Tag: Indonesien

  • Rekorzahl an Covid-19 Neuinfektionen

    Rekorzahl an Covid-19 Neuinfektionen


    Die Weltgesundheitsorganisation meldete weltweit am Sonntag — mit 308.000 Fällen in nur 24 Stunden — einen Rekordanstieg der Zahl der Covid-19-Erkrankungen. Die besorgniserregendsten Zahlen wurden in Indien, den USA und Brasilien verzeichnet. Seit Beginn der Pandemie, Ende Dezember, bis jetzt beträgt die offizielle Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus nach Angaben der WHO weltweit rund 29 Millionen. 19 Millionen Menschen haben sich von der Krankheit bisher erholt. Weltweit sind 918.000 daran gestorben.



    Die Anzahl der diagnostizierten Personen spiegelt jedoch nicht die Realität wider. Einige Länder testen nur schwere Fälle, andere, arme Länder, haben nur sehr begrenzte Möglichkeiten, infizierte Personen zu diagnostizieren. Darüber hinaus scheint weltweit die gefürchtete zweite Welle“ der Pandemie begonnen zu haben. Der Begriff wurde bereits offiziell in Österreich verwendet, wo Bundeskanzler Sebastian Kurz die Bevölkerung aufforderte, die beschlossenen Ma‎ßnahmen strikt einzuhalten und den persönlichen Kontakt zu meiden.



    In Israel wurden erneut nationale Isolationsma‎ßnahmen für mindestens drei Wochen beschlossen. Ab Freitag dürfen sich die Israelis nur höchstens 500 Meter von ihrer Wohnung entfernen, nicht wesentliche Gewerbeflächen werden geschlossen und Treffen mit mehr als zehn Personen verboten. Die Schulen werden ebenfalls geschlossen. Der Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv bleibt stattdessen geöffnet.



    In Gro‎ßbritanien trat die Sechser Regel“ in Kraft. Insbesondere Versammlungen, an denen mehr als sechs Personen aus verschiedenen Familien teilnehmen, sind verboten. Ausnahmen bilden Schulen, Arbeitsplätze, Hochzeiten oder Beerdigungen. In Jakarta, Indonesien, sind neue Abstandsregeln zur Eindämmung der Pandemie in Kraft getreten, nach dem sich die Gesundheitssituation verschlechtert hat. Besorgniserregend ist auch die Situation in der Tschechischen Republik und in Frankreich. In Rumänien wollen die Behörden den Alarmzustand nun schon zum vierten Mal verlängern.



    Trotz all dieser Ma‎ßnahmen zeigt ein von Reuters zitierter Bericht des Global Preparedness Monitoring Board, dass das kollektive Versäumnis der verantwortlichen Politiker, Warnungen zu beachten und sich auf die Coronavirus-Pandemie vorzubereiten, aus einer Welt in Gefahr“ eine chaotische Welt“ gemacht hat. Der von der Weltbank und der WHO einberufene Rat kam zu dem Schluss, dass die Staats- und Regierungschefs der Welt noch nie so deutlich vor den Gefahren einer verheerenden Pandemie gewarnt worden waren, aber sich nicht gut vorbereitet und die Prioritäten nicht richtig gesetzt haben.

  • Nachrichten 26.12.2019

    Nachrichten 26.12.2019

    In den letzten Tagen haben sich in Rumänien insgesamt 44 Verkehrsunfälle ereignet, bei denen 19 Menschen getötet und weitere 33 Menschen schwer verletzt wurden, berichtet die rumänische Polizei. Verkehrspolizisten haben 500 Führerscheine und rund 90 Zulassungsbescheinigungen entzogen. Obwohl die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen in den letzten drei Jahren rückläufig war, liegt Rumänien auf EU-Ebene weiterhin an erster Stelle mit der höchsten Zahl von Opfern im Stra‎ßenverkehr.



    Die Zahl der an Grippe erkrankten Personen ist derzeit in Rumänien gering. Dem Nationalen Zentrum für die Überwachung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten sind nur Einz elfälle gemeldet worden. Insgesamt 33 Fälle von Grippevirusinfektionen wurden in dieser Wintersaison gemeldet, wobei 1 Person an dem Virus starb. Ärzte machen darauf aufmerksam, dass die Impfung die einzige wirksame Waffe gegen das Grippevirus bleibt. Die Zahl der Rumänen, die in diesem Jahr die Grippeimpfung erhalten haben, ist leicht höher als 2018, als rund 150 Menschen an den Folgen der Grippe starben.



    Ganze Gemeinden in Asien haben am Donnerstag der 230.000 Opfer des Erdbebens und des darauf folgenden Tsunamis im Indischen Ozean im Jahr 2004 gedacht. Die nun 15 Jahre zurückliegende Naturkatastrophe ist eine der grö‎ßten, berichtet Reuters. Am Morgen des 2. Weihnachtstags im Jahr 2004 löste ein vor der indonesischen Küste ereignetes Erdbeben der Stärke 9,1 eine Tsunami-Welle von 17,4 Metern aus, die Küstengebiete in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand und neun weiteren Ländern der Region überflutete. Alleine in der indonesischen Provinz Aceh wurden ganze Dörfer von der Landkarte gestrichen und 125.000 Menschen getötet. Mittlerweile befinden sich mehr als 25.600 Wohn-, Geschäfts-, Regierungs- und Schulgebäude in dem Risikogebiet, das 2004 fast vollständig ausgelöscht wurde.



    Der Streik gegen die Reform des Rentensystems in Frankreich dauert nun schon die vierten Woche in Folge an. Zu Weihnachten wurden Busse- und U-Bahnen in Paris gestrichen oder verkehrten mit hohen Verspätungen. Am zweiten Weihnachtstag, am Donnerstag, wurde der Verkehr unterbrochen, wobei einer von zwei Hochgeschwindigkeitszügen ausfiel und fünf U-Bahnlinien stillgelegt wurden. Die von der Europäischen Kommission unterstützte Regierung in Paris erklärt, die Reform des Rentensystems sei notwendig, um die 42 Rentensysteme des Landes in einem einzigen System zusammenzuführen und so die Sonderpensionsregelungen zu beseitigen, insbesondere für Arbeitnehmer im öffentlichen Verkehr, die frühzeitig in Rente gehen dürfen. Die Gewerkschaften werden am Samstag weitreichende Protestaktionen durchführen. Gewerkschaftsvertreter werden am 7. Januar zum ersten Mal in einer Reihe von Treffen mit Regierungsbeamten zusammentreffen, bevor der Gesetzesentwurf am 22. Januar dem Ministerrat vorgelegt wird.



    Die Zahl der Migranten, die 2019 nach Italien kamen, war nur noch halb so hoch wie 2018, berichtet das italienische Innenministerium. Gegenüber 2017 ist die Zahl der Zuwanderer um rund 90% gesunken. Seit Anfang 2019 kamen rund 11.500 Einwanderer nach Italien, hauptsächlich aus Tunesien, Pakistan und der Elfenbeinküste. Italien bietet Geld und Ausrüstung an, um die Wirksamkeit der libyschen Küstenwache wiederherzustellen, damit Migranten abgefangen werden können. Die Zahl der Ankünfte in Italien geht zwar zurück, doch Kritiker argumentieren, dies sei durch die Verletzung der Menschenrechte möglich geworden, da in libyschen Lagern eingesperrte Einwanderer schweren Misshandlungen und Folterungen ausgesetzt waren. Nach dem Regierungswechsel in Italien im Jahr 2018 führte der damalige Innenminister und Vorsitzende der rechtsextremen Partei Lega Nord, Matteo Salvini, eine strenge Einwanderungspolitik ein. Die neue Mitte-Links-Regierung, die im September ihr Amt angetreten hat, hat gegenüber Rettungsorganisationen eine mildere Haltung eingenommen, sodass Schiffe, die Migranten retten, anlegen dürfen.


  • Lightwave Theatre – das etwas andere Puppentheater

    Lightwave Theatre – das etwas andere Puppentheater

    Vor zwei Jahren haben die junge Regisseurin Cristina Andreea Ion und der Puppenspieler und ehemalige Journalist Petru Scarlat eine unabhängige Theatergruppe gegründet. Die Gruppe widmet sich dem visuellen Theater mit überdimensionierten Puppen sowie mit Puppen in Naturgrö‎ße. Cristina Andreea Ion mit Einzelheiten zum Projekt:



    Ich bin Absolventin der Hochschule für Puppen- und Marionettentheater, dann schloss ich mein Masterstudium im Hauptfach Regie und Animationstheater ab und beteiligte mich an einer Puppentheater-Gruppe für Kinder und Erwachsene. Diesen Plan wollten Petru und ich weiterentwickeln. Die Aufführung, die meine Dissertationsarbeit darstellte, war für das internationale Marionetten-Festival in Indonesien ausgewählt worden. Es handelte sich um eine Theater-Tanz-Aufführung über das Leben von Vincent van Gogh. Die einzige Puppe in der Aufführung war Vincent, eine Puppe in Naturgrö‎ße. Die anderen Gestalten waren Darsteller. Wegen mangelnder Ressourcen konnten wir leider unserer eigenen Aufführung auf dem internationalen Festival nicht beiwohnen, wir wollten dennoch mit dem Projekt weitermachen. Schritt bei Schritt gelang es uns, ein Team um uns herum zu bilden. Die Teilnahme unserer Aufführung an den berühmten Festspielen in Indonesien flö‎ßte uns viel Mut ein. Ich dachte, wenn wir uns einer gewissen internationalen Anerkennung erfreuen, dann müssten wir auch hierzulande etwas unternehmen.“




    Ihre Gruppe benannten sie Lightwave Theatre“ und bislang haben sie zwei Puppentheater-Aufführungen für Erwachsene auf die Bühne gebracht, die ihnen die Präsenz an internationalen Fachveranstaltungen sicherte. Die erste Aufführung namens Reflection“ erzählt ohne Worte die eindrucksvolle Geschichte einer Frau und eines Mannes, die ihre zweite Jugend im Hausgarten erleben, indem sie versuchen, die Erfahrung, die sie auseinanderbrachte, hinter sich zu lassen. Die erste Aufführung von Lightwave Theatre und gleichzeitig die zweite von Cristina Andreea Ion war ebenfalls ihre zweite Aufführung, die zum internationalen Marionetten-Festival in Indonesien eingeladen wurde. Selbst wenn diese Anerkennung den Gründern des Theaterunternehmens Vertrauen einfloss, sahen sie sich gezwungen, sich mehr für die Förderung der eigenen Produktionen einzusetzen. Das ist darauf zurückzuführen, dass es in Rumänien noch so gut wie kein Publikum der Marionettentheater-Aufführungen für Erwachsene gibt. Petru Scarlat erläutert:



    Um Zuschauer anzulocken, müssen wir ihnen zuerst viel zeigen. Wir müssen ihnen im Internet gepostete Aufnahmen sowie Bilder zeigen, denn nur so können wir ihre Neugier wecken. Wenn man ihnen hingegen einfach sagt: »Kommt zu einer Thetaraufführung mit Marionetten in Naturgrö‎ße für Erwachsene«, wissen sie nicht, wie sie darauf reagieren sollen. Jeden Tag schwitzen wir, sozusagen, vier oder fünf Stunden, um für unsere Aufführungen zu werben. Wir müssen auch dafür sorgen, in TV- und Rundfunksendungen, in Zeitungsartikeln präsent zu sein. Ganz zu schweigen davon, dass wir uns auch über Facebook bekannt machen müssen. Selbst wenn das soziale Netzwerk allen zur Verfügung steht, läuft es nicht reibungslos, wenn man allein durch Social Networking bekannt zu werden versucht. Es ist uns dennoch mit der Zeit gelungen, viele Menschen zu erreichen. Einige sind eher aus Neugier zu unseren Aufführungen gekommen, andere wurden von ihren Bekannten oder Freunden, die bereits von uns gehört hatten, »hergeschleppt«. Nach unseren Aufführungen haben wir gemerkt, dass sie erstaunt waren. Das hei‎ßt, dass wir uns an ein sehr enges Zielpublikum richten, eine Nische, die in Rumänien noch nicht besetzt ist.“




    Bemerkenswert ist, dass die Nische, die sie besetzen, ein weites Publikum aller Altersgruppen umfasst, sagte die Regisseurin und Puppenspielerin Cristina Andreea Ion:



    Anfangs dachte ich, dass unser Publikum ausschlie‎ßlich aus Jugendlichen bestehen wird, aber ich habe so viele ältere Menschen im Saal gesehen, die sehr begeistert waren. Das hat meine Erwartungen übertroffen. Es gab sowohl Kinder, Teenager als auch Eltern und Gro‎ßeltern, die unseren Aufführungen beiwohnten. Unsere Aufführungen regen zum Nachdenken an und jeder Zuschauer erlebt sie im Zusammenhang mit seiner Lebenserfahrung.“




    Für die Zukunft eines unabhängigen Theaterunternehmens spielt die finanzielle Unterstützung eine ausschlaggebende Rolle. Wenn man Puppen in Naturgrö‎ße anfertigen muss, wird man mit grö‎ßeren Schwierigkeiten konfrontiert. Cristina und Petru haben es dennoch bislang geschafft, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Cristina Ion:



    Wir sind selber für die Kosten unserer ersten Aufführung »Reflection«, wo vier Puppen auftreten, aufgekommen. Wir haben die Puppen auch zahlreichen Änderung aussetzen müssen. Jedes Mal, wenn wir Geld besorgten, brachten wir etwas Neues dazu. Um die Aufführung »Iubitafizica« (»Die körperliche Geliebte«) auf die Bühne bringen zu können, hatten wir vorher ein Crowdfunding-Projekt erstellt. Mit dem gesammelten Geld haben wir Belohnungen gezahlt. Das hei‎ßt, dass jeder, der seinen finanziellen Beitrag dazu leistete, etwas im Gegenzug erhalten sollte: so zum Beispiel einen oder zwei Plätze bei unserer Aufführung oder das Buch »Iubitafizica« von Iulian Tănase. Es kam darauf an, ob sie mit einem gro‎ßen oder kleinen Geldbetrag dazu beigetragen hatten.“




    Wer 100 Euro gespendet hatte, erhielt als Belohnung sogar eine Rolle in der Voraufführung. Mit der Crowdfunding-Plattform gelang es der Theatergruppe Lightwave Theatre, 1.260 Euro in den Haushalt der Aufführung Iubitafizica“ einflie‎ßen zu lassen. Insgesamt hätten sie 3.000 Euro dafür gebraucht. Die Künstler haben sich aber den finanziellen Umständen angepasst und so gelang es ihnen, sich im Jahr 2014 mit der besagten Aufführung an mehreren Festspielen zu beteiligen: Bucharest Fringe Festival, das Internationale Animationstheater-Festival, veranstaltet vom Theater Ţăndărică und Puppets Occupy Street“ im südrumänischen Craiova. Am 15. und 16. März wurde Lightwave Theatre mit der besagten Aufführung zum internationalen Festival Izmir Puppet Days“ in der Türkei eingeladen. Die Festspiele finden im Zeitraum 5. — 22. März statt. Aus diesem Anlass erhielten sie erstmals die Unterstützung des rumänischen Staates, indem das Rumänische Kulturinstitut für die Transportkosten aufkommt.




    Am 25. April beteiligt sich die Theatergruppe an den Festspielen Respiră teatru“ (Atme Theater durch“) — einem 25 Stunden langen Theatermarathon im mittelrumänischen Sibiu (Hermannstadt). 2016 wollen sie nach Thailand und Indonesien reisen, wo sie zum dritten Jahr in Folge an den berühmten World Puppet Carnival eigeladen werden.