Tag: Kino

  • „Moon Hotel Kabul“: Rumänischer Spielfilm bei Warschauer Filmfestival preisgekrönt

    „Moon Hotel Kabul“: Rumänischer Spielfilm bei Warschauer Filmfestival preisgekrönt

    Anca Damian wurde auf dem Internationalen Filmfestival in Warschau mit dem gro‎ßen Preis für Regie für den Spielfilm Moon Hotel Kabul“ ausgezeichnet. Die Festspiele, die seit 2009 stattfinden, bringen dem polnischen Publikum die neuesten Trends in der Kinokunst näher. Der Preis in Warschau kam zusammen mit einer anderen Auszeichnung, die die rumänische Filmemacherin in Spanien erhielt. Es handelt sich um den Preis Mirada Internacional“ auf den Internationalen Festspielen in Madrid. Eine Retrospektive zeigte auf dem Internationalen Filmfestival in Madrid eine Auswahl ihrer bekanntesten Werke, darunter: Das Telefon“, Crulic, drumul spre dincolo“, Carré“, O vară foarte instabilă“ und Der Zauberberg“. Die Regisseurin wohnte einigen der Filmvorführungen bei, im Anschluss folgte ein Gespräch mit dem Publikum.



    Moon Hotel Kabul“, der neueste Spielfilm von Anca Damian, erzählt die Geschichte des Journalisten Ivan Semciuc. Sein Leben verändert sich radikal, als er eine Dolmetscherin namens Ioana in einem Hotel in Kabul kennenlernt und ein One-Night-Stand mit ihr hat. Ioana wird ein paar Tage später in demselben Hotel tot aufgefunden. Sie hinterlässt in seinem Gedächtnis einen bleibenden Eindruck, und nachdem Ivan nach Bukarest zurückkehrt, denkt er immer mehr an die Frau, die er in Kabul kennengelernt hatte. Anca Damian sagte über den Ausgangspunkt der Handlung:



    Der Film hat in erster Linie eine Geschichte. Als ich die Arbeit für diese Produktion begann, dachte ich, dass der Film, genau wie im Fall anderer Projekte, eine Botschaft vermitteln soll, die für mich als sehr wichtig gilt. Natürlich geht diese Botschaft an alle, in dem Sinne, dass wir in unserem Leben eine gewisse Position einnehmen müssen und uns dafür engagieren, was für uns zählt. In meinem Film glaubt die Hauptgestalt, ein zynischer Journalist, dass nichts geändert werden kann, aber eine zarte Frau ändert seine Haltung grundlegend jenseits des Todes. Seine Haltung wird jetzt stark und er wird zu einer engagierten Person.“




    Das Drehbuch wurde von Anca Damian und Lia Bugnar geschrieben, im neuesten Film der Regisseurin sind die Darsteller Florin Piersic Jr., Ofelia Popii, Adrian Titieni, Alexandru Nagy und Rodica Negrea zu sehen. Die Vorführungen in Warschau fanden jedes Mal vor einem vollen Saal, Anca Damian sagte beim Publikumsgespräch über ihren Spielfilm:



    Die Geschichte des Films kann man aus unterschiedlichen Perspektiven verstehen, sie richtet sich sowohl an die enthusiastischen Zuschauer als auch an die Zuschauer, die sich nicht als Filmbegeisterte definieren. Es handelt sich um eine aus der Wirklichkeit inspirierten Geschichte, deren Gestalten die Schwächen und Gefühle eines jeden von uns haben, Gefühle, die sich manchmal als paradoxal erweisen, denn so ist auch das Leben. Mit dem Faden der Geschichte kommen wir zudem zu anderen Niveaus der Handlung. Die Handlung spielt zu einem gewissen Zeitpunkt in der ländlichen Umgebung, in der Region Făgăraş. Das bringt eine neue Perspektive über die Gestalten und die Handlung im Film. Ich hoffe, dass auch das rumänische Publikum diesen Film gut empfangen wird, denn er ist ein humorvoller Film mit einer gewissen Spannung, ein Film, der alles hat, um die Zuschauer vom Anfang bis zum Ende zu fesseln.“




    Moon Hotel Kabul” wurde von AparteFilm und Cinema DEFACTO produziert. Zu den Koproduzenten zählen Tom Dercourt, Sophie Erbs und das Nationale Filmzentrum.

  • Unabhängiges Kino: Neuer Film von Ana Lungu thematisiert schwierige Beziehungskiste

    Unabhängiges Kino: Neuer Film von Ana Lungu thematisiert schwierige Beziehungskiste

    Der Streifen erzählt die Geschichte eines charismatischen Trios. Der geschiedene Vater Marius (Marius Manole), die alleinlebende Iris (Iris Spiridon) und der homosexuelle István (István Téglás) sind drei Freunde, die in einer Wohngemeinschaft in Bukarest leben. Als Iris sich in den ungarischen Schriftsteller László (László Mátray) aus Siebenbürgen verliebt, kommt es zu Spannungen in der kleinen Gemeinschaft. Die Regisseurin Ana Lungu:



    Der Spielfilm »One and a half prince« steht in enger Verbindung mit meinen vorigen zwei Filmprojekten. Bei meinem ersten Film, »Burta Balenei« (»The belly of the whale«), von 2010, arbeitete ich mit meiner Freundin, Ana Szel, zusammen, und diese neue Produktion ist eine Zusammenarbeit mit meiner guten Freundin Iris Spiridon. Beide Drehbücher basierten auf Ereignissen aus dem Leben meiner Freundinnen, die jeweils die Hauptrollen spielten. Mit diesen Filmen versuchte ich, eine gewisse Welt, eine gewisse soziale Schicht zu zeigen — es handelt sich um Menschen zwischen 30 und 40 Jahren, um unangepasste Au‎ßenseiter, die immer noch ihren Platz in der rumänischen Gesellschaft der Gegenwart suchen. Meine Hauptfiguren, ein geschiedener Vater, ein homosexueller Mann und eine alleinstehende Frau, sind Vertreter einer Generation, der auch ich angehöre: Es ist eine Generation, die nicht mehr nach den klassischen Normen des Erwachsenwerdens lebt. Ich versuchte, keine Werturteile zu fällen, aber es scheint mir, dass die Familie, die ich in meiner Kindheit erlebte, die traditionelle Familie in unserer heutigen Gesellschaft immer seltener anzutreffen ist. Das ist auch ein wichtiges Thema, mit dem wir, Iris Spiridon und ich als Drehbuchautorinnen, uns intensiv beschäftigten.“




    Iris Spiridon, Hauptdarstellerin und mitwirkende Drehbuchautorin, spielt in One and a half prince“ eine Schauspielerin, die in einer höchstpersönlichen Welt lebt: Als junges Mädchen war sie in Jesus verliebt, sie liest täglich ein Buch und spielt nur in Produktionen mit einem hohen künstlerischen Wert. Iris Spiridon:



    In diesem Film finden wir alle Themen wieder, die Ana und mich beschäftigen. Seit Jahren diskutieren wir mit unseren Freunden über diese Themen, wir sind sehr offen zueinander. Ich spreche gern über ernste oder ausgefallene Themen, ich frage die Leute, ob sie religiös sind oder was sie über Liebe denken. Sehr oft sind meine Gesprächspartner durch meine Fragen verblüfft, aber ich bin der Ansicht, dass dies die einzige Variante ist, um unsere Zeit nicht zu vergeuden. Wir haben beschlossen, in unserem Film auch über den Tod zu sprechen, es ist ein Thema, mit dem ich mich intensiv beschäftige. Während der Dreharbeiten ist einer unserer Freunde gestorben, und dadurch wurde unser Unternehmen noch ernster. Die Idee dieses Films entstand durch meine Freundschaft zu Marius und István, und ich dachte mir, dass eine solche Freundschaft nicht verloren gehen sollte, Mit dem Alter werden wir uns vielleicht ändern. Das war unsere Jugend, und sie sollte irgendwie verewigt werden.“



    Wie waren die Dreharbeiten bei einem Film, der unter Freunden und mit wenig Geld, ohne Finanzierung vom Nationalen Zentrum der Kinematographie gemacht wurde, und bei dem die Hauptdarsteller mehr oder weniger sich selbst spielten? Die Regisseurin Ana Lungu antwortet:



    So wie auch Iris meinte und wie auch Marius Manole scherzend sagte, arbeiten wir an diesem Film seit etwa 15 Jahren, seit wir Freunde sind. Wir haben mit einem Drehbuch angefangen, an dem wir beide, Iris und ich, fast zwei Jahre lang geschrieben haben. Wir hatten viel Spa‎ß dabei, aber es war doch ein ernsthaftes Unternehmen, und wir hatten auch schwierige Momente, als wir keine Lösungen für unseren Film finden konnten. Unsere Absicht war, mehrere Situationen zusammenzustellen, die wir dann mehrmals probten. Wir haben alle Probearbeiten aufgenommen, und von diesen Aufnahmen suchten wir die besten aus. Das war in etwa unsere Arbeitsmethode. So betrachtet war das wenige Geld, das wir zu Verfügung hatten, eher ein Vorteil, denn wir hatten ein kleines Team, und als Regisseurin arbeite ich sehr gern mit kleinen Teams. Darüber hinaus arbeiten auch die Schauspieler besser in einem kleineren Team, es fällt ihnen leichter, natürlich zu bleiben.“




    Neben den erwähnten Hauptdarstellern beteiligten sich am Film One and a half prince“ auch der Regisseur Radu Afrim und der Choreograph Răzvan Mazilu.

  • Astra Film Festival: Dokufilm-Festival in Hermannstadt bei 25. Auflage

    Astra Film Festival: Dokufilm-Festival in Hermannstadt bei 25. Auflage

    Mehr als 400 Kino-Events finden zwischen 15. und 21. Oktober bei der 25. Auflage des Internationalen Dokumentarfilms Astra Film Sibiu statt. 128 der besten Dokufilme werden in 9 Kinosälen in der historischen Stadtmitte von Sibiu (Hermannstadt) den Non-Fiction-Liebhabern, den Fachleuten von der Filmindustrie, den Sondergästen und selbstverständlich dem breiten Publikum angeboten. Von den erwähnten 128 Streifen beteiligen sich 55 Produktionen aus 30 Ländern an den fünf Sektionen des Astra-Film-Filmfestivals 2018. Siebzehn Dokumentarfilme aus Rumänien werden beim AFF in Sibiu die rumänische Realität der letzten Jahrzehnte darstellen.



    Dreizehn rumänische Produktionen nehmen am Wettbewerb teil, zwei werden bei Themenabenden vorgeführt und zwei Filme laufen in der Retrospektive-Sektion. Im Rahmen des Wettbewerbs laufen neun rumänische Filme in der Sektion AFF Rumänien, drei in der Sektion Kurzfilm (Daiana“, Regie: Ozana Nicolau; Marie“, Regie: Letiţia Popa; My Father, Imre“, Regie: Andreea Stiliuc) und ein Film in der Sektion Student“ (If Objects Could Speak“, Regie: Luiza Pârvu, Toma Peiu).



    Beim Astra Film Festival Sibiu 2018 gehen die rumänischen Produktionen auf empfindliche Themen ein, wie z.B. Beziehungen zwischen Generationen und die Einwirkung der Zeit auf jeden von uns, die Suche nach der nationalen Identität in einer gespaltenen und irrationalen Welt, die Dualität Schicksal-Annehmen des eigenen Lebens. Der Film Aniversarea“ (Die Geburtstagsfeier“) von Claudiu Mitcu feiert beim AFF 2018 seine Weltpremiere, der Streifen Nussbaum 95736“ von Csibi László wurde letztes Jahr beim Near Nazareth Festival, Berlin Flash Film Festival und Hollywood International Independent Documentary Awards prämiert, und die Produktion Licu, o poveste românească“ (Licu, eine rumänische Geschichte“) von Ana Dumitrescu gewann den Preis Golden Dove beim DOK Leipzig 2017. Mehr dazu von Csilla Kató, Programmdirektorin des ASTRA Film Festivals:



    Das Festival wird mit Transalpina — Drumul Regilor (Transalpina – Weg der Könige“) eröffnet, einem Film des Regisseurs und Festivalgründers Dumitru Budrala. Es geht um den Weg, der über die Südkarpaten führt, einen natürlichen Weg, der von den Schafhirten mit ihren Schafherden bei der traditionellen Wanderweide benutzt wurde. In der Zwischenkriegszeit, als die Gro‎ße Vereinigung Rumäniens vollbracht wurde, wurde auch dieser Weg modernisiert und als Landstra‎ße im neu entstandenen Gro‎ßrumänien benutzt. Vielleicht scheint es ungewöhnlich, einen Film über einen Weg zu drehen, aber Dumitru Budrala hat alle Geschichten, die über diesen Weg erzählt werden, gehört und entziffert. In seiner Dokumentation präsentiert er die Mythologie, die Geschichte und die Legenden dieses alten Weges, in einer Region, von der man erzählt, sie sei einst von Riesen bewohnt gewesen. Ferner präsentiert der Film die Geographie und Geschichte der Region und bringt auch Äu‎ßerungen von Zeitzeugen, die die Eröffnung der modernen Landstra‎ße in Anwesenheit des Königs Karl II. erlebt hatten.“




    Die retrospektive Sektion Der Weg nach Europa“ des Festivals Astra Film 2018 enthält 10 Dokumentationen über entscheidende Momente, die die jüngste Geschichte der jeweiligen Länder geprägt haben. Dazu gehören auch zwei rumänische Produktionen. Mehr dazu von Csilla Kató, Programmdirektorin des ASTRA Film Festivals:



    Die Themen dieser Retrospektive gehen vom Kulturschock der arbeitssuchenden Migranten bei der Begegnung zwischen Osten und Westen bis zu den jüngsten Änderungen in den Heimatländern dieser Migranten. Der Film »Our street« des französischen Regisseurs Marcin Latallo beschreibt die Erfahrung einer Familie, die seit Jahrzehnten in einer Fabrik arbeitet, als diese Fabrik eines Tages geschlossen und in ein Einkaufszentrum verwandelt wird. Die postsowjetische Zeit wird in zwei Produktionen aus Russland und Transnistrien dargestellt. Es handelt sich um Menschen, die durch die schnellen Veränderungen in ihren Ländern verwirrt sind. Dann haben wir zwei Dokumentarfilme über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er Jahren. Über das Rumänien der 1990er Jahre haben wir zwei Filme auf dem Programm, die heute noch aktuell sind: »După revoluţie« (»Nach der Revolution«) von Laurenţiu Calciu (2010) und »Campionul balcanic« (»Der Meister des Balkans«) von Réka Kincses (2006). In der Retrospektive-Sektion wollten wir auch Filme über die Zivilgesellschaft zeigen: einen Film aus Lettland über die erste LGBT-Parade in diesem Land und die Reaktionen der Bevölkerung dazu und den ersten Dokumentarfilm über Roşia Montană, das sogenannte neue Eldorado.“




    Das internationale Festival Astra Film Sibiu wurde 1993 als innovatives Projekt in Mittel- und Osteuropa gestartet. Seit 25 Jahren leistet das Dokufilm-Festival in Hermannstadt einen bedeutenden Beitrag zur Etablierung eines Rahmens für die Entwicklung des Dokumentarkinos in der gesamten Region und insbesondere in Rumänien. Astra Film Festival Sibiu läuft unter der Schirmherrschaft der rumänischen Präsidentschaft.

  • Neuer Film von Radu Jude kommt demnächst in die Kinos

    Neuer Film von Radu Jude kommt demnächst in die Kinos

    Der neue Film von Radu Jude, Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“, feiert am 28. September seine Rumänien-Premiere. Der historische Spielfilm des rumänischen Regisseurs über das Massaker von Odessa im Jahr 1941 ist im kommenden Jahr der Vorschlag Rumäniens für die Oscar-Nominierung in der Sektion Bester fremdsprachiger Film.“ Eine Produktion von Radu Jude stellt bereits zum zweiten Mal den Vorschlag Rumäniens für den bestsprachigen Film bei der Oscar-Preisverleihung nach Aferim!” im Jahr 2016 dar.



    Der Spielfilm hatte seine Weltpremiere im offiziellen Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary gefeiert, wo er mit dem Gro‎ßen Preis ausgezeichnet wurde. Die Produktion, die sich weltweit positiver Pressestimmen erfreute, befasst sich mit der historischen Nachstellung der Schlacht von Odessa während des Zweiten Weltkriegs. Eine Theaterregisseurin macht sich im Film daran, die rumänische Mitschuld am Holocaust zu thematisieren. Das Thema wurde von Filmkritikern als ein intelligentes Alarmsignal“ bezeichnet. Für die Zeitschrift Variety gilt die Produktion von Radu Jude als bei‎ßender und aktueller Angriff auf die Holocaustleugnung und die mangelhafte Vergangenheitsbewältigung in Rumänien“.



    Positive Pressestimmen erhielt auch die Darstellerin Ioana Iacob, die ihre Rolle auf fesselnde und natürliche Weise verkörpert:



    Diese Rolle war sehr interessant für mich. Die Frau, die ich verkörpere, ist eine entschlossene Person und ein Profi in ihrem Metier, in ihrem Unterfangen will sie keinen Kompromiss eingehen. Somit entsteht ein gro‎ßer Unterschied zwischen ihrem persönlichen und ihrem beruflichen Leben. Auf persönlicher Ebene ist sie nicht so entschlossen, und das macht sie für mich eigentlich menschlich. Es war sehr interessant, diese Gestalt zu verkörpern. Diesen Teil der rumänischen Geschichte, den sie thematisieren möchte, ist für uns ein heikles Thema. Die Wahrheit blieb vielen Generationen von Rumänen verwehrt, und es ist an der Zeit, dass wir sie endlich enthüllen und darüber diskutieren“, sagte die Darstellerin über ihre Rolle


    Die Hauptrolle in einem historischen Spielfilm zu spielen, der sich mit einem schwerwiegenden Thema befasst, sei eine gro‎ße Herausforderung gewesen, sagte im Anschlus Ioana Iacob:



    Es gab viele Aspekte, die eine wichtige Rolle für meine Beteiligung an diesem Projekt gespielt haben. Ich liebe das Thema, das Drehbuch. Ich schätze die Arbeit von Radu Jude schon lange, ich kenne all seine Filme. Die Rolle, die ich gespielt habe, war für mich natürlich auch sehr interessant. Das kommt im Leben eines Darstellers nicht oft vor, dass sich viele Sachen zusammenfügen. Ich war sehr glücklich, dass ich diese Rolle verkörpern durfte.“



    Ioana Iacob ist Darstellerin am Deutschen Staatstheater in Timişoara (Temeswar). Die Rolle in der Produktion Mir ist es egal, ob wir in die Geschichte als Barbaren eingehen“ ist die erste, die die Darstellerin auf Rumänisch spielte:



    Radu Gabrea war der erste rumänische Regisseur, mit dem ich an einem Film zusammengearbeitet habe. Vorher hatte ich nur in deutschen Filmen gespielt. Dann hat mir Radu Gabrea die Rollen in den Verfilmungen nach den gleichnamigen Romanen von Eginald Schlattner »Der geköpfte Hahn« und »Rote Handschuhe« angeboten.“




    In weiteren Rollen sind die Darsteller Alexandru Dabija, Alex Bogdan, Ilinca Manolache, Şerban Pavlu, Ion Rizea, Claudia Ieremia und Bogdan Cotleţ zu sehen.

  • Vor Cannes-Finale: Gespräch mit der Regisseurin Georgiana Moldoveanu

    Vor Cannes-Finale: Gespräch mit der Regisseurin Georgiana Moldoveanu

    In der Regie von Georgiana Moldoveanu und produziert von der Nationalen Universität für Theater- und Filmkunst I.L. Caragiale“ in Bukarest, wurde der Kurzfilm Blau und Rot in gleichem Verhältnis“ für die Sektion Cinéfondation des Festivals von Cannes ausgewählt. Das ist die Kategorie, die ausschlie‎ßlich jungen Talenten des Kinos gewidmet ist.



    In diesem Jahr entschieden sich die Organisatoren für 17 ausgewählte Filme aus über 2.400 Vorschlägen, die von Filmschulen weltweit eingereicht wurden. Vierzehn Länder von vier Kontinenten werden dabei vertreten sein, und 12 der 22 in der Sektion ausgewählten Regisseure sind Frauen. Georgiana Moldoveanu ist Absolventin der Staatlichen Universität für Theater und Filmkunst I.L. Caragiale“ und wurde bereits mit dem Film Windows“ in der rumänischen Filmlandschaft bekannt, der auf dem CineMAiubit-Festival ausgezeichnet wurde.


    Wir haben mit Georgiana Moldoveanu über die Leidenschaft für den Film gesprochen, darüber, wie man eine Geschichte für das Kino dreht und über ihren neuen Kurzfilm, der seine Premiere auf dem Filmfestival in Cannes feierte.



    Ich bin mit Hörspielen und Märchen auf Schallplatten aufgewachsen. In jenen Zeiten, in denen man sich keine Fragen gestellt hat, war ich sehr daran interessiert, die Stimme des Geschichtenerzählers zu sein, eine Stimme, die du nicht siehst, die dich aber durch die Geschichte führt. Und ich will das immer noch, also werde ich mich weiterhin trauen, Geschichten zu erzählen. Und wenn ich »trauen« sage, beziehe ich mich einschlie‎ßlich auf den finanziellen Aspekt. Ein wichtiger Aspekt im Falle eines Films, den man als Regisseur berücksichtigen muss. Um auf den Kurzfilm »Blau und Rot« zurückzukommen — der Begriff Geschichte ist hier sehr passend. Ich meine, bei »Blau und Rot in gleichem Verhältnis« gibt es Hinweise darauf, klare Elemente, die Sie in einer Geschichte gleich von der ersten Sequenz an wiederfinden. Ich war auch daran interessiert, einen Film zu drehen, der mit einer Geschichte in Verbindung gebracht werden kann, und hier beziehe ich mich besonders auf die Tatsache, dass die Figuren in meiner Geschichte sich in einer Konfrontation befinden und einige von ihnen als negativ eingestuft werden können. Aber bis zum Ende ändern sich die Dinge, doch das Ende meines Films bleibt offen. Aber ich glaube, das Gute triumphiert letztendlich, und dieses positive Ende geschieht auch mit dem Beitrag des Zuschauers.“




    Blau und Rot in gleichem Verhältnis“ erzählt die Geschichte Anas, die ihre einjährige Beziehung mit Ştefan feiert. Eine etwas andere Beziehung, der etwas andere Jahrestag und ein ungewöhnliches Geschenk. Ana stimmt zu, Leihmutter des Kindes zu sein, das Ştefan und seine Frau nicht haben können. Zu spät erkennt Ştefan, dass er eigentlich etwas anderes will. Eine aus der Realität inspirierte Geschichte, die Georgiana Moldoveanu für den Film ausgewählt hat.



    Ich werde kurz von einem Moment erzählen, den ich mit einer Freundin zusammen erlebte. Eine Freundin, die jahrelang alles versucht hat, um ein Baby zu bekommen, von der einfachsten ärztlichen Untersuchung bis zum Gentest. Und zusammen erlebten wir diesen sehr bedeutsamen Moment, der sich für mich mit der Zeit noch stärker eingeprägt hat. Meine Freundin sollte ins Krankenhaus kommen, das ihre Vorbereitung auf eine künstliche Befruchtung durchführte. Es war spät in der Nacht, die Stadt war ziemlich leer, und wir blieben für ein paar Sekunden an einer Kreuzung stehen, ein paar Sekunden, die mir unendlich lang vorkamen. Wir befanden uns in einer Stra‎ße in der Nähe des Krankenhauses, und obwohl meine Freundin schon oft dort gewesen war, fand sie den richtigen Weg nicht mehr. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in dem Augenblick viel gesagt hätte, aber ich erhaschte ihren Blick, so wie ich ihn nie gesehen hatte. Ein Blick, in dem sich alles sammelt, was man fühlt. Und das passierte, weil der Termin für die Prozedur gekommen war, und wir waren immer noch inmitten dieser Kreuzung, nicht wissend, wohin wir gehen sollten.“




    Die Nominierung für die Festspiele in Cannes sei eine Überraschung für sie gewesen, sagt Georgiana Moldoveanu.



    Ich habe das nicht erwartet und es hat mich sehr gefreut, natürlich freut einen eine Nominierung, und vor allem eine in Cannes, man genie‎ßt das sehr. Aber ein Regisseur macht keinen Film, um nominiert zu werden. Es ist ein etwas egoistisches Unterfangen, vor allem denkst du an die Geschichte, die du erzählst, du lebst nicht im Gedanken an die Festivals. Das ist, was man sich als erstes vornimmt, den Zuschauer zu erreichen und so nah wie möglich an die eigenen Wünsche zu kommen.“




    Miruna Blidariu, Bogdan Albulescu, Florentina Ţilea und Mihaela Popa sind die Schauspieler, die im Kurzfilm Blau und Rot in gleichem Verhältnis“ zu sehen sind. Produzenten sind Alexandra Morariu Buzoianu und Adrian Bulgariu.

  • Vielfach preisgekrönter Spielfilm über Priesterseminar kontrovers aufgenommen

    Vielfach preisgekrönter Spielfilm über Priesterseminar kontrovers aufgenommen

    Der Spielfilm Einen Schritt hinter den Seraphim“ ist der gro‎ße Gewinner der Gala der Filmpreise Gopo“. Der Debütfilm des Regisseurs Daniel Sandu erhielt neun Preise. Neben dem Preis für den besten Film wurde der Streifen mit den Preisen für den besten Regisseur und das beste Drehbuch ausgezeichnet. Der Darsteller Vlad Ivanov erhielt den Preis für die beste Hauptrolle.



    Der Regisseur sagte bei der Preisverleihung: Es war eine gro‎ße Ehre für mich, diesen Film zu machen. Das wäre ohne die Hilfe einer gro‎ßen Gruppe von Menschen nicht möglich gewesen. Als erstes möchte ich mich bei der Produzentin Ada Solomon bedanken, weil sie an dieses Projekt geglaubt hat. Diesen Film zu machen, war für mich eine spektakuläre Reise. Ich möchte mich auch bei dem Aufnahmeleiter, meinem Freund Andrei Dăscălescu, bedanken, der zusammen mit mir und manchmal gegen mich gekämpft hat, damit wir dieses Projekt auf die richtige Bahn bringen. Nicht zuletzt danke ich den wunderbaren Darstellern, die ihre Rollen so gut verkörpert haben.“




    Die Filmgeschichte beruht zu 80% auf einer wahren Begebenheit, es handelt sich um die Erfahrung eines Schülers des orthodoxen Priesterseminars in den 1990er Jahren. Zuerst versucht er, sich an die Realität anzupassen, versteht aber bald, dass es sich um ein korruptes Unterdrückungssystem handelt. Es dauert nicht lange, bis er zusammen mit anderen Mitschülern vom Schulvorstand als Problemkind bezeichnet wird. Die Schüler fühlen sich im Machtkampf zwischen einem unbestechlichen, aber misshandelnden Priester und einem korrupten und lügnerischen Lehrer gefangen, und bald werden sie sich dessen bewusst, dass Lügen, Stehlen, andere Menschen manipulieren Fähigkeiten sind, die sie erwerben müssen, um beim orthodoxen Priesterseminar weitermachen zu können. Neben Vlad Ivanov sind im preisgekrönten Streifen auch die Darsteller Ali Amir und Ştefan Iancu zu sehen, die somit ihr Debüt in einem Spielfilm feierten. Die beiden Darsteller wurden auf der Preisgala Gopo mit den Trophäen für den besten Darsteller in einer Hauptrolle und den besten Darsteller in einem Nebenrolle ausgezeichnet.




    In ihrer Dankesrede bei der Preisverleihung forderte die Filmproduzentin Ada Solomon Unterstützung von den Behörden für das rumänische Kino: Liebe Kollegen aus der Branche, ich danke Ihnen aus meinem ganze Herzen für euere Stimmen und für die 25 Jahre, seitdem wir eine Familie sind. Wie ich neuerdings feststellte, habe ich mehr als die Hälfte meines Lebens in dieser Branche verbracht und ich bin sehr dankbar für alles, was ich gelernt und erlebt habe. Ich möchte eine Botschaft an die rumänischen Behörden ausrichten: Die Filmemacher bilden eine kleine Branche mit besonderen Bedürfnissen. Sie könnten mühelos etwas ändern, damit sich die Künstler in ihrem Heimatland geehrt und geschätzt fühlen. Es handelt sich um Kleinigkeiten, die ihnen das Leben schöner machen könnten. Selbst wenn sie im Rampenlicht glücklich aussehen, ist es nicht so. In der Filmindustrie arbeiten so viele Mütter, die wegen der ständigen Unzulänglichkeiten in Bezug auf Steuerregelungen kein sicheres und ruhiges Leben führen können. Die meisten Darsteller haben mehrere Jobs, die weniger kreativ sind, damit sie für sich selbst aufkommen können. In Bukarest gibt es keinen gro‎ßen Premierensaal, wo wir solche Produktionen feiern können.“




    Mit dem Preis für eine lebenslange Karriere wurden die Darsteller George Mihăiţă und Vladimir Găitan ausgezeichnet, die vor 50 Jahren zwei der Hauptrollen in der Produktion Rekonstruktion“ von Lucian Pintilie verkörperten. Der Streifen wurde vom Kunstmuseum New York gekauft und gilt als der beste rumänische Film aller Zeiten.

  • Nordic Film Festival: Skandinavische Filme in Bukarest gezeigt

    Nordic Film Festival: Skandinavische Filme in Bukarest gezeigt

    Das Nordic Film Festival“ hat zwischen dem 15. und dem 18. Februar das nordeuropäische Kino in vier mit Produktionen aus diesem Teil Europas vollgepackten Tagen gefeiert. Auf dem Programm standen 10 Spielfilme, 4 Dokumentationen und eine Zusammenstellung von Kurzfilmen.



    Die Festspiele, die vorige Woche ihre erste Auflage feierten, füllen eine Lücke in der rumänischen Kinolandschaft auf. Das Festival brachte den rumänischen Kinobegeisterten Produktionen aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden näher. Von Dramen, Liebesfilmen oder Dokumentationen bis zu schwarzen Komödien und Kurzfilmen — das Festival deckte das ganze Spektrum des skandinavischen Kinos ab. Die Festspiele präsentierten sowohl Produktionen von renommierten Filmemachern wie Lone Scherfig und Aki Kaurismäki wie auch neue Stimmen des nordeuropäischen Kinos wie Rúnar Rúnarsson und Tora Mårtens.



    Die in Bukarest gezeigten Produktionen wurden zum grö‎ßten Teil bei den internationalen Filmfestivals in Berlin, Chicago und Toronto sowie bei Sundance und Hot Docs preisgekrönt. Wie die Initiative entstand, erläutert der Organisator Vlad Rotaru:



    Es gibt die französischen, die deutschen, die russischen Filmtage in Bukarest sowie das Filmfestival Pelicula, das den lateinamerikanischen Produktionen gewidmet wird, aber keine Fachveranstaltung, die dem rumänischen Publikum nordeuropäische Produktionen näherbringt. So bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, eine zu organisieren. Das grundlegende Konzept war: jedes nordeuropäische Land soll durch zwei Spielfilme und eine Dokumentation vertreten werden. Es gibt fünf Länder, also 10 Spielfilme und leider nur vier Dokumentarfilme denn ich konnte keine finnische Dokumentation kriegen. Stattdessen zeigten wir also eine Kompilation von 11 Kurzfilmen aus allen fünf Ländern. Auf dem Programm standen sowohl Komödien als auch Dramen, schwarze Komödien und Animationen, wir haben sogar einen Horror-Kurzfilm gezeigt, und ein Drittel der Produktionen auf dem Programm sind von Regisseurinnen unterzeichnet. Kurzum haben wir ein reiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, um das nordeuropäische Kino aus einer breiten Perspektive zu zeigen. Die erste Auflage stand zweifelsohne unter dem Zeichen der Vielfalt.“




    Vor jeder Filmvorführung zeigten die Organisatoren eine Fotoausstellung rumänischer Fotografen, die die schönsten Schnappschüsse nordeuropäischer Landschaften geschossen haben. Wir haben im Anschluss Vlad Rotaru gefragt, wie seine Leidenschaft für das nordeuropäische Kino entstanden ist:



    Als Student bin ich zum ersten Mal mit den nordeuropäischen Produktionen in Kontakt gekommen. Diese Leidenschaft verdanke ich zum Teil den Produktionen von Ingmar Bergman. Nach Studiumsabschluss verlor ich den Kontakt mit dem skandinavischen Kino, 2015 habe ich dieses Interesse dank der Produktionen »Rams« von Grímur Hákonarson und »Virgin Mountain« von Dagur Kári neu entdeckt. Dann habe ich mir mehrere Produktionen aus diesem Teil Europas angeschaut. Was den Vertrieb angeht, wird Rumänien leider nur mit zwei oder drei nordeuropäische Produktionen beliefert, das Angebot ist also zu gering.“




    Das Nordic Film Festival“ wurde mit der Unterstützung des Französischen Kulturinstituts und der Botschaften der skandinavischen Staaten in Bukarest organisiert.

  • Regisseurin Adina Pintilie tritt mit Debütspielfilm bei Berlinale 2018 an

    Regisseurin Adina Pintilie tritt mit Debütspielfilm bei Berlinale 2018 an

    Der Debütspielfilm der Regisseurin Adina Pintilie Nu mă atinge-mă“ / Touch me not“ läuft dieses Jahr in der zentralen Sektion Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Gedreht wurde der Streifen in 10 Wochen, mit Profischauspielern und Laiendarstellern. Das Team war ein buntes Gemisch aus ganz Europa: Regisseurin und Drehbuchautorin ist Adina Pintilie (Rumänien), Darsteller sind Laura Benson (Gro‎ßbritannien/Frankreich), Tomas Lemarquis (Island/Frankreich), Christian Bayerlein (Deutschland), Grit Uhlemann (Deutschland), Hanna Hofmann (Deutschland), Seani Love (Gro‎ßbritannien/Australien), Irmena Chichikova (Bulgarien) und Dirk Lange (Deutschland). Der von Manekino Film produzierte erste abendfüllende Spielfilm der Regisseurin Adina Pintilie beeindruckte den Direktor der Filmfestspiele, Dieter Kosslick, der erklärt hatte, es sei ihm eine Freude und Ehre, den Film im Rahmen der Berlinale zu präsentieren. Die Regisseurin Adina Pintilie:



    Es war eine Vertrauensgeste seitens der Organisatoren, aber ich wei‎ß nicht, ob sie mit unserem Streifen eine Ausnahme machten. Wie dem auch sei — wir wurden mit offenen Armen und mit viel Liebe empfangen und wir sind dafür sehr dankbar. Wir haben alle sehr hart gearbeitet, es dauerte etwa 7 Jahre bis der Film fertig war. Alles begann im Jahr 2011, die ganze Arbeit entwickelte sich sehr schön, es war eine internationale Zusammenarbeit. Als wir aber Finanzierung aus Rumänien brauchten, sind wir auf sehr viele Hindernisse gesto‎ßen, zwei Jahre lang konnten wir in Rumänien überhaupt keine Finanzierung bekommen. Da wir aber international so viel Erfolg hatten, erhielten wir letzten Endes auch Finanzierung aus Rumänien und konnten die internationale Koproduktion starten. Es war ein wunderbares, aber auch sehr schweres Projekt.“




    Touch Me Not“ behandelt die Suche nach Intimität als fundamentalen Aspekt des menschlichen Lebens. Der Film hinterfragt unsere vorgefassten Konzepte und erforscht die unkonventionellen Wege, auf denen Menschen Intimität erreichen können. In einem Mix aus Realität und Fiktion arbeiten wir mit realen sowie fiktionalen Geschichten und Figuren, die sich begegnen, verschmelzen und wandeln im künstlerischen Raum des Films. Touch me not“ ist ein Versuch, die Schichten der Intimität zu entdecken. Intimität ist aber voller Gefahren — auf der Kehrseite der Liebe verstecken sich Hass, Aggressivität, Missverständnis. Sie sind verschiedene Facetten derselben komplexen Realität, sagt die Regisseurin Adina Pintilie:



    Die Art und Weise, wie wir Intimität erleben, hängt von vielen Aspekten ab: von unserer Erziehung, von der Kultur, in der wir leben, von unserem Werdegang als Menschen. Die praktische Realität der Interaktion mit anderen ist aber viel komplexer. Mein Projekt ist eigentlich aus Neugierde entstanden. Als mir klar wurde, dass ich viel zu wenig über Intimität und über die menschliche Natur wei‎ß, fing ich an, alles noch einmal zu lernen, die Intimität auf eine andere, manchmal überraschende Weise zu entdecken. Ich arbeitete sowohl mit Profischauspielern als auch mit Laiendarstellern, mit Menschen, die noch nie fürs Kino gearbeitet hatten, aber sich für den Forschungsbereich interessierten. Das Resultat war eine Kombination zwischen ihren persönlichen Geschichten und Fiktionselementen. Wir machten auch Experimente wie im Psychodrama, wir versuchten viele Herangehensweisen und brachten genau die Mechanismen ans Licht, die wir manchmal unbewusst in unseren Beziehungen anwenden. Alle Filmfiguren konfrontieren sich mit der Kontradiktion zwischen dem Bedürfnis nach Intimität und der Angst, eine Beziehung einzugehen, weil man viel zu abhängig und verletzbar werden könnte.“




    Mit dem Film Touch Me Not“ / Nu mă atinge-mă“ steht Adina Pintilie nicht zum ersten Mal an der Grenze zwischen Fiktion, Dokumentation und visueller Kunst. Ihre Filme werden von der Kritik als eine au‎ßergewöhnliche Erscheinung in der rumänischen Kinolandschaft eingeschätzt. Sie erweisen einen zutiefst persönlichen Stil, einen kühnen Experimentierdrang im kinematographischen Ausdruck und eine kompromisslose Erkundung der menschlichen Psychologie. Was kommt bei Adina Pintilie zuerst, wenn sie eine Geschichte kinematographisch konstruiert?



    Wenn ich ein neues Projekt beginne, bin ich immer sehr offen, und die Form entsteht nach und nach, parallel zum Konturieren der Hintergründe. In diesem Fall gab es schon ein Drehbuch, das eher wie eine Struktur funktioniert hat. Es gab eine Anfangsgeschichte, die als Basis für das Casting diente. Das Casting lief aber eher wie für eine Dokumentation als für einen Spielfilm. Wir versuchten, die Menschen, die vor uns standen, richtig zu kennen, zu verstehen, wir arbeiteten mit Musikstücken, mit Erinnerungen, mit Träumen, die für diese Menschen eine besondere Bedeutung hatten. Bei diesem etwas anderen Casting konnten wir die Menschen finden, mit denen wir Experimente im »Touch Me Not«-Intimitätslabor führen konnten. Während des gesamten Verfahrens haben wir die Fiktion als eine Struktur benutzt, die uns ermöglicht hat, mit Realitätselementen zu arbeiten. Da die Intimität für viele von uns, einschlie‎ßlich für die Projektbeteiligten, ein sehr empfindlicher Bereich ist, haben wir mit einer fiktionalen Struktur gearbeitet, die einen sicheren Raum um unser Projekt herum geschaffen hat. Kein Teammitglied wusste, ob die Elemente, die wir bei der Arbeit mit den Darstellern verwendeten, persönliche Erfahrungen oder Fiktion waren.“




    Adina Pintilies Kurzfilm Oxygen“ kam in den offiziellen Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals in Rotterdam 2010 und wurde auch für den Preis für den besten Kurzfilm und für den Nachwuchspreis bei den GOPO-Preisen 2011 in Rumänien nominiert. Jurnal #2“, eine Koproduktion Niederlande-Rumänien, der jüngste Kurzfilm von Adina Pintilie, gewann den Preis ZONTA für den besten Film einer Regisseurin beim Internationalen Kurzfilmfestival in Oberhausen 2013, und ein anderer Kurzfilm, Balastiera #186“ lief in der Sektion Autoren-Kurzfilm des Filmfestivals in Locarno 2008.

  • Berlinale 2018: Rumänien erneut mit Streifen und Schauspielerinnen vertreten

    Berlinale 2018: Rumänien erneut mit Streifen und Schauspielerinnen vertreten

    Rumänien ist auch dieses Jahr auf der Berlinale vertreten. Der Debütfilm der Regisseurin Adina Pintilie Nu mă atinge-mă“/Touch me not“ tritt in der zentralen Sektion der Filmfestspiele — Wettbewerb“ — an. Insgesamt kämpfen 24 Spielfilme in dieser Sektion um den Goldenen Bären. Auch die Regisseurin Ioana Uricaru gab ihr Spielfilmdebüt mit einem Streifen, der um den gro‎ßen Preis der Sektion Panorama neben 40 ausländischen Produktionen kämpft: Lemonade“/Luna de miere“.



    Die Dokumentation des Regisseurs Corneliu Porumboiu Fotbal infinit“/Infinite Football“ feiert bei den Filmfestspielen in Berlin in der Sektion Forum“ ihre Weltpremiere. Die Darstellerinnen Cosmina Stratan und Dana Marineci wurden für die Sektion Generation 14plus“ ausgewählt. In den zwei Wettbewerben Generation Kplus“ und Generation 14plus“ werden Entdeckungen des internationalen Gegenwartskinos auf Augenhöhe junger Menschen präsentiert und mit den Gläsernen Bären und den Preisen der internationalen Jury ausgezeichnet. In der Sektion Generation 14plus“ wird Cobain“, der Spielfilm der Regisseurin Nanouk Leopold, gezeigt. Wie Cosmina Stratan eine Rolle in der niederländisch-belgisch-deutschen Produktion erhielt, erläutert sie in den folgenden Minuten:



    Das ist eine lustige Geschichte, ich nahm am Casting zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Dana Marineci teil, dabei haben wir unterschiedliche Monologe vorgetragen, dies nach dem Prinzip des sogenannten Self-Tape, d.h., wir haben uns gegenseitig aufgezeichnet und die Videos den Organisatoren online zur Verfügung gestellt. Dana half mir und ich half ihr, ohne zu wissen, dass wir uns um eine Rolle in demselben Film bewerben, zum Glück für unterschiedliche Rollen. Auch zum Glück haben wir beide die jeweiligen Rollen gekriegt. Bei den Dreharbeiten habe ich mich sehr wohl gefühlt, ich habe mit einem guten Team gearbeitet und die Arbeit verlief sehr entspannt. Mit der Regisseurin Nanouk Leopold hatte ich auch eine gute Zusammenarbeit. Ich hatte mir vorher einige ihrer Filme angeschaut, mir hat besonders der Streifen »It’s all so quiet« gefallen, der vor zwei Jahren produziert wurde. Um eine Rolle in »Cobain« verkörpern zu können, musste ich viel Dokumentationsarbeit leisten, aber es hat sich bestimmt gelohnt, denn diese Zusammenarbeit hat für mich neue Perspektiven eröffnet.“




    Die Theater- und Filmschauspielerin Cosmina Stratan wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2012 für ihre Rolle in der Produktion von Cristian Mungiu După dealuri“ (Hinter den Hügeln“) mit dem Preis für die beste Darstellerin in einer Hauptrolle geehrt. 2014 vertrat sie Rumänien auf der 65. Berlinale in der Sektion Shooting Stars“, zwei Jahre später trat sie auf der Berlinale in der Sektion Panorama“ mit dem Streifen Shelley“ an. Der Weg führte sie mehrmals nach Berlin, die Filmfestpiele in der deutschen Hauptstadt hinterlie‎ßen ihr prägende Eindrücke, sagt die Darstellerin:



    Auf der Berlinale gibt es mehrere Sektionen, und das ist, was ich bei diesen Filmfestspielen besonders mag. Deswegen kann man dabei auch Zuschauer sein, nicht nur Darsteller. Jedes Mal, wenn ich daran teilnehme, versuche ich, mir möglichst viele Filme anzuschauen. Dasselbe werde ich auch dieses Jahr machen. Als ich mich am Sonderprogramm »Shooting Stars« vor ein paar Jahren beteiligte, habe ich viele Kontakte in der Branche geknüpft: mit anderen europäischen Darstellern, mit Casting-Agenten und Besetzungschefs, und wir haben uns auf zukünftige Projekte geeinigt. Dem Programm »Shooting Stars« verdanke ich allerdings meine jetzigen Projekte, es war ein bedeutender Schritt für mich als junge Darstellerin, die au‎ßerhalb der Landesgrenzen bekannt werden möchte.“




    Cosmina Stratan hat unter anderen in den Streifen White horse“ in der Regie von Carl Erik Rinsch, Anathema“ der Regisseurin Andreea Cristina Borţun, Lilith“ von Armine Vosganian, Dublu“ (Doppelt”) der Regisseurin Catrinel Dănăiaţă, Les territoires du silence“ von Christophe Perton, Rămâi cu mine“ (Bleib bei mir“) in der Regie von Tică Popescu gespielt.

  • Nachrichten 07.08.2017

    Nachrichten 07.08.2017

    Der Durchschnitts-Bruttolohn ist in Rumänien im Juni um 0,8 % gegenüber dem Vormonat gewachsen. Er liegt jetzt bei 2.380 Lei, umgerechnet knapp 730 Euro. Der Netto-Lohn ist um 0,7 % bis auf 520 Euro gestiegen. Das gab am Montag das Nationale Statistikamt bekannt. Nach wie vor verdienen am besten die IT-Angestellten, im Durschnitt 1300 Euro monatlich. Die Angestellten der Hotels und Restaurants haben die kleinsten Löhne und verdienen einen Durschnitts-Lohn von etwa 300 Euro.



    Am Dienstag soll das rumänische Parlament in einer Sondertagung über mehrere Eilverordnungen abstimmen, die die Regierung letzte Woche verabschiedet hatte. Dabei handelt es sich unter anderen über Vorschriften zur Anpassung der Dienstrenten an die Jahresinflation und für höhere Löhne bestimmter Beschäftigten des Innenministeriums. Die Regierung hatte auch die Deckelung der Erziehungszulage ab September auf 8.500 Lei (umgerechnet rund 1900 Euro im Monat beschlossen.



    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am 24. August Rumänien auf Einladung seines Amtskollegen Klaus Iohannis besuchen. Das teilte am Montag die rumänische Präsidialverwaltung mit. Bei den Gesprächen wird es um eine Vertiefung der bilateralen strategischen Partnerschaft und um europäische und internationale Themen gehen. Der Besuch sei bei dem Treffen vereinbart worden, das die beiden Staatschefs anlässlich des Europäischen Rates vom 23. Juni in Brüssel hatten.



    Die 14. Auflage des Internationalen Festivals des Unabhängigen Films “Anonimul” ist am Montag in der Ortschaft Sfantu Gheorghe, im Donaudelta gestartet. Ehrengast der diesjährigen Auflage des Festivals ist der mexikanische Regisseur Michel Franco. Dieser wird eine Auszeichnung für seinen Beitrag für die Filmwelt bekommen. Anschlie‎ßend soll der Film Aprils Daughter projiziiert werden. Für diesen hat Michel Franco dieses Jahr den Jury-Preis Un Certain Regard beim Filmfestival in Cannes bekommen. Beim Filmfestival “Anonimul” entscheidet das Publikum über die Gewinner für den besten Spielfilm und den besten Kurzfilm.



    Der europäische Haushaltskommissar Günther Oettinger geht davon aus, dass Gro‎ßbritannien auch nach einem vollzogenen Brexit noch bis “mindestens 2020” Beiträge nach Brüssel überweisen muss. Auch nach ihrem Austritt aus der EU im Jahr 2019 müssten die Briten noch für langfristige Programme zahlen, die vor dem Brexit-Beschluss vereinbart wurden, sagte Oettinger der deutschen “Bild”-Zeitung. Langfristig fehlten durch den Brexit zehn bis zwölf Milliarden Euro pro Jahr im EU-Haushalt, sagte Oettinger. Das solle durch “einen Mix kompensiert werden, also durch Einsparungen und höhere Beiträge der Mitgliedsländer” fügte der EU-Kommissar hinzu. Oettinger forderte, “sämtliche Beitragsrabatte für EU-Staaten” abzuschaffen. Sie seien vor Jahrzehnten eingeführt worden, weil Gro‎ßbritannien auf einem Rabatt bestanden habe.



    Die Zahl der Hitzetoten in Rumänien ist in den letzten Tagen auf sieben gestiegen. Die Hitze lässt langsam nach, die Höchsttemperaturen erreichen 36 Grad. Dafür beginnen in vielen Landesteilen heftige Regenfälle und Stürme.


  • Nachrichten 16.05.2017

    Nachrichten 16.05.2017

    Rumänien hat im ersten Jahresquartal von allen 28 EU-Mitgliedsstaaten das größte Wirtschaftswachstum erzielt. Sein Bruttoinlandsprodukt stieg um 5,6% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres an. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Voruntersuchung des Europäischen Statistikamtes Eurostat. Nach Rumänien hatten Polen und Litauen im Zeitraum Januar-März 2017 mit jeweils 4,1% das höchste Wirtschaftswachstum. Auch beim Vergleich mit dem vorangehenden Quartal, dem letzten 2016, schneidet Rumänien am besten ab: um 1,5% war das BIP gegenüber den letzten drei Monaten des Jahres 2016 gestiegen. Das Landesinstitut für Statistik in Bukarest veröffentlichte am Dienstag eine ähnliche Bewertung – 5,7% habe das Wachstum im Vergleich zum ersten Quartal 2016 betragen. Ferner habe das Bruttoinlandsprodukt um 1,7% gegenüber dem vierten Quartal 2016 zugenommen.



    Etwa 15.000 Angestellte des Finanzministeriums haben am Dienstag ihre spontane Protestaktion fortgesetzt. Sie beklagen den Gesetzentwurf zur einheitlichen Vergütung in der Staatsverwaltung, der Gehaltskürzungen vorsieht. Dem spontanen Streik schlossen sich auch Mitarbeiter der Zollbehörde an. Am Montag hatten etwa 22.000 Bedienstete aus allen Behörden des Finanzministeriums die Arbeit niedergelegt. Die Protestaktion fand sowohl in der Hauptstadt als auch in mehreren Landkreisen statt. Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaftsführern der Branche und den Vertretern des zuständigen Ministeriums waren ergebnislos abgebrochen worden.



    Rumäniens beigeordnete Europaministerin Ana Birchall hat am Dienstag am Rat für Allgemeine Angelegenheiten der Europäischen Union in Brüssel teilgenommen. Der Hauptpunkt auf der Agenda des Treffens war die Vorbereitung des kommenden Europäischen Rates am 22.-23. Juni. In diesem Kontext diskutierten die Minister für europäische Angelegenheiten über die Tagesordnung des Europäischen Rates. Diese soll Themen wie Migration, Sicherheit und Verteidigung, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Außenbeziehungen der Europäischen Union beinhalten. Auch soll beim Allgemeinen Rat der Stand der Umsetzung der beim Europäischen Rat im März beschlossenen Maßnahmen zur Sprache kommen. Die Verschlankung europäischer Entscheidungsprozesse und die praktische Umsetzung der Bestimmungen hatte dabei im Mittelpunkt gestanden. Schließlich würde die Tagesordnung die mit dem Weißbuch der Europäischen Kommission verbundenen Aktionen einschließen. Bei den Gesprächen am Dienstag präzisierte Ana Birchall, Rumänien unterstütze die Maßnahmen zur Konsolidierung des Einheitsmarktes, um die soziale Kohäsion, das langfristige Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der europäischen Bürger zu sichern. Am Rande des Treffens diskutierte die beigeordnete rumänische Europaministerin über aktuelle europäische Themen mit ihren Amtskollegen aus Bulgarien, der Tchechischen Republik, den Niederlanden, Malta, Spanien, Finnland, Irland und Großbritannien.



    Der Temeswarer Bergsteiger Horia Colibăşanu hat am Dienstag eine weitere Premiere für Rumänien gefeiert. Ohne zusätzlichen Sauerstoff und ohne Hilfe von einheimischen Sherpa erklomm er den höchsten Gipfel der Welt – den 8.848 Meter hohen Everest im Himalaya-Gebirge. Der Aufstieg dauerte rund 12 Stunden, Colibasanu hatte sein letztes Lager in etwa 8300 Metern Höhe aufgeschlagen. Der Everest ist für den Rumänen der bereits achte von vierzehn bestiegenen Achttausendern“. Für Colibasanu war es die 19. internationale Expedition.



    Der rumänische Filmregisseur Cristian Mungiu wird bei der 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes die Sektion Cinéfondation und die Jury für Kurzfilme präsidieren. Dies wurde von den Organisatoren auf der Webseite des Festivals bekanntgegeben. 2013 war Cristian Mungiu Mitglied der vom amerikanischen Regisseur Steven Spielberg präsidierten Jury. Cristian Mungiu kann bereits auf eine gute Erfolgsbilanz in Cannes zurückblicken: Von seinen bislang vier Spielfilmen wurden drei an der französischen Riviera ausgezeichnet. Das Abtreibungsdrama 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ wurde 2007 sogar mit der höchsten Auszeichnung, der Goldenen Palme, belohnt. Das Klosterdrama Hinter den Hügeln“ bekam 2012 zwei weitere Preise: den für das Drehbuch und jenen für die besten Hauptdarstellerinnen, bzw. Cristina Flutur und Cosmina Stratan. Und 2016 erhielt Cristian Mungiu in Cannes den Preis für die beste Regie. Cinéfondation ist eine Stiftung unter der Schirmherrschaft des Filmfestivals in Cannes, die ins Leben gerufen wurde, um die neuen Generationen von Filmemachern zu inspirieren und zu unterstützen. Cristian Mungiu erklärte, er sei stolz, die jungen Kinomacher dazu zu ermuntern, sich mutig auszudrucken und ihre eigene Stimme zu finden. Dieses Jahr werden in Cannes in der Sektion Romanian Short Waves 14 rumänische Kurzfilme vorgeführt. Die 70. Auflage der Internationalen Filmfestpiele von Cannes findet zw. 17.-28. Mai statt.

  • „Zwei Lose“ – Komödie frei nach Caragiale wird Kassenerfolg

    „Zwei Lose“ – Komödie frei nach Caragiale wird Kassenerfolg

    Die Produktion Zwei Lose“ in der Regie von Paul Negoescu, mit Dragoş Bucur, Dorian Boguţă und Alexandru Papadopol als Hauptdarsteller, wird bei der achten Woche des Europäischen Films in Bosnien-Herzegowina mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts in Wien gezeigt. Der Spielfilm feierte seine Weltpremiere auf dem Festival in Zürich. Bei den Festspielen, die zwischen dem 22. September und dem 2. Oktober stattfanden, gewann die rumänische Produktion den Sonderpreis der Jury. Die Komödie stand auch in der Auswahl des Internationalen Festivals des frankophonen Films im wallonischen Namur.



    Der zweite Spielfilm des Regisseurs Paul Negoescu verfügte über ein Budget von 30.000 Euro, wurde als Independent-Film innerhalb von 15 Tagen produziert und feierte einen überraschenden Kassenerfolg. Dazu der Regisseur:



    Ganz witzig finde ich, dass das einheimische Publikum rumänische Produktionen aus unterschiedlichen Gründen ablehnt. Einer davon, weil sie in langen und langweiligen Aufnahmen gefilmt werden, oftmals soziale Themen ansprechen. Ein weiterer Grund: Die Hauptgestalten sind meistens arme oder sozial benachteiligte Menschen, haben Probleme mit dem Gesetz, sind Prostituierte oder Raufbolde, oder es handelt sich um Themen, die das Leben der Rumänen im Kommunismus ansprechen. Mit Ausnahme des letzteren ist alles andere auch in meinem Film zu finden, und wir feierten dennoch einen gro‎ßen Kassenerfolg. In den letzten Jahren hatten nur rumänische Produktionen einen ähnlichen Erfolg gefeiert, die in Cannes oder Berlin gekürt wurden, oder Filme, die sich einer teuren Werbekampagne erfreuten. Wir gehören keiner dieser Kategorien an.“




    Der Spielfilm erzählt die lustige Geschichte von drei Männern, die in einer kleinen Provinzstadt leben und im Lotto den Gro‎ßpreis gewinnen, das Los ist aber bald nirgendwo zu finden. Die drei sehen sich infolgedessen gezwungen, sich auf eine Reise zu begeben, um das gro‎ße Los wiederzufinden. Wie er dazu gekommen ist, die Geschichte in der gleichnamigen Novelle des Dramatikers Ion Luca Caragiale zu übernehmen, erläutert in den folgenden Minuten der Regisseur Paul Negoescu:



    Dragoş Bucur hat mir vorgeschlagen, einen Film mit den Studenten der Schauspielschule actoriedefilm.ro, der von den Hauptdarstellern dieser Produktion, Dragoş Bucur, Dorian Boguţă und Alexandru Papadopol gegründeten Schauspielschule, zu machen. Am Anfang sagte ich Nein, danach akzeptierte ich dennoch die Herausforderung, und es war tatsächlich eine Herausforderung, denn ich musste einen Film mit einem begrenzten Budget und mit einigen Nachwuchsschauspielern machen, aber ich hatte Dorian Boguţă, Alexandru Papadopol und Dragoş Bucur als Hauptdarsteller. Was ich noch brauchte, war eine Idee, wie ich sozusagen aus diesen Zutaten etwas zusammenstellen kann. Dann habe ich an die Novelle des Dramatikers Ion Luca Caragiale gedacht. Ich wollte sie eigentlich nicht verfilmen, nicht mal adaptieren. Ich habe aber die Geschichte übernommen: Jemand gewinnt das gro‎ße Los, verliert aber den Schein und begibt sich auf die Suche danach. Ich habe die Geschichte benutzt, weil sie mir die Chance gab, meine Gestalten durch verschiedene Orte zu führen und zahlreiche Nebendarsteller einzusetzen, die wie gesagt Studenten der Schauspielschule actoriedefilm.ro sind.“




    Der Hauptdarsteller Dorian Boguţă sagt über seine Gestalt Dinel, er sei der Typ, bei dem er das Auto reparieren lassen würde. Er sei anständig, aufrichtig, ein wenig naiv und in manchen Fällen habe er eine lange Leitung. Man könne mit Sicherheit solche Menschen im Alltag finden, sie kommen eigentlich ziemlich oft vor. Er verkörpere irgendwie den bescheidenen, aber guten Mann, der in einer Provinzstadt geboren wurde und der ab und zu mal viel trinke, um seine Probleme zu vergessen. Über seine Teilnahme am Internationalen Filmfestival in Zürich sagte der Darsteller Dorian Boguţă:



    Es war besonders interessant, diesen voll rumänischen Film in Zürich zu präsentieren. Ich zweifelte daran, dass die Schweizer unsere Mentalität verstehen würden. Ich war total überrascht, als unser Streifen mit so viel Wärme, Empathie und Humor empfangen wurde. Ich beziehe mich nicht auf die Jury, die uns mit dem Sonderpreis auszeichnete, sondern auf die Zuschauer, die den Film verstanden und geschätzt haben, selbst wenn er eine Gesellschaft präsentiert, die sich von ihrer Gesellschaft völlig unterscheidet. Ich habe mich sehr gefreut, als mir so viele Zuschauer sagten, dass sie den Film noch einmal ansehen möchten.“




    Die rumänische Komödie Zwei Lose“ wurde für das 57. Internationale Filmfestival in Thessaloniki ausgewählt, gezeigt wird der Streifen in der Sektion Balkan Survey neben weiteren drei rumänischen Spielfilmen: Sieranevada“ in der Regie von Cristi Puiu, Hunde“ von Bogdan Mirică und Vernarbte Herzen“ von Radu Jude. Der rumänische Spielfilm soll in Anwesenheit des Regisseurs Paul Negoescu und des Darstellers Alexandru Papadopol vorgeführt werden.

  • Revolution im Realismus

    Revolution im Realismus

    Rumänische Filmschaffende haben auch diesmal bei den Filmfestspielen von Cannes gut abgeschnitten: Cristian Mungiu bekam den Regiepreis für seinen Film Abitur“; Bogdan Mirică den FIPRESCI-Kritikerpreis in der Sektion Un Certain Regard“ für die Produktion Hunde“; Alexander Nanau den Preis France Culture Cinema 2016“ für seine Dokumentation Toto und seine Schwestern“.



    In den letzten Jahren hat sich in Rumänien eine ganze Riege talentierter Filmkünstler herangebildet — und es ist das Anliegen von Revolution im Realismus“, dem Londoner Publikum so viel wie möglich aus ihrem Schaffen zu vermitteln. In Partnerschaft mit dem British Film Institute zeigt das RKI in London so viele rumänische Produktionen wie noch nie. 68 Tage und 27 Filme, 74 Events mit Fachkonferenzen, Rundtischen und Ausstellungen. Beim Festival geht es auch darum, Brücken zwischen den heutigen kreativen und originellen Ansätzen und den wertvollen Filmen der älteren Generationen zu schlagen. Gezeigt werden also auch ältere Filme, die als Meilensteine der rumänischen Filmgeschichte gelten, sagt Dorian Branea, Direktor des RKI London:



    Das Festival ist in erster Linie dem neuen rumänischen Kino gewidmet — Filmkünstlern also, die nach dem Jahr 2000 sehr viele Preise und gro‎ße internationale Anerkennung gewonnen haben. Es ist ein Bekenntnis zum rumänischen Film, aber auch zur rumänischen Kultur und im Endeffekt zu Rumänien insgesamt. So betrachtet ist der Film eine strategische Ressource für das Ansehen Rumäniens im Ausland, die wesentlich zu unserem internationalen Stellenwert beiträgt. Wir versuchen jetzt in London alle Filme zu zeigen, die diesen gro‎ßartigen Wandel in der rumänischen Filmindustrie realisiert haben, diese Revolution der Filmästhetik, des Umgangs mit der Wirklichkeit und den Geschichten. Das sind nicht nur ureigene rumänische Storys, vielmehr setzen die Filme bei allgemeingültigen Ideen an — zumindest erheben wir diesen Anspruch. Das war vielleicht auch der Grund des Erfolgs, dass also so viele Menschen überall auf der Welt sich mit diesen Geschichten identifizieren konnten. Wir sind sehr interessiert daran, dass diese rumänischen Artefakte allgemeine Kulturgüter werden. Wir sind immer sehr empfindlich für internationale Erfolge — und siehe da, das rumänische Kino schenkt uns diese universal gültigen und erfolgreichen Artefakte.“



    Das Publikum trifft in diesen mehr als zwei Monaten Filmfest auf Kritiker, Produzenten, Regisseure und Schauspieler wie Radu Jude, Cristi Puiu, Radu Muntean, Teodor Corban, Anamaria Marinca, Marian Crişan, Anca Damian, Tudor Giurgiu oder Andrei Gorzo. Begleitet auf der britischen Seite wird das Festival von den einflussreichen Kritikern und Kuratoren Geoff Andrew und Nick Roddick. Bis Ende Mai waren Filme von Dan Piţa, Lucian Pintilie, Alexandru Tatos und Nae Caranfil aus den späten 1960er bis frühen 1990er Jahren zu sehen. Beim British Film Institute laufen die Projektionen neueren Datums am 2. Juni an. Revolution im Realismus“ ist als ambitioniertes Kulturprojekt eine perfekte Werbung für Rumänien insgesamt, nicht nur für sein Kino, denkt Dorian Branea:



    Ich gehe gerne davon aus, dass Rumänien in Gro‎ßbritannien anders gesehen wird. Dass der Weg der Filmschaffenden, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen oder auch der älteren Generation, die ihre Filme aus politischen Gründen nicht im Ausland zeigen konnten, heute immer mehr offensteht — vor allem auch in London. Und ich bin zuversichtlich, dass die rumänische Kultur in einer der grö‎ßten Weltstädte zu ihrer Geltung kommt.“

  • Rumänischer Balkanwestern „Aferim!“ feiert Erfolge beim amerikanischen Publikum

    Rumänischer Balkanwestern „Aferim!“ feiert Erfolge beim amerikanischen Publikum

    Aferim!“ ist ein lustiger und zugleich brutaler Historien-Film, der eine ungeschminkte Vision der Vergangenheit zum Ausdruck bringt, berichtete The New York Times nach der US-Premiere der rumänischen Produktion. Die Zeitung lobt auch die schauspielerische Leistung von Teodor Corban. Dass der Streifen keine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film“ erhielt, wundert die Journalisten der berühmten amerikanischen Zeitung.



    Die Handlung spielt in der Walachei Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Landjäger und sein Sohn suchen einen entlaufenen Roma-Sklaven und begegnen dabei Menschen unterschiedlicher Herkunft. Der Film setzt sich mit verschiedenen Themen auseinander, darunter der Roma-Diskriminierung, der Sklaverei, der Situation der Frauen im 19. Jahrhundert. Teodor Corban verkörpert den Landjäger, die Rolle des Sklaven übernimmt der Darsteller Cuzin Toma.



    Der wichtigste rumänische Film seit 2010 (also seitdem Die Autobiographie von Nicolae Ceauşescu“ des Regisseurs Andrei Ujică und Aurora“ von Cristi Puiu auf den Markt kamen) hei‎ßt »Aferim!« und bringt seinen Regisseur Radu Jude sehr nah an die führende Position der neuen rumänischen Kinowelle. Dieses Kunstwerk, das künftig zu einem Klassiker des rumänischen Films wird, geht pointiert auf gegenwärtige Themen ein“, schreibt der Filmkritiker Andrei Gorzo über die Produktion von Radu Jude.



    Die Rezension in der The New York Times preist den schwarz-wei‎ßen Film, dessen Eleganz und die theatralische Darstellung der Schauspieler. Der Film bringt die Grausamkeit und die tief verborgenen Vorurteile ans Licht“, steht weiter in der berühmten Zeitung. Die spielerische Leistung des Hauptdarstellers Teodor Corban bezeichnen die Journalisten von The New York Times als aus dem Herzen entsprungene und nicht zu bändigende Performance“. Der rumänische Schauspieler habe etwas von der harten Ausstrahlung von Anthony Quinn und ein wenig von der Exzentrizität, dem freien Charakter der schauspielerischen Leistung und dem Humor, die John Wayne in seine letzten Western brachte“, fügen die Journalisten von The New York Times hinzu.



    Aferim!“ läuft in den US-amerikanischen Kinos seit dem 22. Januar 2016 und wird von Big World Pictures kommerziell vertrieben. Vor der offiziellen Premiere wurde der Film von Radu Jude bereits in Los Angeles und New York im Rahmen von Sonderveranstaltungen unter der Schirmherrschaft des Rumänischen Kulturinstituts gezeigt. Den Vorführungen wohnte die Filmproduzentin Ada Solomon zusammen mit dem Schauspieler Cuzin Toma bei. Dazu die Produzentin Ada Solomon:



    Die US-Tournee war anstrengend, aber gleicherma‎ßen auch interessant und angenehm, weil der Film für zahlreiche Reaktionen sorgte und derma‎ßen vom Publikum aufgenommen wurde, wie ich es nie erwartet hätte. Ich habe es nicht erwartet, dass ein Publikum, das einer anderen Kultur angehört, so empathisch darauf reagiert. Insbesondere weil dieser Film im Kontext der regionalen Komplexität zu verstehen ist, und daher haben wir erwartet, dass er eher beim rumänischen Publikum auf gro‎ße Resonanz stö‎ßt. Eine umso grö‎ßere Überraschung und Begeisterung haben wir erlebt, als er auch im angelsächsischen Raum eine gute Resonanz fand. Beim renommierten Filmfestival des amerikanischen Filminstituts in Los Angeles waren alle Karten schon früh ausverkauft und es war uns ein echtes Vergnügen, das Publikum in Los Angeles zu treffen. Es gab unter den Zuschauern selbstverständlich auch zahlreiche Rumänen, die in den USA leben. Aber das ist weniger wichtig, denn die stärksten Reaktionen und auch die interessantesten Fragen kamen vom amerikanischen Publikum. Wir haben über Fremdenhass, Sklaverei und das damit verbundene Trauma diskutiert, was sie heute noch bedeuten, denn es handelt sich um Probleme, deren sich die rumänische Gesellschaft zu wenig bewusst ist. Ich spreche nicht nur von der Roma-Minderheit, sondern meine, dass die gesamte rumänische Gesellschaft sich meiner Ansicht nach diesen Problemen stellen sollte. In New York haben wir den Streifen bei den Filmfestspielen Making Waves sowie beim Rumänischen Filmfestival, organisiert von Film Society of Lincoln, präsentiert und dort fand er auch eine hervorragende Resonanz.“




    Die Filmproduzentin Ada Solomon erzählte auch, welche die interessantesten Fragen des amerikanischen Publikums waren:



    Sie haben sich insbesondere für die frühere Sklaverei interessiert und gefragt, wie sich heute die Roma-Minderheit mit diesem Teil der rumänischen Geschichte auseinandersetzt. Wir selber kennen unsere Geschichte nicht sehr gut, umso weniger kennen sie die Amerikaner. Es gab wenige Zuschauer, die einige Kenntnisse über den historischen Kontext hatten und die wussten, dass in Rumänien die Sklaverei hunderte Jahre lang existierte. Daher haben sie viel darüber gefragt. Die Fragen des amerikanischen Publikums betrafen auch den überraschend xenophoben und nationalistischen Diskurs, der im Film durch einige Gestalten angedeutet wird. Es gab auch Fragen zur Weitergabe der Mentalität von einer Generation zur nächsten, das stellt allerdings eine der zentralen Themen im Film dar.“




    Der Spielfilm Aferim!“ von Radu Jude wurde auf der 65. Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Dieses Jahr feierte die rumänische Produktion am 5. Februar ihre US-Premiere. Aferim“ gilt als eines der umfangreichsten rumänischen Kinoprojekte der letzten Jahre. Der Streifen wurde zudem unter anderen mit der Trophäe der Stadt Barcelona, mit dem Preis Le Bayard dOr“ für das beste Bild beim Internationalen Festival des frankophonen Films in Namur, mit dem Publikumspreis beim Filmfestival Lets CEE“ in Wien und mit der Auszeichnung des internationalen Verbands der Filmkritik FIPRESCI in Miskolc, Ungarn, geehrt.

  • Filmfestspiele in Cannes: Porumboiu in Nebensektion ausgezeichnet

    Filmfestspiele in Cannes: Porumboiu in Nebensektion ausgezeichnet

    Die Filmfestspiele von Cannes sind nach fast zwei Wochen zu Ende. Nach zahlreichen Filmvorführungen und dem langersehnten Ballett von Stars und Sternchen des Weltkinos auf dem roten Teppich wurden am Sonntagabend die Gewinner bekanntgegeben. Die Jury unter Vorsitz der US-Regisseure Joel und Ethan Coen hatte die Wahl unter 19 Beiträgen. Die höchste Auszeichnung, die goldene Palme, ging an das französische Flüchtlingsdrama Dheepan. Der Regisseur Jacques Audiard erzählt in diesem Film die Geschichte eines Flüchtlings aus Sri Lanka, der sich in einen heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Audiard war 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama Ein Prophet mit dem Gro‎ßen Preis der Jury ausgezeichnet worden.



    Ebenfalls aus Frankreich stammt auch der Gewinner des Preises für die beste männliche Rolle. In La loi du marché“ (dt. Das Gesetz des Marktes) von Stéphane Brizé verkörpert Vincent Lindon einen Langzeitarbeitslosen. Gleich zwei Schauspielerinnen wurden als beste Darstellerinnen ausgezeichnet. Geehrt wurden die US-Schauspielerin Rooney Mara für ihre Rolle in dem Lesben-Drama Carol und die Französin Emmanuelle Bercot für ihre Darstellung einer bei einem Skiunfall schwer verletzten Anwältin im Film Mon Roi (dt. Mein König).



    Traditionsgemä‎ß hat der Internationale Filmkritiker-Verband Fipresci jeweils einen Film aus dem offiziellen Wettbewerb, sowie den Nebenreihen Un Certain Regard und Quinzaine des Réalisateurs geehrt. Von den 19 Beiträgen der Hauptsektion ging der Fipresci-Preis an das Holocaust-Drama Saul fia (dt. Sauls Sohn). Das schockierende Erstlingswerk des ungarischen Regisseurs László Nemes enthält drastische Bilder aus dem Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau. Der Film begleitet den KZ-Häftling Saul Ausländer, einen ungarischen Juden, der für die Nazis in den Gaskammern arbeiten muss. Der in Rumänien geborene Schauspieler ungarischer Herkunft, Levente Molnár, spielt hier den besten Freund Sauls, Abraham Warsawski. Molnár ist beim Ungarischen Staatstheater in Klausenburg angestellt.



    In diesem Jahr waren keine rumänischen Regisseure in der Hauptsektion der Filmfestspiele vertreten, so wie es in den vergangenen Jahren fast ausnahmslos der Fall gewesen war. Dafür war das viel gelobte neue rumänische Kino in der Sektion Un Certain Regard repräsentiert: Radu Munteans Un etaj mai jos (dt. Einen Stockwerk tiefer) und Corneliu Porumboius Comoara (dt. Der Schatz) wurden ausgewählt. Der Film von Porumboiu erhielt den Preis Un certain talent” für die meisterlich inszenierte Erzählung”. Ferner wurde der Kurzfilm Ramona von Andrei Creţulescu mit den Canal+ Preis der Kritikerwoche ausgezeichnet, ein Preis der den Debütwerken gewidmet ist. Der gleichnamige französische Fernsehsender hat die Senderechte für Ramona gekauft.