Tag: Informationskampagne

  • Informationskampagne für Erdbebenschutz

    Informationskampagne für Erdbebenschutz





    Am 4. März 1977 tötete ein Erdbeben der Stärke 7,2, das schlimmste der Neuzeit in Rumänien, 1.570 Menschen vor allem in Bukarest und verursachte Sachschäden, die damals auf über zwei Milliarden Dollar geschätzt wurden. Etwa 230.000 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt, und Hunderte Wirtschaftseinrichtungen mussten ihre Tätigkeit einstellen. Das Erdbeben löste eine wirtschaftliche und soziale Krise aus, die die damalige kommunistische Diktatur nach Ansicht von Historikern bis zu ihrem Zusammenbruch im Jahr 1989 nicht überwinden konnte.



    Experten warnen, dass bei einem ähnlichen Erdbeben wie 1977 allein in Bukarest Hunderte von Gebäuden einstürzen könnten. Jedes Jahr ereignen sich in Rumänien mehr als 100 Erdbeben mit einer Stärke von über 3 auf der Richterskala. Die meisten haben ihr Epizentrum in der seismischen Region Vrancea (am Karpatenbogen im Osten des Landes), doch in diesem Monat wurde auch die Kleine Walachei (im Südwesten) erschüttert, wo zwei Erdbeben der Stärke 5 akute Panik auslösten und Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude beschädigten.



    Wohl auch durch die jüngsten Erdbeben in der Türkei und in Syrien aufgeschreckt, die Zehntausende Menschenleben forderten, haben die Behörden in Bukarest beschlossen, eine landesweite Informationskampagne zu starten, um der Bevölkerung nahezubringen, wie man sich im Fall eines Erdbebens verhalten sollte. Unter den Stichworten Fii pregătit!“ (Sei vorbereitet!“) wurde eine Webseite eingerichtet, die mit mehreren staatlichen Institutionen verlinkt ist.



    Die Bevölkerung darauf vorzubereiten, wie man sich während und nach einem Erdbeben zu verhalten hat, ist von entscheidender Bedeutung, ebenso wie die Art und Weise, wie die direkt zuständigen Institutionen handeln müssen“, sagte dazu der Arzt Raed Arafat, Staatssekretär und Leiter des Katastrophenschutzes. Er kündigte an, dass 30 Fernsehsender über einen längeren Zeitraum eine Reihe von Videoclips zum Thema Erdbebenschutz ausstrahlen werden.



    Premierminister Nicolae Ciucă veranlasste seinerseits, dass der Schulinfrastruktur mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, damit die Schüler geschützt sind. Wir haben 70 Schulen, die im Rahmen eines von der Weltbank finanzierten Programms saniert werden, aber es gibt weitere 118 Schulen, die als erdbebengefährdet eingestuft sind“, warnt der Premierminister. Er forderte den Entwicklungsminister Atilla Cseke auf, einen konkreten Plan zur Konsolidierung aller Gebäude mit hohem Erdbebenrisiko zu erstellen. Zuvor hatte er angekündigt, dass Verträge zur baulichen Verstärkung von 240 Gebäuden in erdbebengefährdeten Gebieten mit Mitteln aus dem Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan (PNRR) unterzeichnet worden seien.



    Es gibt auch weitere Programme, über die der Staat die Konsolidierung von erdbebengefährdeten Gebäuden finanziert, allein über den Wiederaufbau- und Resilienzplan werden 555 Millionen Euro bereitgestellt, und auf der Plattform des Ministeriums wurden bereits etwa 300 Anträge registriert.

  • Informationskampagne zur Impfung

    Informationskampagne zur Impfung

    Gemeinsam besiegen wir die Pandemie! Was ist im Impfstoff drin?“ – ist der Slogan, unter dem die rumänische Regierung am Donnerstag eine Kommunikationskampagne gestartet hat, um mehr Bürger zu überzeugen, sich impfen zu lassen. Die Aktion findet unter den Bedingungen statt, unter denen in letzter Zeit die täglichen Impfungen auf 70 Tausend gesunken sind, von denen nur ein Drittel neue Impfungen sind, der Rest sind Auffrischungsdosen. Bis jetzt haben über 4,2 Millionen Rumänen mindestens eine Dosis des Anti-Covid-Serums erhalten, was das Erreichen der gewünschten kollektiven Immunität in Frage stellt. Dennoch befindet sich die Pandemie in Rumänien in einem offensichtlichen Rückgang, was die Aufhebung einiger Beschränkungen ermöglichte.



    Wir kommen mit einem emotionalen Ansatz, denn die Impfung ist nicht nur eine Statistik, sondern ein gemeinsames Gut, das wir brauchen, um zur Normalität zurückzukehren. Jeder Rumäne, der noch nicht geimpft ist, sollte darüber nachdenken, was er verpasst, wie sich sein Leben verändern würde, wenn er geimpft wäre: seine Eltern öfter zu sehen, in die Schule zurückzukehren, ohne Angst in den Urlaub zu fahren“, erklärte der Premierminister Florin Cîţu.



    Im Rahmen der Kampagne, die mit Unterstützung von UNICEF und einigen Partnerorganisationen durchgeführt wird, werden 11 Spots ausgestrahlt: drei mit einem allgemeinen Ansatz und acht, die auf verschiedene soziale Kategorien abzielen, wie z. B. Studenten, Gro‎ßmütter, Mütter, Touristen, Jugendliche… Die Informationskampagne wurde ohne Kosten für die Regierung erstellt, das kreative Konzept und die Produktion wurden von den Partnern gespendet. Die Spots werden sechs Monate lang mit Unterstützung der Presse und des Nationalen Rates für audiovisuelle Medien ausgestrahlt, und im Online-Bereich wird die Werbung von Google durchgeführt.



    Wir brauchen jeden in dieser Kampagne. Jeder kann jemand anderen davon überzeugen, sich impfen zu lassen. Es ist eine Anstrengung von uns, von uns allen, nur gemeinsam überwinden wir diese Pandemie. Wir lassen uns in gro‎ßer Zahl impfen und gewinnen so unser Leben zurück“, sagte der Premierminister. Rumänien verfügt derzeit über genügend Dosen von Impfstoffen, die in der Europäischen Union zugelassen sind, und die Impfung ist kostenlos – nur ein Ausweisdokument ist erforderlich. Wir haben keine Ausrede, um bei dieser Kampagne nicht voranzukommen“, betonte Florin Cîţu.



    Das kreative Konzept basiert auf der Frage Was enthält der Impfstoff?“, und die Antwort bezieht sich nicht auf die chemischen Elemente oder Inhaltsstoffe, sondern darauf, was dieser Impfstoff für jeden Bürger bedeutet, wie er hilft, zur Normalität zurückzukehren.



    Der stellvertretende Ministerpräsident Dan Barna kündigte an, dass er sich persönlich an der am Donnerstag gestarteten Kampagne beteiligen wird und sagte, dass der Impfstoff im Wesentlichen die Freiheit enthält, das Leben zu genie‎ßen. Es ist der einzige Weg und die einzige Option, durch die diese Einschränkungen, die wir in verschiedenen Initiativen finden, vergessen und überwunden werden können. Es gibt keine andere Lösung als die Impfung“, betonte Barna.



    Die Regierung hat einen Appell an TV- und Radiosender, aber auch an das Online-Umfeld gestartet, diesen Ansatz zu unterstützen.

  • Impfrate sinkt in Rumänien von Jahr zu Jahr

    Impfrate sinkt in Rumänien von Jahr zu Jahr

    Die Deckungsrate bei allen im Impfkalender aufgelisteten Impfungen liegt in Rumänien unter 95%, also unter dem von der Weltgesundheitsorganisation als Sicherheitsgrenze empfohlen Prozentsatz. Experten befürworten die Imfungspflicht als einzige Möglichkeit, Erkrankungen bei Kindern zu vermeiden. Viele Eltern verweigern aber die Impfung ihrer Kinder, ein bedeutender Grund für den geringen Impfgrad rumänischer Bevölkerung sind die Anti-Impf-Kampagnen.



    In der jüngsten Regierungssitzung stellte der Premier Mihai Tudose besorgniserregende Daten vor: 180.000 rumänische Kinder hätten die Masernimpfung nicht gekriegt, weitere 80.000 seien gegen Poliomyelitis nicht geeimpft worden. Infolgedessen soll demnächst das Gesundheitsministerium eine breite Informationskampagne ansto‎ßen, die die Bevölkerung auf die Notwendigkeit der Impfung hinweisen soll. Im Anschlu‎ß sprach der Premier Tudose von der Notwendigkeit einer sogenannten Impffabrik“ in Rumänien und riet dem Gesundheitsminister Florin Bodog dringend dazu, einen Plan zu entwickeln, damit das Institut Cantacuzino – das eine 90 Jahre Erfahrung im Bereich hat — wieder Impfungen produzieren kann.



    Rumänien brauche ein Imfgesetz, um wieder zur Normalität zurückzukehren, behaupten Experten und die Debatten um die Impfungsplicht verlaufen derzeit hitzig. Der Gesetzentwurf des Gesungheitsministeriums sieht zwar keine Strafen für Eltern im Fall von Vernachlässigung der Impfungspflicht bei Kleinkindern vor. Die Eltern sollen aber bei Schul-oder Kindergartenanmeldung ihrer Kinder einen Beleg für die verbindlichen Impfungen vorlegen. Die grö‎ßte Masern-Epidemie in Rumänien hat seit ihrem Ausbruch im Vorjahr 31 Opfer gefordert, 7.600 Kinder haben sich infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet die Situation als inakzeptabel, nachdem sich die Epidemie in Europa weiter augebreitet hat. 35 Menschen sind europaweit in den letzten 12 Monaten durch Masern gestorben und jeden Tag werden mehrere Fälle gemeldet.



    Mehr als 2.300 Medikamente sollen darüber hinaus infolge der Erhöhung der Umsatzstzsteuer für Pharmaunternehmen auf dem rumänischen Markt nicht mehr verfügbar sein. Der rumänische Verband der Hersteller von Generika spricht sich für die differenzierte Berechung der Umsatzsteuer aus, die ab 2018 eingeführt werden soll. Das Gesundheitsministerium und die Krankenversicherungskasse sind bereits mit Vertretern der Pharmaunternehmen zu Gesprächen zusammengekommen, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.