Tag: Höhle

  • Naturpark Königstein: einmalige Landschaft, vielfältige Tier- und Pflanzenwelt

    Naturpark Königstein: einmalige Landschaft, vielfältige Tier- und Pflanzenwelt

    Unser heutiges Reiseziel erstreckt sich auf fast 15.000 Hektar, liegt etwa 200 Km nördlich von Bukarest und beeindruckt durch atemberaubende Naturlandschaften. Der Nationalpark Piatra Craiului (dt. Königstein) fällt durch die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf. Demnach wurde der Nationalpark Piatra Craiului schon 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt. Sowohl Fachleute wie auch Touristen erkennen das Naturschutzgebiet Piatra Craiului als einen der schönsten Naturparks landesweit an. Mehr Einzelheiten dazu lieferte Mircea Vergheleţ, der Verwaltungsleiter des Nationalparks Piatra Craiului:



    Wer in einer Höhe von über 2000 m steigt, trifft auf eine einmalige Landschaft. Der für die rumänischen Gebirge typische Kalkstein hat in Piatra Craiului überdimensionierte Felsen entstehen lassen. Es gibt sehr steile Felswände, vor allem am westlichen Berghang. Hier sind die spektakulärsten Wander- und Kletterstrecken. Der Wanderweg über den Bergkamm ist ebenfalls spektakulär. Es lohnt sich wirklich bis zum Gipfel zu steigen, die Anstrengung wird entsprechend belohnt.“




    Die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit im Nationalpark-Gebiet Piatra Craiului ist eine mittelalterliche Burg, erbaut im 14. Jahrhundert — das Schloss Bran (dt. Törzburg). Die Burg wurde auf einem Felsen errichtet, etwa 40 m über dem Boden. Die Burg hat vier Verteidigungstürme und ist durch eine totale Asymmetrie charakterisiert. Mehr dazu von Bogdana Balmuş, PR-Managerin im Schloss Bran:



    Die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit in Rumänien ist Schloss Bran. Es ist ein lebendiger Ort, der seine Geschichte mit Leidenschaft und Professionalismus erzählt. Es erzählt Geschichten mit Rittern und Prinzessinnen aus dem Mittelalter. Da geht es auch um die schöne Geschichte, geschrieben von Königin Maria, der wir den heutigen Zustand des Schlosses zu verdanken haben. Denn zu ihrer Zeit sind die meisten Sanierungsarbeiten am Schloss unternommen worden. Und selbstverständlich erzählt das Schloss die Legende des Grafen Dracula. Diese Legende zieht zahlreiche Touristen aus dem Ausland an. Jedes Jahr versuchen wir, die vorhandenen Geschichten, um neue attraktive Besonderheiten zu ergänzen. Au‎ßerdem haben wir eine gro‎ße Überraschung für unsere Gäste. Wir sanieren derzeit den Aufzug des Schlosses. In naher Zukunft soll er eine in Südosteuropa einmalige Multimedia-Show liefern.“




    Andererseits sollte ein Besuch der Dâmbovicioara-Höhle nicht verpasst werden. Dâmbovicioara ist einer der Zugänge zum Naturpark Piatra Craiului. Raluca Busuioc, Mitarbeiterin bei der Touristeninformation Dâmbovicioara, lieferte uns mehr Einzelheiten dazu:



    Die Besucher finden am Eingang in die Höhle Dâmbovicioara sämtliche Informationen über die Zeit, als die Höhle entdeckt wurde. Darüber hinaus erfahren sie, dass hier Überreste von Bären aufgefunden wurden. Im Naturschutzgebiet Piatra Craiului gibt es etwa 50 Höhlen. Dâmbovicioara ist bekannt, weil sie für Besucher spektakulär eingerichtet wurde. Es gibt eine beleuchtete 250 m lange Passerelle, über die man in die Höhle hineingehen und den Innenraum sehen kann. Die Höhle umfasst auch viele Galerien, die der Öffentlichkeit versperrt sind.“




    Den Nationalpark Piatra Craiului kann man auch über die Zărneşti-Klamm (rum. Cheile Zărneştiului) erreichen. Die steilen Felswände eigenen sich perfekt zum Klettern. Hier wurden im Laufe der Zeit unzählige Kletterstrecken eingerichtet. Die längste Strecke hat 115 m.

  • QSL 1 / 2015: Movile-Höhle nahe Mangalia

    QSL 1 / 2015: Movile-Höhle nahe Mangalia

    Die sich in der Nähe der Hafenstadt Mangalia am Schwarzen Meer befindende Höhle Movile wurde 1986 entdeckt, als geologische Untersuchungen des Areals hinsichtlich der Errichtung eines Wärmekraftwerks durchgeführt wurden. Die Höhle hat eine Länge von 300 Metern und ist für das breite Publikum nicht zugänglich. Allein Wissenschaftler haben Zugang über einen künstlichen Schacht, an dessen Ende sich die 1-2 Meter hohen, teilweise unter Wasser stehenden Galerien der Höhle befinden.



    Was die wissenschaftliche Welt von Anfang an erstaunt hat, ist das einzigartige Ökosystem der Höhle, das völlig isoliert von der Au‎ßenwelt ist. Die unterirdische Welt der Höhle ist reich an Schwefelwasserstoff, Sauerstoff ist kaum vorhanden, hingegen wurde eine hohe Konzentration von Kohlendioxid (3,5%) und Methan (1-2%) gemessen. Die Erforschung durch rumänische Speläologen Anfang der 1990er Jahre hat zur Entdeckung bis dahin unbekannter Arten von Schnecken, Würmern, Spinnen, Blutegeln und Skorpionen geführt, die in diesem Habitat leben, das für andere Tiere tödlich wäre. Auch das Wasser in der Höhle hat eine andere chemische Zusammensetzung als jenes der Brunnen in der Nähe. Das schwefelhaltige Wasser kommt aus den Tiefen der Erde durch geschlossene Karstkanäle empor und misst 21 Grad Celsius. Die wirbellosen Tiere, die hier leben, weisen eine Depigmentierung (einen Verlust des Hautfarbstoffs) auf und haben auch kein Sehvermögen. Sie ernähren sich von Bakterien und Pilzen, die ihrerseits ihre Lebenskraft aus den warmen Schwefelquellen schöpfen.



    Die Entdeckung dieses Ökosystems, das auf Chemosynthese, und nicht auf Photosynthese basiert, hat die Aufmerksamkeit der Forscher von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA erwirkt. Die US-Wissenschaftler verglichen die Lebensbedingungen in dieser Höhle mit jenen auf dem Planeten Mars. Die Movile-Höhle inspirierte auch den Regisseur Bruce Hunt, der seinen Horror-Film The Cave“ (2005) teils in Rumänien und mit rumänischen Schauspielern in einigen Nebenrollen drehte. Die Höhlen-Szenen wurden allerdings an einer anderen Location in Mexiko gefilmt.