Tag: Jugendarbeitslosigkeit

  • Arbeitsmarkt: Jugendarbeitslosigkeit auch unter Hochschulabsolventen verbreitet

    Arbeitsmarkt: Jugendarbeitslosigkeit auch unter Hochschulabsolventen verbreitet

    Ein negativer Effekt infolge der Wirtschaftskrise ist die Jugendarbeitslosigkeit. In vielen EU-Mitgliedsstaaten sind die Chancen der jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt ziemlich schlecht, und ein Hochschulabschluss ist keine Garantie gegen Arbeitslosigkeit. Laut einem Bericht des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) können mehr als ein Drittel der rumänischen Hochschulabsolventen zwischen 20 und 34 Jahren in den ersten drei Jahren nach dem Studienabschluss keinen Arbeitsplatz finden. Adelina Mihai ist Journalistin bei der rumänischen Fachzeitung Ziarul Financiar. Sie untersuchte die Eurostat-Statistiken, und machte einen Vergleich zwischen der Lage der frischen Hochschulabsolventen in Rumänien und in anderen EU-Ländern. Adelina Mihai:



    Rumänien befindet sich gegen Ende der Liste, ist aber nicht das Schlusslicht der Europäischen Union, wie es bei anderen Statistiken der Fall war. In Bulgarien, Spanien, Kroatien, Italien und Griechenland haben es die jungen Hochschulabsolventen noch schwieriger — diese EU-Länder wurden von der Wirtschaftskrise hart getroffen.“




    Die Jugendarbeitslosigkeit hat viele Ursachen, die nach und nach ans Licht kommen. Häufig haben die Arbeitgeber Erwartungen, die die jungen Menschen nicht erfüllen können. Camelia Slivneanu ist Human Resources Managerin bei einem Privatunternehmen und sagt uns, wie ein Hochschulabsolvent sich bei einem Vorstellungsgespräch präsentieren sollte:



    Erstens beobachten wir die Gesamteinstellung des Kandidaten, von seiner Kleidung bis zu seinen Selbstkenntnis-Fähigkeiten. Sehr oft haben wir festgestellt, dass junge Menschen nicht wissen, wie sie ihre Fähigkeiten oder Pluspunkte ausnutzen sollten, mit denen sie die fehlende Berufserfahrung ersetzen könnten. Ferner sind wir daran interessiert, ob die jungen Bewerber bereit sind, ausreichend Geduld zum Erlernen eines Berufes aufzubringen.“



    Nach dem Studienabschluss haben die jungen Absolventen meistens kein klares Berufsziel. Die Journalistin Adelina Mihai dazu:



    Die Arbeitgeber fordern Kurse zur Berufs- und Karriereberatung für Schüler von der 8. bis zur 12. Klasse, so dass die Jugendlichen sich Bereiche aussuchen, in denen sie nach dem Schulabschluss einen sicheren Arbeitsplatz finden können. In diesem Zusammenhang kritisieren die Arbeitgeber die Neigung der Schüler, sich Hochschulstudiengänge wie Europastudien oder Europawissenschaften auszusuchen, obwohl der Arbeitsmarkt für Fremdsprachenabsolventen oder IT-Fachleute mehr zu bieten hat. Auf dem Lebenslauf eines jungen Kandidaten ohne Berufserfahrung ist das Volontariat ein Pluspunkt und wird von Arbeitgebern sehr gern gesehen. Bei den Kursen zur Berufs- und Karriereberatung organisieren Human-Resource-Experten Treffen mit Schülern der 8. und 12. Klasse, die kurz vor wichtigen Entscheidungen stehen. Die Schüler der 8. Klasse müssen sich für ein Gymnasium im Bereich Geisteswissenschaften oder Naturwissenschaften entscheiden, und die 12.-Klässler müssen sich im Klaren sein, welches Hochschulstudium zu ihren im Gymnasium entwickelten beruflichen Fähigkeiten und Interessen am besten passt.“




    Trotz der Minuspunkte, die während der Vorstellungsgespräche festgestellt werden, sind die Arbeitgeber nicht immer mit den Eurostat-Statistiken einverstanden. Dazu die Human-Resources-Managerin Camelia Slivneanu:



    Von 6 bis 7 Hochschulabsolventen, die wir als mögliche Kandidaten für eine Arbeitsstelle in Betracht ziehen, werden mindestens 3 von uns eingestellt. Das bedeutet, dass etwa 50% der jungen Menschen, die sich für eine Stelle bei unserer Firma bewerben, von uns eingestellt werden. Soweit ich von anderen Kollegen im Human-Resources-Management informiert bin, haben auch andere Unternehmen Hochschulabsolventen oder Studenten als Kandidaten, und das Prozent der Bewerber, die schlie‎ßlich eine Arbeitsstelle bekommen, erreicht sogar 65%. Wir bleiben in enger Verbindung mit den Hochschulen, wir gehen regelmä‎ßig hin, um unser Unternehmen zu präsentieren. Infolge der Gespräche haben wir festgestellt, dass, wenn es um Studenten im letzten Studienjahr oder um Masteranden geht, die Prozentzahl der Einstellungen bis auf 70% steigt.“




    Um die Chancen der jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt korrekt darzustellen, müssen aber noch die Tatsache erwähnt werden, dass die wirtschaftliche Aktivität Rumäniens vor allem in Bukarest und in den Gro‎ßstädten stattfindet. Camelia Slivneanu:



    Es besteht ein gro‎ßer Unterschied zwischen den Einstellungschancen der Kandidaten aus den Gro‎ßstädten im Vergleich zu denen aus ländlichen Regionen. Immer mehr Absolventen, die auf dem Land wohnen, ziehen in die Gro‎ßstädte um. Da müssen wir auch zugeben, dass Bukarest für die meisten Absolventen besonders interessant ist. Auch der Westen Rumäniens ist sehr attraktiv, weil immer mehr ausländische Investoren dorthin gekommen sind und vor allem Callcenter (Kundenberatungszentren) eröffnet haben.“




    Die Eurostat-Statistik bezieht sich auf das Einstellen von jungen Hochschulabsolventen auf Arbeitsstellen, die ihrem Hochschulabschluss entsprechen. Das Fehlen solcher Arbeitsstellen führt zu Unzufriedenheit bei den Kandidaten, die auch über den sog. Teufelskreis“ der Hochschulabsolventen klagen. Wenn es um frischgebackene Hochschulabsolventen geht, bemängeln die Arbeitgeber das Fehlen der Berufserfahrung. Offensichtlich kann man aber als Student an der Uni die erwünschte Berufserfahrung nicht sammeln; diese gewinnt man nur durch praktische Tätigkeit auf einer Arbeitsstelle, die aber ein junger Kandidat eben wegen fehlender Berufserfahrung nicht bekommen kann. Die Existenz dieses Teufelskreises wird auch von Human-Resources-Experten bestätigt. Camelia Slivneanu dazu:



    Die Schuld für diesen Teufelskreis teilen sich die Arbeitgeber bzw. die Human-Resources-Manager einerseits und die Bewerber, die möglichen Kandidaten andererseits. Ein Human-Resources-Manager sollte einen Bewerber ohne jegliche Berufserfahrung nicht zu einem Vorstellungsgespräch einladen, bei dem es sich um eine Arbeitsstelle mit Berufserfahrung handelt. Und wiederum sollte sich ein frischer Hochschulabsolvent nicht um eine Arbeitsstelle bewerben, wenn Berufserfahrung als Einstellungsbedingung gilt. Wenn man diese Faktoren nicht berücksichtigt, werden wir uns im Teufelskreis drehen und weiterhin zwei frustrierte Parteien haben, nämlich die genervten Arbeitgeber und die jungen Absolventen, die mit der Zeit ihre Motivation verlieren könnten.“

  • „Jugendgarantie“ – EU-Förderprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit

    „Jugendgarantie“ – EU-Förderprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit

    Eine der schwerwiegenden Folgen der Weltwirtschaftskrise von 2009 ist die heutzutage noch hohe Jugendarbeitslosigkeit. Knapp 20% der europäischen Jugendlichen haben keinen Arbeitsplatz. Die Lage ist problematisch insbesondere für die sogenannte soziale Kategorie NEET — Not in Education, Employment, or Training“, nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung. Die Betroffenen sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Insbesondere an diese Jugendliche haben die EU-Institutionen gedacht, als sie 2013 das Programm Jugendgarantie“ eingeleitet haben. Diese Initiative möchte die Arbeitslosigkeit in den Reihen der Jugendlichen bekämpfen. Ihr Ziel ist, dass alle jungen Menschen unter 25 Jahren — ob beim Arbeitsamt gemeldet oder nicht — innerhalb von vier Monaten nach Abschluss ihrer Ausbildung oder nachdem sie arbeitslos geworden sind — ein konkretes und qualitativ hochwertiges Angebot erhalten.



    Das Programm Jugendgarantie“ wird von den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten finanziert. Zudem wird die EU im Rahmen des Europäischen Sozialfonds und der mit 6 Milliarden Euro ausgestatteten Beschäftigungsinitiative für junge Menschen den Budgets der EU-Länder Mittel zuschie‎ßen. Mădălina Mihalache, die Chefin des Büros des Europa-Parlaments in Bukarest, gibt Auskunft:



    Die Internationale Arbeitsorganisation hat die Implementierungskosten des Programms in der Euro-Zone auf 21 Milliarden pro Jahr eingeschätzt. Das scheint sehr viel zu sein, aber diese Zahlen müssen mit dem gezahlten Arbeitslosengeld und den Kosten, die die Inaktivität der arbeitslosen Jugendlichen mit sich bringt, verglichen werden. In Europa haben zurzeit 7,5 Millionen Jugendliche keinen Arbeitsplatz und befinden sich nicht in Schulung. Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen schätzte den wirtschaftlichen Verlust der Inaktivität der Jugendlichen auf über 150 Milliarden Euro pro Jahr ein.“




    Die Mitgliedstaaten müssen nationale Pläne für die Umsetzung dieses Projekts und für die Ausgabe des Geldes erarbeiten. Sicher ist, dass die Jugendgarantie“ die Arbeitgeber, die Trainer, die Behörden und die Arbeitslosen zusammen bringt, um die besten Lösungen zu finden. Wie sieht aber die Lage in Rumänien aus? Auch wenn hierzulande die Arbeitslosigkeit unter dem EU-Durchschnitt liegt, ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Sie liegt bei 23% und damit um 3% über dem EU-Durchschnitt. Mihai Dragoş, Vorsitzender des rumänischen Jugendrates, über die Implementierung der Jugendgarantie“ in Rumänien:



    Der Implementierungs-Plan wurde im Jahr 2013 genehmigt und betrifft nur die Periode 2014-2015. Es ist Zeit, zu untersuchen, was schon implementiert wurde und was nicht und wie die Jugend-Nichtregierungsorganisationen einbezogen wurden. Es gibt drei Säulen des Implementierungsplans der Jugendgarantie: das Arbeitslosen-Gesetz und die Stimulierung der Arbeitskraft, das Berufsausbildungsgesetz und das Gesetz der Anpassungs-Praktika für Uni-Absolventen. Laut offiziellen Daten haben mehr als 150.000 Jugendliche von aktiven Ma‎ßnahmen profitiert. Ich meine damit die Säule betreffend die Arbeitslosigkeit und die Stimulierung der Arbeitskraft. Weiter haben wir gemerkt, dass im Falle der anderen beiden Säulen die Ma‎ßnahmen nicht effektiv implementiert werden. Was das Gesetz der Anpassungs-Praktika für Uni-Absolventen anbelangt, gab es im Jahr 2014 keinen Empfänger. Im Falle des Berufsausbildungsgesetzes waren es 141, eine sehr geringe Zahl für die Bevölkerung Rumäniens.“




    Es gibt Europa-Abgeordnete, die die Implementierung der Jugendgarantie in Rumänien noch schärfer kritisieren. Siegfried Mureşan (EVP), der Vizevorsitzende des Haushalts-Ausschusses:



    Die EU verteilt erhebliche Fonds für die Reduzierung der Jugend-Arbeitslosigkeit: 6 Milliarden Euro nur für die Periode 2014-2015. Hunderte Millionen Euro sind für die rumänischen Jugendlichen vorgesehen. Wir müssen nur die Projekte implementieren, um das Geld für die Jugendlichen in Rumänien zu bekommen. Wieviel Geld hat sie erreicht? Kein einziger Euro. Obwohl dieses Geld zwischen dem 1. Januar 2014 und März 2015 der rumänischen Regierung zur Verfügung stand, haben wir keinen Euro abgeschöpft, weil die Regierung keine realistische Projekte implementiert hat.“




    Weil das Pilot-Projekt zur Implementierung der Jugendgarantie im März abgelaufen ist, hat die rumänische Regierung einen Plan für die nachfolgende Periode eingeleitet. Die Einführung fand anlässlich des Besuchs des Vizevorsitzenden der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, in Bukarest statt. Rumäniens sollte bis 2018 470 Millionen Euro von der EU-Kommission bekommen, meinte die rumänische Arbeitsministerin Rovana Plumb. Sie erklärte weiter:



    Die Arbeitgeber, die Jugendliche aus der Zielgruppe einstellen, werden einen Zuschuss von 200 Euro und 500 Lei im Monat für jeden Angestellten ein Jahr lang bekommen. Die Arbeitgeber müssen die Stelle mindestens 18 Monate behalten. Der Arbeitgeber, der die Stelle nach den 18 Monaten weiter behält, wird für die nächsten 24 Monate vom Beitrag zur Arbeitslosenkasse befreit.“




    Das Implementierungs-Programm der Jugendgarantie in Rumänien hat drei Etappen: Beratung, Registrierung und Einstellung und setzt finanzielle Hilfe und kompetente Orientierungshilfe in allen drei Etappen voraus. Die Hilfe besteht in der Finanzierung der Lehre und des Praktikums, in Mobilitäts-Prämien, Zuschüssen für Arbeitsgeber und Finanzierung für Neugründung von Unternehmen. Fürs Praktikum werden die Arbeitgeber 250 Euro und 300 Lei für 1-3 Jahre bekommen, für die Fachausbildung 300 Euro und 750 Lei im Monat.

  • Arbeitslosigkeit verzeichnet deutlichen Rückgang in der EU

    Die von der Europäischen Zentralbank geförderte Entspannung der Wirtschaft zeigt die ersten positiven Ergebnisse, stellt sich aus den vorläufigen Angaben des Europäischen Statistikamtes heraus. Die Arbeitslosenquote und die Inflation sind im vorigen Monat weiter gesunken. Laut Eurostat sei die jährliche Inflation im Euroraum und in den EU-Staaten zum dritten Mal in der Folge gefallen und lag damit im Monat Februar bei –0,3% bzw 0,5%. Dies sei als erstes Resultat des im Januar beschlossenen Anleihkaufprogramms der Europäischen Zentralbank zu betrachten, so Eurostat. 1000 Milliarden Euro lie‎ß die Zentralbank in die europäische Wirtschaft einflie‎ßen, um die Deflation zu bekämpfen.



    Dies soll eine lange andauernde Preissenkung herbeiführen, die ihrerseits eine Gehaltssenkung und die Reduzierung des Verbrauchs mit sich bringen soll. Es sei dennoch zu erwarten, dass der Euroraum auch ferner mit wirtschaftslichen Schoks konfrontiert werde, indem die jährliche Inflationsrate auch anschlie‎ßend negative Werte verzeichnet. Nach den jüngsten Angaben von Eurostat seien Malta, Österreich und Rumänien die EU-Staaten, in denen die jährliche Inflationsrate einen Hochwert erreichte.



    Laut Eurostat zeigt sich auch ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosenquote lag zu Jahresanfang mit 9,8% in der EU und 11,2% im Euroraum unter dem Vorjahreswert. Selbst wenn die Eurostat-Daten keine spektakuläre Entwicklung belegen, sank die Arbeitslosenquote im Euroraum auf einen Rekordwert nach April 2012. Zu Jahrebeginn waren dennoch 24 Millionen Europäer arbeitlos. Griechenland mit 25,8% und Spanien mit 23,4% verzeichnen die höchsten Arbeitslosenquote im Euroraum, während in Deutschland und Österreich die Arbeitslosenquote auf unter 5% liegt und somit den niedrigsten Wert im Euroraum verzeichnet. Keine Besserung ist im Euroraum in Sachen Jugendarbeitslosigkeit in Sicht.



    In den Krisenländern Griechenland und Spanien steigt die Jugendarbeitslosigkeit wieder an und erreicht mit 50% neue Rekordwerte, während in Italien 41% der Jugendliche arbeitslos sind. In Rumänien liegt die Arbeitslosenquote mit 6,5% unter dem europäischen Durchschnitt. Laut dem Nationalen Statistikam sank sie Arbeitlosenquote um 0,1% gegenüber dem Vormonat und um 0,5% gegenüber Januar 2014. Die Zahl der Arbeitlosen im Alter zwischen 15-74 Jahren lag Monat Januar bei 607.000. Die Arbeitslosenquoten der Frauen und Männer nähern sich in Rumänien an. 6,8% der Männer sind arbeitslos. Ihre Zahl liegt somit um 0,7% höher als bei Frauen.

  • Europäische Union besorgt über zunehmende Jugendarbeitslosigkeit

    Europäische Union besorgt über zunehmende Jugendarbeitslosigkeit

    Im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit, von der 15 Millionen Jugendliche in der Europäischen Union derzeit betroffen sind, fehlen bislang wirksame Ma‎ßnahmen zu deren Integration und infolgedessen droht den Jugendlichen der Absturz in die Armut. Dies erklärte in Bukarest die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend Androulla Vassiliou. Die EU-Kommissarin beteiligte sich in Bukarest an der internationalen Tagung zum Thema “Förderung von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt, gemeinsame Herausforderungen — gemeinsame Lösungen”, wo sie die Herkunft der Angehörigen dieser Kategorie erläurterte.



    Androulla Vassiliou: “Mit sozialer Ablehnung und Zurückweisung konfrontieren sich im besonders hohen Grad Migrantenkinder oder Jugendliche, die aus Familien mit behinderten Mitgliedern oder aus benachteiligten Milieus stammen. Äu‎ßerst vulnerabel sind auch frühzeitige Schulabbrecher oder Jugendliche, die das Studium nicht abschlie‎ßen. Die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit ist derzeit eine der grö‎ßten Herausforderungen Europas. Die Jugendarbeitslosenquote liegt jetzt im Durchschnitt bei 24% und nahm im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu.”



    Millionen Jugendlichen sind derzeit arbeitslos und zahlen demzufolge auch keine Sozialversicherungen. Dies habe negative Auswirkungen auf die Gesellschaft, verursache Sozialausgaben und die europäische Wirtschaft verliere folglich 160 Millionen Euro im Jahr, das hei‎ßt knapp 1,3% des Brutto-Inlads-Produktes, fügte die EU-Bildungskommissarin hinzu. Der Mangel an Beschäftigung und die soziale Zurückweisung können zudem zu Störungen des Sozialverhaltens und zur Zugehörigkeit zu politischen Extremgruppen führen, warnte die EU-Bildungskommissarin anschlie‎ßend.



    Die nationalen Bildungssysteme müssten reformiert werden, damit die Jugendlichen die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um nach Studiumabschluss eine Stelle zu finden, sagte ferner die EU-Bildungskommissarin. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte beim gestrigen Treffen, er sei mit dem Funktionieren des rumänischen Bildungssystems nicht zufrieden und der delegierte Minister für Hochschulwesen, Mihnea Costoiu, sagte, Rumänien sei das EU-Land mit dem grö‎ßten Anteil der arbeitslosen Jugendlichen. 23% der Rumänen, die der Alterskategorie 25-29 Jahre angehören, seien derzeit arbeitslos und nehmen auch an keinem Ausbildungsprogramm teil. Das rumänische Bildungssystem befinde sich derzeit inmitten eines Modernisierungsverfahrens und soll an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst werden.



    Rumänien werde aus dieser Sicht den Akzent auf Fortbildung und Partnerschaften mit dem Wirtschaftsumfeld setzen und Ma‎ßnahmen treffen, die die Chancengleichheit garantieren, fügte Costoiu hinzu. In der Europäischen Union werden derzeit zwei Programme umgesetzt, die die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen: “Jugendgarantie”, das vorsieht, dass jeder arbeitslose Jugendliche in der EU unter 25 Jahren binnen vier Monaten nach Studiumabschluss ein Angebot für einen Job, eine Ausbildung oder Praktikumsplatz bekommt, ein Programm, das seit einem Monat auch in Rumänien existiert, und das Bildungsprogramm “Erasmus Plus”, das die EU-Bildungskommissarin am Dienstag in Bukarest vorstellt.

  • Nachrichten 13.11.2013

    Nachrichten 13.11.2013

    BRÜSSEL: Rumänien belegt den 2. Platz in der EU beim Zuwachs der Industrieproduktion in September, steht in den Angaben, die am Mittwoch vom Europäischen Statistikamt EUROSTAT veröffentlicht wurden. September 2013 sei die Industrieproduktion in vergleich zu August in 12 Mitgliedsstaten gesunken und in 13 Mitgliedsstaaten gestiegen, so EUROSTAT. Die grö‎ßte Steigerung der Industrieproduktion gab es in Irland (2,9%), Rumänien (2,4%), Ungarn und Polen, und die bededeutendsten Senkungen gab es in Portual, Luxemburg, Kroatien und Tschechien.



    BUKAREST: Tausende Studenten haben am Mittwoch erneut gegen die Position der Regierenden gegenüber der Ausbildung protestiert. Die protestierenden Stundenten fordern, dass 6% des BIP für Ausbildung zugewiesen werden. Weitere Forderungen der Studenten sind die Erhöung der Subvention für Stundenteheime und für Kantinen um 30% und die Erhöhung des Stipendienfonds. Der delegierte Minister für Universitärstudien Mihnea Costoiu versicherte die Studenten, dass die von ihm geführte Institution alle Bemühungen unternimmt, um deren Situation zu verbessern und um den Zugang zu einem hochqualitativen Bildungssystem, innerhalb der Haushaltseinschränkungen, mit der sich Rumänien konfrontiert, zu gewährleisten.



    BUKAREST: Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hat erklärt, neben den nationalen Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sei es besonders wichtig, dass ein europäisches Signal zur Unterstützung der Freizügigkeit der Arbeitnehmer gegeben wird, so dass die jungen Leute Ausbildungs- und Einstellungsmöglichkeiten erhalten. Bukarest unterstütze die Bedeutung der Abschaffung der existierenden Hindernisse im Bereich Freizügigkeit der Arbeitskräfte und die Vermeidung der Gerüchte, die Unsicherheit betreffend die Freizügigkeit der Arbeitnehmer in der EU hervorrufen, sagte noch Präsident Basescu, der am Dienstag in Paris an einem Gipfeltreffen zum Thema Arbeitsplätze für junge Arbeitnehmer teilgenommen hat.



    BUKAREST: Das rumänische Regierungskabinett hat am Mittwoch den Haushaltsentwurf für 2014 besprochen. Am Donnerstag soll der Gesetzeentwurf angenommen werden. Grundlage der Gespräche waren die bereits eingereichten Vorschläge betreffend die makroökonomischen Indikatoren fur nächstes Jahr — nämlich ein eingeschätztes Wirtschaftswachstum von 2,2%, eine Inflation von 2,2% und eine Investitionsstruktur von 6% des Bruttoinlandsproduktes. Die regierende Sozial-Liberale Union diskutiert die Endvariante des Gesetzentwurfs über Dezentralisierung. Die Regierung wird die Verantwortung für das Dezentralisierungsgesetz übernehmen.

  • EU im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

    EU im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit

    Derzeit sind 6 Millionen Jugendliche in Europa arbeitlos. Europäische Staats-und Regierungsschefs sind auf Initiative vom französichen Präsidenten François Hollande in Paris zusammenkommen, um Lösungen gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu finden. Die Jugendarbeitslosigkeit ist eine moderne Plage die seit Jahren, insbesondere seit Ausbruch der Wirtschaftskrise die Zukunft einer ganzen Generation stark betrifft: in Europa sind rund 6 Millionen Jugendliche arbeitslos “Zu viel! Viel zu viel!” — sagte der französische Staatschef beim Pariser Gipfel. Die EU-Staaten müssen Programme gegen Arbeitslosigkeit auf europäischer Ebene beschlie‎ßen, die ferner so bald wie möglich auf nationaler Ebene umgesetzt werden sollen.




    Rumänien wurde beim EU-Gipfel in der französischen Hauptstadt durch Staatschef Traian Băsescu vertreten. Präsident Băsescu ging das sowohl europäische als auch rumänische Problem an: “Es gibt drei Regionen in denen die Jugendarbeitslosigkeit über 30% liegt, es handelt sich um die Region Zentrum, Süd-Osten und Süd-Walachei. Warum? Eine der möglichen Antworten ist in unserem Bildungssystem zu suchen, ein System das die Jugendlichen nicht dafür vorbereitet, die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu erfüllen. Zahlreiche Jugendliche werden in Berufen ausgebildet, die auf dem heutigen Markt nicht mehr attraktiv sind, sie werden infolgedessen vom Arbeitsmarkt nicht absorbiert. Diese Situation berifft nicht nur Rumänien, sondern auch andere EU-Staaten.




    Die europäischen Staats-und Regierungschefs haben beim Pariser Gipfel im Kampf gegen Jugendsarbeitslosigkeit drei Prioritäten gesetzt. Infolgedessen sei zu erwarten dass in den kommenden zwei Jahren jeder junge Arbeitssuchende einen Job findet. Die erste Priorität sieht den Einsatz bestehender Instrumente zur Berufsausbildung und -Weiterbildung von Jugendlichen vor. Präsident Traian Băsescu dazu: Die neue Gesetzgebung im Bildungsbereich erlaubt Rumänien, den Bildungsbedarf der Jugendlichen nach der aktuellen Nachfrage am Arbeitsmarkt zu richten. Ich möchte hinzufügen dass laut dem neuen Bildungsgesetz die Berufsschulen wieder ins Leben gerufen werden sollen. Das Bildungsministerium hat zudem das sogennante Lehrlingsgesetz angenommen. Nicht zuletzt hat das Arbeitsministerium bildungsorientierte Projekte für Jugedliche angesto‎ßen.




    Die zweite Priorität sieht die Integration von sozial benachteiligten Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt vor. Laut der dritten Priorität sollen dynamische Jugendliche die Chance bekommen, eigene Unternehmen zu gründen.Der franzöische Präsident François Hollande sagte am Abschluss des Gipfels, es gibt drei Begriffe die die vereinbarten Ma‎ßnahmen zusammenfassen können “Geschwindigkeit”, weil die Situation umgehend sei, “Solidarität”, weil die Zukunft einer ganzen Generation im Spiel sei und “Qualität”, weil man den jungen Arbeitssuchenden Arbeitsstellen und neue Möglichkeiten zur Weiterbildung zur Verfügung stellen müsse, die ihnen reale Perspektiven bieten. Damit Europa einen Ausweg aus der aktuellen Situation findet sind dennoch gleicherma‎ßen weitere Bedingungen erforderlich: das Wirtschaftswachstum, die Verbesserung der Wettbewerbsfägigkeit und der Wohlstand seiner Bürger.