Tag: Klettern

  • Jenna Griffin: „Im Schiltal sind die Menschen sehr bodenständig“

    Jenna Griffin: „Im Schiltal sind die Menschen sehr bodenständig“

     

     

    Im Sommer vor ihrem letzten Studienjahr, das war 2016, kam sie zum ersten Mal nach Rumänien, um sich an einem sozialen Projekt im Schiltal zu beteiligen, der ehemaligen Hochburg des Bergbaus in Rumänien. Mit dem Projekt namens „Without Limits“ wurde eine Kletterhalle für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen in Betrieb genommen. Jenna fand Gefallen an diesem Projekt, schloss die Kinder, mit denen sie arbeitete, sofort ins Herz, und verliebte sich in die Gegend, die Menschen, in die Gemeinschaft und in Rumänien im Allgemeinen. Folglich kam sie 2018 zurück und lebte einige Jahre lang in der Bergarbeiterstadt Lupeni (dt. Schylwolfsbach) im Landkreis Hunedoara. Dann zog sie in die nahegelegene Stadt Vulcan (dt. Wolkersdorf) und setzte ihre langfristige Arbeit im Rahmen des Sozialprojekts „Without Limits“ fort, einem Projekt, das im Laufe der Jahre neben dem sportlichen Teil auch einen pädagogischen Ansatz bekommen hat, an dem Jenna ebenfalls beteiligt ist.

     

    Zunächst wollten wir wissen, wie Jenna auf die Idee kam, aus Übersee nach Rumänien zu kommen, und welche ihre ersten Eindrücke waren.

    Ich kam 2016 zum ersten Mal hierher, und zwar nur für einen Sommer. Ein Kommilitone von der Uni in den USA hatte das gleiche Praktikum hier bei »Without Limits« gemacht und er hat mich irgendwie überzeugt, mich zu bewerben. Als ich hier ankam, wuchs mir nicht nur das Projekt ans Herz, sondern ich verliebte mich auch in das Schiltal und die Gemeinschaft sowie in Rumänien im Allgemeinen.

    Nach diesem Sommer wollte ich eigentlich nach Amerika zurückkehren, um mein Studium zu beenden, aber ich kam noch einmal für einen Sommer zurück, und dann wurde mir klar, dass ich gerne längerfristig hier leben möchte, weil mir die Arbeit am Projekt so gut gefiel und ich auch die Ortschaft mochte. Irgendwie fühlte ich mich wie zu Hause, auch wenn ich gar nicht zu Hause war. Es war ganz anders als dort, wo ich herkam, aber ich fand hier eine Art zweites Zuhause und beschloss zu bleiben. Nach einem Jahr in Frankreich kam ich 2018 zurück und ließ mich für längere Zeit hier nieder.“

     

    Doch das Leben in ehemaligen Bergbaustädten wie Lupeni (Wolfsbach) und Vulcan (Wolkersdorf) ist alles andere als einfach. Die Transformation und die Deindustrialisierung des Schiltals hatten die Schließung der Minen als Folge und bewirkten ein Aufkommen von Arbeitslosigkeit und damit verbundenen Problemen wie Armut und Entvölkerung. Wir fragten Jenna Griffin nach den Herausforderungen des Umzugs und des Lebens dort.

    Ja, es war eine ziemlich große Umstellung, und ich musste mich erst an all die Kontraste gewöhnen, die ich jeden Tag sah. Wie Sie schon sagten, ist es eine Region mit vielen Problemen, viel Armut und Arbeitslosigkeit, und der Anblick von Armut ist schwer zu ertragen. Irgendwie musste ich mich daran gewöhnen, aber ich durfte auch nicht die Hoffnung verlieren und tat alles, was ich konnte, um der Gemeinschaft zu helfen. Und so entwickelten wir das Projekt »Without Limits«. Wir wollten einen Ort für die Kinder in dieser Gegend schaffen, einen sicheren Ort, an den sie kommen können, wo sie jemanden zum Reden haben, wo sie nach der Schule etwas Sinnvolles tun können und wo sie ermutigt werden, in der Schule zu bleiben und ihre Zukunft zu gestalten.

    Schon 2016, als ich das erste Mal in Rumänien war, kamen viele Kinder zu uns in die Kletterhalle und sie sind bis heute bei uns geblieben. Ich konnte sie also aufwachsen sehen, konnte beobachten, wie sie sich verändert haben, wie sie sich in unseren Programmen entwickelt haben, und es gibt viele Kinder, für die das Klettern eine Leidenschaft geworden ist. Es gab viele Momente am Fels oder bei Wettbewerben, in denen wir sehen konnten, wie die Kinder den Sport genießen, und das hat uns viel Freude und Hoffnung gegeben. Es gab auch viele ergreifende Momente im Bildungsprogramm, das wir eingerichtet haben – viele Kinder, die Schwierigkeiten in der Schule hatten und vielleicht immer noch haben, entwickeln sich weiter, und man kann sehen, wie sie für ihre Zukunft kämpfen.

    Wir haben versucht, so oft wie möglich auch Leseförderung für Kinder anzubieten. Es gab da einen Moment, der mir wirklich im Gedächtnis geblieben ist, ein ganz besonderer Moment, als ich einer Gruppe von Kindern aus einem Kinderbuch vorlas. Nachdem ich das Buch beendet hatte, sagte ein kleines Mädchen, ich glaube, sie war 7–8 Jahre alt, dass dies das erste Buch gewesen sei, das sie je in ihrem Leben vermittelt bekommen hatte. Das blieb mir im Gedächtnis, denn ich bin mit Büchern aufgewachsen, meine Mutter hat mir jeden Tag Bücher vorgelesen, ich glaube, seit ich geboren wurde.

    Daraufhin begann ich, mit Kindergruppen in die Bibliothek zu gehen. In Lupeni gibt es eine Bibliothek, die von einer Dame eingerichtet wurde, die ebenfalls aus Amerika kommt, Brandi Bates ist ihr Name, und ich begann, jeden Freitag mit Kindergruppen in die Bibliothek zu gehen. Und dieses kleine Mädchen, das 7 Jahre alt war, als ich ihr das erste Buch vorlas, kommt jetzt regelmäßig in die Bibliothek, weil sie sich mittlerweile so sehr in Bücher verliebt hat.“

     

    Für Jenna Griffin heißt es bald, Abschied von Rumänien zu nehmen. Sie möchte zurück zu ihrer Familie in den USA. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, doch hegt sie auch die Hoffnung, irgendwann nach Rumänien zurückzukommen.

    Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die ich hier gerne noch getan hätte, aber ich hatte keine Zeit oder nur gedacht, dass ich die Zeit hätte aufbringen können. Ich glaube, in all diesen Jahren habe ich hier so gelebt, als ob ich nie weggehen würde. Ich hoffe, dass ich irgendwann zurückkommen und mehr unternehmen kann. Ich würde gerne mehr vom Land sehen, in die Dörfer gehen. Jetzt, da der Abschied naht, bedauere ich, dass ich nicht mehr Zeit mit den Menschen hier verbringen konnte, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, es sind alle sehr, sehr gute Freunde. Diese Menschen werden immer in meinem Herzen bleiben und ich hoffe, dass ich sie irgendwann wieder besuchen kann, um mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich werde sie sicherlich sehr vermissen.

    Und ich werde einiges mitnehmen nach Amerika. Hier in Rumänien – und insbesondere im Schiltal – habe ich eine gewisse Bodenständigkeit kennengelernt, eine engere Verbindung der Menschen mit der Erde, mit der Natur, mit dem Jahresrhythmus gespürt. Ich hatte viele Freunde, mit denen ich Eierschwammerl, Blaubeeren und Thymian gepflückt habe, und sie haben mir beigebracht, wie man sie pflückt, wie man Sirup, Marmelade oder den Gemüseaufstrich Zacuscă macht. Ich möchte diese Bräuche und Dinge gerne mitnehmen, um sie in Amerika nachzuerleben, aber auch um die Verbindung zur Natur nicht zu vergessen, die so wichtig ist.“

  • Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Gebirgskette Königswald in Bihor: Wandern, Mountainbiking, Höhlenforschung

    Heute schlagen wir Ihnen eine Reise in den Kreis Bihor vor. Wir wollen nämlich durch die Berge Pădurea Craiului (dt. Königswald) wandern. Wir unterhielten uns mit unserem Bergführer, Andrei Acs, über mögliche Tätigkeiten in der Region:



    Pădurea Craiului ist ein Reiseziel, das immer mehr Touristen anzieht, die eine umweltfreundliche und naturnahe Reiseform vorziehen. Die Dienstleistungen haben sich stark entwickelt. Die Reisenden können zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Umgebung besichtigen. Um nur einige Beispiele zu nennen: die Höhle Meziat, die Kristallhöhle im Farca-Bergwerk, die Höhle in Vadu Crişului. Einen Besuch wert ist auch die Schlucht Cheile Văii Cuţilor oder die Klamm Cheile Lazur. Man kann sehr gut durch den Wald und durch die Berge wandern. Familien mit Kindern sind gerne willkommen, es gibt viele passende Wanderwege für Gro‎ß und Klein. Auch Biker sind willkommen. In der Gegend gibt es mehr als 300 Km Fahrradwege und Mountainbike-Trails. Wir haben auch Strecken vom Typ Via Ferrata eingerichtet — diese setzen sowohl Klettern wie auch Höhlenforschung voraus. Mehrere wilde Höhlen können unter fachkundiger Begleitung erforscht werden.“




    Auch T-Shirts oder weiteres zusätzliches Werbematerial werden zur Förderung der Gegend verkauft. Bauwerkschuhe oder ein Bär auf dem Fahrrad sind einige Motive, die auf den T-Shirts abgebildet wurden. Andrei Acs, unser Gesprächspartner, lädt uns zu einem Besuch der Kristallhöhle im Bergwerk Farcu ein:



    Hier gab es ein Bauxitbergwerk. Das Aluminiumerz wurde seit den 1980er Jahren gewonnen. 1989 brach ein Stollen zusammen und die gesamte Tätigkeit wurde abgebrochen. Die Bergarbeiter bohrten durch eine Stollenwand durch und entdeckten per Zufall die Kristallhöhle. 2012 begannen wir, die Höhle einzurichten. Wir fanden zahlreiche Bergbauwerkzeuge herumliegen. Wir sammelten alle Werkzeuge, reparierten sie, soweit möglich, und verwendeten sie für den Aufbau unserer Ausstellung im Inneren des Stollens. Alle ausgestellten Gegenstände sind mit Bezeichnungsschildchen versehen, also können die Museumsgäste lesen, wofür sie früher eingesetzt wurden.“




    Unser Reiseleiter empfiehlt den Besuchern, sich die Kristallstrukturen anzuschauen.


    Denn manche Fachleute untersuchen heute noch, wie diese entstanden sind.



    Wir betreten gleich die Kristallhöhle. Die Wände der Höhle sind mit Kristallen bekleidet. Drinnen können Sie auch das, was wir als Markenzeichen der Höhle betrachten, sehen: ein Kristall in Form einer Libelle. In der Höhle gibt es einen geschützten Bereich, in dem die Entstehung und Bildung der Kristalle untersucht wird. Au‎ßerdem wird nach Methoden gesucht, durch die die Kristalle geschützt werden können.“




    Um die Region besser kennenzulernen, gibt es verschiedene Tagesprogramme, aber auch Aktivitäten, die sich auf mehrere Tage erstrecken können.

  • Rosenau zieht jährlich 20.000 Touristen an

    Rosenau zieht jährlich 20.000 Touristen an

    Râşnov (dt. Rosenau) ist das ideale Reiseziel sowohl für Wochenendurlauber, die meistens von Bukarest anreisen, wie auch für Touristen, die von weither kommen und sich länger in der Ortschaft aufhalten möchten. Der Landtourismus ist hier sehr gut entwickelt. Dennoch ist Rosenau eine gute Wahl auch für abenteuerlustige Touristen. Der hiesige Berg-Klub ist ebenfalls gut repräsentiert. Au‎ßerdem werden an jedem Wochenende Konzerte in der Rosenauer Burg oder sogar in der Höhle Valea Cetăţii veranstaltet. Rosenau verfügt über ein vielfältiges Kulturangebot. Ende letzten Monates fand das Weinfestival statt. Das Fest zieht alljährlich Folklore- und Gastronomieliebhaber aus allen Ecken des Landes an.



    Cristian Ungurean ist Vizepräsident des örtlichen Tourismusvereins Rosenau Turism. Er beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Förderung dieses Gebirgsortes und ist stolz auf die touristische Wiedergeburt der im Landkreis Braşov liegenden Ortschaft:



    Letztes Jahr, im Herbst, haben wir die neu hergerichtete historische Altstadt eingeweiht. Und auch eine Unterführung, die unter die Altstadt fährt, und eine Tiefgarage. Die Stadt hat einen neuen Look — sie sieht frisch, modern aus. Die alte Architektur wurde selbstverständlich auch bewahrt. Das Kulturprogramm ist sehr vielfältig. Alljährlich, im Monat Dezember, schlagen wir das Kultur- und Sportprogramm für das kommende Jahr vor. Das Nationale Reit- und Springturnier findet bereits zum 15. Mal in Rosenau statt. Mehr als 20.000 Touristen kommen jedes Jahr nach Rosenau, um sich das Reitturnier anzuschauen. Au‎ßerdem fand auch ein Kinderfestival statt — Joc Mania (dt. die Leidenschaft für Spiele). Im Rahmen des einwöchigen Events wurden zahlreiche kreative Werkstätte organisiert. Darüber hinaus gab es Theateraufführungen und Kinderfilmprojektionen. Alljährlich findet auch das Historienfilm-Festival in Rosenau statt. Im Februar findet der Springen-Weltcup der Damen in Rosenau statt. Soweit bekannt, ist auch ein Springen-Weltcup der Männer für 2018 geplant.“




    In Rosenau gibt es mehrere Reitschulen sowie einen Berg-Klub. Die Rosenauer Klamm bietet au‎ßerdem gute Möglichkeiten zum Klettern. Ebenfalls hier gibt es auch eine Bungee-Jumping-Anlage. In der Umgebung gibt es auch viele Wanderwege sowie zwei Höhlen, zu denen allerdings nur spezialisierte Höhlenforscher Zugang haben. Mehr dazu von Cristian Ungureanu, dem Vizepräsidenten des Tourismusvereins in Rosenau:



    Wir haben vier Reitschulen, den Dino-Park, eine wunderschöne Höhle, in der klassische Konzerte veranstaltet werden. Die Rosenauer Klamm bietet gute Möglichkeiten zum Klettern. Es gibt auch eine Seilrutsche und viele Wanderwege. Die Touristen können au‎ßerdem die Dienste erfahrener zugelassener Bergführer in Anspruch nehmen. Bis Ende Juli hatten mehr als 200.000 Touristen die Rosenauer Burg besucht, mehr als im Vorjahr. Die meisten Touristen kommen im August, dann besuchen 5-6 Tausend Touristen am Tag die Bauernburg. Auf diesem Wege schicken wir eine Einladung an all Ihre Hörer hinaus, die Burg zu besuchen.“




    Die Touristen können sich in Rosenau genauso wie in jedweder europäischen Gro‎ßstadt entspannen. Die Bauernburg ist eine Oase der Ruhe, sie liegt fern von jeglichem Autoverkehr. Die Besucher werden in der Bauernburg von mittelalterlich angekleideten Wächtern empfangen, die ihnen die Geschichte der Festung erzählen. Die Besucher erfahren Folgendes: 1335 belagerten die Tataren die Burg, zerstörten sie aber nur zum Teil. Die über zwei Meter dicken Mauern wiesen viele Angreifer zurück und retteten das Leben zahlreicher Menschen, die in der Burg Zuflucht suchten. Die Burg wurde im Laufe der Zeit gut erhalten. Hier wurden übrigens mehrere berühmte rumänische und amerikanische Filme gedreht. Rosenau ist demnach ein Reiseziel für jedermann, ungeachtet der Jahreszeit!

  • Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Obwohl er heute nicht mehr an den damaligen Glanz anknüpfen kann, bietet er zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt ist fast vollständig von Bergen umgeben, weshalb es für Wintersportarten besonders taugt. Die moldauische Stadt ist aber auch für ihre Thermalquellen bekannt. Wie sich der Gebirgsort in den letzten Jahren entwickelte, erfahren wir von Andrei Bălău, Mitarbeiter im Touristen-Informationszentrum Vatra Dornei:



    Bis vor kurzem war Vatra Dornei als Kur- und Badeort sowie als besonders für Wintersportler günstiger Gebirgsferienort bekannt. Das waren die zwei traditionellen Tourismusformen, die in Vatra Dornei praktiziert wurden. Mittlerweile haben wir eine neue Philosophie entwickelt — wir legen derzeit hohen Wert auf aktiven Tourismus. Die Touristen haben die Möglichkeit, Wildwasserfahrten am Bistritz-Fluss zu buchen. Eisklettern im Rarău-Gebirge oder in Pietrele Doamnei und Mountain Biking sind weitere Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung. Wir arbeiten mit erfahrenen Bergführern zusammen. Ab diesem Jahr wollen wir jede Woche Wildwasserfahrten, Kletteraktionen und Bergwanderungen organisieren. Au‎ßerdem fördern wir alte herkömmliche Bräuche und Sitten in der Bukowina. Die Bukowina ist eine der wenigen Regionen, in denen Bräuche und Sitten in unverfälschter Form immer noch erhalten geblieben sind und unmittelbar erlebt werden können.“




    Im Zentrum des Ferienortes liegt ein wunderschöner Naturpark. Er ist berühmt für die besucherfreundlichen Eichhörnchen, die hier leben. Der Park und das sich in der Nähe befindende Kasinogebäude erinnern an die berühmten Kurorte im Westen Europas. Zwei weitere Sehenswürdigkeiten im Ferienort sind das Naturkunde- und Jagdmuseum bzw. das Ethnografie-Museum.



    In Vatra Dornei gibt es derzeit vier zugelassene Skipisten und eine Langlaufloipe. Die gesamte Beförderungskapazität liegt bei rund 5.000 Personen pro Stunde. Die Telescaun- (= Sessellift-) Skipiste hat eine Länge von fast 3.000 m. Bergauf geht es mit einem Sessellift, der eine atemberaubende Aussicht bietet. Auch wenn man kein Schifahrer ist, lohnt sich die Fahrt mit dem Sessellift. Die Bergfahrt dauert etwa 25 Minuten, die Talfahrt ebenfalls. Die Parc“-Skipiste ist das A und O des Skigebietes. Sie ist leicht zugänglich und beginnt direkt hinter den zwei modernen Kurhotels vor Ort. Die Schipiste ist mit zwei Skilifts und einem Babyski ausgestattet. Skiverleih und Skischulen stehen auch im Angebot. Die Parc“-Skipiste ist besonders für Anfänger geeignet. Die Skipiste Veveriţa“ (Eichhörnchen“) steht unter der Obhut der Stadtverwaltung. Sie ist mit einem Skilift und mit Nachtbeleuchtung ausgestattet. Am Fu‎ße der Skipiste Parc“ gibt es eine Snowtubing-Bahn. Unmittelbar in der Nähe ist auch eine Schischule. Die Langlaufloipe liegt in der Nähe der Skipiste Veveriţa“ und hat eine Länge von 5 Km. Mit einem geringen Schwierigkeitsgrad taugt sie besonders für Anfänger.

  • Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Ökotourismus im Westgebirge: Der Königswald-Berg

    Der Berg Pădurea Craiului (Königswald) im nordwestlichen Apuseni-Gebirge soll bald zu einem der wichtigsten Ökotourismus-Reisezielen Rumäniens werden. Alle zertifizierungsrelevanten Unterlagen wurden bereits erstellt und das Zentrum für Naturschutzgebiete und nachhaltige Entwicklung des Kreises Bihor hat ein Projekt zu Ende gebracht, das auf die Entwicklung des Gebietes abzielt. Das durch norwegische Fonds finanzierte Projekt lief innerhalb 20 Monaten, zwischen 2014 und 2016, und setzte sich zum Ziel, Orte mit ökotouristischem Potenzial zu identifizieren und Investitionen zu fördern, damit das Gebiet der Berge Pădurea Craiului attraktiv für Touristen wird. Einzelheiten haben wir vom Leiter des Zentrums für Naturschutzgebiete Bihor, Paul Iacobaş, erhalten:



    Wir haben eine Reihe von nicht markierten Radrouten ausgebaut, es gibt aber auch Informationen bezüglich ihrer GPS-Ortung, Landkarten und Ortsbeschreibungen in englischer und rumänischer Sprache. Es gibt zudem zwei Fahrradverleih-Zentren und einen Kleinbus, die den Radtourismus-Begeisterten zur Verfügung stehen. Im Rahmen bisheriger Projekte ist es uns gelungen, ein Netzwerk von Höhlen mit touristischem Potenzial zu entwickeln. Die Kristallhöhle im Bergwerk Farcu und die Höhle Meziad sind die Top-Attraktionen der Region. Sie sind aus Sicht der Sicherheit und der Auswirkungen, die jedes touristische Reiseziel auf die Umwelt hat, nach modernen europäischen Standards eingerichtet worden. Gefolgt werden diese Höhlen von den Höhlen Vadu Crişului und Unguru Mare. Alle vier sind Teil eines Netzwerkes von Schauhöhlen, die Touristen unter durchaus guten Bedingungen besuchen können. Wir arbeiten derzeit an einem anderen Netzwerk von Schauhöhlen, die ab 2018 besichtigt werden können. Es handelt sich um zehn Höhlen, die von verschiedenen Kategorien von Touristen besucht werden können, selbst wenn sie keine Innenlichter, Treppen und Sicherheitseinrichtungen haben werden; den Touristen stellen wir aber Reiseführer zur Verfügung, die sie begleiten können. Es gibt zudem eine Reihe von sogenannten Via-ferrata-Abenteuerstrecken, die Klettern und Wandern verbinden. Sie werden an senkrechten Wänden eingerichtet und man kann sie mit Hilfe von an der Wand befestigten Metallelementen und Kabel-Handläufen hochklettern. Mit Schutzkleidung können diese Wände selbst Einsteiger hochklettern. Es gibt zudem eine Rafting-Tour, die in Bulz beginnt, in Vadu Crişului endet und den atemberaubenden Engpass des Flusses Crişul Repede durchquert. Es handelt sich um eine Tour, die den Schwierigkeitsgrad mittelleicht aufweist und daher auch für Kinder, Jugendliche oder Familien geeignet sein kann. Wir stellen den Touristen wie erwartet Boote und Instruktoren zur Verfügung.“




    In den Bergen Pădurea Craiului sollen thematische und miteinander verbundene Bergpfade eingerichtet werden, die man mit dem Fahrrad befahren kann. Das Netz soll den Namen Karstweg“ tragen, denn hier in diesem Naturschutzgebiet kommt der Karst als Reliefform am häufigsten vor. Der grö‎ßte Teil des Natura-2000-Gebietes mit dem Engpass Crişul Repede — Pădurea Craiului ist von Wäldern bedeckt. Das Gebiet weist eine bedeutende Biodiversität auf. Mehr dazu erfahren wir vom Manager des Natura-2000-Gebietes Pădurea Craiului, Andrei Acs:



    Der Königswald ist ein Naturschutzgebiet von europäischem Interesse, wo rund 37 Arten einen Lebensraum finden. Es handelt sich um gro‎ße fleischfressende Arten wie der Wolf, der Bär, der Luchs und geschützte Pflanzenarten wie der Steppen-Iris. Hier gibt es zudem drei wichtige Habitate, die europaweit sehr selten, unter 0,5% vorkommen. Ich möchte zudem die Flaumeiche erwähnen, die hier vorkommt.“




    Der Berg Pădurea Craiului beherbergt zahlreiche Höhlen. Und viele davon bieten riesigen Fledermaus-Kolonien im Laufe des Jahres einen Lebensraum. Andrei Acs kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Hier leben über 16 Fledermausarten. Die grö‎ßte davon, die in Rumänien lebt, trägt den Namen Gro‎ße Hufeisen-Fledermaus (rum. Liliacul mare cu potcoavă), hier lebt aber auch die kleinste Fledermausart, die nicht grö‎ßer als eine Zündholzschachtel ist. Eigentlich beherbergen alle Höhlen in den Bergen Pădurea Craiului Fledermaus-Kolonien grö‎ßeren oder kleineren Umfanges. Hier gibt es 2000 Höhlen, die sich über 40.000 Hektar auf der ganzen Fläche des Bergmassivs erstrecken. In der Höhle Meziad lebt die mit 60.000 Exemplaren im Winter zweitgrö‎ßte Fledermaus-Kolonie Rumäniens und eine der grö‎ßten Europas. Hier gibt es auch gemischte Naturreservate, so etwa ist der Engpass des Flusses Crişul Repede ein Naturreservat, das sowohl Höhlen, archäologische Befunde als auch einzigartige Pflanzenarten beherbergt, die auf Abhängen und in diesem Gebiet mit hohem Kalksteinanteil nur selten vorkommen. Das Gebiet Pădurea Craiului ist auch ein geeignetes Habitat für Vogelnester. Hier leben drei Arten von Bergadlern, darunter auch eine Art, die als ausgestorben galt, die aber in den letzten 10 Jahren in Rumänien wieder vorgekommen ist. In diesem Gebiet gibt es zudem zwei Schwarzstorch-Nester, die europaweit ebenfalls als durchaus selten gelten.“




    Das Gebiet Pădurea Craiului wird von Traditionen und traditionellen Beschäftigungen belebt, die im modernen Leben einen wichtigen Raum finden. In der Dorfgemeinde Roşu gibt es eine Wassermühle, die ein Jahrhundert alt ist und heute noch funktioniert. Die Holzkirchen in Petreasa oder Beznea stellen ebenfalls eine beliebte Attraktion für Touristen dar.



    Eines der ersten Ökotourismus-Reiseziele Rumäniens ist das Gebiet Mara-Cosău –Creasta Cocoşului im nördlichen Kreis Maramureş. Zertifiziert wurden ebenfalls das Gebiet Haţeg, die Hügellandschaft Siebenbürgens sowie das Donaudelta.

  • Sport und Spaß: Danger Race „Angriff der Wölfe“

    Sport und Spaß: Danger Race „Angriff der Wölfe“

    Ein aktiver Lebensstil, eine sportliche Einstellung, ein von Fair-Play beherrschtes Leben — das sind die Anliegen der gemeinnützigen Organisation RunCorp. Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu sein. Demnach wollen wir Ihnen heute eine besondere Veranstaltung vorstellen — Der Angriff der Wölfe“ — ein Hindernisrennen, das bereits zum zweiten Mal hierzulande stattfindet. Diesmal auf dem Flughafengelände Strejnic bei Ploieşti. Cristian Nistor, der Leiter der gemeinnützigen Organisation RunCorp und Veranstalter des Rennens, erläuterte das Konzept, das dem Ereignis zugrunde liegt:



    Der Angriff der Wölfe ist ein Hindernis-Rennen, das auf ein holpriges Gelände stattfindet. Inspirationsquelle für die Hindernisse waren die Trainigslager von professionellen Militärs. Das von uns veranstaltete Hindernisrennen ist ein Danger Race. Das Konzept von Danger Race entstand in den USA um das Jahr 2004. In Amerika sind solche Rennen sehr beliebt. Sie sind sehr breit angelegt und die Zahl der Teilnehmer ist grö‎ßer als bei herkömmlichen Rennen wie Marathon- oder Halbmarathonläufe. Wir haben das Konzept auch nach Rumänien importiert. Das Hindernisrennen fand zum ersten Mal auf dem Trainingsgelände der mechanisierten Infanteriebrigaden in der Ortschaft Călugăreni statt. Das sind Eliteeinheiten der rumänischen Armee. Es handelt sich um die gleichen rumänischen Einheiten, die an der Mission in Angola 1996 teilgenommen haben. 800 Teilnehmer sind gegeneinader angetreten, allerdings war die Anwesenheit vor Ort grö‎ßer. Etwa 1800 Leute kamen insgesamt zum Event. Wir haben ein positives Feedback erhalten. Die Teilnehmer haben Sport getrieben und die Disziplin sowie die Herausforderungen des Militärlebens kennengelernt. Das Ereignis setzte zugleich auf sportliche Aktivitäten sowie auf Sozialisierung.“




    Am Ereignis dürfen sich volljährige Personen beteiligen. Die Teilnehmer müssen verschiedene Hindernisse überwinden. Sie haben die Gelegenheit, ihre Kräfte und Ausdauer auf die Probe zu stellen. Das Ereignis richtet sich an alle, die neue Herausforderungen suchen. Das Event ist auf zwei Ebenen strukturiert, so Cristian Nistor. Demnach umfasst es ein Einzelrennen, bei dem die Teilnehmer gegeneinader wetteifern, und ein Massenrennen, das keinen Wettbewerb voraussetzt. Für das Massenrennen können sich sowohl einzelne Personen wie auch Teams, gebildet aus höchstens 4 Mitgliedern, anmelden.



    Am kompetitiven Rennen beteiligen sich vor allem Personen mit au‎ßerordentlicher Kondition. Am Massenrennen legen wir hohen Wert auf Kameradschaft, Teamgeist, gegenseitige Unterstützung. An diesem Rennen können sich auch Mannschaften beteiligen, es ist ein Rennen für alle Sportliebhaber. Es gibt keine obere Altersgrenze, allerdings eine untere Altersgrenze, die bei 18 Jahren liegt. Die zurückzulegende Strecke hat eine Mindestlänge von 5 Km. Entlang der Strecke gibt es etwa 20-30 Hindernisse, ähnlich wie in einem Trainingslager für Soldaten. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Die Teilnehmer müssen sich an einem 6 m langen Seil hochziehen, sie müssen über eine aufgehängte Leiter gehen, sich durch Stacheldraht durchkämpfen, über Feuer springen. Die Hindernisse setzen die Anspannung sämtlicher Muskelgruppen voraus, es ist nicht blo‎ß ein Cross-Rennen, bei dem nur gelaufen wird.“




    Überwinde deine Hindernisse“ — so lautet das Motto des Rennens. Die Teams, die am Massenrennen teilnehmen, dürfen Flaggen mitbringen, auf denen der Name der Mannschaft steht. Oder sie können die von den Veranstaltern angebotenen Flaggen annehmen, die für das Rennen werben und auf denen ermunternde Sprüche stehen wie z.B.: Stand up and fight“ (Steh auf und kämpfe“) oder Never give up“ (Gib niemals auf“), aber auch Scharf auf den Sieg“ oder Gewiner geben niemals auf“. Die Teammitglieder helfen einander während des Rennens. Auch verschiedene Mannschaften unterstützen sich gegenseitig, obgleich sie sich nicht untereinader kennen. Das Rennen belohnt das Team mit den der grö‎ßten Beteiligung. Oder der Gewinner wird ausgelost. Im Einzelrennen werden die besten drei Leistungen in jeder Kategorie — Männer und Frauen — belohnt. Die offizielle Trophäe des Rennens — ein handgefertigtes Kunstwerk — geht an den bestplatzierten Teilnehmer. Zu gewinnen ist au‎ßerdem ein einstündiger Flug mit einer Cessena-Flugmaschine für zwei Personen sowie Energieprodukte. Wir wollten von Cristian Nistor, dem Veranstalter des Rennens, erfahren, wie die Teilnehmer den Wettbewerb bewerten:



    Manche Teilnehmer fordern schwierigere Hindernisse, andere wünschen, dass sich die Hindernisse von einem Rennen zum anderen unterscheiden. Das Event hat eine militärnahe Dimension, also versuchen wir, die Hindernisse bis kurz vor dem Start geheim zu halten. Gleich wie bei den Soldaten, die nicht wissen, wohin sie ihre nächste Mission führt oder was auf sie zukommt. Allerdings können wir nicht alle Details verschweigen, denn die Teilnehmer müssen entsprechend ausgestattet kommen. Die Leute erwarten immer komplexere Hindernisse, mehr Anstrengung. Die Sportler, die im kompetitiven Einzelrennen mitmachen, fordern so viele Informationen wie möglich, damit sie sich auf das kommende Rennen vorbereiten können.“



    Das Rennen Der Angriff der Wölfe“ findet Ende Oktober statt. Der nächste derartige Event ist für das kommende Früjahr geplant. Es bringt mit Sicherheit neue Herausforderungen, neue Hindernisse zu überwinden. Aber auch neue Mitbewerber, die in erster Linie mit sich selbst zu kämpfen haben.

  • Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Naturwanderungen und Sport im Nationalpark Cozia

    Der Nationalpark Cozia liegt im mittelöstlichen Teil der Südkarpaten an beiden Ufern des Flusses Olt (dt. Alt) und erstreckt sich auf über 17.000 Hektar. Dank seiner Biodiversität ist der Nationalpark Cozia ein wahres Naturmuseum mit unberührten Ökosystemen. Jedes Jahr haben naturliebende Touristen die Möglichkeit, Wanderungen und Ausflüge in naturbelassenen Gegenden zu unternehmen. Man kann auch die Klöster der Gegend besuchen und atemberaubende Landschaften in der Olt-Klamm bewundern. Ferner können die Touristen an Sportveranstaltungen teilnehmen, sagte uns der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel:



    Im Nationalpark Cozia entwickelte sich ein gro‎ßes Potential für sportliche Aktivitäten. Wir bieten mehrere markierte Strecken zum Klettern, Bergsteigen, Reiten oder Fahrradfahren. Seit einigen Jahren organisieren wir Marathon-Läufe auf drei Strecken. Die längste Strecke beginnt am Olt-Tal und führt bis zum Gipfel des Bergs Cozia; es handelt sich um eine Hin- und-zurück-Schleife von über 40 Km. Es gibt viele Interessenten für diesen Marathon-Lauf — bei der diesjährigen Auflage vom 2.-5. Juli hatten wir mehr als 500 Teilnehmer.“




    Im Nationalpark Cozia gibt es mehr als 8.000 Ha unberührte Urwälder und Naturwiesen mit einer beeindruckenden Flora. Hier wachsen Alpenpflanzen, thermophile Pflanzen, endemische Pflanzen und seltene, unter Naturschutz stehende Pflanzen. Pavel Prundurel:



    Auf breiten Flächen unserer 17.100 Hektar haben wir eine unter striktem Naturschutz stehende Zone und mehrere unberührte Urwälder, die wir in die UNESCO-Liste des Naturkapitals einzutragen versuchen. Was die Flora des Nationalparks betrifft, so haben wir hier seltene, naturgeschützte Pflanzenarten wie Edelwei‎ß und auch Zierpflanzen wie Sand-Thymian, Tulpen, Gladiolen, Schöterich. Auf den Blumenwiesen blühen im Frühling zuerst die Schneeglöckchen und die Krokusse, später dann die Lilien und die Margareten, und bis zum Spätherbst wechseln die Blumenteppiche im Nationalpark Cozia. Deshalb nannten wir diese Gegend das Blumen-Gebirge.“




    Auch die Fauna des Nationalparks Cozia ist reich an Tierarten. Die Olt-Klamm ist ein Migrationskorridor für Zugvögel aus Mitteleuropa zum Ägäischen Meer und umgekehrt — hier wurden mehr als 65 Vogelarten identifiziert. Der Direktor des Nationalparks, Pavel Prundurel, dazu:



    Man kann im Nationalpark Cozia fast die gesamte Pyramide der rumänischen Fauna finden. An der Pyramidenspitze befinden sich die gro‎ßen Raubtierarten wie der Bergadler, der Wolf, der Luchs, der Bär. Dann haben wir kleinere Raubtiere wie den Marder oder den Iltis. Anzutreffen sind auch Tiere von den nächsten Stufen der Fauna-Pyramide — Wildschweine, Gämse — und weitere pflanzenfressende Tiere. Die Vogelwelt des Nationalparks Cozia ist auch sehr reich und vielfältig, von gro‎ßen Raubvögeln bis zu den kleinen Singvögeln. Unser Park ist ein wahres Vogelparadies, das alle Besucher verzaubert.“




    In der Nähe des Nationalparks Cozia befinden sich auch die Mineral- und Warmwasserquellen, die zum Entstehen und zur Entwicklung des Bade- und Kurortes Călimăneşti-Căciulata führten.