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  • Spy/Master: HBO-Spionageserie mit Ana Ularu bei der Berlinale nominiert

    Spy/Master: HBO-Spionageserie mit Ana Ularu bei der Berlinale nominiert

    Die in Bukarest und Budapest gedrehte und mit Warner TV Serie (Deutschland) koproduzierte Serie feierte ihre Weltpremiere im Rahmen der Berlinale Series, die in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals einen neuen Preis für herausragende Serien aus aller Welt vergibt.



    Das Drehbuch zu Spy/Master stammt von Adina Sădeanu und Kirsten Peters, Regie führte Christopher Smith, Creative Producer war Ioanina Pavel. Spy/Master, der im Mai auf HBO und HBO Max landesweit ausgestrahlt wird, erzählt die Geschichte eines Doppelagenten, der die rechte Hand des Diktators Nicolae Ceausescu war, mit Ana Ularu und Alec Secăreanu in den Hauptrollen.



    Die Schauspielerin Ana Ularu berichtete im Interview mit RRI von ihrer Erfahrung am Drehset und die gespürte Freude bei der Premiere.



    Es ist eigentlich eine Miniserie. Es wird sechs Folgen geben, und wir haben nur die ersten beiden Folgen in Berlin gezeigt, also waren diese ersten beiden Folgen im Grunde genommen im Wettbewerb. Das Publikum war sehr angenehm beeindruckt, das konnte man an den Reaktionen bei der Premiere sehen, und ich bin sehr zufrieden. Andererseits muss ich gestehen, dass ich auch sehr beeindruckt war, obwohl ich wusste, dass wir etwas ganz Besonderes machen. Aber man spürt immer etwas ganz anderes, wenn man eine Premiere sieht, man spürt eine starke Energie, wenn man das Ergebnis auf einer großen Leinwand sieht, in einem vollen Haus, und man hört die Reaktionen des Publikums. Das ist ein wunderbares Gefühl, ich glaube, wir freuen uns alle darauf, wir Schauspieler. Ich möchte unbedingt erwähnen, dass Elvira Deatcu auch in dieser Serie mitspielt, sie ist eine Schauspielerin, die ich sehr schätze, und ich kann sagen, dass sie und Claudiu Bleonț absolut fabelhafte Rollen als der ehemalige kommunistische Diktator Nicolae Ceaușescu und seine Frau Elena Ceaușescu spielen.



    Ich spiele eine Agentin der Spionageabwehr namens Carmen Popescu. Diese Carmen Popescu hat den Auftrag, die Pläne von Victor Godeanu, gespielt von Alec Secăreanu, dem Hauptdarsteller, zu vereiteln. Die von mir gespielte Figur versucht also, jeden Versuch von Victor aufzuspüren, zu stören, zu vernichten. Es ist eine Figur, die ich als intelligent, aber auch mit Humor und sehr entschlossen gestaltet habe. Ich glaube, das ist mein Karma, sehr entschlossene Figuren zu spielen. Es war eine sehr, sehr glückliche Begegnung mit dem Team dieser Miniserie und einem Drehbuch, das ich vom ersten Moment an liebte. Ich habe das Drehbuch in meinem Kopf gelesen, als ich in Portugal war, und jeder Ausgang einer Folge war so spannend, dass ich es kaum erwarten konnte, zu sehen, was in der nächsten Folge passiert.



    Eine weitere Serie, in der Ana Ularu mitspielt, heißt The Power“, darin tritt sie an der Seite der berühmten Schauspielerin Toni Collette auf. Die Serie The Power“ feierte Ende März auf Amazon Prime Premiere. Darin spielen auch mehrere rumänische Schauspieler mit, darunter Bogdan Albulescu. Das Buch, das die Grundlage der Serie bildet, stammt von Naomi Alderman, wurde von Miruna Voiculescu ins Rumänische übersetzt und beim Verlag Storia Books veröffentlicht. Ana Ularu mit einer Zusammenfassung des Drehbuchs:



    Das Drehbuch des Films geht von einer sehr klugen Prämisse aus, ich würde sagen, es ist ein Ausflug durch die Geschichte des Evolutionismus. Die Idee des Films ist, dass die Natur den Organismen hilft, sich an die Gesellschaft und die Welt, in der sie leben, anzupassen. Dem Drehbuch zufolge entwickeln sich die Mädchen im Teenageralter weiter und erhalten von Mutter Natur ein neues Organ, das die Fähigkeit hat, Stromschläge zu verursachen. Und diese neue Kraft, die die Frauen erhalten, verändert die Weltordnung in vielerlei Hinsicht. Und diese Veränderungen sind umso wichtiger, wenn es sich um repressive und ungerechte Gesellschaften handelt, Gesellschaften, wo die Demokratie fehlt. Es ist immer noch eine sehr actionreiche Serie, die überall auf der Welt spielt.



    Ein Teil der Geschichte spielt in Amerika, ein Teil in Nigeria, die Figuren landen in England und nicht nur. Ich kann sagen, dass es einer der besten Filme ist, die ich je gemacht habe. Und da wir auch über Spy/Master gesprochen haben, habe ich ein sehr gutes Gefühl bei der Arbeit an diesen beiden Serien, die ich liebe und sehr gerne mit dem Publikum teilen möchte. Was die Partner in The Power angeht, so sind Toni Collette und Bogdan Albulescu entfernte Partner, weil wir uns in verschiedenen Erzählsträngen entwickeln. Ich werde nicht mehr verraten, weil ich möchte, dass es eine Überraschung für das Publikum bleibt, aber ich kann sagen, dass ich sehr glücklich bin, Toni Collette in dieser Produktion zu treffen, und ich hoffe, dass wir irgendwann einmal zusammen spielen werden.



    Ana Ularu ist eine der meistgeschätzten Schauspielerinnen in Rumänien. Sie hatte denkwürdige Rollen in Theater und Film und spielte an der Seite internationaler Größen – Keanu Reeves (Siberia), Tom Hanks (Inferno), Bradley Cooper und Jennifer Lawrence (Serena). In jüngster Zeit hat sie auch wichtige Rollen in den Serien Emerald City, Alex Rider und Tribes of Europa übernommen.

  • “Les Services compétents” d’Iegor Gran

    “Les Services compétents” d’Iegor Gran

    Ancré dans l’histoire de la Russie post stalienienne des années 1950-1960, Les Services compétents d’Iegor Gran plonge le lecteur dans une aventure drôle et absurde comme le quotidien des Russes dans ces années là. Inspiré des faits réels, ce livre se lit d’un trait et déborde d’humour. Un titre à ne pas rater, comme nous le dit Mathieu Fabre, libraire chez Kyralina.

  • Internationale der Geheimpolizeien: Wie tickten die kommunistischen Geheimdienste?

    Internationale der Geheimpolizeien: Wie tickten die kommunistischen Geheimdienste?

    Nach 1945, dem Jahr der vollständigen Besetzung Mittel- und Osteuropas durch die Sowjetunion nach der Niederlage Nazi-Deutschlands, begann ein neues Regime in der Geschichte der Region: der Kommunismus. Das kommunistische Regime wurde im Jahr 1917 von einer radikalen marxistischen Gruppe unter der Führung des Russen Wladimir Iljitsch Lenin gegründet und basierte auf Unterdrückung und Terror durch die politische Polizei. Unabhängig davon, ob sie in der Sowjetunion TSCHEKA, NKWD oder KGB, in Ungarn AVH, in Polen SB, in der Tschechoslowakei ŠtB, in der DDR STASI oder in Rumänien SECURITATE hie‎ß, hatte die Geheimpolizei etwa die gleiche Struktur und Mission: jeden Versuch, die Autorität des Regimes zu untergraben, durch das Sammeln von Informationen und durch physische Beseitigung zu unterbinden. Das Modell der grausamen Einrichtung, die für Dutzende Millionen von Opfern in der Sowjetunion verantwortlich war, wurde von dem berüchtigten Feliks Dzierżyński, dem ersten Leiter der politischen Polizei, erfunden und dann in den besetzten Ländern umgesetzt.



    Die Geheimpolizei-Einrichtungen der Länder Mittel- und Osteuropas haben sich mehr als 40 Jahren in gleicher Weise verhalten. Wenn sie sich so lange so ähnlich verhalten haben, was war dann ihr Schicksal nach 1989, als das kommunistische Regime sein wohlverdientes Ende fand? Gab es Unterschiede in den verschiedenen ex-kommunistischen Staaten? Der Historiker Marius Oprea, mit dem wir über die Situation der Repressionsapparate im Ostblock nach 1989 gesprochen haben, ist der Meinung, dass deren Schicksal ähnlich war, mit Ausnahme der STASI in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.



    In allen ex-kommunistischen Ländern gibt es ähnliche Verhaltensweisen der ehemaligen politischen Polizei und der Informationsstrukturen, aber an einigen Orten konnten sich die ehemaligen Geheimdienstler nicht manifestieren oder profilieren. Ein sehr gutes Beispiel ist die ehemalige DDR, wo alle STASI-Offiziere nach Listen bekannt wurden. Gegebenenfalls wurden sie vor Gericht gebracht, aber in jedem Fall arbeiteten sie nicht mehr im System. Auf Einladung von Joachim Gauck studierte ich die STASI-Archive mehr als einen Monat lang zusammen mit dem Politiker und ehemaligen politischen Gefangenen Ticu Dumitrescu. Der Taxifahrer, der mich immer mit dem Taxi vom Hotel zum STASI-Archiv fuhr, war ein ehemaliger STASI-Beamter, der Taxifahrer geworden war. Er kannte also die Strecke dorthin ziemlich gut. Die Situation der Stasi nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung war in Deutschland aber ein nationales Sicherheitsproblem, weil die Westdeutschen wissen wollten, wem Sie in Ostdeutschland trauen konnten.“




    Historiker, die die Zeitgeschichte und den ehemaligen sowjetischen Raum studieren, sprechen von einer Internationale der Geheimpolizeien“ und beziehen sich dabei auf das Konzept des Internationalismus, das die sozialistischen Länder mit Beharrlichkeit gefördert haben. Diese Tschekistische Internationale“, wie der französische Historiker Emmanuel Droit sie nennt, ist das Vorbild, das das Schicksal derjenigen, die Teil der repressiven Strukturen ihrer Länder waren, nach 1989 in etwa gleich aussehen lie‎ß. Die allgemeine Meinung, die die Präsenz ehemaliger Mitglieder der repressiven Strukturen im öffentlichen Leben als Neureiche, Politiker und Meinungsbildner verurteilt, will aber nicht berücksichtigen, dass 1989 alle Bürger frei geworden sind, das hei‎ßt auch die ehemaligen Mitglieder der Geheimpolizei. Marius Oprea, Autor eines erfolgreichen Bandes über die Karrieren der ehemaligen Offiziere der rumänischen Securitate, zeigte, dass in allen ex-kommunistischen Ländern — mit Ausnahme der DDR — die ehemaligen Mitglieder der politischen Polizei und ihre Kinder die neuen Eliten bildeten. Marius Oprea:



    In den ex-kommunistischen Ländern haben die ehemaligen Sicherheitsstrukturen leider mehr oder weniger stark ihre Macht behalten. Genauso wie die Einheit der ehemaligen rumänischen Securitate auseinanderging, war auch die Aktionseinheit der politischen Polizei in den Bruderländern des Warschauer Paktes zusammengebrochen. Vor 1989 gab es zumindest eine formelle Zusammenarbeit zwischen allen Sicherheitsdiensten in den ehemals kommunistischen Ländern. Sie tauschten Informationen aus: Die rumänischen Securitate-Agenten hatten zum Beispiel sehr gute Beziehungen zu Ungarn, sie erhielten Informationen über Dissidenten und politische Gegner. Die rumänische Securitate tauschte auch Technologie mit der DDR und der Tschechoslowakei aus. Die Rumänen entwickelten 1949 das System, mit dem das Telefon als Mikrofon zur Abhörung der Gespräche in der Wohnung verwendet werden konnte, die Securitate konnte alles übers Telefon abhören.“




    Da die Entwicklung der östlichen Hälfte des sowjetischen Europas nach 1945 bis 1989 ähnlich verlief, konnte das, was nach 1989 folgte, nicht anders sein. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Ähnlichkeiten in der Geschichte grö‎ßer sind, als wir denken.

  • ‘Securitate International’

    ‘Securitate International’

    After 1945, the year when the Soviet Union took over completely Central and Eastern Europe after defeating Nazi Germany, a new regime was imposed on the region, communism. It had never been applied before 1917, when it was set in motion by a radical Marxist group led by Vladimir Ilyich Lenin, and it was based on repression and terror applied by political police. It had many names, depending on the country. In the USSR it was called Cheka, then NKVD, then KGB, AVH in Hungary, SB in Poland, StB in Czechoslovakia, STASI in East Germany, and Securitate in Romania. Irrespective of the name and the country, it has approximately the same structure, and had the same mission: to repress any attempt to undermine the authority of the regime by gathering intelligence and physical coercion. The model was created by the infamous Felix Dzerzhinsky, the first head of the bloodthirsty institution responsible for the fate of dozens of millions of victims in the USSR, then in satellite countries.

    The political police apparatus in CEE had about the same behavior for more than 40 years. Considering this fact, the question arises as to what its fate was after 1989, when the communist regime finally fell. We asked historian Marius Oprea if they took different paths after that, and he said that they had a similar fate, with one notable exception, the STASI, the political police from the Democratic Republic of Germany:

    “In all former communist countries we have similar behavior of the former intelligence apparatus, but in some cases former intelligence officers were unable to manifest themselves any longer. One very good example is the former DRG, where all former STASI officers were put on lists, depending on how they had operated. Depending on the individual case, some were prosecuted, but they definitely were barred from the system. When I went to the STASI archives for over a month, with Ticu Dumitrescu, invited by Joachim Gauck, the driver who was taking me to STASI headquarters was a former operative, who was now driving a taxi. He knew the way by heart. There, however, it was an issue of national security, because the West Germans had to know which East Germans they could trust.”

    Historians studying the contemporary history and the former Soviet space talk about a so-called Securitate International, as a reference to the Socialist International that Soviet bloc countries were promoting assiduously. This Cheka International, called so by French historian Emmanuel Droit, is the model that drove the destiny of members of the intelligence-repression structures in various countries to be similar after 1989. The general opinion that condemns the presence in public life of former operatives, many of whom became wealthy overnight, or became opinion leaders and politicians, discounts the fact that after 1989 all citizens gained their freedom, including themselves. Marius Oprea wrote a popular book about the careers of former Securitate officers in Romania. The book shows that in all communist countries, with the exception of East Germany, former political police operatives and their offspring became the new elites.

    “In former communist countries, unfortunately, to a greater or lesser degree, these structures held on to power. Just as the unity of the Romanian Securitate fell apart, so did the unity of action of services from sister countries of the Warsaw Pact. Before 1989, there was a collaboration, at least on a formal level, between the state security services of all former communist countries. They exchanged information, for instance, the Romanian Securitate had a very strong relationship with the Hungarian state security service, especially when it came to exchanging intelligence on dissidents and political opponents. Or when it came to exchanging technology, the Romanians had a close relationship with the East Germans and the Czechoslovakians. We have a point of pride, so to say. Romanians in 1949 perfected the system by which the simple telephone could be use as a bugging device.”

    Even though it may seem paradoxical for the run of the mill Romanian, Marius Oprea said that, in the case of the Romanian Securitate, the degree of recovery of former officers was lower than in other former Socialist countries.

    “I attended a colloquium, the only one on this topic, held in Weimar in 2003, which brought together experts on intelligence services from various countries, and I was one of the few historians. The colloquium was about the fate of various state security services in each country. Romania fared the worst in this chapter, regarding the degree of recovery of former structures of the communist political police. Why? Because in Romania we had the December 1989 revolution, and the coup against the revolution perpetrated by the pro-Moscow structure led by Iliescu, so the army and the Securitate had their hands tied. They couldnt pedal back after what they had done in Timisoara and Bucharest. Grudgingly, they had to side with Moscows people, as it happened with former Defense Minister Vasile Milea the morning of December 22, when he put the gun to his chest.”

    As the evolution of the eastern half of Sovietized Europe after 1945 was fairly unitary until 1989, what happened after 1989 could not be so different. It is yet another example of parallels in history are greater then we sometimes expect.