Tag: Kreischgebiet

  • Rumänien und die Pariser Friedenskonferenz 1919: schwierige Verhandlungen

    Rumänien und die Pariser Friedenskonferenz 1919: schwierige Verhandlungen

    Am Ende des Ersten Weltkriegs befand sich Rumänien im Siegerlager. Ende des Jahres 1918 waren die von Rumänen bewohnten Gebiete aus dem russischen und österreichisch-ungarischen Reich mit dem Königreich Rumänien vereinigt worden, und die Friedensverträge sollten die neuen Grenzen bestätigen. Doch die internationale Bestätigung des neuen rumänischen Staates verlief nicht so einfach, die Divergenzen und die Bestrebungen zur Harmonisierung verschiedener Interessen erschwerten den Friedensschluss.



    Rumänien musste sich dem Widerstand seiner Verbündeten stellen, die dem Land Vorwürfe machten; gleichzeitig antwortete Rumänien seinerseits den Verbündeten mit Rechtfertigungen und anderen Vorwürfen. So erreichte die Spannung den Punkt, an dem der liberale Premierminister Ion I. C. Brătianu, der den Eintritt Rumäniens in den Krieg angebahnt hatte, die Friedensverhandlungen verlie‎ß. Brătianu war darüber irritiert, dass die Bestimmungen des Übereinkommens von 1916, welches die Grundlage für den Kriegseintritt Rumäniens gewesen war, nicht vollständig erfüllt wurden.



    Der Historiker Ioan Scurtu fasst die Geschichte der Streitigkeiten zwischen Rumänien und seinen Verbündeten Frankreich, Gro‎ßbritannien, Italien und den USA im Jahr 1919 zusammen und hebt die Vorwürfe hervor, die von der Entente an Rumänien herangetragen wurden.



    Rumänien musste einen separaten Frieden mit den Mittelmächten abschlie‎ßen, da Russland aus dem Krieg ausgetreten war und Rumänien an der Ostfront allein gelassen wurde. Den Frieden schloss Rumänien, wie zumindest die Dokumente zeigen, mit Zustimmung der Triple Entente. Das Übereinkommen von 1916 enthielt wichtige Vorteile für Rumänien, Ion I. C. Brătianu hatte sehr gut verhandelt. Es war die Zeit, als Frankreich an der Westfront in gro‎ßen Schwierigkeiten steckte und die russische Armee den Sieg in Galizien nicht erzielen konnte. Und dann wurde erwogen, dass Rumänien eingreifen müsse, um so viele deutsche und österreichisch-ungarische Soldaten wie möglich auf sich heranzuziehen und so die beiden Fronten zu räumen. Unter diesen Bedingungen wurden gewisse Zugeständnisse gemacht, die aber vor allem Frankreich am Ende des Krieges zu bedauern begann.“




    Angesichts der schwierigen Situation in Frankreich 1916 wurde offensichtlich, dass Rumänien in den Krieg eintreten sollte. Der Historiker Ioan Scurtu glaubt, dass Rumänien zu jener Zeit wusste, wie es seine Karten spielen sollte, um wichtige Vorteile zu erlangen. Um welche Vorteile handelte es sich? Ioan Scurtu mit Details:



    Zunächst einmal ging es um die Frage der Nord- und Westgrenzen Rumäniens, eine Frage, die Premierminister Brătianu mit au‎ßerordentlicher Akribie angegangen war. Er legte die Grenzlinie ganz genau fest, er markierte einen bestimmten Hügel, einen bestimmten Fluss, ein bestimmtes Dorf usw., so dass die Grenzlinie bereits beschlossen war, als die Friedenskonferenz darüber beraten sollte. Die von Brătianu bestimmte Grenze Rumäniens verlief de facto der Thei‎ß entlang bis zur Donau. Serbien war aber damit unzufrieden, und behauptete, dass die rumänische Grenze zu nahe an Belgrad sei, kaum einen Kanonenschlag entfernt, und forderte einen Sicherheitsraum, obwohl Rumänien sich verpflichtet hatte, die Grenze nicht zu militarisieren.“




    Im Januar 1919 begann die Friedenskonferenz in Paris, und die Vertreter Rumäniens bestanden darauf, das Versprochene zu bekommen. Aber es gab andere Interessen, und diese mussten durch Kompromisse befriedigt werden. Ioan Scurtu dazu:



    Es war ein Konzeptunterschied zwischen den Vertretern der vier Gro‎ßmächten einerseits (das waren der Präsident der Vereinigten Staaten, der Premierminister des Vereinigten Königreichs, der Premierminister Frankreichs, und der Premierminister Italiens) und dem Premierminister Rumäniens, Ion I. C. Brătianu, andererseits. Ausgehend von den Bestimmungen des Übereinkommens vom 4. August 1916 war Brătianu der Ansicht, dass die Unterzeichnerstaaten auf der Friedenskonferenz in Paris 1919 gleichberechtigt behandelt werden sollten. Auf der Friedenskonferenz wurde jedoch ein Oberster Rat eingesetzt, der beschloss, dass die Entente-Staaten den Status von Staaten mit unbegrenzten Interessen haben sollten, während die anderen Staaten, darunter Rumänien, unter den Staaten mit begrenzten Interessen eingetragen werden müssen. Ausgehend von der Tatsache, dass der US-Präsident Wilson sich für Gleichheit zwischen Staaten, für Demokratie und für die demokratische Beilegung von Streitigkeiten einsetzte, bestand Brătianu darauf, dass Rumänien den anderen Staaten gleichgestellt wird. Doch die Antwort kam von Wilson selbst: Vor der Pariser Konferenz sagte US-Präsident Wilson dem rumänischen Premierminister Brătianu, dass jeder Staat so viel wie seine militärische Macht bedeute.“




    Der anfangs unnachgiebige Brătianu musste schlie‎ßlich aufgeben und verlie‎ß die Friedensverhandlungen. Sein Nachfolger, Alexandru Vaida-Voevod, unterzeichnete die Verträge, die den neuen Staat Gro‎ßrumänien anerkannten. Ioan Scurtu:



    Es war nicht möglich, dass ein kleines Land mit Gebietsansprüchen, ein Land, das die Gro‎ße Vereinigung durch Vertragsbestätigung erreichen musste, den Anspruch erhob, den USA, Frankreich, Gro‎ßbritannien und Italien gleichgestellt zu werden. Brătianu selbst hatte es erkannt und überlie‎ß Alexandru Vaida-Voevod die Leitung der rumänischen Delegation, nachdem er ihm geraten hatte, sich der Freimaurerei anzuschlie‎ßen. Brătianu hatte erfahren, dass viele Entscheidungen nachts getroffen wurden, als sich die Freimaurer trafen. Brătianu nahm daran nicht teil, da er keiner Freimaurereloge angehörte. Dem neuen Premierminister Alexandru Vaida-Voevod wurde klar, dass er einen Kompromiss eingehen musste. Alexandru Vaida-Voevod erklärte im Parlament, er sei sich der Tatsache bewusst, dass er in eine Grube geworfen worden sei und dass er auch Rumänien mit sich gezogen habe, aber er hätte das Gefühl, dass sich in dieser Grube auch die Delegationen der Vereinigten Staaten, Gro‎ßbritanniens, Frankreichs und Italiens befänden.“




    Rumänien erhielt schlie‎ßlich durch die Verträge mit Österreich und Ungarn die Anerkennung der Vereinigung der Bukowina, Siebenbürgens und zwei Dritteln des Banats mit Rumänien. Somit ging der Wunsch nach der Gründung Gro‎ßrumäniens in Erfüllung.

  • Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Naturpark Westgebirge: Wanderwege und natürliche Sehenswürdigkeiten

    Der Naturpark Apuseni (rum. Parcul Natural Apuseni) ist ein Naturschutzgebiet im Apuseni-Gebirge, im Westen Rumäniens. Der Naturpark erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 75.000 Hektar in den Kreisen Bihor, Alba und Cluj. Er ist der drittgrö‎ßte Naturpark Rumäniens. Der Naturpark wurde im Jahr 2000 gegründet, obwohl der Wissenschaftler und Forscher Emil Racoviţă schon 1928 einen Vorschlag zur Gründung des Naturparks unterbreitet hatte. 2009 erhielt der Naturpark von der Europäischen Kommission den Preis European Destination of Excellence“ (EDEN) für Tourismus und geschützte Areale. Das EDEN-Projekt zielt darauf ab, weniger traditionelle Reiseziele zu fördern.



    Darüber hinaus will das Vorhaben auf die Vielfalt und Qualität des europäischen Tourismusangebots aufmerksam machen. Die EU will damit die Saisonalität des Tourismus reduzieren, den nachhaltigen Fremdenverkehr fördern und die touristischen Reiseziele besser untereinander verbinden. Alin Moş ist der Verwaltungsleiter im Naturpark Apuseni. Er betonte die Einmaligkeit der im Westen Rumäniens liegenden Region:



    Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über drei Kreise, nämlich Bihor, Cluj und Alba. Es umfasst das bedeutendste Karstgebiet im Apuseni-Gebirge. Der Naturpark Apuseni zeichnet sich weltweit durch die au‎ßergewöhnliche Karstlandschaft aus. Diese hat ihn zum international anerkannten Reiseziel gemacht. Die Gletscherhöhle Scărişoara ist weltweit berühmt. In der Höhle befindet sich nämlich der grö‎ßte unterirdische fossile Eisblock in der Welt.“




    Die Verwaltung des Naturparks Apuseni feierte am 24. Mai den Europäischen Tag der Parks. Zu diesem Anlass aktivierte sie eine interaktive Karte. Mehr Details dazu lieferte der Verwaltungsleiter Alin Moş:



    Neben den bekannten touristischen Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten — die internationale Anerkennung genie‎ßen — gibt es im Park auch viele Orte und Stellen entlang der Touristen-Routen, die weniger bekannt sind. Aus diesem Grund dachten wir uns dieses Programm zur Stärkung der Verbindung mit der Natur aus. Denn die Wald-Ranger, das Verwaltungspersonal kennen all diese Orte. Es passiert manchmal, dass die Parkbesucher durch ein Gebiet wandern, ohne zu wissen, dass es eine Natursehenswürdigkeit war. Denn sie wissen nicht, wo sich diese wunderschönen Orte befinden. Wir haben bis jetzt 39 solcher Stellen identifiziert und sie entsprechend markiert. An jeder solchen Stelle haben wir eine kleine Holzbank angebracht, damit sich die Leute setzen und die Natur in aller Ruhe bewundern können. Die Bänke wurden in der Regel aus Holzstämmen gebaut, die wir vor Ort fanden. Au‎ßerdem haben wir Infotafeln montiert. Diese umfassen Informationen und Hinweise, die wir ab Mitte April und bis zum Europäischen Tag der Parks über unsere online Kommunikationskanäle veröffentlicht hatten.“




    Die Parkverwaltung will mehr als 100 solcher Rastplätze inmitten der Natur einrichten. Neben den Hinweisen werden die Touristen auch emotionsgeladene, motivierende Botschaften auf den Schildern lesen können. Neben einem Bach werden sie zum Beispiel folgende Aufforderungen lesen: Lass deine Gedanken im Bachwasser herabflie‎ßen und finde zurück zu dir selbst und zur Natur!“ An einem anderen Ort, zwischen den Wurzeln einer alten Buche, steht folgende Botschaft: Setz dich in die Arme des alten Baums und lass dir die Geschichte des Waldes erzählen!“

  • Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Landkreis Bihor: Kultur, Natur, Abenteuer

    Der Landkreis Bihor liegt im Zentrum der Region Crişana (dt. Kreischgebiet). Die Hauptstadt des Kreises Bihor ist Oradea (dt. Gro‎ßwardein), eine historische, weltoffene Stadt. Oradea wurde rund um die Ruinen einer ehemaligen fünfeckigen sternförmigen Burg errichtet. Die dreieckförmigen Verteidigungstürme der Burg waren völlig voneinander abgetrennt. Die Burg wurde vor kurzem restauriert. Dabei wurde gro‎ßen Wert auf ihre zeitliche Entwicklung gelegt. Im Falle eines Angriffs wurde der Verteidigungsgraben rund herum um die Burg mit Thermalwasser aus dem Peţa-Bach, einem Zufluss der Schnellen Kreisch, überflutet. Die fünf Verteidigungstürme trugen spezifische Namen. Im Inneren der Burg waren Steinhäuser untergebracht, sowie 10 Läden, 3 Mühlen und ein Gefängnis.



    Mit Adrian Dubere, dem Leiter des Touristen-Informationszentrums in Bihor, unterhielten wir uns auf der letzten Tourismusmesse in Bukarest. Er lud uns zu einer Reise durch die Region ein:



    Ein Aufenthalt in unserem Landkreis ist mit Sicherheit ein guter Tipp. Unser Angebot ist vielfältig. Wir haben Berge, Heilbäder — wie z.B. Băile Felix (Felixbad) –, die Stadt Oradea ist wunderschön. Die Touristen können Höhlen besuchen. Wir empfangen sie mit gesunden Speisen. Das Klima ist sehr freundlich, ebenso der Pflaumenschnaps. Und es gibt auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Auf dem Fluss Kreisch kann Wildwasser-Rafting betrieben werden. Abenteuerlustige haben auch eine Seilrutsche zur Verfügung. Und wir haben eine besondere Bergstrecke mit verschiedenen Hindernissen in Vârtop hergerichtet — eine sogenannte Via Ferrata.“




    Da es so viele Attraktionen vor Ort gibt, wollten wir von Adrian Dubere erfahren, wie der ideale Aufenthalt in der Region aussehen würde:



    Ideal wäre es, 7 Tage hier zu verbringen. Ich würde zunächst einen Aufenthalt von 3–4 Tagen im Kurort Băile Felix empfehlen. Danach einige Wanderungen, Fahrradtouren. Im Gebirge Pădurea Craiului gibt es ein Schutzgebiet, Frumoasa, wo 5 Höhlen besucht werden können. Dafür ist keine spezielle Ausrüstung notwendig, die Höhlen können problemlos erforscht werden. Auch die Aussicht von oben, vom Gipfel, ist sehr schön. Der Gebirgsferienort Vârtop bietet auch im Winter gute Bedingungen zum Verbringen der Freizeit. Drüber hinaus kann auch der Ort Groapa Ruginoasa besichtigt werden — eine Art Canyon Rumäniens, der Jahr für Jahr zunimmt.“




    Im Kreis Bihor befinden sich 15 besuchbare Höhlen. Doch in einigen davon ist der Zutritt nur mit spezieller Ausrüstung erlaubt. Und man muss sich vorab für den Besuch anmelden. Denn es werden begleitete Führungen lediglich für kleine Besuchergruppen angeboten. Der innere Lebensraum darf nämlich nicht zerstört werden. Allerdings gibt es auch einige Höhlen, zu denen auch weniger spezialisierte Besucher Zutritt haben. Mehr Einzelheiten dazu brachte Adrian Dubere:



    In Valea Roşia zum Beispiel befinden sich zwei Höhlen: die Höhle mit Kristallen und die Höhle Meziad. Und auch ein Bergwerk, die Grube Farcu. Die zwei Höhlen wurden umweltschützend eingerichtet, sie wurden mit kaltem Licht ausgestattet, um das Habitat zu schonen. Die beiden Höhlen können an einem Tag besucht werden. Wir bieten zwei touristische Routen in der Umgebung an — eine leichte und eine mittelschwere. Familien mit Kindern oder Senioren können die leichte Strecke auswählen. Entlang der Strecke können sie örtliche Leckereien verkosten, Kuchen, Marmelade und verschiedene andere hausgemachte, für die Region typische Erzeugnisse. Die Strecke endet mit der schönen Aussicht von der Belvedere in Valea Roşia. Ebenfalls hier befindet sich auch die Bärenhöhle (rum. Peştera Urşilor), die ebenfalls mit kaltem, schonendem Licht ausgestattet wurde. Auch die Höhlen Ungurul Mare und Vadul Crişului, beide am Lauf der Kreisch zu finden, können von jedermann besichtigt werden. Und wie gesagt, es besteht die Möglichkeit Wildwasser-Rafting zu betreiben, Wanderungen zu machen, die Via Ferrata zu versuchen und Vieles mehr.“




    Ostern rückt immer näher, also lud uns Adrian Dubere auch zu den traditionellen Ostern-Veranstaltungen ein:



    Wir organisieren alljährlich das Fest zum Eiermalen — bei Beiuş. Und feiern auch eine Ostermesse jedes Jahr. Dabei legen wir hohen Wert auf unsere Traditionen, auf die für unsere Region spezifischen christlichen Bräuche und Sitten.“

  • Alba Iulia – die Stadt der Großen Vereinigung

    Alba Iulia – die Stadt der Großen Vereinigung

    Am 1. Dezember 1918 tagte in der siebenbürgischen Stadt Alba Iulia (dt. Karlsburg od. Wei‎ßenburg) im Zentrum des heutigen Rumäniens die Gro‎ße Nationalversammlung, die die Vereinigung der Provinzen Siebenbürgen, Banat, Kreischgebiet (rum. Crişana), Marmarosch (rum. Maramureş) und Sathmar (rum. Sătmar, heute Satu Mare) mit dem Königreich Rumänien ausrief. Der 1. Dezember ist seit 1990 der Nationalfeiertag Rumäniens.




    Die Fragen sind gar nicht kompliziert:




    Was wird am 1. Dezember gefeiert und welche Bedeutung hat dieser Festtag?



    Wo fand die Gro‎ße Nationalversammlung vom 1. Dezember 1918 statt?



    In welchem Teil Rumäniens liegt Alba Iulia?




    Unter den Teilnehmern, die die richtigen Antworten einsenden, losen wir zwei Gro‎ße Preise aus: je eine Reise, für eine Person, vom 10. zum 18. September 2018, getragen vom Hotel Transilvania in Alba Iulia bzw. der Herberge Casa Moţului“ in Arieşeni, Landkreis Alba. Die Anreise müssen die Gewinner allerdings selbst bezahlen. Zu gewinnen gibt es natürlich auch andere kleinere Preise, vor allem Kulturprodukte. Das Quiz veranstalten wir zusammen mit dem Landkreisrat Alba, der Stadtverwaltung Alba Iulia, der Filiale Alba Iulia des Verbands Bildender Künstler, dem Orthodoxen Erzbistum Alba Iulia und der Porzellanfabrik Apulum in Alba Iulia.



    Unsere Koordinaten bleiben unverändert:



    Radio România Internaţional,


    General-Berthelot-Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.


    Fax: 00.40.21.319.05.62


    E-Mail: germ[at]rri.ro.



    Der Wettbewerb läuft bis zum 30. Juni 2018, es gilt das Datum des Poststempels. Die letzten Antworten über die Online-Kanäle sollten um 24.00 Uhr rumänischer Zeit am 30. Juni 2018 abgegeben sein.



    Schreiben Sie uns bitte auch, was Sie zur Teilnahme veranlasst hat.



    Viel Erfolg!




    
    Allgemeine Teilnahmbedingungen für das Gewinnspiel
    
    Alba Iulia -- die Stadt der Gro‎ßen Vereinigung



    1. Der Veranstalter



    Die Rumänische Rundfunkgesellschaft (Societatea Română de Radiodifuziune), mit Sitz in Bukarest, General-Berthelot-Stra‎ße Nr. 60-64, Steuernummer RO8296093, organisiert über Radio Rumänien International (RRI) ein Gewinnspiel unter den Stichworten Alba Iulia die Stadt der Gro‎ßen Vereinigung“.



    Der Veranstalter behält sein Recht vor, Konzept und Format des Gewinnspiels jederzeit bei Bedarf zu ändern oder das Gewinnspiel jederzeit während der Durchführung einzustellen. Die Veränderungen werden dem Publikum vor Inkrafttreten durch Ansagen im Sender RRI und im Internet unter www.rri.ro mitgeteilt.




    2. Dauer der Durchführung



    Das Gewinnspiel findet statt im Zeitraum 1. April — 30. Juni 2018. Es gilt das Datum des Poststempels (bzw. 30. Juni 2018, 24.00 Uhr, rumänische Ortszeit). Das Gewinnspiel findet in allen Sendesprachen von RRI statt.




    3. Teilnahmeberechtigung und Teilnahmebedingungen



    Teilnehmen am Gewinnspiel dürfen sämtliche natürliche Personen, die das Alter von 18 Jahren bis zum 1. April 2018 erreicht haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Partner sowie Beschäftigte und vertragliche Mitarbeiter der Rumänischen Rundfunkgesellschaft und deren Verwandte bis zum zweiten Grad.




    4. Konzept



    a) Das Gewinnspiel findet im Zeitraum 1. April — 30. Juni 2018 in allen Sendesprachen von RRI statt.



    b) Ein Hörer oder Nutzer kann jeweils einen einzigen Preis gewinnen, der aus Produkten zur kulturellen und touristischen Förderung des rumänischen Landkreises Maramureş besteht.



    c) Die Quizfragen werden regelmä‎ßig in den Sendungen von RRI ausgestrahlt bzw. im Internet unter www.rri.ro sowie im Rahmen der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht.



    d) Die Teilnehmer müssen schriftlich auf alle Quizfragen antworten. Zu schicken sind die Antworten per Post an Radio România Internaţional, Str. G-ral Berthelot Nr. 60-64, sector 1, Bucureşti, PO Box 111, Cod 010171; per Fax an 00.40.21.319.05.62; per E-Mail an die Adressen der jeweiligen Sprachdienste. Sie können auch im Facebook-, Google+- oder LinkedIn-Profil des jeweiligen Sprachdienstes veröffentlicht werden. Wir ermutigen die Teilnehmer, uns auch mitzuteilen, warum sie am Gewinnspiel teilnehmen und vor allem warum sie die Sendungen von RRI einschalten oder die Berichterstattung von RRI online verfolgen.



    e) Schreibt ein Hörer oder Nutzer mehrere Sprachdienste an, zählen nur die Antworten an den ersten angeschriebenen Dienst.



    f) Der jeweilige Preis wird ausschlie‎ßlich als Gegenstand zur Kulturförderung vergeben (z.B. CDs, Alben, Broschüren, DVDs); der Geldwert des Preises kann nicht beantragt oder ausgezahlt werden.




    5. Bestätigung der Gewinner und Empfang der Gewinnpreise



    a) Der teilnehmende Hörer oder Nutzer wird gebeten, die vollständigen Identifikationsdaten und die Anschrift (sowie die Wohnortadresse, falls unterschiedich) per Post oder E-Mail an RRI mitzuteilen, um in Besitz eines eventuellen Preises kommen zu können.



    b) Für die Vergabe der Preise zählen nur richtige, vollständige und fristgemä‎ß abgeschickte Antworten.



    c) Die Preise werden auf Kosten von RRI, in den Grenzen staatlicher Zuwendungen, schnellstmöglichst per Post verschickt.



    d) Erhaltene Preise können nur aus sachlichen, schriftlich vorgetragenen Gründen abgelehnt oder zurückgeschickt werden, um Zusatzkosten für RRI zu vermeiden. Sollte ein Preis ohne klare, von RRI schriflich akzeptierte Begründung abgelehnt oder zurückgeschickt werden, führt dies zum Auschluss der Person von dem nächsten Gewinnspiel, das die Rumänische Rundfunkgesellschaft über RRI veranstaltet. Das Gleiche trifft zu, wenn aus Verschuldung der Teilnehmer die Wohnanschrift falsch mitgeteilt wird.



    e) Gewinner werden gebeten, RRI den Erhalt des Pakets und dessen Inhalt auf jedem Weg schriftlich mitzuteilen, um die die Vollständigkeit der Postsendung überprüfen zu können.




    6. Verantwortung



    Durch die Einschickung der Quizantworten erklären sich alle Teilnehmer mit den Anforderungen und Bedingungen vorliegender Teilnahmeordnung einverstanden und verpflichten sich zu deren Einhaltung.




    7. Datenschutzbestimmungen



    Gemä‎ß der geltenden Gesetzgebung ist der Veranstalter verpflichtet, die Namen der Gewinner dieses Preisausschreibens und die verliehenen Preise zu veröffentlichen. Der Veranstalter verpflichtet sich desgleichen, die Verordnung (EU) 2016/679 (Datenschutzgrundverordnung DSGVO“) zum Schutz natürlicher Personen bei der Bearbeitung personenbezogener Daten zum freien Datenverkehr der während des Preisausschreibens gespeicherten Daten zu respektieren. Der Veranstalter verpflichtet sich somit, die Vertraulichkeit der personenbezogenen Daten der Teilnehmer am Preisausschreiben zu gewährleisten. Mit der Teilnahme am Preisausschreiben und der Weitergabe der personenbezogenen Daten erteilen die Teilnehmer ihre Zustimmung für die Erfassung dieser in einer Datenbank des Veranstalters. Auf ausdrückliches schriftliches Ersuchen der Teilnehmer wird der Veranstalter die personenbezogenen Daten nach Ablauf des Preisausschreibens löschen.





    8. Höhere Gewalt



    Im Sinne dieser Teilnahmebedingungen gilt als höhere Gewalt jedes Ereignis, das vom Veranstalter nicht kontrolliert, beseitigt oder vorhergesehen werden kann und dessen Eintreten es ihm unmöglich macht, seine durch diese Teilnahmebedingungen angenommenen Verpflichtungen einzuhalten; dazu gehören nicht ausschlie‎ßlich Kriege, Brände, Überschwemmungen, Streiks und Blockaden, Erdbeben, andere Katastrophen jeder Art. Verhindert eine Situation der höheren Gewalt teilweise oder vollständig die Abwicklung des Gewinnspiels nach den Bedingungen in vorliegender Ausführung, ist der Veranstalter von seiner Verantwortung für die von der Situation der höheren Gewalt betroffenen Zeitdauer befreit.




    9. Rechtsstreitigkeiten



    Eventuelle Streitigkeiten zwischen dem Veranstalter und den Teilnehmern des Wettbewerbs werden einvernehmlich gelöst. Ist eine gütliche Einigung nicht möglich, wird die Streitigkeit zur Beilegung an die in Bukarest zuständigen rumänischen Gerichte verwiesen.




    10. Veröffentlichung der Teilnahmebedingungen



    Die Teilnahmebedingungen werden im Internet unter www.rri.ro sowie innerhalb der Social-Media-Auftritte von RRI (Facebook, Google+, LinkedIn) veröffentlicht. Als Grundlage dient die englische Sprachfassung.

  • Bärenhöhle im Westgebirge: Arche Noah der Paläontologie

    Bärenhöhle im Westgebirge: Arche Noah der Paläontologie

    Peştera Urşilor (dt. Bärenhöhle), unser heutiges Reiseziel, ist eine der bekanntesten Höhlen in Rumänien und liegt im Kreischgebiet im Westen von Siebenbürgen, in der Ortschaft Chişcău. Die Bärenhöhle in Chişcău wurde zufällig im Jahr 1975 entdeckt. Als Folge der lokalen Aktivität in einem Marmorsteinbruch wurde die Öffnung zur unterirdischen Ebene durch die Sprengung des Eingangs hergestellt. Die Höhle ist eine kommerzielle Touristenattraktion und lockt seit ihrer Freigabe im Juli 1980 Menschen aus aller Welt an. Sie besteht aus drei übereinander liegenden Galerien, von denen nur die oberste als Schauhöhle eingerichtet wurde. Die beiden unteren Galerien bleiben wissenschaftlichen Untersuchungen vorbehalten. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von rund 1500 m.



    Die vorgetragenen Zahlen sagen allerdings nichts über die Schönheit der unterirdischen Landschaft aus. Vom Standpunkt des Tourismus aus betrachtet, wurde die Bärenhöhle ideal eingerichtet. Sie sei eine der schönsten und interessantesten Höhlen in Rumänien, so der Speläologe Viorel Lascu, unser heutiger Gast:



    Die unterirdische Landschaft ist besonders schön. Die Höhle zeigt eine in ihrer Vielzahl der Formen beeindruckende Tropfsteinwelt, mit ultratransparenten Kalkstein-Gebilden und dem unbefleckten Wei‎ß ihrer Innenräume. Die unterirdische Landschaft ist vielerorts gruselig. Die Besucher können sich vorstellen, was die hier gefangenen Bären und Tiere allgemein hier drinnen vermutlich erlebt haben müssen. Sie hinterlie‎ßen Spuren, die nur selten in einer Höhle gesichtet werden. Kratzer in den Wänden, die den Kampf ums Überleben darstellen. Skelette von Tieren (hauptsächlich Bären) können entlang der ganzen touristischen Route gesehen werden.“




    Es ist eine einmalige, unterirdische Route, allerdings modern eingerichtet. Doch ist die Höhle nicht lediglich eine Touristenattraktion. Die hier gefundenen Fossilien erregten das Interesse vieler Höhlenforscher weltweit. Dazu Viorel Lascu:



    Die Bärenhöhle ist ein bedeutendes paläontologisches Erbe. Überreste des Höhlenbären oder des Höhlenlöwen wurden hier ausfindig gemacht. Derzeit werden diese Überreste von rumänischen wie internationalen spezialisierten Institutionen im Rahmen eines umfangreichen Programms untersucht. Dieser Teil der Höhle ist zwar nur der Wissenschaft vorbehalten, doch können manche Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung im Rahmen der Ausstellung am Höhleneingang gesehen werden.“




    Die Höhle besteht aus drei übereinander liegenden Galerien: der Bärengalerie, der Galerie Emil Racoviţă“ und der Wachskerzengalerie. Allerdings gibt es auch noch weitere vier Abschnitte, und zwar vier sogenannte Säle: den Saal der Wachskerzen-Tropfsteingebilde, den Saal der Spaghetti-Tropfsteingebilde, den Saal Emil Racoviţă und den Saal der Knochen. Die Führung beginnt in der Bärengalerie, wo das versteinerte Skelett eines Höhlenbären gefunden wurde. Dieses Skelett ist vollständig erhalten und befindet sich dort seit etwa 15.000 Jahren. Entlang dieser Route können nicht mehr und nicht weniger als 140.000 Schädel gesehen werden. Die Höhle wird alljährlich von mehr als 200.000 Touristen besucht.



    Die Touristen verharren jedoch nicht allzu lange bei der Bärenhöhle, sondern setzen gewöhnlich ihre Reise durch das Apuseni-Gebirge fort. Denn laut unserem Gesprächspartner seien die rumänischen Westkarpaten eine authentische Arche Noah“ der Speläologie. In unmittelbarer Nähe zur Bärenhöhle liegt Cheile Sighiştelului (die Sighiştelul-Klamm). Dort gibt es zahlreiche Höhlen wie z.B. Măgura oder Corbeasca, die ebenfalls wunderschön sind. Auch Peştera Vânturilor (dt. die Windhöhle) befindet sich im Apuseni-Gebirge. Sie umfasst 50 Km Galerien und ist eine der grö‎ßten Höhlen in der Welt. Die Höhle Ciur-Ponor beherbergt andererseits die längsten unterirdischen Flüsse in Europa.



    Für den Fall, dass wir Ihr Interesse für einen Besuch der Bärenhöhle erweckt haben, bieten wir Ihnen zum Schluss ein paar praktische Informationen: Die Bärenhöhle kann täglich besucht werden, im Zeitraum von 10–17 Uhr. Im ersten Stock befindet sich eine Panorama-Terrasse, im zweiten Stock ist der Höhleneingang. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 20 Lei (umgerechnet 2,50 Euro). Die Kinder erhalten eine 50%-Ermä‎ßigung. Es werden Führungen auf Rumänisch und Englisch angeboten.

  • Moldawien feiert Tag Bessarabiens

    Moldawien feiert Tag Bessarabiens

    Am 27. März 1918 gegen Ende des Ersten Weltkrieges hat der Landesrat in Bessarabien, die Legislative, für die Vereinigung der mehrheitlich rumänisichen Provinz mit dem Mutterland gestimmt. Es war der erste Schritt der Gründung des einheitlichen Nationalstaates, ein Prozess, der Ende 1918 durch die Einverleibung Bukowinas, Siebenbürgens, des Banats, Maramursech und des Kreischgebietes, die sich unter der Habsburgischen Herrschaft befanden durch Rumänien, beendet wurde.



    Die Feierlichkeiten sind bei weitem nicht euphorisch, sondern haben eine gewisse Traurigkeit und einen evozierenden Charakter. Die Vereinigung dauerte nur 22 Jahre. Im Sommer 1940, infolge eines Ultimatums, hat Stalin sowohl Bessarabien als auch den Norden Bukowinas, Territorien, die heute der Moldaurepublik und der Ukraine gehören, an die Sowjetunion annektiert. Hunderttausende Bessarabier flüchteten damals nach Rumänien, weitere Zig- tausend wurden nach Sibirien und Kasachstan deportiert. An ihrer Stelle wurden Kolonisten aus allen Ecken des Kaiserreichs gebracht. Die Moldaurepublik ist seit 1991 unabhängig. “Die heutige Republik ist nicht Bessarabien des Jahres 1918. Die nationale Komponente, das Territorium, sowie die Grenzen sind nicht die gleichen. Die Moldaurepublik ist heutzutage gespalteter als das Bessarabien von 1918 und ich meine das aus politischer, ethnischer, religiöser Sicht. – hob der moldawische Botschafter Mihai Gribincea in Bukarest hervor. Er warnte, obwohl die Moldaurepublik aus der Sowjetunion heraustrat, trat, was die Mentalität anbelangt, die Sowjetunion nicht aus Moldawien heraus. Der prowestliche Premierminister Pavel Filip, der vergangene Woche einen Rumänienbesuch unternommen und die zwei Staaten alls Zwillingsherzen definiert hat, und der neue Landespräsident, der prorussische Sozialist Igor Dodon, der bis jetzt zwei Mal Moskau einen Besuch abstattete, seien für den politischen, geopolitischen Riss Bessarabiens repräsentativ.



    Zigtausend Personen haben in den letzten Jahren in den zwei Hauptstädten unter dem Motto Bessarabien ist Rumänien! an Märschen der Unionisten teilgenommen. Diese sind fest überzeugt, dass die Vereinigung mit Rumänien die einzige Lösung für die Moldaurepublik sei. Rumänien ist ein EU- und NATO Land, mit einem funktionierenden Rechtsstaat, und mit einem BIP pro Kopf, der, laut Experten, rund 20 mal höher ist. Die Moldaurepublik, das ärmste Land Europas, ist von einer korrupten, brüchigen politischen Klasse geführt. Bukarest, bleibt der energischste und konsequenteste Unterstützer der Souveranität und Integrität des Nachbarlandes Moldawien.

  • Oradea – die multikulturelle Stadt in Nordwestrumänien

    Oradea – die multikulturelle Stadt in Nordwestrumänien

    Unsere heutige Reise geht in den Nordwesten Rumäniens, nämlich nach Oradea (dt. Gro‎ßwardein, ung. Nagyvarad). Oradea liegt am östlichen Rand der Gro‎ßen Ungarischen Tiefebene am Fluss Crişul Repede (dt. Schneller Kreisch). Das Stadtzentrum ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt. Am Nordostrand der Stadt enden die Ausläufer des Apuseni-Gebirges. Das Gebiet ist damit eine Übergangszone zwischen hügeligem Relief und Ebene. Die Innenstadt zeichnet sich durch schmale, mittelalterliche Gassen aus, die Oradea zum romantischen Reiseziel machen. Die Gebäudearchitektur beeindruckt durch die raffinierte Eleganz. Zahlreiche Hotels, Restaurants und Cafés warten darauf, ihre Gäste willkommen zu hei‎ßen.



    Die Stadt Oradea war auch in der Vergangenheit ein bedeutender Bezugspunkt in der Region. Sie war schon immer ein wichtiges Kultur- und Handelszentrum. Im Mittelalter gab es in der Burg eine Sternwarte. Die dort arbeitenden Astronomen verwendeten den Meridian der Stadt Oradea als Nullmeridian. Die Stadt wurde erstmals urkundlich im Jahr 1113 erwähnt. Die ersten Vermerke über die Burg sind dagegen auf das Jahr 1241 zurückzuführen. Im Mittelalter lebten mehrere Volksgruppen in der Burg zusammen. Dadurch lässt sich die ethnische Vielfalt der Bevölkerung von heute erklären — Rumänen, Ungarn, Alt-Österreicher, Slowaken, Juden, Russinen und Türken leben hier friedlich zusammen.



    Bei einem Stadtrundgang können die Besucher viele bedeutende Denkmäler entdecken. In der Innenstadt gibt es zahlreiche alte, schöne Gebäude. Manche wurden sogar im 16. Jahrhundert errichtet. Der Wiener Architekt Franz Anton Hillebrandt entwarf die bedeutendsten Gebäude im Barockstil. In diesem Zusammenhang ist das Barockschloss repräsentativ. Die historische Altstadt zeichnet sich durch die im Jugendstil erbauten Gebäude aus, wie z.B. das Staatstheater, das Rathaus, das Apollo-Palais, die Sternfestung, das Haus Poynár oder das Palais Moskovitz. Sehenswert sind auch einige orthodoxe sowie römisch-katholische Kirchen in der Stadt. Manche von ihnen beherbergen auch ein hausinternes Museum.



    Die orthodoxe Mondkirche“ (rum. Biserica cu Lună), offiziell Kirche zur Entschlafenen Muttergottes“ (rum. Biserica Adormirea Maicii Domnului), erbaut im barocken bis klassizistischen Baustil, fertiggestellt 1790, sollte auf jeden Fall nicht verpasst werden. Wahrzeichen ist ein Mechanismus im Turm, der anhand einer Kugel die aktuelle Mondphase anzeigt. Der Turm ist 55 m hoch, wobei die Kugel einen 3 m gro‎ßen Durchmesser hat.



    Ebenfalls in der Innenstadt befinden sich das Staatstheater und die Philharmonie. Interessierte Besucher, Kultur- und Musikliebhaber können sich abends im Konzertsaal entspannen oder einer Aufführung beiwohnen. Theateraufführungen gibt es sowohl in rumänischer wie auch in ungarischer Sprache. Die meisten Aufführungen beginnen um 19 Uhr.

  • Hörerpostsendung 8.09.2013

    Hörerpostsendung 8.09.2013

    Heute möchten wir zu Beginn einen längeren Brief von Herrn Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) verlesen, den er uns bereits im Juli zuschickte:



    Vor einigen Tagen stöberte ich in alten Reiseberichten, die ich in meiner Jugendzeit verfasst habe. Da ist mir aufgefallen, dass ich bereits 1973 den ersten Besuch beim damaligen Radio Bukarest geplant hatte, der allerdings nicht zustande kam, da ich vor verschlossener Tür stand. Das Timing war schlecht, es war der 21. August, also der Nationalfeiertag der Sozialistischen Republik Rumänien, und da war natürlich die Deutsche Redaktion personell nicht besetzt. Das war natürlich eine gro‎ße Enttäuschung, aber als Jugendlicher machte man sich über solche Dinge keine gro‎ßen Gedanken. Erst einige Jahre später, im August 1977, klappte es mit einem Studiobesuch bei Herrn Jürgen Salzer. Das war auch die Zeit des gro‎ßen Erdbebens von Vrancea, wo mir noch erschreckende Bilder in Erinnerung geblieben sind. Schade aber, dass ich damals nur sehr wenige Eindrücke von meinen Rumänien-Aufenthalten zu Papier gebracht habe. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass die rumänische Bevölkerung in den Stra‎ßen von Bukarest sehr einfach und schlicht gekleidet war, ganz zu schweigen von den ländlichen Gebieten, in denen ich mich auch aufhielt. Die Menschen waren freundlich und hilfsbereit, aber in einigen Situationen auch sehr distanziert und auf Abstand bedacht. Eine Antwort darauf hatte ich damals nicht, aber heute kann ich mir schon so einiges zusammenreimen! Naja, zum Glück haben sich die Zeiten geändert.



    Nach der politischen Wende in Rumänien besuchte ich die Gegend von Siebenbürgen bis ins rumänische Kreischgebiet in die Stadt Zalău, wo ich eine befreundete Familie besuchte. Nun erlebte ich ein vollkommen anderes Rumänien, worüber ich sehr erfreut war. Nicht nur optisch hatten sich die Dinge zum Positiven verändert, sondern sprachen die Menschen auch offen über politische Themen und über die zum Teil schwierige und schreckliche Vergangenheit. Ja, Ihr Lieben in der deutschen Redaktion, hätte es die deutschsprachigen Sendungen aus Bukarest nicht gegeben, hätte ich Ihr schönes und interessantes Land nie kennengelernt. Radio hören ist eben nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein sehr lebendiges Hobby im Sinne der gegenseitigen Verständigung, Achtung und des guten Willens. Jedenfalls bin ich sehr dankbar, dass ich schon als Jugendlicher die Möglichkeit hatte, Auslandsreisen zu unternehmen.



    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihre äu‎ßerst interessanten Zeilen — sie lesen sich fast wie ein Zeitzeugenbericht und lie‎ßen zumindest die nicht mehr allzu jungen Mitarbeiter in unserer Redaktion an jene Zeiten zurückdenken. Der Nationalfeiertag der Sozialistischen Republik Rumänien war übrigens der 23. August, nicht der 21. August. Er galt den Ereignissen vom 23. August 1944, als Rumänien während des Zweiten Weltkriegs die Fronten wechselte, nämlich das Bündnis mit den Achsen-Mächten brach und sich auf Seite der Alliierten stellte. Eingeleitet wurde dies durch eine von König Michael I. angeordnete Verhaftung des Marschalls und Staatsführers Ion Antonescu und Bildung einer neuen Regierung. Die Einordung der Geschehnisse und deren Bedeutung ist unter Historikern umstritten. In der Propagandasprache des kommunistischen Rumäniens wurden die Ereignisse von damals mit einer sehr langen Formel bedacht, die immer wieder heruntergeleiert wurde: der bewaffnete antifaschistische und antiimperialistische Aufstand vom 23. August 1944“ — kurz auch eliberare“ (Befreiung) genannt.



    Sie haben auch Jürgen Salzer erwähnt, er war jahrelang einer der begabtesten Redakteure, die damals bei der deutschen Sendung von Radio Bukarest mitmachten. Heute lebt er in Deutschland und hat sich einen Namen als Autor von Lehrbüchern und Wörterbüchern zum Erlernen des Rumänischen gemacht.



    In einem weiteren Brief hatte Herr Lindner auch einige Fragen:



    Am gestrigen Freitag haben die Sommerferien für die Thüringer Schüler begonnen. Sechs lange Wochen können sich nun die Kids vom Schulstress erholen. Die meisten Kinder werden natürlich mit ihren Eltern in den Urlaub fahren. Aber es gibt auch viele Kinder, deren Eltern aus verschiedenen Gründen keine Urlaubsreise unternehmen können. Da bietet das Land Thüringen einen ganz besonderen touristischen Leckerbissen an. Für alle Schüler für nur 22 Euro eine kombinierte Fahrkarte, die 6 Wochen lang gültig ist und beliebig viele Fahrten mit Bus, Stra‎ßenbahn oder Zug für ganz Thüringen beinhaltet. So können die Thüringer Schüler billig die Sehenswürdigkeiten des Freistaates kennenlernen. Besonders für sozial schwache Familien ist dieses Ticket interessant. Gibt es in Rumänien auch ähnliche Aktionen für Schüler? Weiterhin würde es mich interessieren, ob es bei Ihnen spezielle Reisebüros für Jugendtourismus gibt.



    Vielen Dank für die Fragen, lieber Herr Lindner. So gro‎ßzügige Angebote wie jene mit der Kombi-Fahrkarte in Deutschland gibt es hierzulande leider nicht. Generell sind Schüler und Studenten bei Fahrten mit der Eisenbahn und auch im öffentlichen Nahverkehr zu einer Ermä‎ßigung berechtigt. Die Preise für Einzelfahrten bei der Eisenbahn und für Monatskarten sind in der Regel um die Hälfte reduziert. Dabei müssen die Jugendlichen stets den gültigen Schüler- oder Studentenausweis vorzeigen. Kostenlos dürfen in Bukarest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur Rentner fahren.



    Ein spezielles Reisebüro für Jugendliche gab es bereits vor der Wende, es hie‎ß sinngemä‎ß Tourismusbüro für Jugendliche“ — kurz BTT, in den 1990er Jahren funktionierte es noch. Eine kurze Suche im Internet brachte die Überraschung, dass es heute noch eine entsprechende Einrichtung geben könnte, die Webseite www.btt.ro ist aber seit 2009 nicht mehr aktualisiert worden und viele Abschnitte sind einfach leer oder führen ins Nichts.



    Und jetzt zu einer weiteren Hörerzuschrift. Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) schickte uns seinen Empfangsbericht für August über E-Mail:



    Liebe RRI-Redaktion,



    auch in diesem Monat will ich einen Empfangsbericht übersenden, auch wenn das schöne warme Sommerwetter so gar nicht dazu angetan ist, am Radio bzw. Computer zu sitzen. Doch gehört das Sonntagsprogramm von RRI ohnehin zu meinen Standardsendungen, die ich regelmä‎ßig einschalte, au‎ßerdem ist der Empfang der Abendsendung zurzeit ausgezeichnet. So fällt es mir nicht gar so schwer, auf einen Teil des Tatort“-Sonntagskrimis am Fernsehen zu verzichten, der ohnehin in den Sommermonaten weitgehend aus Wiederholungen früherer Sendungen besteht. Fällt eigentlich auch in Rumänien das Fernsehprogramm im Sommer deutlich ab gegenüber den Wintermonaten?



    Die Sonntagsstra‎ße“ beleuchtete ja heute zwei besonders traurige Kapitel, nämlich den Verfall denkmalgeschützter Häuser in Rumänien und den Niedergang der deutschen Kultur im Banat am Beispiel von Hatzfeld. Dass man für die die schönen Fassaden der Häuser in Bukarest trotz Denkmalschutz kein Geld hat, ist wirklich traurig. Dafür müssten doch eigentlich Gelder aus EU-Mitteln zur Verfügung gestellt werden. Hier in Deutschland gibt es für solche Zwecke auch Stiftungen, die Gelder einwerben, also beispielsweise die Stiftung Denkmalschutz“, oder es flie‎ßen Lottogelder für den Denkmalschutz. Gibt es so etwas auch in Rumänien?



    Und dass die deutsche Kultur in Rumänien nach 260 Jahren deutscher Besiedlung nun offenbar ausstirbt, ist ebenfalls beklagenswert. Aber daran trägt wohl auch das Ceauşescu-Regime eine Mitschuld. Existiert eigentlich noch eine deutschsprachige Zeitung in Rumänien und erscheinen noch Bücher in deutscher Sprache?



    Beim Bericht in der Radio-Tour über Mangalia wurden bei mir schöne Erinnerungen an die Reise an die Schwarzmeerküste vor einigen Jahren geweckt, die ich bei einem Wettbewerb bei RRI anlässlich der totalen Sonnenfinsternis gewonnen hatte. Letztere war in Mangalia ein unvergessliches Erlebnis!



    Lieber Herr Andorf, vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihre Fragen möchten wir auch beantworten. Ja, auch in Rumänien werden im Sommer bei den meisten TV-Sendern Wiederholungen ausgetrahlt. Auch in Rumänien können Lottogelder u.a. in den Denkmalschutz flie‎ßen. Die rumänische Lotterie hat eine gesetzlich geregelte Sponsoring-Aktivität. Laut eigener Webseite können unter bestimmten Auflagen kulturelle, künstlerische und sportliche Ereignisse aber auch medizinische, religiöse und Sozialschutz fördernde Aktionen gesponsert werden, die einen gemeinschaftlichen Zweck haben. Ferner kann man als Privatperson oder auch als Institution die finanzielle Förderung von Aktionen beantragen, die einen humanitären oder wohltätigen Zweck erfüllen sowie die Menschenrechte, den Umweltschutz oder Denkmalschutz unterstützen.



    Eine deutschsprachige Zeitung in Rumänien gibt es noch, sie hei‎ßt Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ), erscheint täglich in Bukarest und ist auch im Internet unter www.adz.ro zu finden.



    Bücher in Minderheitensprachen (darunter auch Deutsch) und Übersetzung rumänischer Literatur in Fremdsprachen erschienen vor der Wende beim Bukarester Verlag Kriterion“. Ob der Verlag noch tätig ist, kann man aber nur schwer sagen, zumal die Webseite www.kriterion.ro auch nur halbwegs zu funktionieren scheint. Im Online-Katalog der erwähnten Webseite ergab die Suche nach deutschsprachigen Büchern gerade mal fünf Treffer, wobei es sich meistens um mehrsprachige Publikationen handelt. Der jüngste Titel ist z.B. ein mehrsprachiges Bildwörterbuch historischer Tragwerke“ aus dem Jahr 2005.



    Zum Schluss zur Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe lassen wir uns erst nächste Woche wieder von unserer Bearbeitungsstelle zukommen.



    Ein Fax erhielten wir von Stefan Druschke (aus Kerpen, NRW).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitag von Georg Pleschberger (aus Österreich), Klaus Karusseit (aus Schweden) sowie von Eckhard Röscher, Bernd Seiser, Siegbert Gerhard, Christoph Preutenborbeck, Herbert Jörger, Yigal Benger, Dieter Feltes, Andreas Fessler, Peter Vaegler und Udo Becker (alle aus Deutschland).







    Herr Vaegler hat übrigens kürzlich seinen 60. Geburtstag gefeiert, dazu möchten wir ihm im Namen der ganzen Redaktion herzlich gratulieren.


    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Unser Hörerfreund Peter Vaegler und Gemahlin





    Das Internetformular für Empfangsberichte nutzte Claudio Alfredo Martijena (aus Argentinien).



    Audiobeitrag hören: