Tag: Kinderherz

  • Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Monatelang müssen Kinder zuweilen in der Therapie verbringen — sie werden sehr selten besucht, weil sie vom Land sind und die Eltern und Verwandten kein Geld für die Reise in die Gro‎ßstadt haben, oder sie sind Waisen. Sie vegetieren vor sich hin, einfache Subjekte chirurgischer Eingriffe, Strahlungsbehandlungen oder Chemotherapien. Das Personal ist zwar für sie da, aber die für eine Heilung wesentliche menschliche Nähe reicht oft die Zeit nicht. Die Stiftung Kinderherz“ hat vor diesem Hintergrund die Initiative Kein Kind allein im Krankenhaus“ gestartet. Adelina Toncean begann das Projekt im Notfallkrankenhaus Maria Sklodowska Curie“ in Bukarest.



    Ich bin freiwillige Helferin in der Neugeborenen-Therapie im Marie-Curie-Krankenhaus. Ich habe damit im Alleingang angefangen, nachdem ich zwei schwer kranke Kinder zu mir nach Hause genommen habe — eines von ihnen hat es leider nicht geschafft. Das andere Kind hat anderthalb Jahre allein in der Klinik verbracht und selbst wenn es über den Berg ist, leidet es immer noch am Trauma der Einsamkeit“, erzählt Adelina Toncean. Sie hat dann für ihre Idee geworben und heute sind 3200 Helferinnen und Helfer unterwegs in Krankenhäusern, um einsamen Kindern beizustehen.



    Das Redaktionsteam von RRI traf Toncean an einem schweren Tag — sie hält einen Jungen im Arm, dem es offensichtlich nicht sehr gut geht. Das ist eines der Kinder, dem ich täglich zu essen gegeben habe. David habe ich praktisch anfangs mit der Spritze, dann mit der Flasche gestillt. Heute habe ich ihn wieder gefunden. Ihm passiert, was einsamen Kindern oft passiert — sie werden entlassen, landen dann aber in einem schlechten Zustand wieder hier. Diesmal war er intubiert, er ist an Masern erkrankt. Ein anderes Kind muss heute verabschiedet werden — auch nicht der angenehmste Teil im Leben einer Helferin“, seufzt die Frau.



    Tausende Menschen meldet sich für Tonceans Programm — Teenager, aber auch Senioren, die selbst Enkelkinder haben. Die einzige Voraussetzung ist, nicht an übertragbaren Krankheiten zu leiden. Sie absolvieren dann einen Kurs, bei dem sie lernen, wie sie auf der Intensivstation helfen können — aber auch, wie sie mit Situationen zwischen Leben und Tod umgehen. Im Training wird Petruţa“ eingesetzt:



    Petruţa ist ein Simulationsgerät, eine Puppe. Sie sieht aus wie ein Neugeborenes, wiegt auch etwa so viel, und verhält sich auch so. Sie hat eine Wirbelsäule, Schlüsselbeine, den Kopf muss man wie bei einem Baby stützen. Man kann sie realitätsgetreu intubieren, ihr einen Katheter setzen… So lernen die Helferinnen und Helfer, wie man mit einem Kind umgeht und wie man es im Arm hält — denn jedes Kind hat das Bedürfnis, in den Arm genommen zu werden.“




    Das ist eines der ersten Lektionen, die die Helferinnen lernen — unter ihnen auch Andrada Constantiniuc. Ich habe in mehreren Städten lange Zeit als freiwillige Helferin gearbeitet und als ich nach Bukarest kam, suchte ich etwas, das mir auch liegt. Ich habe vom Projekt erfahren und mich sofort gemeldet. Auf der Intensivstation des Marie Curie sind mehrere Kinder, die keine Eltern haben, und weil sie ständig alleine sind, verläuft die Heilung auch langsamer. Unsere Aufgabe ist, bei ihnen zu sein, dem Personal zu helfen, Babys zu stillen — manchmal dauert es ja auch eine Stunde, bis sie 100 ml zu sich nehmen. Ein Kind, das den menschlichen Kontakt spürt, heilt schneller, das Gehirn entwickelt sich besser und auch der Überlebensdrang ist stärker als bei einem Kind, das alleine ist und einfach den Kampf aufgibt“, sagt Andrada Constantiniuc.



    Freiwillige Helfer wie sie verbringen 2-3 Stunden wöchentlich im Krankenhaus. Sie haben so das Gefühl, dass sie auch etwas davon haben: Grundsätzlich ist das für uns ja auch ein Gewinn, nicht nur für die Kinder — denn man begreift, was wichtig ist im Leben und was belanglos ist“, erzählte sie unserem Redaktionsteam.

  • Ein Marathon für das Kinderherz

    Ein Marathon für das Kinderherz

    In der marokkanischen Sahara fand auch dieses Jahr zwischen dem 6.-12. April der berühmte Marathon des Sables“, einer der anspruchsvollsten Ultramarathons, statt. Die Läufer tragen für das ganze Rennen ihren Rucksack und alles was ihnen nötig ist — die Überlebensausrüstung, ihre Kleidung und das Essen für die ganze Woche mit sich. Zusammen sind das etwa 11 Kilogramm. Die Veranstalter bieten nur Wasser und Unterkunft in berberischen Zelten sowie medizinische Versorgung.



    Zum vierten Mal insgesamt und dritten Mal für den Verband « Inima Copiilor — Kinderherz », nahm Paul Dicu an dem 250 Km langen Marathon durch die Sahara-Wüste teil. Der Etappen-Ultramarathon dauert 6 Tage. Was ihn motiviert, erzählt er uns selbst:



    Wie auch in den letzten Jahren, bin ich im Rahmen einer Spendensammlung für den Verband Kinderherz“ gelaufen. Dieser Verband sammelt Gelder für herzkranke Kinder. Mit den Geldern haben sie schon eine Kinder-Kardiologie-Abteilung und eine Intensivstation im Bukarester Marie Curie-Krankenhaus eingerichtet. Das ist der Hauptgrund und es ist ein sehr guter Grund, der mich dazu bringt jedes Jahr zu laufen. Es ist keine Pflicht, es ist eine Ehre, das tun zu können. Es sind seltene Menschen und deswegen mache ich ohne Zögern weiter.“



    Vor drei Jahren fragte ihn ein Freund, ob er nicht für den Verband laufen möchte. Seitdem möchte er seine Rolle als Vorbild für diejenigen, die dem Verband Kinderherz, im Rahmen der Aktion « Zu Fu‎ß mit Paul. Lauf auch Du für die herzkranken Kinder. » helfen möchten, behalten. Ziel ist es Fonds für diese Kinder zu sammeln.



    Paul Dicu: Der Haupt-Sponsor hat die Summe aufgestockt. Dieses Jahr haben wir vom Sponsor 25 Tausend Euro bekommen. Für jeden gelaufenen Kilometer zahlte der Sponsor 2 Euro. Die Zahl der von allen gelaufenen Kilometer liegt bei ungefähr 15 Tausend. Wir haben das Geld bekommen und das freut uns sehr. Es waren etwa 1350-1400 Personen die im Rahmen der Aktion « Zu Fu‎ß mit Paul » gelaufen sind, aber ich konnte nicht alle erfassen.



    Das hat mich sehr gefreut, weil die Menschen an der Spendenerhebung teilgenommen haben. In den letzten beiden Jahren waren es etwa 1100 und dieses Jahr sind es knapp 1400. Es war schlicht und einfach fantastisch. Leute sendeten mir Textnachrichten als ich mich dort befand und unterstützten mich nicht aufzugeben, stark zu sein. Sie wussten aus ihrer Erfahrung aus den Vorjahren, was dort geschieht.“



    Die Verhältnisse sind hart und die Ultramarathon-Teilnehmer beharrlich, dabei geht es aber nicht unbedingt um Sport. Paul Dicu erklärt:



    Das Rennen ist eine Wohltätigkeits-Geschichte, es geht nicht um dich, sondern um deine Leistungen, um Ranglisten, um Medaillen. Das Rennen wurde vor 29 Jahren von Patrick Bauer ins Leben gerufen. Er wollte der Welt zeigen, wie schön es ist für einen Zweck zu rennen und was man damit bewegen kann. Am Rennen beteiligen sich Krebskranke, Blinde, Leute ohne ein Bein, es ist unglaublich zu sehen, was dort geschieht. Du kommst von mit einer anderen Vision über die sogenannten Probleme in deinem Leben zurück.“



    Was sollten wir aus solchen Erfahrungen lernen? Wie kann jeder von uns den Menschen um sich helfen?



    Paul Dicu: Ich würde dieses Rennen ist einen obligatorischen Lehrplan einschlie‎ßen. Jeder Mensch muss das tun, er muss verstehen, was der andere bedeutet, was seine Beziehung zu seinen Mitmenschen bedeuten sollte. Es geht dabei nicht um ihn, sondern um was er für andere tun kann. Auch unsere Kampagne, des Verbandes Kinderherz basiert darauf. Es geht nicht um uns und unsere Taten, sondern um die Idee den anderen zu helfen. Leider gibt es Kinder die herzkrank sind und es wird sie weitergeben.



    Die Menschen fragen mich warum ich noch weiter renne. Die Antwort ist einfach: weil es Kinder mit Problemen gibt. Was wir aus diesem Rennen lernen: zu schenken, einfach zu schenken, gro‎ßzügig zu sein, ohne im Gegenzug etwas zu erwarten. Es gibt Menschen mit Problemen. Was wir tun können? Wir können mit Paul zu Fu‎ß rennen, wir können via Textnachricht an 8861 spenden, wir können mithilfe des Sonderformulars 2% der Lohnsteuer spenden und verstehen, dass dank dieses Geldes diese Kinder ein leichteres Leben haben werden.“



    Audiobeitrag hören: