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  • Art Safari 2015: Kunstmesse für Kulturerbe und zeitgenössischer Kunst

    Art Safari 2015: Kunstmesse für Kulturerbe und zeitgenössischer Kunst

    Vor etwa einem Jahr stand ein riesiges Zelt auf dem George-Enescu-Platz George in der Bukarester Stadtmitte – es war die erste Auflage der Kunstmesse Art Safari“. Daran beteiligten sich 70 Kunstgalerien und Kunsteinrichtungen, die in einem eigens dazu geschaffenen einzigartigen Raum in der Bukarester Stadtmitte vier Tage lang etwa 15.000 Besucher anlockten. Art Safari 2015“ wird im Ciclop-Gebäude veranstaltet – es handelt sich um das erste mehrstöckige Parkhaus in Bukarest, das in der ersten Hälfte des 20. Jh. errichtet wurde. Für die zweite Auflage der Kunstmesse Art Safari“ haben sich die Veranstalter vorgenommen, dynamische Beziehungen zwischen den Kunstgalerien, den Kunstliebhabern, den Kunstsammlern und den öffentlichen Einrichtungen zu schaffen. Vom 13. bis zum 17. Mai lässt sich die Art Safari 2015“ Stock für Stock erkunden und präsentiert ein Panoramabild der Kunst in Rumänien.



    Ioana Ciocan ist unabhängige Kuratorin und Direktorin der Art Safari 2015 und gibt uns mehr Details über die Messeteilnehmer:



    Wir sind mit viel Optimismus ans Werk gegangen, aber wir hätten es nicht erwartet, dass so viele Galerien zusagen würden. Wir haben auch eine bedeutende internationale Beteiligung, mit der Galerie Trapez aus Ungarn und Larm Galleri aus Dänemark. Dieses Jahr haben sehr viele rumänische Kunstgalerien ihre Teilnahme bestätigt, darunter Plan B, Lateral, Baril und viele andere. Wir mussten aber auch einige Angebote ablehnen, weil wir nicht unbedingt Messestände verkaufen wollen, um unseren Ausstellungsraum zu füllen, sondern wir darauf abzielen, Gegenwartskunst von höchster Qualität auszustellen. Diejenigen, die wir ablehnen mussten, passten nicht in unseren Plan ein, da wir eine gewisse Einheit der Räume beabsichtigen. Im ersten Stockwerk haben wir Werke vom nationalen Kulturerbe Rumäniens, im zweiten Stockwerk wird Kunst aus den 1960er bis zu den 1990er Jahren ausgestellt, und ganz oben, im dritten Stockwerk, haben wir neue Gegenwartskunst, einschließlich von 2015. Und wir bestehen auch auf eine starke Verbindung zwischen Qualität und Preis der Exponate.“




    Die Kunstmesse Art Safari“ ist die erste professionelle Messe dieser Art in Rumänien, und die Veranstalter wollen sie als bedeutende Kunstmesse in der Region etablieren, sagte uns Silvia Rogozea, Kulturmanagerin des Projekts Art Safari 2015“:



    Wir vergleichen uns mit der Kunstmesse in Istanbul, die auch in Richtung Mittlerer Osten offen ist. Für 2016 sollte die Kunstmesse Art Safari auch Galerien aus Polen, Tschechien, Ungarn zu Gast haben, so dass wir uns in der Region weiter entwickeln können. Die Werke der Gegenwartskunst im 3. und 4. Stockwerk werden auch zum Kauf angeboten. An den Messeständen von Art Safari 2015 werden Galeristen, Kunstkritiker, Kuratoren und Künstler anwesend sein, sie werden sich mit den Besuchern unterhalten, mit dem Publikum Kontakt aufnehmen. Wir hoffen, dass die Besucher Interesse darauf bekommen, mit den Ausstellern direkt zu diskutieren.“




    Da die Veranstalter der diesjährigen Kunstmesse den Plan der Kuratoren strikt einhalten wollen, gab es auf der Internet-Seite www.artsafari.ro ein Anmeldeformular für die Galerien, die an der Messe teilnehmen wollten. Verlangt wurden eine kurze Beschreibung der Galerie, ein Lebenslauf des Künstlers, mit dem die Galerie sich präsentieren wollte, und Fotoaufnahmen der Werke, die ausgestellt werden sollten. Die Kunstkritikerin Ruxandra Garofeanu hatte die Aufgabe, Werke des sozialistischen Realismus für den 2. Stock der Kunstmesse auszuwählen:



    Die Thematik dieser Werke ist sehr großzügig, wir reden hier über die Zeitspanne 1950-1990. Es gibt große Künstler wie zum Beispiel Vinţanu, Nicodim, Almăşanu, Iacob, die in den rumänischen Museen kaum zu finden sind, nicht einmal in Museen der Gegenwartskunst. Bei Art Safari werden die Besucher sehen, was sozialistischer Realismus bedeutet und wie diese Epoche in Werken großer Künstler widergespiegelt wird. Es beteiligen sich die Museen aus Râmnicu Sărat, Galaţi, Baia Mare, Târgu Mureş, Piteşti. Eine Premiere im Bereich sozialistischer Realismus sind einige großartige Werke von Henri Catargi, von denen ich kaum noch wusste, wo sie aufbewahrt waren. Jetzt werden sie wieder ausgestellt.“




    Bei der Eröffnung der Art Safari 2015 erklärte sich der rumänische Philosoph und Publizist Horia Roman Patapievici für die Solidarität mit dem Parkhaus Ciclop, einem Zeitzeugen der Bukarester Geschichte, einem historischen Gebäude, das auf besonderer Art verwertet wird:



    Diesen Großraum in der Bukarester Stadtmitte kann man kreativ benutzen, um die Schönheit der Vergangenheit mit unseren Bestrebungen um eine normale Gegenwart zusammenzubringen. Eine normale Gegenwart würde bedeuten, dass ein rumänischer Künstler auch in seiner Heimat und nicht mehr – wie bis jetzt – nur im Ausland anerkannt wird. Die Tatsache, dass bei Art Safari Werke aus dem Kulturerbe Rumäniens ausgestellt werden und dass die nationalen Kunstmuseen präsent sind, bedeutet, dass wir das Gefälle zwischen den klassischen Kunstwerken, die in Museen aufbewahrt werden, und der lebendigen Gegenwartskunst schließen wollen. Das rumänische Kulturerbe entstand während des Kommunismus vor allem durch Zwangsverstaatlichungen, durch Beschlagnahme von privaten Sammlungen, und daran kann man leider nichts mehr ändern. Die Gegenwartskunst ist aber lebendig und frei, sie entwickelt sich ständig, und der Staat kann sich diese Kunst nicht mehr zu eigen machen. Wir wollen das Gefälle zwischen Kulturerbe und Gegenwartskunst aus der Welt schaffen – hier, im Parkhaus »Ciclop«, werden die beiden vereint.“




    Art Safari“ bietet fünf Tage voller Kunsterlebnisse, die mit der Nacht der Museen am 16. Mai einen schönen Abschluss finden.

  • Künstlerische Erziehung in den rumänischen Schulen

    Künstlerische Erziehung in den rumänischen Schulen

    Am 15. September fängt in Rumänien, nach den Sommerferien, das Schuljahr an. Für die etwa 3,2 Millionen Schüler bringt das neue Schuljahr einige weniger angenehme Überraschungen mit sich. Die Schüler der 1. und 2. Klasse werden in einer ersten Phase keine Schulbücher haben. Grund dafür ist eine Entscheidung des Nationalen Schlichtungs-Rates. Infolge einer Beschwerde eines Verlags ordnete dieser Rat die Wiederholung der Ausschreibung für digitale und gedruckte Schulbücher an. Die gute Nachricht ist die Einführung neuer Fächer.



    Den Grundschulkindern wird ein Architektur-Wahlfach angeboten und die Schüler an den Musikschulen werden Jazz-Geschichte studieren können. Eine andere künstlerische Überraschung bringt der Musiksender des Rumänischen Rundfunks, Radio Romania Muzical. Dieser Musiksender und das Bildungsministerium haben ein Protokoll unterzeichnet, aufgrund dessen das Projekt Höre 5 Minuten klassische Musik“ ein nationales Programm in den Schulen, beginnend mit dem Schuljahr 2014-2015 wird. Was den Schülern dieses Projekt vorbereitet, erfahren wir von Cristina Comandaşu, stellvertretende Chef-Redakteurin bei Radio Romania Muzical.



    Die Initiative wurde 2010 ins Leben gerufen. Unser Sender bereitet diese fünf Minuten klassische Musik seitdem. Es war ein Projekt, das seit 2010 jedes zweite Jahr, stattgefunden hat. Es wurde in unkonventionellen Plätzen, wo viel Publikum zusammen kommt, aber wo gewöhnlich keine klassische Musik zu hören ist, organisiert: in Supermärkten, Einkaufszentren, Firmensitzen. Unser Hauptziel war den Jugendlichen in Rumänien Zugang zu dieser Musikrichtung anzubieten.“



    Dank der Partnerschaft mit dem Bildungsministerium werden die Audio-Dateien mit den fünf Minuten Musik per Internet in alle Schulen geschickt. Cristina Comandaşu dazu:



    Diese Musikstücke dienen als didaktisches Material für die Musikstunden, sie können aber auch bei anderen Kursen als Audio-Hintergrund benutzt werden, zum Beispiel während der Kurse aus dem Kunst-Bereich. Mittels eines zentralisierten Systems schicken wir bestimmter Schlüssel-Personen in jedem Landkreis, den entsprechenden Inspektoren, die Audio-Dateien. Dieselben 31 Musikstücke wird man beginnend mit dem 1. Oktober sowohl in Schulen, als auch in öffentlichen Plätzen hören können. Es handelt sich dabei um Stücke unterschiedlicher Musikrichtungen, von Barock-Musik bis hin zur moderner Musik. Wir nennen diese Hits“ der klassischen Musik. Wir wollten diese ewigen Werte in den Vordergrund bringen, wir wollten, dass die Kinder diese kennenlernen um dann einen Schritt weiter zu gehen und andere weniger zugängliche Musikstücke zu entdecken.“



    Nicht nur die Musik, sondern auch andere Bereiche der Kunst können kreativ und nonkonformistisch während der Kurse eingesetzt werden. Mihai Iacob, Forscher beim Institut für Bildungs-Wissenschaften erklärt:



    Die Künste können auch während der Geschichts-Kurse und der Kurse für technologische Bildung eingesetzt werden. Das stimuliert die Kinder. Die Kurse werden dynamisch, sie beschränken sich nicht mehr auf den Lehrer, der seine Geschichte erklärt. Durch ihr Aussetzen zur Kunst, bieten wir den Kindern Zugang zu mehreren Bereichen an.“



    Die Künste können nicht nur während der normalen Kurse eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe, kann den Kinder geholfen werden, ihre unterschiedlichen sozialen Kompetenzen zu entfalten und manche emotionale Probleme zu überwinden. Das haben auch die Projekte an denen Mihai Iacob in benachteiligten Milieus teilgenommen hat, bewiesen.



    Ich habe mit Künstlern zusammen gearbeitet, die in benachteiligten Milieus mit Kindern gearbeitet haben. Es gab solche Projekte in Azuga, in der Kommune Conţeşti im Landkreis Teleorman. Da habe ich mit einem Choreographen für zeitgenössische Tänze und einem Choreographen für Volkstänze zusammen gearbeitet. In diesem Sommer haben wir in der Nähe von Brasov-Kronstadt ein Ikonen-Malerei-Camp organisiert. Die Kunst ist ein sehr starkes Motivations-Instrument, es bringt die Energien der Kinder in Bewegung, sie muss aber in einen bestimmten Prozess integriert werden. Die Kinder müssen die künstlerische Erfahrung verdauen.“



    Angesichts all dieser Vorteile, ist die Kunst ausreichend in den Schulen anwesend? Raluca Pop, Managerin des Verbands KubikMeter. Ressourcen für die Kultur“.



    Sie ist mangelhaft vertreten. Aber ich bemerke auch einen gro‎ßen Unterschied zwischen Stadt und Dorf. Sehr viele innovative Tätigkeiten, insbesondere was die Zusammenarbeit mit Künstlern und Künstler-Organisationen anbetrifft, finden in urbanen Zentren statt. Die Kultur-Tätigkeit in ruralen Gegenden ist viel schwächer. Das geschieht aus finanziellen Gründen, aber auch weil die Nichtregierungsorganisationen üblicherweise in den Städten anwesend sind.“



    Abgesehen vom Ort, an dem die künstlerische Erfahrung stattfindet, ist ihr Effekt umso stärker, desto mehr der Schüler daran beteiligt ist. Raluca Pop erläutert:



    Was zurzeit funktioniert und vertieft werden sollte, sind die Partnerschaften zwischen Organisationen und Schulen. Aber diese Partnerschaften sollten nicht in der Schule abgewickelt werden. Zugleich können die Sportsäle auch für andere Tätigkeiten besser benutzt werden. Es macht einen gro‎ßen Unterschied, ob die Kinder die Kultur passiv erleben- sich eine Aufführung anschauen oder ein Museum besuchen — oder direkt verwickelt sind. Die grö‎ßten Auswirkungen erfolgen, wenn das Kind die Kunst auch ausübt: ein Instrument spielt, Mitglied einer Tanz-Truppe ist, in einer Aufführung spielt.“



    Zurzeit wickelt das Institut für Bildungs-Wissenschaften in Bukarest eine Studie über die Anwesenheit der Künste in den Schulen ab. Zugleich möchte man durch diese Studie die Wünsche der Schüler, Eltern und der Lehrer in diesem Bereich herausfinden.

  • Die Bildhauerin Miliţa Petraşcu, eine Schülerin von Brâncuşi

    Die Bildhauerin Miliţa Petraşcu, eine Schülerin von Brâncuşi

    Die unübertroffene Meisterin der Porträtkunst, Miliţa Petraşcu, sollte bis an ihr Lebensende in Briefen oder Gesprächen die Bedeutung ihrer Begegnung mit dem Bildhauer Constantin Brâncuşi in Erinnerung rufen. Die Bildhauerkunst der Miliţa Petraşcu stellt in erster Linie einen Widerstandsakt angesichts der Zerstörung des Bildes dar. Ihr Unterfangen hütet die Ambitionen der Momentaufnahme und die Strenge der klassischen Komposition, die jeweils in der Kunst Anfang des Jahrhunderts anzutreffen waren. Und das wird ihr sehr hilfreich dabei sein, sich während der langjährigen Zusammenarbeit mit Brâncuşi vor der Versuchung einer Imitation des gro‎ßen Meisters zu schützen und den einfachen Geschmack des Abstrakten zu vermeiden“ — hei‎ßt es in einer Rezension der Kunst Miliţa Petraşcus von Dan Brudaşcu.



    Constantin Zărnescu, der die Aphorismen von Brâncuşi in einem Band gesammelt hat, spricht über die Begegnung zwischen Miliţa Petraşcu und dem gro‎ßen Künstler, die die Schicksale der beiden prägen sollte. Alles ereignete sich im Jahre 1919.



    Einige Jahre zuvor war Brâncuşi zu zwei Gruppenausstellungen der europäischen Avantgarde eingeladen worden. Er stellte dort Varianten des »Kusses«, von »Mademoiselle Pogany«, der »Schlafenden Muse«, des »Kinderkopfes« aus. Miliţa räumt seinen Werken die geometrische Reinheit, die Verwesentlichung des menschlichen Wesens ein. Sie erlernt die Bildhauerkunst an der Seite von Brâncuşi, der sie ‚Petrică‘ nennt. Brâncuşi drückt ihr und allen aus Rumänien angereisten jungen Damen die Mei‎ßel in die Hand und erinnert sie daran, dass sie sich für einen Männerberuf entschieden hatten. Er bringt ihnen die Bedeutung des Marmorblocks näher, den man, wie er sagte, nie zerstören darf. Bildhauerei bedeute vor allen Dingen Denken und sei nichts für junge Leute, sagte der Künstler Miliţa, in Anwesenheit des amerikanischen Dichters Ezra Pound.“




    Milita Petraşcu sollte später Brâncuşi überreden, auf wichtige Projekte in Frankreich zu verzichten, um in die Heimat zurückzukehren und das berühmte Ensemble in Târgu Jiu auszuführen. Jenes Ensemble, das mit der Endlosen Säule“ seinen Höhepunkt findet. Während dieser Zeit in Rumänien steht Brâncuşi Miliţa Petraşcu Modell. Sie gie‎ßt das erste Porträt des Künstlers in Bronze, die Büste ist jetzt auf dem Dorobanţi-Platz in Bukarest zu finden. Brâncuşi bewundert dabei die Leichtigkeit, mit der Miliţa Petraşcu in ihrer Bildhauerkunst von dem Geiste der klassischen Kunst zu dem der Moderne springen konnte. In diesem Zusammenhang gesteht er ihr: Du kennst dich damit aus, so zu arbeiten, wie du gerade Lust hat, figurativ oder abstrakt, du hast es gut!“



    Der Schriftsteller Constantin Zărnescu erzählt die Geschichte der Künstlerin weiter.



    1927, nach dem Kongress der Romanischen Presse in Bukarest, erntet Miliţa Petraşcu internationalen Lob. Sehr interessant ist die Tatsache, dass Aretia Tătărescu, die Vorsitzende des Frauenverbandes aus Gorj, Miliţa beauftragt, in Târgu Jiu ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Volkshelden zu errichten. Miliţa hatte bereits das Denkmal von Ecaterina Teodoroiu errichtet und war eine in Gorj sehr bekannte Persönlichkeit. Allerdings lehnte sie den Vorschlag von Frau Tătărescu ab, mit der Begründung, Brâncuşi sei die am besten geeignete Person für die Errichtung eines solchen Denkmals für die an der Front gestorbenen Soldaten. Und in diesem Moment beginnt ein intensiver Briefwechsel zwischen Miliţa und Brâncuşi, schlie‎ßlich kommt Brâncuşi 1937 nach Târgu Jiu, mit der Absicht, eine einzige Arbeit fertigzustellen.“




    Dank der Archivarbeit von Victor Crăciun kann der Briefwechsel zwischen den beiden Künstlern heute verfolgt werden. Die beiden, sagt Crăciun, habe sowohl die Kunst als auch eine gro‎ße Freundschaft verbunden. Eine Freundschaft, die von 1919 bis zum Tode Brâncuşis andauern wird, aus der Miliţa Pătraşcu die Vorgaben und Dimensionen der modernen Kunst gewinnen und Rumänien sein künstlerisches Erbe um das Ensemble in Târgu Jiu bereichern sollte. Denn sie hatte die Idee, dass Brâncuşi diese architektonischen Skulpturen ausführt, die einzigartig in der Welt sind.“



    Mit weiteren Details der Schriftsteller Constantin Zărnescu:



    1946 schrieb Miliţa in einem Brief an Brâncuşi Folgendes: ‚Zusammen mit meinen Freunden bereiten wir uns darauf vor, dir Proviant zu schicken.‘ Es war der Moment, in dem die Krise einen Gro‎ßteil von Europa in Griff hatte. Ebenfalls während jener Zeit informiert Miliţa Brâncuşi über jeden veröffentlichten Artikel über ihn. Sie setzt ihn darüber in Kenntnis, was Petru Comarnescu über ihn geschrieben hat, teilt ihm mit, dass Ionel Jianu in der Zeitschrift »Licht und Farbe« veröffentlicht hat, au‎ßerdem darüber, dass seine Theorien zur Kunst in der Presse erschienen sind. Und sie schreibt ihm auch, dass sie nicht vergessen kann, wie er ihr 20 Jahre zuvor so viele neue Dinge über die moderne, neue Bildhauerkunst erzählte, Dinge und Gedanken, die sich inzwischen belegen lie‎ßen.“




    Anlässlich der Eröffnung der gemeinsamen Ausstellung mit Marcel Iancu im Jahre 1934 sollte der Kritiker Petru Comarnescu Folgendes behaupten:



    Die Haupteigenschaft von Miliţa Petraşcu bleibt nach wie vor die Grundeigenschaft der Bildhauerkunst an sich: der Kult der vollen Formen, in Verbindung mit Raum und Licht. Die Künstlerin sucht in dem Antlitz des Modells kein dominierendes Merkmal, sondern sie gibt in einem Ensemble von Details die Eigenschaften einer Persönlichkeit wieder. Das Porträt der halbnackten Schauspielerin Elvira Godeanu ist naturalistisch und zugleich hierarchisch diskret, wobei hier die klassische Typologie der armlosen Büste gewagt und unkonventionell übernommen wird. Das Marmor-Porträt einer weiteren bekannten Schauspielerin, das von Agepsina Macri, der Ehefrau des Schriftstellers Victor Eftimiu, wurde bereits 1934 im Offiziellen Salon ausgestellt. Dabei werden die Normen der damaligen Zeit ebenfalls nicht eingehalten: Es war nicht erlaubt, dass das Porträt einer klar erkenntlichen Person, die der Bukarester Gesellschaft gut bekannt war, auch wenn sie Schauspielerin war, mit nackten Brüsten dargestellt wird. Nichtsdestotrotz hat die bemerkenswerte Skulptur nichts Frivoles an sich, die Monumentalität und Unbeweglichkeit des Porträts spielen auf die klassische Antike an, im Namen derer die Nacktheit akzeptiert werden konnte.“



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  • Der Maler Laurenţiu Dimişcă und seine Werkstatt

    Der Maler Laurenţiu Dimişcă und seine Werkstatt

    Der Maler Laurenţiu Dimişcă ist ein international anerkannter Vertreter der Malerei au‎ßerhalb der Normen. Er beteiligte sich mit seinen Werken an berühmten internationalen Veranstaltungen. In Rumänien organisierte Laurenţiu Dimişcă sogen. Outsider-Art-Veranstaltungen. Diesmal schlägt er uns einen Treffpunkt vor, und zwar seine Werkstatt im ersten Stock des Gebäudes des Puppentheaters ŢĂNDĂRICĂ am Lahovari-Platz. Es geht um die erste Ausstellung in Rumänien und in dieser Gegend Osteuropas, die sich mit Richtungen wie Singuläre Kunst, Reine Kunst, Naive Kunst, Volkskunst, Alternative Kunst, Visionäre Kunst, Schizophrene Kunst und Raw Vision aus der ganzen Welt beschäftigt. Der Kritiker Marius Tiţa dazu:



    Die Werkstatt von Laurenţiu Dimişcă ist eigentlich die Hauptstadt der rohen Kunst, der singulären Kunst in dieser Gegend Europas. Laurenţiu Dimişcă ist als ein Schöpfer von roher Kunst bekannt. Er ist ein wahrer Maler, der das Kunstgymnasium sowie die Kunsthochschule besuchte. Er ist Doktor der Kunstuniversität in Klausenburg. Die Werkstatt ist die dritte Auflage der gro‎ßen Ausstellungen des Malers Laurenţiu Dimişcă in Bukarest, die vom Parlamentspalast, Dorfmuseum und Bauernmuseum beherbergt wurden. Gleichzeitig ist sie ein ständiges Zentrum, wo wir erfahren können, was diese Kunst bedeutet. Hier können wir Schöpfer roher Kunst kennenlernen und bedeutende Sammlungen aus Frankreich bewundern. Hinzu kommen verschiedene Events, die dieser Kunst, der Outsider Art gewidmet sind. Die rohe Kunst ist eine Kunst, die sich au‎ßerhalb den Normen entwickelt. Der Künstler entscheidet allein, sich in dieser Weise auszudrücken.“



    Die Ausstellung von Laurenţiu Dimişcă stellt die Konkretisierung eines älteren Traums des Malers dar. Und zwar wünschte er sich, ein internationales Kunstzentrum, das gleichzeitig ein Museum sein soll, zu gründen. Laurenţiu Dimişcă dazu:



    Ich habe das Gebäude einer alten Schule gekauft, um ein Kunstzentrum in der Nähe von Piatra Neamţ zu gründen. Danach dachte ich, es sei besser, wenn ich die Kunstsammlung mit der Zeit entstehen lasse, indem ich Salons und Veranstaltungen organisiere. Heute habe ich meine eigene Werkstatt in der Mitte Bukarests, in einem wunderschönen Gebäude. Es geht um eine offene Werkstatt. Wer die Ausstellungen und meine persönliche Werkstatt besuchen will, muss zuerst anrufen. Das Publikum kann jetzt den dritten Salon für Singuläre Kunst besuchen. Als nächster wird hier Aurel Cogealac, ein Autodidakt, ausstellen. Danach wird Mimi Revencu ihre Werke dem Publikum vorstellen. Vor dem Frauentag am 8. März will ich zusammen mit Andra Margine eine Schmuckstücksammlung ausstellen. Danach können die Stücke im Dorfmuseum, Bauernmuseum und bei der Nationalen Bibliothek bewundert werden. Bei jeder Ausstellung werden neue Künstler anwesend sein. Es wird auch ein zweites Kolloquium für Singuläre Kunst stattfinden. Bis Jahresende habe ich mir vorgenommen, sowohl persönliche Ausstellungen als auch zeitgenössische Kunst zu entwickeln.“



    Laurenţiu Dimişcă, Aurel Cogealac und Mimi Revencu waren zusammen mit den Fotografen Andrei Baciu und Sorin Onişor im vergangenen Herbst Gäste des Rumänischen Konsulats in Lyon bei der Ausstellung Rumänien zwischen Tradition und Modernität“. Die Galerie, die persönliche Werkstatt von Laurenţiu Dimişcă, ist ein Raum, in dem der Künstler dem Publikum diese neue Kunstform bekannt machen und näher bringen will.



    Das Publikum hat die Gelegenheit, die Werkstatt eines Künstlers zu entdecken, zu besuchen. Es gibt Künstler, zu denen man nicht gelangen kann, man kann sie nicht bei der Arbeit sehen. Ich werde die Kinder, aber auch die Erwachsenen im Bereich der Kreativität, der Malerei, der Phantasie lehren. Ich habe in Frankreich Singuläre-Kunst-Festivals eröffnet und habe mit 300 Kindern von 9 Kindergärten in Pays d’Auvergne gearbeitet. Danach habe ich das Festival »Itineraires singulaires« in Dijon eröffnet, das den Menschen mit besonderen Bedürfnissen gewidmet war. Ich habe mit Menschen gearbeitet, die Probleme hatten, zum Beispiel mit Alkoholikern und Schizophrenen. Ich spreche über die Interaktion Künstler-Publikum, über Personen, die noch nie mit einem Künstler gearbeitet haben. Mein Stil ist optimistisch und ich kann verraten, dass ich weitere schöne Phantasie- und Kreativitätsprojekt habe.“



    Zurzeit können wir in der Werkstatt des Künstlers Dimişcă rund 300 Arbeiten von 50 Malern bewundern. Die meisten Maler sind, dank der Zusammenarbeit mit dem Verband für die Förderung der zeitgenössischen Volkskunst in Frankreich, Franzosen. Unter den Malern zählen auch Rumänen, Afrikaner, Kubaner, Argentinier und Norweger.



    Die Kunstliebhaber können in diesem Frühling neue Werke des Malers Laurenţiu Dimişcă in Den Haag, bei der berühmten Galerie Carré d’Artistes bewundern. Die Künstler, die hier ausstellen wollen, müssen Werke im Kleinformat schaffen, so dass diese jedem Käufer zugänglich sein sollen. Die Kunstobjekte haben alle den gleichen Preis.



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  • Das Festival „Temps d’Images“

    Das Festival „Temps d’Images“

    Temps d’Images — Bilderzeit, aber auch Bilder unserer Zeit. Theater, Tanz, Videokunst — alle zusammen in einem Festival, das sich auf die soziale Funktion der Kunst konzentriert:



    2008 sah das Festival ein bi‎ßchen anders aus — die jetzige Orientierung entstand im Laufe der Zeit. Wir brauchten drei Auflagen, um unsere Zielrichtung genau zu erkennen. 2011 war ich von den sozialen Bewegungen in der arabischen Welt tief beeindruckt, es wurde mir klar, da‎ß wir wichtige Zeiten erleben und die jüngsten sozialen Umwandlungen die Gegenwartsgeschichte prägen werden. Alles, was wir bei unserem Festival zusammen mit den eingeladenen Künstlern unternehmen, sollte diesen für unsere Zukunft extrem wichtigen Moment widerspiegeln. So haben wir angefangen, soziale Themen zu behandeln, oder Themen, die in enger Verbindung mit den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit stehen. Ich bin der Ansicht, da‎ß die Kunst eine neue Perspektive auf die sog. ‚Sisyphus-Arbeit‘ der Menschen öffnen könnte.“



    Das war Miki Braniște, Vorsitzende des Verbandes ColectivA und Leiterin des Festivals Temps d’Images“. Die 6. Auflage des Festivals Temps d’Images“ in Rumänien fand in der ersten Novemberhälfte in Cluj/Klausenburg statt; das Festival hat aber eine ältere, europäische Geschichte. 2002 starteten der Fernsehkanal Arte und La Ferme du Buisson — die Nationalbühne Marne la Valée aus Frankreich — das Projekt Temps d’Images“, ein Festival mit Theater, Tanz, Photo- und Videokunst. Seitdem wuchs das Festival ununterbrochen und jetzt läuft es in 10 Ländern — in Belgien, Estland, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, Polen, Rumänien, Ungarn und in der Türkei.



    Jede rumänische Auflage des Festivals Temps d’Images“ hatte ein anderes Thema, das vom Sozialbereich inspiriert wurde. Alle Themen verbindet aber ein gemeinsamer roter Faden. Miki Braniște dazu:



    Letztes Jahr hatten wir das Thema ‚Zukunft‘ und dieses Jahr konzentrieren wir uns auf das Thema ‚Solidarität‘. Aus den Gesprächen mit dem Publikum und den Künstlern bei der vorigen Auflage ist uns klar geworden, da‎ß man allein nichts auf dieser Welt schaffen kann. Wir brauchen einander, und wir müssen über den Begriff ‚Solidarität‘ hinausschauen, nach den Ursachen der Solidarität suchen. Ich wäre daran interessiert, Künstler aus Japan einzuladen, wo die Umweltprobleme sehr aktuell sind. Die Umweltthematik, die in der Kunst sehr wenig reflektiert wird, wird von jetzt an für uns alle besonders wichtig.“



    Bei der diesjähigen Auflage des Festivals Temps d’Images“ war das Thema Solidarität“ in irgendeiner Form in allen Events wiederzufinden. Die Festivalleiterin Miki Braniște mit weiteren Details:



    Wir führten viele Debatten, an denen rumänische und ausländische Künstler, Festivalproduzenten und Festivalleiter teilgenommen haben. Obwohl jeder von ihnen die Situation in seiner Heimat dargestellt hatte, haben wir verstanden, da‎ß Solidarität eine globale Frage ist, da‎ß wir alle Solidarität brauchen. Dieses Thema beschäftigte auch das Publikum des Festivals, wir erhielten viel Feedback. Wir haben ein gro‎ßes Bedürfnis nach Kommunikation, bei den Debatten reichte uns die Zeit nie aus. Die Debatten können wir aber auch nach dem Festival hier in Cluj fortsetzen. Wir können versuchen, Lösungen zu finden, damit die Menschen ihre Rolle als Bürger besser verstehen und mehr Anteil nehmen.“



    Über Solidarität erzählt auch die Tanzperformance Parallell“, geschaffen von Ferenc Sinkó und Leta Popescu und aufgeführt von Lucia Mărneanu und Kata Bodoki-Halmen. Diese Tanzaufführung hat die Theaterkritikerin Oana Stoica tief beeindruckt:



    Diese Performance beginnt als Gegenwartstanz und endet als Theateraufführung. Das Ganze zielt auf Probleme der Gender-Identität, nämlich auf die lesbische Identität ab; es ist eine Gegenüberstellung der Art und Weise, wie Männer und Frauen einander betrachten und zeigt, wie die Gesellschaft Vorurteile und Klischees schafft. Es geht um die Klischees, die jeder von uns auf den anderen projiziert, von der Sinnlichkeit bis zur Sexualität, es geht um Differenzen jeder Art. Die Aufführung ist sehr beeindruckend, die Darstellung der zwei Tänzerinnen ist ganz unterschiedlich von dem, was wir normalerweise auf den rumänischen Bühnen zu sehen bekommen. Der Tanz und der gleichzeitig poetische und sozial engagierte Text werden in physischer Form zusammengeschmolzen. Die Aktion ist sowohl physisch als auch textverbunden. Die zwei jungen Frauen, die parallell in verschiedenen sog. ‚Räumen‘ tanzen, gehen im Laufe der Aufführung von der weiblichen zur männlichen Identität über.



    Die Programmauswahl für das Festival Temps d’Images“ sei dem gegenwärtigen Spezifikum des rumänischen Theaters angepa‎ßt worden; es ging um Texte mit starkem sozialen Engagement, die vom Alltag inspiriert wurden, sagte die Theaterkritikerin Oana Stoica. Ihr Abschlu‎ßkommentar synthetisiert das Besondere des Projekts Temps d’Images“ und zeigt, warum unsere Gesellschaft dieses Festival braucht. Oana Stoica:



    Die sozialen Probleme werden in der Kunst in Form von Fragen reflektiert, in dem Sinne, da‎ß der Künstler gewisse Probleme und Laster der Gesellschaft darstellt. Es werden Probleme und Fragen aufgeworfen, aber keine Lösungen geboten. Es ist nicht die Aufgabe des Künstlers, Lösungen oder Heilmittel zu finden; er mu‎ß nur die Wunde blo‎ßstellen. Genau das braucht das Publikum — seine Probleme werden in verbaler Form ausgedrückt, in einer Form, die es sich noch nicht vorgestellt hatte. Meiner Meinung nach sollten die Kunst, das Theater in Rumänien mehr über die Probleme der Menschen von heute sprechen, auf Metaphern verzichten und Klartext reden.“



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  • Zeitgenössische rumänische Kunst in Montréal

    Zeitgenössische rumänische Kunst in Montréal

    Drei rumänische und drei kanadische bildende Künstler von verschiedenen Generationen arbeiten seit einiger Zeit an gemeinsamen Projekten in Rumänien und Kanada. Juste pour le plaisir“ ist die jüngste Kollektivausstellung, die von der Kunsgalerie L’espace contemporain“ in Montréal vom 18.-30. Juni 2013 veranstaltet wurde. Zwei unterschiedliche Kulturen, ein Treffen zwischen Québec und Rumänien, bei dem jeder Aussteller unterschiedliche Schaffensmethoden präsentieren kann, die aber eine gemeinsame Leidenschaft für die bildende Kunst aufweisen.



    Als erstes spricht der rumänische bildenden Künstler Valeriu Stoica über das Projekt:



    Wir hatten schon mehrere kollektive Ausstellungen. Die Projektleiterin ist Carmen Smutneac, sie hat bildende Kunst in Cluj/Klausenburg studiert. Nach einem gro‎ßen Erfolg mit einer Ausstellung in der Bukarester Kunstgalerie Orizont hat Carmen Smutneac Rumänien endgültig verlassen und ist nach Kanada ausgewandert. Auch nachdem sie sich in Canada niedergelassen hatte, beteiligte sie sich an unseren Kollektivausstellungen in Rumänien. Da sie eine sehr gute Kunstmalerin ist, gewann sie neulich auch einen internationalen Wettbewerb des Künstlerverbandes in Québec. Carmen ist eine erfahrene Kunstmalerin und hat eine intensive internationale Aktivität. Ich bin seit über 20 Jahren mit ihr befreundet, ich habe einige meiner Werke, darunter auch ein paar Ikonen, nach Kanada geschickt, und sie wurden sehr gut aufgenommen.“



    Valeriu Stoica ist Absolvent der Schule für Kirchenmalerei der Rumänischen Patriarchie, aber er hat auch eine starke Zuneigung fürs Staffeleimalen. Valeriu Stoica hatte mehrere Personalausstellungen und beteiligte sich auch an Kollektivausstellugen im Nationalen Kunstmuseum Rumäniens und im Geschichtsmuseum der Stadt Bukarest.



    Mit der Zeit habe ich auch meinen Platz in der Kunstwelt gefunden, in einer Welt, die ich bereits als Kind liebte. Das war ein tiefes inneres Gefühl, eine organische Notwendigkeit. Wie der Kunstmaler Wassily Kandinsky sagte: ‚Der bildende Künstler sollte Farbe sein, Farben essen, sich in Farben verwandeln‘.“



    Über die rumänische bildenden Künstlerin Melania Florescu sagte Valeriu Stoica Folgendes:



    Melania Florescu ist eine der begabtesten Künstmalerinnen, die ich kenne. Ihre Graphiken sind au‎ßergewöhnlich, aber sie hat auch das Talent und die Kunstfertigkeit des klassischen Profikünstlers. Die moderne Kunst der Melania Florescu ist sehr raffiniert, aber sie wurde auf einer soliden Basis der klassischen Kultur entwickelt. Melania ist eine Künstlerin der neuen Generation in Rumänien.“



    Neben Carmen Smutneac beteiligen sich auch Lauren Bourgie und Jacques Descent, zwei nicht mehr sehr junge kanadische Kunstmaler, am Projekt Juste pour le plaisir“. Valeriu Stoica über seine Projektpartner:



    Lauren Bourgie und Jacques Descent sind zum dritten Mal in unserer Gruppe dabei. Letztes Jahr beteiligten sie sich mit einigen Werken an unserer Kollektivausstellung in Constanţa. Der erste ist ein Revolutionär, mit einer Neigung zum Proletariat, der andere ist ein Visionär, dessen Werke einen Hauch von Phantastik und Wunder vermitteln. Die Entscheidung über die Zusammenstellung der Gruppe traf die Inhaberin einer Kunstgalerie aus Montréal.“



    Über die Kunstmalerin Ana-Maria Vasilescu schrieb der Kunstkritiker Dragoş Ciobanu Folgendes: Die Absolventin der Nationalen Kunstuniversität in Bukarest Ana-Maria Vasilescu bringt eine spontane Farbfrische in den figurativ-abstrakten Stil, den sie bevorzugt. Sie hatte zahlreiche Ausstellungen mit Gemälden, Photographien und Kirchenmalerei, in Rumänien und im Ausland. Abgesehen vom Kunstmalen beteiligt sich die junge Künstlerin an vielen verschiedenen Projekten im Bereich der bildenden Künste: Sie ist Ausbilderin bei Teambuildings in multinationalen Unternehmen, sie organisiert Kulturveranstaltungen und ist mit ihren Kunstobjekten auf vielen Kunstmärkten präsent.“



    Ana-Maria Vasilescu hat eine persönliche Chromatik und eine eigene Symbolistik. Ihr Vorbild ist Paul Cézanne. Ana-Maria Vasilescu über ihre Kunst:



    Ich liebe Farben, das Graue hat bei mir nichts zu suchen. Die Farben ermuntern uns, sie helfen unserer Seele, jung und schön zu bleiben. Das ist zumindest meine Meinung. Meine Werke sind sehr bunt, ich verwende meistens Akrylfarben auf Leinwand, mit Ölfarben arbeite ich seltener. Am Anfang malte ich im abstrakten Stil, aber in letzter Zeit interessierte ich mich stark für Landschaftmalerei.“



    Nach dem Projekt in Montréal und nach der gro‎ßangelegten Ausstellung von Juli 2012 in Constanţa macht sich Valeriu Stoica Gedanken über neue Projekte:



    Das nächste Projekt ist eine Fortsetzung der ‚Vertikalen Ebenen‘ durch das Werk »Der Mensch, der sich auf dem Himmel abbildet«, inspiriert von einem Gedicht des rumänischen Dichters und Dissidenten Ion Caraion. Es wurde mir klar, da‎ß wir auf dieser Welt sehr viel zu tun haben — ein einziges Leben ist wirklich zu kurz, um alles zu vollbringen. Ich kann mich weder als Kirchenmaler noch als Staffeleimaler definieren — ich kann nur sagen, da‎ß ich ein Teil der Natur bin.“



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