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  • Das Internationale Theaterfestival in Hermannstadt

    Das Internationale Theaterfestival in Hermannstadt

    Hermannstadt in Siebenbürgen war im Zeitraum 6.-15. Juni Schauplatz des 21. Internationalen Theaterfestivals. Das diesjährige Motto lautete Einheit in Vielfalt“, zu Gast waren gut 2500 Künstler und Delegierte aus 70 Ländern. Auf dem Programm standen 381 Veranstaltungen. Darunter natürlich Theateraufführungen, sowie Tanzeinlagen, Musikkonzerte, Ausstellungen, Buchpremieren, Konferenzen — all das an konventionellen und unkoventionellen Veranstaltungsorten. Heute lassen wir einige der vielfältigen Events Revue passieren, die im Mittelpunkt der diesjährigen Auflage des prestigeträchtigen Festivals standen.



    Der Regisseur Radu Afrim wird demnächst mit zwei Inszenierungen am Hermannstädter Radu-Stanca-Theater gastieren, sowohl in der deutschen als auch in der rumänischsprachigen Abteilung. Beim Festival war er für mehrere Programmpunkte verantwortlich: eine eigene Foto-Ausstellung, ein Theaterstück und eine weitere Darbietung, die von den Veranstaltern der Rubrik Konzerte“ zugeordnet wurde. Afrim versteht es, nicht nur als Theatermacher zu beeindrucken, sondern auch durch seine Fotos au‎ßerhalb des Bühnengeschehns. Es sind Bilder vom Alltag oder Schauspieler-Porträts. Im Hermannstädter Thalia-Saal wurde Afrim gebeten, seine Ausstellung vorzustellen, die von dem Bühnenbildner Dragoş Buhagiar eingerichtet wurde.



    Es sind Aktfotos und Halbakt-Fotos von Schauspielern. Schauspieler, die sich wünschen, auch an anderen Plätzen jenseits der Bühne gesehen zu werden. Es sind jene schönen Menschen, denen ich in den Theatern begegne. Wir entspannen uns gemeinsam, zwischen zwei und sechs Uhr, zwischen zwei Proben. Wir wandern durch Wälder, manchmal gingen wir auf die gro‎ße Brăila-Insel und machten dort unsere Fotos, ans Olt-Ufer oder sonstwohin… Praktisch wär’s das schon. Es besteht keine Verbindung zu den Aufführungen. Es ist sehr einfach, Schauspieler zu fotografieren. Mann muss nicht lange auf sie hinwirken, um sie in einen bestimmten Zustand zu versetzen, um sie zu entspannen, wie es der Fall bei einem wahninnig schönen Model der Fall wäre. So ein Model hat nur das zu bieten, die Schönheit. Die Schauspieler haben offenbar eine eigene Welt, in die man hoffentlich auf den Fotos Einblicke bekommt. Es sind bekannte, junge Schauspieler, die ich noch bekannter machen möchte.“



    In der Theatersektion war Radu Afrim mit dem Stück Wenn es aufhört, zu regnen“ von Andrew Bovell vertreten, eine Inszenierung am Toma Caragiu“-Theater in Ploieşti. Der Regisseur bezeichnet es als ein viel gefassteres, reiferes Stück, das aber nicht unbedingt ein braves Thema behandelt — es ist eine moderne Tragödie, allerdings habe der Text dem Stück ein langsames Tempo aufgedrückt, das fast hypnotisierend wirke.



    Und schlie‎ßlich war Radu Afrim mit seinem Konzept Hai Iu Iu Nu Hey You You (Maria Tănase remix)“ in der Musiksektion des Festivals angemeldet. Diese Aufführung entstand im Rahmen der Jungschauspieler-Gala HOP im Schwarzmeer-Resort Costineşti im September 2013. Sie ist das Ergebnis einer kreativen Werkstatt rund um die Volksmusik-Legende Maria Tănase und dem 90. Jahrestag seit ihrer Geburt gewidmet. Die musikalische Leitung dazu übernahm Vlaicu Golcea. Als das Konzept der Darbietung unter Dach und Fach stand, hätte niemand mit dem Erfolg und den vielen Einladungen zur Teilnahme an Festivals gerechnet, sagt Radu Afrim.



    Mir liegt das Projekt, der Maria-Tănase-Remix, sehr am Herzen. Es ist ein experimentelles Stück, das überhaupt nicht auf einen kommerziellen Erfolg ausgerichtet ist. Und das ist die Rettung für unsere Show. Die freigesetzte Energie dieser jungen Theater-Absolventen. Es gibt einen Erzählfaden, eine Geschichte bis zu einem gewissen Punkt und sie ist humorvoll. Dann sind da noch die Jungs, die Kabarett-Einlagen haben. In Rumänien gibt es keine passende Bezeichnung dazu. Es ist auch kein Musical… Ich wei‎ß nicht, was es ist und es ist gut so! Es ist auch kein Konzert, weil die singende Frau nicht danach hinter die Kulissen geht. Sie treten auf, verschwinden danach wieder. Wir haben auch Maia Morgenstern in diesem Stück. Sie hat die freie Wahl, kann so oft sie will auf die Bühne zurückkehren. Ich habe bei dieser Show keine Regie geführt, ich habe das Konzept dazu verfasst und die Leute zusammengeführt. Es gibt kein Bühnenbild. Es sieht recht gut aus, ziemlich urban. Maria Tănase war ein Stadtmensch. Das Foto von Maria Tănase, das wir verwendet haben, hat einen Hollywood-Glanz, es ist keine x-beliebige Bäuerin da drauf.“



    Ein besonderer Höhepunkt des Festivals und eine Premiere stellte die Einweihung der Ausstellung Oidip — eine Fotoausstellung von Mihaela Marin“ dar. Zum ersten Mal hatte ein Gro‎ßteil des Publikums das gleichnamige Theaterstück von Silviu Purcărete am Nationaltheater in Sibiu noch nicht gesehen. Dessen Premiere sollte einige Tage nach der Ausstellungseröffnung stattfinden, wie der Theaterkritiker Octavian Saiu berichtete.



    Ich möchte Mihaela Marin vom ganzen Herzen danken, für ihre Geste, uns diskret, aber mit scharfem Beobachtungssinn in das Universum eines Theaterstücks einzuführen, das wir hier entdecken dürfen. Das dank dieser ausgestellten bildlichen Fragmente, die uns das ganze Festival über begleiten werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Theateraufführung dank dieser Fotos eine völlig andere visuelle Dimension bekommen wird. Ich bin mir sicher, dass ich bestimmte Szenen aus»Oidip« nicht von den Fotos trennen können werde, die Mihaela in dieser Ausstellung mit uns teilt. Ich glaube, dass jedes Vorhaben von Mihaela Marin einem Bereich kulturellen und theaterkünstlerischen Gedächtnisses zuzuordnen ist, dem ich gro‎ße Bedeutung beimesse. Eines der Symbole des Internationalen Festivals in Edinburgh letztes Jahr, das ich mit nationalem Stolz dort entdeckte, war ein Foto aus der Hamlet-Inszenierung der berühmten Theatertruppe »Wooster Group« aus den USA, ein Foto, das die Unterschrift von Mihaela Marin trug.



    Eines der wichtigen Bücher, die beim 21. Theaterfestival in Sibiu ihre Premiere feierten, hei‎ßt Neue Praktiken der darstellenden Künste in Osteuropa“. Iulia Popovici ist die Autorin des Bandse, der für die Buchsammlung der diesjährigen Festival-Ausgabe veröffentlicht wurde. Es sei das überhaupt erste Buch, in dem über Mittel- und Osteuropa berichtet wird und das in diesem Teil Europas erscheint, erklärte die Autorin selbst. Darin sind 10 Essays, 10 Interviews und ein Text über die Ukraine enthalten, der auf dem Kriegsschauplatz von dem Theaterkritiker Wiktor Sobianski geschrieben wurde, erzählt Iulia Popovici.



    Das Hauptziel dieses Buchs, und ich hoffe auch sein wichtigstes Verdienst, ist es, einen möglichst konkreten Kontext zu schaffen, und das nicht nur für das hiesige Theater. Man spürt, wie die Ereignisse in den Nachbarländern im Einklang stehen mit dem, was hier passiert. Von all den Ländern der Region sind wir zum Beispiel die einzigen, die ein Theater des Realen haben, ein starkes Doku-Theater. Die Bulgaren haben in diesem Jahr ihre ersten Versuche dazu unternommen. In Ungarn wurde eine einzige Doku-Theateraufführung inszeniert, und das vor drei Jahren. In der Ukraine ist jetzt eine aufbrausende Stimmung hochgekocht, in Verbindung mit den Ereignissen auf dem Maidan, die die Dramaturgie des Realen erzeugt. Aber sonst gibt es so etwas nicht. Aber es gibt in Polen ein extrem starkes Doku-Theater und ein sehr interessantes Doku-Theater in der Slowakei. Und was uns alle näherbringt, ist diese extrem angespannte Beziehung zu den Produktionsbedingungen, zu den Finanzierungssystemen und der Alt-Neu-Dynamik vor dem Hintergrund der stark aus öffentlichen Geldern finanzierten darstellenden Künste in all diesen Regionen.“



    Kaum war das Feuerwerk zum Abschluss des Internationalen Theaterfestivals in Hermannstadt erloschen, kündigten die Veranstalter bereits die nächste Ausgabe an. Sie soll zwischen vom 12.-21. Juni 2015 stattfinden, das Programm soll Anfang des kommenden Jahres verfügbar sein. Wir bereiten eine reife Ausgabe vor, mit dem Versprechen des komplexesten Festivals für darstellende Künste, das je auf rumänischem Boden organisiert wurde. Sibiu ist der Schauplatz einer europäischen Stadt, einer Stadt, die wei‎ß, wie man die eigene Schönheit bewahrt. Und wir sind stolz darauf“, erklärte in seiner feierlichen Abschlussrede der Festivaldirektor Constantin Chiriac.



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  • Romanian Dance Showcase

    Romanian Dance Showcase

    Der Romanian Dance Showcase“ ist eine Veranstaltung des Nationalen Tanzzentrums Bukarest. Dabei kamen 55 Künstler im Rahmen eines beispiellosen einwöchigen Tanzmarathons zusammen. Die Veranstalter des Romanian Dance Showcase haben sich ursprünglich vorgenommen, den rumänischen zeitgenössischen Tanz in Mittel- und Osteuropa zu fördern. In diesem Jahr war die Strategie der Veranstalter, das Publikum mit unterschiedlichsten Tanzformen anzusprechen, wie die Kuratorin Iulia Popovici erklärt:



    Es ist mit Sicherheit das wichtigste Tanzevent des Nationalen Tanzzentrums Bukarest und aus meiner Sicht das wichtigste Tanzevent für die ganze Gemeinschaft. Denn die Hauptidee war es, möglichst viele Facetten des rumänischen zeitgenössischen Tanzes für ein ausländisches und rumänisches Publikum zu präsentieren. Die ausgewählten Darbietungen sollten ein möglichst vollständiges Bild des aktuellen zeitgenössischen Tanzes zeichnen, mit all seinen unterschiedlichen Ausrichtungen, und gleichzeitig zur Wiederbelebung des Gemeinschaftsgefühls beitragen, das das Tanzzentrum in seinen ehemaligen Räumlichkeiten am Nationaltheater in Bukarest vertrat.“




    Eines der Ziele des Romanian Dance Showcase war es, Experten aus dem Ausland mit der rumänischen Tanz- und Performance-Szene vertraut zu machen. Die Aufführungen der einwöchigen Veranstaltung hatten auch Gäste aus dem Ausland. Iulia Popovici sprach über die Auswahl der Darbietungen, mit Blick auf das Erreichen dieses Ziels.



    Wir haben uns nicht nach vermarktbaren Aufführungen umgeschaut, also keine Titel ausgewählt, die aktuellen Ansprüchen und gängiger Ästhetik im europäischen zeitgenössischen Tanz gerecht werden sollen. Wir haben eher eine Form von Vertrautheit gesucht, von ‚Verzauberung‘, ein Eintauchen der ausländischen Gäste in unsere Tanzkultur. Wir haben mit Absicht jene Kuratoren und Kritiker eingeladen, die uns nahestehen, die ihr Interesse am zeitgenössischen Tanz in Rumänien öffentlich kundgetan haben, mit Akzent auf Festivals und Publikationen aus Mittel- und Osteuropa. Eigentlich müsste alles hier beginnen, bei der Festigung der regionalen Identität des zeitgenössischen Tanzes, wobei es in dieser Region offensichtlich völlig anders als in Westeuropa funktioniert, zumindest aus dem einfachen Grund, dass die Dinge sich hier nicht kontinuierlich entwickelt haben und wir hier gewiss nicht von einem Mainstream sprechen können, also vom zeitgenössischen Tanz der 60er,70er, 80er Jahre — der Blütezeit des zeitgenössischen Tanzes in Westeuropa.“




    Beim Romanian Dance Showcase waren also Darbietungen von Künstlern mit unterschiedlichen Ansätzen im Programm, die gemeinsam ein möglichst vollständiges Bild des rumänischen Zeitgenössischen Tanzes zeichnen sollten. Eine davon hie‎ß Duett“, ein sogenanntes work in progress von Adriana Gheorghe und Andreea David. Adriana Gheorghe, Tanzkritikerin, und Andreea David, Architektin, — zwei Gedankengänge im Duett“ durch Raum und Zeit: Die Herausforderung besteht darin, dass jede der anderen den benötigten Raum zur Verfügung stellt, dass jede auf die Bedürfnisse der anderen eingeht. Adriana Gheorghe erklärt:



    Wir bieten uns gegenseitig vor allem Ausdrucksfreiheiten für nicht zeitgenössische Themen an — so wie ich sie gerne nenne. Wir versuchen, in diesen öffentlichen Performance-Raum, auf Ebene des gesprochenen Wortes, aber auch auf Ebene der szenischen Sprache, Dinge mitzunehmen, die uns beschäftigen, über die überhaupt nicht oder nicht gerne gesprochen wird, über die man lediglich im Gedanken spricht und bei denen man nur schwierig zu einer lautstarken Antwort stehen möchte, umso weniger zu einer öffentlichen Antwort und einer Antwort im Rahmen einer Aufführung. Zum Beispiel: Was ist die Zeit, was ist das Leben…“




    Paul Dunca hat die Bukarester Theater- und Filmuniversität, Studienrichtung Choreografie, sowie ein Masterstudium an derselben Fakultät absolviert. Er hatte seine eigene Sendung beim Sender MTV und war in der Gemeinschaftskunst involviert. Er vertrat Rumänien an der Kunstbiennale in Venedig, spielte in Filmen mit und kreiert natürlich zeitgenössische Tanzaufführungen. Bei Romanian Dance Showcase hat er das Schauspiel Institutul Schimbării“ (Institut des Wandels“) vorgestellt. Darüber erzählt er uns mehr:



    Es handelt sich um den Weltwandel. Wir alle, die arbeiten, sind in unsere 30er angelangt und machen einige Wandlungen durch. Z.B. nehme ich Gerüche ab 30 stärker wahr. Ich setze auf die Darstellung einiger ernster Themen. Meine Aufführungen sind letztendlich sehr theatralisch. Ich wollte Schauspieler werden, aber ich bin dazu gekommen, Choreografie zu studieren, denn ich liebe es, zu tanzen. Nun wende ich beide Fähigkeiten an. Meine Themen sind ein bisschen ernster, werden aber eher lustig und selbstironisch dargestellt. Ich glaube sehr stark an Kostüme, an die Schaffung einer Atmosphäre, die auch den physischen Teil sehr stark einbezieht. Meiner Meinung nach findet der erste Kontakt mit dem Aussehen eines Menschen statt. Das Publikum spielt bei dieser Aufführung eine besonders wichtige Rolle. Es stellt rund die Hälfte des Schauspiels dar. Ich stütze mich sehr stark auf das Publikum.“




    Simona Deaconescu hat Filmregie studiert, im Fernsehen und als Filmdrehbuchautorin gearbeitet und versucht ihre beiden Leidenschaften, den Film und den Tanz, in Aufführungen zu verflechten, die den Tänzern starke physische Anstrengung abverlangt. Bei Romanian Dance Showcase war Simona Deaconescu mit dem Projekt Pro Camera 0001. Fabrica de vise“ (Zimmer 0001. Die Traumfabrik“) zu Gast:



    »Camera 0001« ist das Pilotprojekt einer Serie, die ich produzieren möchte. Es ist eine Serie, deren Folgen ich virtuelle Räume nenne. Jede Folge nimmt einen Kontext unter die Lupe, in dem sich die Kunst in Beziehung zur Technik und zur Wissenschaft entwickelt. Die »Traumfabrik« ist die Pilotfolge. Ich habe nicht unbedingt an Träume gedacht, die wir während der Nacht haben, sondern daran, dass man sich die Welt von au‎ßen ansieht. Somit erscheint die Welt vor dem Hintergrund, dass sie sehr chaotisch ist, wie ein Traum. Weil es immer so auch im Wahrnehmungsprozess des Menschen ist: Kein Gedanke ist flie‎ßend, kein Gedanke ist exakt. Es ist die »Traumfabrik«, weil, wie ich das zurzeit betrachte, unser Leben wie ein Traum ist, den wir kontinuierlich zu verstehen versuchen. Wir müssten diesen Traum eigentlich leben, ohne zu viele Fragen darüber zu stellen, was passiert.“




    Duett“, Institutul Schimbării“ und Camera 0001. Fabrica de vise“ sind nur einige der Aufführungen, die die Identität des rumänischen Tanzes bei Romanian Dance Showcase vorstellen sollten. Die Kuratorin der Veranstaltung, Kritikerin Iulia Popovici, fasst zusammen:



    Wir haben schlie‎ßlich etwas verkauft, auch wenn wir uns das nicht vorgenommen hatten. Wir haben bereits Einladungen zum Gastieren im Ausland für verschiedene Aufführungen oder Künstler bekommen. Eine andere Schlussfolgerung ist, dass man ab und zu auch Risiken eingehen sollte. Es gab einige Schauspiele, die wir ohne jegliche Garantie ins Programm aufgenommen haben, obwohl diese für Verblüffung gesorgt haben oder — zumindest laut einigen Trägern der Gemeinschaft — nicht repräsentativ waren. Vielleicht waren sie nicht allzu spektakulär oder anerkannt genug, aber sie haben bei den Entscheidungsträgern für Enthusiasmus gesorgt.“



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  • Romanian Dance Showcase

    Romanian Dance Showcase

    Romanian Dance Showcase, eveniment organizat de Centrul Naţional al Dansului Bucureşti, a adunat timp de o săptămână 55 de artişti, într-un maraton al dansului contemporan fără precedent în ultimii ani. Conceput ca un eveniment internaţional de promovare a dansului contemporan românesc în Europa Centrală şi de Est, Romanian Dance Showcase 2014 şi-a propus, printre altele, să aducă la un loc publicuri ale diverselor forme de artă.



    Iulia Popovici, curatorul evenimentului: Este, în mod cert, cel mai important eveniment de dans organizat de Centrul Naţional al Dansului Bucureşti şi este, după mine, cel mai important eveniment de dans pentru toată comunitatea, pentru că ideea centrală a fost de a prezenta dansul contemporan românesc în cât mai multe dintre dimensiunile lui pentru un public străin şi pentru publicul local, în aşa fel încât selecţia să dea o imagine cât mai completă a ceea ce înseamnă dansul contemporan astăzi, în direcţiile lui foarte, foarte diferite, şi, în acelaşi timp, să contribuie la recrearea sentimentului de comunitate pe care, de fapt, CNDB o reprezenta pe vremea când avea spaţiul de la Teatrul Naţional.



    Una dintre mizele Romanian Dance Showcase fiind familiarizarea specialiştilor străini cu scena românească de dans şi performance, la spectacolele prezentate pe parcursul unei săptămâni au participat şi invitaţi din străinătate. Iulia Popovici, despre selecţia spectacolelor în raport cu acest obiectiv: Nu am mers pe ideea vandabilităţii, a selecţiei unor titluri care să se potrivească unor aşteptări sau unor estetici curente în dansul european. Am mers mai degrabă pe o formulă de familiarizare, de ”vrăjire”, de imersare a acestor invitaţi străini în cultura dansului de la noi. I-am invitat în mod expres pe programatorii şi criticii pe care îi putem considera în apropiaţi, în mod declarat interesaţi de dansul contemporan românesc şi cu un focus pe festivaluri şi publicaţii din Europa Centrală şi de Est. De fapt, totul trebuie să pornească de aici, de la întărirea identităţii regionale a dansului contemporan, în condiţiile în care e foarte evident că în această regiune funcţionează cu totul altfel decât în Europa Occidentală, măcar pentru simplul fapt că a avut o dezvoltare discontinuă şi în mod cert nu putem vorbi despre un mainstream, de dans contemporan aici în anii 60, 70, 80, exact în timpul în care atingea maximul de expunere în Europa Occidentală”.



    Romanian Dance Showcase a reunit, aşadar, spectacole create de artişti cu abordări diferite, astfel încât să ofere o imagine cât mai completă a ceea ce este dansul contemporan românesc. Unul dintre acestea a fost Duet”, un work in progress realizat de Adriana Gheorghe şi Andreea David. Adriana Gheorghe, critic de dans, şi Andreea David, arhitect — două minţi în duet” în acelaşi spaţiu şi timp, provocarea fiind aceea ca fiecare să reuşească să dea celeilalte spaţiul de care are nevoie, fiecare să reuşească să fie sensibilă la nevoile celeilalte. Adriana Gheorghe: Ne oferim una alteia în principal spaţiu de expresie pentru subiecte necontemporane — îmi place mie să le spun. Încercăm să aducem în acest spaţiu performativ public, la nivel de discurs verbal, dar şi discurs scenic lucruri care ne preocupă, despre care nu se vorbeşte sau se vorbeşte mai greu, se vorbeşte în gând şi se asumă foarte greu un răspuns cu voce tare, cu atât mai puţin un răspuns public şi un răspuns performativ. De exemplu, ce e timpul, ce e viaţa…



    Paul Dunca a absolvit U.N.A.T.C, secţia Coregrafie şi masterul de Scriere Dramatică în cadrul aceleiaşi facultăţi. A avut propria emisiune pe MTV, s-a implicat în arta comunitară, a reprezentat, în calitate de performer, România la Bienala de Artă de la Veneţia, a jucat în filme şi, bineînţeles, creează spectacole de dans contemporan. În cadrul Romanian Dance Showcase, a prezentat spectacolul Institutul Schimbării”, despre care povesteşte: Este despre schimbarea lumii. Toţi care lucrăm am ajuns la 30 de ani şi trăim nişte schimbări. De exemplu, eu simt că mirosurile sunt mai tari de la 30 de ani… Mizez pe povestirea unor subiecte care sunt mai grave. Sunt foarte teatrale spectacolele mele până la urmă. Am vrut să fiu actor şi apoi am ajuns să studiez coregrafia pentru că îmi plăcea să dansez foarte mult şi acum mă folosesc de ambele aptitudini. Temele mele sunt puţin mai grave, dar sunt povestite într-un registru mai comic, mai autoironic. Cred foarte mult în costum şi în crearea atmosferei care implică şi partea asta fizică. Şi mi se pare că primul contact vizual e cu felul în care arată cineva. Publicul e foarte important în acest spectacol. E cam jumătate din spectacol. Mă bazez pe public foarte tare”.



    Simona Deaconescu a studiat regie film, a lucrat în televiziune ca scenarist de film şi încearcă să îmbine cele două pasiuni, filmul şi dansul, în spectacole în care îi solicită foarte mult fizic pe dansatori. În cadrul Romanian Dance Showcase, Simona Deaconescu a fost invitată cu proiectul Camera 0001. Fabrica de vise”: Camera 0001 este pilotul unui proiect serial, pe care m-am gândit să-l fac. E un serial împărţit pe episoade — eu le numesc camere virtuale. Fiecare dintre episoade studiază câte un context în care se dezvoltă arta în raport cu tehnologia şi cu ştiinţa. Fabrica de vise” este episodul pilot. M-am gândit nu neapărat la visele pe care le visăm noaptea, ci la faptul că, dacă stai şi priveşti lumea obiectiv din afară, încercând să te detaşezi puţin, din cauza faptului că este foarte haotică, pare ca un vis. Pentru că aşa se întâmplă şi în procesul cognitiv al omului: niciun gând nu este fluent, nu este exact. Şi este Fabrica de vise” pentru că, aşa cum văd eu în momentul acesta, viaţa pe care o trăim noi e ca un fel de vis pe care noi încercăm încontinuu să îl înţelegem, dar ar trebui, de fapt, să îl trăim fără să ne punem foarte multe întrebări de ce se întâmplă”.



    Duet”, Institutul Schimbării” şi Camera 0001. Fabrica de vise” sunt doar câteva dintre spectacolele menite să prezinte identitatea dansului românesc în cadrul Romanian Dance Showcase. Curatorul evenimentului, criticul Iulia Popovici, formulează concluziile de final: Până la urmă, şi fără să vrem, tot am vândut câte ceva. Deja există invitaţii pentru anumite spectacole sau artişti. O altă concluzie ar fi faptul că uneori e bine să rişti. Au fost câteva spectacole pe care ne-am asumat să le includem în program, deşi ele provocau ridicări din sprâncene sau oricum nu erau reprezentative pentru ce se întâmplă acum, din punctul de vedere al unor reprezentanţi ai comunităţii, sau poate nu erau spectaculoase sau nu erau recunoscute ca fiind de vârf şi totuşi ele au produs reacţii extrem de entuziaste din partea selecţionerilor”.