Tag: Komposition

  • Rumänisch-italienische Choreographin zählt auf emotionale Tiefe nach der Pandemie

    Rumänisch-italienische Choreographin zählt auf emotionale Tiefe nach der Pandemie

    Valentina de Piante-Niculae ist Choreographin und lebt in Rumänien seit mehr als 20 Jahren. In ihrer Heimatstadt Udine hat unsere Gesprächspartnerin klassische Philologie sowie klassischen und zeitgenössischen Tanz studiert. 1998 hat sie sich für Rumänien entschieden. In Bukarest hat sie die Nationale Hochschule für Kino und Theater (UNATC) I.L. Caragiale“ absolviert, wo sie derzeit unterrichtet. Valentina de Piante Niculae ist Künstlerin und Forscherin, sie unterstützt unabhängige Tanzprojekte und ist die erste Expertin in Rumänien, die die körperorientierte Feldenkrais-Methode in ihrer Pädagogik anwendet. Einige ihrer Projekte hat die Choreographin den Kindern mit kognitiver und Sehbehinderung gewidmet. Die dreifache Mutter erzählt wie sie in Isolation die Arbeit mit der Mutterrolle verbindet.



    Ich bin sehr froh, dass ich meine Gedanken mit Ihnen teilen darf. Ich nutze vor allem die Bewegung als wichtiges Wahrnehmungsmittel, weil ich an der Hochschule für Theater und Film in Bukarest Komposition und Tanztechnik unterrichte, und der Tanz erlaubt mir, meine Stimmung und meine Gedanken durch Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Die Zukunft kann man weder kontrollieren noch vorhersagen, was wir aber tun können, ist, kreative Lösungen für jede Situation zu finden. Was die Familie angeht, glaube ich, dass man sich ohne Disziplin nicht organisieren kann. Meistens machen wir uns abends den Plan für den nächsten Tag und ich glaube, dass sich auch unser Zeitmanagement unter den aktuellen Umständen geändert hat. Jetzt müssen wir nicht mehr ständig aktiv sein, den ganzen Tag hin und her laufen, um in verschiedenen Kontexten präsent zu sein. Meine Mutterrolle musste ich natürlich auch vorher erfüllen, ich mache also nichts Neues, es handelt sich bei mir eher um eine Umorganisierung der Aufgaben, die ich als Umorganisierung der Gedanken betrachten möchte. Ich mache alles, einschlie‎ßlich der Hausarbeit, sehr gerne.“




    Nach Italien zu reisen, war in dieser Zeit unmöglich, und Valentina de Piante konnte einen Teil ihrer Familie, die in Italien lebt, auch nicht zu Ostern besuchen:



    Die Familienfeier zu Ostern war leider unmöglich. Dieses Fest trägt für meine Familie eine besondere Bedeutung. Für mich stellt es vor allem die Wiedergeburt des Menschen dar, aber dieses Jahr mussten wir eine Umorganisierung des Alltags erleben. Mal sehen, was in den kommenden Monaten passiert. Meine Familie in Italien ist sehr gro‎ß, und dort habe ich auch viele Freunde. Der Tod gehörte leider zum Alltag in meinem Heimatland. Ich bete für mein Land und für mein Volk, dass es diese gro‎ße Herausforderung bewältigen kann. Das italienische Gesundheitssystem ist hoffnungslos überfordert. Diese Pandemie wird ohne Zweifel die Gesellschaft verändern.“




    Die Kreativität spielt in Zeiten der Krise eine grö‎ßere Rolle als zuvor und Künstler gehen auch mit schmerzhaften Themen wie Krankheit und Tod um. Für welche Themen wird sich die Choreographin Valentina de Piante-Niculae nach dieser Erfahrung entscheiden?



    Dass wir unser Leben und das Leben der anderen schätzen müssen, dass die Familie sehr wertvoll ist. Es gibt so viele Themen, die einen neuen Suchmotor darstellen können, so zum Beispiel die soziale Interaktion, ohne zu viel zu sagen, denn unser Körper sagt mehr als tausend Worte. Ich freue mich darauf, meine Gedanken und Gefühle in der Isolation durch Tanz zum Ausdruck zu bringen. Ein weiteres Thema wären die negativen Emotionen, die wir meistens ignorieren, selbst wenn sie auch ein starkes Gefühl darstellen. Ich bin mir der vielfältigen Nuancen und der emotionalen Tiefe des Menschen bewusst und ich wei‎ß, dass wir, je mehr wir unsere Emotionen wahrnehmen, desto besser verstehen, was die anderen fühlen, weil wir die jeweiligen Stimmungen bei uns erkennen. Der Mensch sollte meiner Meinung nach in jeder Situation im vollen Bewusstsein da sein und fühlen, dass er selber über sein Leben entscheiden kann. Wir können uns entscheiden, auch unter den aktuellen Umständen glücklich zu sein und dieses Gefühl mit den anderen zu teilen.“

  • Internationaler Musikwettbewerb “George Enescu” hat begonnen

    Internationaler Musikwettbewerb “George Enescu” hat begonnen

    Der diesjährige Internationale Musikwettbewerb George Enescu wurde am Samstag am Bukarester Athenäum mit einem Galakonzert der Violinistin Anna Tifu, des Cellisten Valentin Răduţiu und des Pianisten Mihai Ritivoiu eröffnet. Die drei Gewinner vorheriger Festivalauflagen sind auf der Bühne des Bukarester Athenäums zusammen mit dem Philarmonischen Staatsorchester George Enescu, unter der Leitung von Horia Andreescu aufgetreten. Innerhalb der nächsten drei Wochen, laden die Organisatoren zu 19 Konzerten, gehalten von rund 200 jungen Künstlern aus 38 Ländern, die Stücke des rumänischen Komponisten George Enescu interpretieren werden. Das diesjährige Musikereignis startet mit einem neuen Konzept: der Wettbewerb bringt junge Musiktalente und berühmte Musiker auf dieselbe Bühne.



    Die letzteren sind Jurymitglieder oder Gewinner vorheriger Festivalauflagen, die bereits eine internationale Karriere hinter sich haben.Der Geschäftsführer des Festivals Mihai Constantinescu kommt zu Wort mit Einzelheiten: “Außer der bekannten Wettbewerbsphasen, gibt es dieses Jahr sechs Konzerte, gehalten von drei Gewinnern der letzten Festivalauflage sowie das Galakonzert, das drei rumänische Gewinner des Wettbewerbs George Enescu zusammenbringt. Dabei präsentieren wir auch das musikalische Werk, das 2014 den Internationalen Kompositionswettbewerb gewonnen hat. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Radio Rumänien sowie der öffentlich-rechtliche Fernseher TVR strahlen, wie jedes Jahr, die Konzerte aus. Dieses Jahr sind zum ersten Mal Live-Übertragungen auch im Ausland anzusehen. Der diesjähige Wettbewerb steht unter dem Motto Lebe deinen Traum!. Die Organisatoren ermutigen die Nachwuchsmusiker, für ihre Träume zu kämpfen und beim Bukarester Wettbewerb ihr Bestes zu geben. Zum ersten Mal stellen die Organisatoren dieses Jahr dem Publikum eine App zur Verfügung, mit der die Liebhaber klassicher Musik ebenfalls den Traum ihres Lebens auf der Webseite des Wettbewerbs erzählen können.



    Der Internationale Wettbewerb George Enescu hat sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Motor zur Förderung junger Talente der klassischen Musik entwickelt. Das Kulturministerium ist ein traditionsreicher Partner der Festspiele. Der Wettbewerb wird in vier Abteilungen geteilt: Violine, Cello, Klavier und Komposition. Die Gesamtpreise beziffern sich auf 115.000 Euro. Die Veranstaltung findet jedes zweite Jahr statt, der Wettbewerb und das Festival werden abwechselnd organisiert. Ebenfalls im Zweijahresrhythmus findet in Bukarest das einzige Festival der Rundfunkorchester in Europa statt. RadiRo wird vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk organisiert. Das diesjährige Musikereignis bringt zwischen dem 24. September und dem 1. Oktober sechs berühmte Orchester aus Europa und Asien sowie weltweit bekannte Solisten und Dirigenten auf die Bühne des Konzertsaals des Rumänischen Rundfunks in Bukarest.