Tag: Krönung

  • Historischer Tag für Großbritannien: Britisches Königspaar gekrönt

    Historischer Tag für Großbritannien: Britisches Königspaar gekrönt





    Der britische König Charles III. und seine Ehefrau Camilla wurden am Samstag in einer aufwendigen Zeremonie in der Westminster Abbey Cathedral in London gekrönt. Charles III. wurde im vergangenen September König, nachdem seine Mutter Elisabeth II. im Alter von 96 Jahren gestorben war. Er trug den königlichen Mantel und legte den Eid auf den Dienst am Volk ab. Es war das erste Mal seit 70 Jahren, dass das Vereinigte Königreich Zeuge der Krönung eines Staatsoberhauptes wurde.



    Mehr als 2 000 Gäste nahmen am Samstag an der Zeremonie teil. Darunter der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis und die Kustodin der rumänischen Krone, Prinzessin Margareta. Präsident Johannis sagte, er fühle sich geehrt, an den Feierlichkeiten zur Krönung Seiner Majestät König Charles dem III. in London teilzunehmen, die ein historischer Moment und eine Feier der Traditionen der britischen Monarchie seien.



    König Charles III. ist ein Freund Rumäniens und hat ein tiefes Verständnis für den europäischen Kontinent in seiner Gesamtheit“, sagte die Kustodin der rumänischen Krone, Prinzessin Margareta, in ihrer Botschaft anlässlich der Krönung des britischen Herrschers. Die Krönung verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart durch eine tausendjährige historische Tradition. Eine Tradition, die Kriege, Katastrophen, Revolutionen und grundlegende Veränderungen in der Welt überdauert hat. Seine Majestät König Charles wird gekrönt, nachdem er dem Vereinigten Königreich und dem Commonwealth fast sechs Jahrzehnte lang treu gedient hat. Mein ganzes Leben lang habe ich seine Hingabe an die Krone und die Nation miterlebt“, hei‎ßt es weiter in der Botschaft von Prinzessin Margareta.



    Zwischen dem rumänischen Königshaus und dem britischen Königshaus bestehen nicht nur verwandtschaftliche Beziehungen, sondern auch enge Verbindungen. So nahm Charles als Kronprinz an der Beerdigung des letzten rumänischen Monarchen, König Michael I., Margaretas Vater, teil, der im Dezember 2017 im Alter von 96 Jahren verstarb. Mitglieder der rumänischen Gemeinschaft in Gro‎ßbritannien versammelten sich in London, um den Krönungstag mit traditioneller Musik und Essen zu feiern. Wir freuen uns für den neuen König und ehren ihn dafür, dass er der beste Botschafter Rumäniens im Vereinigten Königreich war. Er hat immer so schön über unser Land gesprochen und seine Einzigartigkeit dargestellt“, sagte eine rumänische Frau, die an den Feierlichkeiten anwesend war.



    Charles besuchte Rumänien erstmals vor 25 Jahren, damals noch als Prinz von Wales. Seitdem hat er Rumänien häufig besucht und erklärt, dass er das Land und insbesondere Siebenbürgen bewundert, die historische Provinz, die die Spuren des kulturellen Erbes der vor acht Jahrhunderten eingewanderten deutschen Siedler trägt. Charles engagierte sich für die Erhaltung des rumänischen Kulturerbes, indem er alte Landhäuser kaufte und restaurierte und sie somit vor der Zerstörung bewahrte.



    Im Jahr 2015 wurde die Prince of Wales Foundation Romania gegründet, eine gemeinnützige Organisation, die die Erhaltung des architektonischen Erbes, die Landwirtschaft und die nachhaltige Entwicklung in Rumänien unterstützt. 2017 verlieh ihm die rumänische Präsidentschaft den Nationalen Orden Stern Rumäniens“ im Rang eines Gro‎ßkreuzes als Zeichen der Wertschätzung für seine Arbeit in Rumänien und für die Förderung seines Images in der Welt“.

  • Ausstellung im Bukarester Triumphbogen thematisiert Ersten Weltkrieg

    Ausstellung im Bukarester Triumphbogen thematisiert Ersten Weltkrieg





    Nach der Krönung von König Ferdinand I. und Königin Maria zum Herrscherpaar von Gro‎ßrumänien in der Kathedrale von Alba Iulia wurde am 16. Oktober 1922 auch der Triumphbogen in Bukarest eingeweiht. Das königliche Ehepaar und Gefolgschaft, diplomatische Vertreter einiger europäischen Staaten, militärische Einheiten und allegorische Wagen zogen damals in einer feierlichen Zeremonie unter dem Triumphbogen hindurch.



    Als Baudenkmal hat der Triumphbogen seinen Ursprung in der Architektur der römischen Antike, wo er allgegenwärtig war. Auch im modernen Bukarest wurden Triumphbögen als Zeugnis für Siege und gro‎ße staatliche Erfolge errichtet. Provisorische Triumphbögen waren in der rumänischen Hauptstadt schon beginnend mit dem 19. Jh. errichtet worden und sie sollten glorreiche Momente markieren: die Revolution von 1848, die Vereinigung der rumänischen Donaufürstentümer 1859, die Unabhängigkeit Rumäniens 1878, die 40-jährige Herrschaft von König Karl I. 1906 und den Sieg im Ersten Weltkrieg 1918.



    Der Triumphbogen, unter dem Ferdinand I. und Maria als Herrscher des Königreichs Gro‎ßrumänien in ihre Hauptstadt einzogen, wurde 1922 ursprünglich aus Holz errichtet. Doch schon damals fiel zugleich die Entscheidung, später einen steinernen Triumphbogen zu errichten. Der heutige Bogen ist 27 Meter hoch, er wurde vom rumänischen Architekten Petre Antonescu entworfen und 1936 eingeweiht.



    Als öffentliches Denkmal unter der Obhut der Stadt Bukarest eignet sich der Triumphbogen heute für Ausstellungen in den Hohlräumen der beiden Säulen. So hat man die Ereignisse vor 100 Jahren mit einer Ausstellung gewürdigt, die den rumänischen Soldaten gewidmet war, die im Ersten Weltkriegs kämpften. Die Ausstellung konzentrierte sich auf den Briefverkehr zwischen den an der Front kämpfenden Soldaten und ihren zu Hause verbliebenen Familienangehörigen und Freunden. Dramatik und Empfindsamkeit sind die prägenden menschlichen Gefühle, die dem heutigen Besucher aus den ausgestellten Zeitdokumenten entgegenkommen. Dabei wird deutlich, dass der Krieg an sich ein Irrsinn ist, auch wenn die Briefschreiber die politischen Hintergründe manchmal zu verstehen scheinen.



    Titus Bazac ist Aufsichtsbeamter beim Bukarester Amt für Raumgestaltung und öffentliche Denkmäler und kennt die Eckpfeiler der Ausstellung im Triumphbogen:



    Im Inneren der beiden Säulen sowie im Attikageschoss gibt es Hohlräume, die zu Ausstellungszwecken genutzt werden. In der Säule, die Besucher zum Aufstieg benutzen, ist das Innere eines Bauernhauses dargestellt, wo man einen weinende Mutter sehen kann, die Socken für ihren an der Front kämpfenden Sohn strickt. Die Frage steht im Raum, warum er an die Front gehen musste und ob es sinnvoll sei, den natürlichen Kreislauf des Lebens durch einen Krieg zu unterbrechen. Danach ist das Innere eines weiteren Hauses dargestellt, es kann ein städtisches oder ein ländliches Haus sein, wir sehen einen Tisch, auf dem eine Lampe steht. Auch dort fragt sich eine tränenreiche Mutter, warum sie all das durchmachen musste, man kann ihren inneren Kampf mit der Entscheidung nachfühlen, ihren Sohn gehen zu lassen.“




    An den Wänden im Inneren der Säule hängen entlang der Aufstiegstreppe Tafeln mit Collagen aus Fotografien und Faksimiles von Briefen aus den Archiven. Während sie die Treppe nach oben steigen, können die Besucher Bilder betrachten und Zeilen lesen, die einen erahnen lassen, wie die Menschen damals den Krieg erlebt haben. Mutter ist krank vor Sorge um dein Schicksal“, schreibt zum Beispiel eine junge Frau ihrem an der Front kämpfenden Bruder. Mein Liebster, ich und unser Kind warten, dass du unversehrt nach Hause kommst“, ist in einem anderen Brief zu lesen, den ein Offizier von seiner Ehefrau erhalten hatte. Mein Junge, bleib menschlich, sei dir deiner Pflicht bewusst und komm nachher heil nach Hause“, schreibt ein Vater seinem Sohn. Im Dachgeschoss geht der Besucher unter einer riesigen Papierrolle hindurch, die auf dem Deckengewölbe aufgerollt ist und sich von einer Säule des Bogens zur anderen erstreckt.



    Titus Bazac vom Bukarester Amt für Raumgestaltung und öffentliche Denkmäler erzählt im folgenden, was die Besucher der Ausstellung beim Hinuntersteigen über die Treppe im Inneren der anderen Säule des Triumphbogens sehen können:



    Entlang der Abstiegstreppe sehen wir die Rekonstruktion eines Schützengrabens mit seiner beklemmenden Enge. Dort sieht man einen Soldaten, der offenbar seinen Verstand verloren hatte, denn er schnitzt in einem fort und offensichtlich sinnlos an einem Holzpfahl. Ein weiterer Soldat will einen Brief an die Familie schreiben und hält inne, weil er nicht wei‎ß, mit welchen Worten er beginnen soll. Die letzte, etwas makabre Darstellung ist ein Grabmal. Auf einem Bildschirm ist zugleich ein Exekutionskommando zu sehen, das die Grausamkeiten symbolisiert, denen alle Soldaten im Ersten Weltkrieg ausgesetzt waren. Man kann sich dabei an Szenen aus einem berühmten Roman des siebenbürgischen Schriftstellers Liviu Rebreanu erinnern, die er im Ersten Weltkrieg als Zeitzeuge sicherlich auch selbst erlebt hatte: Rumänen aus Siebenbürgen und anderen Kronländern der Doppelmonarchie, die in der K.u.k.-Armee an der Front gegen ihre Brüder aus dem Alten Königreich Rumänien kämpfen mussten. Viele desertierten damals, wurden nicht selten gefasst und standrechtlich erschossen. Es ist der vielleicht schauerlichste Abschnitt der Ausstellung.“