucht. Sorin Georgescu dankt Ihnen fürs Zuhören und wünscht Ihnen noch angenehme Minuten auf unserer Wellenlänge.



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 10.11.2013

    Hörerpostsendung 10.11.2013

    Liebe Freunde, herzlich wilkommen zur Hörerpostsendung von RRI. Wie Sie wissen, hatten wir vergangenen Sonntag den Hörertag bei RRI. Anlass war das Jubiläum des Rumänischen Rundfunks, der am 1. November 85 Jahre alt geworden ist. Das Thema der Sendung war die Zukunft der Ausslandssender und seiner Programme. Dabei waren unsere Hörer ermuntert, uns ihre Gedanken mitzuteilen über die Rolle der Auslandssender in einer globalen Welt, in der der Zugang zu Information zwar von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich ist, aber doch immer leichter wird. Die Hörer-Zuschriften haben all unsere Erwartungen übetroffen. Insgesamt 190 Hörer-Beiträge aus der ganzen Welt gingen bei uns ein, davon 25 Zuschriften allein an die deutsche Redaktion. Damit landete der Deutsche Dienst auf Platz drei, mehr Zuschriften erhielten nur die Englische Redaktion (46) und die Spanische Redaktion (40). Für die Sendung hatten wir die Qual der Wahl. Auch haben wir versucht, unseren Hörer Reiner Peuthert aus Deutschland anzurufen, zuletzt am Donnerstag und Freitag vor der Sendung, da er seine Bereitschaft für ein aufzuzeichnendes Gespräch signalisiert hatte. Leider hat es nicht geklappt, unter der angegebenen Nummer haben wir niemanden erreicht.



    Vergangenen Sonntag wurden 15 Beiträge verlesen, mir verbleibt die Aufgabe, am heutigen und nächsten Sonntag die restlichen 10 in leicht gekürzter Form unter die Hörer zu bringen. Sämtliche Beiträge in deutscher Sprache sind in ungekürzter Form für Internetnutzer allerdings schon nachzulesen, zu finden sind sie hier.



    Und jetzt zu den ersten 5 von den 10 verbliebenen Beiträgen.



    Unser Stammhörer Gérard Koopal (aus Almere, NL) plädiert für den Fortbestand der Radiosendungen über die gute alte Kurzwelle:



    Liebe Redaktion,



    Ihre Frage, wie ich die Zukunft des Radios sehe, ist einfach zu beantworten: Es soll weiter gehen! In Zeiten von Krieg, Unruhen, Terrorismus, Umweltproblemen u.s.w. ist das Radio immer noch ein vertrautes Medium, um sich zu informieren! Auch wenn es Telefon, Fernsehen und Internet gibt, bleibt das Radio die erste Wahl. Warum? Ein Radio kann man mitnehmen und funktioniert immer. (Batterien gibt es überall.) Einen Fernseher mitzunehmen, ist etwas schwieriger, und Internet oder Handys sind störanfällig und das nicht nur in Krisenzeiten.



    Haben Sie mal versucht, niederländisches Fernsehen oder Radio zu empfangen in Rumänien? Gelingt fast nie wegen der Kodierungen. Ich nehme immer ein kleines (KW)- Radio mit auf Reisen. Es stört mich dann auch, dass immer mehr Länder die KW abschalten.



    Wie Informationen noch besser auf die Hörer abgestimmt werden können, ist für jeden anders. Ich möchte gerne erfahren, wie die Wirtschaft, Politik und Umwelt aussieht in einem Land, was dort passiert aus dem Blickpunkt des Landes selber. Wie sieht man bestimmte Ereignisse in einem Land und dem Rest der Welt? Was will man in der nahen Zukunft machen? Wie geht es dem Volk? Was ereignete sich in der Geschichte und wie wirkt sich das heute aus? Was macht man, um die eigene Kultur für die Zukunft zu bewahren?



    Internet sehe ich eher als Ausweitung des Angebots und nicht als erstes Medium! Was soll ich übrigens im Internet mit einer rumänischen Webseite anfangen, die ich nicht verstehe? Es dauert auch zu lange, um sie zu übersetzen, oder es erfordert zu viel Mühe.



    Damit sind wir wieder zum Ausgangsspunkt: ein Radio für das Ausland in einer Sprache, die ich verstehe, informiert mehr als tausend Internetseiten!




    Hans-Martin Friedrich (aus Wetzikon, CH) sieht die Rolle des Internets in der Übertragung der Radiosendungen prinzipiell positiv, wenn auch sein Optimismus vom heutigen Stand der Technik etwas gedämpft wird:



    Das Internet hat viel verändert. Wir können zuhause alles Mögliche aus fremden Ländern lesen oder hören. Manche Lokalsender aus Südamerika können wir hier auch bei uns empfangen. Aber wen interessiert das? Für Leute, die aus jenen Gegenden kommen, mag das ja eine wichtige Verbindung zur alten Heimat sein. Für den ausländischen Hörer sind solche Sendungen eher langweilig.



    Wenn ich die Programme des Schweizer Radios oder der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland anschaue, könnte ich mir vorstellen, dass diese Programme einen ausländischen Hörer, der des Deutschen mächtig ist, eher interessieren könnten, da sie im Gegensatz zum südamerikanischen Lokalsender ein ähnlich gutes Informationsangebot bereitstellen wie eine Tageszeitung.



    Wir sehen, dass diese hochstehenden Programme viele Bedürfnisse abdecken würden, aber sie können die Sprachbarriere nicht überspringen. Also muss ein Auslandprogramm her, das in einer gängigeren Sprache als Deutsch, Rumänisch oder Rätoromanisch gesendet wird. Ja, auch die vierte und kleinste Landessprache der Schweiz hat ihr eigenes Radioprogramm. Auf UKW kann man es nur in Graubünden hören, der Rest der Schweiz und der Welt wird über das Internet versorgt.



    In einer Zeit, wo im Internet jeder jeden Unfug verbreiten kann, ist es umso notwendiger, dass es immer noch Anlaufstellen gibt, bei denen man dasvon ausgehen kann, dass die dort veröffentlichten Informationen auf ihre Zuverlässigkeit geprüft worden sind. Für das Programm des südamerikanischen Lokalsenders und die darin enthaltenen Nachrichten interessiert sich hier in Europa keine breitere Öffentlichkeit, es sei denn, es wäre etwas darunter, was die ganze Welt betrifft, etwa ein Attentat auf einen hochrangigen Politiker.



    Und so gibt es Nachrichten erster Ordnung, die für die ganze Welt interessant sind, Nachrichten, die ein ganzes Land betreffen und Regionalnachrichten, die nur eine einzelne Stadt und ihre Nachbarschaft betreffen. Das hei‎ßt: Auslandssender, die der übrigen Welt die wichtigsten Ereignisse berichten, die in einem Land geschehen, sind durchaus sinnvoll; sie sind auch eine wichtige Hilfe bei der Standortförderung oder beim Anwerben von Investoren.



    Anders sieht es auf der technischen Seite aus. Das Internet wird in aller Voraussicht auch die Aufgaben der Kurzwelle nach und nach übernehmen. Das hat verschiedene Gründe: Zunächst einmal schränken die Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit die Möglichkeiten der Sender massiv ein. Diese Forderung hat in der Schweiz auch zum Abschalten der Mittel- und Kurzwsellensender geführt, und in Deutschland ist die Sendeleistung vieler Sender massiv gedrosselt worden. Hinzu kommen die Stromkosten.



    Wie könnte die Zukunft aussehen? Die Auslandsdienste werden aller Voraussicht nach vermehrt im Internet senden und auf diesem Weg auch ihre Hörer finden. Google macht das möglich. In den industrialisierten Ländern wird man die für das Internet notwendige Infrastruktur weiter ausbauen. Vielleicht ist die Technik eines Tages sogar so weit fortgeschritten, dass man mit einem Internetradio und einem passenden Adapter jedes beliebige Hörfunkprogramm an jedem beliebigen Ort drahtlos wird empfangen können.



    Zurück zu den Inhalten: Egal, auf welchem Wege Radiosendungen den Weg zum Hörer finden, wichtig ist, dass die Radiosendungen von inhaltlich hoher Qualität sind. Und für die deutschen Dienste des rumänischen Radios, wie könnte es da weitergehen? Es ist auch für Rumänien wichtig, dass die deutsche Sprache im Land nicht ausstirbt, sondern weiter gepflegt wird, obwohl mittlerweile viele Angehörige der deutschsprachigen Minderheit nach Deutschland ausgewandert sind.



    Vielleicht gibt es eines Tages auch in Rumänien einen landesweiten deutschsprachigen Radiokanal nach dem Vorbild von Radio rumantsch in der Schweiz, der dann das deutschsprachige Ausland und damit auch die ausgewanderten Rumäniendeutschen über Rumänien informiert und gleichzeitig die deutsche Sprache im Land fördern hilft.




    Auch Herbert Jörger (aus Bühl, Baden-Württemberg) ist relativ zuversichtlich, was die Entwicklung der Technik anbelangt, die Zahlen der Hörer, die Auslandssender einschalten, sieht er in Zukunft allerdings weiter schrumpfen:



    Die Kurzwellenausstrahlung hat sich seit der Gründerzeit bis heute wesentlich gewandelt. Teilweise kann man Ihre heutige Aussendug über Kurzwellenradios, dem Fernsehen, über Internetausstrahlungen oder auch mit dem Handy empfangen. Ich habe mehrere Internetradios, diese haben aber das Manko, dass sie mit Ihren Teleskopantennen noch Schwierigkeiten haben, den fernen Sender störungsfrei zu empfangen.



    Die hiesige Wirtschaft hat bei der Entwicklung der neuen Technik und der Radiogeräte noch nicht richtig mitgewirkt. Die jüngeren Leute werden die Sendungen auswärtiger Kurzwellensender per Stream über ihren Computer hören. Die älteren Menschen werden dies nicht tun, da es für sie zu umständlich ist.



    Bei Stromausfall hilft da nur der Empfang der analogen Kurzwelle. Auch die Entwicklungsländer sind nur über diese Art zu erreichen. Viele Menschen haben wegen ihrer Arbeit gar keine Zeit oder Lust, sich den ausländischen Runfunkanstalten zuzuwenden. Es wird da wohl nur ein kleiner Teil der Bevölkerung sein, der sich der Mühe um den Empfang von ausländischen Rundfunksendern widmet.




    Klaus Pfahl (aus Elsnigk, Sachsen-Anhalt) schätzt als eingefleischter Kurzwellenhörer besonders die Informationsangebote über Rumänien, denn in Deutschland seien sie ja nicht so üppig:



    Obwohl der Trend der Medien immer mehr zum digitalen Informationsangebot übergeht, so sollte doch auch die analoge Verbreitung beibehalten werden, was gerade die Mittelwelle und Kurzwelle betrifft; leider muss ich mit Tränen in den Augen feststellen, dass immer mehr Sender in besagten Hörfunkbereichen verschwinden, — und es ist wirklich traurig, dass gerade ein Land wie Deutschland überhaupt keine deutschsprachigen Sendungen (Abschaltung der Deutschen Welle, des Bayrischen Rundfunks usw.) auf Kurzwelle mehr anbietet und man bei Reisen auf andere deutschsprachigen Sender angewiesen ist.



    Aus diesem Anlass wünsche ich Ihnen und auch mir (als Zuhörer) ein noch sehr langes Stehvermögen und Beibehaltung der Kurzwellensendungen, bitte weiter so mit Ihren interessanten Programmangeboten.




    Niki Paul Brandstetter (aus Mariensee am Wechsel, A) hört unsere Sendungen erst seit 5 Jahren, dafür aber regelmä‎ßig, meistens am Sonntag und stets über Kurzwelle:



    In der Zeit von neuen Kommunikationsmedien finde ich, dass eine Ausstrahlung wie jene von RRI sehr wichtig ist. Ohne viel technischen Aufwand kann man ein hohe Anzahl von Interessenten erreichen. Früher hat es auch Austria International gegeben. Vor 4 Jahren wurde der Sendeturm gesprengt. Man muss jetzt volles Vertrauen in Internet und Satelliten-Kommunikation haben. Mir ist es im Ausland öfters passiert, dass es nicht nur in entlegenen Gebieten, sondern sogar in der Stadt schlechten Internetzugang gibt.



    Ich habe meistens beschränkten Zugang zum Mobil-Netz und Internet aufgrund meines Wohnortes und bin sogar manchmal froh darüber, da ich sonst nicht auf die Idee über Rundfunk gekommen wäre.



    Es wäre schade, wenn RRI nicht mehr über Kurzwelle ausstrahlen würde.



    Zum Schluss ganz geschwind die Posteingangsliste. Ein besonderer Dank geht an Bernd Pätzold (aus Stolpen, Sachsen), der uns nebst seinem Empfangsbericht einen Wandkalender für 2014 schickte. Weitere Postbriefe aus Deutschland erhielten wir von Reiner Peuthert (danke auch für die kleine Spende für unsere Kaffeekasse) , Hans-Peter Themann, Peter Möller (danke auch für die Postkarte und Prospekte aus dem Kurort Bad Sooden-Allendorf), Monika und Horst Kuhn, Heiner Finkhaus. Aus der Schweiz meldete sich Sandro Blatter.



    E-Mails gingen in den letzten zwei Wochen und bis Freitagmittag von folgenden Hörern ein: Günter Jakob, Jörg Hoffmann, Siegbert Gerhard, Hendrik Leuker, Herbert Jörger, Petra Kugler, Gerd Brüschke, Erich Kröpke, Gerhard Brüning, Bernd Seiser, Yigal Benger, Klaus Nindel, Thomas Drescher, Dieter Feltes (alle aus Deutschland) und Georg Pleschberger (aus Österreich).



    Das Online-Formular nutzten Paul Gager (Österreich), Claudio Alfredo Martijena (Argentinien) sowie Horst Cersovsky, Hendrik Leuker, Waldemar Scheu, Thomas Blanke und Klaus Nindel (alle aus Deutschland).



    Audiobeitrag hören:



  • Sendung zum Hörertag 2013

    Sendung zum Hörertag 2013

    Am 1. November 2013 wurde der Rumänische Hörfunk 85 Jahre alt. Es war dies ein Jubiläum, auf das wir stolz sein dürfen, und ein feierlicher Anlass, der uns mehr oder weniger nostalgisch stimmte, aber gleichzeitig Fragen für die Zukunft aufwarf. Somit waren auch Sie, unsere Hörerinnen und Hörer, anlässlich des Hörertags 2013 bei Radio Rumänien International gefragt, sich Gedanken über die Zukunft der Auslandssender zu machen.



    Wir baten Sie, uns mitzuteilen, wie sich Ihrer Auffassung nach die Auslandssender in den kommenden Jahren entwickeln werden und welche Erwartungen Sie mit der Zukunft verbinden. Wie könnte das globale Angebot der eigens für das Ausland konzipierten Programme künftig strukturiert sein und wie umfangreich wird es sein? Welche Übertragungswege werden die meisten Ausslandssendungen in Zukunft nutzen? Wie sehen Sie die Rolle der Auslandssender in einer Welt, in welcher der Zugang zu Information immer leichter wird?



    Insgesamt 26 Beiträge in deutscher Sprache erhielt unsere Redaktion bis Ende der vergangenen Woche. Da die ca. 50-minütige Sendezeit nicht ausreichte, um alle Hörerbotschaften im Programm zu berücksichtigen, bieten wir an dieser Stelle sämtliche deutschsprachige Beiträge unserer Hörer zum Nachlesen oder auch Herunterladen an. Die Beiträge sind ungekürzt und in der Form, in der wir sie erhalten haben, allein die genaue Anschrift des Absenders wird aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Klicken Sie auf den jeweiligen Namen, um den Beitrag des entsprechenden Hörers zu lesen.



    Andreas Karger (D)


    Bernd Seiser (D)


    Christoph Paustian (D)


    Dieter Feltes (D)


    Fritz Andorf (D)


    Georg Pleschberger (A)


    Gérard Koopal (NL)


    Hans-Martin Friedrich (CH)


    Herbert Jörger (D)


    Joachim Verhees (D)


    Jörg-Clemens Hoffmann (D)


    Jürgen Florenkowski (D)


    Klaus Pfahl (D)


    Martin Brosche (D)


    Monika Kuhn (D)


    Niki Paul Brandstetter (A)


    Renate & Günter Traunfellner (A)


    Ronny Weiner (D)


    Siegbert Gerhard (D)


    Tim Rauhut (D)


    Ulrich Wicke (D)


    Werner Hoffmann (D)


    Werner Schubert (D)


    Wolfgang Kühn (D)


    Wolfgang Waldl (A)


    Yigal Benger (D)



    Zu unserem Jubiläum erhielten wir auch eine Botschaft von Ingrid Deltenre, der Leiterin der Generaldirektion der European Broadcasting Union (EBU) in Genf. Im folgenden Absatz klicken Sie rechts das Audiosymbol an, um die Originalbotschaft in englischer Sprache zu hören. Links ist die deutsche Übersetzung zu lesen:







    Liebe Hörerinnen und Hörer,


    Liebe Mitglieder des Vorstands,



    Heute feieren wir alle das Jubiläum des 85-jährigen Bestehens von Radio Rumänien. Radio Rumänien ist ein respektiertes und äu‎ßerst geschätztes Mitglied der Gemeinschaft der Radiosender, die in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) vertreten sind. Der Rumänische Rundfunk trägt nicht nur mit phantastischen Konzerten zu den Ausstrahlungen im grö‎ßten Konzertsaal der Welt bei, sondern beteiligt sich auch an der Diskussion über die Zukunft des Radios. Die Programme von Radio Rumänien sind in diesen 85 Jahren von Regierungen, Krieg, Technologie, aber in erster Linie von den Gestaltern und den Hörern geprägt und mitgeformt worden. Ich wünsche Ihnen allen im Namen der Europäischen Rundfunkunion viel Glück und hoffe, dass Sie Ihr Engagement fortführen und dass Ihnen die Hörer weiterhin treu bleiben, ungeachtet der verwendeten Empfangsausrüstung. Wenn dies in Erfüllung geht, dann bin ich mir sicher, dass Radio Rumänien eine strahlende Zukunft hat.

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    Die am Hörertag aus Zeitgründen nicht berücksichtigten Beiträge werden in der Hörerpostsendung Funkbriefkasten vom 10.11. und 17.11.2013 verlesen.



    Sendung zum Hörertag vom 3. November 2013 hören: