Tag: Hunyadi Schloss

  • Straja im Vâlcan-Gebirge: Ski, Abenteuer, Kultur, gute Küche

    Straja im Vâlcan-Gebirge: Ski, Abenteuer, Kultur, gute Küche

    Das Skigebiet Straja befindet sich 8 Km von der Bergarbeiterstadt Lupeni im rumänischen Vâlcan-Gebirge, das zu den Transsilvanischen Alpen zählt. Der Skiort Straja ist erst 2002 zum Ferienort und mittlerweile fast zum Geheimtipp für Kenner geworden. Im Winter bietet es topmoderne Anlagen an, allerdings wird der Ferienort auch im Sommer von vielen Touristen aufgesucht, die sich gerne in den Bergen erholen möchten. Wer sich für besondere Kirchen und Gedenkstätten interessiert, ist in Straja ebenfalls willkommen. Denn inmitten des Skigebietes thront eine kleine Kirche. Sie dient dem Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. An dieser Stelle wurden rund 800 Soldaten getötet, von denen einige in Lupeni begraben sind. Die Kirche wird durch einen rund 50 Meter langen Tunnel betreten, der mit Bildern aus dem Neuen und dem Alten Testament bemalt ist.



    Der Ferienort Straja bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten an, darunter Reiten, Wildwasser-Rafting, Gleitschirmfliegen. In der Umgebung gibt es auch viele Wanderwege, manche führen zu den Höhlen entlang des Schiltals (rum. Valea Jiului). In der Gegend befindet sich auch das Schloss der Hunyaden. Darüber hinaus können die dakischen Festungen oder das Auerochsen-Reservat besucht werden. Ein neu eröffneter Adventure-Park sorgt für unvergessliche Erfahrungen und Adrenalin. Seilrutsche, Kletterwand, Wanderungen, Gleitschirmfliegen — das alles steht im Angebot.



    Was das Schifahren anbelangt, gehört Straja zu den drei bestbewerteten Skigebieten in Rumänien. Bogdan Blendea verwaltet die Berghütte in Straja. Er zählte die Vorteile des Skigebiets Straja auf:



    Insgesamt bietet Straja zwölf Pisten, von denen fünf beleuchtet werden können, so dass man auch nach Einbruch der Dunkelheit noch Skifahren kann. Ins Skigebiet gelangt man mit der Gondel. An der Bergstation angekommen findet man eine Reihe verschiedener Schlepplifte vor. Lediglich zum höchsten Punkt des Skigebietes (1.868 Meter) führt ein Sessellift. Von der Bergstation des Sesselliftes führt eine rotmarkierte Piste bis ganz hinab ins Tal. Dabei werden ganze 8,1 Kilometer zurückgelegt. Wir organisieren Schiwettbewerbe, an denen sich auch Schifahrer aus dem Ausland beteiligen. Es kam vor, dass mehr als 300 Schifahrer mitmachten. Die Teilnehmer werden je nach Altersgruppe eingeteilt. Wir hatten 3-jährige Konkurrenten, aber auch ganz alte, z.B. machte einmal ein 96-jähriger Mann mit. Wir organisieren ein Veteranen-Skirennen und das Baloo-Skirennen für Kinder.“




    Das Skigebiet in Straja ist besonders schneesicher. Mit 26 Kilometern Skigebiet ist Straja unter den 3 grö‎ßten Schigebieten des Landes. Anfänger können auf den blauen Pisten an den Liften VI und VII ihre Schwünge ziehen, während es fortgeschrittene Skifahrer wohl eher zu den höher gelegenen Pisten zieht. Von der Bergstation des Sesselliftes führt eine rotmarkierte Piste bis ganz hinab ins Tal. Dabei werden ganze 8,1 Kilometer zurückgelegt. Auch für Pistenprofis gibt es einige Pisten: An den Liften I und II gibt es schwarz markierte Pisten, die den Ansprüchen erfahrener Skifahrer gerecht werden. Auch das Unterkunftsangebot ist vielfältig. Mehr dazu, Bogdan Blendea:



    Wir haben ein reiches Angebot — das Paket für Weihnachten umfasst drei Übernachtungen mit Halbpension und ein Festessen. Am Wochenende nach Weihnachten, im Zeitraum vom 26.-29. Dezember, bieten wir ein Paket, das 3 Übernachtungen mit Vollpension umfasst. Zu Neujahr gibt es dann fünf Übernachtungen mit Vollpension und Festessen. Die Preise schwanken zwischen 150-200 Euro pro Person, je nach Zimmertyp und Komfortgrad. Alles wird bei uns gekocht — Futtern wie bei Muttern also. Auch die Marmelade und das eingelegte Gemüse machen wir selbst, wir wickeln die Krautröllchen ein, backen den Weihnachtskuchen und die Mehlspeisen. Straja ist der schönste Ferienort im Land, das sagen nicht nur wir, sondern alle unsere Gäste.“

  • Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Heute reisen wir in den Westen Rumäniens, wo sich eines der bekanntesten mittelalterlichen Schlösser der Region befindet. Das Schloss der Corviner ist nicht nur im Inland von Bedeutung, sondern auch europaweit, denn es ist das besterhaltene gotische Baudenkmal in Südosteuropa. Um es besuchen zu können, müssen Sie nach Hunedoara reisen. Hunedoara ist eine nicht allzu gro‎ße Stadt, sie hat aber eine beeindruckende Geschichte. Sie wurde im Jahr 1256 urkundlich erwähnt und befindet sich im gleichnamigen Landkreis im Südwesten Siebenbürgens.



    Jeder Tourist darf sich auf ein imposantes Denkmal gefasst machen, mit einem geräumigen Hof, riesigen Empfangssälen und dem Rittersaal. Hier kann man eine Ausstellung von Militärtechnik bewundern. Dann gibt es noch den Saal der Hofdamen, den Landtagssaal, aber auch weitere Ausstellungen von mittelalterlichen Gegenständen. Wir haben von Ioan Bodochi, dem Kurator des Schlossmuseums, erfahren, dass man von der Schönheit des Schlosses der Corviner sofort überwältigt wird:



    Wir sind in den Au‎ßenhof angelangt. Der Tourist wird mit Sicherheit von der Arkadengalerie beeindruckt sein. Es handelt sich um eine Galerie mit kleinen Balkonen und spätgotischen Dekorationen über den Fenstern, mit Wappenschildern der Adelsfamilien, die das Schloss verwaltet haben. Nachdem man das Schloss betritt, kann man eine neugotische Galerie bewundern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. errichtet wurde. Hier kann man auch die einzige Laienfreske im Renaissancestil in Siebenbürgen sehen.“




    Im Mai 2015 soll hier die erste Auflage der Europäischen Messe der Burgen veranstaltet werden. Sieben Paläste, Schlösser und Burgen aus Spanien, Ungarn und Rumänien kündigten ihre Teilnahme an. Das Schloss der Corviner in Hunedoara befindet sich in berühmten Ranglisten der Traumschlösser und ist auch ein Reiseziel der Liebhaber von Opern im Mondlicht. Hier wird das grö‎ßte Freilichtopernfestival Rumäniens, Opera Nights, veranstaltet. Sie können bereits Tickets für dieses beliebte und einzigartige Ereignis buchen, die nächste und damit 5. Auflage findet im Zeitraum 14.-20. Juli 2015 statt.



    In Hunedoara gibt es einen lokalen Ritterorden, der sich vornimmt, die mittelalterliche Tradition wiederzubeleben. David Otto ist der Vizevorsitzende des Verbandes der Ritterorden Huneodara.



    Der Verband wurde 2006 gegründet und stellt das Mittelalter des 14. und 15. Jh. wieder her, besonders die Zeit der Herrschaft von Ioan von Hunedoara (Johann Hunyadi). Wir kommen den Touristen, die das Schloss besuchen, entgegen und führen mindestens einmal im Monat Kämpfe vor und veranstalten Themenschauspiele.“




    Das Schloss der Corviner in Hunedoara wurde neulich bei der Messe Swiss International Holiday Exhibition“ in Lugano sowie bei der Tourismusmesse in London vorgestellt. Dabei konnten die Besucher einen beeindruckenden 3D-Miniaturnachbau des historischen Denkmals bewundern. Die Besucher haben eine App getestet, die jedem Smartphone-Benutzer eine virtuelle Tour des Schlosses mit Kommentaren in fünf Sprachen bietet. Wenn sie einen realen Besuch vorziehen, müssen Sie wissen, dass das Schloss täglich von 9 bis 17 Uhr offen hat. Der Eintrittspreis beträgt 25 Lei (5,5 Euro). Das Aufenthaltsangebot in der Nähe des Schlosses ist sehr vielfältig und bietet Preise für alle Taschen.

  • QSL 8 / 2014: Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    QSL 8 / 2014: Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Burg Hunedoara (auch als Schloss Hunyadi und Corviner Burg bekannt) gehört zu den bedeutendsten Profanbauten Siebenbürgens und ist eines der wichtigsten gotischen Baudenkmäler in Südosteuropa. Die denkmalgeschützte Burg trägt noch weitere Namen (Burg der Corviner, Burg Corvinus, Schloss Corvinesti, Burg Corvin, Burg Eisenmarkt, Schwarze Burg, Burg Vajdahunyad, Burg Hunyadi), die sich auf ihren Standort oder ihre Eigentümer beziehen.



    Die meisten Forscher sind der Ansicht, dass die erste Festung in Hunedoara (dt. Eisenmarkt, ung. Vajdahunyad) im südwestlichen Siebenbürgen bereits im 14. Jahrhundert entstand. Die Umfriedung war ellipsenförmig, die Mauern aus Dolomit und Kalkstein bis zu zwei Meter breit, die Nordseite hatte vermutlich einen Bergfried.



    Nach 1440 lie‎ß der für Ungarn tätige Staatsmann und Heeresführer Johann Hunyadi (rum. Iancu de Hunedoara) die bereits bestehende Wehranlage zur Stammburg der Hunyadis umbauen. Die Umfriedung wird verdoppelt und mit Schie‎ßscharten versehen, mehrere Rundtürme und rechteckige Türme flankierten die Wehranlage. Die Rundtürme waren ein Novum in der damaligen militärischen Architektur Siebenbürgens, das Erdgeschoss bestand aus vollem Mauerwerk, die beiden Obergeschosse dienten als Wohnraum und Verteidigungsanlage. In einem der Rundtürme, dem Capistrano-Turm, ist ein restaurierter gotischer Kamin erhalten, der einzige dieser Art im gesamten Bauwerk. Erwähnenswert ist auch der bemalte Streitkolben-Turm mit einem einzigen Obergeschoss: Das Au‎ßenfresko enthält geometrische Motive als dekorative Ergänzung der Schie‎ßscharten.



    Die rechteckigen Türme im Nordwesten und Südosten der Burg, der Alte und Neue Torturm, hatten breite, befahrbare Eingänge und waren für die Verteidigung sowohl mit Pfeil und Bogen als auch mit Feuerwaffen ausgerüstet. Die Eingänge selbst sind als bewegliche Pfeilerbrücken konzipiert. Interessant ist auch der mit einer Legende behaftete Brunnen zwischen der alten und der neuen Umfriedungsmauer. Der Erzählung nach wurde der 28 Meter tiefe Brunnen im Hof der Burg von drei türkischen Gefangenen gegraben, denen ihre Freiheit versprochen wurde, wenn sie so lange graben, bis sie das Wasser erreicht hätten. Als diese nach 15 Jahren Arbeit ihre Aufgabe erfüllt hatten, wollten ihre Auftraggeber ihr Versprechen nicht halten. Nach der Legende zeuge eine Aufschrift der Gefangenen an einer Burgwand in Brunnennähe von der gro‎ßen Niedergeschlagenheit der Türken. Sie lautet: Ihr habt vielleicht Wasser, aber kaum Gefühle.“



    Generell gilt die Errichtung der Corviner Burg als im Jahr 1446 abgeschlossen, dem Jahr, in dem Johann Hunyadi zum Reichsverweser von Ungarn wurde und fortan mehr Zivilbauten in Auftrag gab. Aus dieser Zeit stammt dennoch die Kapelle an der Ostseite des Schlosses. Das rechteckige Kirchenschiff folgt einem Vorschiff, über den sich auf hexagonalen Pfeilern stützend die Empore erhebt. Der Sakralbau entspricht somit den lokalen Zügen der Gotik.



    Das eigentliche Schloss steht an der Westseite der Wehranlage und umfasst den Rittersaal, den Saal des siebenbürgischen Landtags und die Wendeltreppe. Beide Säle haben einen rechteckigen Grundriss und sind zweigeteilt durch fünf oktogonale Marmorpfeiler mit Kreuzrippen und verzierten Kragsteinen. Gewölbe und Schlussstein sind im spätgotischen Stil.



    Zu den militärischen Anbauten sind die Galerie und der Turm namens Nebojsa“ zu zählen. Der Name entstand vermutlich unter dem Einfluss serbischer Söldner, auf Serbisch bedeutet не бој се (ne boj se) fürchtet euch nicht“. Der Turm hat fünf Obergeschosse, die allesamt mit Schie‎ßscharten versehen sind. Vom Turm zum Schloss führt eine 33 Meter lange Galerie, die sich auf massiven Pfeilern aus Kalksandstein stützt.



    Eine zweite Bauphase wird mit dem Tod Johann Hunyadis und den darauffolgenden Kämpfen um den ungarischen Thron eingeleitet. Nach 1458 wird ein neuer Flügel an der Nordseite angelegt, der aus Bogenhallen besteht; die Innenmalerei mit weltlichem Sujet gilt als einzigartig. Den letzten Schliff erhält die Burg um das Jahr 1480, Experten sind der Meinung, dass das Schloss den ähnlichen Bauten seiner Zeit aus Westeuropa in nichts nachstand.



    Im 16. Jahrhundert werden hauptsächlich weitere Zivilbauten im Bereich des Alten Turms errichtet. Im 17. Jahrhundert lässt der siebenbürgische Fürst Gabriel Bethlen Änderungen am Bauwerk durchführen, die dem Zeitgeist entsprachen. An der Ostseite entsteht ein neues, zweistöckiges Gebäude mit Wohnräumen namens Gro‎ßer Palast. Der Landtagssaal wird völlig umgebaut, die gotische Ornamentik wird entfernt und die innenräumliche Gestaltung verändert. Auch die Kapelle muss dem Stil der Epoche und dem Geschmack des neuen Besitzers folgen: Die gotischen Gewölbe werden entfernt und die Spitzbogenfenster werden durch rechteckige ersetzt. Es entstehen ferner weitere militärische Anbauten wie der Wei‎ße Turm und die Artillerie-Terrasse. Ebenfalls im 17. Jahrhundert wird der au‎ßerhalb der Burg liegende Husarenhof eingerichtet, der die Wohnräume des Verwalters und der Kanzleibediensteten, die Hütten der Jagdhunde, die Speisekammern und das Futterlagerhaus beherbergte.



    Das 19. Jahrhundert bringt die wichtigsten Restaurierungs- und Erneuerungsarbeiten mit sich. Die Fassade des Gro‎ßen Palastes und die aufgestockten Dächer mit glasierten Ziegelsteinen stammen aus dieser Zeit und sind in dieser Form bis heute enthalten. Die Artillerie-Terrasse wird mit einer Mauer mit Zinnen und einem Wachturm versehen, um die Attraktivität des Bauwerks zu erhöhen. Eine grö‎ßere Instandsetzung erfolgte im Jahre 1817. In diesem Jahr unternahm Kaiser Franz I. mit seiner vierten Ehefrau Karoline Auguste von Bayern eine Reise nach Siebenbürgen. Nach einem dreitägigen Hoflager in der Burg stellte der Kaiser für die dringendsten Renovierungen einen Betrag von drei‎ßigtausend Gulden zu Verfügung. Grö‎ßere Renovierungsarbeiten an der Ruine wurden erst im Jahr 1868 unter dem Architekten Ferencz Schulcz aufgenommen. Dieser begann unter anderem mit der Wiederherstellung der gotischen Architektur im Rittersaal und der Restaurierung alter Skulpturen. Nach seinem Tod setzte Imre Steindl, der Erbauer des Parlamentsgebäudes in Budapest, die Arbeiten bis 1874 unter anderer Gewichtung fort. Steindl war aber offensichtlich nicht an einer Wiederherstellung, sondern an einer Erneuerung der Burg interessiert. Die Burg hat aus heutiger Sicht stark unter den inadäquaten Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts gelitten.



    Zur heutigen Nutzung: Das Schlossmuseum wurde im Jahr 1974 eröffnet. Zu Beginn beherbergte das Museum mittelalterliche Stücke. Die Sammlungen erweitere man später um Archäologie, Völkerkunde, dekorative Kunst und alte Bücher. Das Museum beschäftigt sich seit 1990 auch mit antiker Geschichte und bringt eine eigene Schriftenreihe heraus, die bislang 10 Bände umfasst.



    Eine Besichtigung der Burg einschlie‎ßlich Museumsbesuch oder eine Anmietung für kommerzielle Filme ist nach vorheriger Absprache möglich. Die Burg ist ganzjährig öffentlich zugänglich. Spezielle Führungen für Einzelpersonen und Gruppen werden angeboten. Regelmä‎ßig werden auf dem Burggelände mittelalterliche Veranstaltungen bzw. Feste durchgeführt.



    Die Burg wird oft als Filmkulisse vermietet. Eine Vielzahl von rumänischen und internationalen Film-Produktionen (künstlerische Filme, Dokumentarfilme oder Werbespots) wurde bereits dort gedreht.




    Quellen:



    www.castelulcorvinilor.ro



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