Tag: Kunststoff

  • Recycling: Pfand- und Rückgabe-System für Getränkeverpackungen eingeführt

    Recycling: Pfand- und Rückgabe-System für Getränkeverpackungen eingeführt





    Rumänien ist noch weit entfernt von den EU-Zielen und dem europäischen Durchschnitt in Bezug auf das Recycling — derzeit liegt die Recycling-Quote der Haushalts- und Siedlungsabfälle bei etwa 12 %. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt liegt bei fast 50 %. Nachdem Rumänien wegen der mangelhaften Recycling-Politik in den vergangenen Jahren von der EU-Kommission mehrmals zu Geldstrafen verdonnert wurde, ist nun die Einführung eines ehrgeizigen Pfand- und Rücknahmesystems beschlossen worden. Zunächst gilt es für Einweg-Primärverpackungen aus Glas, Kunststoff und Metall mit einem Fassungsvermögen von 0,1 l bis einschlie‎ßlich 3 l, und das Programm ist offiziell seit dem 30. November in Kraft.



    Durch das Pfand- und Rücknahme-Projekt hat Rumänien die Möglichkeit, in den kommenden Jahren eine viel grö‎ßere Menge an Abfällen zu recyceln und so einen Recycling-Vorsprung von bis zu 80 % zu erreichen. Damit wird Rumänien zu einem Ma‎ßstab für die Kreislaufwirtschaft und zu einem Vorbild in dieser Hinsicht in Mittel- und Osteuropa“, hei‎ßt es in einer Verlautbarung von Green Environment Support — einem Unternehmen, das auf Umweltaudits, Fachberatung und Abfallmanagement spezialisiert ist.



    Nach Norwegen, Dänemark, Deutschland, Belgien, Island, Estland, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Lettland und Litauen ist Rumänien nun das elfte Land in Europa, das ein solches Recycling-System einführt. Dadurch soll Rumänien von einem Land der Mülldeponien zu einem Land des Recyclings werden, sagt Mircea Fechet, Minister für Umwelt, Gewässer und Waldwirtschaft.



    Aus der Erfahrung anderer Länder, die solche Projekte gestartet haben, wissen wir, dass das erste Jahr schwierig ist. Im ersten Jahr wird das System erst eingeführt, dann wird es kalibriert, und hier kann so einiges passieren — manchmal funktioniert ein Strichcode nicht, manchmal fällt ein Gerät aus oder es trennt sich vom Netz… Es dauert etwa ein Jahr, bis das System zu 100 % funktionstüchtig und einsatzbereit ist. Es handelt sich um die grö‎ßte öffentlich-private Partnerschaft in Rumänien, das zweitgrö‎ßte Rücknahmesystem in Europa nach dem deutschen. Deshalb erwarte ich nicht nur eine gute Zusammenarbeit mit allen an diesem Prozess beteiligten Akteuren, sondern bitte auch um Geduld; denn ich bin überzeugt, dass wir in fünf Jahren, wenn wir zurückblicken und sehen werden, dass wir ein sauberes Land haben, ein Land ohne herumliegende PET-Flaschen, ohne Müll, ohne Verpackungsabfälle, dann werden wir sagen können, dass es eine sehr gute Idee war, dieses System einzuführen.“



    Laut Statistik fallen in Rumänien jedes Jahr etwa 116 Kilo Verpackungsabfälle pro Kopf an. Weniger als die Hälfte davon wird recycelt. Das Pfand- und Rückgabe-Projekt umfasst rund 80 000 Getränkehändler, die Infrastruktur zur Rückgabe der 7 Milliarden Verpackungsabfälle einrichten müssen, die innerhalb eines Jahres anfallen. Das Prinzip ist einfach: Beim Kauf eines Getränks bei einem Einzelhändler ist ein Pfand von umgerechnet etwa 10 Cent zu zahlen, das man zurückerhalten kann. Genauer gesagt kann man die leere Verpackung zu einer der von den Händlern eingerichteten Rückgabestellen bringen, wo man an Ort und Stelle den Gegenwert des Pfandes zurückerhält — in bar, als Gutschein oder per Kartenüberweisung. Dabei muss keine Quittung vorgelegt werden, auch wenn das Produkt nicht am selben Ort gekauft wurde. Die Produkte, die von der Regelung erfasst werden, sind mit einem speziellen Logo gekennzeichnet. Allerdings wird vorerst kein Unterschied gemacht, ob Wasser, Erfrischungsgetränke, Bier, Apfelwein, Wein oder Spirituosen eingekauft wurden — die Höhe des Pfands bleibt gleich, nämlich umgerechnet 10 Eurocents. Umweltminister Mircea Fechet mit weiteren Einzelheiten:



    Jedes Geschäft muss eine Sammelstelle einrichten. Die Einsammlung erfolgt entweder automatisch, wenn das Geschäft der Meinung ist, dass die Menge an Verpackungen gro‎ß genug ist, um einen Leergut-Rücknahmeautomaten einzurichten, oder manuell. Im letzten Fall wird die Verkaufskraft an der Kasse zwei Säcke unter dem Ladentisch haben, einen für Glas und einen für PET-Behälter und Alu-Dosen. Für jede zurückgegebene Verpackung dieser Art bekommt man umgerechnet 10 Cents zurück, und dann kommt die Firma RetuRO, um das Leergut einzusammeln und der Recycling-Industrie zuzuführen. Dabei werden dem Händler gleichzeitig der Gegenwert des Pfands und die Verwaltungsgebühr zurückerstattet. Das bedeutet, dass jedes Geschäft, ob klein oder gro‎ß, mit manueller oder automatischer Einsammlung, für seine Arbeit, d.h. das Einsammeln von Verpackungen von den Kunden, entschädigt wird.“



    Die vom Umweltminister erwähnte Firma RetuRO, die sich um die Weiterbeförderung des Leerguts kümmern wird, kündigte an, dass sie innerhalb des nächsten Jahres 17 Gro‎ßsammelstellen für Getränke-Behälter einrichten werde. Dort soll Leergut von zehntausenden von Einzelhändlern eingesammelt werden und anschlie‎ßend für den Transport zu den Recycling-Unternehmen aufbereitet werden. Umweltminister Mircea Fechet zeigt sich optimistisch über den Erfolg dieser öffentlich-privaten Partnerschaft:



    Wenn wir uns die Leistung von Pfand- und Rücknahmesystemen in anderen europäischen Ländern ansehen, können wir feststellen, dass man in Deutschland zum Beispiel eine Recycling-Quote von 95 % für Glas und 98 % für Alu-Dosen hat. Nun können wir die deutschen Zahlen vielleicht nicht sofort erreichen, aber ab dem dritten Jahr dürfte auch bei uns die Quote bei über 90 % liegen. Ich denke, das wäre ein au‎ßergewöhnlicher Fortschritt für Rumänien.“



    Nebst den Vorteilen bringt die Einführung des Pfand- und Rücknahmesystems in Rumänien auch Herausforderungen mit sich. Einige Hersteller, Importeure und grö‎ßere Einzelhändler haben im Vorfeld schon eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergriffen, um die Einführung zu erleichtern. Bei kleinen Tante-Emma-Läden hingegen ist der Aufwand vorerst grö‎ßer als der Nutzen — Kleinhändler stehen vor der nicht leichten Vorgabe, Lagerräume für das eingesammelte Leergut zu finden oder für die Anschaffung von Rücknahme-Automaten kräftig in die Tasche greifen zu müssen.

  • Terra XXI – Das Öko-Programm


    Die Donau durchfließt zehn Länder (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, die Republik Moldua und die Ukraine), bevor der Fluss durch das wunderschöne und einzigartige Donaudelta ins Schwarze Meer mündet. Das Clean Waters-Programm geht von den Einschätzungen der Umweltschützer aus, dass wir bis 2050 mehr Kunststoff in den Gewässern des Planeten haben werden als Fische, wenn wir nicht sofort handeln. Schätzungen der Verwaltung des Biosphärenreservats Donaudelta sprechen von mehr als 1500 Tonnen Kunststoff, die jährlich in den Fluss gelangen. Bis zur Donau und entlang ihr werden in Flüssen und Seen riesige Mengen an Kunststoff gesammelt, was die aquatische Artenvielfalt zerstört, die Wasserqualität drastisch verschlechtert und der Landschaft schadet. Doch egal wie hässlich die Müllberge auch aussehen mögen, sie sind das geringste Problem. Das in Rumänien umgesetzte Clean Waters Programm zielt sowohl auf die Abfallreinigung, als auch auf Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung zukünftiger Verschmutzungen ab. Um einen Fluss von etwa 4 Tonnen Abfall je Tag zu reinigen, sind umfangreiche und langfristige Maßnahmen im gesamten Donauraum und seinen Nebenflüssen, sowohl in Rumänien als auch in den Anrainerstaaten, erforderlich. Was die zumeist jungen Menschen vom Verein Mai Mult Verde, bisher geleistet haben, sagt Kommunikationsdirektorin Oana Șerban:


    Wir haben mit Säuberungsaktionen begonnen, wir haben eine Müllsammel-Infrastruktur entwickelt und aufgebaut. Wir haben an der Donau Behälter für die Mülltrennung samt Informationstafeln aufgestellt. Im Jahr 2020 haben wir zum Beispiel fast 40 Tonnen Kunststoff eingesammelt und dadurch praktisch verhindert, dass es in den Fluss gelangt. Wir haben erstmals in Rumänien dafür neue Technologie eingesetzt: zum Beispiel Drohne, eine schwimmende Barriere, die schon seit fast einem Jahr auf dem Jiu-Fluss im Einsatz ist und die wir auch auf anderen Flüssen einsetzen wollen, ein Netz, das Müll auffängt. Zusätzlich ist die Aufklärung von großer Bedeutung. Die Menschen müssen verstehen, warum es wichtig ist, Abfall nicht wegzuwerfen, warum sie ihn getrennt sammeln sollten und auch, welche Alternativen es zu Einwegplastik gibt. Denn auch das ist ein großes Problem, weil wir am Ende viel Kunststoff-Besteck, -Teller, -Tassen verbrauchen. Diese liegen fast überall herum. Ich meine neben Wasser- und Saftflaschen aus Kunststoff gibt es auch solchen Müll. Darum haben wir, in den am Programm teilnehmenden Städten Plakate aufgestellt, die vor der Kunsstoffverschmutzung der Gewässer warnen.




    Darüber hinaus versuchen die Aktivisten des Vereins Mai Mult Verde Partnerschaften zwischen Nichtregierungsorganisationen, staatlicher Verwaltung, der Wirtschaft und natürlich den lokalen Gemeinden auf die Beine zu stellen. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat der Verein, nach eigenen Angaben, das Bewusstsein für die Umweltverantwortung und die Bedeutung der Freiwilligenarbeit in Rumänien geschärft. Durch Bildungsprojekte und Kampagnen, wie Es gibt ein Leben nach dem Sammeln oder Abfall ist kein Müll, haben Freiwillige mehr als 350 Tonnen Plastik aus Wäldern, Flussbetten und von Touristenpfaden eingesammelt. Ergänzend wurden Advocacy-Aktivitäten zwecks Verbesserung der öffentlichen Politik in diesem Bereich durchgeführt. Oana Șerban findet, die Zusammenarbeit mit den Gemeinden in denen Umweltprogramme umgesetzt werden, ist essenziell.



    Wir gehen nicht in diese Städte mit vorgefertigten Lösungen, sondern wir arbeiten mit den Einwohnern zusammen. Es ist uns gelungen, in 10 Städten lokale Initiativgruppen zur Bewusstseinsbildung zu gründen. Nach zwei Jahren haben die Gruppen ein umfassendes Umweltwissen erlangt. Sie lernten, wie sie ihre Mitmenschen zum Handeln mobilisieren können. Einige haben sich bereits mit den zuständigen Behörden in Verbindung gesetzt, es gab verschiedene Aktionen und Advocacy-Kampagnen. Die Freiwilligen haben wohlverstanden, dass sie Druck auf die Behörden ausüben müssen, um ihre Probleme zu lösen. Die Rolle dieser Menschen ist also extrem wichtig. Wir verlassen uns auf sie!



    Wir sprachen mit der Kommunikationsdirektorin des Vereins Mai Mult Verde Oana Șerban.

  • Getrennte Abfallsammlung in Rumänien: Gesetzeslage angemessen, Infrastruktur mangelhaft

    Getrennte Abfallsammlung in Rumänien: Gesetzeslage angemessen, Infrastruktur mangelhaft

    Am 20. Februar 2021 trat das Gesetz über das Management ungefährlicher kompostierbarer Abfälle in Kraft. Demzufolge werden die rumänischen Verwaltungseinheiten verpflichtet, die getrennte Sammlung von Bioabfällen umzusetzen. Darüber hinaus soll auch die umfassende getrennte Entsorgung von Bioabfällen im städtischen Umfeld ausgeweitet werden. Nach wie vor hing die Anwendung dieses Gesetzes von der Erarbeitung technischer Normen ab. Eine weitere wichtige Voraussetzung war das Vorhandensein einer geeigneten Infrastruktur für die getrennte Abfallsammlung. In der Regel wird diese weder von den örtlichen zuständigen Behörden noch von den Abfallsammelunternehmen bereitgestellt. Um ein Beispiel diesbezüglich anzuführen: Die Behörden des 6. Bezirks in Bukarest klebten auf die Mülltonnen einen Aufkleber mit dem Text Nur für Feuchtabfälle“. Allerdings wurden keine separaten Mülltonnen für die Entsorgung von Papier-, Kunststoff- oder Metallabfällen hingestellt.



    Offiziellen Angaben zufolge recycelt Rumänien derzeit lediglich 14% der gesammelten Abfälle. Seit dem EU-Beitritt 2007 bemüht sich Rumänien mehr oder weniger streng, das Problem der Mülldeponien, in denen alle Arten von Abfällen vermischt gelangen, zu lösen. Doch bisher waren leider alle Anstrengungen erfolglos. In Bukarest wurde bis jetzt die getrennte Abfallentsorgung nicht gefördert. Daher müssen die zivilgesellschaftlich engagierten Bürger, die ihren Müll getrennt entsorgen wollen, jedes Mal lange Strecken zurückzulegen, um dies zu tun. Denn die sechs Bezirksverwaltungen haben nur an wenigen Orten Mülltonnen für die getrennte Abfallsammlung hingestellt. Die Statistiken zeigen, dass nur 20% aller von der Bevölkerung erzeugten Abfälle auf die Mülldeponie landen sollten. Die restlichen 80% seien trockene recyclebare Abfälle — Kunststoff, Papier, Glas, Pappe, Metall — und Bioabfälle. Darüber hinaus verschwenden die Rumänen auch viele Lebensmittel. Fast ein Viertel des gekochten Essens sowie vom eingekauften Obst und Gemüse schmei‎ßen die Rumänen weg.



    Vertreter des Umweltministeriums, der Generalverwaltung der Stadt Bukarest sowie der sechs Bezirksverwaltungen kamen letzte Woche zusammen, um das Thema der getrennten Müllentsorgung zu besprechen. Nach dem Austausch teilte der Oberbürgermeister der Stadt Bukarest, Nicuşor Dan, mit, die örtlichen zuständigen Behörden würden eine gemeinsame Ansicht teilen über die Art und Weise, in der das Abfallmanagement verlaufen sollte. Getrennte Müllentsorgung sei auf jeden Fall notwendig. Das Problem des Abfallmanagements sei in Bukarest lange verzögert worden. Jetzt sollen aber eine neue Strategie und ein Aktionsplan erarbeitet werden, so der Oberbürgermeister.



    Um dem gleichen Zwecke gerecht zu werden, wurde auch ein Verein zur innergemeinschaftlichen Entwicklung gegründet. Aufgabe des Vereins sei, sich um die Umsetzung der Strategie für die getrennte Entsorgung und Behandlung von Abfällen zu kümmern. Zur Verwirklichung der Initiative kann darüber hinaus auf für den Zeitraum 2014–2020 verfügbare EU-Fördermittel zurückgegriffen werden. Das Geld war immer schon da, nur hätten die zuständigen Behörden es nicht in Anspruch genommen, sagte der derzeitige Oberbürgermeister der Stadt Bukarest.



    Ab dem 1. Januar 2021 gilt innerhalb der Europäischen Union die EU-Kunststoffsteuer. Die EU-Mitglieder werden dadurch eingeladen, sich an der Kreislaufwirtschaft zu beteiligen. Darüber hinaus werden sie verpflichtet, für die nicht-recycelten Plastikabfälle eine Abgabe zu zahlen. Um das Recycling anzureizen, hätte in Rumänien Mitte Januar ein Rückgabe-Pfandsystem in Kraft treten sollen. Diesem System zufolge wird beim Kauf von verpackten Lebensmitteln und Getränken eine zusätzliche Gebühr gezahlt, die dann bei der Rückgabe von Kunststoff-, Aluminium- oder Glasverpackungen zurückerstattet wird. Umweltminister Barna Tánczos verdeutlichte nach dem Treffen letzte Woche, dass dieses System mit Sicherheit zur Verbesserung der getrennten Müllentsorgung beitragen werde. Allerdings lieferte er keine zusätzlichen Informationen über einen möglichen Termin für die tatsächliche Betriebsaufnahme des Systems.

  • Plastikverpackung: EU führt Plastiksteuer ein

    Plastikverpackung: EU führt Plastiksteuer ein

    Ab dem 1. Januar 2021 soll in Europa eine Plastiksteuer gelten. Damit besteuert die EU umweltschädliche Plastikverpackungen. Die EU-Plastikabgabe regt die Mitgliedstaaten an, in der Kreislaufwirtschaft aktiv mitzuwirken. Au‎ßerdem müssen die Mitgliedstaaten ab nächstes Jahr eine Steuer auf die nicht recycelten Plastikabfälle zahlen. Rumänien schaffte es bis heute nicht, die getrennte Müllentsorgung gesetzlich zu regeln. Die wiederholten Verzögerungen diesbezüglich brachten die Europäische Kommission dazu, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien einzuleiten. Die gesetzlichen Missgeschicke der letzten Jahre offenbaren die schreckliche Lage Rumäniens im Hinblick auf die getrennte Müllentsorgung — Rumänien recycelt derzeit lediglich 14% der erzeugten Abfälle. Ab dem ersten Januar 2021 wird das Land eine Abgabe an Brüssel abführen müssen, und zwar für alle Plastikprodukte, die es auf den Markt einführt, jedoch nicht verwertet.



    Beamte im Umweltministerium versprachen im Sommer, einen Entwurf zur Abänderung der geltenden Gesetzgebung zu verfassen, um einen günstigeren Rahmen für eine entsprechende Entsorgung von Plastikverpackungen und –flaschen zu schaffen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem die Gründung eines IT-Systems für die Rückverfolgbarkeit von Verpackungsabfällen vor. Das elektronische Rückverfolgbarkeits-System sollte bis zum 15. Januar funktionstüchtig sein. Mircea Fechet, Staatssekretär im Umweltministerium, teilte vor kurzem mit, dass ein Regierungsbeschluss diesbezüglich in den kommenden Wochen verabschiedet werden soll. Darüber hinaus betonte er, wie wichtig es sei, ein nationales Überwachungssystem zu haben:



    Zwar setzten wir mit Verspätung ein solches System um, doch das bietet uns die Möglichkeit, sämtliche Beispiele guter Praktiken aus den anderen Mitgliedstaaten in unser System zu integrieren. Somit können wir Fehler vermeiden, die andere schon gemacht haben. Es gilt der Grundsatz »Not for profit« — es ist sehr wichtig, das anzuerkennen. Die Institution, die das System verwaltet, wird mit Sicherheit keine Dividende verteilen und keineswegs gewinnorientiert arbeiten. Sie wird ein einziges Ziel verfolgen — die getrennte Müllentsorgung. Das bedeutet, sie wird sicherstellen müssen, dass keine wertvollen Ressourcen auf den Müllhaufen landen. Wir müssen an der Kreislaufwirtschaft teilnehmen und Plastikmüll verantwortungsvoll wiederverwerten.“




    Um die getrennte Müllentsorgung anzuregen, wird in Rumänien ein Pfandsystem eingeführt. Bei der Rückgabe der Verpackung soll das Pfand zurückgezahlt werden. Die Brauer in Rumänien kündigten anlässlich eines Treffens ihres Vereins an, an dem sich auch Vertreter des Umweltministeriums beteiligten, dass sie ein Pfand von umgerechnet etwa 10 Cent auf Alu-Dosen, Glas- und Plastikflaschen einführen wollen. Die Verpackungen werden in den Läden durch direkte Abgabe gesammelt oder aber mit Hilfe von Sammelautomaten in grö‎ßeren Supermärkten. Die Sammelautomaten stellen einen Gutschein aus, der den Gegenwert des eingespeisten Leerguts hat. Der Gutschein kann danach im Laden eingelöst werden. Ziel sämtlicher Ma‎ßnahmen ist, dass Rumänien bis 2024 eine Recycling-Rate von 90% erreicht.

  • Abfallwirtschaft: getrennte Müllentsorgung bei schlechter Infrastruktur

    Abfallwirtschaft: getrennte Müllentsorgung bei schlechter Infrastruktur

    Die territorialen Verwaltungen in Rumänien müssen ab dem 1. Januar 2021 die biologisch abbaubaren Abfälle getrennt erfassen. Bioabfälle müssen künftig von allen Stadtbewohnern getrennt entsorgt werden. Nach Jahren folgewidriger Initiativen im Hinblick auf die Gesetzgebung über die Sammlung und das Recycling von Abfällen — was sogar die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens durch die Europäische Kommission nach sich zog — sind die rumänischen Behörden nun scheinbar auf dem richtigen Weg. Das Parlament verabschiedete vor kurzem das Gesetz über das Management von nichtgefährlichen Bioabfällen. Das Gesetz wird das Recycling von Siedlungsabfällen in entscheidender Weise anregen, so dass die Ziele über das Recycling von Siedlungsabfällen, zu denen sich Rumänien vor der Europäischen Kommission verpflichtet hatte, endlich erreicht werden.



    Laut offiziellen Angaben recycelt Rumänien derzeit lediglich 14% der gesammelten Abfälle. Darüber hinaus hat Rumänien seit dem Beitritt 2007 das Problem der Müllhalden, wo alle Arten von Abfällen gemischt deponiert werden, noch nicht gelöst. Die Anwendung des neuen Gesetzes soll demnach zur Erreichung der Ziele im Bereich des Abfallmanagements beitragen. Künftig sollen nämlich mindestens 50% der Siedlungsabfälle fürs Recyceln oder für die Wiederverwertung vorbereitet werden. Eine ähnliche Vorschrift kam schon im Gesetz über das Abfallmanagement vor, das im Jahr 2011 verabschiedet wurde, doch sie wurde niemals umgesetzt.



    Die Bürger und Wirtschaftsbeteiligten, die ab 2021 ihre Bioabfälle nicht getrennt erfassen, werden Geldstrafen zwischen 400 und 800 Lei (ungerechnet zwischen 81 und 162 Euro) zahlen müssen. Rechtspersonen, die das Gesetz nicht beachten, drohen höhere Geldbu‎ßen, zwischen 10.000 und 20.000 Lei (umgerechnet etwa 2000 bis 4000 Euro). Die Betreiber von Kompostieranlagen können mit einer Geldstrafe zwischen 15.000 und 30.000 Lei (umgerechnet zwischen 3000 und 6100 Euro) geahndet werden, falls der von ihnen erzeugte Kompost giftige, umweltverschmutzende oder radioaktive Substanzen enthält. Geldstrafen sollen auch im Falle der Nutzung des ungeeigneten Komposttyps verhängt werden. Kompost von höchster Qualität wird nämlich in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwendet, wobei weniger hochwertiger Kompost für Grünanlagen im städtischen und ländlichen Raum eingesetzt wird. Was den minderwertigen Kompost betrifft, der nirgendwo Anwendung findet, weil er die Bedingungen von reinem Kompost nicht erfüllt, haben die Behörden 6 Monate Zeit, um technische Normen für seine Entsorgung zu erfassen.



    Die erfolgreiche Anwendung des neu verabschiedeten Gesetzes hängt in hohem Ma‎ße von der vorhandenen Infrastruktur für die getrennte Erfassung ab. Leider wird diese meistens weder von den örtlichen Behörden noch von den Abfallentsorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt. In Bukarest zum Beispiel wurde bislang nur wenig Wert auf die getrennte Abfallsammlung gelegt. Daher waren die Bürger, die ihr Müll getrennt entsorgen wollten, gezwungen, lange Strecken zurückzulegen, um zu den Deponiestellen zu gelangen, die die getrennte Erfassung von Papier, Kunststoff und Metall ermöglichten.

  • Klimaschutz: umweltfreundliche Unternehmen immer erfolgreicher

    Klimaschutz: umweltfreundliche Unternehmen immer erfolgreicher

    In derselben Umfrage im Jahr 2019 zeigten 75% der Befragten ihr Interesse an ökologisch ausgerichteten Kampagnen zur Abfallwirtschaft, während 86% über die Abholzung der Wälder besorgt waren. Die Beteiligung der Bevölkerung an umweltorientierten Kampagnen ist jedoch geringer, 38% der Rumänen würden sich an Abfallmanagementaktivitäten beteiligen, während sich nur 33% an Wiederaufforstungskampagnen beteiligen würden.



    Es gibt immer mehr Initiativen, entweder von Einzelpersonen oder von kleineren Gruppen, sich an der Eindämmung der Umweltverschmutzung und anderen umweltfreundlichen Aktivitäten zu beteiligen. Ein Beispiel dafür ist Dinu Drog, ein Anwalt aus Bukarest, der eine Gruppe für bürgerschaftliches Engagement gegründet hat, die sich für die Lösung einiger der Probleme einsetzt, mit denen der Bezirk, in dem er lebt, derzeit konfrontiert ist.



    Dinu Drog ist seit kurzem ein Unternehmer im Bereich der erneuerbaren Energien. Ende letzten Jahres gründete er auf Initiative eines seiner Nachbarn zusammen mit einem niederländischen Partner eine Kooperative für erneuerbare Energien. Die Genossenschaft, die anfangs 15 Mitglieder hatte, zählt heute, zwei Monate nach ihrer Gründung, insgesamt 140 Mitglieder. Doch was genau ist eine Genossenschaft für erneuerbare Energien? Dinu Drog erläutert:



    Eine Genossenschaft für erneuerbare Energien ist eigentlich eine Energiegemeinschaft, die die Mitglieder dieses Netzwerks mit erneuerbarer Energie versorgt. Gleichzeitig produziert sie Energie im Einklang mit der EU-Gesetzgebung. Die Demokratisierung der Energie ist heutzutage ein Trend in Europa, der darauf abzielt, die Bürger in diesen Prozess der Energieerzeugung mit Hilfe von Sonnenkollektoren einzubeziehen. Wir, die Mitglieder dieser Genossenschaft, führen derzeit Gespräche über den Kauf eines ganzen Solarfeldes. Zur Zeit funktioniert die Genossenschaft als Investitionsfonds, und ihre Mitglieder bekommen Zinsen für ihre Beiträge.“




    Die Mitglieder der oben genannten Energiegenossenschaft sind auch Aktionäre; sie profitieren von der von ihnen produzierten Energie, werden aber zu Lieferanten, sobald sie eine Produktionslizenz erhalten haben. Manchmal ist es diesen Genossenschaften gestattet, in Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. Obwohl derzeit in Rumänien und Osteuropa einzigartig, ist die Genossenschaft von Dinu Drog ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das die zunehmende Sorge einiger Bürger um die Welt, in der sie leben, und die Luft, die sie atmen, beweist. Dinu Drog berichtet weiter:



    Individuelle Lösungen sind leicht zu finden, wenn die Menschen es wollen. Sie können mit der Mülltrennung, dem Recycling, der Überwachung des Stromverbrauchs beginnen… Aber wir brauchen auch öffentliche Instrumente, Gemeinschaften, deren Beitrag zu dieser Initiative noch grö‎ßer ist, weil sie Menschen mit dem gleichen Interesse an Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Aktivitäten zusammenbringt.“




    Ein weiteres Beispiel für umweltfreundliches Unternehmertum ist der Seneca-Verlag, der sich selbst als Rumäniens erster grüner Verlag bezeichnet. Zu dem Unternehmen gehören auch eine Buchhandlung und eine Cafeteria, in denen Bücher über die Umwelt präsentiert werden und wo die Besucher für die verbrachte Zeit bezahlen, anstatt für die Getränke, die sie aus natürlichen Zutaten selbst zubereiten. Die Verlagsdirektorin Ştefania Oprina erklärt, wie ein grüner Verlag tatsächlich funktioniert.



    Wenn Sie ein Produkt herstellen, müssen Sie die Umwelt berücksichtigen. Wir stellen Bücher her, und das bedeutet, dass wir Recyclingpapier verwenden müssen und auch die beim Produktionsprozess anfallenden Abfälle wiederverwerten. Wir verwenden dieses Papier, um Flugblätter oder andere Materialien zu drucken, um die Verwendung von frischem Papier zu vermeiden. Die Art der Tinte, die wir verwenden, ist ebenfalls eine besondere, und all diese Bemühungen zahlen sich letztendlich aus, denn das Endergebnis sind sehr schöne Bücher, die bei den Lesern immer gut ankommen, denn sie wissen, dass für ihre Produktion weniger Bäume gefällt wurden.“



    Das wachsende Interesse der Rumänen an der Erhaltung der Umwelt wird durch die Tatsache belegt, dass Die Familie Fast-Null-Abfall“, ein Buch von Jeremie Pichon und Benedicte Moret, im vergangenen Jahr ein Bestseller auf der Gaudeamus-Buchmesse war. Ştefania Oprina hat weitere Details:



    Die Menschen suchen bereits nach praktischen Lösungen. Sie tragen wiederverwendbare Textiltaschen mit sich, um den Einsatz von Kunststoffen zu vermeiden, und verwenden aus dem gleichen Grund keine Kunststoffgabeln und -messer mehr. Einige interessieren sich für Rezepte von weniger umweltschädlichen Waschmitteln, um sowohl im Supermarkt als auch zu Hause Geld und Zeit zu sparen, weil sie mit diesen Rezepten die benötigte Menge an Waschmittel herstellen können.“




    All diese Initiativen, die von Investitionen in erneuerbare Energien bis zur Vermeidung der Verwendung von Kunststoffen oder umweltschädlichen Waschmitteln reichen, sind ein Zeichen für das wachsende Interesse der Rumänen an einer saubereren und gesünderen Umwelt.

  • „Mit sauberen Gewässern“: Umweltverein startet Programm gegen Kunststoffabfall

    „Mit sauberen Gewässern“: Umweltverein startet Programm gegen Kunststoffabfall

    Es ist eine Aufforderung, sich an Aufklärungs- und Umweltschutzaktionen zu beteiligen, die an Gemeindemitglieder und Behörden an der Donau gerichtet sind. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Abfälle in die Meere und Ozeane der Welt. Kunststoffe, insbesondere Kunststoffverpackungsabfälle wie PET und Einwegbeutel, sind die Hauptabfallart in der Meeresumwelt. Der Planet stehe vor einer Katastrophe, verursacht durch die Plastikabfälle, warnen die Vereinten Nationen. Die Europäische Kommission weist auch darauf hin, dass das Schwarze Meer die grö‎ßte Menge an Meeresabfällen in der EU enthält und dass 90% der Abfälle aus Kunststoff sind. Doru Mitrana, Vorsitzender des Verbandes MaiMultVerde, sagt, dass die Donau viel grö‎ßere Mengen an Kunststoffabfall trage, da auch nicht vorgesehene Ereignisse wie Überschwemmungen auftreten, die zusätzliche Abfallmengen in die Flüsse, in die Donau und schlie‎ßlich ins Meer spülen.



    Die jüngste Studie zeigt, dass die Donau täglich ungefähr 4,2 Tonnen Kunststoff an das Schwarze Meer befördert (1.533 Tonnen im Jahr). Es ist eine Studie der Universität Wien. Ausgehend von diesen Zahlen und ergänzend mit den Bildern, die wir von den Überschwemmungen sehen, die gro‎ße Mengen an Kunststoff mit sich bringen, dachten wir, dass das Problem tatsächlich viel grö‎ßer ist. So entstand die Idee dieses Projekts, das in erster Linie eine Partnerschaft für das allgemeine Wohlergehen sein soll, ein Projekt, das darauf abzielt, gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden. Wenn ich über eine Partnerschaft spreche, meine ich Bürger, Unternehmen und staatliche Behörden, denn wir sprechen in der Tat über eine Donau mit sauberem Wasser, über ein Rumänien mit sauberem Wasser. Ich habe festgestellt, dass Kunststoff von überall herkommt und in die Donau und schlie‎ßlich in das Donaudelta gelangt. Es spielt keine Rolle, ob man Kunststoff in der Moldau, in Siebenbürgen oder im Süden des Landes wegwirft. Das Wasser verbindet uns alle und alles, was Kunststoff ist, wird von der Donau gesammelt und erreicht das Schwarze Meer.“




    Die Initiatoren des Programms Mit sauberen Gewässern“ werden mit den anderen Donauländern zusammenarbeiten, von wo gro‎ße Mengen an Abfall kommen, aber auch mit europäischen und globalen Institutionen wie der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau, United Nations Water und UN Environment. Um die Zerstörung des marinen Ökosystems zu stoppen, will die Europäische Union die Verschmutzung ihrer Meere mit Kunststoffabfällen bis 2030 vollständig beseitigen. Das gaben europäische Beamte anlässlich des Europäischen Tages der Meere in Rumänien bekannt. Man beabsichtigt, die Verwendung von Einweg-Kunststoffprodukten zu verbieten sowie Projekte zur Abfallbeseitigung aus der Meeresumwelt zu finanzieren, wie zum Beispiel Fischnetze mit elektronischer Standorterfassung oder Drohnen, die die Abfälle auf See orten. Auch auf europäischer Ebene hat man die Förderung der maritimen Innovation durch das europäische Forschungsprogramm Horizont Europa“ nach 2020, durch die Förderung der regionalen und internationalen Zusammenarbeit vorgeschlagen. Doru Mitrana vom Umweltverband MaiMultVerde:



    Dieser Kunststoff gelangt auch ins Donaudelta, in Gebiete mit besonderer Biodiversität. Dort wird es von Fischen und Vögeln verzehrt und landet früher oder später auch auf unserem Teller. Es geht also um das sogenannte gro‎ße Plastik, aber eben auch um Mikroplastik, das bereits zum Bestandteil von Gewässern und Tieren geworden ist — und hier können wir leider nicht mehr eingreifen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von jetzt an nicht neue Plastikmengen hinzugeben. Eine weitere Studie zeigt, dass im Jahr 2050 im Wasser mehr Plastik als Fische schwimmen könnte. Das macht uns besorgt, weil Gewässer eine wichtige Nahrungsquelle sind, aber auch eine wichtige Ressource für die Wirtschaft und auch für Freizeitszwecke, die einen wichtigen Beitrag für die lokale und nationale Entwicklung beitragen können.“




    Das Programm Mit sauberen Gewässern“ umfasst Projekte, bei denen Freiwillige und Bewohner der Donau-Anrainergebiete die Ufer des Flusses von Abfall bereinigen. Partner sind dabei örtliche Verwaltungsbehörden sowie regionale Schulämter. Im Herbst sollen die vereinbarten Lösungen umgesetzt werden, stellt Mitrana in Aussicht:



    Wir wollen Lösungsansätze für Rumänien entwickeln und haben deshalb mit einem Säuberungscamp im Mai im Delta angefangen. 100 Freiwillige haben dabei rund 5 Tonnen Plastik-Abfälle auf der Sachalin-Insel gesammelt. Das Projekt wird in 10 rumänischen Städten fortgesetzt, wo wir mit Vereinen vor Ort und aus Bukarest zusammenarbeiten. Sie helfen uns dabei, Initiativegruppen von Menschen zu bilden, die an diesem Problem interessiert sind und an der Lösung mitmachen wollen. Am 29. Juni, am Tag der Donau, wollen wir in den Gemeinden die ersten Projekte starten, in denen die Menschen sich zusammen engagieren sollen. Zuerst geht es um Abfallsammlung an den Ufern der Donau, dann aber auch um Lösungen, damit das Plastik nicht mehr ins Wasser gelangt. Darunter stellen wir uns die getrennte Sammlung der Plastikabfälle vor, aber auch die Gestaltung der Freizeitplätze an der Donau auf eine solche Weise, die eine recyclingtaugliche Abfallwirtschaft zulässt.“




    Jedes Jahr wird am 29. Juni der Internationale Tag der Donau gefeiert. An diesem Tag im Jahr 1994 wurde in der bulgarischen Hauptstadt Sofia eine Donauschutzkonvention unterschrieben. Die dafür zuständige Kommission will dieses Jahr durch das Motto Get active for a safer Danube!“ aktiv werden und für eine sichere Donau die Solidarität zwischen den Völkern fördern, die sich diesen Strom teilen. In allen 14 Donauländern sind Fachveranstaltungen geplant, die gemeinsame Vorgangsweisen zum Schutz der Donau vor verschiedenen Bedrohungen diskutieren — dazu gehören extreme Dürrezeiten, Überschwemmungen und Verschmutzungsunfälle.

  • Meeresmüll: NGO sammelt Abfälle von Stränden auf

    Meeresmüll: NGO sammelt Abfälle von Stränden auf

    Studien zeigen, dass bis 2050 die Anzahl der Abfälle die Anzahl der Fische übersteigen wird, da Tonnen von Plastik im Wasser schwimmen. 85% der Abfälle im Meer sind aus Plastik, viele davon sind echte PET-Inseln. Viele Meerestiere verwechseln Nahrung mit Plastikmikropartikeln, und letztendlich gelangt Plastik in die Nahrung der Menschen. Ökologen schlagen Alarm und fordern Pläne zur Entwicklung wirksamer Ma‎ßnahmen zur Verringerung der Menge an Meeresabfällen. Luis Popa, General Manager des Nationalen Naturkundemuseums Grigore Antipa“, erklärt die Auswirkungen von Plastik auf die Meeresumwelt:



    Anfang der 1960er Jahren startete die Kunststoffproduktion. 50 Jahre danach wurden weltweit über 300 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Der Rohstoff für die Herstellung von Kunststoff ist zu über 90% Erdöl. Nahezu die gesamte Kunststoffindustrie verbraucht so viel Erdöl wie die gesamte Luftfahrtindustrie zusammen. Dann ist Kunststoff ein Synthesematerial, das von Natur aus sehr schlecht abgebaut wird. Das ist genau der Vorteil, für den wir es verwenden, und dieser Vorteil wird zu einem gro‎ßen Nachteil, wenn es zu Abfall wird. In der Umwelt besteht es Hunderte oder Tausende von Jahren und in der Meeresumgebung noch mehr. Was bewirkt Kunststoff? Erstens gibt es direkte Auswirkungen auf Tiere, aber auch indirekte Auswirkungen. Zum Beispiel reduzieren Kunststoffteilchen, die die Strände erreichen, die Strandtemperaturen. Dies wirkt sich auf Schildkröten aus, die zur Fortpflanzung eine bestimmte Temperatur an den Stränden benötigen. Au‎ßerdem schwimmt die Hälfte des Plastiks und die Hälfte sinkt auf den Meeresgrund. Hier verändert Plastik den Sauerstoffaustausch, verändert die Zusammensetzung von Flora und Fauna, das wirkt sich auf das Ökosystem wie ein Schneeballeffekt aus. Viele dieser Partikel werden von anderen Tieren verschluckt.“




    Seit 2009 überwacht die Organisation Mare Nostrum“ aus Constanţa die Strände des Schwarzen Meeres und beseitigt Tonnen von Abfall. 2018 galt als schmutzigstes Jahr und belegte den ersten Platz mit dem meisten Meeresmüll, der an der rumänischen Schwarzmeerküste verzeichnet wurde. Seit 2014 wurden mehr als 100.000 Abfälle inventarisiert und entsorgt. Den Negativrekord hält der Bereich Constanţa (22.612 eingesammelte Stück), während sich Costineşti (4.096) und Corbu (4.182) am anderen Ende befinden. Marian Paiu, Ökologe bei der NGO Mare Nostrum:



    Leider haben wir im vergangenen Jahr die höchste Abfallmenge verzeichnet. Auch wenn mir 2018 auf den ersten Blick als ein recht sauberes Jahr vorkam, stellte ich später fest, dass es das schmutzigste Jahr war, mit mehr als 38.000 Abfällen allein im Herbst. Es ist eine sehr gro‎ße Menge. Im Vergleich zu den vorigen Jahren hatten wir 2015 in der Frühjahrssitzung 2019 Elemente, 2016 — 3885 Elemente, 2017 haben wir bereits 18.000 erreicht und 2018 haben wir 24.000 Artikel gesammelt. Die Anzahl der identifizierten Artikel stieg kontinuierlich an, obwohl diese Menge niemals so gro‎ß war. Grundsätzlich besteht der grö‎ßte Teil des Abfalls, den wir aufsammeln, aus kleinen Abfällen, wenn man Kleidungsstücke oder Baumaterial beiseite lässt. All diesen Müll, den wir sammeln und dann zwecks Zerstörung wegbefördern, finden wir im Sand. In den letzten Jahren waren Zigarettenstummel der am häufigsten identifizierte Abfall während der Überwachung. Zum Beispiel haben wir im Bereich Constanţa am Strand »Drei Flip-Flops« im Herbst über 6000 Zigarettenkippen identifiziert, und dieser Bereich ist nicht grö‎ßer als 10.000 Quadratmeter.“




    Die Umweltorganisation Mare Nostrum“ aus Constanţa führt derzeit das Projekt Verbesserung des öffentlichen Zugangs zu Überwachungsdaten bezüglich Meeresabfälle hinsichtlich der Verringerung der Meeresverschmutzung im Schwarzmeerraum“ durch. Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, eine stärkere grenzüberschreitende Integration von Informationen, Wissen und Fachwissen im Bereich der Umweltüberwachung und der Abfallproblematik im Schwarzmeerraum zu fördern. Marian Paiu dazu:



    Es ist ein Projekt, das versucht, vorhandene Daten zu zentralisieren und nicht nur Forschern und Institutionen zugänglich zu machen, die sie für ein besseres Management nutzen könnten, sondern auch der normalen Bevölkerung, damit sie das Ausma‎ß des Problems wahrnimmt. Wir haben bereits einen Workshop durchgeführt, um zu sehen, welche Institutionen Daten über Meeresmüll sammeln, welche Informationen sie gesammelt haben und wie Meeresabfälle an der rumänischen Küste reduziert werden können. Nach diesem Workshop waren die Schlussfolgerungen ziemlich aussagend und sie zeigen uns, welcher Stand erreicht wurde, und dieser ist nicht besonders fortgeschritten. Nur ein kleiner Teil der Institutionen erhebt diese Art von Daten. Niemand zeichnet auf, wie viel Abfall jährlich produziert oder gesammelt wird.“




    Anfang Mai werden im Rahmen des europäischen Projekts ANEMONE vier weitere Workshops zum Meeresmüll und dessen Auswirkungen auf das Ökosystem des Schwarzen Meeres in Rumänien, der Türkei, Bulgarien und der Ukraine veranstaltet.

  • Biologisch abbaubare Tragetaschen verpflichtend

    Biologisch abbaubare Tragetaschen verpflichtend

    Seit dem 1. Januar werden in Rumänien keine dünnen Kunststofftragetaschen mehr mit einer Wandstärke von weniger als 50 Mikron verkauft. Somit hält Rumänien die europäischen Anforderungen hinsichtlich der Verringerung der Auswirkungen von Verpackungen und Verpackungsabfällen auf die Umwelt ein. Infolgedessen haben Unternehmen 100% biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen wie Zuckerrohrbehälter oder biologisch abbaubare Taschen in ihre Produktpalette aufgenommen. Sie sind zu 100% biologisch abbaubar und in Industriestandorten kompostierbar. Rückstände, die durch ihren Abbau entstehen, sind organischer Natur und verschmutzen die Umwelt nicht. Liliana Nichita, Projektleiterin der Terra Mileniul III Foundation berichtet:



    Angefangen hat alles mit der Verschmutzung, die wir vor allem an öffentlichen Orten sehen, und hauptsächlich mit der Verschmutzung der Meere und Ozeane. Auf EU-Ebene diskutieren wir dieses Jahr die Fertigstellung der Richtlinie über Einwegprodukte aus Kunststoff, und das Problem der Tragetaschen ist ein älteres Problem, das als Ausgangspunkt die Meeresverschmutzung hat. Auf rumänischer Ebene gab es auch einige Versuche, der wichtigste war die Einführung der Ökosteuer für Tragetaschen. Leider hat dieses auf Käuferebene angewandte wirtschaftliche Instrument den Verbrauch solcher Transportverpackungen nicht wesentlich reduziert. Der Grund für diese gesetzgeberische Ma‎ßnahme wurde auf EU-Ebene getroffen. Daher wurde eine Richtlinie erlassen, die die Mitgliedstaaten auffordert, konkretere Ma‎ßnahmen zu ergreifen. Nun verbietet die Richtlinie die Verwendung dieser Transporttaschen nicht vollständig, sondern verpflichtet die Mitgliedstaaten sie zu beschränken. Die Ma‎ßnahmen werden von den Mitgliedstaaten selbst getroffen. In Ländern, in denen keine derartigen Steuern erhoben wurden, kann der Verkauf von Tragetaschen dazu führen, dass solche Ma‎ßnahmen schrittweise angenommen werden. Unsere Gesetzgeber sind der Ansicht, dass diese Ma‎ßnahme, den Verkauf zu verbieten, die erwarteten Auswirkungen haben wird. Die meisten Geschäfte haben bereits im vergangenen Jahr nach dem 1. Juli fast automatisch gewechselt. In den Geschäften finden Sie entweder biologisch abbaubare Taschen oder dickere Kunststofftragetaschen.“




    Die Europäische Kommission hat Anfang dieses Jahres zwei gegen Rumänien in den Jahren 2017 und 2018 eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahren eingestellt. Die eine betraf die die Verringerung des Verbrauchs von Kunststofftaschen, die andere die Schadstoffe, die von mittelgro‎ßen Verbrennungsanlagen stammen. Das gab das rumänische Umweltministerium bekannt.