Tag: Krebs

  • Prävention statt Behandlung: Immunotherapien immer häufiger empfohlen

    Prävention statt Behandlung: Immunotherapien immer häufiger empfohlen

    Ein gesunder Lebensstil mit guter Ernährung, Bewegung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist für ein gutes Immunsystem unerlässlich, sagen Experten. Sie weisen darauf hin, dass Menschen mit einem starken Immunsystem seltener krank werden, schneller heilen und leichter mit Stress umgehen können. Auf der anderen Seite des Spektrums schafft ein schwaches Immunsystem viele Probleme für den Körper, der sich selbst verteidigen muss, auch im Krankheitsfall. Maria Marcvart, Ärztin für Innere Medizin und Ozontherapie, sprach mit Radio Rumänien über all dies und betonte, wie wichtig eine gute Immunität als Präventivmaßnahme ist. In den letzten Jahren sei sehr deutlich nachgewiesen worden, dass ein Vitamin-D-Mangel zu einer verminderten Immunität führt, sagt die Ärztin Maria Marcvart.

    Was können wir tun? Nehmen wir das heilige Vitamin D und Vitamin C. Die liegen mir sehr am Herzen, denn ich nehme sie selbst ein und gebe sie an Patienten weiter. Natürlich ist es ideal, Vitamin D zu dosieren. Der allgemeine Trend, auch in Italien, wenn Sie sich das vorstellen können, in den ländlichen Gebieten, ist, dass die Menschen einen Vitamin-D-Mangel haben. Und es hat sich in den letzten Jahren sehr deutlich gezeigt, dass Vitamin-D-Mangel zu einer verminderten Immunität führt. Eine mangelhafte Immunität, was bedeutet, dass wir weder gegen Erkältungen oder schwere Infektionskrankheiten, noch gegen Krebs geschützt sind. Und Krebs ist eine Krankheit, bei der sich der Körper selbst verteidigen muss. Wir produzieren von den ersten Lebenstagen an Krebszellen, jede Sekunde, jede Minute wird eine atypische Zelle geboren. Wenn unsere Lymphozyten, die die Eliteschützen sind, in Ordnung sind, sie auch zahlreich genug und bewaffnet genug sind, dann ist alles gut, wenn nicht, dann nicht.

    Wie kann man sich um diese „Scharfschützen“, die Lymphozyten, kümmern? Die Diät wäre das Beste, was man tun kann, sagt die Ärztin Maria Marcvart.

    Eine gesunde Ernährung bedeutet hochwertiges Eiweiß, mehr Kohlenhydrate aus Obst, mehr Kohlenhydrate, d. h. so komplex wie möglich. Und natürlich alles, was wir von Obst und Gemüse bekommen. Vergessen wir nicht, dass wir mindestens einen Salat pro Tag oder mindestens einen Obstsnack pro Tag essen sollten. Milchprodukte würde ich ein wenig weiter hinten in der Warteschlange anordnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die einzige Spezies sind, die als Erwachsene Käse und Milchprodukte isst. Übertreiben Sie es also hin und wieder nicht. Essen Sie Käse nicht zu jeder Mahlzeit, sondern ein- bis zweimal in der Woche. 

    Wir müssen verstehen, dass sie uns leider in einem Zustand der chronischen Entzündung halten, der sich in unserer belasteten Zunge zeigt, in unseren Schleimhäuten, die sehr leicht auf Viren reagieren. Wussten Sie, dass Fettleibigkeit auch mit einem allgemeinen Entzündungszustand in Verbindung gebracht wird? Depressionen hängen mit einem allgemeinen Entzündungszustand zusammen. Es gibt noch viel mehr, Entzündung bedeutet heutzutage viel mehr als nur, dass ich mir die Hand angeschlagen habe und sie geschwollen, rot und schmerzhaft ist.

    Auch die Flüssigkeitszufuhr spielt eine wichtige Rolle, und als Behandlungsform empfiehlt die Ärztin Maria Marcvart die Ozontherapie. Diese kann in verschiedenen Formen verabreicht werden und bringt Ozon in den Körper ein, wodurch der Sauerstoffgehalt im Gewebe erhöht wird. Ozon wirkt entweder direkt, vor allem bei Viren, Bakterien, Parasiten oder durch eine sehr gute Sauerstoffanreicherung von erkranktem Gewebe, oder indirekt, indem es den Körper anregt, seine eigenen Abwehr- und Reparaturmechanismen bei verschiedenen Krankheiten in Gang zu setzen, erklärt Maria Marcvart.

    Es gibt viele, viele Krankheiten, bei denen die Ozontherapie nützlich ist, weil sie tatsächlich einige Möglichkeiten hat, auf bestimmte Symptome einzuwirken. Zum Beispiel ist es ein gutes Mittel gegen Entzündungen. Entzündungen, die wir haben, von Knieschmerzen, Schulterschmerzen, Rückenschmerzen bis zum Reizdarm, sind auch eine Art von Entzündung. Ozon ist auch ein gutes Entgiftungsmittel, ein gutes Antioxidans. Diabetes ist zum Beispiel eine Krankheit mit viel oxidativem Stress, bei der die pro-oxidativen Produkte nicht im Gleichgewicht mit unseren natürlichen Antioxidantien sind. Hier zwingt Ozon den Körper, seine eigenen Kämpfe zu führen. Es ist sehr gut in Fällen, in denen ein bestimmtes Gewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Diese Mikrozirkulationskrankheiten lassen sich durch nichts anderes beheben, aber hier kommt die Ozontherapie ins Spiel: Sie gleicht die Immunität aus. Es ist ein Immunmodulator, ein Immunstimulator.

    Die Ozontherapie kann mit sehr guten Ergebnissen eingesetzt werden, von einfachen Virosen bis zu Diabetes mit Komplikationen, von Arthrose, Spondylose bis zu Neuralgien und Neuropathie oder als ergänzende Behandlung bei onkologischen Erkrankungen, sagt die Ärztin Maria Marcvart.

  • Nachrichten 04.02.2023

    Nachrichten 04.02.2023


    – Der rumänische Regierungschef Nicolae Ciucă hält sich am Samstag und Sonntag zu einem Arbeitsbesuch in Ägypten auf. Heute wird der Premierminister ein Vieraugengespräch mit seinem ägyptischen Amtskollegen führen, bevor beide offiziellen Delegationen sich zu einer Plenarsitzung treffen werden. Ciucă wird heute auch mit Vertretern der rumänischen Gemeinschaft in Ägypten und mit ägyptischen Bürgern, die in Rumänien studiert haben, zusammenkomme. Für Sonntag sind Gespräche des rumänischen Premierministers mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi und ein Treffen mit dem Minister für Erdöl und Bodenschätze, Tarek El Molla, geplant, bei denen Energieprojekte vorgestellt werden sollen. Die beiden Ministerpräsidenten werden auch an dem ägyptisch-rumänischen Wirtschaftsforum teilnehmen und eine Reihe von bilateralen Absichtserklärungen unterzeichnen.




    – Die Ukraine erhält Raketen, die in der Lage sind, Ziele in einer Entfernung von etwa 150 Kilometern zu treffen, was bedeutet, dass sie in der Lage sein wird, Ziele der russischen Streitkräfte in fast dem gesamten besetzten Gebiet anzugreifen. Die neuen Waffen sind Teil eines Ausrüstungspakets, das die USA am Freitag angekündigt haben. Die GLSDB-Raketen können von bereits im ukrainischen Militärbestand befindlichen Plattformen abgeschossen werden. Das neue Paket wurde anlässlich des Ukraine-EU-Gipfels in Kiew angekündigt, bei dem zwei wichtige Themen im Mittelpunkt standen: die Unterstützung der Ukraine angesichts der russischen Aggression und die Aussichten des Landes auf eine europäische Integration. Laut einem Bericht des Korrespondenten von Radio Rumänien in der Ukraine forderte der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj die EU auf, dafür zu sorgen, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen dazu dienen, Moskau am Wiederaufbau seiner militärischen Kapazitäten zu hindern. Er bekräftigte seine Absicht, die Verhandlungen über eine mögliche EU-Mitgliedschaft seines Landes noch in diesem Jahr zu beginnen. Die Ukraine kommt im Hinblick auf die Mitgliedschaft in der EU voran, auch wenn noch weitere Reformen notwendig sind, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen.



    – Die G-7-Länder und Australien haben unter anderem beschlossen, den Preis für russische Erdölprodukte, die auf dem Seeweg transportiert werden, zu begrenzen, um die Möglichkeiten Russlands einzuschränken, Einnahmen zur Finanzierung seines Krieges zu erzielen und eine Verknappung zu vermeiden. Die Europäische Union hat am Samstag Preisobergrenzen für teurere Produkte wie Rohöl und für weniger raffinierte Produkte wie Erdöl in Höhe von 100 $ und 45 $ pro Barrel festgelegt. Diese Produkte unterliegen ab Sonntag einem europäischen Embargo. Die EU und die G7 haben bereits eine Höchstpreisgrenze für auf dem Seeweg transportiertes Rohöl eingeführt.




    – Die rumänische Botschaft in Ljubljana ist in ständigem Kontakt mit den rumänischen Staatsangehörigen, die am Freitag auf einer slowenischen Autobahn in einen Busunfall verwickelt waren. Durch den Unfall verloren drei Rumänen ihr Leben, vier weitere wurden verletzt. Einer der Verletzten wurde bereits aus dem Krankenhaus entlassen, andere müssen noch medizinisch versorgt werden. Insgesamt waren 29 Rumänen an Bord des Reisebusses, der nach Italien fuhr. 22 von ihnen wurden in Slowenien untergebracht, bis sie von einem anderen Bus des Transportunternehmens abgeholt wurden, um ihre Reise fortzusetzen. Inzwischen haben die slowenischen Behörden eine Untersuchung eingeleitet. Laut den ersten Informationen schlief der Fahrer am Steuer ein und verlor dadurch die Kontrolle über den Bus, der sich daraufhin überschlug.




    – Am Weltkrebstag heute Abend werden Hunderte von wichtigen Orten in Rumänien in orangefarbenem Licht erstrahlen. Krebs ist weltweit die zweithäufigste Todesursache bei Erwachsenen und die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen. Jährlich sterben mehr Menschen an Krebs als an HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Jedes Jahr werden weltweit etwa 300.000 neue Fälle von Kindern im Alter von 0–19 Jahren diagnostiziert. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sich die Zahl der Krebsfälle bis zum Jahr 2035 weltweit verdoppeln könnte und etwa 40 % der Weltbevölkerung einmal in ihrem Leben mit der Krankheit konfrontiert sein wird. Durch Vorbeugung, Krebsfrüherkennung und Behandlung könnten jedes Jahr 3,7 Millionen Leben — Erwachsene und Kinder — gerettet werden. Die Krebssterblichkeitsrate in Rumänien liegt bei den 15- bis 64-Jährigen um 48 % über dem EU-Durchschnitt, warnten Vertreter des Verbands der Krebspatientenvereinigungen in einer Pressemitteilung.




    – Eine Wetterwarnung vor mä‎ßigem Schneefall und starkem Wind gilt für den grö‎ßten Teil Rumäniens sowie eine Warnung vor starkem Schneefall und Schneestürmen im Gebirge. Die Tageshöchsttemperaturen lagen am Sonnabend zwischen -1 und 9 Grad. In Bukarest wurden am Mittag 5 Grad gemessen.


  • Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt

    Nationaler Plan zur Prävention und Bekämpfung von Krebs genehmigt





    Internationale Erhebungen zeigen, dass Krebs nach wie vor ein gro‎ßes globales Gesundheitsproblem darstellt — in 134 Ländern ist die Erkrankung an Krebs eine der Hauptursachen für den vorzeitigen Tod von Menschen im Alter von 30 bis 69 Jahren. Auch Rumänien ist davon betroffen, daher hat man beschlossen, mehr für die Prävention und Behandlung von Menschen mit dieser Krankheit zu tun. Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, Ärzten — einschlie‎ßlich aus dem privaten Gesundheitssektor — und Patientenverbänden wurde der Nationale Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung entwickelt. Die Initiative war vom Staatschef vor weniger als 11 Monaten ins Leben gerufen worden. Nach Durchlaufen aller erforderlichen Schritte wurde das Gesetz zur Genehmigung dieses Plans, der zwischen 2023 und 2030 umgesetzt werden soll, nun von Präsident Klaus Johannis verkündet.



    Wir haben die Pflicht, jetzt im Namen all derer zu handeln, die ihren Kampf gegen diese Krankheit verloren haben, und im Namen derer, die heute mit einer dramatischen Diagnose konfrontiert sind. Es gibt bemerkenswerte Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft, Spitzentechnologien, die Krebs zu einer kontrollierbaren Krankheit machen. Die Rumänen haben ein Recht darauf, diese Innovationen der Gegenwart in Anspruch zu nehmen.“




    Das Gesetz legt fest, dass alle rumänischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Rumänien, Bürger der EU-Mitgliedstaaten sowie Ausländer und Staatenlose mit Wohnsitz in Rumänien das Recht auf medizinische, soziale und psychologische Unterstützungsleistungen haben, die im Nationalen Plan zur Krebsprävention und -bekämpfung enthalten sind. Es geht dabei um medizinische Leistungen zur Krebsprävention, -diagnose und -behandlung, Pflegedienste — einschlie‎ßlich Palliativpflege –, psychologische Betreuung, Sozialdienste und monatliche Lebensmittelbeihilfen. Rumänien übernimmt somit die europäischen Standards in diesem Bereich.



    Der Schritt war schon lange fällig und die Umsetzung sei umso notwendiger, als die Zahlen für Rumänien recht besorgniserregend seien, erklärte die Ärztin Diana Păun vom Gesundheitsamt, die zugleich Präsidentenberaterin für öffentliche Gesundheitsfragen ist:



    Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein gravierendes Problem der öffentlichen Gesundheit; aus diesem Grund war dieser Plan mit seinen sehr klaren Zielen notwendig. So werden beispielsweise nationale Vorsorgeprogramme durchgeführt. Bisher hat das Gesundheitsministerium nur die Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs finanziert; nun sind Vorsorgeprogramme auch für andere Krebsarten geplant oder sie werden bereits durchgeführt. Au‎ßerdem soll ein nationales Krebsregister mit Unterregistern für alle in unserem Land vorkommenden Krebsarten geschaffen werden. Es wird ein multidisziplinärer Ansatz angestrebt, was bedeutet, dass ein Patient nicht nur von einem Arzt behandelt werden kann. Ein multidisziplinäres Team ist erforderlich, um den Fall des Patienten zu analysieren und die Phasen — operativer Eingriff, Strahlentherapie, Chemotherapie — in der für den Patienten natürlichen und richtigen Reihenfolge festzulegen.“



    Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe innovativer Therapien, die allerdings teuer sind und von den Krankenkassen nicht von Anfang an finanziell unterstützt werden können. Aus diesem Grund wurde die Einrichtung eines Fonds für Gesundheitsinnovationen vorgeschlagen, der den Patienten in Rumänien Zugang zu diesen neuen Behandlungen verschaffen würde.

  • Tag der krebskranken Patienten:  professionelle Behandlung immer noch unzulänglich

    Tag der krebskranken Patienten: professionelle Behandlung immer noch unzulänglich

    Zu diesem Anlass wurden mehrere Veranstaltungen organisiert, die den an Krebs erkrankten Menschen Mut spenden sollten. Ärzte sprachen in diesem Zusammenhang von einer steigenden Komplexität der Krebserkrankungen, die durch regelmä‎ßige medizinische Untersuchungen vermeidet werden könnten.



    Vom 25. bis 31. Mai wurde auch im rumänischen Parlament die Europäische Woche des Kampfs gegen Krebserkrankungen begangen. Abgeordnete, Ärzte und Patienten hoben dabei hervor, dass eine frühe Diagnose und eine personalisierte Behandlung das Leben der an Krebs erkrankten Menschen verlängern und in manchen Fällen sogar zur Heilung führen kann. Statistiken zufolge kann 40% der Krebserkrankungen vorgebeugt werden, die präventive Medizin hat in den letzten Jahrzehnten gro‎ße Fortschritte erzielt.



    Bei der Nationalen Konferenz des Verbandes der Krebspatienten, die in den vergangenen Tagen in Bukarest stattfand, sagte der Arzt Andrei Baciu, Staatssekretär im rumänischen Gesundheitsministerium, dass eine Krebsdiagnose nicht mehr zwangsläufig fatale Folgen haben muss. Allerdings konfrontieren sich Krebspatienten immer noch mit bürokratischen Hürden, die eine Behandlung erschweren. Beispielsweise übernehmen die Krankenkassen nicht alle ärztlichen Untersuchungen und Strahlentherapie-Sitzungen sowie chirurgische Eingriffe im privaten Gesundheitssystem. Au‎ßerdem fehlt es an Fachpersonal, was dazu führt, dass Rumänien in der Behandlung der Krebspatienten im Vergleich zu westeuropäischen Ländern immer noch hinterherhinkt.



    Hierzu soll ein nationaler Plan zur Kontrolle und Bekämpfung der Krebserkrankungen verabschiedet werden, der das Leben der Patienten deutlich verbessern soll. Anlässlich des Tags der Krebspatienten versicherte Premierminister Nicolae Ciucă, dass dieser Plan eine präzisere Diagnostizierung und eine personalisierte medizinische Behandlung fördern wird. Eine wichtige Rolle spiele hierbei auch die psychologische Betreuung der Patienten, so der Ministerpräsident.



    Als Zeichen der Solidarität mit den Krebspatienten wurde der Regierungspalast am Siegesplatz für zwei Stunden in der Farbe der gelben Seerose beleuchtet. Und Bukarest FM, der öffentlich-rechtliche Lokalsender für die Hauptstadt, hat ein Sonderprogramm für krebskranke Kinder ins Leben gerufen, das ihnen den Aufenthalt und die Behandlung im Krankenhaus versü‎ßen soll.

  • Dokufilm „EverRestless“: Marathon am Nordpol für wohltätige Zwecke

    Dokufilm „EverRestless“: Marathon am Nordpol für wohltätige Zwecke

    Eine Reise zum Nordpol ist eine der au‎ßergewöhnlichsten Reisen, auf die man sich begeben kann. Das ist jedoch kein Hindernis für den Regisseur Sorin Florea. Der Filmemacher beginnt am 19. Februar zusammen mit dem Fotografen Adi Bulboacă und dem Sound-Designer Tudor Petre eine Expedition zum Nordpol, um einen unabhängigen Film am nördlichsten Punkt der Erde zu drehen.



    EverRestless“ erzählt die Geschichte des Marathonläufers Vlad Crişan Pop, der sich an einem der härtesten Marathons, dem 6633 Arctic Ultra Marathon, beteiligt, um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. So eine Nachricht ist allerdings nicht neu in den rumänischen Medien, der Rumäne Tiberiu Uşeriu, der dreifache Sieger des Yukon Arctic Ultramarathons in Kanada, hat die Ziellinie des Laufes 2020 als Zweiter überschritten. Er und Sieger Fabian Imfeld aus der Schweiz waren die einzigen von über 20 Teilnehmern, die den Nordpol-Marathon beendet haben.



    Was die zwei Geschichten jedoch unterscheidet, ist, dass eine solche Aktion eine Premiere im rumänischen Kino darstellt. Und dass alles mit unabhängigen Finanzmitteln gemacht werden soll. »EverRestless« ist über jeden von uns und wie wir unsere Gedanken kontrollieren, wenn die Wirklichkeit etwas anders zeigt“, sagt der Regisseur Sorin Florea:



    Die Teilnehmer sollen 620 Km innerhalb von neun Tagen laufen, und wir werden alles dokumentieren, beginnend mit den Vorbereitungen und bis sie die Ziellinie erreichen. Die psychische Belastung ist bekanntlich bei solchen Wettrennen — viel wichtiger als die physische. Man muss die extremen Wetterbedingungen überstehen, die Ausrüstung durch die tiefgefrorene Landschaft schleppen, und sehr häufig kommen bei Teilnehmern Halluzinationen vor. Bei den Kontrollpunkten kriegt man nur warmes Wasser zum Trinken. Dieses Jahr beteiligen sich insgesamt nur 7 Menschen, und wer das nicht zum ersten Mal macht, sagt, dass dieser Marathon der schwierigste ist.“




    2019 hat sich Vlad Pop am kurzen Wettrennen beteiligt, 6633 Arctic Ultra, und hat die Ziellinie nach 192 km als Erster überschritten, mit einem 26 Stunden-Vorsprung gegenüber dem zweiten Konkurrenten. Seine Motivation lag darin, dass er in der Stiftung für krebskranke Kinder MagicCamp ein krebskrankes Kind kennengelernt hatte, das sein Bein verloren hatte. Dieses Jahr nahm sich der Marathonläufer vor, Geld für 20 Stipendien für krebskranke Kinder zu sammeln. Warum das Filmteam mitläuft, erläutert der Regisseur Sorin Florea:



    Diese Initiative verdanken wir auch der modernen Technik, heute ist alles einfacher und wir können die Kameras und die ganze Ausrüstung einfacher mitschleppen. Natürlich sind wir nicht die ersten, die eine Dokumentation am Nordpol und in der Arktis drehen, aber unsere Vorgänger sind riesige Medienunternehmen wie die BBC. Wir hoffen, dass der Film Ende des Sommers fertig sein wird, denn wir möchten ihn auf Festivals präsentieren. Astra Film Festival hat bereits sein Interesse gezeigt, dann wird er in die Kinos kommen, aber alles der Reihe nach, zuerst müssen wir am 11. März wohlauf nach Hause zurückkommen.“




    Sorin Florea wünscht sich, dass seine Produktion die Menschen für die Notwendigkeit sensibilisiert, mehr Empathie im Umgang mit den anderen zu zeigen.

  • Frauengesundheit und Opferschutz: feministische Organisation führt Info-Kampagne durch

    Frauengesundheit und Opferschutz: feministische Organisation führt Info-Kampagne durch

    Es gibt auch Statistiken zu den Folgen des Informationsmangels. Zum Beispiel war jede fünfte rumänische Frau nie im Leben zur Untersuchung beim Arzt, und 20% der schwangeren Frauen gingen während ihrer Schwangerschaft auch nie zum Arzt. Bis zu 10% der frischgebackenen Mütter sind Minderjährige, und Rumänien gehört zu den Ländern mit den höchsten Raten von Brust- und Gebärmutterhalskrebs. Um diese Lage zu bekämpfen, hat die feministische Organisation Centrul Filia ein Projekt namens Bona Dea“ (lateinisch für Gute Göttin“) ins Leben gerufen, das die Gesundheit und Sicherheit von Frauen fördert. Andreea Rusu, Vertreterin des Filia Centers, beteiligte sich an dem Projekt und erzählte uns von den Zielen und was die Organisation seit letztem August erreicht hat:



    Mit diesem Projekt wollten wir Frauen einen sicheren Raum bieten, in dem sie über ihre Probleme sprechen können, aber auch nützliche Informationen von Experten erhalten. Wir besuchten 18 Dorfgemeinden, in denen wir über die Gesundheit von Müttern und Stillen, über die Vorbeugung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie über die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sprachen. Wir waren auch in 6 Städten, in denen wir über dieselben Themen sprachen, aber auch über Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die Bekämpfung der sexuellen Belästigung. In sechs Monaten haben wir uns mit rund 1700 Frauen getroffen und sind 11000 km gefahren für 85 Treffen. Leider stellten wir fest, dass Informationsmangel nicht nur in ländlichen, unterentwickelten Gebieten, sondern auch in Städten weit verbreitet ist. So ist Rumänien in der EU bei der Prävention von Brust- und Gebärmutterhalskrebs eines der Schlusslichter. Bei der Anzahl der durch diese Art von Krebs verursachten Todesfälle stehen wir an erster Stelle. Dies geschieht auch, weil Frauen nicht wissen, wie sie die ersten Anzeichen für diese Krankheit erkennen können.“




    Als Teil des Bona Dea“-Projekts konnten Vertreter des Filia-Zentrums die Statistiken bestätigen und die Mentalität und Gebräuche dahinter verstehen. Andreea Rusu:



    In Rumänien haben wir immer noch nicht über Sexualität, Verhütung oder gar Sexualerziehung diskutiert. Das ist tabu. Dies geschieht, obwohl nach Angaben von UNICEF das Durchschnittsalter, in dem die Menschen ihr Sexualleben beginnen, bei15,5 Jahren liegt. Viele Frauen haben jedoch keinen Zugang zu Informationen. Zum Beispiel wissen viele nicht, was eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist. Im besten Fall hörten sie, dass jemand anderes es hatte, und bekamen Angst. Sie verstehen nicht, warum sie während der Schwangerschaft zum Arzt gehen müssen. Oft sehen sie es als Luxus und verstehen nicht, dass die Gesundheit des Babys von medizinischen Untersuchungen abhängt. Sie verstecken sich hinter einigen Mythen.“




    Dies könnte genau der Grund sein, warum die ersten derartigen Kontakte schwieriger waren, wie von einer anderen Programmteilnehmerin, Elena Samoilă, in Erinnerung gerufen wurde:



    Frauen waren anfangs sehr zurückhaltend. Dies war mein Eindruck, alles kam ihnen seltsam vor, sie kannten uns nicht, sie wussten nicht, was sie zu erwarten hatten und warum sie sich die Zeit nehmen mussten, um zu unseren Meetings zu kommen. Nach dem ersten Treffen zum Thema Gesundheit von Müttern und Stillen, sahen wir jedoch, dass sie an Informationen interessiert waren. Deshalb kamen sie zurück, stellten Fragen und waren in unseren Diskussionen sehr aktiv.“




    Andreea Rusu erzählte uns, dass sie mit der Kommunalverwaltung und der Polizei ganz andere Erfahrungen gemacht hätten:



    Leider sind die Behörden manchmal inkompetent oder unwillig. Auf der positiven Seite haben wir auch einige au‎ßergewöhnliche Menschen getroffen: Sozialarbeiter oder Gesundheitspersonal, die jeden Tag in die Gemeinschaft gehen, die Probleme der Menschen kennen und wissen, wie man ihnen helfen kann. Wir haben au‎ßergewöhnliche Frauen in der Polizei getroffen, die sich wirklich engagierten. Es ist wahr, dass wir einige hässliche Interaktionen mit den Behörden hatten, aber sie verblassen im Vergleich zu den guten Erfahrungen, den Lernerfahrungen für uns.“




    Die Einbeziehung der örtlichen Polizei ist für die Durchsetzung von Gesetzen gegen häusliche Gewalt von entscheidender Bedeutung. In Rumänien wird jede vierte Frau von ihrem Partner oder ehemaligen Partner körperlich oder sexuell angegriffen. Im Jahr 2017 wurden über 20.000 Fälle von Körperverletzung oder anderen Formen von Gewalt unter Familienangehörigen bei der Polizei angezeigt. Im Juli 2018 verbesserte sich die Situation, als in Rumänien Gesetze über einstweilige Verfügungen in Kraft traten, die als vorläufiger Schutz“ bezeichnet wurden. 150 solcher Verfügungen wurden innerhalb von 10 Tagen nach Einführung des Gesetzes erlassen. Andreea Rusu sagte uns, dass die erste Hürde darin besteht, dass sich die Behörden selbst an diese Situation gewöhnen müssen:



    Wenn unter den Behörden die Mentalität besteht, dass der Platz einer Frau »am Herd« liegt, dass allein Frauen die Kinder sauber halten und aufziehen müssen, dann sind die Informationen, die sie verbreiten müssen, verzerrt. Wenn ein Polizeibeamter der Meinung ist, dass eine Frau Prügel verdient hat, weil sie das Haus nicht sauber gemacht hat, dann liegt es nahe, dass dieser keine einstweilige Verfügung erlassen und ihre Rechte nicht schützen wird.“




    Elena Samoilă kennt ihrerseits die Schwierigkeiten, mit denen sich insbesondere Opfer von häuslicher Gewalt konfrontieren:



    Natürlich hat eine Frau, die häusliche Gewalt erleidet, nicht den Mut, sich bei einem Polizeibeamten zu beschweren, um den Schutz zu erhalten, auf den sie Anspruch hat. Dieses Gesetz zur einstweiligen Verfügung wurde eingeführt, damit ein Polizeibeamter es vor Ort ausstellen kann, indem er ein Formular ausfüllt. Mit dieser Verfügung kann der Angreifer für bis zu fünf Tagen aus der Nähe des Opfers entfernt werden. In dieser Zeit hat das Opfer die Möglichkeit, ein Gerichtsverfahren einzuleiten und vom Gericht eine Verlängerung der einstweiligen Verfügung zu erreichen.“




    Das Bona Dea“-Projekt wurde im Sommer letzten Jahres gestartet und wird Ende dieses Monats enden. Die Vertreter des Filia Centers hoffen, dass der Informationsmangel sich dadurch verringern wird.

  • Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Monatelang müssen Kinder zuweilen in der Therapie verbringen — sie werden sehr selten besucht, weil sie vom Land sind und die Eltern und Verwandten kein Geld für die Reise in die Gro‎ßstadt haben, oder sie sind Waisen. Sie vegetieren vor sich hin, einfache Subjekte chirurgischer Eingriffe, Strahlungsbehandlungen oder Chemotherapien. Das Personal ist zwar für sie da, aber die für eine Heilung wesentliche menschliche Nähe reicht oft die Zeit nicht. Die Stiftung Kinderherz“ hat vor diesem Hintergrund die Initiative Kein Kind allein im Krankenhaus“ gestartet. Adelina Toncean begann das Projekt im Notfallkrankenhaus Maria Sklodowska Curie“ in Bukarest.



    Ich bin freiwillige Helferin in der Neugeborenen-Therapie im Marie-Curie-Krankenhaus. Ich habe damit im Alleingang angefangen, nachdem ich zwei schwer kranke Kinder zu mir nach Hause genommen habe — eines von ihnen hat es leider nicht geschafft. Das andere Kind hat anderthalb Jahre allein in der Klinik verbracht und selbst wenn es über den Berg ist, leidet es immer noch am Trauma der Einsamkeit“, erzählt Adelina Toncean. Sie hat dann für ihre Idee geworben und heute sind 3200 Helferinnen und Helfer unterwegs in Krankenhäusern, um einsamen Kindern beizustehen.



    Das Redaktionsteam von RRI traf Toncean an einem schweren Tag — sie hält einen Jungen im Arm, dem es offensichtlich nicht sehr gut geht. Das ist eines der Kinder, dem ich täglich zu essen gegeben habe. David habe ich praktisch anfangs mit der Spritze, dann mit der Flasche gestillt. Heute habe ich ihn wieder gefunden. Ihm passiert, was einsamen Kindern oft passiert — sie werden entlassen, landen dann aber in einem schlechten Zustand wieder hier. Diesmal war er intubiert, er ist an Masern erkrankt. Ein anderes Kind muss heute verabschiedet werden — auch nicht der angenehmste Teil im Leben einer Helferin“, seufzt die Frau.



    Tausende Menschen meldet sich für Tonceans Programm — Teenager, aber auch Senioren, die selbst Enkelkinder haben. Die einzige Voraussetzung ist, nicht an übertragbaren Krankheiten zu leiden. Sie absolvieren dann einen Kurs, bei dem sie lernen, wie sie auf der Intensivstation helfen können — aber auch, wie sie mit Situationen zwischen Leben und Tod umgehen. Im Training wird Petruţa“ eingesetzt:



    Petruţa ist ein Simulationsgerät, eine Puppe. Sie sieht aus wie ein Neugeborenes, wiegt auch etwa so viel, und verhält sich auch so. Sie hat eine Wirbelsäule, Schlüsselbeine, den Kopf muss man wie bei einem Baby stützen. Man kann sie realitätsgetreu intubieren, ihr einen Katheter setzen… So lernen die Helferinnen und Helfer, wie man mit einem Kind umgeht und wie man es im Arm hält — denn jedes Kind hat das Bedürfnis, in den Arm genommen zu werden.“




    Das ist eines der ersten Lektionen, die die Helferinnen lernen — unter ihnen auch Andrada Constantiniuc. Ich habe in mehreren Städten lange Zeit als freiwillige Helferin gearbeitet und als ich nach Bukarest kam, suchte ich etwas, das mir auch liegt. Ich habe vom Projekt erfahren und mich sofort gemeldet. Auf der Intensivstation des Marie Curie sind mehrere Kinder, die keine Eltern haben, und weil sie ständig alleine sind, verläuft die Heilung auch langsamer. Unsere Aufgabe ist, bei ihnen zu sein, dem Personal zu helfen, Babys zu stillen — manchmal dauert es ja auch eine Stunde, bis sie 100 ml zu sich nehmen. Ein Kind, das den menschlichen Kontakt spürt, heilt schneller, das Gehirn entwickelt sich besser und auch der Überlebensdrang ist stärker als bei einem Kind, das alleine ist und einfach den Kampf aufgibt“, sagt Andrada Constantiniuc.



    Freiwillige Helfer wie sie verbringen 2-3 Stunden wöchentlich im Krankenhaus. Sie haben so das Gefühl, dass sie auch etwas davon haben: Grundsätzlich ist das für uns ja auch ein Gewinn, nicht nur für die Kinder — denn man begreift, was wichtig ist im Leben und was belanglos ist“, erzählte sie unserem Redaktionsteam.

  • Krebskranke Kinder: NGO helfen, Leid und Behandlung zu lindern

    Krebskranke Kinder: NGO helfen, Leid und Behandlung zu lindern

    Zwei kranke Kinder oder ein krankes Kind und seine Mutter teilen sich ein Bett. Viele kranke Kinder und ihre Eltern stehen Schlange vor der Tür der einzigen Toilette der 31-Betten-Kinderkrebsabteilung. Eine Schlange bildet sich auch vor dem einzigen Waschbecken in einem Sechsbett-Krankenhauszimmer. Übermüdete Eltern sitzen tagelang, wochenlang, monatelang am Bett ihrer krebskranken Kinder. So sieht der Alltag im Bukarester Kinderkrankenhaus Marie Curie“ aus. Demnächst soll aber im Hof dieses veralteten Krankenhauses ein neues, privates Krankenhaus für krebskranke Kinder errichtet werden.



    Die Initiative dazu hatte der Verband Dăruieşte Viaţă“ (dt. Leben schenken“), eine NGO, die sich vorgenommen hat, die schwarzen Statistiken über krebskranke Kinder in Rumänien zu ändern. Laut Statistiken stirbt in Rumänien jedes zweite krebskranke Kind; europaweit liegt die Überlebensrate der krebskranken Kinder bei 80%. In den letzten 50 Jahren hat der rumänische Staat im Bereich Kinderkrebsmedizin kein neues Krankenhaus gebaut, sagt die Vertreterin des Verbandes Dăruieşte Viaţă“, Carmen Uscatu:



    In Rumänien existiert kein Zentrum für integrierte Onkologie für krebskranke Kinder. Ein krebskrankes Kind braucht während der gesamten Therapie unterschiedliche Behandlungen, wie Chemotherapie, Strahlentherapie, Chirurgie, Intensivtherapie und vieles mehr. In Rumänien wurde noch nie ein Krankenhaus gebaut, das all diese Behandlungsmöglichkeiten bieten könnte, und wir wollen etwas in dieser Hinsicht tun.“




    Das neue Krankenhaus soll im Hof des Krankenhauses Marie Curie“ gebaut werden. Vor einiger Zeit wollte die Krankenhausleitung die bereits existierenden Räumlichkeiten umbauen und modernisieren. Schnell wurde es aber klar, dass ein neugebautes Krankenhaus für krebskranke Kinder die bessere Lösung wäre. Somit erhielt das Projekt des Verbandes Dăruieşte Viaţă“ die Genehmigung und die volle Unterstützung der Krankenhausleitung. Oana Gheorghiu vom Verband Dăruieşte Viaţă“ erinnert sich:



    Seit 2009 renovieren und modernisieren wir Onkologie-Abteilungen in rumänischen Krankenhäusern. Dasselbe wollten wir auch im Krankenhaus »Marie Curie« tun, wir wollten die Krebsabteilung neu gestalten, so dass jedes Zimmer eine eigene Toilette, eventuell ein komplettes Badezimmer hat. Zusammen mit unserer Architektin haben wir die Räumlichkeiten des Krankenhauses untersucht, aber wir haben festgestellt, dass ein solcher Umbau nicht möglich war. Alles war zu eng gebaut, es gab nicht genug Raum für unsere Pläne. Am alten Standort konnten wir nichts ändern — wir mussten ein neues Krankenhaus von Grund aus errichten.“




    Das neue Projekt sieht das Bauen eines 8.000 Quadratmeter gro‎ßen Krankenhauses vor; die Investition beziffert sich auf etwa 8 Millionen Euro. Bis jetzt wurde die Hälfte der notwendigen Summe gesammelt — das Geld kam von mehr als 1.500 Sponsoren und von mehr als 50.000 Privatpersonen, die monatlich 2 Euro spendeten.



    Für krebskranke Kinder sind aber Spielen und gute Laune genauso wichtig als medizinische Behandlungen, und daher sichert eine weitere Privatinitiative auch diese Alternativen. Magicamp ist ein Ferienlager für kranke Kinder in der Ortschaft Brăneşti, Landkreis Dâmboviţa (im Süden Rumäniens). Dort haben die kleinen Patienten die Möglichkeit, wie gesunde Kinder Ferien zu verbringen. Dazu die Magicamp-Leiterin Mihaela Călinoiu:



    Das Projekt »Magicamp« wurde im Jahr 2014 als Ferienlager für krebskranke Kinder gestartet. Mit der Zeit haben wir unsere Aktivität erweitert und seit 2016 funktionieren wir auch als Ferienlager für Kinder, die schwere Verbrennungen erlitten haben, und auch für Kinder, die einen geliebten Verwandten verloren haben und Psychotherapie brauchen, um die Tragödie zu akzeptieren und ein normales Leben zu führen. 2014 hatten wir 32 Kinder, die zwei Wochen in unserem Ferienlager verbrachten. 2015 verdoppelten sich die Ferienaufenthalte und die Zahl unserer Gäste: vier Wochen und 84 Kinder. 2016 kamen 180 Kinder mit schweren Verbrennungen hinzu — dieses Sonderferienlager nannten wir »Conectiv«, in Anlehnung an den Brand im Club Colectiv. 2017 hatten wir 220 Kinder in mehreren aufeinanderfolgenden Ferienlagern, insgesamt 11 Wochen voller Spielen, Staunen und Spa‎ß. Es war eine fantastische Erfahrung, die Kinder waren fabelhaft.“




    Ein Aufenthalt im Ferienlager Magicamp“ dauert in der Regel eine Woche. Während dieser Zeit werden die Kinder rund um die Uhr von einem Ärzteteam betreut. Für die kleinen Gäste gibt es eine Seilrutsche, eine Klettermauer, Reitkurse, und die Veranstalter erfinden jeden Tag neue Spiele. Alle Kinder haben viel Spa‎ß, der Aufenthalt im Magicamp hat mit Sicherheit eine positive Wirkung auf ihr seelisches Wohlbefinden. Mihaela Călinoiu dazu:



    Bei seiner Rückkehr ins Krankenhaus nach einem Aufenthalt im Magicamp ist das Kind besser ausgerüstet für den Kampf gegen die Krankheit, besser vorbereitet auf schmerzliche Behandlungen. Die Eltern sind selbstverständlich sehr wichtige Partner von Magicamp, sie haben uns ihre Kinder anvertraut, auch wenn sie uns noch nicht kannten. Wir sind zu den Eltern gegangen und haben ihnen zugeredet, ihre kranken Kinder eine Woche lang an einem unbekannten Ort mit unbekannten Menschen zu lassen. Das ist eine sehr schwere Entscheidung für die Eltern. Die Mütter oder Väter können ihre kranken Kinder nicht einmal eine Sekunde aus den Augen lassen, geschweige denn eine ganze Woche… Es ist wirklich schwer, aber es ist auch offensichtlich, dass die Eltern ab und zu etwas Zeit für sich brauchen.“




    Damit die Eltern in der Nähe ihrer kranken Kinder bleiben können, aber auch einen Raum für sich haben, startete Magicamp das Projekt MagicHome — es handelt sich um das Errichten eines 700 Quadratmeter gro‎ßen Elternzentrums neben dem grö‎ßten Krebskrankenhaus in Bukarest.

  • Lebensmittelsicherheit: Rumänische Verbraucher eher skeptisch

    Lebensmittelsicherheit: Rumänische Verbraucher eher skeptisch

    Wie sicher sind die Lebensmittel, die wir in den Kaufhäusern oder auf den Märkten finden? In Rumänien sorgen mehrere Regierungsinstitutionen dafür, dass in die Regale der Supermärkte und auf den Esstisch zuhause sichere und nahrhafte Lebensmittel kommen. Darunter zählen die Nationale Behörde für Verbraucherschutz und die Nationale Behörde für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit. Die zuständigen Behörden kontrollieren die Produzenten und Verkäufer, damit den Verbrauchern sichere Erzeugnisse verkauft werden, versichert uns der rumänische Landwirtschaftsminister Daniel Constantin:



    Ich glaube, dass es im heutigen Rumänien nur wenig skeptische Verbraucher gibt, was die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel betrifft. Unsere Gesetze sind sehr streng. Alle Erzeugnisse, die von einem Schlachthof geliefert werden, sind sicher. Wenn ich etwas kaufe, dann wei‎ß ich, woher die Ware kommt, wer sie erzeugt hat. Wir haben uns mit einem Problem beim Käse und bei den Äpfeln konfrontiert. Wir konnten nicht kontrollieren, ob die Äpfel zum Beispiel aus Voineşti geliefert wurden. Seit dem 1. Mai bekommen die Erzeuger und Händler ein Zertifikat. So können wir die Herkunft der Erzeugnisse feststellen und kontrollieren. Der Erzeuger ist nun verpflichtet, die Herkunft der Ware zu kennzeichnen.“




    Trotzdem gibt es Verbraucher, die der Meinung sind, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, nicht allzu gesund und natürlich sind. Wir haben einen Mann namens Nicu in einem Supermarkt gefragt, was für eine Meinung er bezüglich der Lebensmittelsicherheit in Rumänien hat:



    Ehrlich gesagt, die Lebensmittel scheinen mir ungesund zu sein. Sie enthalten viele künstliche Zutaten. Überall sieht man die sogenannten E-Stoffe, die Zusatzstoffe. Man hat uns vorgeschlagen, auf das Etikett zu schauen und alles zu lesen, was dort steht. Das ist aber ein bisschen zu kompliziert, besonders für die älteren Menschen. Andererseits schmecken die Nahrungsmittel nicht mehr so wie früher. Das Gemüse, das wir im Kaufhaus oder auf einem Bauernmarkt finden, ist auch nicht mehr natürlich.“




    Über die Öko-Landwirtschaft und die Bio-Lebensmittel sagte unserer Gesprächspartner folgendes:



    Die Bio-Lebensmittel sind teuer. Es wäre ideal, wenn wir alle Bio-Lebensmittel essen würden. Leider können wir uns das nicht leisten. Alle Erzeugnisse sollten ökologisch sein.“




    Auch die junge Cătălina ist skeptisch. Sie sagte uns:



    Ich bin mir nicht sicher, dass die Bio-Lebensmittel hundertprozentig rein sind. Sie enthalten bestimmt einige chemische Substanzen. Sie wurden ganz bestimmt verändert. Eines steht auf dem Etikett und etwas anderes haben wir auf dem Tisch. Ein Verbraucher hat nicht die Möglichkeit, zu kontrollieren. Ich beziehe mich besonders auf Konserven, Gemüse, Obst und Wurstwaren.“



    Cătălina fügte hinzu, die Tatsache, dass die Lebensmittel nicht hundertprozentig natürlich seien, könne Gesundheitsprobleme verursachen:



    Nach einer Zeit werden wir bestimmt Gesundheitsprobleme haben. Jetzt haben wir keine Verdauungsprobleme aber später werden wir uns fragen, woher all die Krankheiten. Die Verdauung leidet viel darunter. Unsere Zähne sind nicht mehr so kräftig und gesund wie früher. Das Obst und das Gemüse sind ionisiert, damit sie länger frisch aussehen. Sie sind von Pestiziden belastet.“




    Einige Verbraucher meinen, Krebs werde von den zahlreichen Konservierungsmitteln begünstigt. Die Ärztin Corina Zugravu vom Rumänsichen Institut für Öffentliche Gesundheit sagte uns:



    Alles, was in Europa erlaubt ist, erlauben wir auch — und umgekehrt. Wenn Versuche durchgeführt werden, um einen neuen Lebensmittelzusatzstoff einzuführen, dann wird in erster Linie die krebserregende Wirkung getestet. Wenn ein Zusatzstoff auch die kleinste krebserregende Wirkung zu haben scheint, wird er nicht genehmigt. Die Kunden haben meiner Meinung nach ein gro‎ßes Problem. Es ist viel einfacher, zu glauben, dass deine schwere Krankheit von einem Zusatzstoff verursacht wurde, und viel schwieriger, zu erkennen, dass dein Lebensstil und deine Ernährung ungesund sind. Daher die Krankheiten.“




    Die Ernährungsberater behaupten, dass eine gesunde Ernährung rohes Obst und Gemüse enthalten müsse. Corina Zugravu dazu:



    Die verarbeiteten Lebensmittel gehören bei Weitem nicht zu einer gesunden Ernährung. Man kann gesunde Alternativen finden. Einige Lebensmittel sind so stark verarbeitet, weil die Kunden das verlangen. Die Verbraucher lieben die sehr sü‎ßen, salzigen oder fetten Produkte.“




    Wenn es um Lebensmittelsicherheit geht, tragen sowohl die Regierungsinstitutionen als auch die Verbraucher die Verantwortung für die Kontrolle und die Wahl der Produkte, die keine Gesundheitsprobleme verursachen sollen.

  • Rumänien: Gesundheitsversorgung in Schieflage

    Rumänien: Gesundheitsversorgung in Schieflage

    Ein gemeinsamer Bericht der OECD und der EK zeigt, dass die Häufigkeit von Diabetes oder Krebs in Rumänien weniger problematisch ist, während die Kindersterblichkeit relativ hoch ist. Das hat auch damit zu tun, dass im ländlichen Bereich, wo 46% der Bevölkerung und fast 50% der Kinder leben, die Situation besorgniserregend ist: im Jahr 2013 lag die Kindersterblichkeit bei 10,4 je Tausend Kinder. In der Stadt belief sich die KS auf 6,8 je Tausend Kinder. Grund für diese Lage sind die vielen Frühgeburten, die bei 10% der Schwangerschaften eintreten. Dazu tragen der Lebensstil, die mangelhafte Aufklärung und Verhütung und nicht zuletzt das unzureichend finanzierte Gesundheitssystem in Rumänien. Am Land könnte vielen Sterbefällen vorgebeugt werden — dazu sind allerdings Förderprogramme für Mütter und Kinder sowie modern ausgestattete Geburtskliniken und Neonatologie-Abteilungen erforderlich.



    Zu diesem Schluss kam eine von der Organisation World Vision und dem rumänischen Senat organisierte Debatte zum Thema Patientenansprüche. Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung wurden aufgerufen, gemeinsam nach Lösungen für eine bessere Versorgung mit hochwertigen Gesundheitsleistungen, insbesondere für verwundbare Familien am Dorf. Die Organisatoren der Debatte wollten prüfen, wie gro‎ß die Kluft zwischen Theorie und Praxis beim Anspruch auf gute ärztliche Leistungen eigentlich ist. Die Stiftung World Vision România arbeitet insbesondere auf dem Land — die Kinder hier sind generell unterversorgt, aber es fehlt vor allem eine gute medizinische Grundversorgung, sagte World-Vision-Chefin Daniela Buzducea:



    Wir haben letztes Jahr in einer Studie zum Wohlbefinden der Kinder am Land festgestellt, dass eins von fünf Kindern im Alter von bis zu fünf Jahren im letzten Jahr nicht beim Arzt gewesen war — obwohl es allgemein bekannt ist, dass Kinder in diesem Alter geimpft und untersucht werden müssten und Ärzte ein aufmerksames Auge auf ihre Entwicklung werfen sollten. Gelingt es uns nicht, eventuelle Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen, werden spätere Eingriffe nicht nur für die öffentliche Hand teurer, sondern auch für das Leben oder die Entwicklung der Kinder problematischer, so dass es schwieriger für sie wird, ihr Potenzial auszuleben und zur Gesellschaft beizutragen. In die Gesundheitserziehung der Eltern wurde nicht ernsthaft investiert, viele von ihnen wissen nicht, dass die Kinder einen gesetzlichen Anspruch auf medizinische Grundversorgung, egal ob die Eltern krankenversichert sind oder nicht. Das gilt auch für Schwangere. In letzter Zeit stellen wir leider auch fest, dass es immer mehr Kritik gegen Impfungen gibt. Wir müssten uns als Staat ernsthaft vornehmen, besser über die Wichtigkeit der Impfung aufzuklären. Keine einzige zuverlässige Studie rechtfertigt es, dass so viele Eltern vom Recht Gebrauch machen, die Impfung abzulehnen.”




    Auch Dr. Vasile Ciurchea, der Präsident der Nationalen Krankenkasse, beteiligte sich an der Debatte. Er sprach auch über die elektronischen Versichertenkarten, die ab dem 1. Mai verbindlich gelten sowie über die Behandlungen im Ausland, für die die Kasse jährlich 70 Millionen Euro ausgibt, weil sie nicht in Rumänien verfügbar sind. Tatsächlich gibt es in viele Kommunen in Rumänien keine Familienärzte mehr — die Situation ist beispielsweise im Donaudelta gravierend, wo nur drei Ärzte arbeiten:



    Landesweit haben 300 Kommunen keine Familienärzte — manche sind kleinere, andere wiederum grö‎ßere Gemeinden. Im Landeskreis Vaslui oder im Apuseni-Gebirge haben wir es entweder mit benachteiligten Gebieten oder schwer zugänglichen Orten zu tun. Wir haben versucht, die Niederlassung von Ärzte dort zu fördern und haben die Zuschläge für Landärzte angehoben. 25% dieser Ärzte bekommen mehr Geld. Im Delta, wo es tatsächlich extreme Umstände gibt, gehen die Zuschläge bis auf 200%…Ärzte dort betreuen viele Patienten — auf einen Arzt kommen rund 4500 Patienten…Wir reden auch mit den Verwaltungen auf Orts- oder Regionsebene, die auch etwas hinzuzahlen könnten, um für Ärzte attraktiver zu werden.”




    Mit einem Problem ringt Rumänien seit schon geraumer Zeit: Tuberkulose ist heilbar, vorausgesetzt, sie wird rechtszeitig entdeckt. Aber auch hier ist Rumänien Schlusslicht in Europa: einer von fünf europäischen Tuberkulosekranken kommt aus Rumänien. Jeden Tag sterben hier drei Menschen an dieser Krankheit. Wird sie nicht behandelt, ist der Kranke auch für sein Umfeld eine Gefahr, da statistisch gesehen, eine Tuberkulose-Kranker jährlich im Schnitt 15 Menschen ansteckt. Die rumänische Stiftung Romanian Angel Appeal verlangte auf einer Konferenz, dass die Kommunalverwaltungen kostenlose soziale und psychologische Beratung für Tuberkulose-Patienten bereitstellen müssen. Solche Beratungsdienste bieten bereits vier Lungenkliniken an, die auch die Behandlung finanziell tragen. Dabei geht es um ein Projekt von Romanian Angel Appeal, das letztes Jahr angelaufen ist und 1000 Patienten hilft, mit der Tuberkulose fertig zu werden. Dr. Cristina Popa berichtete aus ihrer Erfahrung an der Lungenklinik “Marius Nasta” in Bukarest, eine der vier Einrichtungen im Programm der Stiftung:



    “218 Patienten sind im Projekt angemeldet, in 163 Fällen ermittelten Sozialarbeiter den Bedarf an Unterstützung. 172 Menschen wurde finanziell geholfen — das waren 100 Lei für jeden Monat einer korrekten medikamentösen Behandlung. 26 Kranke sind in beruflicher Ausbildung. Die meisten dieser 218 Patienten sind Männer. Ich habe im Projekt die persönliche Erfahrung gemacht, dass der Patient bei einer Betreuung im Team eine qualitätsmä‎ßig bessere Behandlung bekommt, weil er mehr Informationen kriegt. Das Team und der Patient können dabei direkt und offen kommunizieren. Sehr wichtig ist die Krankenschwester, die die Patienten bei der Behandlung beaufsichtigt. Nur zwei Patienten sind ausgestiegen, weniger als ein Prozent der Gesamtanzahl. Zum Vergleich: Ein Nationalprogramm zur Kontrolle der Tuberkulose sieht einen Anteil der Aussteiger von 10% als tragbar an. Das zeigt, dass die Patienten diesem System vertrauen.”




    Ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der Tuberkulose ist die Verabschiedung einer einschlägigen Strategie für 2015-2020, die mit einem Etat von umgerechnet rund 360 Millionen Euro flankiert ist.

  • Leben schenken – Spenden für die Gesundheit

    Leben schenken – Spenden für die Gesundheit

    Immer wieder reagieren wir auf E-Mails, die um Hilfe für Sozialfälle oder schwere Krankheitsfälle bitten. Wir klicken auf Like“ in sozialen Netzwerken, wenn wir helfen können, und wir wissen, dass mit jedem Like“ die Unterstützung für den dargestellten Fall höher wird. Wie kommt man aber dazu, von einem Fall, der einen beeindruckt hat, einen Förderverein zu gründen? Wie schafft man es dann, immer wieder zu helfen, die legalen Wege zu finden, um die Hilfebedürftigen zu unterstützen, ein gut funktionierendes Spendensystem zu schaffen und ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden? Darüber sprachen wir mit Carmen Uscatu und Oana Gheorghiu, Präsidentin bzw. Vizepräsidentin des Fördervereins Leben schenken“. Über die Anfänge des Vereins sagte uns Oana Gheorghiu:



    Der Förderverein »Leben Schenken« entstand ohne einen bestimmten Zweck. Wir reagierten ganz einfach auf den Fall eines leukämiekranken Kindes. 2009 erhielten wir eine E-Mail, einen Hilferuf für ein leukämiekrankes Kind. Ich wei‎ß nicht warum, aber der Fall hat mich tief beeindruckt — man bat um Spenden, weil das Kind 150.000 Euro für eine Knochenmarktransplantation im Ausland brauchte. Es wurde uns sofort klar, dass es unmöglich war, so viel Geld in kurzer Zeit zusammen zu bekommen, damit das Kind rechtzeitig behandelt wird. Wir haben uns erkundigt, und erfahren, dass es gesetzliche Bestimmungen gibt, die in solchen Fällen Finanzierungen für Transplantationen im Ausland erlauben. Es wurde ein harter Kampf. Wir haben das Kind und die Familie kennengelernt, wir haben alle zuständigen Behörden aufgesucht, wir haben die Finanzierung bekommen — für dieses Kind und für andere sieben Fälle, die gerade beim Gesundheitsministerium bearbeitet wurden. Als das Kind endlich zur Behandlung ins Ausland ausgereist war, dachten wir, wir würden eine Erleichterung spüren, weil wir versucht hatten, ein Leben zu retten. Das war aber nicht so, weil wir inzwischen hunderte E-Mails erhielten, von Menschen, die von uns gehört hatten. Damals gab es noch keinen Verein, wir waren blo‎ß zwei verrückte Frauen, aber die Leute hatten von unserem Kampf gehört und baten uns um Hilfe. Es wurde uns klar, dass wir nicht das Recht hatten, die Sache dabei zu belassen. Und dann kamen wir auf die Idee, einen Förderverein zu gründen.“




    Über die Aktivitäten des Fördervereins Leben schenken“ spricht die Vereinspräsidentin Carmen Uscatu:



    Unsere Projekte richten sich vor allem an Krebskranke, und es ist uns bis jetzt gelungen, mehr als 3 Millionen Euro in staatliche Krankenhäuser zu investieren. Damit wurde die Transplantationskapazität in Rumänien verdreifacht. Es wurden 18 sterile Räume gebaut. Zwei Labors für Molekularbiologie zur vertieften Diagnostizierung der Leukämie wurden modernisiert und mit neuer Apparatur eingerichtet. Im Laufe der Jahre unterstützten wir über 1.000 Krebskranke, die Informationen brauchten, einen Facharzt für eine Zweitmeinung aufsuchen wollten oder andere Probleme hatten. Wir haben ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich um die Kranken kümmern oder die uns bei der Fondssammlung behilflich sind. Au‎ßerdem haben wir etwas sehr Wichtiges erreicht: Infolge unserer Bemühungen wurde durch einen Regierungserlass ein Unterprogramm für die Rückzahlung der Bluttestkosten beim Diagnostizieren eines Krebsleidens gestartet. Das war der Anfang. In der Zwischenzeit haben wir, wie ich bereits sagte, fast 4 Millionen Euro gesammelt, und mit diesem Geld haben wir es geschafft, das medizinische System in Rumänien (mindestens im Bereich Krebsdiagnose und –behandlung) fast auf das Niveau des 21. Jh. zu bringen.“




    Anschlie‎ßend wurde eine Online-Plattform zum Fondssammeln geschaffen, die sog. Glückseligkeitsbörse“, nach dem Grundsatz, dass jeder, der etwas Gutes tut oder etwas spendet, glücklicher wird. Jeder Spender, jede interessierte Person kann diese Online-Plattform besuchen, den Weg der Spenden verfolgen und uns unterstützen, wenn ihm unsere Projekte gefallen. Mehr darüber von Carmen Uscatu, Präsidentin des Fördervereins Leben schenken“:



    Wir haben die Online-Plattform mit dem Namen »Glückseligkeitsbörse« eingerichtet. Wir sagen, dass die Leute, die Geld spenden, eigentlich eine Investition machen. Dadurch wollen wir den Spendern zeigen, dass, wenn sie sich vorgenommen haben, für einen guten Zweck zu spenden, sie auch genau wissen müssen, was mit ihrem Geld geschieht. Sie müssen wissen, dass mit ihrem Geld genau das verwirklicht wurde, wofür sie gespendet haben. Deshalb versuchen wir, die Online-Plattform transparent zu halten, jeder Spender soll auf der Internetseite sehen, wohin sein Geld geschickt wurde, was damit geschehen ist. Jeder Spender soll das Projekt wiederfinden, an dem er sich beteiligt hat, mit den langfristigen Ergebnissen, die wir zu erreichen hoffen. Es ist nicht immer leicht. Manchmal gelingt es uns schnell, manchmal dauert es länger, aber es hat sich erwiesen, dass man auch in Rumänien etwas ändern kann, wenn man hartnäckig ist und nicht aufgibt.“




    Ein Förderverein kann ohne ehrenamtliche Mitarbeiter nicht überleben, und deshalb stützt sich auch Leben schenken“ auf Freiwillige, die für die Internetseite zuständig sind, die Datenbanken erstellen, die sich um die Patienten kümmern. Die Vizepräsidentin des Fördervereins Leben schenken“, Oana Gheorghiu, präzisierte:



    Es gibt sehr viele Nichtregierungsorganisationen in Rumänien, und das ist gut so. Mit der Zeit werden die Leute verstehen, dass unser Bürgereinsatz letzten Endes uns zugute kommt. Je mehr wir das Gesundheitssystem unterstützen, desto besser werden wir es haben, wir und auch unsere Kinder. Ich glaube, dass wir diese Individualismus-Phase überwinden müssen, denn Individualismus richtet sich gegen uns selbst. Wenn wir nichts tun, bekommen wir auch keine Resultate. Von nichts kommt nichts. Ich glaube, dass jeder von uns mindestens einmal im Jahr eine Solidaritätsgeste für einen guten Zweck machen kann.“




    Das Beispiel des Fördervereins Leben schenken“ zeigt uns, wie wichtig die ehrenamtliche Tätigkeit sein kann. Abgesehen von den Taten der Einzelnen wären aber die ehrenamtlichen Aktionen der Unternehmen besonders wichtig. Wenn alle Unternehmen sich ehrenamtlich an Projekten zur Unterstützung der Krankenhäuser, zur Förderung der Erziehung oder im Bereich Umweltschutz beteiligen würden, so würde unser Leben viel besser aussehen.

  • Palliativmedizin in Rumänien

    Palliativmedizin in Rumänien

    In Rumänien hat die Anzahl der Krebserkrankungen in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Laut aktuellen Statistiken waren 2012 etwa 78.000 Menschen an Krebs erkrankt, das sind um etwa 4.000 Fälle mehr als 2008. Vor diesem Hintergrund muss sich neben der ärztlichen Versorgung auch die seelische und geistige Fürsorge weiterentwickeln.



    Was geht in einem Menschen vor, der oftmals im jungen Alter unter einer unheilbaren Krankheit leidet? Was erlebt die Familie dieses Menschen? Welche Form von Betreuung könnte Krebspatienten stärken, damit sie der Krankheit psychisch und geistig standhalten können? Der Verein Hospice Casa Speranţei“ bietet Antworten auf all diese Fragen. Die 1992 von dem Briten Graham Perolls in Kronstadt gegründete Stiftung galt damals als Vorreiter in Sachen Palliativtherapie. Graham Perolls fragten wir nach der Situation im damaligen Rumänien.



    Uns war sofort klar, dass die meisten Patienten mit unheilbaren Krankheiten nach dem Krankenhausaufenthalt nach Hause geschickt wurden. Danach mussten die Familien alleine auskommen, ohne passende ärztliche Betreuung, ohne seelische, psychologische oder religiöse Fürsorge. Die Erfahrung war für sie traumatisierend. Wir bieten eine Rundumversorgung an, die Medikamente für Krebspatienten und andere Erkrankungen sowie eine Schmerztherapie umfasst. Das ist ein angewandter Bereich der Medizin, der die Behandlung aller Symptome von Krebs umfasst, etwa Appetitsverluste oder Atembeschwerden. Wir konzentrieren uns eigentlich auf die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Deshalb sind wir hier. Das hat nichts mit dem Tod zu tun, sondern mit dem Leben. Wir helfen ihnen, die ihnen übrig gebliebenen Tage schön zu verbringen. Aber wir helfen auch den Familienangehörigen, denn auch sie leiden oft sehr darunter.“




    In den ersten Jahren nach 1992 bot Hospice Casa Speranţei den Patienten in Kronstadt Palliativtherapie zu Hause an. 2002 wurde ebenfalls in der südsiebenbürgischen Stadt das erste Zentrum eröffnet, das auf diese Art von Behandlung spezialisiert war. Vier Jahre später gründete der Verein seine erste Filiale in Bukarest, seit 2014 gibt es auch in der rumänischen Hauptstadt ein Zentrum für Palliativbehandlung.



    Inzwischen sind auch andere Nichtregierungsorganisationen auf dem Gebiet tätig geworden. Allerdings sind es nicht allzu viele. Deshalb haben nur wenig Patienten Zugang dazu, auch wenn es viel mehr Menschen gebe, die diese Form von Versorgung nötig hätten, wie Graham Perolls wei‎ß:


    In Rumänien haben nur 6% der Kranken, die eine Palliativbehandlung nötig hätten, auch Zugang dazu. Es gilt also, noch viel Arbeit zu verrichten. Aber unsere beiden Behandlungszentren sind auch Fortbildungseinrichtungen. Wir organisieren Kurse für Ärzte, Krankenschwester, Apotheker oder Physiotherapeuten.“




    Bereits 2008 begann eine Spendenaktion für die Deckung der Kosten bei der Gründung des Behandlungszentrums in Bukarest. Erst in diesem Jahr konnte das Zentrum eingeweiht werden. Wir fragten Frau Dr. Ruxandra Ciocârlan, Direktorin des Ressorts Dienstleistungen für Patienten bei Hospice Casa Speranţei in Bukarest, nach den Bemühungen und vor allem nach den Angeboten für Patienten.



    Wenn das Zentrum voll ausgelastet sein wird, wird es bis zu 2000 Patienten jedes Jahr versorgen können. Au‎ßerdem bieten wir Dienstleistungen für zu Hause an, für Kinder und Erwachsene, Beratung für Krankenhäuser und Polikliniken. Spezialisierte Behandlung und Aufenthalte in unserem Zentrum bieten wir den Krebspatienten an. Insgesamt verfügen wir über 23 Betten, 15 für Erwachsene, 8 für Kinder.“




    Ruxandra Ciocârlan gesteht, dass der Dialog mit den Patienten und ihren Familien von wesentlicher Bedeutung für die Palliativtherapie ist. Dabei habe sie ihre wichtigsten Bedürfnisse identifizieren können, erzählt die Ärztin:



    Sie brauchen Beratung und Betreuung, denn die Dienstleistungen, die der Staat anbietet, sind oftmals nicht integriert und aufeinander abgestimmt, die Patienten wissen häufig nicht, wohin sie gehen sollen und was sie zu erwarten haben. Dann haben sie es notwendig, als Menschen verstanden zu werden, nicht als Empfänger einer Diagnose. Der Patient will nicht als »Brustkrebs« oder »Leberkrebs« behandelt werden. Er hei‎ßt Ion, Gheorghe oder Maria, sie sind Menschen, die leiden und die Familien haben, die mitleiden. Und sie haben au‎ßerdem auch existentielle Fragen, warum denn das ausgerechnet mir passiert, und wollen eben als Individuen behandelt und angehört werden.“




    Derselbe Respekt wurde auch Cristina Stănică zuteil, sowohl ihr als auch ihrem achtjährigen Sohn, der an einem Gehirntumor starb. Im staatlichen System, das überfüllt sei und vor vielen Problemen stehe, sei dies leider nie der Fall gewesen, erzählt Cristina Stănică:



    Ich glaube, dass im öffentlichen Gesundheitswesen leider niemand die Zeit für solche Dienstleistungen aufbringen kann. Die Ärzte sind sehr beschäftigt, das System erlaubt ihnen nicht, mehr als nur die strikten Aufgaben zu erfüllen. Und ich wei‎ß nicht, ob sie alle fähig dazu wären. Ich habe Ärzte getroffen, die wirklich alles Menschliche versucht haben, Ärzte, die ihrer beruflichen Pflicht einwandfrei nachgegangen sind, ohne sich emotional zu engagieren, sowie Ärzte, die nicht interessiert daran gewesen wären, auch wenn sie die nötige Zeit gehabt hätten. Aber die aus der letzten Kategorie waren nicht sehr viele, das stimmt schon.“




    Deshalb muss, neben der Behandlung mit Medikamenten, in den Krankenhäusern auch eine Seelsorge geboten werden. Das übernimmt die Palliativtherapie, die den Patienten ermöglicht, die Erfahrung mit Würde durchzumachen, berichtet Cristina Stănică:



    Sowohl er als auch ich haben diese seelische Betreuung bekommen. Mein Kind bezeichnete das Ärzteteam von Hospice, das uns zu Hause besuchte, als ‚unser Lächeln‘. Wann kommt unser Lächeln, fragte er mich. Wir hatten ein au‎ßerordentliches Ärzteteam, das uns als Normalmenschen betrachtet hat, sowohl ihn als auch mich… obwohl in den Momenten der Verzweiflung und Wut ich wahrscheinlich unerträglich war. Sie haben sich sehr gut in das eingefühlt, was wir beide durchmachen mussten, und das hat uns geholfen, ohne dass wir es gemerkt haben.“




    Es ist empfehlenswert, Palliativtherapie sowohl zu Hause als auch im Krankenhaus anzubieten, wenn die Verwandten des Patienten erwerbstätig sind oder die entsprechende Person alleine lebt. Eine solche Form der Behandlung ist zweifelsohne gut für alle Betroffenen, die Familie und den Freundeskreis.

  • WHO: Krebserkrankungen nehmen weltweit besorgniserregend zu

    WHO: Krebserkrankungen nehmen weltweit besorgniserregend zu

    Die Zahl der Krebs-Erkrankungen ist in letzter Zeit weltweit dramatisch angestiegen, ergibt die jüngste Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Und die Schätzungen für die Zukunft lassen auch keinen Raum zum Optimismus: Es wir erwartet, dass bis 2035 die Zahl der Neuerkrankungen um weitere 70%, von 14,1 Millionen im Jahr 2012 auf 24 Millionen steigt. Zwei Krebsarten bedrohen hauptsächlich die Menschen weltweit: der durch Infektionen verursachte Krebs wie Gebärmutterkrebs, der insbesondere in armen Staaten verbreitet ist, wo Teste und Impfungen nicht leicht zugänglich sind, und die durch schädliche Verhaltens- uns Lifestyle-Gewohnheiten wie ungesunde Ernährung verursachte Krebsarten.



    In der heutigen modernen Gesellschaft wird immer öfter das Thema Alltagesregeln für einen gesunden Lebensstil angesprochen. Dazu gehören der Verzicht auf Zigarrettenkonsum sowie auf Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, da viele Krebsarten damit zusammenhängen. Experten empfehlen eine gesunde Ernährung, reich an Obst und Gemüse, sowie das Vermeiden von dauernden Sonnenbränden, die das Risiko von Hautkrebs erhöhen. Sport und Bewegung spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Krebs. Studien zeigen, dass Menschen, die sich viel bewegen, ihr Risiko senken, zumindest an einigen der häufigsten Krebsarten zu erkranken. Experten sind der Meinung, dass mindestens die Hälfte der Krebserkrankungen vermieden werden könnte, sollten diese Empfehlungen beachtet werden. Begünstigende Faktoren wie UV-Strahlungen, Infektionen und Umweltverschmutzung können hingegen nicht kontrolliert werden.



    Die Regierungen weltweit müssten dringend mehr für die Vermeidung von Krebs tun, fordert infolgedessen die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Unter anderem müssten die Gesetze zum Rauchen und zur Regelung des Konsums von Alkohol und zuckerhaltigen Getränken verschärft werden. Beim Rauchen seien durch höhere Steuern und Werbeverbote bereits Erfolge erzielt worden, so die WHO. Man müsse zudem mehrere Möglichkeiten für Vorsorgeuntersuchungen schaffen, empfiehlt anschlie‎ßend die Organisation.



    Selbst wenn in letzter Zeit wesentliche Erfolge im Kampf gegen diese Krankheit erzielt wurden, zeigen Statistiken, dass in der Europäischen Union die Krebserkrankungen die zweite Ursache der Todesfälle sei. Alleine im Jahr 2012 traten mehr als 2,8 Mio. Neuerkrankungen in Europa auf, der Anteil liege auf dem gleichen Niveau bei Frauen und Männern. Am meisten verbreitet war der WHO-Studie zufolge im Jahr 2012 der Lungenkrebs mit 1,8 Millionen Neuerkrankungen, ein Anteil von 13 Prozent. 1,7 Millionen Menschen erkrankten an Brustkrebs, 1,4 Millionen an Darmkrebs. Bei Männern lag der Lungenkrebs mit knapp 17 Prozent der Neuerkrankungen an erster Stelle, bei den Frauen war es der Brustkrebs mit 25 Prozent.



    In Rumänien treten jedes Jahr 78.000 neue Krebserkrankungen auf, 50.000 Menschen sterben daran. Cristina Vladu, Beraterin im Bukarester Gesundheitsministerium, sagte, im Mittelpunkt der Krebstvorbeugung stehe zuerst die richtige Identifizierung der Risikofaktoren. Cristina Vladu:



    Der erste Schritt unserer Strategie ist die primäre Prävention. Es handelt sich um Kinder: was gesunde Ernährung in ihrem Alter bedeutet, wieviel Bewegung sie machen müssen, damit keine Risikofaktoren antreten. Bei sekundärer Prävention setzen wir den Akzent auf Screening, insbesondere bei den drei Krebsarten, die in Europa am meistet verbreitet sind: Gebärmutterkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs, erst dann folgt die eigentliche Behandlung. Das Gesundheitsministerium hat jüngst die Patienten-Warteliste ausgewertet und neu gestaltet, jetzt brauchen wir die notwendigen Ressourcen für die Behandlung.“




    Am meisten verbreitet in Rumänien ist der Lungenkrebs, an der zweiten Stelle liegt der Darmkrebs, gefolgt von Brustkrebs, Prostatakrebs und Gebärmutterkrebs. Das Bukarester Gesundheitsministerium soll durch ein Sonderdarlehen Finanzmittel von der Weltbank bekommen, um die Krankenhäuser mit Strahlentherapie-Geräten zu versorgen. Der Präsident des Verbands der Krebskranken, Cezar Irimia, sagte, dass die Patienten-Wartelisten mit Ausnahme der malignen hämatologischen Erkrankungen derzeit aktualisiert wurden und Krebspatienten im Durchschnitt ein paar Wochen oder ein paar Monaten, je nach Krankheit, warten müssen, bevor sie in Behandlung gehen:



    Derzeit werden wir nicht nur mit Unzulänglichkeiten angesichts der Verfügbarkeit von Arzneien konfrontiert, sondern auch mit einem akuten Mangel an Strahlentherapie-Geräten und psychologischer Beratung für Krebskranke. Für sie spielt die Zeit die wichtigste Rolle. Hunderte Studien werden weltweit zur Entdeckung wirksamer und patientengerichteter Behandlungen für die rund 200 Krankheiten im Bereich Onkologie durchgeführt. Es handelt sich um die sogenannte personalisierte Medizin. Eine regelmä‎ßige Aktualisierung der Liste ermä‎ßigter Arzneien wäre zudem erforderlich, um den rumänischen Patienten den Zugang zu Therapie nach letztem Stand der Medizin zu erleichtern.“




    Das rumänische Gesundheitsministerium habe laut eigener Aussage die sogenannten Screening-Tests zur Vorbeugung der Darm-, Gebärmutter- und Brustkrebs in Aussicht. Die Ma‎ßnahme beachtet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, laut der in den kommenden Jahren kein Heilmittel für Krebs zu erwarten sei, daher müsse der Akzent auf Vorbeugung gesetzt werden. Nicht nur arme Länder seien davon stark betroffen, die mit hohen Kosten verbundenen Behandlung und Pflege von Patienten seien auch für die reichsten Länder eine Herausforderung, fügt die Weltgesundheitsorganisation hinzu. Die Studie zeigt anschlie‎ßend, dass der grö‎ßte Anstieg von Krebs-Neuerkrankungen in den armen Ländern der Welt zu erwarten sei. Diese verfügen nicht über die notwendigen Mittel, um der Situation gerecht zu werden.



    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 02.01.2014

    Nachrichten 02.01.2014

    Bukarest — In Rumänien steht die nationale Strategie des Gesundheitsministeriums zur öffentlichen Debatte. Diese nimmt sich vor, bis 2020 das Gesundheitswesen in Rumänien tiefgreifend zu ändern. Die Hauptziele sind dabei die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und die Steigerung der Lebenserwartung in Rumänien. Ein wichtiger Bestandteil der Strategie ist die Prävention, insbesondere der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Krebsarten, die vorbegeut werden können.




    Bukarest — Ab dem 1. Januar 2014 darf Rumänien wieder Schweinefleisch in die EU exportieren. Alle für diese Tätigkeit zugelassenen Unternehmen dürfen das Fleisch exportieren. In den letzten Jahren war die Ausfuhr von Schweinefleisch aus Rumänien in die EU wegen der Schweinepest eingeschränkt worden. Die letzte Erkrankungswelle wurde laut der Nationalen sanitär-veterinär-Agentur 2007 verzeichnet. Rumänien hat mehr als sieben Millionen Euro für die Beseitigung der Schweinepest ausgegeben.

  • Nachrichten 28.12.2013

    Nachrichten 28.12.2013

    BUKAREST: Das rumänische Gesundheitsministerium hat am Freitag die Nationale Gesundheitsstrategie der öffentlichen Debatte vorgelegt. Durch die geplante Gesundheitsstrategie soll das rumänische Gesundheitsystem bis 2020 wesentlich geändert werden, so das es besser funktioniert. Die wichtigsten Ziele der Behörden sind, den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern und die Lebenserwartung in Rumänien zu erhöhen. Ein wichtiges Elenment der Nationalen Gesundheitsstrategie ist die Prävention der Herzkrankheiten und der Krebsleiden. 30 Tage lang steht der Entwurf der Nationalen Gesundheitsstrategie zur öffentlichen Debatte.



    BUKAREST: Der ukrainische Ministerpräsident Mykola Azarov hat die jüngsten Meinungsumfragen über den EU-Beitritt der Ukraine als sinnlos“ bezeichnet, und gesagt, niemand hätte die Ukrane eingeladen, der Europäischen Union beizutreten“. Laut einiger Meinungsumfragen erklärten sich 45% der Ukrainer für den EU-Beitritt ihres Landes, während 35% der Befragten einen Beitritt zur Zollunion bestehend aus Russland, Kasachstan und Wei‎ßrussland bevorzugten. Mehrere EU-Würdentrager hatten wiederholt erklärt, die Tore der Europäischen Union seien offen für die Ukraine, obwohl das EU-Asoziierungsabkommen keine wörtliche EU-Beitrittseinladung enthält. Ende November hatte der ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch offenbar auf Druck Russlands die lang geplante Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union abgesagt.



    BUKAREST — Die Repatriierung von 15 rumänischen Bürgern, die sich seit mehreren Tagen in einer kritischen Situation im Süden Sudans befanden, ist finalisiert worden, informierte das Bukarester Aussenministerium. Die rumänischen Bürger gehörten zu einem Team von 100 Personen, vorwiegend aus der Republik Moldawien, die Bauarbeiten im Südsudan durchführten. Vor 10 Tagen hatten die Behörden in Kischinew das Bukarester Aussenministerium über diesen Fall informiert und um Hilfe gebeten.