Tag: Holz

  • Energiewende in Rumänien: Verzicht auf fossile Brennstoffe könnte schwierig werden

    Energiewende in Rumänien: Verzicht auf fossile Brennstoffe könnte schwierig werden

    Nach einer Schätzung der WHO tötet die Luftverschmutzung über sieben Millionen Menschen jährlich und macht viele andere krank und arbeitsunfähig. In Europa wäre es laut einer frisch veröffentlichten Studie möglich, durch die Reduzierung der Umweltverschmutzung auf WHO-Standards über 50.000 Todesfälle zu vermeiden. Die Feinstaubverschmutzung wird in städtischen Arealen mit höheren Sterberaten, Herz- und Kreislaufkrankheiten, Atembeschwerden, Schwangerschaftsproblemen und sogar fötalen Missbildungen in Verbindung gebracht.



    Es besteht also dringender Handlungsbedarf in Industrie, Verkehr, aber auch in der Beheizung von Gebäuden mit Holz und Kohle. In der EU wird noch in 18 Ländern Kohle eingesetzt, darunter auch Rumänien, wo die Kohlekraftwerke zumeist einem von zwei gro‎ßen Energiekonzernen gehören — Oltenia oder Hunedoara. Die Betriebseinstellung in Kohlekraftwerken auf internationaler Ebene und die Streichung von Subventionen für fossile Brennstoffe gehören zu den Ma‎ßnahmen, die eine reinere Umwelt begünstigen könnten.



    Im Dezember haben die EU-Staaten beschlossen, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55% gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren. Bis 2050 will die Union sogar klimaneutral werden. Der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg zufolge wurden letztes Jahr 38% des Energiebedarfs in der Union aus erneuerbaren Quellen erzeugt — um 4% mehr als 2019. Dieser Vorsprung reichte für einen Rekord aus — wie die Bukarester Energieexpertin Otilia Nuţu von Thinktank Expert Forum im Gespräch mit Radio Rumänien sagt, kam es vor dem Hintergrund einer aus Pandemiegründen rückläufigen Energienachfrage zu dieser günstigen Entwicklung:



    Die aktuelle Politik hat dazu geführt, dass letztes Jahr erstmalig mehr Energie aus grünen Quellen als aus fossilen Quellen produziert wurde. Es steht zu erwarten, dass sich die Kohlebranche 2021 leicht erholt, aber der Schock wird langfristig dazu führen, dass Kohlekapazitäten geschlossen werden — die Frage ist nun aber, womit wir die Kohle ersetzen. Wir brauchen neue Kraftwerke, die mit der nichtkonstanten Versorgung aus erneuerbaren Quellen fertig werden.“



    Wichtig ist, so Otilia Nuţu, dass wir uns nicht auf Transitlösungen festlegen, die uns dann weitere Probleme schaffen. Sie meint zum Beispiel Gaskraftwerke, die zwar weniger verschmutzen als die Kohlekraftwerke, aber ihre hohen Investitionskosten erst in 30 Jahren amortisieren.



    Während in Europa der Anteil an fossilen Brennstoffen zurückgeht und 2019 bei 71% lag, ist in Rumänien diese Quote etwas höher: 73%. Dumitru Chisăliţă, Chef der Vereinigung für Intelligente Energie, einer zu Energiepolitik forschenden NGO, wirft ein, dass Rumänien in den letzten Jahren zahllosen internationalen Abkommen beigetreten ist, die die Reduzierung der CO2-Emissionen vereinbaren und dabei vor allem auf den Abbau der Kohleinfrastruktur abzielen. Wir müssen uns auf die Zukunft vorbereiten, fordert Dumitru Chisăliţă:



    Schon jetzt sollten wir uns darauf einstellen, dass wahrscheinlich ab 2025 eine Entscheidung kommt, die die Wandthermen betrifft, und 2030 eine zum Verkehr. Dass das kommt, ist bekannt. Es ist demnach in grüne Erzeugung zu investieren, aber auch in die Speicherung — denn die Versorgung aus erneuerbaren Quellen erfolgt nicht kontinuierlich, weil wetterabhängig. Wir — d.h. die Union und Rumänien — müssen deshalb in Speicher investieren, die schnell einspringen, wenn die Erzeugung ausfällt. Das hei‎ßt dann aber auch, dass in die Umgestaltung der Stromnetze zur Anpassung an erneuerbare Energiequellen investiert werden muss. Und nicht zuletzt müssen wir uns den Verbrauch und die Nachfrage ansehen. Denn man diskutiert sehr viel über eine massive Umstellung der Verkehrs von herkömmlichen Treibstoffen auf Elektrofahrzeuge, über die Beheizung, die langfristig bis 2050 nicht mehr mit Holz oder Gas stattfinden soll, sondern mit Strom.“



    Insgesamt, warnt der Energieexperte, geht es hier um gewaltige — auch finanzielle — Anstrengungen für den Aufbau der Stromnetze, die einen solchen Konsum tragen können.

  • Wooba Dark Collection: die etwas anderen Lichtobjekte

    Wooba Dark Collection: die etwas anderen Lichtobjekte

    Als Teil dieses Prozesses wollte ein junges Team eine hochwirksame lokale Wirtschaftskette entwickeln und dabei recycelte Holzmaterialien verwenden. Konkret wollten die jungen Menschen mit einer rumänischen Möbelfabrik zusammenarbeiten und Holzdübel und -leisten, die mit Öl oder einem Lack auf Wasserbasis behandelt wurden, sowie 3D-gedruckte Kunststoffstrukturen einsetzen. Cristina Cerga, Mitbegründerin von Wooba Deco, erzählte uns von den Ursprüngen des Projekts:



    Die Idee entstand, als ich die Produkte von Adrian sah. Ich traf ihn 2019 beim Startarium Crowdfounding Megatlon, wo Adrian modulare Objekte präsentierte, darunter einige der Lampen, die heute Teil der Wooba Dark Collection sind.“



    Sterne, Recycling, Spiel, Licht — das wären die Grundideen des Projekts, das an einem Wochenende im Januar präsentiert wurde. Und wieder einmal erzählte Cristina Cerga, wie viele schöne Ideen spielerisch entstehen:



    Die Idee begann mit einem Spiel. Adrian bastelte einige geometrische Formen für seine Tochter Lara. Es machte ihm Spa‎ß, also entwickelte er seine Leidenschaft weiter. Er fing an, regelmä‎ßige Polyeder mit einer Vielzahl von neuen Formen zu kombinieren. Danach entwickelte er die leuchtenden Produkte, denn wir sehnten uns nach einem Lichtstrahl in dieser dunklen Zeit. Die Marke wurde nämlich Anfang 2020 auf den Markt gebracht. Die fünf Objekte wurden mit einer Tagline — einer Art Werbeslogan — gepaart, die die Menschen zum Träumen anregen sollte. Wir bezeichneten diese Objekte »Lichter für die Seele«. Es sind Designobjekte, die zu 100% in Rumänien hergestellt, von Adrian entworfen und von uns vermarktet werden. Gemeinsam haben wir einen neuen Traum wahr werden lassen. Das war es, was wir mit diesen Lichtobjekten erreichen wollten. Wir wollten, dass wir die Rumänen dadurch zum Träumen bringen.“



    Adrian Bursuc, der Schöpfer der Objekte, beschrieb die Kollektion für uns:



    Dies ist eine Kollektion namens »Dark«. Sie besteht aus fünf Lichtobjekten, die mit Hilfe von Holzdübeln und 3D-Druckern hergestellt wurden. Die Leute sind begeistert, das Konzept ist innovativ und lässt neue Formen entstehen. Meine Tochter war auch begeistert. Jedes Mal, wenn ich in die Werkstatt gehe, will sie mir helfen und sich an den Entwurf beteiligen, sie will beim Zeichnen und Zusammenbauen mithelfen. Alle Beleuchtungsprodukte deuten auf die Sterne hin.“



    In einer Welt der Isolation regt uns Wooba Deco zum Träumen an, so Cristina Cerga:



    Unser Logo enthält eine Konstellation. Beim Erblicken der Sterne sollen die Menschen nämlich anfangen zu träumen, auch während des Tages. Wir haben auch versucht, unsere Objekte jeweils mit einer Geschichte zu paaren, mit der sich die Menschen identifizieren können. Demnach können sie das Licht wählen, das zu ihnen passt. Wenn Sie auf unsere Website gehen, werden Sie fünf Sterne finden. Wir haben sie entsprechen getauft. Und dahinter steckt eine spannende Geschichte. Das Gute und das Böse kann erahnt werden, genau wie im wirklichen Leben. Und wir haben diese Kollektion »Dark« genannt, weil auch die Dunkelheit durch Licht definiert wird. Wenn wir träumen, wenn wir etwas schaffen oder glücklich sind, wird in jedem von uns ein Licht entfacht. Wir hoffen, dass dieses Licht immer weiter leuchtet.“



    Die Lichtobjekte tragen Namen von Sternen. Praktischerweise können sie aufgehängt oder auf eine Fläche gestellt werden — dank ihrer geometrisch regelmä‎ßigen Formen. Das Licht kommt direkt und ungehindert aus dem Inneren, und die geometrischen Strukturen erzeugen angenehme Schatten. Weitere Details lieferte uns Cristina Cerga:



    Wir haben uns für einen Hauptstern in der Kollektion entschieden, den Bennett Star, den wir aufgrund seiner Komplexität den Stern für ruhelose Seelen genannt haben. Wir haben einen natürlichen Stern, der ein Engel des Natürlichen ist, das ist der Ariel Star. Und dann haben wir noch den Aaron Star, Uriel und Luna. Das sind kleinere Sterne. Sie sind aber sehr komplex. Und die Menschen haben die Möglichkeit, ihre Kreativität zu entfalten in Bezug auf diese Sterne. Au‎ßerdem gibt es in unserer Kollektion einige individuell gestaltete Schachteln. Jedermann kann diesen Schachteln eine eigene Bestimmung geben. Wir haben die Deckel dieser Schachteln unbemalt gelassen, so dass jede Box individuell gestaltet werden kann. Sie können die Schachteln zur Aufbewahrung von Souvenirs verwenden. Ein Wooba-Produkt besteht automatisch aus zwei Teilen, so dass die Kunden zusammen mit uns kreativ sein können.“



    Die Künstler hoffen, dass die Menschen mit ihnen zusammen träumen und so dazu beitragen, dass diese Marke im In- und Ausland wächst.

  • Nachrichten 12.02.2020

    Nachrichten 12.02.2020

    Die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten sind am Mittwoch im Hauptquartier der Nordatlantischen Allianz in Brüssel zusammengekommen, um vor allem den Stand der Modernisierung und Anpassung des Bündnisses an die Herausforderungen des regionalen und internationalen Sicherheitsumfelds zu erörtern. Auf der Tagesordnung der zweitägigen Debatten, bei denen Rumänien durch den amtierenden Verteidigungsminister Nicolae Ciuca vertreten ist, stehen die Operationen der Bündnispartner, wobei der Schwerpunkt auf den NATO-Missionen in Irak und Afghanistan liegt. Weitere Themen sind die Zusammenarbeit zwischen der NATO und der Europäischen Union zur Gewährleistung der europäischen und transatlantischen Sicherheit sowie die Bestätigung der NATO durch ihren wesentlichen Beitrag zur gerechten Verteilung der Verantwortung, hieß es vom rumänischen Verteidigungsministerium. Bei der Eröffnung des Treffens forderte Generalsekretär Jens Stoltenberg die Taliban auf, ihr Engagement für die Lösung des Afghanistan-Konflikts und die Beendigung der Gewalt zu beweisen. Das geschieht nur ein Tag nach einem tödlichen Angriff in Kabul.



    Die Europäische Kommission hat Rumänien am Mittwoch in einem Schreiben aufgefordert, die EU-Holz-Verordnung (EUTR) ordnungsgemäß umzusetzen, die es den Unternehmen des Sektors untersagt, Produkte, die aus illegal geernteten Baumstämmen gewonnen wurden. herzustellen und auf dem Gemeinschaftsmarkt zu vermarkten, Dieses Schreiben stellt in der Tat die formelle Eröffnung des Vertragsverletzungsverfahrens dar. Die nationalen Behörden waren nicht in der Lage, die Betreiber wirksam zu überprüfen und angemessene Sanktionen zu verhängen. Die Unstimmigkeiten in der nationalen Gesetzgebung erlauben es den rumänischen Behörden nicht, große Mengen an illegal geschlagenem Holz zu kontrollieren – argumentiert die Europäische Kommission. Die Europäische Kommission räumte Rumänien eine Frist von einem Monat ein, um die notwendigen Maßnahmen zur Behebung dieser Mängel zu ergreifen. Ebenfalls am Mittwoch trat Rumänien in das Vertragsverletzungsverfahren ein, weil es die europäische Richtlinie zur Bekämpfung der Geldwäsche nicht umgesetzt und das nationale Programm zur Kontrolle der Luftverschmutzung nicht verabschiedet hatte. Andere Gemeindestaaten erhielten ähnliche Warnungen, alle haben zwei Monate Zeit, um die gemeldeten Situationen zu verbessern.



    Das Expertenteam der Europäischen Kommission hat am Mittwoch in Bukarest eine Mission zur Evaluierung des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus fortgestetzt. Das Team kam erneut mit dem rumänischen amtierenden Justizminister Cătălin Predoiu zusammen. Besprochen wurde der Plan der Veränderungen der Justizgesetze und die Anpassung der Strafgesetze an die Urteile des Verfassungsgerichts. Am Dienstag diskutierten die EU-Expertem mit dem Justizminister, der ihnen den Entwurf über die Auflösung der Sonderabteilung zur Untersuchung der Richter und Staatsanwälte und den Stand der Diskussionen zu diesem Thema präsentierte. Die Europäische Kommission hatte im letzten Bericht über den Kooperations- und Überprüfungsmechanismus hervorgehoben, dass die Sonderabteilung ein Instrument des politischen Drucks darstellen würde. Im Oktober 2019 hatte die Europäische Kommission die Beibehaltung des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus vorgweschlagen, da sie der Ansicht war, dass Rumänien im Kampf gegen die Korruption und die Unabhängigkeit der Justiz Rückschritte gemacht habe.



    In Bukarest erteilte die Abteilung für Staatsanwälte im Rahmen des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte eine negative Stellungnahme für die Kandidatinnen Gabriela Scutea und Giorgiana Hosu ab, die vom Justizminister Catalin Predoiu für die leitenden Positionen bei der Generalstaatsanwaltschaft bzw. bei der Direktion für die Untersuchung von Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität und des Terrorismus vorgeschlagen worden waren. Eine positive Stellungnahme erhielt nur Crin Bologa, der zum Chefstaatsanwalt der Nationalen Antikorruptionsbehörde vorgeschlagen wurde. Die Stellungnahmen des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte haben beratenden Charakter. Die Entscheidung liegt bei Präsident Klaus Iohannis, der nach einer Begründung die Vorschläge nur einmal ablehnen kann.



    Die Zahl der Todesopfer durch das neue Coronavirus hat am Mittwoch 1.100 weltweit überschritten. Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet eine sehr ernste Bedrohung für den Planeten, obwohl die tägliche Zahl der Krankheiten zurückgeht. Gleichzeitig wurden 99,9% der Todesfälle auf dem chinesischen Festland registriert. Die Weltgesundheitsorganisation hat den offiziellen Namen des Coronavirus – COVID-19 – bekannt gegeben, aber auch, dass ein Impfstoff gegen COVID-19 in den nächsten 18 Monaten nicht produziert wird. Anlass zur Sorge gibt das Coronavirus auch in Europa, wo Infektionsfälle in Deutschland, Frankreich und Italien gemeldet wurden. Am Donnerstag treffen sich die Gesundheitsminister der Europäischen Union in Brüssel zu Gesprächen über dieses Thema. In Rumänien bleiben mehrere Personen, darunter auch chinesische Bürger, unter ärztlicher Beobachtung zu Hause, und die Behörden ergreifen weiterhin Maßnahmen für den Fall, dass Infektionen mit COVID-19 auftreten. In Bukarest wurde ein Raum für aus China zurückkehrende Rumänen eingerichtet; diese werden 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt.



    In Rumänien ist die Zahl der Menschen, die an der saisonalen Grippe gestorben sind, auf 31 gestiegen, nachdem zwei Männer im Alter von 46 und 68 Jahren gestorben sind. Sie waren nicht gegen Grippe geimpft. Am Donnerstag wurde die Grippeepidemie in Rumänien offiziell ausgerufen. Über 3.653 Schüler aus dem ganzen Land sind dadurch betroffen, da der Unterricht in den Schulen teilweise oder vollständig ausgefallen ist. Die Spezialisten sagen, dass die Tendenz der Grippeerkrankungen in den kommenden Wochen steigend bleibt, da viele Rumänen nicht geimpft wurden.

  • Die Woche 10.02.-14.02.2020 im Überblick

    Die Woche 10.02.-14.02.2020 im Überblick

    Die Krise in der rumänischen Regierung ist nicht zu Ende



    Der designierte rumänische Premierminister, der Liberale Ludovic Orban, hat dem Parlament die Liste der Minister und das aktualisierte Regierungsprogramm vorgelegt, um die Investitierungsverfahren einzuleiten. Er sagte, die neue Regierung habe die gleichen Mitglieder wie die, die letzte Woche durch einen Misstrauensantrag entlassen wurde. Der Antrag war von der PSD und der UDMR eingereicht worden, als Reaktion auf die Vertrauensfrage der Orban-Regierung, in zwei Runden zur Wahl der Bürgermeister zurückzukehren. Die Liberalen haben bereits angekündigt, dass sie nicht für die Investierung ihrer eigenen Exekutive stimmen werden, in der Hoffnung, dass dies zu vorgezogenen Wahlen führen wird. Die Sozialdemokraten wünschen keine vorgezogenen Wahlen, und behaupten dass sie zu jeder Art von Wahlen bereit sind. Gleichzeitig benachrichtigen die Sozialdemokraten das rumänische Verfassungsgericht. Sie sind unzufrieden, da Ludovic Orban zum zweiten Mal zum Regierungschef ernannt wurde.



    Rumäniens Wirtschaft, hinauf oder hinunter



    Rumänien verzeichnet ein Wirtschaftswachstum von 3,9% im Jahr 2019 gegenüber 4,4% im Jahr 2018. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Winterwirtschaftsprognose der Europäischen Kommission hervor, die besagt, dass der Trend der wirtschaftlichen Verlangsamung im Jahr 2020 fortgesetzt wird. Die Europäische Kommission hat ihre November-Schätzungen über die rumänische Wirtschaft auf 3,8% für dieses Jahr und auf 3,5% im Jahr 2021 nach unten revidiert. Dem Bericht zufolge wird nur Malta ein größeres Wirtschaftswachstum als Rumänien in 2020 und 2021 in der EU27 verzeichnen.



    Schutzmaßnahmen für die rumänischen Wälder



    Die Europäische Kommission hat Rumänien am Mittwoch in einem Schreiben aufgefordert, die EU-Holz-Verordnung (EUTR) ordnungsgemäß umzusetzen, die es den Unternehmen des Sektors untersagt, Produkte, die aus illegal geernteten Baumstämmen gewonnen wurden, herzustellen und auf dem Gemeinschaftsmarkt zu vermarkten. Dieses Schreiben stellt in der Tat die formelle Eröffnung des Vertragsverletzungsverfahrens dar. Die nationalen Behörden waren nicht in der Lage, die Betreiber wirksam zu überprüfen und angemessene Sanktionen zu verhängen. Die Unstimmigkeiten in der nationalen Gesetzgebung erlauben es den rumänischen Behörden nicht, große Mengen an illegal geschlagenem Holz zu kontrollieren – argumentiert die Europäische Kommission. Die Europäische Kommission räumte Rumänien eine Frist von einem Monat ein, um die notwendigen Maßnahmen zur Behebung dieser Mängel zu ergreifen. Ebenfalls am Mittwoch trat Rumänien in das Vertragsverletzungsverfahren ein, weil es die europäische Richtlinie zur Bekämpfung der Geldwäsche nicht umgesetzt und das nationale Programm zur Kontrolle der Luftverschmutzung nicht verabschiedet hatte. Andere Gemeindestaaten erhielten ähnliche Warnungen, alle haben zwei Monate Zeit, um die gemeldeten Situationen zu verbessern.



    Mehr Implizierung des Staates im Sport



    Große Meister des rumänischen Sports machten diese Woche im Senat von Bukarest einen Appell zur gemäßen Finanzierung dieses Sektors. Die ehemalige Turnerin Nadia Comăneci, die Tennisspielerin Simona Halep und die ehemalige Athletin Gabriela Szabo haben zusammen mit anderen Kollegen haben dafür plediert, dass mindestens 1% des BIP für den Sport bereitgestellt werden soll. Nadia Comăneci dazu:


    Es ist nicht unsere Pflich, hier zu sein. Das Bewusstsein zwingt uns zu versuchen, etwas für diese Generation zu tun, das mindestens das haben muss, was wir hatten, die Möglichkeiten, die wir hatten. Für die heutige Generation ist es wichtig zu sehen, dass sie unsere Unterstützung hat. “


    Die Sportmeister wurden von zwei Senatoren der PSD, in der Opposition, eingeladen, die ein Gesetzentwurf eingeleitet hatten, durch das die Sportbasis der BNR-Arena in der Hauptstadt wieder zum Staat zurückkehren würde. Das Dokument wurde vom Senat verabschiedet und wird von der Abgeordnetenkammer diskutiert, die in diesem Fall das letzte Wort hat.

  • Holz-Recycling: Althergebrachte Haushaltsgegenstände liebevoll restauriert

    Holz-Recycling: Althergebrachte Haushaltsgegenstände liebevoll restauriert

    20 Jahre lang arbeiteten Dana und Vlad Budăi aus Neamţ als Juristen. Eines Tages beschlossen sie, ihrem Herz zu folgen. Und starteten ein neues Leben. Wie es zu einer so radikalen Änderung in ihren Leben kam, erzählte uns Vlad Budăi:



    Unsere Geschichte ist keineswegs originell. In letzter Zeit hat sich ein Trend entwickelt, dem viele folgen — die Leute wollen die Traditionen wiederentdecken. Es ist eine Rückkehr zu den Wurzeln, wir suchen nach unserer Herkunft. Meine Frau erbte ein Haus von ihren Gro‎ßeltern. Und so kamen wir auf den Gedanken, unseren Beruf aufzugeben und etwas Neues anzufangen. Das von meiner Frau geerbte Haus liegt im Kreis Neamţ, bei Tarcău. Es ist ein altes Haus, es wurde irgendwann um 1890 gebaut. Wir beschlossen, das Haus zu sanieren und neu einzurichten. Bei diesem Unterfangen fanden wir im Dachboden, im Keller, im Schuppen zahlreiche alte Gegenstände, Möbelstücke, Haushaltsgegenstände, landwirtschaftliches Werkzeug — alles, was ihre Gro‎ßeltern im und um das Haus aufbewahrten. Wir dachten, es sei schade, all das wegzuschmei‎ßen. Und beschlossen, die gefundenen Gegenstände und Werkzeuge zu reparieren und zu pflegen. Wir wollten sie weiter aufbewahren, in Erinnerung an die Gro‎ßeltern meiner Frau.“




    Die zwei ehemaligen Rechtsberater spezialisierten sich mit der Zeit auf die Restauration alter volkstümlicher Gegenstände. Sie lernten aus der Erfahrung der Einheimischen, der Bauern vor Ort, so Vlad Mihai Budăi:



    Wir unterhielten uns zunächst mit den Nachbarn unserer Gro‎ßeltern — Enkel- und Patenkinder –, die immer schon dort gewohnt hatten. Sie beschäftigten sich mit der Forstwirtschaft, der Bienenhaltung, der Weinherstellung. Sie kannten sich sehr gut mit sämtlichen Tätigkeiten aus, die üblicherweise in einem Haushalt ausgeführt werden, wie z.B Nähen oder Flechten. Sie teilten gerne ihre Erfahrungen mit uns. Ursprünglich war es schlicht ein Hobby für uns. Wir rissen zwei Schuppen nieder und es blieb viel Holz übrig. Da dachten wir, wir könnten das Holz wiederverwerten. Es war sehr altes Holz und wir wollten versuchen, selber etwas daraus zu basteln. Zuerst versuchten wir ein paar Bücherregale daraus zu machen. Im Dachboden hatten wir nämlich auch viele alte Bücher gefunden. Zuerst war es wie gesagt nur ein Hobby. Eine Beschäftigung, die uns entspannen lie‎ß. Die Gro‎ßeltern meiner Frau beschäftigten sich auch mit der Bienenhaltung. Daher versuchten wir auch einen Bienenstock zu reparieren. Wir schafften es, einen sehr stark beschädigten Bienenstock zu retten. Das Holz war verrottet, doch wir arbeiteten viel daran, bis wir das gewünschte Ergebnis erzielten. Wir versuchten Arbeit und Spa‎ß zu kombinieren. Der Schritt von einem einfachen Hobby bis zu einem eigenen Geschäft war dann irgendwie selbstverständlich. Wir versuchen damit der Gemeinschaft, in der wir uns angesiedelt haben, zu zeigen, wie wichtig Traditionen sind. Und dass es sich lohnt, Traditionen und Bräuche zu bewahren und diese weiter zu übermitteln. Damit sie nicht verloren gehen.“




    Wir fragten Vlad Budăi, was für Gegenstände sie restauriert haben:



    Wir retteten erstmals mehrere Aussteuertruhen vor dem Verfaulen sowie mehrere Truhen, in denen Getreide oder Mehl gelagert wurden. Wir renovierten einen Webstuhl, mit dem sie die Tücher und Teppiche herstellten, die sie an die Wand hängten oder auf den Lehm- oder Holzboden legten. Wir haben den älteren Leuten vor Ort gezeigt, dass Traditionen wiederbelebt werden können. Demzufolge haben sie angefangen, neue Ziertücher mit alten Vorlagen wieder zu weben.“




    Nachdem es die Stimmung im Gro‎ßelternhaus nachgestellt hatte, begann das Ehepaar Budăi eine faszinierende Reise durch die Welt der Handwerkerschaft. Die Liebe für das Schöne wurde durch den Wunsch gesteigert, jegliche Holzverschwendung zu vermeiden und demnach den Wald zu schützen. Dazu Budăi:



    Wir stellten schnell fest, dass in der Umgebung nur noch wenig Wert auf Holz gelegt wurde. Die Umwelt wurde in keiner Weise geschont. Wir bemerkten, dass es kaum eine umweltschonende Ausbildung der Menschen gab. Die Einheimischen schützten den Wald überhaupt nicht. Der Tarcău-Becken ist wohlbekannt in der Umgebung. Die gleichnamige Ortschaft erstreckt sich auf eine gro‎ße Oberfläche. Dennoch war die Verschwendung verhältnismä‎ßig gro‎ß — stellten wir betrübt fest. Es wird so viel über das grüne Gold gesprochen, das erhalten werden soll. Die Wälder müssen geschützt werden, hei‎ßt es immer. Dennoch gelangt eine gro‎ße Menge des rumänischen Holzes ins Ausland. Aus diesem Grund besuchten wir mehrere Holzfabriken und Forstbetriebe und baten die Verantwortlichen, das Holz, das sie nicht mehr verwenden, für uns aufzuheben. Denn wir können es gut einsetzen, es mit Leben füllen. Wir schaffen gerne Gegenstände aus Holz. Sie sind nützlich und erfüllen zugleich einen dekorativen Zweck.“




    Das Ehepaar Budăi ist der Ansicht, mit der Sanierung des Gro‎ßelternhauses habe es einen wertvollen Schatz gefunden: das alte Holz, das vom Haus oder von alten Möbelstücken stammte, Seil, Sackstoffe und viele andere Materialien, die sonst in Vergessenheit geraten wären. Und sie beschlossen, ein Geschäft zu gründen. Eine Art Fabrik für altes geheimnisvolles Zeug. Der Wert ihrer Initiative wurde in der Tat anerkannt, so Vlad Budăi. Er erzählte uns mehr über das jüngste Projekt:



    Derzeit arbeiten wir an einem Projekt zusammen mit dem Kultur- und Tourismuszentrum Golia in Iaşi. Es geht um ein Projekt, bei dem die Stube einer Prinzessin in der Moldau nachgestellt werden soll. Eigentlich geht es um das Schlafzimmer, in dem die untreuen Prinzessinnen eingesperrt wurden. Sie mussten in dem Zimmer ihr ganzes Leben lang verbringen und so für ihre Untreue bü‎ßen. Wir werden die betreffende Stube möblieren. Ein Teil der Möbelstücke bringen wir, einen anderen Teil werden wir nachstellen. Wir werden uns bemühen, die Klosterstimmung der damaligen Zeit ins Leben zu rufen.“




    Eine nennenswerte Initiative, die an vergangene Zeiten träumen lässt und Ruhe einflö‎ßt.

  • Behörden stellen Anstieg der illegalen Baumfällungen fest

    Behörden stellen Anstieg der illegalen Baumfällungen fest

    Laut einem Bericht des Verbands Greenpeace România ist die Zahl der illegalen Baumfällungen gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden demnach knapp 35.000 illegale Baumfällungen registriert. Von den 2005 verzeichneten Fällen wurden 32% als Straftaten eingestuft und hierzu die entsprechenden Ermittlungen eingeleitet, während 68% als Ordnungswidrigkeiten galten — die Bu‎ßgelder beliefen sich auf etwa 6,6 Millionen Euro. Valentin Sălăgeanu leitet die Kampagnen für Greenpeace România.



    Ab 2012, seitdem Greenpeace România die Berichte erstellt, ist die Anzahl der illegalen Baumfällungen konstant gestiegen. Hatten wir für den Zeitraum 2009-2011 noch 30 Fälle, so waren es 2012 bereits 50 Fälle und in den Jahren 2013-2014 62 Fälle. Und 2015 hatten wir es mit fast 96 Fällen pro Tag zu tun, was einen alarmierenden Anstieg darstellt. Es ist schwer zu sagen, welche Ursachen dazu geführt haben. Es ist gut möglich, dass die illegalen Baumfällungen zugenommen haben, ebenso könnten die Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung des Phänomens ineffizient gewesen sein. Das hei‎ßt, dass die Gendarmerie wieder zuständig für die Kontrollen auf dem Waldgebiet ist, dass Forstdirektionen im Rahmen der Polizeistellen gegründet wurden und dass die sogenannten Forstwachen gegründet wurden. Diese sind noch nicht operativ, aber ihre Tätigkeit müsste nützlich sein, solange sie sich auf eine solide Grundlage stützt und anhand von Leistungsindikatoren wie im Gesetz beschrieben bewertet wird.



    Die höchste Anzahl an illegalen Baumfällungen wurde im Landkreis Argeș festgestellt — über 3000 Fälle und damit knapp 9% aller Fälle landesweit, es folgen die Landkreise Vrancea — 2.893 (8,30%), Bacău — 1.882(5,40%), Suceava und Mureş. Der Landkreis Argeş war auch in den Jahren 2013-2014 sowie 2009-2011 unrühmlicher Spitzenreiter gewesen.



    In den letzten Jahren sind auch die Regenwälder stark geschrumpft und sind vom vollständigen Verschwinden bedroht, vor allem in Argentinien, Bolivien, Brasilien oder Indonesien. Aus diesem Grund ist die Baumfällung in Norwegen untersagt. Alle Importe und die in der norwegischen Holzindustrie unterzeichneten Handelsverträge müssen sehr strikte Auflagen erfüllen. In Rumänien käme dies allerdings nicht in Frage, sagt Valentin Sălăgeanu.



    Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass das Holz oder die Wälder eine natürliche Ressource darstellen, die zur verantwortungsbewussten Entwicklung eines Landes beitragen muss. Sie soll als Wirtschaftsressource, als Naturressource, sowie als soziale und kulturelle Ressource angesehen werden. Aus all diesen Gesichtspunkten ist das Holz wichtig. Die Holzgewinnung vollständig zu verbieten, würde bedeuten, dass man die verantwortungsbewusste Entwicklung Rumäniens behindert. Denken sie nur daran, wie viele Menschen in Rumänien vom Holz leben! Es reicht die gut 3 Millionen Haushalte zu nennen, die mit Holz heizen — in der Branche gibt es gut 100.000 Arbeitsplätze und es sind so viele Menschen, die von den Waldprodukten abhängen. Es wäre also kontraproduktiv und es kann nicht sein, dass wir das Holz nicht nutzen, aber das muss möglichst verantwortungsbewusst geschehen.“



    Die Waldfläche hat in Rumänien derzeit einen Anteil von nur 27% an der gesamten Landesoberfläche — weit unter dem EU-Schnitt von 33%. Der private Sektor verfügt über 600.000 Hektar unbewachter und unverwalteter Wälder.

  • Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Weniger illegaler Holzschlag durch neue Rechtslage

    Das Jahresergebnis bei der Romsilva lässt sich in einem Satz zusammenfassen – steigende Umsätze bei überraschend hohen Gewinnen. Für Naturschützer war aber auch wichtig, dass die Firma die Aufforstungsprogramme auf über 27 Tausend Hektar weitergeführt hat. Dazu kommt, dass das Forstgesetzbuch novelliert wurde und so die illegale Abholzung wirksamer bekämpft werden konnte, sagt der Geschäftsführer von Romsilva, Adam Crăciunescu:



    Wir waren froh, dass das Parlament das Gesetzbuch verabschiedet und der Präsident es in Kraft gesetzt hat — denn als staatlicher Forstwirt und grö‎ßter Forstverwalter in Rumänien brauchen wir natürlich bestimmte Hebel, um einen nachhaltigen Umgang mit dem Forstbestand sicherzustellen. Die Rechtslage in Rumänien war nicht gerade gut.“




    Als positiv gilt, dass Einheiten der Gendarmerie jetzt die Förster begleiten und in mobilen Teams illegale Abholzung aus dem staatlichen Bestand verhindern, aber auch aus privaten Wäldern, die Romsilva betreut — denn Kontrollbeamten der Fortwirtschaft war es bisher untersagt, Geldstrafen zu verhängen und Vergehen oder Straftaten festzustellen. Die Gendarmerie nimmt jetzt diese Rolle wahr. Eine weitere positive Entwicklung wird sein, wenn die jetzt gebildete Forstwacht ihre Arbeit aufnimmt. Ein wichtiges Projekt war der Forstradar — eine Software, die die Zurückverfolgung der Holztransporte zulässt. Romsilva-Chef, Adam Crăciunescu, erklärt, dass nach der Einführung gemischter Kontrolleinheiten aus Polizisten, Gendarmen und Förstern sowie des Fortstradars weniger Holz illegal geschlagen wurde — der illegale Holzschlag beträgt weniger als 0,5-0,6% des Volumens an Holzmasse, das die Romsilva betreut:



    Dieser Radar verfolgt das Holz von dort, wo es geschlagen wird, bis zu den Lagern und dann dem Verarbeitungsbetrieb. Es ist wichtig zu wissen, dass das Holz rechtmä‎ßig geschlagen wird und in einer Software erfasst wird. Zwar gibt es Probleme bei den kleineren Waldbeständen von unter 20 Hektar, weil sie dort nicht zeitnah Daten ins System eingeben können, aber auch mit unserem eigenen Personal, das wir jetzt aber eingeschult haben.“




    Bei allen Schwierigkeiten ist es für Romsilva wichtig, die Holzlieferungen jederzeit auf Rechtmä‎ßigkeit nachprüfen zu können. Denn schlie‎ßlich hat das Unternehmen 3,2 Millionen Hektar staatlichen Waldbestand zu verwalten, zu dem rund eine Million Hektar aus Privatbeständen kommen.

  • Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Staatspräsident Iohannis hat das neue Forstgesetz promulgiert

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Freitag das Gesetz über die Änderung des Forstgesetzes promulgiert, nachdem das Parlament seinen Antrag zur Überarbeitung des Dokuments abgewiesen hatte. Am 20. Mai hat die Abgeordnetenkammer des Parlaments den Antrag des Präsidenten Klaus Iohannis zur Überarbeitung des Forstgesetzes abgewiesen. Die Abgeordneten verabschiedeten das kontroverse Gesetz in der ursprünglichen Fassung. Vorhin hatte auch der Senat den Antrag abgewiesen.



    Im März dieses Jahres hatte der Staatschef den Überarbeitungsantrag dadurch begründet, dass die Eingriffe der Legislative in den Inhalt des besagten Gesetzes die Tätigkeit der Gesellschaften willkürlich einschränken würden. Dies würde einigen Unternehmern Vorteile verschaffen und andere benachteiligen. Au‎ßerdem könnte es Auswirkungen auf den Wettbewerb haben und die Verpflichtungen des rumänischen Staates in seiner Eigenschaft als EU-Mitglied verletzen. Die Einführung einer Höchstschwelle von 30% für den Erwerb und für die Verarbeitung des Rohholzes aus dem nationalen Forstbestand und das Vorzugsrecht für die Möbelhersteller beim Erwerb von Rohholz sollen die Grundsätze der Wirtschafts- und Vertragsfreiheit antasten, die das wesentliche Fundament der Marktwirtschaft bilden, meinte Präsident Iohannis. Der Staatschef kann nur einmal dem Parlament eine Rechtsnorm zurückschicken. Er kann diese aber beim Verfassungsgericht anfechten. Klaus Iohannis hatte aber mitgeteilt, er habe nicht die Absicht, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.



    Unter der Begründung, dass man ihr nicht erlaubt hat, Änderungsvorschläge einzureichen, schlug die liberale Opposition der Abgeordnetenkammer einen Entwurf zur Ergänzung des Gesetzes über die Nationale Sicherheit vor, in dem stehen sollte, dass illegale Abholzungen, die einen Hektar überschreiten, als Bedrohungen der nationalen Sicherheit eingestuft werden.



    Präsident Iohannis hat neulich bekanntgegeben, dass das Thema der illegalen Abholzungen am Dienstag in der Sitzung der Obersten Landesverteidigungsrates diskutiert wird. In den letzten Wochen waren Tausende empörte Rumänen in Bukarest und in mehreren rumänischen Gro‎ßstädten auf die Stra‎ße gegangen, um gegen die illegalen Abholzungen der letzten Jahre und gegen die Zerstörung der Umwelt zu protestieren. Die Demonstranten forderten die Behörden auf, umweltgerechte Gesetze zu verabschieden; zu ihren Vorschlägen gehören eine transparente Verwertung der natürlichen Ressourcen, die als nationales Naturerbe gelten und geschützt werden müssen, härtere Kontrollen der Holzverarbeitungsunternehmen, das Stoppen der illegalen Abholzungen und das Verbieten der Rundholzexporte auf längere Zeit, härtere Kontrollbehörden und Instrumente zur Monitorisierung der Rundholz- und Bauholztransporte.



    Letzten Monat hatte die Regierung vorgeschlagen, dass die Rundhloz- und Brennholzexporte aus Rumänien bis zum 31. August eingestellt werden. Nach dem 31. August bis zum Jahresende sollten die Holzverkäufe strikt monitorisiert werden. Diese Ma‎ßnahmen sind in zwei Eilverordnungen enthalten, die den Holzmarkt besser regeln sollten.