Tag: König Ferdinand

  • Nachrichten 19.10.2019

    Nachrichten 19.10.2019

    Die sterblichen Überreste der Königin Mutter Elena sind am Samstag in der königlichen Nekropole im Kloster Curtea de Argeş im Süden des Landes bestattet worden. Die aus der griechischen Königsfamilie stammende Königin Elena heiratete 1921 Prinz Carol von Rumänien, den späteren König Carol II. Die Ehe wurde sieben Jahre später aufgrund der Untreue ihres Ehemannes geschieden. Königin Elena widmete sich der Erziehung ihres einzigen Sohnes, König Michael I. Während der sieben Jahren als König Michael I. der Herrscher Rumäniens war, war die Königin Mutter Elena die engste Beraterin und Vertraute des Königs. Januar 1948 verließen Königin Elena und Ihr Sohn Michael Rumänien für immer. Unter dem Druck und den Drohungen der in Bukarest etablierten neuen kommunistischen Macht war König Michael gezwungen, abzudanken. In einer Erklärung des Königshauses von Rumänien heißt es, dass die Königin Mutter Elena nun nach sieben Jahrzehnten für immer nach Rumänien zurückkehrt.



    Der designierte Premierminister Rumäniens und Vorsitzende der National-Liberalen Partei PNL, Ludovic Orban, führte diese Woche eine erste Gesprächsrunde mit den Parteien, die das Misstrauensvotum gegen die sozialdemokratische Regierung unterstützt haben, um genügend Stimmen für ein neues Kabinett zu erhalten. Notwendig sind 233 von insgesamt 465 Stimmen. Der Vorsitzende der Union Rettet Rumänien USR, Dan Barna, hat am Freitag nach Verhandlungen mit Vertretern der National-Liberalen Partei PNL erklärt, dass es eine ausdrückliche Offenheit des designierten Premierministers Ludovic Orban für die von der USR unterstützten Maßnahmen gebe und dass dies eine erste Diskussion sei. Nächste Woche werde eine weitere Runde von Konsultationen stattfinden, weil die USR sehen möchte, wie sich die Liberalen in Bezug auf mehrere Vorschläge der Union Rettet Rumänien positionieren werden. Der designierte Premierminister Ludovic Orban hat seinerseits darauf hingewiesen, dass die beiden Parteien alte Partner sind und er auf die Unterstützung der USR für die neue Regierung zählt. Am Donnerstag hatten die National-Liberalen Konsultationen mit der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE, der Demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR und der Partei Pro-Rumänien Pro Romania. Die Abgeordneten, die die Gruppe der ethnischen Minderheiten vertreten, haben bereits gesagt, dass sie ein mögliches Orban-Kabinett unterstützen werden. Am Mittwoch fanden Gespräche mit der Partei Volksbewegung PMP statt, die Ludovic Orban als ermutigend bezeichnete, da auch die Möglichkeit diskutiert wurde, dass diese Partei in der Regierung vertreten sein könnte. Nächste Woche wird der designierte Premierminister weitere Gespräche mit Vertretern der politischen Parteien, der Zivilgesellschaft und der wichtigsten staatlichen Einrichtungen führen. Es wird erwartet, dass Ludovic Orban im Parlament die Liste der Minister und das Regierungsprogramm vorlegt. Die Soziademokraten von der PSD sollen laut eigenen Angaben bei der Abstimmung nicht im Parlament anwesend sein, damit das notwendige Quorum nicht erreicht wird.



    Der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska hat angekündigt, dass gewalttätige Demonstranten in Katalonien nach spanischem Recht Haftstrafen von bis zu 6 Jahren riskieren könnten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Angaben der Stadtpolizei kamen am Freitag rund 525.000 Menschen in Barcelona an. In der Region Katalonien, im Nordosten Spaniens, gab es in den letzten 5 Tagen gewalttätige Demonstrationen. Der jüngste offizielle Bericht gibt bekannt, dass bei den Protesten am Freitag etwa 200 Menschen verletzt und fast 100 verhaftet wurden. Die Revolte wurde durch die Verurteilung von 9 katalanischen separatistischen Führern zu Freiheitsstrafen von 9 bis 13 Jahren durch die spanische Justiz ausgelöst. Bei den Verurteilungen ging es um die Rolle, die die Separatisten bei dem seit Herbst 2017 gescheiterten Versuch, die regionale Unabhängigkeit zu verkünden, gespielt haben. Zu den verurteilten separatistischen Führern gehören mehrere Mitglieder der ehemaligen Regionalexekutive, die nach einem Referendum, das von den Madrider Behörden für illegal erklärt wurde, entlassen wurden.



    Die Fregatte König Ferdinand mit einem Hubschrauber der Puma Naval und einer Gruppe von Marinekräften für Sondereinsätze an Bord beteiligt sich bis zum 7. November an einer neuen NATO-Mission im Mittelmeer. Nach einer Erklärung der rumänischen Seestreitkräfte besteht das Hauptziel der Operation Sea Guardian 19 darin, illegale Aktivitäten an der Südflanke der NATO und der EU durch Maßnahmen zur Überwachung des Seeverkehrs zu verhindern. Während der Mission hält die Fregatte König Ferdinand an den Häfen von Aksaz (Türkei), Alexandria (Ägypten), Haifa (Israel) und Limassol (Zypern). Zum ersten Mal luden die rumänischen Seestreitkräfte Mitglieder der lokalen rumänischen Gemeinschaften aus Ägypten, Israel und Zypern zu einem Besuch der Fregatte ein. Vom 9. bis 20. November nimmt König Ferdinand an der von der Türkei organisierten multinationalen Übung Dogu Akdeniz teil.

  • Erster Weltkrieg: Rumänien und die Vorbereitung der Friedenskonferenz 1919–1920

    Erster Weltkrieg: Rumänien und die Vorbereitung der Friedenskonferenz 1919–1920

    Theoretisch hatte der Krieg Gewinner und Verlierer, aber der Frieden musste ein Gleichgewicht schaffen, um die Möglichkeit eines weiteren Krieges in der Zukunft auszuschlie‎ßen. Es entstand eine Idee, nach der eine internationale Organisation lokale Konflikte bewältigen und verhindern könnte, dass sie zu globalen Krisen werden. Der Schutz von Minderheiten in den neuen Staaten musste berücksichtigt werden, viel ernster als bisher. Nach dem Ersten Weltkrieg folgten regionale Konflikte, die den Krieg vor Ort verlängerten. So dauerte der rumänisch-ungarische Krieg von 1919 etwa ein halbes Jahr, aber der griechisch-türkische Krieg von 1919 dauerte bis 1922. Der Frieden war sehr schwer zu erreichen, die angesammelte Feindseligkeit verringerte die Chancen auf einen dauerhaften Frieden.



    Rumänien musste dafür kämpfen, dass seine nationalen Bestrebungen von den alliierten Mächten anerkannt wurden, die untereinander oder mit den neu entstandenen Staaten ein eigenes Ausgleichsspiel spielten. Die rumänische Diplomatie versuchte, am Verhandlungstisch das zu bekommen, was sie auf dem Schlachtfeld mit gro‎ßen Opfern gewonnen hatte. Der Historiker Ioan Scurtu hat in seinen Forschungen erwiesen, dass der rumänische Premierminister und einer der wichtigsten Schmiede der französisch-britischen Allianz, der liberale Politiker I. C. Brătianu, die schwierige Aufgabe hatte, die Interessen seines Landes im Obersten Rat, der aus den USA, Frankreich, Gro‎ßbritannien und Italien bestand, zu verteidigen:



    Als I. C. Brătianu zur Pariser Friedenskonferenz ging, hatte er in seiner Tasche das politische Abkommen, das mit den Alliierten unterzeichnet wurde, auf dessen Grundlage Rumänien sich dem Krieg angeschlossen hatte, ein Akt, der sehr deutlich machte, welche die Grenzen Rumäniens nach dem Krieg sein sollten, basierend auf den österreichisch-ungarischen Gebieten, die mehrheitlich von Rumänen bewohnt wurden. Au‎ßerdem hatte er die in Chişinău, Czernowitz und Alba Iulia verabschiedeten Vereinigungsakte. Last but not least setzte er auf den Blutpreis des Rumänen, um den Alliierten zu ihrem Sieg zu verhelfen. Brătianu kämpfte verbittert, um die Gleichbehandlung durchzusetzen, und initiierte eine Zusammenarbeit zwischen den Delegationen aus Rumänien, der Tschechoslowakei, dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen sowie aus Griechenland, um ihren Forderungen gemeinsam zu stellen, damit die Alliierten diese berücksichtigen. Leider hat der griechische Führer Venizelos unter den Mitgliedern der Koalition erklärt, dass er sich nicht als Führer eines unabhängigen und souveränen Staates betrachtet, so dass auch der Rest von ihnen keinen geschlossenen Auftritt mehr wagten. Brătianu blieb im Kampf um eine angemessene Behandlung Rumäniens auf sich allein gestellt. Was denkwürdig war, war die Konfrontation mit den Mitgliedern des Obersten Rates, darunter der amerikanische Präsident Woodrow Wilson, und die Unterstützung, die er für die Rechte Rumäniens erlangte, auch in Bezug auf Minderheiten.“




    Wo die Strategie der rumänischen Politiker scheiterte, brachte der bezaubernde Auftritt einer Frau Erfolge: Königin Maria, die neben ihrem Mann, König Ferdinand, alles riskiert hatte, um den Krieg zu gewinnen. Die Königin von Rumänien war dort, wo sie gebraucht wurde, und sie trug zu einem der glorreichsten Momente in der Geschichte des 20. Jahrhunderts bei. Der Historiker Ioan Scurtu erläutert:



    Brătianu hatte es geschafft, alle Mitglieder des Obersten Rates zu verärgern, die den Widerspruch nicht ertragen konnten und keine Argumente gegen ihre Entscheidungen akzeptieren wollten. Dann schlug Brătianu König Ferdinand vor, Königin Maria nach Paris zu schicken, und sie begab sich sofort dorthin. Am Pariser Hauptbahnhof wurde sie von Journalisten gefragt, warum sie gekommen sei; daraufhin sagte sie, dass sie das schöne Gesicht Rumäniens zeigen wolle. Sie wurde im Palais Élysée mit einer Ehrengarde und Dekorationen empfangen. US-Präsident Wilson war der Star der Konferenz, und die Königin wandte sich an ihn, um ihm die Sache Rumäniens vorzutragen. Der amerikanische Präsidentin schickte ihr jedoch eine Mitteilung, dass sein Tagesablauf um 9 Uhr beginnen würde. Königin Maria erwiderte, dass sie ab 7 Uhr morgens auf ihn im Hotel Ritz warten würde, und so wartete sie um 7 Uhr morgens im Ritz auf ihn, um die gewünschte Diskussion zu führen. Und Wilson tauchte tatsächlich mit seiner Frau um 8:30 Uhr im Ritz auf. Es fand eine Diskussion statt, in der der amerikanische Präsident für den Frieden und für die Vereinten Nationen plädierte, um den Krieg zu beseitigen, für eine glückliche Welt, wie er sie sich vorstellte. Königin Maria wurde angesichts der Leidenschaft, mit der der Präsident sprach, fast von der Diskussion ausgeschlossen. Als die Zeit der Abreise näher rückte, wandte sich die Königin an ihn: »Herr Präsident, ich hoffe, Sie werden nicht so unhöflich sein, mich morgen nicht zum Frühstück einzuladen.« Daraufhin sah Wilson seine Frau an und lud die Königin ein. Diesmal drehte sich der Spie‎ß um: Königin Maria war diejenige, die leidenschaftlich sprach, und sie sprach vor allem über die Rechte von Minderheiten. Abschlie‎ßend sagte sie: »Präsident Wilson ist die am besten geeignete Person, um über die Rechte von Minderheiten zu sprechen, angesichts aller Rechte, die schwarze Menschen in den USA genie‎ßen.« Wilson war sprachlos.“




    So kann Geschichte auch gemacht werden: mit messianischen Persönlichkeiten aus kleinen Ländern, die gro‎ße Entscheidungen beeinflussen. In dieser Hinsicht hatte Rumänien Glück.

  • Rumänien in den Kriegsjahren 1916–1918

    Rumänien in den Kriegsjahren 1916–1918

    Unter Besatzung der Armeen der Mittelmächte und mit einem schlechten Image in den Augen seiner Alliierten wegen des separat abgeschlossenen Friedens versuchte Rumänien im Herbst 1918 eine verzweifelte Lage zu überwinden. Die Änderung der Machtverhältnisse zwischen den Mittelmächten und der Entente im Herbst 1918 brachte Rumänien ins Siegerlager. Dieser Zustand machte dem alten Königreich Rumänien möglich, sich mit Bessarabien, der Bukowina und Siebenbürgen zu vereinigen. Das war aber keine leichte Unternehmung. Bis 1920 musste die politische Elite und die ganze Gesellschaft die Hürden der internationalen Anerkennung des neuen Staates überwinden. Der Historiker Ioan Scurtu erläutert die Entwicklungen in Rumänien während der Kriegsjahre 1916-1918:



    Theoretisch hätte Rumänien vorbereitet sein müssen, weil es 1916 in den Krieg eingetreten war, also 2 Jahre nach dem Beginn des Weltkriegs. Das war eine Zeitspanne, die normalerweise für die Aufrüstung und die Vorbereitung der Armee und der Reservisten genutzt werden musste. Leider war das nicht der Fall. Nach dem Enthusiasmus des Kriegseintrittes, als die Soldaten mit Gesang und Blumen in den Krieg einzogen und von der Menge applaudiert wurden, als ob sie zu einer Party gehen würden, kam nach etwa 10 Tagen das Desaster von Turtucaia. Die rumänische Regierung wurde dadurch wachgerüttelt. Im November folgte der Rückzug aus Siebenbürgen und Anfang Dezember die Besetzung der Hauptstadt Bukarest. Es folgte der Rückzug nach Iaşi. Hier gab es schon Probleme wegen der Überbelastung, hinzu kam die Cholera, die Tausende Menschen tötete. Als ob das nicht ausreichte, führte ein Bahnunfall zum Tod von über 1000 Menschen, als ein Zug in der Nähe von Iaşi entgleiste.“




    1917 folgten jedoch die glorreichen Momente. Die rumänische Armee stoppte in Mărăşeşti, Mărăşti und Oituz den Vormarsch der deutschen und österreich-ungarischen Truppen. Die russische Revolution führte aber zur Kapitulation Rumäniens und dessen Besatzung durch den Feind. Obwohl der Goldschatz Rumäniens in Russland verloren ging, ein separater Frieden mit den Gegnern abgeschlossen wurde und das Land mit den Folgen der bolschewistischen Revolutionen in Russland und Ungarn konfrontiert wurde, war Rumänien im Stande, alle Hürden zu überwinden. Alles sei einer visionären politischen Elite zu verdanken, glaubt der Historiker Ioan Scurtu.



    Alle diese Hürden wurden überwunden, weil Rumänien eine wertvolle politische Klasse hatte. Ich meine vor allem Ion I. C. Brătianu, den Vorsitzenden der Nationalliberalen Partei, der in die Ereignisse verwickelt war und eine wichtige Rolle bei der gro‎ßen Vereinigung spielte. Sowohl Bassarabier als auch Bukowiner und Siebenbürger schickten vor der Vereinigungserklärung Gesandte nach Iaşi. Sie diskutierten mit König Ferdinand und Ion I.C. Brătianu und anderen Politikern über die Bedingungen der Vereinigung. Ion I.C. Brătianu hat die rumänische Delegation auf der Friedenskonferenz in Paris geleitet. Hier sa‎ß er gro‎ßen Politikern seiner Zeit gegenüber, etwa dem amerikanischen Präsidenten Wilson und dem britischen Premier. Das war letzten Endes ein Sieg, denn durch die Friedensverträge von 1919-1920 wurden die Vereinigungsakten von Kischinew, Czernowitz und Alba Iulia ratifiziert.“




    Aber auch das königliche Paar Ferdinand und Maria hat aber die Energie der Nation mobilisiert. Ioan Scurtu:



    König Ferdinand war ein Deutscher, er war früher Offizier in der deutschen Armee gewesen. Als der Kronrat die Meinung für den Kriegseintritt Rumäniens gegen sein Land und seine Familie vertrat, hat er sich persönlich geopfert. Das war für Rumänien sehr wichtig. Gleich nach dem Kronrat gab es zwischen ihm und Petre P. Carp ein Wortgefecht. Carp warf ihm vor, er habe vergessen, dass er ein Deutscher sei. Der König antwortete, er wüsste sehr wohl, dass er ein Deutscher sei. ‚Wären die Interessen meines Landes im Einklang mit den Interessen Rumäniens gestanden, hätte ich gerne anders gehandelt‘, sagte der König. Er war aber König der Rumänen und handelte im Interesse des Landes, das er regierte.“




    Das Opfer des Volkes war somit auch das Opfer des königlichen Paares. Starken Persönlichkeiten würden ihre Charakterstärke in schweren Momenten unter Beweis stellen, meint der Historiker Ioan Scurtu:



    Königin Maria war von Anfang an eine Anhängerin des Kriegseintrittes Rumäniens auf der Seite der Entente. Sie war Engländerin und spielte eine gro‎ße Rolle, als es darum ging, König Ferdinand zu überzeugen, dieses persönliche Opfer im Interesse des rumänischen Volkes zu bringen. Der König und die Königin standen ständig an der Seite der Rumänen, der Armee, der wichtigsten politischen Anführer. Als die Frage des Rückzugs von Iaşi nach Odessa, auf russisches Territorium, gestellt wurde, sagte König Ferdinand, er werde dieses Land nicht verlassen. Es gab die Gefahr der Besetzung der ganzen Moldau durch die deutschen Truppen. Genauso ging auch Ion I.C. Brătianu vor. Es war eine Geste, die das öffentliche Bewusstsein mobilisiert hat, auch einige Politiker die es eilig hatten in der Ukraine, in Städten fern von der Front Unterkunft zu bekommen.“




    Das als Gro‎ßrumänien“ bezeichnete Ziel der Generation Anfang des 20. Jahrhunderts war, alle mehrheitlich von Rumänen bewohnten Gebiete in einem Staat zu vereinigen. Ein Ziel, das von allen, die daran geglaubt haben, erreicht wurde. Möglich wurde dies durch die Befolgung einiger Vorbilder und Prinzipien, durch die Überwindung der Emotionen und des Zögerns und durch einen starken Willen.

  • Die Nachrichten 23.04.2017

    Die Nachrichten 23.04.2017

    Paris: 47 Millionen Wahlberechtigte sind in Frankreich aufgerufen, ihren neuen Präsidenten zu wählen. Die Präsidentschaftswahl in Frankreich wird europaweit mit Spannung verfolgt, Politikbeobachter sind der Ansicht, dass dabei die Zukunft der Eurpäischen Union auf dem Spiel stehe. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden landesweit nach dem Anschlag von Donnerstagabend in Paris deutlich verschärft. 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie 7.000 Soldaten sichern die Wahl ab. Zum ersten Mal in den letzten 60 Jahren tritt das amtierende Staatsoberhaupt für eine zweite Amtszeit nicht mehr an. Die größten Chancen auf einen Sprung in den zweiten Wahlgang hätten laut französischen Medienberichten der Parteilose Emmanuel Macron, die Rechtspopulistin von der Front National Marine Le Pen, der Kandidat der konservativen Republikaner Francois Fillon, sowie der Kandidat der Linken, Jean Luc Melenchon.



    Bukarest: Die Rekord-Bergsteiger Dor Geta Popescu und Erik Gulacsi sind am Samstag bei einem Lawinenunglück im südwestrumänischen Retezat-Gebirge gestorben. Die 13-jährige Dor Geta Popescu war sechsfache Weltrekordlerin und hatte ebenfalls einen europäischen Rekord aufgestellt. Mit 10 Jahren war sie die jüngste Bergsteigerin weltweit, die den 5.000 Meter hohen Ararat-Gipfel bestiegen hatte. Der 14-jährige Erik Gulacsi hatte voriges Jahr den Titel: Europas jüngster Bergsteiger erobert, der den 6.900 Meter hohen Aconcagua-Gipfel erreicht hatte. Der Gipfel in Argentinien gilt als der höchste Amerikas. Dor Geta Popescu und Erik Gulacsi waren beide Mitglieder des Bergsteigerclubs Clubul Sportiv Montan Altitudine in Râşnov (Rosenau). Die Behörden hatten am Samgstag vor einem Lawinenrisiko im Retezat-Gebirge gewarnt.



    Bukarest: Die Erbprinzessin Margareta, die zur Verwahrerin der rumänischen Krone ernannt wurde, wird am 26. April eine Rede in der feierlichen Sitzung des rumänischen Parlaments aus dem Anlass des 100. Jubiläums Iaşi – Hauptstadt des Rumänischen Königreichs zwischen 1916 und 1918 und Stadt der Großen Vereinigung halten. Vor 100 Jahren hatte der Senat und der Abgeordnetenrat im ostrumänischen Iaşi, die Gesetze verabschiedet, die den rumänischen Staat reformiert haben: das sogenannte Agrar-Gesetz und das Wahlgesetz. Die politischen Handlungen und die Maßnahmen, die vom Parlament während des Ersten Weltkriegs umgesetzt wurden, seien das Ergebnis verstärkter politischer Anstrengungen aller Parteien, die in der Gründungsversammlung vertreten waren, um ein Landesprojekt zu erfüllen, so wie der König Ferdinand in seiner Rede bei der Eröffnung der parlamentarischen Sitzung am 15. Dezember 1917 erklärt hatte, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Bukarester Parlaments zu diesem feierlichen Anlass. Nach dem Ersten Weltkrieg sind alle rumänischen Provinzen im Jahr 1918 in einem einzigen Staat vereinigt worden, dem rumänischen Königreich.



    Sport: Der rumänische Kunstturner Marian Drăgulescu hat am Sonntag die Silbermedaille im Sprungfinale der Europäischen Meisterschaft erobert. Am Samstag wurde Drăgulescu Europameister am Boden. Gold hat auch die rumänische Turnerin Cătălina Ponor im Schwebebalken-Finale erobert. Larisa Iordache hat in derselben Probe die Bronzemedaille gewonnen. Die Europäische Meisterschaft geht heute im nordwestrumänischen Cluj Napoca (Klausenburg) zu Ende. Zuletzt hatte Rumänien die EM in Kunstturnen vor 60 Jahren organisiert. Bei der EM 2017 gingen 274 Sportler aus 37 Ländern an den Start (168 Männer und 106 Frauen).



    Tennis: Rumänien hat das Duell in den Fed-Cup Playoffs gegen Großbritannien 3 zu 1 gewonnen und bleibt somit in der Weltgruppe. Die Weltranglistenfünfte Simona Halep hat sich am Sonntag gegen die Britin Johanna Konta, 6-1, 6-3 durchgesetzt und Irina Begu hat ebenfalls in zwei Sätzen, 6-4, 7-5 das entscheidende Spiel gegen Heather Watson gewonnen. Am Samstag hatte Halep gegen Heather Watson gewonnen, während Sorana Cîrstea im Spiel gegen Johanna Konta eine Niederlage erlitt. Das Duell von Samstag zwischen Conta und Cîrstea musste zwischenzeitlich unterbrochen werden, als der ehemalige ATP-Nummer 1 und aktueller Captain des rumänischen Fed-Cup Teams Ilie Năstase die britische Spielerin und die Captain Anne Keothavong beleidigte. Bereits am Vortag hatte Năstase wegen rassistischer Witze über das ungeborene Baby von Serena Williams für einen Skandal gesorgt. Der Internationale Tennisverband hatte infolgedessen eine Untersuchung eingeleitet.

  • Erster Weltkrieg: Die zwiespältige Rolle der russischen Streitkräfte in Rumänien

    Erster Weltkrieg: Die zwiespältige Rolle der russischen Streitkräfte in Rumänien

    Aufgrund des Friedensabkommens zwischen Rumänien und der Entente, das im August 1916 unterzeichnet wurde, verpflichtete sich die russische Armee, die Front südlich und östlich der Karpaten zu unterstützen. In der Kampagne von 1916 hielten die russischen Armeeführer ihr Wort nicht und der Krieg wurde zu einer Katastrophe für Rumänien. Ein russischer Armeekörper unter der Führung des Generals Andrej Medardowitsch Sajontschkowskij kam, um die rumänische Armee im Kampf für die Verteidigung Bukarests am 30. November 1916 zu unterstützen. Seine niedrige Kampflust konnte aber die Offensive der Zentralmächte und die Eroberung der Hauptstadt nicht stoppen. Ein weiterer russischer Armeekörper wurde spät aus der Dobrudscha einberufen und konnte somit den deutsch-bulgarischen Angriffen aus dem Süden nicht standhalten.



    Erst infolge der Unterstützung der französischen Armee im Jahr 1917 konnte sich die rumänische Armee wieder erholen und den Vormarsch der Deutschen stoppen. Die Militärpräsenz des östlichen Alliierten in der Moldau, wo sich die rumänische Regierung zurückgezogen hatte, weitete sich aus. Wenn im Jahr 1916 in Rumänien nur 50.000 russischer Militärs im Einsatz waren, entsandten die Russen 1917 eine Million Militärs, die an der Seite der 400.000 rumänischen Militärs kämpften. Mit der beständigen Hilfe der Russen, die nun rund 80% der Frontlinie deckten, konnte die Offensive der Armeen der Zentralmächte gestoppt werden.



    Die russische Militärpräsenz in Rumänien machte sich durch die positiven Auswirkungen spürbar. Allerdings war diese schwer zu verwalten. Sie wird sich nach dem Sieg der bolschewistischen Revolution des Jahres 1917 in eine der Hauptursachen für den Zerfall der ganzen Ostfront verwandeln. Au‎ßerdem wird diese die gefährlichste Instabilitätsquelle für Rumänien sein. Das Bild der Russen war in Rumänien sowieso negativ, schon seit dem Krieg von 1877-1878. Die Anwesenheit der russischen Truppen zwischen 1916-1918 bestätigte den Rumänen nur, was sie aus den Geschichten ihrer Vorfahren wussten.



    Constantin Moiceanu war im Jahr 1917 fünf Jahre alt. Er wurde im Jahr 2000 von dem Zentrum für Mündliche Geschichte des Rumänischen Rundfunks interviewt und erinnerte sich an das Verhalten einiger russischen Militärs, als sie sein Heimatdorf erreicht haben.



    Zu einer gewissen Zeit kamen die russischen Truppen. Die Russen hatten den Ruhm, dass sie Trinker waren, sie betranken sich und sorgten für Ärger. Meine Eltern waren wohlhabende Menschen, sie hatten einen Keller, Weinfässer, Schnapsfässer, bei uns brannte man Schnaps aus Pflaumen und Weintrester. Ich erinnere mich, dass eines Tages, nachdem man angekündigt hatte, dass die Russen kommen, meine Eltern die Fässer auf den Hof rausgebracht und umgekippt haben. Sie haben sie umgekippt, weil sie keinen Ort hatten, wo sie sie verstecken konnten. Den Schnaps auch. Als die Russen gekommen sind, suchten sie im Keller und fanden nichts, alles war leer und sie suchten weiter nach dem Geruch, denn auf dem Hof roch es nach Alkohol.“




    Das Jahr 1917 brachte aber das Desaster. Die bolschewistische Revolution weitete sich auch auf die russische Armee aus und alles drohte, alles ins Chaos zu stürzen. Ioan Odochians Vater war ein rumänischer Soldat in der österreichisch-ungarischen Armee und wegen seiner nationalistischen Überzeugungen wollte er nicht mehr für diese kämpfen. In einem Interview von 2001 erzählte Odochian die Erinnerungen seines Vaters von der Bolschewisierung der russischen Truppen.



    Als die russische Revolution kam und die Front in Galizien war, war mein Vater ein Deserteur aus der österreichisch-ungarischen Armee. Deshalb ist er geflohen. Er war auf einer Seite, die Russen auf der anderen. Er erzählte, dass an einem Morgen eine Art Versammlung stattgefunden hat. Die Armee war dort, auf einem Feld, man hat einen Tisch hingestellt, einer kletterte auf den Tisch und hielt eine Ansprache auf Russisch. Die Russen waren früher gläubig, sie hatten Gebetsbüchlein bei sich. Vorne, auf der ersten Seite, stand ein Foto des Zaren. Nach der Ansprache dieses Offiziers fassten alle das Foto und rissen es aus dem Buch heraus. Mein Vater erzählte, dass er das selber gesehen hat. Und deshalb hat er immer gesagt, dass diese Russen gottlos sind und an nichts glauben.“




    Professor Pan Vizirescu erinnerte sich 1996 an eine Geschichte mit russischen Soldaten, die in Rumänien stationiert waren und vom Bolschewismus-Fieber überwältigt wurden.



    Wir sahen Deserteure, Deserteure auf den Stra‎ßen, Trinker und Störenfriede. Das sahen wir. Wir haben uns sogar mit dem Dichter Buzdugan aus Bessarabien unterhalten. Er sprach gut russisch und sagte mir, dass er eines Abends in einer Kneipe in Nicolina, einem Revier der Stadt Iaşi, war. Dort befand sich auch eine Gruppe russischer Soldaten und er hörte sie sprechen, wie sie sich vorbereitet hätten, [den rumänischen] König Ferdinand zu töten. Sie bereiteten dort ihren Plan vor und er hat alles mitgehört, das, was sie besprochen hatten, ihren Plan, König Ferdinand zu töten, weil der Mord in ihre Seele eingedrungen war. Dann ging Buzdugan zum Herrn Nicolae Iorga und erzählte ihm alles, was er gehört hatte. Iorga ging dann weiter zum Palast und sagte dem König, was er gehört hatte. Man hat dann Ma‎ßnahmen getroffen, um den Anschlag zu verhindern. An einem anderen Ort töteten sie einen ihrer Generäle, ich denke in Bacău oder Piatra Neamţ. Man wusste, dass sie Unruhe stifteten und unsere Armee zu bolschewisieren versuchten, aber das war unmöglich. Unsere Armee war dem Lande treu.“




    Die russische Anwesenheit in Rumänien während des Ersten Weltkriegs war widersprüchlich. Diese war einerseits positiv, denn sie trug zu einem wesentlichen Militärerfolg bei, andererseits war sie negativ, denn sie gefährdete alles, was man bis zu der Zeit mit gro‎ßem Opfer erreicht hatte.

  • Bran-Moeciu – Tradition und Geschichte

    Bran-Moeciu – Tradition und Geschichte

    Bran-Moeciu ist eine bekannte touristische Region in Rumänien, die 190 km weit von Bukarest liegt. Traditionelle Speisen und Produkte sowie das Schloss Bran (Törzburg) verleihen der Region ein besonderes Flair.



    Laurenţiu Drăgan, Manager einer Pension in Bran-Moeciu, zählt ein paar Merkmale der Region auf und versucht uns zu überzeugen, nach Bran zu kommen:



    Hier gibt es eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Rumäniens: das Schloss Bran (Törzburg). Die dichten Wälder sorgen für reine Luft. Die Bewohner der Region sind gastfreundlich und bewahren die Traditionen so, dass sie die Touristen damit anlocken können. Bran-Moeciu verfügt über 8000 Unterkunftsplätze. Unsere Gäste werden mit traditionellen Speisen empfangen. Unsere Fleischprodukte und unser Schafskäse sind berühmt. In der Nähe sind zwei wunderschöne Naturparks: Bucegi und Piatra Craiului (Königsstein). Im Sommer sammeln die Bewohner Waldbeeren, im Herbst ernten sie das Obst und bereiten das Feld für den Winter vor. Im Winter können die Touristen zusammen mit uns Käse herstellen, weben oder auf Holz malen. Im Erdgeschoss unserer Pension gibt es eine Feinbäckerei. Der Käse, die Äpfel, die Nüsse werden von den Bewohnern gekauft.“




    Bran-Moeciu rühmt sich mit fünf traditionellen Produkten: dem sogenannten Burduf-Käse (ein gemahlener Schafkäse, würzig im Geschmack), dem salzigen Frischkäse, dem geräucherten Quark, dem sogenannten Telemea (Hartkäse aus Milch vom Schaf oder der Kuh) sowie mit dem Pastrami. Die Bewohner sagen, die Milch werde gleich nach dem Melken verarbeitet. Die rohe Vollmilch bewahrt all ihre Eigenschaften.



    Eine Besichtigung wert sind das Schloss Bran, das Zollhaus sowie das Dorfmuseum. Das Zollhaus erinnert an den Grenzübergang zwischen den zwei ehemaligen Fürstentümern, der Walachei und Siebenbürgen.



    Schloss Bran wurde im 14. Jh. erbaut und war in der Zwischenkriegszeit königlicher Landsitz. Heutzutage ist es Museum. Im ersten Stock können die Touristen die Wohnung der Königin Maria sehen. Von hier führt eine geheime Treppe, die in der Au‎ßenmauer errichtet wurde, direkt zum dritten Stock. Die Treppe ist hinter einem Kaminofen und einem Bücherschrank versteckt. Im dritten Stock kann man den Musiksaal und die Bibliothek bewundern. Der Balkon ist wunderschön. Vom Balkon aus kann man in den Innenhof mit gotischen Arkaden hinunterschauen. Im vierten Stock ist die Terrasse. Von hier kommt man zur Wohnung des Prinzen Nicolae. Nicolae war das vierte Kind der Königin Maria und des Königs Ferdinand. Das Spielzimmer mit dem berühmten Pokertisch lockt zahlreiche Touristen an. Im Hauptturm sind zwei Zimmer eingerichtet worden, die nach dem irischen Schriftsteller Bram Stoker benannt wurden. Hier findet man Dokumentationen in Rumänisch oder Englisch über Draculas Legende.

  • Rumänien feiert Vereininung von 1859

    Rumänien feiert Vereininung von 1859

    In Rumänien wird am 24. Januar die Gründung des modernen rumänischen Staates durch die Vereinigung der beiden Fürstentümer Walachei und Moldau gefeiert. Vor 155 Jahren wurde Alexandru Ioan Cuza zum Fürst beider rumänischen Fürstentümer gewählt. Die nachfolgenden Reformen — eine neue Verfassung, ein neues Wahlgesetz, die Säkularisierung der Klöster-Vermögen, die Einführung der Pflicht, die Grundschule zu besuchen — stellten die Grundlagen des modernen rumänischen Staates dar, der 1861 von den Gro‎ßmächten unter dem Namen Rumänien anerkannt wurde. Nach der Beseitigung des Füsten Alexandru Ioan Cuza wurde die Vereinigung der Fürstentümer durch die Thronbesteigung des Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigmaringen konsolidiert.



    Das historische Ereignis vom 24. Januar wurde in zahlreichen Ortschaften in Rumänien markiert. In Iaşi wurde wegen des tragischen Flugunglücks von Montag die traditionelle Musik-Show gestrichen. Stattdessen wurde eine militärische und eine religiöse Feier organisiert. In Timişoara, Arad und Reşiţa erinnerten die Feier nicht nur an die Vereinigung von 1859, sondern auch an die gro‎ße Vereinigung mit Siebenbürgen von 1918. Die Rumänen müssen die Bedeutung der Solidarität innerhalb der gro‎ßen Familie, die Rumänien ist, verstehen“. Das erklärte Rumäniens Staatschef in seiner Rede anlässlich des Vereinigungs-Tages der Fürstentümer. Es handele sich um ein historisches Ereignis, das seine spirituelle Kraft für uns alle, in Rumänien und in den Gemeinden im Ausland behält, fügte der Präsident hinzu.



    Auch in der Moldaurepublik, in Montreal, Mailand oder Venedig wurde der 155. Jahrestag der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer gefeiert. In Prag lädt das rumänisce Kulturinstitut zur Filmserie Die gro‎ßen Familien“ ein. Die Zuschauer können dabei mehr über wichtige Momente in der modernen Geschichte Rumäniens lernen. Es werden auch die Gründer des modernen rumänischen Staates vorgestellt: König Karl I. und König Ferdinand.

  • Tag der rumänischen Kultur

    Tag der rumänischen Kultur

    Am 15. Januar, Jahrestag des Nationaldichters Mihai Eminescu, wird in auch der Tag der rumänischen Kultur gefeiert. Mihai Eminescu lebte nur 39 Jahre, zwischen 1850 und 1889, er hinterlie‎ß aber ein wertvolles Kulturerbe. Während seiner Zeit, bezeichnete der Literaturkritiker Titu Maiorescu Eminescus Werk als Ausgangspunkt zur Entwicklung der künftigen schöpferischen Geisteskraft Rumäniens.




    Mihai Eminescu gilt in der internationalen Literatur als der letzte Vertreter der europäischen Romantik und im publizistischen Bereich als wesentlicher Förderer vom Konservatorismus und Nationalismus. Im 20. Jahrhundert wurde Eminescu zu einer äu‎ßerst populären Kulturmarke Rumäniens. 2010 erklärte die Bukarester Legislative seinen Jahrestag zum nationalen Tag der Kultur Rumäniens.




    Die Befürworter des Gesetzentwurfs erläuterten, am 15. Januar werden alle Rumänen nicht nur den Tag eines bedeutenden Schöpfers feiern, sondern auch seine wesentliche Rolle in der rumänischen Kultur und allen Kulturprojekten vom nationalen Interesse”. Die moldauischen Behörden haben anschlie‎ßend im Zeichen des gemeinsamen Sprach-und Geschichtserbes ebenfalls den 15. Januar zum Tag der moldauischen Kultur erklärt.




    Nicht nur in Rumänien, sondern auch in der moldauischen Hauptstadt Chişinău und in Brüssel wird in Mussen, Konzertsälen, Schulen diesen besonderen Tag gro‎ß gefeiert. Das rumänische Kulturinstitut im Auslad organisiert aus diesem Anlass besondere Veranstaltungen, an denen sich renommierte Persönlichkeiten der rumänischen Kultur beteiligen. Der Intendant des Bukarester Nationaltheaters Ion Caramitru bietet den Gästen des Rumänischen Kulturinstituts in Paris einen besonderen Gedichtvortrag an.




    In Berlin lädt das Rumänische Kulturinstitut zu einer Inszenierung nach dem Tagebuch des rumänischen Schriftstellers der Zwischenkriegszeit Mihail Sebastian ein. Auf dem Programm des rumänischen Kulturinstituts in Stockholm stehen am 15. Januar ein Leseabend mit der rumänischen Schriftstellerin Gabriela Melinescu und ein besonderer Auftritt der Panflötenspielerin Dana Dragomir, beide renommierte Vertreterinnnen der rumänischen Kultur, die in Schweden leben.




    Die rumänische Kultur wird an diesem besonderen Tag nicht nur in Westeuropa, sondern auch in den Nachbarländern Rumäniens gefeiert. Im rumänischen Kulturinstitut in Budapest werden am 15. Januar Werke rumänischer zeitgenössischer Maler ausgestellt und in der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurde die Foto-und Buchausstellung Regina Maria – istorie si destin, “Königin Maria — Geschichte und Schicksal“ eröffnet. Die Ausstellung wird der rumänischen Königin Maria gewidmet, Ehefrau vom König Ferdinand, unter dessen Führung alle rumänischen Fürstentümer, die sich bis zu jenem Zeitpunkt unter ausländischer Herrschaft befanden, nach dem ersten Weltkrieg sich unter einem einheitlichen Nationalstaat vereinigt haben.