Tag: Isabel Grilo

  • Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Wirtschaftsperspektiven: Ungleichgewichte gefährden rumänische Volkswirtschaft

    Das siebte Jahr in Folge wächst die EU-Wirtschaft, die Wirtschaften aller Mitgliedstaaten wachsen trotz weniger günstiger Bedingungen und Unsicherheiten in der Welt, hei‎ßt es aus einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission. Die Zahl der Beschäftigten erreichte einen Rekordwert und die Arbeitslosenquote war noch nie niedriger, aber es bleiben nach wie vor beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, Regionen und Bevölkerungsgruppen.



    Dieses europäische Semester hat einen echten Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Europa geleistet. Es bleiben jedoch gro‎ße Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, und das Risiko einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten wird immer deutlicher“, warnte Valdis Dombrovskis, Komissar für den Euro und den sozialen Dialog, verantwortlich für die Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Vereinigung der Kapitalmärkte. Es ist besorgniserregend, dass sich die Reformen in einigen Ländern verlangsamt haben“, so der europäische Beamte. Wir fordern alle Mitgliedstaaten auf, ihre Anstrengungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und zur Förderung eines gleicherma‎ßen nachhaltigen und integrativen Wachstums zu erneuern. Eine bessere Ausrichtung der Investitionen kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten“, sagte Dombrovskis.



    Rumänien, das im Februar von der Europäischen Kommission in einer Gruppe von 13 EU-Ländern aufgelistet wurde, die mit Ungleichgewichten konfrontiert waren, verzeichnete im ersten Quartal 2019 ein Wirtschaftswachstum von fast 5 Prozent. Dennoch warnen die Kommission und der IWF, dass sich die makroökonomischen Ungleichgewichte vertieft haben, das Leistungsbilanzdefizit und das Steuerdefizit erhöht haben und der Inflationsdruck wieder steigt. Lidia Moise, Chefredakteurin der Publikation Global Reporter“, war bei Radio Rumänien zu Gast und erläuterte:



    Leider ist Rumänien das einzige europäische Land, das zwei beträchtliche Ungleichgewichte verzeichnet — sowohl ein recht hohes und tendenziell steigendes Haushaltsdefizit, das hei‎ßt, dass wir mehr Geld ausgeben als unsere Einnahmen, als auch ein Leistungsbilanzdefizit; das hei‎ßt, die Differenz zwischen der ausländischen Währung, die in das Land einflie‎ßt, und der, die aus dem Land rausgeht, um es einfach auszudrücken. In dieser Situation befindet sich in Europa auch die Türkei. Die Türkei erlitt einen enormen Druck auf die Landeswährung, sie verzeichnet Inflation, Zwillingsdefizite und eine brutale Abwertung der türkischen Lira. Es besteht eine riesige Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität, wenn man diese Zwillingsdefizite verzeichnet, vor allem wenn dies in einer Phase des wirtschaftlichen Wachstums geschieht. Während des Wirtschaftswachstums schafft man es in der Regel, seine Kosten zu decken, ohne dass sich die Defizite vertiefen.“




    Anwesend bei der Bukarester Konferenz über den öffentlichen Vortrag spezifischer Empfehlungen für Rumänien im Europäischen Semester 2019, stellte Isabel Grilo, Leiterin der Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission, eine Bewertung der Situation vor:



    Wir stellen fest, dass in letzter Zeit die rumänische Wirtschaft zwar über ihrem Potential funktioniert und somit ein positives Defizit oder eine positive produktive Differenz verzeichnet hat, aber die belastende Fiskalpolitik wurde weiterhin erweitert. Und wenn wir tiefer gehen, lassen Sie uns die Zusammensetzung dieser Fiskalpolitik betrachten. Wir stellen fest, dass sie nicht so sehr auf Investitionen basiert, nicht die Investitionen bewirken dieses Defizit, sondern die Finanzpolitik, die den Verbrauch fördert, d.h. Steuersenkungen, aber auch Ausgaben für Gehälter und Renten, die wiederum den Verbrauch fördern und schwer rückgängig zu machen sind. Deshalb glauben wir, dass es Gründe gibt, besorgt über die Nachhaltigkeit dieses Wachstums zu sein.“



    Eine europaweite Fachstudie zeigt unterdessen, dass 78% der rumänischen Unternehmen sich über Zahlungsrückstände beklagen, die ein echtes Problem für die Geschäftsentwicklung, bei der Einstellung neuer Mitarbeiter und für den Umsatz des Unternehmens darstellen. Im Vergleich dazu haben nur die Hälfte der europäischen Unternehmen ein solches Problem. Dies führt dazu, dass rumänische Geschäftsleute glauben, dass sich in den nächsten zwei Jahren eine neue Rezession entwickeln könnte, sagt die Vertreterin der Firma, die die Studie durchgeführt hat, Sarah Mincu:



    Eine mögliche Krise scheint unmittelbar bevorzustehen. Innerhalb von fünf Jahren prognostizieren die meisten Unternehmen einen wirtschaftlichen Abschwung und eine mögliche Rezession. Und nicht nur in Rumänien, sondern auch in Griechenland und Italien sind diese Indikatoren stark sichtbar. Die Unternehmen erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren wieder eine Rezession stattfindet.“




    Über diese Unsicherheiten hinaus bleibt eine Konstante — Rumänien hat ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, die Situation zu auszugleichen, nämlich das enorme Volumen an europäischen Fonds, die es aufnehmen kann.

  • Nachrichten 14.05.2019

    Nachrichten 14.05.2019

    Die Europäische Komission ist über die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens besorgt. Das treffe vor allem auf die Situationen zu, in denen die Behörden gegen die Rechtslage im eigenen Land verstoßen haben, so Isabel Grilo, Direktorin für Steuerpolitik bei der Europäischen Kommission. Sie beteiligte sich in Bukarest an einer Konferenz, auf der sie Empfehlungen für Rumänien im Rahmen des Europäischen Semesters 2019 öffentlich vorstellte. Grilo sagte, dass Rumänien nach mehreren Jahren moderater Leistung im letzten Jahr ein signifikantes Wachstum verzeichnet habe, wies aber darauf hin, dass dieses Wachstum nicht nachhaltig sei, da es auf Konsum basiert. Die Kommission ermahnte Rumänien und Ungarn zur Einhaltung der Haushaltsziele.



    .Der rumänische Verteidigungsminister Gabriel Les sagte am Freitag auf dem internationalen Forum Sicherheit im Schwarzen Meer und auf dem Balkan“ in Konstanza (Schwarzmeerhafenstadt), dass die Entwicklung der Sicherheit in der Schwarzmeerregion ernsthafte Besorgnisse erfordere, die größte Sorge sei Russland. Ihm zufolge kann die Sicherheit im Schwarzmeerraum besorgniserregend sein, da Russland strategische Interessen in diesem geografischen Gebiet hat und versucht, seine militärische Vorherrschaft zu sichern und die regionale Position der NATO einzuschränken. In Bezug auf den westlichen Balkan sagte der Minister, dass eine neue Krise in der Region schwerwiegende Auswirkungen auf die europäische Sicherheit und Stabilität haben würde. ‚Das Engagement für die Stabilität der westlichen Balkanländer und deren Integration in die euro-atlantische Gemeinschaft bleibt ein Schwerpunkt unserer Strategie für die Region. Die Sicherheit und Stabilität in der Region sind für Rumänien von strategischer Bedeutung, – fügte Gabriel Les hinzu.



    Die Demokratische Partei der Moldaurepublik hat am Freitag bekanntgegeben,
    sie verlasse die Regierung. Vladimir Cebotari, Vizepräsident der Demokratischen
    Partei, sagte, diese Entscheidung werde das Problem der politischen und
    institutionellen Blockade der Republik Moldau nicht lösen. Seiner Meinung nach werden
    früher oder später vorgezogene Wahlen stattfinden. Seit Ende letzter Woche ist
    in Chisinau eine Dualität der Macht installiert. Zwei parallele Regierungen,
    eine gebildet aus den russischen Sozialisten und der pro-europäischen Rechten und
    die andere gebildet aus der Demokratischen Partei, des Oligarchen Valdimir
    Plahotniuc, haben ihre Legitimität angemaßt und haben sich gegenseitig einen
    Putsch vorgeworfen.



    Finanzminister Eugen Teodorovici führt in Luxemburg den Vorsitz bei der letzten Tagung des Rates für Wirtschaft und Finanzen, ECOFIN, im Rahmen des rumänischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie die Bankenunion, das Europäische Semester, der Stabilitäts- und Wachstumspakt, die europäische Agenda Clean Planet for All, der Aktionsplan für notleidende Kredite, das G20-Treffen in Fukuoka, Japan, und die konsolidierte Zusammenarbeit bei der Besteuerung von Finanztransaktionen. Minister Teodorovici wird auch den Vorsitz bei der jährlichen Sitzung der Präsidenten der Europäischen Investitionsbank führen.



    Die wichtigste multinationale Militärübung der NATO in Rumänien Saber Guardian läuft bis zum 24. Juni an 5 Standorten. Die Truppen trainieren dabei allgemeine taktische Einsätze wie das Überqueren von Wasserstraßen. Im Vordergrund steht auch die medizinische Aus- und Fortbildung. Das Hauptziel der Veranstaltung ist der Zusammenhalt zwischen den verbündeten Staaten mit Schwerpunkt auf der schnellen Reaktion und Konzentration von Militärkräften. An der Übung nehmen insgesamt rund 13.500 Soldaten aus 14 Partnerländern teil, darunter 7.600 Soldaten aus Rumänien.



    Nach den jüngsten Angriffen auf zwei Tankschiffe am Golf von Oman ist die internationale Gemeinschaft um den Frieden in der Region und die weltweite Energieversorgung besorgt. Die USA geben dem Iran die Schuld an den Vorfällen und schicken einen weiteren Zerstörer in die Region. Washington betonte allerdings, nicht an einem Krieg mit dem Iran interessiert zu sein. Der Iran wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die USA gefährdeten die Stabilität im Nahen Osten. Die Internationale Energieagentur (IAE) erklärte am Freitag, dass die Angriffe für die Energiemärkte Anlass zu großer Sorge gegen. Die G20-Energie- und Umweltminister wollten über das Thema am Wochenende beraten, teilte Japan als Gastgeber mit.



    In Sibiu hat am Freitag die 26. Ausgabe des Internationalen Theaterfestivals begonnen. Dabei handelt es sich um eine der größten diesartigen Veranstaltungen in Europa mit 540 Aufführungen an 75 Standorten, an denen 3.300 Künstler und Gäste aus 73 Ländern mitwirken. Das Festival dauert bis zum 23. Juni, Radio Rumänien ist einer der Partner.