Tag: Kapital

  • EU-27: Was folgt nach dem Brexit?

    EU-27: Was folgt nach dem Brexit?

    Der rumänische Botschafter in London, Dan Mihalache, findet, dass der Brexit auch für die EU selbst wichtige Folgen haben wird und deshalb Aufmerksamkeit verdient.



    Letztendlich geht es hier um eine absolute Premiere, es ist das erste Land, dass die EU verlässt, nach sehr vielen Jahren. Vieles über die Zukunft beider Seiten ist unklar — das fängt beim Umgang mit den jeweiligen Staatsbürgern an und geht bis zu Detailfragen wie Steuern oder Flugverbindungen. Es sind ja Tausende Fäden, die uns rechtlich verbunden haben. Diese Fäden zu entknoten und neu zu spinnen, wird ein komplexer Prozess, bei dem wir aufpassen müssen. Es ist ein historisches Abenteuer, das erste gro‎ße dieses Jahrhunderts. Und das verändert sehr viel im Verhältnis zu unserer Entwicklungsrichtung in der Union, die wir als extrem stabil angesehen hatten.“




    Gro‎ßbritannien und die EU sind seit dem 1. Februar in einer Übergangsphase, die bis Jahresende dauert und einmal verlängert werden kann. Die EU ist bereit, ein ambitioniertes Handelsabkommen anzubieten und künftig auf Zölle und Einfuhrquoten auf alle Waren zu verzichten, die aus Gro‎ßbritannien in den Binnenmarkt kommen, das Land muss sich aber verpflichten, EU-Standards einzuhalten, was der britische Premierminister Boris Johnson ablehnt. Keine der beiden Seite müsse die Standards des anderen einhalten, meinte er. Johnson sagte, dass Gro‎ßbritannien wieder zu einem Vorreiter des Freihandels werden könnte, und sprach über die Abkommen mit den Commonwealth-Staaten und den USA.



    Doch die Lage sei kaum so einfach, sagt der Wirtschaftsjournalist Constantin Rudniţchi — es folgt ein harter, pragmatischer Verhandlungsprozess, in dem jede Seite versuchen wird, die eigene ökonomische Sichtweise durchzusetzen:



    Wir wissen, dass es zu Handelsverhandlungen kommen muss. Analysten gehen davon aus, dass wir hier völliges Neuland betreten. Und wir wissen nur, DASS verhandelt werden muss, aber nicht, WIE LANGE die Verhandlungen dauern. Anhaltspunkte gibt es, natürlich. Alle würden sich ein Abkommen mit Null Zöllen und Schranken wünschen, aber wir müssen sehen, ob das möglich ist. Viele Experten sagen, es sei sehr schwer. Denn zum einen will die EU eine tiefergehende Integration, die Gro‎ßbritannien abgelehnt hat, und will auch einen ambitionierten »Green Deal«, der Kosten verursachen wird. Und die muss man berücksichtigen. Es wird ein Problem der Freizügigkeit der Arbeitskräfte in Richtung Gro‎ßbritannien geben, und wir müssen sehen, wie die beiden Seiten dazu stehen. Wenn man ein gemeinsames Paket anstrebt — Freizügigkeit für Kapital, Waren und Arbeitskräfte — , könnte das zu einem Problem werden, denn die Briten wollen Filter einbauen, was die Gastarbeiter angeht.“




    Alle haben auf jeden Fall zu verlieren — denn Gro‎ßbritannien ist ein gro‎ßer Beitragszahler zum EU-Haushalt. Aber mit dem Brexit geht auch ein Prestigeverlust einher, glaubt Dr. Mihai Sebe vom Europäischen Institut:



    Wir sollten nicht vergessen, dass Gro‎ßbritannien eine wichtige Rolle auf der militärischen Ebene spielt, und wenn wir über den wissenschaftlichen Bereich nachdenken, müssen wir zugeben, dass wir nach dem Brexit keine einzige Universität aus der EU mehr haben, die unter den weltbesten 25 liegt. Aber auch umgekehrt können wir sagen, dass der Brexit auch die Krönung einer langen Zeit ist, in der Gro‎ßbritannien an internationalem Prestige eingebü‎ßt hat.“




    Dieser Prozess, sagt Sebe, habe nach dem ersten Weltkrieg begonnen, als das Vereinigte Königreich den Platz auf der Weltbühne neuen, wichtigeren Akteuren überlassen hat.

  • Abgeordnetenkammer billigt Gesetzentwurf zur Gründung eines Entwicklungs- und Investitionsfonds

    Abgeordnetenkammer billigt Gesetzentwurf zur Gründung eines Entwicklungs- und Investitionsfonds

    Der Fonds ist ein Finanzierungsmechanismus, der Investitionsmöglichkeiten identifiziert und verwirklicht, die sich auf die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung neuer langfristiger Arbeitsplätze auswirken. Der Entwurf wurde angenommen, nachdem der Wirtschaftspolitische Ausschuss eine Reihe von Änderungsanträgen eingebracht hatte, darunter die Anhebung des Barbeitrags auf 9 Milliarden Lei (etwa 2 Milliarden Euro) und die Aufnahme der Liste der Wirtschaftsteilnehmer. Auf der Liste stehen Unternehmen wie Electrica, RomGaz, Nuclear Electrica, OMV Petrom oder Antibiotice, sowie CFR ( Rumänische Eisenbahngesellschaft) und Poşta Română( Rumänische Post).




    Die Tätigkeit und die Art und Weise, in der der Fonds seine Ziele erfüllt, werden jährlich vom Finanzministerium bewertet. Die Ergebnisse werden der Regierung vorgestellt. Die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei und der ALDE (Allianz der Liberalen und Demokraten) haben erklärt, der Fonds sei eine Chance zur Entwicklung Rumäniens durch Investitionen. Laut dem Chef der Sozialdemokraten Liviu Dragnea sei das Projekt eines der Pfeiler des Regierungsprogrammes. Derartige Fonds seien erfolgreich in der ganzen Welt. Liviu Dragnea dazu:




    Dieser Investitionsfonds funktioniert in zahlreichen europäischen Ländern, in vielen Ländern in der ganzen Welt und ist eine Hilfe für die Wirtschaft. Es geht um einen Fonds, der an der Entwicklung der gro‎ßen Infrastruktur in Rumänien, an der Neuindustrialisierung Rumäniens beitragen wird. Der Fonds wird in die Landwirtschaft investieren, zahlreiche Arbeitsplätze schaffen und an dem Anstieg des BIPs beitragen.”




    Die Opposition kündigte an, dass sie den Gesetzesentwurf beim Verfassungsgericht anfechten werde und beschuldigte die Macht, die nationale Wirtschaft zu untergraben. Die Abgeordnete der Union Rettet Rumänien Cosette Chichirău behauptet, der Souveräne Entwicklungs- und Investitionsfonds habe keinen wirtschaftlichen, sondern einen politischen Zweck:




    Ihr braucht Liquiditäten, um die milden Gaben zu zahlen, ihr habt aber keinen Haushaltsraum. Ihr wollt ein Instrument, das euch ein Darlehen sichert ohne öffentliche Schulden zu haben. Ihr habt euch nicht nach euer Decke gestreckt und wollt jetzt Aktiva verkaufen, um ein Wahlwahnsinn zu bezahlen. Alles, was der rumänische Staat in jedem Bereich besitzt, wird ausgeraubt.”




    Der Wirtschaftsexperte Constantin Rudniţchi erklärte, der Fonds, ein Unternehmen über alle Unternehmen, sollte in den ersten Jahren, bis er sich auf dem Markt konsolidiert, keine unproduktiven Investitionen, egal ob sie nützlich sind, machen. Warum sollte man mit den Geldern des Fonds ein Krankenhaus oder eine Autobahn erbauen, wenn man diese mit europäischen Geldern oder vom Haushalt errichten kann? Constantin Rudniţchi dazu:




    Ein derartiger Fonds soll investieren und Geld bringen. Er wird zu einem kräftigen Fonds auf dem Mark und wird auf den internationalen, soliden Märkten gelistet. So zieht er neue Investoren heran, man bringt mehr Kapital von au‎ßen, also nicht von den Unternehmen, die den Fonds gründen. Der Fonds investiert, was vom Haushalt investiert werden sollte.”




    Die rechtsgerichtete Opposition wird die Verfassungswidrigkeit des Gesetzentwurfes zur Gründung des Souveränen Entwicklungs- und Investitionsfonds anzeigen, so dass es nach dem Urteil des Verfassungsgerichtes dem Staatschef Klaus Iohannis zur Promulgation geschickt wird.

  • Nationalbank erwartet Schwankungen der Inflationsrate

    Nationalbank erwartet Schwankungen der Inflationsrate

    Die Nationalbank Rumäniens hat die Inflationserwartungen für das Ende des Jahres von 3,5 auf 3,6% nach oben revidiert. Für Dezember 2019 rechnet die Nationalbank jedoch mit einer Senkung der Inflation um 0,1% von 3% wie ursprünglich erwartet. Im Anschlu‎ß erwartet die Zentralbank Rumäniens, dass in den kommenden Monaten die Inflationsrate Schwankungen bis auf 5% zeigen wird. Im vierten Jahresquartal soll hingegen eine Tendenz zur Senkung der Inflationsrate sichtbar werden, hat der Gouverneur der Nationalbank Mugur Isărescu bei der Vorstellung des Inflationsberichtes erklärt. Die Preissteigerungen der letzten Zeit seien auf das Wachstum der Nachfrage und der Produktionskosten zurückzuführen, erläuterte im Anschlu‎ß Mugur Isărescu. Die Zentralbank stellt anschlie‎ßend einen hohen Verbrauch fest, der jedoch gegenüber dem, im dritten Jahresquartal des Vorjahres verzeichneten Rekordwert gesunken sei.



    Das Vertrauen der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sei zerbrechlich geworden und die Investitionen, insbesondere im Privatbereich, seien angekurbelt worden, während die nichtstaatliche Kreditierung ab Mitte des Vorjahres eine Stagnation verzeichnet habe, stellt im Anschlu‎ß die Nationalbank fest. Dieses Phänomen sei darauf zurückzuführen, dass die Unternehmeskredite schwach nachgefragt worden seien. Viele der rumänischen Unternehmen seien schwach kapitalisiert und deswegen für eine Kreditaufnahme nicht wahlfähig. Wie Mugur Isărescu witerhin erläuterte, sei das Kapital-Schulden-Verhältnis von den rumänischen Bürgern meistens falsch verstanden worden: Mugur Isărescu: Diese Illusion, dass man durch Kredite einen Kapitalgewinn ereichen kann, bringt Unternehmen zum Bankrott. Ein solides Unternehmen braucht eine starke Kapitalgrundlage. Ansonsten gerät man in einen Teufelskreis. Das Kapital bleibt Kapital und die rumänischen Gesellschaften brauchen Kapital. Um eine private Firma zu gründen braucht man Kapital und man muss auf die Illusion verzichten, dass die Banken in diesem Sinn hilfreich sind. Die Banken gewähren Kredite.



    Das Leistungsbilanzdefizit sei deutlich gestiegen, die Lohnerhöhungen müssen eine reale Basis haben und im direkten Verhältnis mit dem Wachstum der Wirtschaft stehen, ansonsten werde diese Entwicklung weitere Preissteigerungen mit sich bringen, warnt die Nationalbank in ihrem Bericht. Im Anschlu‎ß betonte Mugur Isărescu die bedeutende Rolle eines stabilen makroökonomischen Rahmens, in diesem Kontext müsse Bukarest eine restriktive Währungspolitik umsetzen. Die Nationalbank möchte das Wirtschaftswachtum nicht stoppen, sei aber bemüht, der Nachfrageüberschuss in Grenzen zu halten, fügte Isarescu hinzu. Darüber hinaus, beschloss am Montag die Nationalbank Rumäniens, den Leitzins erneut auf 2,5% zu erhöhen. Laut Isărescu, wird die Inflation unter Kontrolle bleiben und die Zinsen werden 2018 nicht steigen, weil die Nationalbank nach wie vor, die Währungspolitik unterstützt und verstärkt.













  • Nachrichten 20.07.2017

    Nachrichten 20.07.2017

    Der rumänische Premierminster Mihai Tudose unternimmt am Freitag einen Besuch in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige ex-Sowjetrepublik Moldau. Dabei wird Mihai Tudose mit seinem Amskollegen Pavel Filip und mit Parlamentspräsident Andrian Candu zusammenkommen. Mit den beiden wird er über die Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit und über die Unterstützung des europäischen Fahrplans der Republik Moldau durch Bukarest beraten. Auf der Agenda des rumänischen Premiers steht kein Treffen mit dem russlandnahen Präsidenten Igor Dodon. Tudose, der sein Amt Ende Juni übernahm, unternimmt in Chisinau seinen zweiten Auslandsbesuch. Letzte Woche war er er in Brüssel, wo er den Gemeinschaftsvertretern mitteilte, dass Rumänien die riesige Aufgabe hat, den proeuropäischen Fahrplan der Republik Moldau zu sichern“.



    In der benachbarten, mehrheitlich rumänischsprachigen ex-Sowjetrepublik Moldau gab es am Donnerstag neue Proteste der Zivilgesellschaft und der Oppositionsparteien gegen das neulich vom Parlament verabschiedete Gesetz zur Änderung des Wahlsystems. Laut dem neuen System werden 50 Abgeordnete auf Parteilisten und 51 in Wahlbezirken durch Direktwahl gewählt. EU-Vertreter forderten die Regierung in Chişinău, die Empfehlungen der Kommission von Venedig einzuhalten. Laut dieser sei die Änderung der Wahlgesetzgebung und die Einführung der Direktwahl für das Parlament ungünstig. Kommentatoren, die von den Radio-Rumänien-Korrespondenten in Chisinau zitiert werden, sagen, dass die Einführung der Direktwahl anstelle des aktuellen Systems, die großen Parteien, also die prowestlichen Demokraten des Premierministers Pavel Filip und die Sozialisten des moskaunahen Präsidenten Igor Dodon begünstigen würde.



    Rumänien hat im ersten Quartal des Jahres 2017 ein Haushaltsdefizit von 3,2% des BIP verzeichnet, das zweithöchste EU-weit und über dem Ziel, das von der Bukarester Regierung der Sozialdemokraten und Liberalen und Demokraten bei fast 3% festgelegt wurde. Dies verlautet aus den Daten, die vom europäischen Statistikamt Eurostat am Donnerstag veröffentlicht wurden. Von den 20 EU-Staaten, für die Daten zur Verfügung stehen, hat nur Frankreich ein höheres Haushaltsdefizit im ersten Quartal (3,3% des BIP). Im Falle eines Haushaltsdefizits über der Grenze von 3% des BIP kann die EU gegen den jeweiligen Staat ein Verfahren wegen exzessiven Defizits einleiten. Im neuen Regierungsprogramm der gegenwärtigen Bukarester Regierung wird darauf hingewiesen, dass alle von der Exekutive vorgesehenen Maßnahmen unter Einhaltung der Kriterien des Maastricht-Vertrages, also eines Haushaltsdefizits unter 3% des BIP und eines öffentlichen Verschuldungsgrades unter 60% des BIP umgesetzt werden sollen“.



    Die Zahl der Firmen mit ausländischem Kapital, die in Rumänien neu gegründet wurden, ist im ersten Halbjahr 2017 auf 2.938 gestiegen; verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres war das ein Zuwachs von 9,34%. Dies verlautet aus den Daten des Nationalen Handelsregisters. Wass den Monat Juni 2017 anbelangt, ist die Zahl der neu gegründeten Firmen im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres um 13% auf 532 Firmen gestiegen. Diese Situation tritt vor dem Hintergrund ein, dass 2016 das schlechteste Jahr der letzten 18 Jahre hinsichtlich der Neugründung von Firmen mit ausländischem Kapital war. Nach 1991 wurden die meisten Gesellschaften, 15.000, im Jahr 2007 gegründet. Das allerschlechteste Jahr in dieser Hinsicht war 1995 mit nur 3.400 Firmen.

  • Die rumänische Wirtschaft wird für ausländische Investoren interessant

    Die rumänische Wirtschaft wird für ausländische Investoren interessant

    Die Auslandschuld Rumäniens (bestehend aus der Staatsverschuldung und den Schulden der Privatunternehmen) ist in der ersten Jahreshälfte 2015 um fast 4 Milliarden Euro zurückgegangen. Laut Angaben der rumänischen Nationalbank betrug die Auslandschuld Anfang Juli 90 Milliarden Euro – davon war die Staatsverschuldung unter 30 Milliarden Euro. In der ersten Jahreshälfte 2015 haben die im Ausland arbeitenden Rumänen beträchtlich höhere Summen nach Rumänien geschickt. Auch die ausländischen Direktinvestitionen scheinen sich zu erholen – in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres waren diese Investitionen um 450 Millionen Euro höher als in der entsprechenden Zeitspanne 2014, so die rumänische Nationalbank. Der Wirtschaftsexperte Daniel Apostol kommentiert:



    Seit 2008 war das ausländische Kapital in Rumänien ständig zurückgegangen. März 2015 gab es aber einen ersten Hoch von mehr als 400 Millionen Euro, und in Juni gab es einen zweiten Hoch von 370 Millionen Euro. Insgesamt haben wir in den ersten 6 Monaten dieses Jahres 1,66 Milliarden Euro, eine Rekordzahl im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Gleichzeitig ist diese Zahl nicht gerade spektakulär, weil es hat schon Jahre gegeben, als der Wert der ausländischen Investitionen in Rumänien 3 bis 4 Milliarden Euro erreichte. Zu vermerken wäre immerhin, dass dieser Zuwachs der ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien durch Beteiligungen am investierten Kapital, durch wiederinvestierten Profit und in einem geringeren Maße durch Intergruppenkrediten erfolgt ist.“



    Das positive Wirtschaftswachstum, die kleine Inflationsrate, der stabile Kurs der Nationalwährung Leu im Vergleich zum Euro und die niedrige Staatsverschuldung machen die rumänische Wirtschaft zum möglichen Ziel für ausländische Investoren, welche die Situationen in China oder Griechenland als riskant betrachten. Mehrere Wirtschaftsexperten erklärten für den US-Fernsehsender CNBC, dass die Geschäftsleute sich in Richtung Mittel- und Osteuropa orientieren sollten, um sich vor den Marktinterventionen und der Unsicherheit der chinesischen Börse oder vor der Krise der griechischen Verschuldung zu schützen. Infolge der Handelsannäherung an Deutschland hatten Mittel- und Osteuropa nur zu gewinnen. Ferner sei das Wirtschaftswachstum in Rumänien ein Rekord für die Region, erklärten die Wirtschaftsexperten für CNBC. Bob Parker, Finanzberater bei Credit Suisse, sagte, Länder wie Rumänien und Bulgarien hätten ihre massiven Exporte nach Deutschland aufrechterhalten. Und der Chef-Ökonom der Investitionsbank Renaissance Capital, Charles Robertson, erinnerte daran, dass die Bukarester Aktienbörse dieses Jahr um 9% gestiegen sei.

  • Wirtschaft: Internationale Kreditgeber in Bukarest

    Wirtschaft: Internationale Kreditgeber in Bukarest

    Die gemeinsame Mission des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Weltbank ist in Bukarest am 21. Januar eingetroffen, um bis zum 5. Februar die Bewertung des Darlehensabkommens vorbeugender Art vorzunehmen. Bislang sind Verterter der internationalen Kreditgeber Rumäniens in Bukarest mit dem Staatschef Traian Băsescu, Regierungsmitgliedern, Vertretern des Finanzministeriums, der Nationalen Steuerbehörde, der Nationalbank und der Gewerkschaftsverbände zu Gesprächen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Prioritäten der Wirtschaftsreformen und der europäische Gesetzesrahmen mit direkten Auswirkungen auf die rumänische Wirtschaft.



    Uneinigkeiten gab es in Bezug auf die Einführung der zusätzlichen Verbrauchsteuer auf Treibstoff, die von den internationalen Kreditgebern des Landes und dem Ministerpräsidenten Victor Ponta erwünscht, vom Staatschef hingegen kategorisch abgelehnt wird. Im Monat Dezember kündigte Präsident Băsescu an, sollte die Ma‎ßnahme umgesetzt werden, werde er das Memorandum mit dem Internationalen Währungsfonds nicht unterzeichnen. Die Erhöhung der Verbrauchsteuer auf Treibstoff wurde urprünglich für den 1. Januar geplant, vom Staatschef scharf kritisiert und infolgedessen von der Exekutive um drei Monate vertagt. Überdies kündigte Ministerpräsident Victor Ponta an, es sei nicht ausgeschlossen, dass man auf Zusatzsteuer definitiv zu verzichte:



    “Es ist nicht möglich. Das haben dem Staatschef auch die IWF-Vertreter gesagt. Die Europäische Kommission, der Internationale Währungsfonds haben klargestellt, den Haushalt zu ändern, funktioniert nicht, das haben wir allerdings auch nicht vor.”



    Staatschef Traian Băsescu bekräftigte hingegen, dass die Erhöhung der Verbrauchsteuer den Anstieg der Preise und der Inflation hervorrufen werde. Infolgedessen muss Präsident Băsescu mit seinem politischen Gegner, Premierminister Ponta, in Sache Einführung der Verbrauchsteuer auf Treibstoff einen Kompromiss schlie‎ßen. Der Internationale Währungsfonds hat der Ma‎ßnahme zugestimmt. Vielmehr hängt sie mit dem Stand-by-Darlehensabkommen mit Rumänien zusammen. Das Darlehen beläuft sich auf 4 Milliarden Euro und Rumänien hat keine Absicht, die Fonds abzurufen. Somit könnte Rumänien vor den ausländischen Investoren viel an Glaubwürdigkeit gewinnen. In den letzten fünf Jahren gelang es Rumänien, das Haushaltsdefizit unter die festgestellte Grenze zu drücken und die im 2009 abgeschlossenen Darlahensabkommen vorgesehenen Reformen umzusetzen.



    Bei Gesprächen zwischen den rumänischen Behörden und den Vertretern der internationalen Kreditgeber in Bukarest kamen zudem die derzeitige Situation der Unternehmen mit staatlichem Kapital, die Herausforderungen im Bankensystem, namentlich das Problem der unwirtschaftlichen Kredite, und mögliche Ma‎ßnahmen zur Ankurbelung der Kreditvergabe zur Sprache.



    Die Gewerkschaften äu‎ßersten sich bei Gesprächen mit der IWF-Delegation für die Abschaffung der einheitlichen Besteuerung und die Einführung der differenzierten Besteuerung. Vertreter des Rates ausländischer Investoren schlugen unter anderen die Umgestaltung des Systems zum Einzahlen von Sozialversicherungsbeiträgen, die Senkung der Mehrwertsteuer von 24% auf 19%, die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel und die Abschaffung der Steuern für wiederinvestierte Beträge vor.

  • Bukarester Regierung bereitet neue Steuermaßnahmen für 2014 vor

    Die Bukarester Exekutive hatte bereits voriges Jahr die Absicht bekundet, hatte dennoch ihre Umsetzung von ausreichenden Einnahmen im Staatshaushalt bedingt. Die Regierung rechnete eigentlich unter anderen, mit der Erhöhung Anfang der Jahres der Verbrauchssteuer auf Kraftstoff, so wie mit dem Internationalen Währungsfonds aufgrund des Abkommens vorbeugender Art vereinbart. Unter Druck des Präsidenten Traian Băsescu, vertagte aber die Bukarester Exekutive die Erhöhung von Vebrauchssteuern auf Kraftstoff um drei Monate.




    Die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge um 5% sei von der gescheiterten Umsetzung der Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Kraftstoff nicht beeinflusst worden, erläutert Finanzminister Daniel Chiţoiu. Die Berechungen von Einnahmen und Ausgaben im Staatshaushalt erlauben die Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge um 5% und diese Ma‎ßnahme können wir ab 1. Juli umsetzen. Die Erhöhung der Verbrauchssteuer um 0,7 Eurocents sollte Einnahmen im Wert von 600 Millionen in die Staatskasse bringen. Wir haben vor, diesen Betrag aus einem besseren Sammeln von Einnahmen und erhöhten Steuern auf Sonderbauten zu erzielen.”




    Die in der sozialliberalen Union mitregierende liberale Partei des Finanzministers Daniel Chiţoiu möchte gleicherma‎ßen Steuern auf dem wiederinvestierten Gewinn abschaffen nur wenn es die Berechnungen des Haushaltsplans erlauben und der IWF dafür grünes Licht gibt. Zurzeit gibt es keine offizielle Angaben darüber, wie diese Ma‎ßnahmen ab 2014 umgesetzt werden sollen, eine solche Entscheidung könnte dennoch einen wesentlichen Beitrag zur Wiederankurbelung der rumänischen Wirtschaft bringen. Der Vorsitzende der national-liberalen Partei und Kopräsident der regierenden sozialliberalen Union Crin Antonescu erklärte diesbezüglich, Premierminister Victor Ponta sei offen für die Abschaffung von Steuern auf wiederinvestiertem Gewinn.




    Der ehemalige liberale Ministerpräsident Popescu Tăriceanu bekräftigte seinerseits, eine eventuelle Abschaffung sei erforderlich. Laut jüngsten Angaben, befinden sich auf Wirtschaftsebene die Gewinne und Verluste der Firmen im Gleichgewicht. Die Verluste werden aber zu 70% im Fall von Klein-und Mittelunternehmen verzeichnet. Diese wurden während der Wirtschaftskrise entkapitalisiert und die Gewinne werden haupsächlich von Konzernen verzeichnet, die über eine bedeutende Wirtschaftsmacht verfügen. Durch Abschaffung der Steuern auf wiederinvestiertem Gewinn könnten also Unternehmen mit rumänischem Kapital aufatmen, denn somit könnten sie investieren und neue Arbeitsplätze schaffen.