Tag: Koordinierung

  • EU-Zentrum für Cybersicherheit wird Hauptsitz in Rumänien haben

    EU-Zentrum für Cybersicherheit wird Hauptsitz in Rumänien haben

    Rumänien gehört zu den Ländern mit der höchsten Internetgeschwindigkeit, und Bukarest hat im Laufe der Zeit seine Erfahrung und Kompetenz im digitalen Bereich unter Beweis gestellt. Das rumänische Humankapital im IT-Bereich ist als eines der besten in Europa anerkannt. Diese sind nur einige der Gründe, warum Anfang Dezember letzten Jahres Bukarest den Wettbewerb um den Sitz des zukünftigen Kompetenzzentrums EU-Cyber-Sicherheit gewann. Die Einrichtung, die der Entwicklung von Hochtechnologie und Innovation dienen soll, ist die erste europäische Agentur, die Bukarest für ihren Sitz auswählt. In den nächsten sechs Monaten wird jedes der EU-Länder nationale Cybersicherheitszentren einrichten, die von Bukarest aus koordiniert werden sollen.



    Das künftige Zentrum soll Projekte in diesem Bereich in Milliardenhöhe durchführen, wobei die Finanzierung ausschlie‎ßlich europäisch ist und die Beträge für die gesamte Europäische Union bestimmt sind. Es sind erhebliche finanzielle Mittel vorgesehen, die über dieses Zentrum verwaltet werden sollen, Mittel, die hauptsächlich aus den gemeinschaftlichen Forschungsprogrammen Digital Europe“ und Horizon Europe“ stammen werden. Das Zentrum wird ein Schnittpunkt für Innovation, Forschung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Cybersicherheit für die EU-Staaten sein, sagte für die rumänische Nachrichtenagentur Agerpres Dan Cîmpean, Generaldirektor des Nationalen Zentrums für die Reaktion auf Cybersicherheitsangriffe (CERT-RO). Was die Stärken von Bukarest betrifft, so gibt es viele, sagt Dan Cîmpean. Rumänien hat viel in den IT-Bereich investiert und viele Ergebnisse in der Cybersicherheit erzielt. Dan Cîmpean:



    Zunächst einmal ist es ein sehr wichtiges Signal, dass der Bereich der Cybersicherheit eine Priorität für Rumänien ist. Und ich könnte auch sagen, es ist eine Bestätigung für das Potenzial, das unsere Spezialisten in diesem Bereich haben. Eine europäische Agentur dieser Art, in diesem Bereich, würde niemals, stellen Sie sich vor, in einem Land gegründet werden, das kein Potenzial hat, also in einem Land, in dem es keine Spezialisten gibt, in dem es keine sehr dynamische Cybersicherheit gibt.“



    Die Mitarbeiter des zukünftigen Zentrums werden aus ganz Europa kommen, aber die Arbeitsplätze hier werden eine Chance auch für Spezialisten aus Rumänien darstellen. Es wird geschätzt, dass es in der Anfangsphase etwa 30 Stellen geben wird, und dann wird sich die Zahl allmählich auf etwa 80 Mitarbeiter erhöhen. In einem Interview mit Radio Rumänien sprach die rumänische Botschafterin bei der Europäischen Union, Luminiţa Odobescu, über die Rolle des neuen Zentrums und was es für Rumänien bedeutet, diese Einrichtung zu leiten:



    Dieses Zentrum ist in erster Linie dazu gedacht, die Stärkung der Cybersicherheit auf europäischer Ebene zu unterstützen. Wenn wir uns in letzter Zeit alle Vorschläge der Europäischen Kommission zum digitalen Markt anschauen, um diese strategische Komponente — die digitale Komponente der Europäischen Union — zu stärken, dann sehen wir, dass die Cybersicherheit einen extrem wichtigen Platz einnimmt. Und dieses Zentrum soll in der Tat die nationalen Netzwerke, die nationalen Zentren im Bereich des Cyberschutzes koordinieren. Das Zentrum wird zusammen mit diesen Strukturen dazu beitragen, den digitalen Binnenmarkt auf europäischer Ebene zu sichern, beim Schutz des elektronischen Handels und der intelligenten Mobilität mitzuwirken und die Autonomie der Europäischen Union im Bereich der Cybersicherheit zu erhöhen. Es ist aktuell extrem wichtig und es hat eine langfristige Entwicklungskomponente. Durch dieses Zentrum und seine Koordinierungsaktivität wird Rumänien praktisch nicht nur auf die europäische Landkarte gesetzt, sondern, ich würde auch sagen, es wird allmählich beginnen, auf globaler Ebene eine wichtige Rolle in diesem Bereich zu spielen.“



    Laut dem Au‎ßenministeriums in Bukarest dürfte das Kompetenzzentrum für Cybersicherheit die EU in der Schaffung eines europäischen Cybersicherheitsökosystems einen Schritt nach vorne bringen. Das Zentrum soll zudem das Hauptinstrument der EU für die Bündelung von Investitionen in Forschung, Technologie und industrieller Entwicklung im Bereich der Cybersicherheit sein und gleichzeitig die Koordination zwischen den nationalen Cybersicherheitszentren in den Mitgliedstaaten sicherstellen.



    Der Vorschlag für eine Verordnung zur Einrichtung des EU-Cyberzentrums war 2018 von der Europäischen Kommission auf den Weg gebracht worden und wurde auch während der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft diskutiert. Für die Einrichtung des Zentrums wurde ein offener Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich sieben Länder beteiligt hatten.

  • Weitere Frosttemperaturen in Rumänien erwartet

    Weitere Frosttemperaturen in Rumänien erwartet

    Die heftigen Scheefälle und Schneeverwehungen der letzten Tage haben weite Teile Rumäniens, insbesondere im Süden und Südosten des Landes lahmgelegt. Spezielle Einsatzkräfte sind weiterhin bemüht, in Dutzende von der Au‎ßenwelt insolierte Dörfer mit Spezialeinrichtungen vorzudringen. Der Schnee hat den Verkehr insbesondere auf Landesstra‎ßen stark behindert, während die Züge unter Winterbedingungen mit Höchstgeschwindigkeitsbeschränkungen fahren. Ministerpräsident Victor Ponta kündigte infolgedessen an, die derzeitigen Prioritäten der Behörden seien die Schneeräumung auf öffentlichen Stra‎ßen und Notvorräte wieder anzulegen.



    Premierminister Ponta forderte von den Lokalbehörden, auch für die kommende Zeit einsatzbereit zu bleiben, selbst wenn die heftigen Scheefälle und der starke Wind aufgehört haben. Im allgemeinen kann man von einem wirksamen Einsatz der Lokalbehörden sprechen. Es gab dennoch auch Situationen, wo die Operation unzulänglich lief. Ministerpräsident Victor Ponta sagt den Verunglückten weiterhin Hilfe zu und ist entschlossen, den Verantwortungsträgern, die nicht unverzüglich reagiert haben, ihres Amtes zu entheben: Ich bin mit der Koordinierung der Operationen seitens der Lokalbehörden in Constanţa und Brăila nicht zufrieden. Nach einer genauen Analyse werden wir die erforderlichen Ma‎ßnahmen treffen.“



    Die Schulen blieben auch am Freitag in Bukarest und weiteren 14 Landkreisen, die vom Unwetter betroffen wurden, geschlossen. Nach massiven Schneefällen und heftigen Schneeverwehungen wird Rumänien derzeit mit frostigem Wetter konfrontiert. Der Wetterdienst sagt kurzfristig Temperaturen vorher, die bis auf –17 Grad sinken sollen. Langfristig sind die Wetterexperten auch nicht optimistisch. Ab 4. Februar werden in Rumänien drei oder vier Tage mit Temperaturen von –20 Grad erwartet. Der Schnee und die Kältewelle verursachen nicht nur Probleme und Ärger. Sportbegeisterte genie‎ßen nach mehr als zwei Monaten ohne Schee Skifahren und Snowboardtouren und die Skibahnen in Rumänien sind auch dieses Jahr sehr beliebt.



    Im mittelrumänischen Poiana Braşov liegt die Schneehöhe zwischen 50 und 70 Zentimetern und die Skilifte sind betriebsfähig. Seit drei Tagen funktionieren auch die Schneeanlagen, um Schneereserven zu erzeugen, die die Verlängerung der Wintersport-Saison ermöglichen, da diese wegen bislag unzureichender Schneemenge später angefangen hat. Offiziellen Angaben zufolge kann man derzeit in Rumänien insgesamt auf rund 140 Kilometern Skibahn fahren.

  • Regierung stellt Vertrauensfrage für Dezentralisierungsgesetz im Parlament

    Regierung stellt Vertrauensfrage für Dezentralisierungsgesetz im Parlament

    Es ist das zweite Mal wenn das Kabinett Ponta die Verabschiedung eines Gesetzes mit einer Vertrauensfrage im Parlament verbindet. Dasselbe Verfahren leitete die regierende sozialliberale Union Monat April im Fall der Gesetzesvorlage zur Rückerstattung des während Kommunismus enteigneten Eigentums ein.




    Die Dezentralisierung betrifft hauptsächlich sieben Bereiche: Landwirtschaft, Bildung, Kultur, Gesundheitswesen, Umwelt, Tourismus sowie den Bereich Jugend und Sport. Laut dem Gesetzentwurf sollen die Institutionen die derzeit von Zentralmacht koordiniert oder finanziert werden unter direkte Koordinierung oder Finanzierung von Lokalbehörden gebracht werden. Vizepremierminister Liviu Dragnea fügte hinzu, den Angestellten besagter Institutionen sollen ferner dieselben Gehaltsbedingungen gewährt werden: Wer früher in Institutionen arbeitete, die verschiedenen Ministerien untergeordnet wurden, werden von nun an in dezentralisierten und in von Lokalbehörden koordinierten Institutionen arbeiten und dieselben Rechte genie‎ßen”.




    Die Polizei, die Agenturen für soziale Dienstleistungen und die Häfen bleiben ferner der Zentralmacht untergeordnet. Die Immobilien, insbesondere Grundstücke und Bauten werden hingegen von Dezentralisierungsgesetz betroffen. Lokalbehörden wie Kreisräte sollen des Weiteren den Organisierungsplan in Institutionen beschlie‎ßen, die von nun an unter ihrer Koordinierung stehen.




    Die Demokrat-Liberalen aus der Opposition kündigten bereits an, sie werden den Gesetzentwurf beim Verfassungsgerichtshof anfechten. Sie werfen der regierenden sozialliberalen Union vor, sie habe das Verfahren, die Vertrauensfrage für das besagte Gesetz im Parlament zu stellen, nicht gesetzmä‎ßig angefangen. Der demokrat-liberale Abgeordnete Mircea Toader: Wir haben uns für einen längeren Termin ausgesprochen, damit alle Änderungsanträge eingetragen werden können. Das Verfahren, die Vertrauensfrage zu stellen hat zudem das erforderliche Quorum nicht erreicht.”




    Der Vorsitzende des sich ebenfalls in Opposition befindlichen Demokratischen Ungarnverbands Kelemen Hunor befürwortet hingehen die Dezentralisierung: In den letzten 23 Jahren haben wir uns für die Dezentralisierung geäu‎ßert, das Subsidiaritätsprinzip muss umgesetzt werden. Die Beschlü‎ße müssen von Lokalbehörden gefasst werden.” Kelemen Hunor gab dennoch bekannt, der demokratische Ungarnverband habe vor, einige Änderungsanträge zum besagten Gesetzentwurf zu stellen.