Tag: Immobilienpreise

  • Niedrigere Inflation, billigere Wohnungen

    Niedrigere Inflation, billigere Wohnungen


    Die Inflation ist im Mai weiter gesunken, obwohl die Preise für Lebensmittel, Dienstleistungen und andere Güter weiter gestiegen sind. Laut den Angaben des Nationalen Statistikinstituts sank die jährliche Inflationsrate im Mai auf 10,64 % im Vergleich zu 11,23 % im selben Monat des Vorjahres. Gleichfalls im Mai waren die Preise für Dienstleistungen, mit 1,1 % im Vergleich zum Vormonat, am stärksten gestiegen, gefolgt von den Preisen für Nahrungsmittel mit 0,8 % und den Preisen für andere Güter mit 0,4 %. Vor allem bei Gemüse und Obst gab es deutliche Preissteigerungen, wobei die Preise für Kartoffeln im Durchschnitt um mehr als 11 % und für frisches Obst um fast 4,7 % stiegen. Bei den Dienstleistungen waren die grö‎ßten Preissteigerungen bei Hotelübernachtungen mit fast 2,8 % und bei Strom mit 2,2 % zu verzeichnen. Bei Kuhmilch, Kraftstoffen, Speiseöl und Eiern wurde ein deutlicher Rückgang verzeichnet.




    Der Wirtschaftsanalytiker Constantin Rudnițchi sagte gegenüber Radio Rumänien, dass die Verlangsamung der Inflation Investitionen und Wachstum fördere. Er fügte hinzu, dass die Inflation in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich unter 10 % liegen wird. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die durchschnittlichen Bruttolöhne über die Inflationsrate hinaus ansteigen. Im April stiegen die durchschnittlichen Nettolöhne im Vergleich zum entsprechenden Monat des Jahres 2022 um durchschnittlich 15 %. “Ein Anstieg der Gehälter, wie wir ihn bereits in der öffentlichen Verwaltung und im Bildungswesen erleben, wird dazu führen, dass weitere 3-4 Milliarden Lei in diesem Jahr auf den Markt geworfen werden. Dies wird zu einer möglichen Inflationserhöhung führen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung dieses Geldes auf den Verbraucherbereich auswirken wird.” Der Wirtschaftsanalytiker warnte davor, dass Rumänien Gefahr läuft, in einen Teufelskreis zu geraten, in dem Lohnerhöhungen zu einer Rückkehr oder Aufrechterhaltung von Inflationsraten von über 10 % führen können.




    Im April lag der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien bei umgerechnet 900 €. Die höchsten Gehälter wurden im IT-Bereich mit rund 2.000 Euro und die niedrigsten im Hotel- und Gaststättengewerbe mit rund 500 Euro verzeichnet. Es ist zu beobachten, dass die makroökonomischen Unsicherheiten auch auf den Immobilienmarkt Einfluss genommen haben. Die Immobilienpreise in den Gro‎ßstädten haben sich in den ersten drei Monaten des Jahres leicht, aber stetig verringert. Dies lässt sich durch Inflation und teure Kredite erklären. Den stärksten Rückgang, von über 13 %, gab es bei den Wohnungen, die vor 1977 gebaut wurden. Das Erdbeben von 1977 führte zu verschärften Bauvorschriften.

  • Ist Kreditvergabe für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum förderlich?

    Ist Kreditvergabe für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum förderlich?

    Die Immobilienpreise haben in den USA den stärksten Anstieg der letzten sieben Jahre verzeichnet. Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Amerikaner ihr Vertrauen in die Wirtschaft nach und nach zurückgewinnen und sich wieder trauen, Geld von den Banken zu leihen. Experten gehen von einem weiteren Anstieg der Preise aus, allerdings nicht in demselben Tempo. Ani Sandu, Radio-Rumänien-Korrespondentin in Washington, erläutert:



    Die Immobilienpreise sind um über zehn Prozent gestiegen — ist einem Bericht von Standard & Poors zu entnehmen. Preiserhöhungen wurden in allen 20 beobachteten US-Städten registriert, vor allem in Los Angeles, Seattle, Charlotte in Nord-Carolina und Tampa in Florida. Das Vertrauen der Verbraucher ist auf dem höchsten Niveau der letzten fünf Jahre angelangt, trotz der erneuten Sparma‎ßnahmen in diesem Jahr waren die Konsumausgaben nicht davon betroffen. All diese Aspekte werden von Experten als Indiz dafür angesehen, dass die Wirtschaft sich wahrhaftig langsam erholt. Zu den Ursachen der positiven Entwicklung zählen die zuletzt konstante Vermehrung der Arbeitsplätze, die niedrigen Zinsen und die Tatsache, dass auf dem Markt nicht allzuviele neue Wohnungen zum Verkauf angeboten werden.“



    Die US-Wirtschaft wird in diesem Jahr ein Wachstum von voraussichtlich 1,9% erreichen. Im kommenden Jahr sollen es sogar 2,8% werden, verspricht ein Bericht der OECD. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spielt eine beratende Funktion für die Regierungen stark entwickelter Länder, in Bereichen wie Wirtschaftspolitik, Soziales und Führungsstrategien.



    Indes hat die Ratingagentur Moody‘s die Perspektiven für das Bankensystem der USA von negativ“ auf stabil“ und damit nach oben korrigiert. Dank der stabilen Wirtschaftslage hätten sich die Bank-Operationen ständig verbessert und die Risiken vermindert. Das spiegele die Korrektur der Perspektiven wider, begründete Moody‘s die Entscheidung. Die Ratingagentur, die das Bankensystem der USA 2008 noch negativ beurteilt hatte, geht jetzt von einem Wachstum des BIP in den Jahren 2013-2014 zwischen 1,5 und 2,5% aus. Die Arbeitslosigkeit könnte in den USA gleichzeitig auf 7% fallen. Die niedrigen Zinsen würden au‎ßerdem die Leistungsstärke des Bankwesens in den kommenden 12-18 Monaten verbessern, glaubt Moody‘s. Die Zinsraten würden zudem die Abnahme der Arbeitslosigkeit stimulieren und das Kapital der Banken aufstocken.



    Die 18 grö‎ßten amerikanischen Banken sind jetzt viel besser als 2008 gegen eine tiefe Rezession in den USA und einen Einbruch der globalen Wirtschaftstätigkeit gewappnet, kündigte auch das Federal-Reserve-System an.



    Unterdessen sind die Aussichten für Europa noch nicht ganz so rosig. Der OECD-Bericht prognostiziert ein negatives Wachstum der Euro-Zone von -0,6%. Erst 2014 würde die Erholung erfolgen, die Euro-Länder sollten dann ein Wachstum von 1,1% erreichen. Die Risiken für die wirtschaftlichen Perspektiven sind nach Jahren wieder geringer, allerdings könnte eine Verlangsamung der Reformen die Schuldenkrise im Euro-Raum vertiefen — so die Warnung in dem Bericht. Die wirtschaftliche Erholung bleibt dabei zögerlich und uneinheitlich in den verschiedenen Ländern und Regionen. Die OECD ist der Ansicht, dass die Zentralbanken ihre Bemühungen intensivieren müssten, um die Kreditvergabe an die Wirtschaft zu stimulieren.



    Doch die Kreditvergabe kann nicht wieder aufgenommen werden, solange man nicht für ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft sorgt, sagen rumänische Banker. Zurzeit ist die Bevölkerung in Rumänien überverschuldet, die Krise hat ihre Einkommen und das Finanzverhalten von Unternehmen und Bürgern betroffen — deshalb stagniert die Kreditvergabe. Doch au‎ßerhalb des Bankwesens hei‎ßt es, ohne eine Wiederbelebung der Kredittätigkeit könne kein solides Wachstum erzielt werden. Die jüngsten Wachstumsprognosen für Rumänien liegen bei etwa 2%. Petre Bunescu, Vizepräsident des Rumänischen Bankenverbandes, sagt, es sei eine steigende Spar-Tendenz festzustellen.



    Zumindest in den letzten zwei Jahren ist der Spareffekt immer stärker bemerkbar. Die Bürger waren ohne Zweifel angesichts der Krise vorsichtiger mit ihren Ausgaben als in der Vergangenheit. Und so ist die Spartendenz eine positive Entwicklung, eine sichtbare Tendenz. Aber gleichzeitig ist die Höhe der Spareinlagen der Bevölkerung und auch die der Unternehmen sehr begrenzt. Was mich anbelangt, glaube ich nicht, dass Rumänien, das sich mit Sicherheit weiterhin auf einem steigenden Trend bewegen wird, sein Wachstum nur auf internen Ressourcen basieren kann.“



    Andererseits arbeitet der Bankenverband an einem wichtigen Projekt: Es geht um Lösungen für die Beteiligung der Handelsbanken beim Abrufen europäischer Fördergelder. Der Vorsitzende des Verbandes, Radu Graţian Gheţea, erklärt:



    Es ist kein leichter Weg, der von der Idee und Absicht bis zur Umsetzung zu bewältigen ist. Unser Wunsch, der des Bankwesens also, ist es, nicht allen Banken ein System aufzuwingen, sondern die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit jeder Interessent sich an den Vorphasen der mit europäischen Fördergeldern finanzierten Projekte beteiligen kann.“



    Ein Fachausschuss des Bankenverbandes arbeitet in diesem Projekt mit Experten der Notenbank und des Finanzministeriums zusammen.