Tag: Kohlendioxid

  • Brüssel: Immer umweltfreundlichere Autos in der EU

    Brüssel: Immer umweltfreundlichere Autos in der EU


    Die Europäische Union plant, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren, d. h. mit Benzin- und Dieselmotoren, ab 2035 zu verbieten. Die EU-Energieminister haben sich auf einen gemeinsamen Standpunkt geeinigt, der auf dem Treffen der Energieminister der EU-Mitgliedsstaaten verabschiedet wurde. Die neuen Vorschriften sehen vor, dass die Emissionen von Autos in den nächsten zwölf Jahren um 55 % gegenüber dem Stand von 2021 gesenkt werden müssen. Bis 2035 müssen die Emissionen von Kraftfahrzeugen auf 50 % reduziert werden. Ab diesem Zeitpunkt müssen sie vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten. Dies bedeutet, dass Verbrennungsmotoren schrittweise abgeschafft werden müssen. Diese Motoren werden erst später zugelassen, wenn sie mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden. Die Ausnahmeregelung ist auf die Lobbyarbeit Deutschlands im vergangenen Monat zurückzuführen. Diese Art von Kraftstoff wird derzeit unter Verwendung von synthetischem Kraftstoff entwickelt, der mit Emissionen verbunden ist. Die sogenannte Neutralität beruht auf der Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen zur Herstellung von Kraftstoffen durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Der Motor emittiert anschlie‎ßend die gleiche Menge Kohlendioxid, die für die Produktion aufgefangen wurde, und nicht mehr. Grüne Kraftstoffe, die nach 2035 produzierte Motoren antreiben können, schlie‎ßen Biokraftstoffe aus, da sie aus der Landwirtschaft stammen und bereits einen CO₂-Fu‎ßabdruck haben. Grüne Kraftstoffe werden einer weiteren Regulierung unterliegen. Experten fragen sich jedoch, welche Art von Energie für ihre Herstellung verwendet werden kann. Die Europäische Kommission betrachtet Atomenergie als Möglichkeit für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft. Länder wie Frankreich, Polen und Rumänien bemühen sich um die Anerkennung der Vorteile der Nutzung der Atomenergie sowohl für die Stromerzeugung als auch für die Herstellung umweltfreundlicher Brennstoffe wie Wasserstoff. Deutschland, Österreich und Spanien gehören zu den Ländern, die gegen die Kernenergie sind. Norwegen hat sich das Ziel gesetzt, die Nutzung von Autos mit Verbrennungsmotor schnell zu beenden. Es ist das Land mit dem weltweit am stärksten elektrifizierten Automarkt: Fast vier von fünf verkauften Neuwagen im Jahr 2022, also 79 %, werden elektrisch angetrieben. Die Abkehr von Verbrennungsmotoren erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Verkäufe von Dacia — einem PKW, der in Rumänien, in Pitești (Süd) von dem französischen Unternehmen Renault hergestellt wird — in Europa im vergangenen Jahr gestiegen sind. Nach Angaben des Unternehmens bestätigte Dacia seinen dritten Platz auf dem europäischen Podium bei den Verkäufen an Privatkunden mit einem Rekordwert von 7,6 %. Ford ist der zweitgrö‎ßte Automobilhersteller, der in Rumänien produziert. Der Wagen wird in Craiova (Südwesten) von Ford Otosan, einem türkischen Joint Venture, hergestellt.



  • Green Deal: ambitionierter Ökopakt für Europa

    Green Deal: ambitionierter Ökopakt für Europa

    Es geht mit anderen Worten darum, die Emissionen von Kohlendioxid und anderen toxischen Elementen auf ein Niveau zu reduzieren, bei dem sie von den Ökosystemen auf natürliche Weise absorbiert werden. Das ist keineswegs eine neue Idee, sie ist seit mehreren Jahren eine der Prioritäten in Brüssel, und im Dezember letzten Jahres hat Kommissionschefin Ursula von der Leyen im Plenum des EU-Parlaments den Europäischen Ökopakt — den sogenannten New Green Deal — ins Leben gerufen.



    Das Dokument ist ein Fahrplan, der die Nachhaltigkeit der europäischen Wirtschaft sicherstellen soll, indem Klima- und Umweltherausforderungen in Chancen in allen Politikbereichen umgewandelt werden und ein Übergang gewährleistet wird, der fair und inklusiv für alle“ ist. Der rumänischer Europaabgeordnete Siegfried Mureşan wei‎ß, worum es geht: Wir wollen, dass wir bis zum Jahr 2050 nicht mehr Kohlendioxid aussto‎ßen, als die Natur auf natürliche Weise durch die Umwelt und durch die Vegetation aufnehmen kann. Dies ist das langfristig nachhaltige Ziel: weniger Umweltverschmutzung, sauberere Städte und dabei stabile, gut bezahlte Arbeitsplätze in neuen Wirtschaftssektoren, basierend auf Forschung, Innovation und Digitalisierung“, meint Mureşan.



    Der Europäische Ökopakt, unsere Vision für ein klimaneutrales Europa bis 2050, dreht sich um die Menschen. Eine beispiellose Transformation erwartet uns, die funktionieren wird, wenn sie für uns alle fair und tragbar ist. Wir werden Menschen und Regionen unterstützen, die für diesen Wandel grö‎ßere Anstrengungen unternehmen müssen, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Der Umweltpakt geht mit einem hohen Investitionsbedarf einher, aus dem wir Investitionsmöglichkeiten machen werden“ — sagte ihrerseits Ursula von der Leyen.




    Laut der Präsidentin der Europäischen Kommission ist geplant, mindestens eine Milliarde Euro zu mobilisieren, um eine Welle grüner Investitionen auszulösen. Brüssel will, dass der Mechanismus für einen fairen Übergang ein Schlüsselinstrument ist, das auf drei Hauptfinanzierungsquellen basiert — dem Fonds für einen fairen Übergang, einem Finanzierungssystem auf InvestEU-Ebene und einem Kreditmechanismus in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank. Alle Mitgliedstaaten, Regionen und Sektoren müssen zum Übergang beitragen, aber die Intensität der Herausforderungen wird unterschiedlich ausfallen. Der Pakt wird als das ehrgeizigste Ma‎ßnahmenpaket bezeichnet, wie die rumänische Europaabgeordnete Carmen Avram erklärt:



    Der Green Deal zielt darauf ab, alle Politiken zu ändern, unter denen die Europäische Union in den letzten 70 Jahren gearbeitet hat, weil die Union ihre CO2-Emissionen bis 2030 um etwa 50% und bis 2050 um zwischen 80% bis 100% senken will. Das hei‎ßt, Europa sollte zum ersten kohlenstofffreien Kontinent werden. Diese Revolution zielt darauf ab, die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Warum muss das sein? Weil es wissenschaftlich erwiesen ist, dass wir uns schnell auf einen Punkt zubewegen, nach dem die Uhr nicht mehr zurückgedreht werden kann und die Erde unbewohnbar wird“, meint Carmen Avram.



    Der Europäische Grüne Pakt ist unsere neue Wachstumsstrategie — er wird uns helfen, Emissionen zu reduzieren und Arbeitsplätze zu schaffen“, betont Ursula von der Leyen. Zu diesem Zweck schlägt die Kommission vor, im Haushaltsrahmen 2021–2027 ein Viertel des Unionshaushalts für klimarelevante Aktivitäten zu verwenden. Und da nach Angaben der Kommission die derzeitige Politik eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um nur 60% bis 2050 ermöglichen würde, sind ambitioniertere Ma‎ßnahmen erforderlich.



    Das Europäische Parlament möchte, dass das künftige Klimaschutzgesetz in Bezug auf das EU-Emissionsreduktionsziel bis 2030 ehrgeizigere Ziele setzt, 55% bis 2030 im Vergleich zu 1990, anstatt mindestens 50%“, wie von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wird. Die EU sollte diese Ziele lange vor der UN-Klimakonferenz im November annehmen. Die Abgeordneten wollen auch ein Zwischenziel für 2040, um sicherzustellen, dass die EU auf dem richtigen Weg ist, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. In einem Schreiben, in dem mehrere EU-Staaten aufgefordert werden, den Prozess zu beschleunigen, wird begrü‎ßt, dass die Diskussionen zwischen den EU-Mitgliedstaaten über das endgültige Klimaziel für 2030 spätestens im Juni beginnen sollten, was bedeutet, dass bis dahin die Kommission ihre eigenen Empfehlungen vorlegen sollte. Rumänien ist Teil des Ökopaktes und würde zusammen mit Polen und Deutschland das meiste europäische Geld aus dem Mechanismus für einen fairen Übergang erhalten.

  • Neue EU-Richtlinie gegen Luftverschmutzung

    Neue EU-Richtlinie gegen Luftverschmutzung

    Bei der Luftverschmutzung handelt es sich sowohl um Schwefeldioxidemissionen, die die Pflanzen — unter Form von Schwefelregen — töten, als auch um Feinstaub, der Atemwegserkrankungen und Herzkrankheiten verursachen kann. Und das obwohl in den letzten Jahrzehnten die Emissionen in den meisten Ländern erheblich gesunken sind. Die externen Kosten, die auf die Luftverschmutzung zurück zu führen sind, liegen zwischen 330-940 Milliarden Euro jährlich. Ein Teil dieser Kosten sind direkt der Wirtschaft verursachte Schäden in Höhe von 15 Milliarden Euro, wegen der entfallenen Arbeitstage. Weitere 4 Milliarden Euro kostet die Krankenbehandlung, 3 Milliarden Euro stellen Ernte-Ausfälle dar und bei 1 Milliarde Euro liegen die Bauschäden. Das besagt ein Bericht der EU-Kommission.



    Man versucht jetzt, Lösungen zu finden. Die EU-Parlamentarier glauben, dass die Festlegung von viel strengeren Grenzen in den Mitgliedstaaten für die Haupt-Umweltsünder die Lösung ist. In Stra‎ßburg haben die EU-Abgeordneten darüber debattiert und anschlie‎ßend eine neue Richtlinie in diesem Bereich gebilligt. Diese setzt nationale Ziele für die Senkung der Luftverschmutzung bis 2030 fest. Die Europäische Umweltagentur erklärte, die Luftverschmutzung habe mehrere Quellen wie die Heizung, die Industrie, der Transportbereich, die Landwirtschaft oder die Energie-Produktion. Das Parlament hat aber darauf verzichtet, Methangas in die Richtlinie einzuschlie‎ßen. Laut Fachleuten sei Methangas für 18% des Treibhausgas-Effekts schuldig, auch wenn es in der Atmosphäre in kleineren Konzentration als Kohlendioxid zu finden ist. Die Reduzierung der Luftverschmutzung sei eine Priorität, denn sie stellt den wichtigsten Umweltfaktor, der in der EU Todesfälle verursacht“, erklärte im Plenum des Parlaments die Berichterstatterin Julie Girling.



    Der politische Kontext hat sich in den letzten drei Jahren dramatisch verändert. Luftqualität ist derzeit, infolge des VW-Skandals, ein wichtiges Thema in der Öffentlichkeit. Vielleicht hat es auch etwas mit dem Eingeständnis zu tun, dass wir uns in den letzten 10 Jahren eher auf CO2 konzentriert haben und die Luftqualität vernachlässigt haben“, erklärte Julie Girling:



    Seit einiger Zeit wissen wir, dass Europa etwas tun muss, um die Luft zu reinigen, und das ist ein wichtiger Schritt in dieser Hinsicht. Es ist Teil der Lösung zur Verbesserung der Gesundheit unserer Bürger. Die Luftverschmutzung ist die wichtigste Umwelt-Todesursache in der EU. Über 400 Tausend Menschen sterben frühzeitig und viele sind betroffen, brauchen Behandlung und werden eingeliefert. Die Verschmutzung belastet die Umwelt durch die Ablagerung von Säuren. Im Dezember 2013 hat die EU-Kommission die Richtlinie betreffend saubere Luft veröffentlicht und hat einige Ziele für die Reduzierung der Emissionen bis 2030 festgelegt. Ich bin der Ansicht, dass dieses Problem gemeinsam in der EU gelöst werden muss, denn die Luftverschmutzung kennt keine Grenzen. Eine bessere Regelung der Luftqualität ist nötig und gerade deswegen müssen wir sie fördern.“




    Das ist eine akute Krise im öffentlichen Gesundheitswesen. Zwischen 2020 und 2030 werden wir die Ergebnisse um 50% verbessern. Das bedeutet, dass jährlich 200 Tausend Menschen in ganz Europa ihr Leben nicht mehr frühzeitig verlieren werden, und ist von riesiger Bedeutung“, sagte noch die Berichterstatterin Julie Girling im Juni, nach der Abstimmung im Umwelt-Ausschuss. Es gibt eine bestimmte Flexibilität bei der Einhaltung der Grenzwerte, aber unter genauen Bedingungen. Sollte ein Land seine Verpflichtungen wegen eines sehr kalten Winters oder eines trockenen Sommers nicht erfüllen können, so hat das Land die Möglichkeit, einen Durschnitt seiner jährlichen Emissionen für das laufende Jahr, das vergangene und das kommende Jahr vorzulegen.



    Zugleich werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, in den Landesprogrammen zur Kontrolle der Luftverschmutzung Ma‎ßnahmen für alle relevante Wirtschaftszweige zu treffen, auch in der Landwirtschaft, in der Industrie, im internen Stra‎ßen- und Schiffstransport, aber auch im Bereich der Heizung. Ich glaube, dieses Votum ist ein Schritt in die korrekte Richtung. Es ist keine perfekte Lösung, es stellt aber einen Anfang dar, die Gesundheit unserer Bürger erheblich zu verbessern“, sagte ferner die europäische Berichterstatterin. Das Ergebnis sei eine gro‎ße Errungenschaft für die Gesundheit in der EU, sagte auch Miguel Arias Cañete, der EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie. Die getroffenen Ma‎ßnahmen öffnen zugleich den Weg für die Implementierung des überarbeiteten Protokolls von Göteborg, mit Folgen sowohl für die betroffenen Länder aber auch für die grenzüberschreitende Verschmutzung.