Tag: Kloster

  • Gura Humorului – der Skiort mit Kulturangebot inklusive

    Gura Humorului – der Skiort mit Kulturangebot inklusive

    Wir laden Sie heute ein, Wintersport und Kultur in der Ortschaft Gura Humorului (dt. Gura Humora) zu erleben. Gura Humora liegt im südlichen Teil der Bukowina, nahe der Stadt Suceava im Nordosten Rumäniens. Der Ort, der ehemals zum Fürstentum Moldau gehörte, liegt an der Einmündung des Flusses Humora in die Moldau — daher der Ortsname. Die Ortschaft liegt auf einer Seehöhe von 470 m. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Ortschaft als Kurort aufgesucht.



    Die Ortschaft wurde schon zu Zeiten des Fürsten Ştefan cel Mare (dt. Stefan der Gro‎ße) im Jahr 1490 urkundlich erwähnt. Sehenswert sind einige Sakralbauten, darunter die römisch-katholische Kirche Preasfânta Treime (dt. die Heilige Dreieinigkeit), errichtet im Jahr 1811. Sie gilt als älteste römisch-katholische aktive Kirche in der Bukowina. Ebenfalls hier befindet sich auch die Kirche Sfinţii Împăraţi Constantin şi Elena (die Heiligen Konstantin und Helena), errichtet 1862. Die Kirche erfuhr eine spektakuläre Entwicklung im Laufe der Zeit — sie war ursprünglich eine armenische Kirche, wurde dann eine lutherische Kirche, um sich nach dem 2. Weltkrieg in eine orthodoxe Kirche zu verwandeln. Die Gro‎ße Synagoge in Gura Humorului kann auch besichtigt werden. Sie wurde 1871 errichtet und Anfang des 20. Jahrhunderts neugebaut.



    In Gura Humorului wurde in den letzten Jahren auch ein Skigebiet eingerichtet. Cezar Catargiu ist Schilehrer in Gura Humorului. Wir forderten ihn auf, uns die Vorteile des Skigebiets vorzustellen:



    Derzeit liegen die Temperaturen bei -7 Grad. Die Schneebedingungen sind gut, beide Schipisten sind offen. Auch wenn es nicht geschneit hätte, wären die Schipisten bereit gewesen. Im Dezember haben wir viel künstlichen Schnee geschaffen. Darauf gleiten die Bretter besser als auf natürlichem Schnee. Nach Neujahr wurde auch die kleine Anfängerschipiste mit Schnee präpariert. Die Schipiste ist 550 m lang und mit einem Schilift ausgestattet. Es sind ideale Bedingungen zum Schifahren, das haben die Touristen erkannt. Sowohl erfahrene Schifahrer wie auch Anfänger oder Kinder sind hier willkommen. Wir haben gute Schischulen. In unmittelbarer Nähe zur Talstation gibt es zahlreiche Verleihzentren. Da können auch Schlitten ausgeliehen werden, denn in Gura Humorului verfügen wir auch über eine Rodelbahn. Die Restaurants bieten köstliche traditionelle und internationale Speisen. Ich könnte Ihnen ein Tausend Gründe nennen, weshalb es sich lohnt, in Gura Humorului Urlaub zu machen. Die Ortschaft sieht einer österreichischen Kleinstadt sehr ähnlich aus. Es lohnt sich durchaus, in der Bukowina Urlaub zu machen und in Gura Humora schizufahren!“




    Nur 4 Km von Gura Humora entfernt befindet sich das berühmte Kloster Voroneţ. Das Kloster wurde 1488 im Auftrag des moldauischen Fürsten Ştefan cel Mare (dt. Stefan der Gro‎ße) errichtet. Wegen der wunderschönen Fresken wird die Kirche auch Sixtinische Kapelle des Ostens“ genannt. Die besonders schönen mittelalterlichen Malereien beeindrucken durch die farbliche Gestaltung sowie durch das sogenannte Voroneţ-Blau“.

  • Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Im Rahmen unseres Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ laden wir Sie heute in den Norden Rumäniens ein. Wir wollen heute zusammen den Tihuţa-Pass kennenlernen. Er ist u.a. auch unter dem Namen Borgo- oder Bârgău-Pass bekannt. Der Tihuţa-Pass ist ein Gebirgspass in den Ostkarpaten, im Bârgău-Gebirge. Er befindet sich in 1200 m Höhe. Die Passstra‎ße verbindet die siebenbürgische Stadt Bistriţa/Bistritz im Westen mit dem Kur- und Wintersportort Vatra Dornei im Osten. Weiter östlich führt die Stra‎ße über die Bukowina nach Moldawien.



    Einmal das Reiseziel erreicht, wäre es schade, nicht in die Legende des Ortes einzutauchen und einen Halt beim Hotel Castel Dracula“, einem der Sponsoren des Hörerwettbewerbs, zu machen. Das Hotel möchte die Stimmung des berühmten Romans von Bram Stoker wiedergeben, so Ana-Maria Muscar, die Leiterin des Hotels.



    Wir befinden uns in einer Höhe von 1116 m im berühmten Bârgău-Pass. Unser Hotel ist ein bedeutendes Reiseziel in Bistritz. Wir haben vielfältige attraktive Tätigkeiten für Touristen im Angebot. Das Hotel richtet sich an eine bestimmte Touristen-Zielgruppe, nämlich an die Touristen, die an Dracula und an die zusammenhängende Legende besonders interessiert sind. Wir legen hohen Wert auf Freizeitaktivitäten, organisieren Team-Buildings vor Ort. Wir hei‎ßen allerdings auch Wochenend-Touristen und Geschäftsleute willkommen. Das Hotel Castel Dracula sollte eine Verwirklichung des berühmten Romans von Bram Stoker werden. Wir haben es also mit einer imposanten Konstruktion zu tun, mit vielen sehr hohen Türmen, zugleich aber auch mit zahlreichen niedrigen Punkten und Zinnen, viel Stein, viel Naturelementen, Holz. Die Gestaltung der Innenräume ist sehr originell. Rot und schwarz sind die zwei dominanten Farben. Es gibt auch Gemälde, die Drachen darstellen.“




    Darüber hinaus organisiert das Hotel auch touristische Veranstaltungen, die abenteuerlichen Entdeckungstouren ähnlich sind. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ana-Maria Muscar:



    In unserem Schloss gibt es zwei Brennpunkte — eines davon ist das Grab von Graf Dracula. Das zweite Highlight ist der vor kurzem gebaute Grafentunnel. Es ist eine etwas längere Strecke von einigen zig Metern, die ebenfalls zur Grabstätte des Grafen führt. Wir versuchten, die Stimmung im Roman nachzustellen. Halbdunkelheit, düstere Musik und unterhaltsame Programme, die ich aber ungerne enthülle, weil ich sonst den Überraschungseffekt vermasseln würde, stellen die Stimmung im berühmten Roman von Bram Stoker her. Au‎ßerdem organisieren wir punktuell, zu gewissen Anlässen, verschiedene Veranstaltungen — z.B. zu Halloween oder anlässlich des Hexenballs im Schloss. Dann gibt es Theateraufführungen zu verschiedenen Dracula-Themen, Jongleure jonglieren mit Feuer usw. Zu diesen Anlässen zünden wir vor dem Schloss viele reinigende Feuer sowie Schwedenfeuer an, wir sto‎ßen neue Strecken an, Graf Dracula lädt die Touristen zur Katakomben-Besichtigung ein. Zum Schluss geht die Party los — entweder der Ball der Dracula-Jünger oder der Ball von Graf Dracula. Gewöhnlich wird bis gegen Morgen gefeiert.“




    Ana-Maria Muscar zählte dazu die Sehenswürdigkeiten in der Region auf:



    Der Bârgău-Pass ist einer der wichtigsten und spektakulärsten Gebirgspässe in Rumänien. In der Region befindet sich auch der mit Steinplatten bepflasterte Römerweg, der mittlerweile einigerma‎ßen konsolidiert wurde. Er wurde auch umbenannt und hei‎ßt derzeit Maria-Theresia-Weg. Alljährlich wird hier eine Sportveranstaltung organisiert. Die Teilnehmer müssen die Strecke laufend zurücklegen. Es gibt auch gro‎ßzügige Preise für die Gewinner. In Tihuţa werden au‎ßerdem Schiwettbewerbe organisiert — sowohl Ski Alpin wie auch Langlauf. Es werden auch Trainingslager veranstaltet. Und es gibt gut markierte Wanderwege für die Wanderlustigen. Und auch erfahrene Bergführer, die den Touristen gerne zur Verfügung stehen. Die Naturlandschaft ist wunderschön. Die Jahreszeit, zu der Sie Ihren Urlaub in der Region buchen, ist unwichtig. Sie hat jederzeit etwas Besonderes anzubieten.“



    Das Kloster Piatra Fântânele im Tihuţa-Pass ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Kloster wurde an dem Ort gebaut, wo einst die älteste orthodoxe Kirche im Nordwesten Siebenbürgens war. Ebenfalls hier kann ein eisernes 31 m hohes Kreuz bewundert werden, das 2010 errichtet wurde. Das LED-bestückte Kreuz ist auch bei Nacht sichtbar.

  • Agrotourismus und Kultur im Landkreis Dâmboviţa

    Agrotourismus und Kultur im Landkreis Dâmboviţa

    Wir laden Sie heute auf einer Reise in den Süden Rumäniens ein, und zwar in den Landkreis Dâmboviţa. Kennzeichnend für die Gegend sind die zahlreichen historischen Denkmäler. Die Kreishauptstadt Târgovişte war einst die Fürstenburg der Walachei. Die Ruinen der Fürstenburg und der dazugehörige Chindia-Turm sind die grö‎ßte Attraktion in der Region. Einen Besuch wert sind mit Sicherheit auch die 14 Museen im Landkreis Dâmboviţa. Sie sind Teil des fürstlichen Museenkomplexes Curtea Domnească“ (Fürstenhof). In Wirklichkeit gibt es in jeder Gemeinde im Landkreis Dâmboviţa ein sehenswürdiges Denkmal, das dem rumänischen Kulturerbe angehört. In Doicesti z.B. befinden sich die Ruinen eines Anwesens der Familie Brâncoveanu. In unmittelbarer Nähe von Târgovişte liegt das Kloster Viforâta, ein Schmuckstück der mittelalterlichen Kunst in der Walachei. Zusammen mit den Klöstern Dealu, Stelea und Nucet macht es das kirchliche Kulturerbe der Region aus.



    Über das Kulturangebot hinaus können die Touristen einen patriarchalen Lebensstil im Landkreis Dâmboviţa genie‎ßen. Zwischen Hügeln, Obstgärten und Weinreben können Sie vor Ort echte Schätze rumänischer Volkskunde entdecken. Aus diesem Grund gewann eine der örtlichen Gemeinden das dieses Jahr unter dem Titel Rumänische Kulturdörfer“ veranstaltete Preisausschreiben. Georgeta Popa, Bürgermeisterin der Gemeinde Cândeşti, beteiligte sich an dem traditionellen Markt, der im Dorfmuseum organisiert wurde. Sie lieferte uns mehrere Einzelheiten über die regionspezifischen Elemente, die auf dem Markt verkauft wurden:



    Wir verkaufen traditionelle Erzeugnisse, die wir in unserem Landkreis selbst produzieren — natürlicher Apfelsaft, hausgemachtes Brot. Wir verkaufen auch Pflaumenschnaps. Er ist mit unserer Eigenmarke versehen, die Herkunft ist deutlich gekennzeichnet — Gemeinde Cândeşti, Dorf Dragodăneşti. Wir bieten auch hausgemachten Blaubeeren- und Kirschenschnaps, sowie den traditionellen Pflaumenschnaps. Marmelade verkaufen wir auch, ebenfalls unter unserem Markenzeichen sowie unter dem Motto: »Mal aktiv, mal sü‎ß«.“




    Die Leute vor Ort bewahren die alten Bräuche und Traditionen, erzählte uns unsere Gesprächspartnerin. Die Gemeinde setzt ein Projekt um, das die alten Leute im Dorf auffordert, alte Volkstrachten an das örtliche Museum zu spenden, so Georgeta Popa. Unsere Gesprächspartnerin, die Bürgermeisterin der Gemeinde Cândeşti, erzählte und des Weiteren, wie die Touristen von den Dorfbewohnern im eigenen Haushalt empfangen werden:



    Wir bringen unsere Gäste in einem Bauernhaus unter. Sie schlafen auf Holzbetten, auf einer Heumatratze. Sie holen sich selber die Eier aus dem Nest, die sie dann zum Frühstück bekommen. Wir betreiben hier eine Art Agrotourismus. Wir fordern insbesondere junge Leute aus Gro‎ßstädten auf, nach Cândeşti zu kommen, hier eine Woche zu verbringen und sich mit positiver Energie aufzuladen. Die Landschaft ist bezaubernd. Im April, wenn die Bäume in voller Blüte sind, ist hier der Himmel auf Erden!“




    Unsere Einladung gilt für alle, die sich zugleich um das Wohlbefinden ihrer Seele und ihres Körpers sorgen. Buchen Sie einen Aufenthalt im Landkreis Dâmboviţa! Die Bräuche und Traditionen werden Sie begeistern, die hausgemachten Speisen — mit Obst und Gemüse aus der Eigenproduktion — werden Ihren Gaumen erfreuen.

  • Landkreis Argeş – wo sich Natur und Kultur begegnen

    Landkreis Argeş – wo sich Natur und Kultur begegnen

    Unsere heutige Reise führt uns in den Süden Rumäniens, einer wunderschönen Gegend hierzulande. Die Gro‎ßzügigkeit der Natur und die nachweisbaren Spuren der Vergangenheit — Überbleibsel aus der Geschichte — schaffen ein malerisches Milieu, das die Entwicklung des Tourismus in der Gegend ankurbelte. Kurz und bündig, heute laden wir Sie ein, einen Besuch im Kreis Argeş zu unternehmen.



    Die Berglandschaft erstreckt sich über mehr als die Hälfte der Kreisoberfläche und bietet zahlreiche touristische Attraktionen: spektakuläre Klammen, Wasserfälle, Höhlen, Seen, markierte Wanderwege und viele Möglichkeiten zum Klettern oder Schifahren. Bergtourismus wird hauptsächlich in zwei Regionen betrieben — in der Umgebung von Câmpulung sowie bei Curtea de Argeş.



    Marian Letcanu ist Mitglied des gemeinschaftlichen Verbandes ADI Molivişu. Wir begegneten ihm auf der Herbst-Tourismusmesse in Bukarest. Seine Empfehlung war, den Norden des Kreises Argeş zu entdecken:



    Wir laden Sie herzlichst in unsere Region ein. Die Gegend ist sehr schön, die Landschaften malerisch. Geschichte und Gegenwart lassen sich hier harmonisch kombinieren. Sie können die Burg Poenari besuchen. Die Burg wurde im Auftrag des rumänischen Fürsten Vlad Ţepeş erbaut. Sehenswert ist auch der Damm Vidraru, der eine spektakuläre Aussicht bietet. Wer die Reise durch den Tal des Flusses Argeş fortsetzt, kommt im Tal namens Valea cu Pesti an. Auch die Almhütte Capra sowie der Bergsee Bâlea und die dazu gehörende Berghütte hei‎ßen Touristen willkommen. Derzeit wird 7 Km vom Damm Vidraru ein Skiort gebaut und die modernste Schipiste in Rumänien eingerichtet. 2016 soll sie von begeisterten Schifahrern in Anspruch genommen werden.“




    Der Bergkamm des Fogarascher Gebirges lockt die meisten Touristen im Norden des Landkreises an. Im Süden dagegen lässt das historische Vermächtnis die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Hier befindet sich die Stadt Curtea de Argeş, die auf beiden Ufern des Flusses Argeş angelegt ist. Curtea de Argeş war in der Vergangenheit die Hauptstadt des Fürstentums Walachei. Emblematisch für die Stadt ist die Kathedrale Curtea de Argeş. 1517 lie‎ß Fürst Neagoe Basarab das Kloster errichten. Sehenswert sind allerdings auch die zahlreichen Architektur- und Kunstdenkmäler vor Ort.



    Die Stadt liegt in einer Senke zwischen Hügeln, südlich des Fogarascher Gebirges. Gemä‎ß einer Überlieferung wurde sie um das Jahr 1290 vom Fürsten Negru Vodă gegründet. Die Stadt war ursprünglich unter dem Namen Argeş bekannt. Erst 1510, während der Herrschaft von Vlad cel Tânăr (zu dt. Vlad dem Jüngeren), wird die Ortschaft mit der derzeitigen Bezeichnung zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Vladislav I. (Vlaicu) (1364 — 1377) gründete in Curtea de Argeş die erste Münzprägeanstalt des Fürstentuns. Während seiner Herrschaft wurde auch die erste örtliche Schule geöffnet, zu der die Söhne der Stadtbewohner Zugang hatten. Die grö‎ßte Attraktion in Curtea de Argeş ist dennoch die Kathedrale, unter anderem auch als Kloster von Baumeister Manole bekannt. Die Legende besagt, Manole habe seine Gattin (Ana) im Mauerwerk des Klosters eingebaut. Anscheinend ohne Grund ging alles, was die Baumeister tagsüber bauten, während der Nacht in Trümmer. Es musste ein Opfer erbracht werden, damit das Kloster steht.



    Die Legende überliefert auch eine Erklärung zum Brunnen im Klosterhof: Als der Fürst zum ersten Mal das errichtete Kloster sah, fragte er die Baumeister, ob sie ein schöneres Kloster bauen könnten. Als die Meister die Frage bejahten, beschloss der Fürst, so etwas nicht zuzulassen. Demnach verfügte er, dass das Baugerüst um das Kloster entfernt wird, bevor die Baumeister die Gelegenheit hatten, herunterzukommen. Die Maurer blieben ratlos auf dem Klosterdach. Weil sie keine andere Lösung fanden, bauten sie sich Flügel aus Dachschindeln. Damit ausgerüstet sprangen sie vom Dachkloster herab und hofften, unversehrt auf den Boden zu landen. Alle kamen dabei ums Leben. An dem Ort, wo Manole gegen den Boden stie‎ß, entsprang eine Quelle — so die Legende. Seither ist die Quelle als Brunnen von Manole bekannt.



    Die Kathedrale ist sehr schön, sie wurde aus Stein errichtet und steht auf den Grundmauern eines ehemaligen Klosters. Der Bau ist repräsentativ für die Kunst im 15. Jahrhundert. Sie wurde in einem Zeitraum von rund 5 Jahren, zwischen 1507 — 1512 erbaut. Das ist eine besondere Leistung für die damalige Zeit. Die originalen Wandmalereien blieben nicht erhalten. Das Kloster wurde unter dem König Karl der I. vom französischen Architekt Lecomte du Nouy restauriert. Die Ikonostase (Bilderwand) ist ebenfalls neu und besonders wertvoll. Er ist aus vergoldeter Bronze, verziert mit Marmorteilen von Carara und Onyx sowie anderen Edel- und Halbedelsteinen.



    Die Kathedrale ist auch die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie. Folgende Mitglieder der Familie wurden hier beerdigt: Karl der I., König von Rumänien, Ferdinand der I., König von Rumänien, sowie ihre Gemahlinnen, Königin Elisabeth zu Wied und Königin Marie von Edinburgh. Die Ortschaft Curtea de Argeş stellt zugleich das Tor zur Transfogarascher Hochstra‎ße dar.

  • Călimăneşti-Căciulata: Ferienkurort der vier Jahreszeiten

    Călimăneşti-Căciulata: Ferienkurort der vier Jahreszeiten

    Der Ferien- und Kurort Călimăneşti-Căciulata, der zur Hälfte mit Laub- und Nadelholzwäldern bedeckt ist, wurde 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit erlangte der Ferienort seinen internationalen Ruhm. So etwa empfahl der Arzt Carol Davila Mitte des 19. Jh. dem französischen Kaiser Napoleon dem III., der an einer Lebererkrankung litt, das Wasser der heutigen Quelle Nr.1 in Căciulata. Das Wasser wurde in Flaschen abgefüllt und mit der Postkutsche nach Paris versandt. Auch Franz Joseph, Kaiser des Österreischisch-Ungarischen Reiches, erfreute sich der Behandlung mit Mineralwasser von Căciulata. Adrian Ungureanu ist der Geschäftsführer der Touristikfirma SC Călimăneşti Căciulata SA. Er erzählt uns warum es sich lohnt, hierher zu kommen:



    Dieser berühmte Kur- und Ferienort befindet sich am Fu‎ße der Transsilvanischen Alpen und wird von Norden nach Süden von dem Fluss Alt durchquert. Der Ferienort befindet sich in der Landesmitte, rund 18 km von der Stadt Râmnicu Vâlcea und 80 km von Sibiu (Hermannstadt) entfernt. Der Ort ist besonders für die Behandlung von Magen-, Rheuma-, neurologischen, Nieren-, Kreislauf-, allergischen, Atemwegserkrankungen und Knochenleiden anerkannt. Zu diesem Zweck verfügt die Gesellschaft, die ich vertrete, über zwei Behandlungsanlagen, in denen man täglich rund 7.000 Behandlungen durchführen kann. Die zwei Anlagen sind mit Geräten ausgestattet, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Ein weiterer Anziehungspunkt für den Touristen, der nach Călimăneşti kommt, ist die Entwicklung einer neuen Art von Tourismus und zwar des Erholungstourismus, durch die Einrichtung von Wellnesscentren. Somit haben wir zurzeit in Călimăneşti-Căciulata 23 Bäder mit Thermalwasser, die das ganze Jahr über in Betrieb sind, Massagebereiche, Pflanzenbäder sowie Bereiche für die Erholung, wo Liegestühle für 2.000 Personen bereit stehen.“




    Au‎ßer den internen und externen Mineralwasserkuren, die der Kurort anbietet, haben wir von unserem Gesprächspartner erfahren, dass man in Călimăneşti-Căciulata Touristenattraktionen für alle Jahreszeiten findet:



    Touristen, die nach Călimăneşti kommen, können eine Vielzahl von Orten besuchen. Darunter würde ich das Cozia-Kloster, das Ostrov-Kloster erwähnen. Man kann eine Reise entlang der Heilbadroute machen, die im Naturpark Cozia eingerichtet wurde, man kann Spazierfahrten mit dem Boot auf dem Fluss Alt unternehmen oder man kann sogar bis zur Schipiste Vidra in der Wintersaison gelangen. Im Kur-Ferienort Călimăneşti-Căciulata haben wir es geschafft, den Touristen Entspannung durch Wassertherapie in unseren 23 Bädern zu bieten, Erholung auf der Schipiste in der kalten Jahreszeit, Gondelfahrten nach Vidra, Stadtrundfahrten nach Sibiu, einem Architekturjuwel, sowie ihre Genesung in unseren Behandlungsanlagen. All das macht Ihren Aufenthalt hier unvergesslich, in einem Ferienort, den wir den Ferienort der vier Jahreszeiten nennen.“

  • Der Brâncoveanu-Stil in der Kunst und Architektur der Walachei

    Der Brâncoveanu-Stil in der Kunst und Architektur der Walachei

    Die Brâncoveanu-Kunst ist in der Walachei, dem ehemaligen südlichen rumänischen Fürstentum im Mittelalter, in der Architektur, Malerei und in der Bildhauerei vertreten. Der Fürst Constantin Brâncoveanu war zwischen 1688 und 1714 Fürst der Walachei. Diese Epoche hat die anschlie‎ßende künstlerische Entwicklung geprägt. Der Begriff wird für die Kunstwerke, die bis um das Jahr 1730 geschaffen wurden, benutzt. Kunsthistoriker vergleichen die Entstehung dieses Stils mit der westlichen Renaissance. Die Grundsteine des Brâncoveanu-Stils wurden während der 20jährigen Herrschaft des Fürsten Matei Basarab im 17. Jahrhundert gelegt. Während dieser Zeit war die Walachei politisch stabil und die Künste konnten sich entwickeln. In der Periode nach Brâncoveanu hat sich insbesondere die Architektur der Herrenhäuser entwickelt. Die Kunsthistorikerin Adriana Scripcariu über die Brâncoveanu-Kunst:



    In 2014, dem Brâncoveanu-Jubiläumsjahr, haben wir ein Projekt eingeleitet, ein Buch. Wir wollten dem breiten Publikum die Schönheit des Brâncoveanu-Kulturerbes näher bringen. Das Buch ist eine Darstellung mit vielen Bildern, mit vielen einfachen Erklärungen, mit einem Lexikon für die unterschiedlichen Themen der Brâncoveanu-Kunst. Ein Kapitel ist dem Kloster gewidmet, ein anderes dem Schloss. Ein weiteres Kapitel behandelt unterschiedliche Handwerke: Steinmetzarbeit, Tischlerei, Weberei, Goldschmiedekunst. Ein Kapitel ist den Stiftern und den Stiftungen gewidmet. In diesem versuchen wir zu zeigen, wie der Wille der Stifter das ganze Monument beeinflusst. Es gibt Details, die den Baudenkmälern Leben einflö‎ßen. Wir sind mit relativ technischen Erklärungen gewohnt, mit der Grö‎ße, dem Baujahr, dem Namen des Stifters. Die Geschichten, die sich hinter diesen Stiftungen verbergen, werden uns seltener vorgestellt.“




    Bis jetzt wurden viele Bücher über das Brâncoveanu-Kulturerbe geschrieben, über die unterschiedlichen Stifter und über den Bau der wunderbaren Werke. Viele unserer Historiker haben über dieses schöne Kapitel in der rumänischen Geschichte geschrieben. Wozu dann noch ein weiteres Buch darüber? — könnte man sich vielleicht fragen. Insbesondere weil das Buch keine unbekannten Details entdeckt, die von einem Archäologen erforscht wurden. Trotzdem ist das Buch innovativ, der Leser wird verstehen, warum“ — steht im Vorwort des Buches von Adriana Scripcariu Das Brâncoveanu-Kulturerbe für alle“. Die Autorin erläutert weiterhin die Struktur ihres Buchs:



    Wir haben ein Anfangskapitel, das wir »Glossar der Brâncoveanu-Zivilisation in Bildern« genannt haben. In diesem Kapitel erklären wir dem Leser die Hauptelemente der mittelalterlichen rumänischen Mentalität, wer die Bojaren waren, wer die Fürsten waren und wie die unterschiedlichen sozialen Schichten in Kontakt miteinander kamen. Wir erklären die Rolle der Kirche, ein paar theologische Begriffe, die zum Verstehen des Themas beitragen. Am Ende haben wir ein sehr schönes Kapitel, das von der Kunsthistorikerin Luiza Zamora geschrieben wurde und der Kunst nach Brâncoveanu gewidmet ist. Es ist die längste Periode in der rumänischen Kunst, aus der wir viele Baudenkmäler haben. Viele von diesen sind heutzutage leider im Ruinenzustand. Das Buch sei eine angenehme Lektüre, hat man mir schon gesagt, und sehr attraktiv wegen der Bilder. Der Fotograf unseres Projekts ist George Dumitriu, der sich seit Jahrzehnten mit dem Fotografieren der Kulturdenkmäler beschäftigt. Man spürt die Erfahrung und die Herzlichkeit, mit der er gearbeitet hat. Graphisch ist das Buch auch besonders, wir wollten kein herkömmliches Kunst-Album erstellen.“




    Die Sommerresidenzen des Fürsten Constantin Brâncoveanu in Potlogi und Mogoşoaia sowie der Alte Palast in Bukarest sind historische Monumente, die im Brâncoveanu-Stil gebaut wurden. In der religiösen Architektur sind die Grö‎ße und das einheitliche Konzept zu erwähnen. Das Sinaia-Kloster, das Horezu-Kloster und das Antim-Kloster in Bukarest sind einige der wichtigsten religiösen Bauten im Brâncoveanu-Stil. Die Kunsthistorikerin Adriana Scripcariu:



    Man kann sich in die Brâncoveanu-Zivilisation verlieben, wenn man die Details entdeckt und die Ernsthaftigkeit, mit der die Stifter jede kleine Geste behandelten, Gesten, die zusammen die Schönheit, die wir auch heute bewundern, mit sich brachten. Ich denke hier an ein Beispiel, an das Sinaia-Kloster, das von Mihail Cantacuzino gestiftet wurde, nachdem er von einer Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten zurückkam. Man kann viele Details über diese Reise und über die Art und Weise, auf der diese Reise in der Seele dieses Stifters Spuren hinterlassen hat, entdecken. Wir können diese auf den Fresken im Sinaia-Kloster wiederfinden.“



    Leider wurden echte Juwelen der Brâncoveanu-Architektur wie die Klöster Cotroceni und Văcăreşti vom kommunistischen Regime Mitte der 1980er Jahre abgerissen. Das Kloster Cotroceni wurde aber in den Jahren 2003-2004 auf demselben Platz wieder aufgebaut.

  • Sâmbăta de Sus, Besucherhighlight im Fogarascher Land

    Sâmbăta de Sus, Besucherhighlight im Fogarascher Land

    Wer dieses Dorf im Fogarascher Land im Kreis Braşov besuchen will, kann in einer der vielen Pensionen wohnen und den rustikalen Stil genie‎ßen. Wer will, kann auch einen Crash-Kurs in einem der traditionellen Handwerke besuchen. Bei Spaziergängen wird man schnell auf einen beeindruckenden Bau aufmerksam — das Kloster Sâmbăta de Sus. RRI sprach mit Archimandrit Andrei Visarion Jeoantă über die Geschichte dieser Kultstätte: Die historischen Daten zum Kloster Sâmbăta de Sus gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Der Onkel des späteren Fürsten Constantin Brâncoveanu kaufte diese Ländereien im Fogarascher Gebiet mit einem strategischen Hintergedanken: wäre die Walachei von den Türken besetzt worden, hätte er sich leicht nach Siebenbürgen absetzen können, das damals unter fremder Herrschaft war. Das geschah 1652. Als Brâncoveanu zum Landesfürsten wurde, übernahm er das Gebiet und stiftete 1696 das hiesige Kloster Brâncoveanu, eine Art Nachbau des Klosters Horezu in der Walachei, wenn auch nicht der gleichen Grö‎ße.”



    Zwischen 1696-1707 wurde dann eine Kirche gebaut, die allerdings erst später – nämlich 1766 — von den Kirchenmalern Ionaşcu und Pană bemalt wurde. Das Kloster wurde von den Kanonen des Habsburgergenerals Preiss 1785, während der religiösen Aufstände in Siebenbürgen, vollständig zerstört. Viel später, im Jahr 1926, begann unter Aufsicht von Nicolae Bălan, dem Metropoliten der Rumänischen Orthodoxen Kirche in Siebenbürgen, die Restaurierung der Kirche. König Michael war der zweite Stifter des Klosters. Das Portrait des Königs ist auf der Innenwand der Klosterkirche, rechts vom Eingang zu sehen. Links vom Eingang ist das Bild des Metropoliten Nicolae Bălan.



    Klöster waren zur damaligen Zeit richtige Kulturzentren und auch von jenem in Sâmbăta de Sus ging eine kulturelle Ausstrahlung aus, sagt Archimandrit Andrei Visarion Jeoantă: Als Fürst Constantin Brâncoveanu das Kloster stiftete, gründete er hier auch ein Kulturzentrum mit. Dazu gehörte eine Schule für Lehrer, die den Kindern in den umliegenden Dörfern Lesen und Schreiben beibringen sollten, aber auch eine nach siebenbürgischer Tradition arbeitende Glasmalereischule. Als das Kloster 1926 restauriert wurde, ist auch diese Glasmalereischule neu gegründet worden — und sie besteht heute noch. Die Kulturarbeit hat sich nach 1989 noch einmal intensiviert. Das Kloster hat Malereiausstellungen im Ausland organisiert, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA und Australien. Dieses traditionelle siebenbürgische Handwerk ging sozusagen auf Weltreise.”



    Sehenswert ist auch das Schloss von Brâncoveanu, das im Westteil des Dorfes Sâmbăta de Sus steht. Das Schloss wurde im Jahr 2010 denkmalschutz- und stilgerecht restauriert. Die Sanierungsarbeiten gehen allerdings weiter, restauriert werden jetzt die Schlossanlagen wie die Dienerunterkünfte und die Ställe.



    Wer an unserem Quiz über das Weberschiffchen von Mütterchen Ruţă teilnimmt, kann einen Rumänien-Aufenthalt gewinnen und auch Sâmbăta de Sus besuchen.

  • Landkreis Neamţ – Klöster, Natur und mehr

    Landkreis Neamţ – Klöster, Natur und mehr

    Die Region Moldau im Nordosten Rumäniens ist vor allem für ihre au‎ßergewöhnlichen Klöster berühmt. Diese Ecke des Landes stellt zudem die Heimatregion zahlreicher Künstler Rumäniens dar. Während die Klöster in der Gegend seit Jahrhunderten treue Zeugen des Glaubens des rumänischen Volkes sind, ist der künstlerische Geist heute in Museen oder in den schattigen Rastplätzen wiederzufinden, die in zahlreichen Romanen den Handlungsraum bilden.



    Die Region Moldau lädt mit ihrer atemberaubenden Schönheit die Touristen ein, sie zu bereisen und ihre Geheimnisse hinter den Steinmauern der Klöster zu entdecken. Das Mönchskloster Neamţ trägt auch den Namen Mănăstirea Mănăstirilor“ (zu dt. Das Kloster aller Klöster“) und ist das älteste seiner Art in Rumänien. Hier widmen sich die Mönche dem Schreiben und der Literatur. Kein Wunder, dass hier die ersten Übersetzungen in Rumänien erschienen sind. Hier wurde auch eine der ersten Buchdruckereien in Rumänien betrieben.







    9 Km entfernt von der Stadt Târgu Neamţ liegt das berühmte Nonnenkloster Agapia. Das orthodoxe Kloster wurde in den Jahren 1641-1643 errichtet. Seine Einzigartigkeit verdankt das Kloster den vom Maler Nicolae Grigorescu im Zeitraum 1858-1861 gemalten Fresken. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Nonnenzellen im Agapia-Kloster


    Foto: Wikimedia Commons




    Einen Besuch wert ist auch das Kloster Vovidenia, das ein dem Schriftsteller Mihail Sadoveanu gewidmetes Museum beherbergt. Hier werden wir vom Priester Mihail Danieliuc empfangen:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Wir befinden uns gerade auf der Wiese der Ruhe. Der Schriftsteller Mihail Sadoveanu hat diesen Ort, das Kloster und die Umgebungen als Wiese der Ruhe bezeichnet. Wir empfangen unsere Gäste im Museum mit einer besonderen Stimmung. Vom Label »Electrecord« haben wir Aufnahmen seiner Stimme bekommen.

    Klosterkirche Vovidenia


    Foto: Wikimedia Commons



    Hier kann man seinen Arbeitsraum besichtigen, aber zuerst werde ich Ihnen ein Wohnzimmer zeigen, wo der Schriftsteller seine Gäste empfing. Im gro‎ßzügigen Zimmer gibt es ein Klavier, an dem berühmte rumänische Musiker gespielt haben: Enescu, Lipatti und Maria Tănase.“




    Die Gäste, die sich am Tag von der Ruhe, der beeindruckenden Schönheit der Natur und den Klöstern in dieser Ecke des Landes gerne verführen lassen, wo die Zeit stehengeblieben ist, dürfen am Abend die ausgelassene Feier nicht verpassen, die in einem legendären Ort statfindet: Hanu Ancuţei (Ancuţas Wirtshaus). Das berühmte Wirtshaus stammt laut Urkunden aus dem 18. Jahrhundert. Das Wirtshaus öffnete damals seine Pforten für Händler, die auf dem Weg nach Roman, Suceava und Iaşi einen Rastplatz suchten. Das Wirtshaus bildet den Handlungsraum der im Jahr 1928 veröffentlichten gleichnamigen Novelle von Mihail Sadoveanu. Heute wurde das Wirtshaus modern umgestaltet. Nuşa Chiriac kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Unsere Gäste werden von der Gastwirtin Ancuţa empfangen. Wir haben eine neue Barterrasse eingerichtet, wo wir im Freien kochen: Brot, Kuchen, Krautwickel kochen wir im Holzofen, Hänchenfleisch kochen wir auf glühenden Kohlen, in der Rauchkammer bereiten wir Speck und Pökelfleisch zu. Hier bereiten wir alle Gerichte nach traditionellem Rezept zu und die Zutaten sind natürlich, wir besorgen sie uns direkt vom Hersteller, sogar das Mehl kriegen wir direkt von der Mühle. Ancuţas Wirtshaus ist ein Vorbild der Gastfreundschaft hier in der Region.






    Das Wirtshaus lockt seine Gäste mit einer besonderen Architektur, mit traditionellen Speisen, mit rumänischer Musik an, die von Fiedlern aus traditionellen Volksmusikerfamilien dargeboten wird. Wir bieten zudem den perfekten Raum für Veranstaltungen, oftmals finden hier auch Weinproben statt.“ src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Ancuţas Wirtshaus – Innenansicht


    Foto: Wikimedia Commons


  • Gura Humorului

    Gura Humorului

    In Gura Humorului befinden sich zwei berühmte Klöster mit besonderen Wandmalereien: Humor und Voroneţ. Gura Humorului liegt 35 km weit von Suceava (im Norden Rumäniens), in einer Höhe von 470 m. Das milde Klima und die reine Luft mit beruhigenden Eigenschaften sind nur ein paar Pluspunkte der Ortschaft, die schon in der zweiten Hälfte des 19. Jh. als Luftkurort bekannt war. Gura Humorului wird aber in Dokumenten schon Anfang des 15. Jh. erwähnt, genauer im Jahr 1415, als das alte Kloster Humorului errichtet wurde.



    Der Luftkurort Gura Humorului bietet zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten in allen Jahreszeiten. Als Beispiel nennen wir den Komplex Ariniş mit Schipisten, Sportsälen und Swimming-Pool. Einzelheiten erfahren wir von der Marketingdirektorin Ionela Ghişovan:



    Die Landschaft ist wunderbar. Es schneit und alles ist wei‎ß. Die Schiliebhaber sind willkommen. Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es für alle Kategorien. Wir verfügen über zwei Schipisten: Şoimul [= Falke] 1 für erfahrene Schifahrer und Şoimul 2 für Anfänger. Für Kinder gibt es eine Schlittenpiste. Die Verleihzentren liegen am Fu‎ße der Pisten, die mit Nachtbeleuchtung, Schneekanonen, Skilift und Sesselbahn ausgestattet sind. Unsere Gäste können im überdachten Schwimmbecken, das einer Tiefe von über 2 m hat und das ganze Jahr offen ist, schwimmen. Die Touristen können sich auch für ein Dampfbad oder Massage entscheiden.“




    Selbst wenn das touristische Angebot immerhin sehr reich sei, gebe es auch für Kulturinteressierte vieles zu entdecken, fügte unsere Gesprächspartnerin Ionela Ghişovan hinzu:



    Wir erwarten unsere Gäste auch mit einem Museum der Volksbräuche, bezogen auf die Region Bukowina. Das Museum liegt im Stadtzentrum. Die Touristen werden au‎ßerdem von unserem natürlichen Open-Air-Eislaufplatz und einem abwechslungsreichen Abenteuerpark mit Kletterwänden, Trampoline, vielen Strecken mit steigendem Schwierigkeitsgrad und zahlreichen Hindernissen, sowie Minigolf- und Schie‎ßanlage, die eine besondere Attraktion sowohl für Erwachsene als auch für Kinder darstellen.“




    Die Stadt Gura Humorului ist auch während der Festivals, die hier stattfinden, einen Besuch wert. Einige davon sind das Festival der Volksbräuche, das Internationale Festival für Karikatur und humoristische Literatur, die Internationalen Dokumentarfilmfestspiele oder das Rockfestival. Nicht zuletzt werden die Besucher von der spezifischen Küche der Region Bukowina angelockt, die sowohl in Pensionen als auch in Hotels genossen werden kann.

  • Sinaia – Ferienort und ehemals königliche Sommerresidenz

    Sinaia – Ferienort und ehemals königliche Sommerresidenz

    Mit dem ersten Schnee gilt die Skisaison in Rumänien als eröffnet. Das heutige Reiseziel führt uns nach Sinaia, zu einem der berühmtesten Ferienorte Rumäniens, dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.



    Der Bojar Mihai Cantacuzino war so stark von einer Istanbul-Reise beeindruckt, dass er bei Rückkehr in den damaligen Feudalstaat Walachei beschloss, eine Kirche bauen zu lassen, die den Namen des Bergs Sinai tragen sollte. Es handelt sich um das Kloster Sinaia, auch bekannt als Kathedrale der Karpaten“, das seit 1695 über das Tal des Flusses Prahova, am Fu‎ße des Berges Furnica im Bucegi-Gebirge, am östlichen Rand der Südkarpaten wacht. Im Laufe der Zeit entstand um dieses Kloster eine Ortschaft, die heute ihr Name trägt.



    Am Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem hier Königspaläste gebaut wurden, begann Sinaia von wohlhabenden Familien besichtigt zu werden, die ihre Ferien im gemütlichen Ferienort verbrachten. 1875 wurde der Grundstein des Schlosses gelegt, das bald zu einem Symbol der Stadt Sinaia wurde: das Schloss Peleş. Die 170 Zimmer des Schlosses Peleş beherbergen heute eine der reichsten und äu‎ßerst wertvollen Gemäldesammlungen Europas sowie Waffensäle und Bibliotheken mit seltenen Büchern. Neben dem Schloss Peleş liegt das Schloss Pelişor und die beiden erwecken den Eindruck, dass man sich hier in einem zeitlosen Raum befindet. Pelişor, zu deutsch Der kleine Peleş“, beeindruckt mit seiner Architektur im Stil der deutschen Renaissance und seinen 70 Zimmern, selbst wenn er nicht die Dimensionen eines Schlosses hat. Das im Chalet-Stil erbaute Schloss wurde in der Sommerzeit von der Königsfamilie bewohnt. Seine Zimmer wurden neu dekoriert und enthalten sowohl die ursprünglichen Möbelstücke, die das Schloss damals dekorierten, als auch Nachbauteile, die die Atmosphäre der Jahre 1900 erfolgreich neu erschaffen.



    Magda Olmazu, Vertreterin eines Bukarester Reisebüros, erläutert, warum Sinaia einen Besuch wert ist:



    Sinaia ist meistens als ehemalige Sommerresidenz des Königs Karl I. und insbesondere für das Schloss Peleş bekannt. In der Winterzeit kann man hier sowohl Wintersport treiben, als auch die Stadt besichtigen. Nicht nur die Schlösser Peleş und Pelişor, sondern auch das Kloster Sinaia, das Kasino Sinaia und das Memorialhaus des berühmten rumänischen Komponisten George Enescu sind einen Besuch wert. Für Wintersportbegeisterte wird ebenfalls gesorgt, ihnen stehen die Skipisten Valea Dorului und Valea Soarelui zur Verfügung. Am 15. Januar wird der nationale Kulturtag gefeiert und viele Museen und Memorialhäuser öffnen in Sinaia ihre Pforten kostenlos. In dieser Jahreszeit kann man hier einen Urlaub ab 60 Lei (umgerechnet knapp 15 Euro) pro Nacht in Pensionen buchen. Sinaia bietet vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten, den Besuchern stehen ebenfalls Hotels unterschiedlicher Preiskategorien zur Verfügung, wo sie SPA- und Wellnessbehandlungen genie‎ßen können. In Sinaia kann man Sport mit Entspannung verbinden, Schlösser, Museen und die Umgebungen besuchen.“




    Für Wintersport-Liebhaber gibt es Skipisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Die Skipisten auf dem Bucegi-Plateau, also ab einer Höhe von 2000 Metern, sind mit der Seilbahn erreichbar. Für erfahrene Skifahrer gibt es die Piste Karp, die zwischen den Höhen 2000 und 1400 Meter liegt. Auf der Höhe 1400 Meter gibt es leichte Pisten, mit kleiner Hangneigung. Diese sind mit einer Sesselbahn ausgestattet.



    Sinaia gehört zu den beliebtesten Ferienorten Rumäniens auch dank des breiten Angebots an Restaurants, die ihre Gäste sowohl mit traditioneller Küche als auch mit modernen Gerichten anlocken.

  • Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Mit RRI-Hörern aus der Ukraine in der Marmarosch unterwegs

    Am 25. September 2014 ist die ukrainische Abteilung von Radio Rumänien International 20 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass rief unser Sender in Zusammenarbeit mit dem Verband der Ukrainer in Rumänien das Preisausschreiben Seit 20 Jahren gemeinsam“ aus. Der Hauptpreis bestand aus einer achttägigen Reise in den nordrumänischen Landkreis Maramuresch. Der glückliche Gewinner hei‎ßt Wolodimir Sitnikow und stammt aus Kiew. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Olena wurde er in der Pension Maria“ in Săpânţa untergebracht, dem Ort, der insbesondere dank des Fröhlichen Friedhofs“ bekannt ist. Ein Besuch dort war selbstverständlich eingeplant, zusätzlich besuchten die Gewinner des Ausschreibens das Kloster Peri mit der höchsten Holzkirche Europas. Allerdings war Wolodimir Sitnikow allen voran von dem Fröhlichen Friedhof angetan.



    Ich habe mich mit meiner Frau über das Erlebte unterhalten und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass keines der Fotos und Filme über den Fröhlichen Friedhof, die wir vorher gesehen hatten, das Gefühl darstellen kann, das einen beim tatsächlichen Friedhof-Besuch ergreift. Man muss diesen phantastischen Ort einmal mit eigenen Augen gesehen haben und erst dann kann man sich Fotos und Filme als Erinnerungsstücke anschauen.“




    Einen starken Eindruck hinterlie‎ß bei den Gästen die Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus in Sighetu Marmației. Dort verharrten Herr und Frau Sitnikow ferner andächtig in der ukrainisch-ortodoxen Kirche, statteten dem ukrainischen Gymnasium Taras Schewtschenko“ einen Besuch ab und führten ein interessantes Gespräch mit den Lehrern über Lehrbücher in ukrainischer Sprache und die Erhaltung der Identität. In der Region leben die meisten Rumänienukrainer.



    In der Maramuresch-Filiale des Verbandes der Ukrainer in Rumänien erfuhren die Gewinner des Preisausschreibens mehr über die Tätigkeit der Organisation, über die Herausgabe von Büchern und Zeitungen in ukrainischer Sprache. Als interessant sollten sich auch die Diskussionen mit den Rumänienukrainern in ihren Heimatdörfern erweisen. Andererseits war die Begegnung mit Menschen aus ihrer historischen Heimat für die Ukrainer aus der Maramuresch höchst emotional. Die für die Maramuresch typischen Holzkirchen und -tore, sowie der Klosterkomplex Bârsana zählten zu den übrigen Attraktionen für die Sitnikow-Familie. Im Interview mit dem ukrainischen Dienst von RRI erklärt Wolodimir Sitnikow, welche Eindrücke die Reise bei ihm hinterlassen hat.



    Würde ich sagen, dass es mir gefallen hat, könnte ich genauso gut nichts sagen. Alles war au‎ßergewöhnlich interessant. Ich habe so viele Dinge herausgefunden. Ich wusste davor nur wenig über Rumänien. Ich hatte von Bukarest, Constanța und Dracula gehört, aber bislang hatte ich noch nie Rumänien besucht. Deshalb bin ich höchst beeindruckt von dem, was ich gesehen habe. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Mich haben ihre Einstellung und ihr Entgegenkommen beeindruckt. Ich habe viele interessante Denkmäler und Orte gesehen, sowie den Fröhlichen Friedhof. So etwas hatte ich noch nie im Leben gesehen. Die traditionelle Küche der Pension Maria war sehr schmackhaft.“




    Die Sitnikows sagten uns abschlie‎ßend, dass es viele Stereotypen über Rumänien gebe, die abgelegt werden sollten. Mit dem Besuch in Rumänien habe sich ihre Wahrnehmung radikal verändert. Zudem seien die ukrainischen Sendungen von RRI die einzige objektive Informationsquelle über Rumänien für das ukrainische Publikum, so Wolodimir Sitnikow.



    Die Fotostrecke (rechts oben) dokumentiert die Reisestationen des Ehepaars Sitnikow in Rumänien.

  • Kloster Dragormirna erhält EU-Preis für Kulturerbe

    Kloster Dragormirna erhält EU-Preis für Kulturerbe

    Am 5. Mai wurde im Wiener Burgtheater der Preis der Europäischen Union für das kulturelle Erbe bzw. der Europa-Nostra-Preis verliehen. Die Auszeichnungen wurden von der EU-Kulturkommissarin Androulla Vassiliou und dem Vorsitzenden von Europa Nostra, dem Tenor Plácido Domingo, ausgehändigt. Auf der Liste der 27. Gewinnerprojekte, die aus einer Liste von 160 Nominierungen aus 30 Ländern gewählt wurden, stand auch ein rumänisches Projekt, das in der Kategorie Konservierung“ geehrt wurde: die Restaurierung der Fresken des Klosters Dragomirna im Kreis Suceava, die aus dem 17. Jahrhundert stammen.



    Das Restaurierungsteam bestand aus 50 Profis und Studenten, geleitet von der Universitätsdozentin Dr. Carmen Solomonea, der Vorsitzenden der Abteilung Wandmalerei, Konservierung-Restaurierung, Kunstgeschichte und –theorie an der Kunsthochschule George Enescu“ in Iaşi (Jassy). Die Initiative, sich für den EU-Preis für das kulturelle Erbe Europa Nostra 2014 anzumelden, ging von Frau Solomonea und dem Team aus, wie die Projektleiterin selbst berichtet:



    Wir waren der Ansicht, dass wir das tun müssen, ganz einfach um eine sehr interessante Arbeit und ein rumänisches Kulturdenkmal zu fördern, dessen Wandmalerei zum ersten Mal nach 400 Jahren restauriert wurde. Wir hatten es am Anfang nicht gehofft, dass wir unter die Gewinnerprojekte kommen, weil die Konkurrenz jedes Jahr sehr stark ist. Die Auswahlkriterien sind recht streng, im Sinne, dass hohe Qualitätsansprüche an die Kompetenzen gestellt werden, man berücksichtigt das Alter des geförderten Kulturerbes, aber auch die Qualität der Restaurierungarbeiten an sich, oder ihre Darstellungsweise. Und das alles muss aus dem jeweiligen Projekt hervorgehen.“




    Das Kloster Dragomirna ist ein bedeutender Festungskomplex 12 Kilometer nördlich von Suceava. Es wurde vor über 400 Jahren gebaut, die Wandmalerei wurde im Rahmen des genannten Projekts zum ersten Mal wiederhergestellt — die Malereien seien besonders wertvoll, erklärt Frau Dr. Carmen Solomonea.



    Eine sehr präzise Datierung ist nicht möglich, zumindest nicht anhand einer Urkunde, die Kirche hat keine Stifterinschrift wie die anderen. Aber wir wissen aus den Dokumenten der damaligen Zeit, dass der Metropolit Anastasie Crimca, der Stifter der Kirche, die Wandmalerei spätestens 1629 in Auftrag gegeben haben kann, danach hatte er diese Macht nicht mehr. Also ist die Wandmalerei Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden, die Arbeiten, die das Kirchenschiff und den Altarraum überdecken. Die Malerei in den übrigen Räumen ist überhaupt nicht erhalten. Zur damaligen Zeit war es recht schwierig, gro‎ße Mengen an Farbe zu besorgen, gro‎ße Goldmengen — denn fast ein Drittel der bemalten Fläche ist mit Blattgold überzogen, es ist geschnitzter Stein, den die Maler mit einem feinen Fresko überdeckt und mit Blumenmotiven, mit Vogelbildern geschmückt haben. Und darin besteht auch der Unterschied zwischen der Malerei von Dragomirna und den anderen. Das Repertoire ist etwas anders, neuartiger. Wahrscheinlich stand das auch unter dem Einfluss anderer Zeiten, die sich damals abzeichneten. Wahrscheinlich waren es westliche Einflüsse. Ich meine damit diese geschnitzten und bemalten Elemente.“




    Eines der Auswahlkriterien der Jury bei den Europa-Nostra-Preisen war die Auswirkung der Projekte auf die Sichtbarkeit des entsprechenden Kulturdenkmals. Und im Falle von Dragomirna sind die Auswirkungen der Restaurierungsarbeiten schon jetzt sichtbar, behauptet Frau Solomonea; bereits während der Durchführungsphase des Projekts, zwischen August 2010 und März 2012, war dies festzustellen.



    Hier hat man zum ersten Mal die Malerei restauriert, das Gesamtbild wurde dadurch verändert. Davor war sie von Rauch völlig überdeckt, von Ablagerungen im Laufe der Zeit, deshalb war die Malerei nicht richtig zu sehen, sie war unverständlich. Und jetzt kann einschlie‎ßlich das ikonographische Programm gelesen werden — es gibt Besucher, die sich für diesen Bereich interessieren und das jetzt unternehmen können. Nach Abschluss der Arbeiten habe ich eine Änderung der Sichtbarkeit des Klosters beobachten können. Und dieser Aspekt hat mich überzeugt, für die Europa-Nostra-Preise zu kandidieren. Ich habe mich auch an einigen der Arbeiten an den anderen Denkmälern der Bukowina beteiligt, aber dort war die Förderung bereits gesichert. Hier gab es keinen bestimmten Fahrplan, das Kloster erfreute sich nicht des Bekanntheitsgrades, den es verdient hätte — weil es eben anders ist als die anderen Klöster der Region, es wurde in Zeiten des Wandels gebaut, als die Gesellschaft ihre Denkweise zu ändern begann. Man begann den Übergang zur Moderne, auch wenn es erst Anfang des 17. Jahrhunderts war. Ich habe gesehen, dass noch während der Restaurierung sehr viele Touristengruppen hier waren, die sich das gerne angesehen hätten. Und wir haben mit dem Andrang auch gerechnet. Wir haben die Öffentlichkeit informiert, dass das Kloster nach dem Projekt besichtigt werden kann. Es sind dann viel mehr Gruppen gekommen als sonst. Die Leitung des Klosters sagte uns, dass es jetzt anders wahrgenommen wird. Die Förderung muss weiter gehen. Und es ist bereits eine Monographie des Klosters vorgesehen, die eben auch diesen restaurierten Teil beinhalten soll, mit Bildern — die gesamte Wandmalerei wurde während der Arbeiten und am Ende photographiert, damit dieses Album gedruckt und auch zum Verkauf angeboten werden kann.“




    Die diesjährigen Gewinner des Europäischen Preises für das kulturelle Erbe gesellen sich damit den weiteren 360 Preisträgern zu, die von der Europäischen Kommission und Europa Nostra ab 2002 gewürdigt wurden. Die Jury, der jedes Jahr unabhängige Experten aus ganz Europa angehören, bewertet die nominierten Projekte in vier Kategorien: Konservierung, Forschung, vorbildliche Beiträge, Bildung und Sensibilisierung des Publikums. Alle Gewinner erhalten eine Plakette oder eine Trophäe. Die sechs Gewinner des Gro‎ßen Preises“ bekommen zusätzlich ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.



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  • Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Das Văcăreşti-Delta und seine Bewohner

    Mitte der 1980er Jahre beschloss das kommunistische Regime, ein symbolisches Denkmal der Hauptstadt Bukarest niederzurei‎ßen: das Kloster Văcăreşti, das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. In der Nähe des ehemaligen Klosters sollte ein künstlich angelegter See eingerichtet werden, die Bauarbeiten hatten bereits früher begonnen. Als der antikommunistische Aufstand 1989 ausbrach, verzichteten die Behörden auf das geplante Projekt und das 190 Hektar breite Gelände wurde indes zu einem Feuchtgebiet, das ebenfalls einen gro‎ßen wissenschaftlichen Wert aufwies. Es handelte sich um ein wahres Ökosystem mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die jener eines Deltas ähnlich sind. Über 90 Vogelarten (Reiher, Kormorane, Möwen, Schwäne, Blässhühner, Wildenten — viele davon durch internationale Regelungen geschützt), Säugetiere, Fische, Amphibien fanden hier ein Zuhause. Es gibt zudem klare Beweise dafür, dass im Văcăreşti-Delta“ auch der Otter lebte.



    Die Nichtregierungsorganisation Rettet die Donau und das Delta“ hat ein Projekt angesto‎ßen, das den Văcăreşti-Sumpf zu einem Naturpark in der Stadt umwandeln soll. Um ein deratiges Projekt zu entwickeln, müsste man nicht nur bürokratische, sondern auch soziale Schwierigkeiten aller Art überwinden. Der Leiter der Organisation Rettet die Donau und das Delta“, Dan Bărbulescu, erläutert:



    In diesem Gebiet üben viele die Wilderei aus. Wir sind der Meinung, dass sich die rumänischen Behörden mehr dagegen einsetzen müssten. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium entwickelt. Wir kommen mit Vertretern des Ministeriums regelmä‎ßig zu Gesprächen über dieses Projekt zusammen. Das Projekt ist auf den ersten Blick leicht umzusetzen, in Wirklichkeit müssen wir aber viele Schwierigkeiten überwinden. Selbst mit der Unterstützung des Umweltministeriums legt uns die Mentalität verschiedener Beamten zahlreiche Hindernisse in den Weg. Das Areal hat zudem das Interesse einiger Immobilieninvestoren erweckt, die hier Wohnblocks und Shopping Malls bauen wollen.“



    Der Văcăreşti-Sumpf gehört derzeit niemanden, das Areal bietet obdachlosen Menschen eine Beherbergung. Andere fischen oder sammeln Abfall, der hier in gro‎ßer Menge existiert. Die meisten erwarten Spenden von Wohltätigkeitsorganisationen. So ist der Fall von Aurelia, die in der Gegend in einer improvisierten Baracke wohnt. Sie ist nicht die einzige, die hier eine Unterkunft gefunden hat.



    Wir sind eine Familie — ich, der Ehemann, die Kinder und die Schwiegermutter — und neben uns wohnt sein Bruder, mit ihm auf dem selben Hof wohnen noch weitere 5-6 Familien. Etwas weiter vor leben noch drei Familien, sie haben sieben Kinder. In einer anderen Baracke lebt noch eine Familie mit 12 Kindern. Es ist sehr schwer für uns, so zu leben. Vor allem für die Kinder ist es schwer in der Schule, sie haben ja kein Licht, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir haben auch keine Heizung.“



    Die widrigen Bedingungen machen es den Familien sehr schwer, die Kinder zur Schule zu schicken. Und dennoch besuchen die zwei älteren Jungen und die zwei Mädchen ziemlich regelmä‎ßig den Unterricht. Weil ihre Familie seit geraumer Zeit über keine eigene Wohnung verfügt, konnte die mittlere Tochter, Alina, nicht rechtzeitig eingeschult werden. Sie ist jetzt 12 Jahre alt und erst in der dritten Klasse. Wenn sie manchmal danach gefragt wird, warum sie mit 12 erst die dritte Klasse besucht, antwortet Alina:



    Weil mich meine Mutter spät zur Schule geschickt hat. Es hätte mir gefallen, wenn ich früher dorthin gegangen wäre und mehr gewusst hätte. In Zukunft würde ich gerne gut lernen.“



    Die Familie muss seit vielen Jahren unter diesen Umständen leben, erzählt Aurelia.



    Seit 15 Jahren leben wir so, wie Sie sehen können, in Baracken. Wir hatten auch im Metalurgiei-Viertel früher Baracken; dort haben wir 13 Jahre lang gewohnt, auf einem Grundstück, das verkauft wurde. Hierher bin ich auf Empfehlung meines Bruders gekommen. Er hat mich hierher gebracht, weil er ebenfalls hier wohnt. Ich wei‎ß gar nicht, wem dieses Grundstück gehört. Wir gehen durch die Plattenbauten, sammeln wiederverwertbares Material ein, von Plastikflaschen bis hin zu Altpapier, Konservendosen und Kupferkabeln. Wir kennen uns mit dem Angeln nicht aus. Wir kommen über die Runden, wie wir das bereits seit Jahren tun. Und wir werden so weitermachen, bis wir einen Arbeitsplatz gefunden haben.“



    Mit der Verbesserung der Lebensbedingungen und der Berufssituation befasst sich seit einigen Jahren der Verein Samusocial. Die angebotene Unterstützung besteht aus der Besorgung von Personalausweisen, Schulsachen, Kleidung und Schuhen und der Hilfe bei der Arbeitssuche. Und das ist aus mehreren Gründen problematisch, wie Monica Tăutul von Samusocial berichtet:



    Wir finden Arbeitsplätze für diese Menschen, die meisten sind aber Saisonjobs. Wir müssen leider über Schwarzarbeit reden. In kurzer Zeit kommen sie zu ihrem alten Leben zurück und verlangen unsere Hilfe. Wir als Verband nehmen uns vor, nebst einem Arbeitsplatz auch eine Wohnung für diese Menschen zu finden. Eine Person, die auf der Stra‎ße schläft, kann natürlich nicht gut arbeiten, weil sie sich nicht gut ausruht. Die Ernährung ist nicht sehr bedeutend. Wesentlicher ist die Hygiene. Der Arbeitgeber denkt, dass diese Personen nicht einmal die Grundpflichten erfüllen können und verzichtet deshalb auf ihre Arbeit.“



    Wohnungen in Bukarest zu finden, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ideal wäre es für die Bewohner des Văcăreşti-Sumpfs, weiterhin hier leben zu dürfen. Die Gründer des Projekts für die Erklärung Văcăreşti-Sumpfs zum geschützten Naturpark haben konkrete Vorstellungen. Dan Bărbulescu, Exekutivdirektor des Verbandes Salvaţi Dunărea şi Delta“ (Rettet die Donau und das Delta) dazu:



    Wir wissen, dass hier zahlreiche Familien leben. Wir wollen sie nicht von hier vertreiben. Sie leben im Delta und sie müssen ihr Leben weiterhin hier verbringen. Die Lebensbedingungen müssen aber verbessert werden. Es gibt Sozialfälle und sie brauchen die Hilfe des Staates. Wir kommen mit den Ideen, eine davon wäre, dass diese Menschen eine Art Rangers, Reiseleiter oder Wächer werden könnten. Wir kommunizieren miteinander. Vor zwei Tagen hat uns ein Bewohner angerufen und gesagt, man hacke Bäume ab. Das ist ein weiteres Problem. In jedem Herbst braucht man Holz für das Feuer. Der Park muss besser überwacht werden. Die Berwohner könnten sich daran beteiligen.“



    Das Projekt erfreut sich der Unterstützung des Umweltministeriums und der Rumänischen Akademie und die Betreiber kämpfen heute gegen die Bürokratie der Lokalverwaltung und die Rückerstattungen an. Danach soll die Initiative vom Parlament gebilligt werden.



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  • Freizeitaktivitäten im winterlichen Sinaia

    Freizeitaktivitäten im winterlichen Sinaia


    Am oberen Lauf des Flusses Prahova, am Fu‎ße des Bucegi-Gebirges und ca. 120 Kilometer nördlich von Bukarest liegt einer der ältesten Höhenluftkurorte in Rumänien — Sinaia. Die Ortschaft wurde zum ersten Mal 1690 erwähnt, als rund um das Kloster Sinaia die ersten Siedlungen von Leibeigenen enstanden. Daraus wurde später eine stabile Bevölkerung.


    Sinaia ist insbesondere bei den Fans von Wintersportarten bekannt. Ältere Bilder bezeugen, dass hier bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts Bob- oder Skiwettbewerbe stattfanden. Warum ist Sinaia aber einen Besuch wert? Die Frage stellten wir dem Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:


    Aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt hier ein reiches Freizeitangebot für all unsere Gäste. Den Wintersportfans bieten wir das eingize Höhenskigebiet des Landes, mit über 20 Kilometern an Pisten. Inzwischen haben wir auch eine sehr beliebte Piste, die bis hinunter in den Ort führt, es ist die sogenannte Neue Piste, auf der Kunstschnee erzeugt wird. An ihrer Basis haben wir zum ersten Mal einen Fun-Park eingerichtet, mit einer Sprungmatte für die Extremsportler. Ebenfalls hier gibt es eine Piste für Beginner. Und auch eine sogenannte Snowtubing-Piste, das ist dieses Reifenrodeln, und in der Stadt selbst gibt es noch eine Eislaufbahn im Ghica-Parc, die sehr beliebt ist.“


    Insgesamt gibt es 20 Ski-Pisten in Sinaia, für Skifahrer auf jedem Niveau. Einige davon wie Carp, Spitz oder Papagal sind nur für Experten gedacht. Dann weitere wie Furnica, Valea Dorului oder die Sommerstrecke sind Fortgeschrittenen empfohlen und nicht zuletzt können Beginner sich auf der Valea Soarelui (im Sonnental) üben. Die meisten Pisten sind mit Kabelliftanlagen ausgestattet. Wir fragten Radu Miscuci, Geschäftsführer eines Quad-Geschäfts in Sinaia, wo er am liebsten Ski.


    Sehr schön ist es auf der Valea Dorului, dort gefällt es mit am besten. Dann gibt es noch die Varianten ab den Bergstationen 2000 und 1400, das Carp-Tal, für diejenigen, die sich ein bisschen besser auskennen. Die Sommerstrecke ist relativ leicht und dann gibt es noch die Spânzurați-Piste in der Valea Dorului. Hier gibt es zwei Sessellifte und es kann sehr angenehm auf zwei unterschiedlichen Strecken Ski gefahren werden.“


    Seit einigen Jahren sind die Quad-Fahrten sehr gefragt. Radu Miscuci kennt die am besten dafür geeigneten Strecken:


    Von Sinaia aus gibt es sehr schöne Fahrstrecken. Die Umgebung ist wunderbar, die Landschaften sind herrlich, solange die Sonne scheint und der Winter angenehm ist. Der Ausblick ist dann sehr schön, die Bäume sind mit Schnee bedeckt. Während des Winters sind die Möglichkeiten allerdings beschränkt, die Strecken sind kürzer und deshalb auch die Fahrtzeiten, denn viele Wege sind gesperrt. Mit den Quads darf man ja nur auf Waldwegen fahren, und wenn es heftig geschneit hat, hat man keinen Zugang mehr. Im Winter gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten. Die Strecke zur Mittelstation in 1400 Metern Höhe, das ist die eigentliche Autostrecke. Wenn die alte Landstra‎ße geöffnet ist, dann kann man auch darauf fahren. Dann gibt es noch die Poiana Stânii (in etwa: Sennhüttental) und einen weiteren Waldweg hinter dem Peleș-Schloss. Die Gegend hei‎ßt Vulpărie (Fuchssiedlung), und die Strecke verläuft parallel zur Nationalstra‎ße DN 1 nach Bușteni. Im Winter kann man höchstens eineinhalb Stunden am Stück fahren. Im Sommer sind die Strecken allerdings variabel, man kann bis zu sechs, sieben Stunden am Stück fahren.


    Um ein Quad mieten zu können, muss man einen Führerschein der Kategorie B besitzen und minimale Kenntnisse mitbringen. Die Vermieter bieten den Interessenten oftmals auch einen Begleiter, dazu das notwendige Equipment: Helm, Handschuhe und Overall. In Sinaia kann man au‎ßerdem auch Snowboard-Fahren, die Ausrsüstung kann ebenfalls gemietet werden. Die einzigen Mietfirmen sind an der Talstation zu finden. Leider gibt es für die Snowboarder nicht allzu viele Pisten, denn die Schneedecke ist nicht überall gro‎ß genug.


    Wer am Wintersport überhaupt nicht interessiert ist, kann für die kulturellen Sehenswürdigkeiten nach Sinaia kommen. Dafür wirbt einmal mehr der Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:


    Wer nicht für den Sport hierher kommt, kann sich für die Kultur entscheiden, etwa das Schloss Peleș, die ehemalige Sommerresidenz der rumänischen Könige, oder das Kloster Sinaia, das Kasino, in dem Theateateraufführungen und Ausstellungen besucht werden können, und das Gedenkhaus des gro‎ßen Musikers George Enescu.


    Unanbhängig von der Jahreszeit wartet Sinaia auf seine Touristen. Mehr als ausreichend ist das Angebot an Hotels oder Pensionen. Und natürlich ist das kulinarische Sortiment vielfältig: von der traditionellen rumänischen Küche, über Wild, bis hin zu italienischen und mexikanischen Spezialitäten und sogar Tiroler Küche.


    Audiobeitrag hören: