Tag: Kinderbetreuung

  • Städtische Ferienlager für wissbegierige Kinder

    Städtische Ferienlager für wissbegierige Kinder

    Alles begann mit Kurt Vonneguts berühmtem Spruch — Wissenschaft ist Magie, die funktioniert“. Die Idee eines städtischen Ferienlagers, das auf dieser Aussage basiert, erwies sich als sehr attraktiv, so dass die Organisatoren einen speziellen Bereich einrichteten, in dem Kinder experimentieren und mit Begriffen aus Physik, Mathematik, Logik, Ökologie und anderen spielen können. Die Experimente erleichtern das Verständnis abstrakter Begriffe. Das Gebiet ist in acht Teilbereiche gegliedert, die jeweils eigene Experimente in einem bestimmten Bereich umfassen.



    In einer Zeit, in der Kinder immer kreativer denken, Ferien immer länger und der Elternurlaub immer kürzer wird, sind Ferienlager in der Stadt eine interessante Alternative zu anderen Sommeraktivitäten. Wir unterhielten uns mit Ana-Maria Roată-Palade, der Gründerin des Vereins Procunoaştere“, über dieses Konzept:



    Das ist nicht unser erstes Ferienlager. Seit der Gründung des Vereins wollten wir den Kindern die Wissenschaft durch praktische Experimente näher bringen. Manche Eltern wissen nicht, was sie mit ihren Kindern während der Sommerferien anfangen können. Vor allem die, denen die Gro‎ßeltern nicht beistehen. Da dachten wir, es könnte eine gute Idee sein, so ein Ferienlager zu gründen, damit Eltern sich sorglos um ihr Geschäft kümmern und die Kinder diese Experimente ausprobieren können. So sind die städtischen Ferienlager entstanden.“




    Ana-Maria Roată-Palade erzählte uns, dass sich die ersten beiden Ferienlager Ende August 2016 entfalteten. Im nächsten Jahr organisierten sie drei Ferienlager, und im letzten Jahr waren es sogar vier. Denn die Nachfrage stieg von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr haben die Organisatoren fünf einwöchige Stadtferienlager vorbereitet.



    Mit jedem neuen Lager machen die Kinder mehr Experimente. Jedes Ferienlager ist anders als die anderen, in dem Sinne, dass jeder Tag einem anderen Bereich gewidmet ist — an einem Tag werden Physik-Experimente gemacht, an einem anderen Tag geht es um Chemie, Biologie oder Erdkunde. Wir versuchen, Kinder zur Innovation zu ermutigen und alle Arten von Maschinen zu erfinden, die verschiedene Gesetze der Wissenschaft anwenden. An einem Ferienlager nehmen höchstens 20 Kinder teil. In diesem Jahr werden fünf Serien stattfinden. Die Eltern können ihre Kinder per E-Mail oder Telefon anmelden. Wir haben einen Innenhof. Dort tragen wir mehrere Aktivitäten am Vormittag aus. Später, wenn die Wärme unverträglich wird, gehen wir hinein.“




    Der Innenraum umfasst über 80 Spiel-Exponate, die jeweils Experimente an und für sich sind. Die Kinder müssen Bälle und Kugeln bewegen, Gegenstände zusammenstellen, berühren und anordnen, Knöpfe drücken, Windräder in Bewegung setzen und Vieles mehr. Die Experimente sind intuitiv, und es gibt viele Anweisungen darüber, was man tun muss, um das Experiment durchzuführen. Indem man zuschaut, zuhört, riecht und berührt — also über die Sinne –, kann man amüsante Experimente durchführen, aber gleichzeitig auch einen Vorgeschmack für die Wissenschaft bekommen. Der Zweck der Experimente ist, die motorischen Fähigkeiten und das Denkvermögen der Kinder zu entwickeln.



    Wir haben Ana-Maria Roată-Palade gebeten, einen typischen Tag im städtischen Ferienlager zu beschreiben.



    Die Eltern können die Kinder gegen 8 oder 9 Uhr morgens hierher bringen. Dann verbringen wir alle zusammen ein bisschen Zeit, so dass sich die Kinder gegenseitig kennenlernen. Zwischen 9 und 11 Uhr führen wir zwei Serien von Experimenten und Spielen durch. Dann folgt eine Snackpause, gefolgt von einem neuen Experiment. Das Mittagessen ist gegen 12:30 Uhr. Danach folgen noch drei weitere Serien von verschiedenen Experimenten. Wir versuchen, Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Deshalb bieten wir Origami-Workshops an. Das sind Aktivitäten, die wir im Laufe der Jahre entwickelt haben. Origami und andere Bastelaktivitäten ermutigen die Kinder, ihre Feinmotorik zu entwickeln, die sie dringend brauchen. Dann, um 14:30 Uhr, haben wir neuerdings einen Workshop für gute Manieren eingeführt. Diesbezüglich arbeiteten wir mit dem Verein »Manierès« zusammen. Derartige Workshops sind im Moment sehr modisch. Bevor sie nach Hause gehen, nehmen sie zwischen 16 und 17 Uhr an Workshops zur persönlichen Entwicklung durch Theater teil. Die Kinder lieben sie. Jedes Jahr sind die Kinder sehr glücklich, wenn die Zeit kommt, mit unseren Freunden von »Carnaval Party« zu spielen. Es ist immer eine fantastische Aktivität für sie.“




    Die Organisatoren richten sich unter anderem nach dem Motto: Wissenschaft löst ein Problem, indem sie zehn weitere schafft“. Daher werden die Kinder ermutigt, einen aktiven Sommer zu verbringen und gleichzeitig den Geschmack für wissenschaftliche Entdeckungen zu entwickeln.

  • Kinderbetreuung: „Baby-Parking“ in Bukarest

    Kinderbetreuung: „Baby-Parking“ in Bukarest

    Immer mehr Eltern entscheiden sich für Angebote der Kinderbetreuung — meist weil sie sich eine frühe Förderung für ihr Kind wünschen oder möchten, dass ihr Kind mit anderen Kindern gemeinsam lernt und spielt. Eine interessante Alternative zur klassischen Kindertagesstätte ist ein Baby-Parking“-Projekt für junge Eltern, die hin und wieder einige freie Stunden haben möchten.



    Seit einiger Zeit gibt es in Bukarest eine Lösung für beschäftigte Eltern, die an vollen Tagen Aufsicht für ihre Kinder brauchen. Das Baby-Parking-Projekt ist ein Kinderclub mit 7-Tage-Programm, wo die Eltern ihre Kinder zwischen 0 und 14 Jahren einen Tag lang in Sicherheit qualifizierten Erziehern anvertrauen können. Im Baby-Parking-Club können die Kinder spielen oder an verschiedenen Workshops teilnehmen, die ihre Begabungen und ihre Einbildungskraft fördern. Auch Babys unter einem Jahr werden von spezialisiertem Fachpersonal betreut. Dieses Angebot hört sich wie ein Erfolgsprojekt an — mehr dazu erfahren Sie von der Projektleiterin Adina Serafini:



    Die Idee eines Baby-Parking-Projekts entstand vor längerer Zeit — wir waren damals junge Eltern und wollten ab und zu unseren kleinen Sohn irgendwo ‚parken‘, damit wir auch zu einem Film, ins Theater oder ins Konzert gehen konnten, ohne dafür eine Nachbarin, Haushälterin oder eine Babysitterin um Hilfe bitten zu müssen. Jetzt haben wir mit diesem Projekt das verwirklicht, was wir uns vor einigen Jahren gewünscht hatten. Wir haben ein paar angenehme Räume eingerichtet, wo unsere kleinen Gäste sich wohl fühlen können — ein Zimmer für Aktivitäten in Workshops, ein Zimmer für Baby-Parking und ein Ess- und Schlafzimmer. Es ist uns gelungen, eine intime Atmosphäre zu schaffen, wo die Kinder sich wie zu Hause fühlen. Wenn wir keine gezielten Aktivitäten durchführen, haben die Kinder, die uns besuchen, das ganze Haus zu Verfügung.“




    Der Baby-Parking-Club besteht aus einem Haus mit Garten (insgesamt 135 Quadratmeter), die zum Komfort und Vergnügen der Kinder eingerichtet wurden. Dort kann man auch Kinderpartys für jede Gelegenheit und jede Altersgruppe veranstalten. Abgesehen von Unterhaltung gibt es aber auch thematische Workshops zur Entfaltung der verschiedenen Begabungen der jungen Gäste. Weitere Details von Adina Serafini, Leiterin des Projekts Baby-Parking“:



    Die Workshops sind momentan in der Anfangsphase. Zurzeit haben wir ein Improvisationsworkshop und ein Theaterworkshop, geleitet von den Schauspielerinnen Carmen Lafazan und Oana Rusu. Das Improvisationsworkshop fördert die Einbildungskraft und die Spontaneität der Kleinen: Mit Hilfe von Improvisationsspielen entwickeln die Kinder ihre Fähigkeiten zur Kommunikation und öffentliche Rede. Im Theateratelier werden die Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Gedächtnis trainiert — Fähigkeiten, die auch im Schulunterricht nützlich sind. Wir werden aber spezielle Workshops für Kleinkinder einrichten, um ihre Aktivitäten zu diversifizieren, wie Lego-Spiele für die ganz Kleinen oder Modedesign für Mädchen und ihre Mütter und vieles andere mehr. Es gibt noch viel Raum für Entwicklung. Unser Hauptangebot ist aber das Baby-Parking-Projekt.“




    Für vollbeschäftigte Eltern, die ab und zu etwas Zeit für sich brauchen, ist das Baby-Parking-Projekt eine Variante zu den Babysittern, die man von heute auf morgen nicht so leicht finden kann. Der Baby-Parking-Club ist ein sicherer, angenehmer Ort, wo man sein Kind von einigen Stunden bis zu einem ganzen Tag, einschlie‎ßlich am Wochenende, parken“ kann. Für die Kinder ist es ein zweites Zuhause, wo sie sich sicher fühlen, mit anderen Kindern spielen, essen und schlafen können und die Zeit mit freundlichen Ersatz-Muttis und –Omis verbringen. Adina Serafini dazu:



    Die Kinder haben viel Spa‎ß, weil sie den Tag mit anderen Kindern in einem Haus voller Spielzeug verbringen. Es ist lustiger für Sie, hier zu sein, anstatt zu Hause nur mit einem Erwachsenen wie einer Babysitterin oder Oma zu bleiben. Unser Club ist eine Kombination zwischen Spielplatz und Kindergarten, aber viel attraktiver und angenehmer. Wir versuchen, eine heimliche Atmosphäre zu schaffen, so dass die Kinder einen halben oder einen ganzen Tag lieber hier mit ihren Freunden verbringen, als allein zu Haus.“