Tag: Kunstmuseum

  • Ausstellung zum Werk von Max Hermann Maxy im Kunstmuseum

    Ausstellung zum Werk von Max Hermann Maxy im Kunstmuseum

    Maxy war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der rumänischen Avantgarde, Gründer der Avantgarde-Zeitschrift Integral“ und Direktor des rumänischen Kunstmuseums. Er war eine komplexe und starke Persönlichkeit aber zugleich umstritten und kritisiert, ein Künstler, der in zwei verschiedenen Epochen schuf: im monarchischen Rumänien (bis 1947) und im Rumänien des neuen kommunistischen Regimes (in der zweiten Hälfte seines Lebens). Die Ausstellung präsentiert das Werk des Künstlers anhand von Gemälden, Grafiken, szenografischen Projekten, Kunstobjekten und Magazinen und folgt dabei dem chronologischen Verlauf seiner Biografie. Über die Ausstellung und Maxy sprachen wir mit dem Generaldirektor des Kunstmuseums, Călin Stegerean, dem Kurator der Ausstellung.



    Er war eine au‎ßergewöhnliche Persönlichkeit in der rumänischen Kunst des 20. Jahrhunderts, vor allem als Anführer der Avantgarde-Bewegung in der Zwischenkriegszeit, als Schöpfer einer wichtigen Avantgarde-Zeitschrift und einer Werkstatt für dekorative Kunst, die sich um diese Zeitschrift herum entwickelte. Er war auch ein sehr begabter Bühnenbildner, der mit verschiedenen Avantgarde-Theatergruppen zusammenarbeitete. Nach der Machtübernahme des kommunistischen Regimes bekleidete er führende Positionen im Staatsapparat, zum Beispiel war er Vorsitzender der Gesellschaft Bildender Künstler, und 1950 wurde er Direktor des ersten Nationalen Kunstmuseums Rumäniens, des damaligen <Kunstmuseums der Rumänischen Volksrepublik>. Er unterstützte die Avantgarde-Bewegung, die er zuerst in Deutschland kennenlernte, wo er studiert hatte, und wurde später einer der Organisatoren der gro‎ßen Ausstellungen der Avantgarde-Kunst im Rumänien der Zwischenkriegszeit sowie Mitarbeiter aller Avantgarde-Zeitschriften dieser Periode, die eine Plattform darstellten, auf der die bildenden Künste auf das Schaffen, die Philosophie und alles, was die Erneuerung der künstlerischen Sprache bedeutete, trafen.


    Er war sehr eng mit Marcel Iancu befreundet. Er stand auch Tristan Tzara sehr nahe, oder Ilarie Voronca, Ion Călugăru, mit denen er an der Zeitschrift <Integral> zusammenarbeitete, allesamt Repräsentanten der Avantgarde in Rumänien. Im Grunde gab es eine sehr enge Beziehung, denn die Werte und die Eliten genossen gegenseitige Anerkennung und suchten jeweils die Nähe der anderen. Bereits 1942 wurde Maxy Mitglied der Kommunistischen Partei. Es war eine sehr schwierige Zeit, in der die jüdische Bevölkerung verfolgt wurde, und es waren diese Aktionen, die tatsächlich zum Verschwinden der jüdischen Ethnie führten bzw. führen sollten. Aber die Avantgarde brachte im Allgemeinen Menschen mit linken Überzeugungen zusammen. Der Übergang zum sozialistischen Realismus verlief jedoch etwas anders als bei anderen Künstlern. Er wandte seine Aufmerksamkeit den unterprivilegierten Menschen in Rumänien zu. Die 1930er und 1940er Jahre sind der Beweis für dieses Interesse an den Arbeitern, den Bergleuten, diesen Klassen, die nicht zu den bevorzugten gehörten.


    Das Konzept der Ausstellung trägt der Tatsache Rechnung, dass er in zwei verschiedenen, aber fast gleich langen Epochen tätig war: der Monarchie und der kommunistischen Zeit, in denen er jeweils eine führende Rolle spielte. In der ersten Periode war er natürlich der Förderer einer Erneuerung der künstlerischen Sprache, die unsere Kultur brauchte, zumal sie auch mit einem internationalen Geist verbunden werden sollte. Und im zweiten Teil deutet sich eine gewisse schöpferische Freiheit an, eine gewisse Freiheit der Darstellung, die ihn irgendwie zu den Ausdruckselementen der Zwischenkriegszeit zurückführt. Natürlich ohne den gleichen Umfang, ohne den gleichen Geist, aber die Tatsache, dass dies nach einer Zeit des ideologischen Drucks und des ideologischen Dogmatismus möglich war, war ein sehr starkes Signal an seine Kollegen.“



    Călin Stegerean vom Nationalen Kunstmuseum fasst im Gespräch mit RRI auch die Tätigkeit Maxys als Leiter der Institution zusammen.



    Maxy hat den Schauplatz des Museums im Wesentlichen selbst gestaltet. Sie sollten wissen, dass die besten Gemäldesammlungen jene sind, die Maxy in diesem Museum eingerichtet hat. Er war auch derjenige, der zusammen mit anderen Kollegen die Rumänische Kunstgalerie und die Gallerie der Universalkunst gegründet hat. Er hatte auch die Idee, parallel zu den Ausstellungen Aktivitäten durchzuführen, die auf die allgemeine Bildung des Publikums und die Verbindung der Künste mit dem Leben im Allgemeinen abzielten.



    Während der Eröffnung der Ausstellung sprach der Präsident des Verbands der jüdischen Gemeinden in Rumänien, Silviu Vexler, über Maxy.



    Maxy ist eine der komplexesten Figuren der rumänischen Kunst, aber gleichzeitig ist er einer der prominentesten jüdischen Künstler in Rumänien, zusammen mit Marcel Iancu, zusammen mit Victor Brauner sind sie, wenn man so will, die sichtbarsten und erkennbarsten Symbole für die Präsenz jüdischer Künstler in Rumänien. Gleichzeitig ist Maxy als Künstler eine äu‎ßerst komplexe Figur, deren Schaffen im Kontext der Epochen, die er durchlief, stark variiert. Es ist wichtig, dass bei der Betrachtung seiner Gemälde auch der Kontext, in dem sie entstanden sind und in dem Maxy seine Arbeit ausgeführt hat, dargestellt wird. Obwohl er eine so prominente Figur ist, ist er in der Gesellschaft leider viel zu wenig bekannt, und so ist die Tatsache, dass eine solche Ausstellung im Nationalen Kunstmuseum stattfindet, eine gro‎ßartige Gelegenheit für diejenigen, die sein Werk vielleicht noch nicht kennen.



    Silviu Vexler sprach in seinem Vortrag auch über den Menschen Maxy, jenseits des Avantgarde-Künstlers.



    Ich glaube nicht, dass man Menschen ignorieren kann. Ich denke, man kann einen Punkt erreichen, an dem man versteht, dass es beim künstlerischen Schaffen manchmal nicht um bestimmte negative Seiten von Menschen geht, aber man kann sie nicht völlig auslöschen. Wenn man so will, ist die berühmteste Situation dieser Art bei Wagner zu finden. Und bis heute ist Wagner ein äu‎ßerst umstrittener Künstler, aber nicht nur das, in Israel gab es zum Beispiel, glaube ich, nur ein einziges Wagner-Konzert bis heute. Gleichzeitig kommt man nicht umhin, Wagners Werk als grundlegend für die Opernmusik anzuerkennen.


    Aber ich bin nicht damit einverstanden, dass man versucht, die negativen Aspekte im Leben eines Menschen auszulassen, nur um seiner Schöpfung willen. Meiner Meinung nach ergänzen sich diese beiden Dinge, sollten parallel bekannt sein und in ihrer wahren Bedeutung verstanden werden. Und letztendlich ist es unvermeidlich, dass die Meinung eines Künstlers sein Werk beeinflusst. Deshalb möchte ich betonen, dass der zusätzliche Wert dieser Maxy gewidmeten Ausstellung darin besteht, dass sie alle Facetten seines Lebens beleuchtet. Es wird nicht nur eine Reihe von Gemälden ausgestellt, was natürlich an sich willkommen gewesen wäre, aber der Kontext der Gesellschaft, in der er schuf, die Art und Weise, wie sich sein Leben entwickelte und veränderte und wie dies sein Werk beeinflusste, ist von enormer Bedeutung.

  • Kunstmuseum „Anastase Simu“ virtuell rekonstruiert

    Kunstmuseum „Anastase Simu“ virtuell rekonstruiert

    Das Simu-Museum war ein international anerkanntes Kunstmuseum in der Zwischenkriegszeit. Im Kommunismus wurde es leider abgerissen. Nun kann es wieder besichtigt werden, allerdings nur virtuell. Die Bauarbeiten am zentral gelegenen Gebäude in Bukarest, erbaut im ionischen Stil, ähnlich wie die griechischen Tempel, gingen 1910 zu Ende. Anastase Simu –Doktor der Politik- und Verwaltungswissenschaften, Kunstsammler und Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie — stiftete hier ein Museum, das seinen Namen trug — das Simu-Museum. Bis 1927 lag das Museum in privater Hand, danach spendete es Anastase Simu, der Eigentümer, dem rumänischen Staat. Das Gebäude wurde 1960 — zu Zeiten des kommunistischen Regimes — abgerissen. An seiner Stelle wurde ein für die damalige Zeit berühmtes Bekleidungsgeschäft eröffnet. Das Geschäft war unter dem Namen Eva“ bekannt.



    Die im Museum untergebrachten Sammlungen waren in fünf Abteilungen unterteilt. Sie umfassten Kunstwerke der Antike sowie rumänische, französische und byzantinische Kunstwerke. Im fünften Raum konnten graphische Darstellungen sowie die Miniaturen-Sammlung bewundert werden. Zahlreiche Werke verschiedener französischer Maler und Bildhauer aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert befanden sich im Museum und konnten von den Besuchern betrachtet werden. Neben anderen Exponaten konnten hier auch italienische Gipsabdrücke aus dem 16. Jahrhundert oder byzantinische Ikonen gesehen werden.



    Derzeit kann das Simu-Museum wieder besucht werden, allerdings nur virtuell. Mihai Guţanu, Leiter der für die Bukarester Museen und touristischen Sehenswürdigkeiten zuständigen Abteilung bei der Stadt Bukarest, lieferte uns mehr Einzelheiten zum Thema:



    Wir müssen uns bei den Vertretern der Architekturhochschule »Ion Mincu« in Bukarest bedanken. Dort ist schon seit dem letzten Jahr ein virtuelles Museum im Untererdgeschoss in Betrieb. Die Vertreter der Architekturuniversität wollten schon immer dieses virtuelle Museum in einen öffentlichen Raum bringen, es aus der Universität herausholen. Kein anderer Ort wäre passender gewesen als die touristische Auskunftsstelle der Stadt Bukarest in der Unterführung am Universitätsplatz.“




    Die Architekturuniversität Ion Mincu“ rekonstruierte das Äu‎ßere des Museums Simu als virtuelle Realität. An der Initiative beteiligten sich auch das Museum der Stadt Bukarest, das Nationale Kunstmuseum, das Nationale Archiv Rumäniens und die Institution Manifest Cultural“ (dt. Kulturmanifest). Das als virtuelle Realität nachgebaute Gebäude wurde anhand alter Baupläne und Archivfotografien rekonstruiert. Gegenstände aus dem Museum wurden dreidimensional fotografiert und vermessen. Somit wurden realitätsgetreue virtuelle Darstellungen erzeugt.



    Zweck des Projekts ist, eines der bedeutendsten Bukarester Kunstmuseen der Zwischenkriegszeit so getreu wie möglich zu rekonstruieren. Das Äu‎ßere des Museums sowie der erste Raum — gewidmet der Antike — wurden mit gro‎ßer Sorgfalt nachgebaut. Die Exponate fanden hier entsprechend ihren Platz, in einem reich verzierten Raum, so wie es aus den Fotos der damaligen Zeit hervorging. Die Gäste der touristischen Auskunftsstelle erhalten auf Anfrage Kopfhörer, welche ihnen den Zugang in die virtuelle Realität des Simu-Museums ermöglichen. Darüber hinaus wurde eine online zugängliche Version auf die Plattform Sketchfab hochgeladen.



    Mihai Guţanu, Leiter der für die Bukarester Museen und touristischen Sehenswürdigkeiten zuständigen Abteilung bei der Stadt Bukarest, lieferte uns mehr Einzelheiten zu den Besucherzahlen:



    Tag für Tag besuchen immer mehr Gäste das Museum. Wir sind von einem Durchschnitt von 10–15 Besuchern am Tag losgegangen. Gestern waren es schon 30. Wir verfolgen mit Interesse die Entwicklung und das Interesse für das Museum und für die Darstellung als virtuelle Realität. Falls das Interesse hoch ist, werden wir die Zeit verlängern, in der das Simu-Museum virtuell besichtigt werden kann. Wir können diese Zeit um einen, sogar zwei Monate verlängern.“




    Oder sogar um 6 Monate — versprach Mihai Guţanu. Er erzählte uns, was wir bei einem Besuch des Museum beobachten können:



    Das Museum an und für sich war ein griechischer Tempel, ein Nachbau des Zeustempels in Olympia. Anastasie Simu war ein leidenschaftlicher Sammler. Er brachte eine gro‎ßartige Sammlung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen. Er sammelte Fotos, die in der Zeit geschossen wurden, als das Fotografieren erst am Anfang war. Au‎ßerdem sammelte er graphische Darstellungen, Gemälde rumänischer Maler — wie z.B. von Theodor Aman (1831–1891), Alexandru Severin oder Rudolf Schweitzer Cumpăna (1886–1975)unter dem Strich, eine reiche Kunstsammlung, die internationalen Ruf genoss. Erst lange Zeit, nachdem das Museum abgerissen und die Kunstsammlungen aus dem Gebäude entfernt worden waren, machte Anastase Simu das bekannt. Es kamen Touristen aus Italien, Frankreich, Spanien und erkundigten sich über die Möglichkeit, das Museum zu besuchen oder zumindest die Sammlungen zu betrachten. Die Grafikwerke von Camil Pissaro waren besonders gefragt. Die kann man nicht überall sehen, es gibt einige wenige Werke im Louvre-Museum. Und einige andere Pissaro-Grafiken gab es im Simu-Museum. Diese Werke können derzeit virtuell bewundert werden. All dieser Reichtum an Kunstwerken kann nirgendwo mehr physisch gesehen werden, nur virtuell.“




    Die Sammlung des Museums umfasste etwa 1200 Teile zu dem Zeitpunkt, als sie dem rumänischen Staat gespendet wurden. Anastase Simu war der erste Kunstsammler, der die Errichtung eines Kunsttempels vorschlug. Zweck eines solchen Gebäudes wäre es damals gewesen, den Einwohnern der Stadt die Kunst näher zu bringen, gemä‎ß dem Motto Nicht nur für uns, sondern auch für die anderen!“

  • Bildende Künstlerin stellt in Klausenburg aus

    Bildende Künstlerin stellt in Klausenburg aus

    Die Künstlerin Elena Surdu Stănescu hat als Professorin für visuelle Bildung viele Generationen rumänischer Künstler ausgebildet. Elena Surdu Stănescu bearbeitet künstlerisch die verschiedensten Werkstoffe wie Holz, Metall, Stein, Gips. 2016 hat sie den Opfern des Brandunglücks im Bukarester Club Colectiv ein Denkmal gewidmet, das am Platz Obor steht. Zwischen dem 4. und dem 22. September lädt sie in der siebenbürgischen Stadt Cluj (Klausenburg) zu einer Ausstellung ein, die ihrem 77. Geburtstag gewidmet ist:



    Jedes Jahr bereite ich aus diesem Anlass für die rumänischen Kunstliebhaber eine persönliche Ausstellung vor. Das ist in erster Linie ein Geschenk für mich selbst und für die Menschen um mich herum aus meinem ganzen Herzen. In Cluj gibt es ein wunderschönes Kunstmuseum und Kulturzentrum im Schloss Bánffy. Es ist mir ein gro‎ßes Vergnügen, meine Werke hier ausstellen zu dürfen. Die Ausstellung trägt den Namen »Meine Welt«, denn ich feiere jetzt mein 77. Lebensjahr und das Projekt ist eine Zusammenfassung der 50 Tätigkeitsjahre.“




    Von der Zusammenarbeit mit dem Klausenburger Museum zeigt sich die Künstlerin besonders begeistert:



    Die Ausstellung würde ich als einzigartig bezeichnen. Wei‎ße Vögel hängen am Dach und führen den Besucher durch den ganzen Raum. Das schafft meiner Meinung nach eine Traumatmosphäre in einer Welt der Kunst und der Liebe. Das ist eigentlich ein zentrales Thema in meinen Werken: das Universum der Liebe für unsere Mitmenschen, für das Leben und die Natur um uns herum. Ich war sehr überrascht von der gro‎ßen Zahl der Besucher und freue mich auf die künftigen Projekte.“




    Die Werke der Künstlerin sind in individuellen und gemeinsamen Ausstellungen in Kanada, Frankreich, Portugal, Italien, Malta, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten zu sehen. Jüngst war die Künstlerin Teil eines den Donaustaaten gewidmeten Kunstprojektes.

  • Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Auf Entdeckungstour durch Bukarest

    Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, ist eine besonders lebhafte Stadt. Hier haben nicht wenige den Charme des Kleinen Paris der Vergangenheit gefunden. Für eine schnelle Tour durch die Stadt empfehlen wir Ihnen, den Doppeldeckerbus Bucharest City Tour zu probieren. Wenn Sie im Norden von Bukarest starten, am Presseplatz (rum. Piaţa Presei), sehen Sie entlang des Boulevards viele touristische Sehenswürdigkeiten. Der Bus fährt am Triumphbogen vorbei, der 1921–1922 anlässlich des Sieges Rumäniens im Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Das Gebäude steht schon seit langem auf der touristischen Landkarte der Hauptstadt, aber viele wissen nicht, dass es besucht werden kann. Im April wurde es zur temporären Bibliothek umgestaltet und beherbergt bis Mitte Juni mehrere Leseraume. Mehr dazu erzählte uns Oana Zacharia, die Leiterin des Amtes zur Verwaltung der Denkmäler und des touristischen Kulturerbes in Bukarest:



    Sehr viele Leute wissen nicht, dass auch der Triumphbogen besucht werden kann. Die meisten Gäste sind beeindruckt, nachdem sie hineinschauen. Die Aussicht von oben, von der Plattform, ist ebenfalls sehr schön. Darüber hinaus sind die Besucher von der Innengestaltung des Triumphbogens überrascht. Denn die meisten erwarten etwas anderes. Über einen Fu‎ß des Bogens kann man im Inneren hinaufsteigen, bis man die Dachterrasse erreicht. Der zweite Fu‎ß ist für den Abstieg. Wer derzeit in den Triumphbogen hineingeht, findet dort Leseräume, Kinderspielplätze — eine echte Bücherwelt. Das Projekt kam sehr gut an, wir hatten nicht mit so einem gro‎ßen Erfolg gerechnet.“




    Nach dem Besuch des Triumphbogens geht der Stadtrundgang weiter. Der Touristenbus fährt an ehemaligen Anwesen von Adligen und Gro‎ßgrundbesitzern vorbei. Viele wurden unterdessen renoviert, so dass mindestens zum Teil der Charme der vergangenen Jahrhunderte nachgestellt wurde. Das Bauernmuseum, das Geologie-Museum sowie das Naturwissenschaftliche Museum Grigore Antipa“ sind nur drei wichtige weitere touristische Anhaltspunkte entlang der Route.



    Calea Victoriei (dt. Siegesstra‎ße) war der erste Zugangsweg in die Stadt. Im Jahr 1692, seinem Baujahr, wurde er Mogoşoaia-Brücke genannt. In dieser Stra‎ße liegen viele bedeutende, imponierende Gebäude, wie z.B. das George-Enescu-Museum, früher als Cantacuzino-Palais bekannt, wo Poesie und Musik zu Hause sind. Ein paar Hunderte Meter weiter befindet sich das Rumänische Athenäum, direkt gegenüber dem Nationalen Kunstmuseum, welches im Gebäude des ehemaligen königlichen Palastes untergebracht ist. Der Touristenbus fährt weiter entlang des Dâmboviţa-Flusses. Dabei können die Fahrgäste unter anderem das Sparkassengebäude oder das Geschichtsmuseum bewundern. Ein Highlight für die Touristen ist das Haus des Volkes, bekannt auch als Parlamentspalast. Es ist das zweitgrö‎ßte Gebäude der Welt nach dem Pentagon. Es kann besucht werden, allerdings ist eine Vorabanmeldung notwendig.



    Die Altstadt lockt die Touristen ab der zweiten Tageshälfte mit Clubs, Bars oder Restaurants an. Das Angebot ist abwechslungsreich und die meisten Clubs bleiben bis gegen morgen offen.



    Naturliebhaber können die Bukarester Parks oder sogar das Delta in der Stadt entdecken. Seit 2016 ist Bukarest die erste Hauptstadt in Europa, die sich mit einem urbanen Naturpark rühmt: das Văcăreşti-Delta. Das Delta erstreckt sich auf 186 Hektar. Die Pflanzen- und Tierwelt ähnelt stark dem Donaudelta. Hier können seltene Vogelarten beobachtet werden. Füchse, Frettchen, Schildkröten, Wasserschlangen können ebenfalls gesehen werden.



    Und da das Unterkunftsangebot in Bukarest sehr vielfältig ist, werden Sie diesbezüglich auch keine Schwierigkeiten haben.

  • „Espèces d’espaces“: Ausstellung thematisiert Räume und Handlungen

    „Espèces d’espaces“: Ausstellung thematisiert Räume und Handlungen

    Die Ausstellung Espèces d’espaces/Specii de Spaţii — Verschiedene Arten von Räumen, die bei dem Kunstmuseum in Bukarest stattfindet, hat die Kultursaison Rumänien-Frankreich 2019 in Bukarest eröffnet. An der Vernissage haben Künstler und Journalisten aus beiden Ländern teilgenommen. Das Publikum kann die Werke der 24 Künstler, die sich an der Ausstellung beteiligen, bis zum Nationalfeiertag Frankreichs, dem 14. Juli, bewundern. Der Kurator Mihnea Mircan sagte, der Ausgangspunkt der Ausstellung sei ein Treffpunkt von drei verschiedenen Elementen:



    Eines dieser Elemente ist die Kunstsammlung der französischen Bank Société Générale aus Paris und meine Erlebnisse, als ich diese Ausstellung besuchte. Man soll sich zwei Türme im Pariser Viertel La Défense vorstellen und dazwischen Kunstwerke, die mit Hilfe einer gro‎ßartigen Einbildungskraft zwischen die zwei Türme gestellt wurden. Das kann man im Ausstellungsraum gleich am Eingang sehen, dort werden die gro‎ß dimensionierten Werke ausgestellt, dann kommen die kleineren Kunstwerke.“




    Diese Ausstellung war der erste Motor des Projektes. Der zweite steht in enger Verbindung mit der Hauptstadt Bukarest und den zwei Räumen des Nationalen Kunstmuseums, die die neulich eröffnete Ausstellung beherbergt. Der Kurator Mihnea Mircan kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Ausstellung besteht aus zwei getrennten Räumen. Die Leiter, die Atmosphäre, der Dekor, alles trennt sehr klar die zwei Räume voneinander. Diese Sachen deuten darauf, dass in den frühen 1960er Jahren, während der komplizierten Geschichte des Museums, sich eine Art Diskrepanz zwischen den architektonischen und ideologischen Ideen der Zeit auszeichnen lie‎ß. Die Architekten, die einige Räume des Museums eingerichtet hatten, wussten nicht, ob sie den alten Stil des Königlichen Palastes bewahren oder hingegen auf architektonische Verzierungen verzichten und neue moderne Räume entwerfen sollten. Die zwei Räume unterscheiden sich stark voneinander und das ist irgendwie der Ausgangspunkt des Konzeptes. Das dritte Element, auf dem die Ausstellung stützt, ist der Text von Georges Perec, der in den 70er Jahren geschrieben wurde. Der Text hei‎ßt eigentlich so: Espèces d‘Espaces — Verschiedene Arten von Räumen — und darauf ist auch der Titel der Ausstellung zurückzuführen. In diesem Text vertritt der französische Schriftsteller die Ansicht, dass der Raum ein Mittel und ein Vermittler sei. Er definiert den Raum als abstrakten Begriff, mit dem man nicht arbeiten kann, und als Summe aller Hindernisse in unserem tagtäglichen Weg, egal wo wir uns befinden, wenn wir uns dessen bewusst werden, dass jeder Ort eine Art Verhalten erfordert und dass wir uns infolgedessen in jedem Raum und Ort anders benehmen. Wir haben es nicht nur mit verschiedenen Räumen zu tun, sondern auch mit verschiedenen Handlungen und Denkweisen.“




    Im Nationalen Kunstmuseum können derzeit im Rahmen der Kultursaison Rumänien-Frankreich neben Espèces d’espaces/Specii de Spaţii zwei weitere Ausstellungen besucht werden.

  • New Black Romanticism – Ausstellung im Bukarester Kunstmuseum

    New Black Romanticism – Ausstellung im Bukarester Kunstmuseum

    Schwarze Romantik ist eine Kunstströmung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie irrationale, melancholische Züge besonders betont und sich auch von der Gestaltung menschlichen Wahnsinns und vom Bösen“ fasziniert zeigt. Künstler und Autoren der Strömung beschäftigen sich mit der Kehrseite des menschlichen Seins, wobei ihre Werke einen düsteren und resignativen oder sogar makabren, schaurig-dämonischen bis satanischen Charakter aufweisen. Für die Künstler, die im Nationalen Kunstmuseum in Bukarest ausstellen, ist die schwarze Romantik die beste Weise, die gegenwärtige Realität voller Ungewissheiten, mit falschen Werten und ausartendem Bösen, sei es in Form von sozialer oder persönlicher Unsicherheit oder Kriegsgefahren, darzustellen.



    Ausgestellt werden Werke von 34 Künstlern aus elf Ländern — au‎ßer Deutschland und Rumänien aus Österreich, Tschechien, Russland, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden, Spanien, Gro‎ßbritannien und den USA.



    Christoph Tannert, Projektleiter und Geschäftsführer am Berliner Künstlerhaus Bethanien und Kurator der Ausstellung in Bukarest Neue schwarze Romantik“, gewährt uns einen Einblick in die Ausstellung.



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  • Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    19 Museumskollektionen und eine Kunstgalerie, frische Luft, Wald und Berge und eine märchenhafte Stimmung — um all das zu genie‎ßen, laden wir Sie heute auf eine Reise nach Piatra Neamţ, der Hauptstadt des nordöstlich gelegenen Kreises Neamţ, ein. Piatra Neamţ liegt in der historischen Region Moldau, am linken Ufer der Bistritz, umgeben von Ausläufern der Ostkarpaten, den Bergen Pietricica, Cozla, Cernegura und Bâtca Doamnei.



    Die meisten Attraktionen und touristischen Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt. Der ehemalige Fürstenhof erinnert an die glorreiche Vergangenheit der Region. Der Fürstenhof umfasst mehrere Denkmäler, darunter die Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche (rum. Naşterea Sf. Ioan Botezătorul“), der Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen und das Fürstenhof-Museum.



    Der Fürstenhof wurde in den Jahren 1497-1498 errichtet und ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler in der Moldau. Die Augen der Passanten bleiben wie verzaubert an der Kirchenfassade heften. Die polychrome Originalkeramik und die mit gotischen Elementen verzierten Rahmungen beeindrucken die Besucher zutiefst. Der 1499 erbaute 19 m hohe Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen, ragt über den Hauptplatz empor.



    Am gleichen Ort befindet sich auch das 1980 gegründete Kunstmuseum. Der Pfarrer, Archäologe und Memoirenschreiber Constantin Matasă (1878-1971) trug wesentlich zur Entstehung der Kunstsammlung in Piatra Neamţ bei. Das Ethnografie-Museum in Piatra Neamţ wurde 1931 vom Architekten Roger Bolomey errichtet. Die wichtigsten ethnographischen Exponate sind auf die Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückzuführen.



    Das Fürstenhofmuseum — Keller II (rum. Pivniţa II) wurde im Frühjahr dieses Jahres eröffnet. In einem unweit vom Rathaus hergerichteten Raum haben die Besucher die Möglichkeit, Ruinen alter fürstlicher Häuser, die bei den jüngsten archäologischen Grabungen entdeckt wurden, zu besichtigen. Es handelt sich um Gebäude mit Keller, ein Baumuster, das früher sehr beliebt war in der Moldau.



    Das Museum für Neolithische Kunst Cucuteni wurde am 24. Juni 2005 anlässlich des Festtages der Stadt Piatra Neamţ eröffnet. Das Museum beherbergt eine einzigartige Kunstsammlung, so Constantin Preoteasa, der Kurator des Museums:



    Das Museum für neolithische Kunst Cucuteni ist einmalig in der ganzen Welt. Es verbindet Archäologie, Geschichte und Kunst zugleich. Im Mittelpunkt steht die bedeutendste europäische prähistorische Zivilisation — die Cucuteni-Tripolje-Kultur. Die Bezeichnung bezieht sich auf die beiden Ortschaften — Cucuteni im Landkreis Iaşi und Tripolje, einer Ortschaft bei Kiew — wo offiziell die ersten Überreste dieser Zivilisation Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Das Museum beherbergt die wichtigste Kunstsammlung der Cucuteni-Kultur weltweit sowie die bedeutendste Kollektion von prähistorischen Kunststücken in Osteuropa. Die Besucher können hier lediglich namhafte Artefakte, wahrhafte Kunstwerke der dekorativen und figurativen Cucuteni-Kunst bewundern. Es sind höchst wertvolle Kunststücke.“




    Allerdings bietet Piatra Neamţ viele weitere Attraktionen. Die Besucher können den Gipfel des Berges Cozia mit der Seilbahn erreichen. Vom 675 m hohen Berggipfel starten im Winter die Schifahrer ihre Abfahrt zur Talstation hin.

  • „Natur – Mensch – Universum“ – der Kunstmaler Emil Ciocoiu stellt in Bukarest aus

    „Natur – Mensch – Universum“ – der Kunstmaler Emil Ciocoiu stellt in Bukarest aus

    Licht, Farbe, positive Energie, Zusammenhang zwischen Natur, Menschen und Universum — das und viel mehr können die Kunstliebhaber bis zum 21. Juni 2016 in Bukarest erleben. Zwei Monate lang sind 100 ausgelesene, darunter auch monumentale Werke des Kunstmalers Emil Ciocoiu in den Cantacuzino-Sälen des Nationalen Museums Cotroceni zu erleben. Diese atemberaubende Ausstellung trägt den Titel Natur — Mensch — Universum“ und illustriert die drei gro‎ßen Themen im künstlerischen Schaffen Emil Ciocoius. Wie der Kunstkritiker Marius Tiţa in seiner Eröffnungsrede sagte, spiegelt die Ausstellung Natur — Mensch — Universum die Grö‎ße des Menschen, die Vollkommenheit der Natur und die Herrlichkeit des Universums wider. Die Werke stellen einen Dialog zwischen Menschen, Kulturen und Religionen dar; sie sind eine Einladung zur Selbstbetrachtung“.



    Der 1948 in der rumänischen Ortschaft Sasa in Siebenbürgen geborene Emil Ciocoiu machte ein Kunststudium an der Kunstakademie Bukarest, das er 1974 mit Diplomabschluss beendete. Bereits während seiner Studienzeit fanden seine Arbeiten in Westeuropa Beachtung. Seit 1981 lebt und arbeitet Emil Ciocoiu in Aachen. Seine Ausstellungen und Auszeichnungen in Europa, USA, Kanada und Japan belegen die gro‎ße Anerkennung für seine eigenständige Malerei. Die Verbindung zu seinem Heimatland ist im Laufe der Jahre sehr stark geblieben, und das hob auch der Bürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, hervor: Emil Ciocoiu trägt in seiner Seele seine rumänischen Wurzeln, welche seine Schritte in die Heimat zurückführen. Seine Kunst strahlt Optimismus und eine leuchtende Tiefe aus.“ Bei der Eröffnung der Ausstellung im Bukarester Museum Cotroceni sagte Marcel Phillipp:



    Es ist ein Freundschaftsdienst und eine Freude, die ich einlösen wollte, was ich schon lange vorhatte. Wir können in Aachen stolz sein, dass wir einen bei uns sehr bekannten Künstler haben, der zugleich hier ein bekannter Künstler ist. Emil Ciocoiu kennen in Aachen sehr, sehr viele. Sehr viel mehr Menschen können seine Bilder zuordnen, als seinen Namen aussprechen. Seine Kunst ist gut wiederzuerkennen, sehr präsent in Aachen: sehr beständig, meditierend und die Menschen berührend. Natürlich freuen wir uns, dass Aachen auch in dieser Ausstellung sichtbar wird. Man muss nicht lange suchen und es sind wirklich sehr schöne Bilder, die auch die Stadt Aachen beinhalten. Aber es ist eben die Themenweite und ich finde besonders die Themen, die sich mit dem interreligiösen Dialog beschäftigen, sehr eindrucksvoll. Das Verbindende steht im Vordergrund und das ist vielfach auch die Rolle der Stadt Aachen, nicht zuletzt immer dann, wenn wir den Internationalen Karlspreis verleihen. Wir stehen kurz vor der Verleihung dieses Jahres, und Papst Franziskus wird diesen Preis bekommen, und auch das ist ein Zeichen für die Bedeutung der Religion und des interreligiösen Dialog. Emil Ciocoiu hat dieses Thema schon vor Jahren aufgegriffen. Aber auch über diese Themen hinaus ist es eine besondere Erzähltechnik, die man in diesen Bildern sieht, und ich freue mich sehr, dass hier in diesem schönen Rahmen präsentiert werden können.“




    Kurz vor der Eröffnung der Ausstellung Natur — Mensch — Universum“ sprach der Kunstmaler Emil Ciocoiu über seine Inspirationsquellen:



    Ich liebe die Fluss- und Seelandschaften. Ich finde sie faszinierend, und in meinen Skizzen halte ich verschiedene Aspekte der Natur fest. Ich liebe es, in der freien Natur zu malen — ich malte in Baltschik, in Gran Canaria, in Venedig… Mich zieht es nach Süden, weil ich aus dem Süden abstamme. Ich arbeite sehr gern in Italien, dort stelle ich auch oft aus. In Südfrankreich und in Spanien fühle ich mich auch sehr wohl. Viele meiner Werke sind in Südeuropa entstanden: »«Andalusische Landschaft, »Mikonos«, »Santorini«. Hier, ganz vorne, sehen Sie eine Landschaft mit dem Mont Saint-Michel, in der Normandie. Ich malte auch Aachen, den Ort, wo ich lebe und arbeite. Auf dem Gemälde »Guten Morgen, Aachen« habe ich den von Karl dem Gro‎ßen errichteten Aachener Dom und das Aachener Rathaus dargestellt.“




    In seinen Werken verwendet der Kunstmaler Emil Ciocoiu mit Vorliebe die warmen Farben — Rot, Gelb, Orange. Emil Ciocoiu:



    In meinem Gemälde »Sant Egidio«, einem Werk, das vom Dialog der Religionen in Aachen inspiriert wurde, ist die Farbe Rot dominierend. Vertreter aller Religionen werden mit einem Buch in der Hand dargestellt. Im Hintergrund sieht man den Aachener Dom und im Vordergrund sind zahlreiche Vertreter verschiedener Religionen der Welt, die sich allmählich in ein Gebäude verwandeln. Sant Egidio ist eine Weltbewegung der Religionen, ein Dialog der Religionen. Es geht dabei nicht um eine Vereinigung der Religionen, sondern um den Dialog zwischen verschiedenen Religionen, denn durch Dialog entsteht der Frieden. Wir müssen zueinander tolerant sein, wir müssen verstehen, dass wir in verschiedenen Kulturen geboren wurden. In meiner Betrachtungsweise finden die verschiedenen Kulturen durch Dialog zueinander und so erreichen sie die Harmonie, die ich mir wünsche. Wir leben in einer komplizierten Zeit, wegen der Missverständnisse, die zwischen Völkern, Kulturen, Religionen entstehen können. Deshalb schlage ich allen das Werk »Konsens« vor — es sind die Symbole der vier gro‎ßen Religionen, vereint in einem einzigen Monumentalwerk. Das ist mein Vorschlag zur Vereinheitlichung der verschiedenen Symbole in einem harmonievollen System der Verständigung und des Friedens.“




    Werke von Emil Ciocoiu befinden sich zurzeit in mehreren Sammlungen und Museen, darunter in Köln, in der WDR-Sammlung, in Aachen, in der Ludwig-Stiftung für Kunst und Verständigung, in den Niederlanden, in der Sammlung des niederländischen Königshauses, in Jordanien, in der Sammlung des jordanischen Königshauses, in Venedig, im Museum für Sakrale Kunst in Livorno, in der Sammlung der Stadtgalerie San Vincenzo, in Luxemburg, im Musee 2000“ in Peking, in der Internationalen Kunstgalerie und selbstverständlich in Bukarest, im Nationalen Kunstmuseum und im Kunstmuseum der Stadt Bukarest.

  • QSL 2 / 2016: Königspalast in Bukarest

    QSL 2 / 2016: Königspalast in Bukarest

    Der Königspalast ist einer der repräsentativsten neoklassischen Bauten der rumänischen Hauptstadt. Hier ist das Nationale Kunstmuseum untergebracht, das die Galerie für europäische Kunst, die Galerie für alte rumänische Kunst und die Galerie für moderne rumänische Kunst umfasst.



    Seine jetzige Baugestalt erhielt das Gebäude in der Zwischenkriegszeit, als König Karl II. die Architekten Arthur Lorentz und Nicolae Nenciulescu beauftragte, den 1926 in einem Brand zerstörten Hauptflügel des Palastes neuzugestalten. Doch dies nahm man zum Anlass, den Bau zu erweitern. Von 1930 bis 1937 wurde der südliche Flügel errichtet (l.i.B.), von 1938 bis 1940 dauerten die Arbeiten am nördlichen Flügel (r.i.B.), der bei den alliierten Bomberangriffen vom April 1944 teilweise zerstört wurde. Als Museum fungiert der Königspalast seit 1950, doch bereits in der Zwischenkriegszeit wurde hier die Kunstsammlung des rumänischen Königshauses öffentlich ausgestellt.



    Anstelle des Königspalastes befand sich im 19. Jh. ein 1820 errichtetes Haus des Adeligen Dinicu Golescu. 1837 wurde das Haus zum Zeremoniensitz des walachischen Fürstenstatthalters Alexandru Ghica. Das in den Rang eines Fürstensitzes erhobene Gebäude bezog 1859–1866 auch Alexandru Ioan Cuza als Herrscher der Vereinigten Donaufürstentümer. Schlie‎ßlich beauftragte Fürst Karl vom Hohenzollern-Sigmaringen, der spätere König Karl I., die Architekten Paul Gottereau und Karel Liman mit den Ausbauarbeiten. Der alte Fürstenpalast wurde abgerissen, seine jetzige Form erhielt der Königspalast 1937.



    Im Inneren des Königspalastes kann auch der Thronsaal besichtigt werden. Der Saal ist reichlich verziert und hat eine besondere Akustik, der Zugang erfolgt über die sogenannte Fürstentreppe. Michael I., der letzte König Rumäniens, legte am 6. September 1940 im Thronsaal seinen Eid als Monarch ab.

  • Târgovişte – die Burg der 33 Fürsten

    Târgovişte – die Burg der 33 Fürsten

    Unsere heutige Reise führt uns in den Süden Rumäniens, in die Burg der 33 Fürsten — Târgovişte. Der Fürstenhof (Curtea Domnească) in Târgovişte ist ein architektonisches Ensemble, gebildet aus mehreren Denkmälern. Es ist eines der wichtigsten Architekturwerke in der historischen Region der Walachei. In Wirklichkeit ist es ein Freilichtmuseum, in dem sie die Ruinen der ehemaligen Burg besichtigen können. Die Aufteilung der Zimmer kann heute noch an den alten Mauern erkannt werden. Im Laufe der Zeit wurde die Burg mehrmals restauriert und konsolidiert, so dass derzeit die Besucher mehr davon haben können. Die Fürsten, die sich in der Burg niederlie‎ßen, werden direkt am Eingang vorgestellt. Insgesamt waren es 33 — daher auch die Bezeichnung Die Burg der 33 Fürsten“. Ein 27 m hoher Turm — Turnul Chindiei — ist das Symbol der Stadt. Der Turm bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt und über die Berge.



    Sie können im Nachhinein die gro‎ße fürstliche Kirche (Biserica Domnească) besuchen. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und ist sehr gut erhalten. Sie ist zu 90% im gleichen Zustand wie im Mittelalter. Auch das Kunstmuseum ist einen Besuch wert. Es liegt in unmittelbarer Nähe zum Fürstenhof und wurde 2009 eröffnet. Das Kunstmuseum beherbergt eine bedeutende Kunstsammlung, mit Werken aus dem Mittelalter bis hin zur Moderne.



    Alina Dumbravă, Beraterin für Kulturveranstaltungen bei der Stadtverwaltung Târgovişte, schlägt uns vor, das Veranstaltungskalender zu konsultieren, bevor wir einen Besuch in der Region planen:



    Târgovişte war die Fürstenburg der Walachei. Während 350 Jahre regelten 33 Fürsten die Angelegenheiten der Walachei von hier aus. Die historischen Denkmäler sind mit Sicherheit sehenswürdig. Doch darüber hinaus ist Târgovişte eine sehr lebendige Stadt. Wir fördern derzeit 11 Veranstaltungen, die von der Stadtverwaltung im Jahr 2016 organisiert werden. Es gibt auch bewährte Events, wie z.B. das Schlagerfestival Crizantema de Aur (Die goldene Chrysanteme). Wir organisieren das Musikfestival alljährlich seit 49 Jahren — das ist einmalig für Rumänien. Ein weiteres Festival, das wir allerdings seit wenigen Jahren organisieren, verwandelt sich allmählich zum Wahrzeichen der Stadt Târgovişte. Ich beziehe mich auf das Dracula-Festival. Vlad Ţepeş ist immer noch präsent in Târgovişte. Dazu organisieren wir Theaterfestivals für Erwachsene sowie für Kinder. Das Babel-Festival brachte dieses Jahr nicht mehr und nicht weniger als 28 Länder zusammen. Wir organisieren auch Veranstaltungen, bei denen die klassische Musik im Mittelpunkt steht, z.B. den Europäischen Klassik-Frühling. Es ist ein besonderer Anlass für die klassische Musik in Târgovişte. Das Symphonische Orchester Muntenia gibt ein Konzert im Hof der Fürstenburg, in einem besonderen Ambiente. Wie alle anderen Städte auf dieser Welt machen wir auch die Lichter zu, anlässlich der Umweltschutzaktion Earth Hour. In diesem Zusammenhang dachten wir uns eine Aktivität aus, die mit gro‎ßer Freude jedes Jahr erwartet wird. Am 28. März 2016 stellt die Stadtverwaltung der Stadt Târgovişte den Bürgern Lampions zur Verfügung. 2016 Lampions, die wir alle anzünden. Anlässlich der Festtage der Fürstenburg organisieren wir Folklorefestivals, Handwerkermessen, verschiedene Aufführungen und Konzerte. Târgovişte ist ein Ort, wo sich alle zu Hause fühlen.“




    In der Umgebung gibt es viele Unterkunftsmöglichkeiten in Pensionen oder Hotels, mit unterschiedlichem Komfortgrad. Das Angebot wird durch die zahlreichen Kneipen, Klubs und Restaurants ergänzt. Und die leckeren Speisen werden immer von einem köstlichen Wein begleitet.