Tag: Kompensation

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 19.06.–24.06.2022

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 19.06.–24.06.2022





    Ukraine und Moldaurepublik erhalten EU-Beitritttskandidatenstatus



    Wie schon Tage zuvor erwartet, haben die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten der Ukraine und der Republik Moldau den Status von Beitrittskandidaten zuerkannt, und der dritte Kandidat, Georgien, wurde ermutigt, die Reformen fortzusetzen, um eines Tages denselben Status zu erhalten. Die Teilnehmer des Europäischen Rates in Brüssel begrü‎ßten, was sie als einen historischen Tag für die Union bezeichneten. Fast zwei Jahrzehnte nach der Aufnahme der baltischen Staaten öffnet sie ihre Türen für drei weitere ehemalige Sowjetrepubliken. Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis, der am Donnerstag und Freitag in Brüssel sowohl beim Treffen mit den Staats- und Regierungschefs des Westbalkans als auch an der erweiterten Tagung des Europäischen Rates zugegen war, begrü‎ßte diesen Schritt mit eindeutigen Worten:



    Ich denke, dass wir durch diesen Schritt sagen können, dass sich das Paradigma der Erweiterung der Europäischen Union geändert hat, dass die Erweiterungspolitik einen neuen Schwung erhalten hat. Ich glaube, dass die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien ihrerseits einen neuen Impuls erhalten haben, und ich bin überzeugt, dass alle sehr ernsthaft daran arbeiten werden, die Reformen, Verfahren und Projekte umzusetzen, die sicherlich noch notwendig sind, um den nächsten Schritt machen zu können.“



    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrü‎ßte seinerseits den einmaligen und historischen Moment“, den sein Land erleben durfte. Auch die moldauische Präsidentin Maia Sandu sprach von einem historischen Augenblick“ für ihr Land und ermahnte zugleich ihre Mitbürger, dass die Moldaurepublik noch einen langwierigen Weg vor sich habe, der schwierige Reformen erfordere.



    Die Ukraine hat übrigens Anfang der Woche auch den Partnerstatus innerhalb der sogenannten Drei-Meere-Initiative erhalten. Besagte Organisation ist eine überregionale wirtschaftliche und politische Kooperationsinitiative, an der sich 12 EU-Staaten aus dem Baltikum, der Adria und der Schwarzmeerregion beteiligen. Beim Gipfel der Organisation in der lettischen Hauptstadt Riga haben die Teilnehmerstaaten beschlossen, auch Drittstaaten in Mittel- und Osteuropa die Möglichkeit zu geben, sich an gemeinsamen Projekten im Rahmen einer Partnerschaft zu beteiligen. Wie der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis betonte, wird Rumänien nächstes Jahr erneut das Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative beherbergen. Dadurch werde ein Schwerpunkt in der Entscheidungsfindung in der Schwarzmeerregion angesiedelt sein, so der rumänische Staatschef.




    Treibstoffpreis: Regierung führt dreimonatigen Ausgleich an der Zapfsäule ein



    Auch in Rumänien sind die Preise für Treibstoff in letzter Zeit kontinuierlich gestiegen, was sogar zu Protesten der Autofahrer an den Tankstellen führte. Doch anders als in Deutschland will die Regierung in Bukarest keine Deckelung der Preise, sondern einen dreimonatigen Ausgleich direkt an der Zapfsäule einführen. Nach kontroversen Diskussionen in der Regierungskoalition gab Premierminister Nicolae Ciucă bekannt, dass die Treibstoffpreise subventioniert werden sollen. Konkret wird ab dem 1. Juli der Preis pro Liter Sprit drei Monate lang um umgerechnet 10 Eurocents kompensiert. Dies soll allen Verbrauchern zugute kommen, egal ob Privatpersonen oder Spediteuren, und soll auf dem Kassenbon an der Tankstelle sichtbar gekennzeichnet werden.



    Doch dieser Schritt bedeutet auch einen tiefen Griff in die Staatskasse. Dem Premierminister zufolge soll diese Ma‎ßnahme 2 Mrd. Lei (umgerechnet 400 Mio. Euro) kosten — wie das zu stemmen sei, erläutert im folgenden Premierminister Ciucă:



    Die Ma‎ßnahme liegt sowohl in der Verantwortung der Regierung als auch in jener der im Erdölgeschäft tätigen Unternehmen. Die Hälfte des für die Subvention benötigten Geldes wird aus der Staatskasse kommen und der Treibstoffpreisausgleich soll durch einen zwischen den Lieferanten und den einschlägigen Ministerien einzuführenden Mechanismus ermöglicht werden. Die Ma‎ßnahme gilt für drei Monate und der Preisausgleich wird auch deutlich auf dem Kassenbon an jeder Tankstelle angeführt werden müssen.“




    Der Koalitionspartner PSD ist mit dem Preisausgleich für Treibstoff nicht ganz zufrieden und erachtet, dass eine Preisdeckelung die bessere Lösung gewesen wäre. Wir respektieren die Entscheidung des Premierminister“, sagen die Sozialdemokraten, doch sollten die Preise weiterhin anziehen, werden wir in der Koalition erneut den Vorschlag einbringen, eine Preisdeckelung oder eine Begrenzung des Preisaufschlags einzuführen“. Die oppositionelle Union Rettet Rumänien (USR) kritisiert hingegen ganz offen die Entscheidung der Regierung und plädiert stattdessen für eine Reduzierung der Umsatzsteuer für Treibstoff von aktuell 19% auf 5%.



    Sportsensation: 17-jähriger rumänischer Schwimmer David Popovici wird zweifacher Weltmeister



    David Popovici ist der neue Weltstar des Schwimmsports. In Budapest gewann er bei der WM am Dienstag zunächst den 200-m-Freistilwettbewerb. Seine Zeit betrug 1 Minute, 43 Sekunden und 21 Hundertstel, was einen neuen Juniorenweltrekord darstellt. Der erst 17-jährige Popovici, ein Newcomer bei den Senioren-Weltmeisterschaften, holte damit den ersten Weltmeistertitel in einem olympischen Becken für die rumänischen Schwimmer. Einen Tag danach holte er auch in der 100-m-Freistilprobe erneut Gold — mit 47 Sekunden und 58 Hundertsteln wurde er somit auch in der Königsdisziplin Weltmeister. Hören wie seine Eindrücke gleich nach seinem Sieg:



    Ich hatte mich eigentlich nicht so au‎ßerordentlich darauf vorbereitet, sondern nur ganz normal trainiert. Das macht mich sehr zuversichtlich, was meine Zukunft anbelangt, ich muss allerdings auch einräumen, dass ich sicherlich körperlich sehr fit war für diesen Wettbewerb. Das hat mich selbst überrascht, und ich glaube, es ist gut zu wissen, dass ich mich selbst überbieten kann.“



    Das hat David Popovici auch nötig, denn in diesem Sommer stehen die in Rumänien ausgetragene Junioren-EM, die Europa-Meisterschaft in Rom und die Junioren-Weltmeisterschaft in der peruanischen Hauptstadt Lima an. Die rumänische Regierung hat den jungen Sportler für seine Leistung mit umgerechnet 200.000 Euro prämiert.

  • Treibstoffpreise: Regierung führt Ausgleich an der Zapfsäule ein

    Treibstoffpreise: Regierung führt Ausgleich an der Zapfsäule ein




    Auch in Rumänien sind die Preise für Treibstoff in letzter Zeit kontinuierlich gestiegen, was sogar zu Protesten der Autofahrer an den Tankstellen führte. Doch anders als in Deutschland will die Regierung in Bukarest keine Deckelung der Preise, sondern einen dreimonatigen Ausgleich direkt an der Zapfsäule einführen.



    Nach kontroversen Diskussionen in der Regierungskoalition gab Premierminister Nicolae Ciucă bekannt, dass die Treibstoffpreise subventioniert werden sollen. Konkret wird ab dem 1. Juli der Preis pro Liter Sprit drei Monate lang um umgerechnet 10 Eurocents kompensiert. Dies soll allen Verbrauchern zugute kommen, egal ob Privatpersonen oder Spediteuren, und soll auf dem Kassenbon an der Tankstelle sichtbar gekennzeichnet werden. Premierminister Nicolae Ciucă:



    Zusammen mit Experten haben wir uns auf eine Festkostenkompensation von (umgerechnet) 10 Eurocents pro Liter direkt an der Zapfsäule geeinigt. Dieser Mechanismus, der die Stabilität der Treibstoffpreise gewährleisten soll, gilt für drei Monate. Der Preisausgleich wird auch deutlich auf dem Kassenbon an jeder Tankstelle angeführt werden müssen.“




    Die Ma‎ßnahme muss allerdings noch von der Regierung genehmigt werden, die entsprechende Normativakte soll kommende Woche erlassen werden. Doch dieser Schritt bedeutet auch einen tiefen Griff in die Staatskasse. Dem Premierminister zufolge soll diese Ma‎ßnahme 2 Mrd. Lei (umgerechnet 400 Mio. Euro) kosten — die Hälfte davon kommt aus der Staatskasse, die andere Hälfte sollen die im Erdölgeschäft tätigen Unternehmen beisteuern. Der Preisausgleich gilt ab 1. Juli für die nächsten drei Monate, danach behalte sich die Exekutive das Recht vor, weitere Ma‎ßnahmen in Erwägung zu ziehen. Auch habe die rumänische Regierung mit der Verordnung gegen spekulative Effekte ein nützliches Instrument an der Hand, um die Verbraucher gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu schützen, so der Premierminister.



    Der Koalitionspartner PSD ist mit dem Preisausgleich für Treibstoff nicht ganz zufrieden und erachtet, dass eine Preisdeckelung die bessere Lösung gewesen wäre. Wir respektieren die Entscheidung des Premierminister“, sagen die Sozialdemokraten, doch sollten die Preise weiterhin anziehen, werden wir in der Koalition erneut den Vorschlag einbringen, eine Preisdeckelung oder eine Begrenzung des Preisaufschlags einzuführen“.



    Die oppositionelle Union Rettet Rumänien (USR) kritisiert hingegen ganz offen die Entscheidung der Regierung und plädiert stattdessen für eine Reduzierung der Umsatzsteuer für Treibstoff von aktuell 19% auf 5%.



    Staatspräsident Klaus Johannis hat sich auch zum Thema geäu‎ßert und — wenig überraschend — der Regierung unter die Arme gegriffen. Eine Reduzierung der Verbrauchssteuer bzw. eine Preisdeckelung sei nicht ohne weiteres möglich, und Premierminister Nicolae Ciucă habe ihm versichert, dass der beschlossene Preisausgleich um 10 Eurocents pro Liter an der Zapfsäule von der Staatskasse durchaus tragbar sei. Die Reduzierung der Abgaben scheine zwar eine beliebte und von Regierungen immer wieder in Anspruch genommene Ma‎ßnahme zu sein, sie sei jedoch in Wirklichkeit aufgrund der europäischen Gesetzgebung nicht möglich, so der rumänische Staatschef Klaus Johannis.

  • Rumänien hat ein strategisches Projekt für Impfung gegen Grippe

    Rumänien hat ein strategisches Projekt für Impfung gegen Grippe

    In Bukarest wurde ein Projekt zur Ausarbeitung einer Impfstrategie im Wert von 21 Millionen Lei (über 4,4 Millionen Euro) genehmigt. Die Ankündigung machte Gesundheitsministerin Sorina Pintea. Mit Hilfe dieses Geldes werden 21 Landkreise zu Pilotzentren und werden mit mit Kühlanlagen ausgestattet, und das Personal der Gesundheitsämter wird geschult, um die Impfung wirksam zu fördern. Dazu die Gesundheitministerin Sorina Pintea:



    Ich kenne die mit Haushaltsfinanzierung eingeleiteten Strategien sehr gut, d.h. wenn wir mit der Umsetzung dieser Strategie beginnen, mussen wir sehr gut wissen, was wir zu tun haben. Wir haben die Strategie für Hepatitis gestartet, wir werden die nationale Strategie für den nationalen Plan gegen Krebs starten. Die nationale Strategie für die Impfung wird nach Abschluss der Durchführung dieses Projekts eingeleitet.



    Die Gesundheitsministerin hat auch angekündigt, dass 1,5 Millionen Dosen Grippeimpfstoff gekauft wurden, 200.000 mehr als im Vorjahr. Diese Impfstoffdosen werden vor allem für Menschen mit hohem Krankheitsrisiko verwendet, nämlich für chronisch Kranke, ältere Menschen, Kinder und Schwangere. Die Impfkampagne gegen Grippe begann mit der Impfung des medizinischen Personals; zu diesem Zweck sind bereits die ersten 50.000 Dosen Impfstoff im ganzen Land eingetroffen. Der Präsident der Rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Alexandru Rafila, erklärte für Radio Rumänien, die einzige Methode zur Vorbeugung der Grippeerkrankung sei die Impfung. Alexandru Rafila:



    Die Grippeimpfung ist der einzige Weg, um die Grippe wirklich vorzubeugen. Aus diesem Grund ist die Impfung weltweit verbreitet und sollte auch in unserem Land weit eingesetzt werden. Ohne eine ausreichende Impfstoffversorgung und Impfung werden Grippeviren leichter übertragen. Dies kann auch zu Grippeepidemien führen, wie beispielsweise im vergangenen Jahr. 2018 sind in Rumänien 200 Menschen infolge von Grippeerkrankungen gestorben.



    Alexandru Rafila hat auch ein Projekt zur Kompensation des Grippeimpfstoffs für Kinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren vorgeschlagen. In einer Gesundheitsdebatte forderten die Experten, dass die rumänische Gesetzgebung so geändert wird, dass die Impfstoffe vom Staat bezahlt werden, wie es in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Dazu der Präsident der Nationalen Krankenkasse, Vasile Ciurchea:



    Die nationale Krankenkasse und ich persönlich unterstützen die Prävention im Allgemeinen und die Impfung im Besonderen. Im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass ein großer Prozentsatz der geimpften Bevölkerung nicht mehr an Grippe erkrankt ist, aber bis zum Kompensieren der Impfstoffe muss die Gesetzgebung leicht geändert werden. Laut Statistik betreffen die Grippeerkrankungen weltweit jährlich 5% und 10% der Erwachsenen und bis zu 30% der Kinder und verursachen jedes Jahr rund 650.000 Todesfälle.