Tag: Kurzarbeit

  • Arbeitsmarkt in der Pandemie: 19% der Arbeitnehmer haben Job verloren

    Arbeitsmarkt in der Pandemie: 19% der Arbeitnehmer haben Job verloren

    Die meisten Rumänen, die während der Coronavirus-Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, sind zwischen 45 und 54 Jahre alt, kommen aus ländlichen Gebieten oder Kleinstädten und haben eine prekäre Ausbildung. Dies sind die Ergebnisse einer IPSOS-Studie, die zwischen dem 11. und 17. Mai 2020 in Rumänien durchgeführt wurde. Der Studie zufolge haben 19% der Befragten ihren Arbeitsplatz verloren, 16% wurden in die konjunkturelle Arbeitslosigkeit geschickt, 14% haben vor der Pandemie nicht gearbeitet und arbeiten auch jetzt nicht und 27% von ihnen gaben an, dass sich am Arbeitsplatz durch die Coronavirus-Pandemie nichts geändert habe.



    Viele Menschen arbeiten jetzt von zu Hause aus. Die meisten stammen aus Bukarest und haben eine höhere Ausbildung. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Frauen, junge Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, Menschen mit höherer Bildung. 22% der in der Studie befragten Personen arbeiten weiterhin am alten Arbeitsplatz. Die stabilsten Bereiche sind IT, Human Resources, Marketing.



    Angestellte in den Bereichen Buchhaltung, Finanzen, Transport, Tourismus, Call Center suchen aktiv nach neuen Jobs, auch au‎ßerhalb ihrer Ausbildungsbereiche. Dragoş Gheban, geschäftsführender Manager der Rekrutierungsplattform hipo.ro, fasst zusammen, wie der Arbeitsmarkt in Rumänien heute aussieht:



    Nach einer Analyse auf dem Karriereportal hipo.ro stellte sich heraus, dass die Bereiche mit den meisten Arbeitsplätzen derzeit folgende sind: an erster Stelle IT-Software und IT-Hardware, an zweiter Stelle der Finanzbereich, zu dem auch Arbeitsplätze im Banken- und Versicherungswesen gehören, an dritter Stelle Kundenbeziehungen, und hierunter haben wir die Supportleistungen, gefolgt von den Bereichen Vertrieb, der in letzter Zeit zugenommen hat, Engineering, Produktion, Beschaffung, Logistik und Personalwesen. Unsere Prognose für den nächsten Zeitraum ist, dass die Wiedereröffnung von Restaurants und Hotels, allgemein als HoReCa-Branche bekannt, die Möglichkeiten erhöhen wird. Auch im Verkaufsbereich wird der Umsatz wieder steigen und durch die Steigerung der Produktion werden sich die Unternehmen erholen.“




    Die Plattform hipo.ro hat auch eine virtuelle Jobmesse für Nachwuchskandidaten eingeführt; mehr dazu von Dragoş Gheban:



    Für Junioren gibt es gute Nachrichten. Wir haben eine virtuelle Messe gestartet, mit der wir versucht haben, viele Arbeitsmarktgelegenheiten für Junioren zu zentralisieren, und es ist uns gelungen, im Moment einige hundert Gelegenheiten anzubieten. Ich würde aber den Nachwuchskandidaten vorschlagen, mehr Zeit in den Rekrutierungsprozess zu investieren. Wir empfehlen den Junioren, sich für mehrere Programme zu bewerben, um sicher zu stellen, dass sie diesen Sommer nicht verschwenden und Zeit für ihre Karriere gewinnen.“




    Die IPSOS-Studie enthält auch Informationen über die emotionalen Reaktionen der Befragten. Nach der anfänglichen Panik entstand Besorgnis, vor allem bei den Frauen. 40% der Befragten waren optimistisch, und 38% standen unter Spannung und Stress. Männer sind gegenüber diesem emotionalen Stress widerstandsfähiger, besser informiert und pragmatischer. Frauen sind besorgter und zurückhaltender gegenüber einem Anpassungsplan. Menschen, die in der Produktion arbeiten, sind auch pragmatischer und optimistischer. Die im Dienstleistungsbereich arbeitenden Menschen sind besorgt und angespannt, aber sie fühlen sich im Vergleich zu Beschäftigten in anderen Bereichen in einer privilegierten Position.



    48% der Befragten, die von zu Hause aus gearbeitet haben, geben an, dass sie gern oder sogar sehr gern an ihren Arbeitsplatz zurückkehren möchten. 18% sagen, dass sie weniger dazu neigen, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Diejenigen, die am wenigsten an ihren Arbeitsplatz zurückkehren wollen, sind junge Menschen zwischen 25 und 45 Jahren, Personen mit Hochschulausbildung und Angestellte aus der Hauptstadt Bukarest. Und es gibt einen weiteren äu‎ßerst wichtigen Aspekt — das Lohnniveau auf dem Arbeitsmarkt. Für 39% der Befragten ist das Lohnniveau extrem wichtig. Für 38% der Befragten sind die Ausbildungs- und Weiterbildungskurse für berufliche Fähigkeiten besonders wichtig.



    Die rumänische Regierung hat durch das Arbeitsministerium konkrete Ma‎ßnahmen ergriffen, um den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die Arbeitsministerin Violeta Alexandru hat angekündigt, dass die Unterstützungsma‎ßnahmen für die am stärksten von der Krise betroffenen Berufskategorien beibehalten werden. Es handelt sich vor allem um Arbeitnehmer im Bereich HoReCa, im Tourismus oder im künstlerischen Bereich. Ministerin Violeta Alexandru:



    Die Regierung hat auf Initiative des Ministeriums für Arbeit und Sozialschutz vereinbart, dass die Unterstützungsma‎ßnahmen für die Beschäftigten von Unternehmen, deren Tätigkeit noch eingeschränkt ist, verlängert werden. Das gilt für Restaurants und Cafés, künstlerische Aktivitäten mit einem Publikum von über 500 Zuschauern, nämlich Aufführungen in Theatern und Kinos und andere Aktivitäten in Innenräumen. Beibehalten werden auch die Leistungen für Personen, die sich im Erziehungsurlaub befinden, sowie für Personen, die kurz vor der Beendigung der Erziehungszeit und kurz vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz stehen. Während der Zeit der restriktiven Ma‎ßnahmen infolge der Coronavirus-Pandemie werden wir weiterhin finanzielle Leistungen gewähren, nämlich Erziehungsgeld, Unterstützung für soziale Eingliederung und Unterstützung für Adoptionsurlaub.“

  • Nachrichten 13.06.2020

    Nachrichten 13.06.2020

    Der von den rumänischen Behörden am 15. Mai ausgerufene Warnzustand endet am Montag. Die Regierung plant, ihn zu verlängern, wobei eine Entscheidung in dieser Hinsicht auf der nächsten Regierungssitzung getroffen werden soll. Premierminister Ludovic Orban hat bekräftigt, dass es sich hierbei nicht um einen politischen Schritt handelt, sondern um eine Expertenmeinung angesichts des hohen Risikos einer zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie. Die Verlängerung des Warnzustands muss vom Parlament gebilligt werden, aber die Opposition sagt, dass sie nicht mehr dafür stimmen wird. Nach Ansicht des Interimspräsidenten der Sozialdemokratischen Partei, Marcel Ciolacu, sollte es stattdessen eine Zwischenstufe geben, die nicht länger als 15 Tage dauert. Offizielle Zahlen zeigen, dass in Rumänien in den letzten 24 Stunden 275 Neuinfektionen gemeldet wurden, wobei 171 Personen noch immer auf der Intensivstation liegen. Von den rund 21.700 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, sind 1.394 gestorben. Im Ausland hatten etwa 3.400 Rumänen das Virus und 114 sind gestorben.




    Die Rumänische Nationalbank hat davor gewarnt, dass die rumänische Wirtschaft im zweiten Quartal des Jahres aufgrund der Schlie‎ßung vieler Wirtschaftssektoren und des geringeren Binnen- und Auslandsverbrauchs als Folge der Coronavirus-Pandemie erheblich schrumpfen könnte. Viele rumänische Unternehmen und sogar ganze Sektoren mussten ihre Tätigkeit über Nacht unterbrechen, wobei die Bereiche Verkehr, Tourismus, Gastgewerbe, Freizeitaktivitäten, Industrie und Handel am stärksten betroffen waren. Die wirtschaftliche Nachfrage stieg im ersten Quartal des Jahres beträchtlich an, aber der Arbeitsmarkt erlebte im März einen plötzlichen Rückgang, dessen Auswirkungen durch das Kurzarbeitprogramm der Regierung etwas gemildert wurden, hei‎ßt es in einem Bericht der Nationalbank. Die Zahl der im Haushalt veranschlagten Arbeitsverträge hat jedoch in letzter Zeit zugenommen, und dieser Trend könnte sich mit dem Auslaufen der Regelung betreffend die Kurzarbeit fortsetzen. Nach Angaben der Nationalbank wird die Jahresinflationsrate auch nach einem deutlichen Rückgang im zweiten Quartal dieses Jahres bei über 3 % bleiben.




    Premierminister Ludovic Orban forderte am Samstag die Richter auf, Licht in den noch nicht aufgeklärten Fall der Bergarbeiterüberfälle vom 13. bis 15. Juni 1990 zu bringen und die Wahrheit herauszufinden. Der Premierminister sagte in einer Erklärung, dass das damalige kommunistische Regime unter Führung von Ion Iliescu, der gerade die Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte, zunächst auf die Sicherheitskräfte und dann auf die Bergarbeiter zurückgriff, “um die Würde junger Menschen, Intellektueller, Menschen mit starken antikommunistischen Überzeugungen mit Fü‎ßen zu treten”. Die Razzien der Bergarbeiter vom 13. bis 15. Juni beendeten einen massiven Protest gegen die linke Regierung, die nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur im Dezember 1989 an die Macht gekommen war. Am 13. Juni kam es zu gewalttätigen Zusammenstö‎ßen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Eine Gruppe von Bergarbeitern aus dem Jiu-Tal kam am folgenden Tag in Bukarest an, wandte Gewalt gegen Demonstranten und Passanten an und beschädigte die Hauptquartiere der historischen Parteien und Fakultäten sowie andere Gebäude. Damals wurden sechs Menschen getötet, fast 1.000 verletzt und mehrere Hundert illegal inhaftiert. Einige der Personen, die damals im Amt waren, wie Präsident Ion Iliescu, Premierminister Petre Roman und der stellvertretende Premierminister Gelu Voican Voiculescu sowie der damalige Direktor des rumänischen Geheimdienstes Virgil Magureanu werden im Rahmen eines Gerichtsverfahrens zu den Unruhen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Im Mai letzten Jahres gab das Oberste Kassations- und Strafgericht den Fall an die Staatsanwaltschaft zurück, um die Ermittlungen wieder aufzunehmen, nachdem es entschieden hatte, dass der von den Militärstaatsanwälten zusammengestellte Fall nicht rechtmä‎ßig sei. Im Jahr 2014 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass Rumänien die Ermittlungen zu den Razzien der Bergarbeiter von 1990 fortsetzen muss.

  • Arbeitsmarkt in Pandemie-Zeiten: Wird Heimarbeit zum dauerhaften Phänomen?

    Arbeitsmarkt in Pandemie-Zeiten: Wird Heimarbeit zum dauerhaften Phänomen?

    Anfang April startete die Europäische Kommission eine neue befristete Initiative zum Schutz von Arbeitsplätzen und Arbeitnehmern, die von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. Die Kommission hat ein neues Instrument für befristete Unterstützung zur Minderung des Arbeitslosigkeitsrisikos in Notfällen (SURE) vorgeschlagen. Es wird eine finanzielle Unterstützung von bis zu 100 Milliarden Euro in Form von Darlehen der EU an betroffene Mitgliedstaaten ermöglichen.



    In Rumänien war es während der Pandemie weit verbreitet, von zu Hause aus zu arbeiten, und die Arbeitnehmer konnten auf diese Weise ihren Arbeitsplatz behalten. Oana Constantinescu, Expertin für Humanressourcen, spricht über die Vorteile der Heimarbeit:



    Die Arbeit von zu Hause aus wird zumindest einige unserer Aktivitäten ersetzen können. Ich denke, die Pandemie hat bewiesen, was viele Experten nicht konnten, nämlich viele Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass die Arbeit von zu Hause aus mindestens genauso produktiv sein kann wie die Arbeit am Arbeitsplatz. Natürlich kann es keine dauerhafte Vereinbarung sein, die Situation, in der wir uns befinden, ist eine besondere. Einige von uns haben Kinder zu Hause, und es ist viel schwieriger, sich zu organisieren. Aber wenn es die Tätigkeit erlaubt, denke ich, dass wir mindestens zwei oder drei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten können, wobei die Leute genauso effizient sind.“




    In Zukunft könnte die Digitalisierung ein weiteres Mittel zur Vermeidung von menschlichen Kontakten bei gesundheitlichen Notfällen werden. Dies könnte zu einem umfassenden Umdenken in der Organisation von Unternehmen und Institutionen führen. Hier noch einmal Oana Constantinescu:



    Wenn wir an öffentliche Institutionen denken, besteht die Lösung vielleicht darin, die Beziehungen zur Öffentlichkeit zu digitalisieren und die Abläufe zu rationalisieren. Das kann bedeuten, dass durch die Automatisierung einige Positionen überflüssig werden, aber das muss nicht bedeuten, dass man Leute loswird, sondern dass man sie für andere Rollen in der Organisation ausbildet. Das bedeutet berufliche Umschulung und Veränderung der Kompetenzen, wovon wir schon jetzt ausgehen sollten. Vielleicht wird die Pandemie dafür sorgen, dass dies öfter geschieht.“




    Wenn man effizient von zu Hause aus arbeitet, basieren berufliche Beziehungen vollständig auf Vertrauen. Oana Constantinescu glaubt, dass die Erfüllung dieser Bedingung die Arbeit von zu Hause aus sehr effektiv machen kann:



    Was mich betrifft, so hat die Heimarbeit zwei Seiten. Erstens das Vertrauen, das der Arbeitgeber in die Mitarbeiter hat, und zweitens die Bereitstellung der notwendigen Ausrüstung, damit die Tätigkeiten mindestens so gut ausgeführt werden können wie am Arbeitsplatz. Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine sehr gute Organisation und Kommunikation mit dem Team, Planung und Computerkenntnisse. Es stimmt zwar, dass die Arbeit von zu Hause aus im Moment anstrengender ist, aber ich glaube, dass es bei guter Vorbereitung und der Entwicklung latenter Fähigkeiten klappen wird.“




    Marius Ciucă ist einer der Gründer der Plattform Job in Sibiu“, die Arbeitslosen im siebenbürgischen Hermannstadt hilft, Arbeit zu finden. In einem Webinar, das von der Young Initiative Association organisiert wurde, erklärte er, wie wichtig es ist, den richtigen Job zu finden:



    Wir haben ein paar Instrumente, mit denen wir erkennen können, wer wir sind, und dann können wir einen Job suchen. Wir haben den Holland-Test, der die Persönlichkeit der Kandidaten offenbart und aufzeigt, welche Bereiche gut zu ihnen passen, sowie eine SWOT-Analyse, die ihre Stärken, ihre Schwachpunkte, die Chancen, die sie ergreifen können, und die Gefahren aufzeigt. Darüber hinaus führen wir einen Test der Wahrnehmungen durch. Er zeigt, wie andere um uns herum uns wahrnehmen. Das ist nicht sehr wichtig, aber es liefert einige Hinweise darauf, was für uns geeignet sein könnte. Wir machen eine Liste von 10 Bekannten aus verschiedenen Umfeldern und stellen ihnen zwei Fragen, die sie sofort und ohne nachzudenken beantworten sollen. Welcher Beruf passt Ihrer Meinung nach am besten zu mir? Was ist meine beste Qualität?“




    Wir fragten Oana Constantinescu, wie Arbeitssuchende vorgehen sollten und was die richtige Einstellung ist:



    Menschen, die eine Arbeit suchen, sollten dies mit grö‎ßter Ernsthaftigkeit und Belastbarkeit angehen. Dinge geschehen niemals über Nacht. Die Suche nach einem Arbeitsplatz ist ein ganzes Projekt für sich. Es gibt Ablehnungen und Frustrationen darüber, keine Arbeit zu finden. Aber es müssen auch Kompromisse eingegangen werden, und ich denke, es ist wichtig, dass jeder seine Vorteile kennt und sie bei der Arbeitssuche hervorhebt. Ablehnungen haben viel mit der Tatsache zu tun, dass eine bestimmte Person für die Stelle ungeeignet sein kann. Die meisten Personalvermittler schauen darauf, wie gut ein Kandidat für den Arbeitsplatz geeignet ist, und junge Leute sollten sich informieren, sich mit Geduld bewaffnen und realistische Erwartungen haben.“




    Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik erreichte die Arbeitslosenquote in Rumänien im März 4,6% und lag damit deutlich über dem Vormonat. Derzeit sind die meisten neuen Arbeitsplätze in den Bereichen Vertrieb, Bauwesen, Call-Center, IT und Logistik verfügbar. Diese Bereiche können über 9.000 Arbeitsplätze bieten, die Kandidaten im ganzen Land zur Verfügung stehen.

  • Nach Corona-Krise: Präsident Iohannis rechnet mit der schnellen Erholung der Wirtschaft

    Nach Corona-Krise: Präsident Iohannis rechnet mit der schnellen Erholung der Wirtschaft

    Präsident Klaus Iohannis und das liberale Kabinett in Bukarest rechnen nach der Corona-Krise mit einer Wiederankurbelung der rumänischen Wirtschaft. Einige Werke haben unter besonderen Bedingungen ihre Tätigkeit wieder aufgenommen und die Regierung habe mit Programmen wie “IMM Invest”, das sich an kleine und mittlere Unternehmen richtet, in der Krise das Geschäftsumfeld unterstützt, erinnert Finanzminister Florin Cîțu: Im Vergleich zur Finanzkrise von 2008, haben wir jetzt das Kurzarbeitergeld aus dem Staatshaushalt bezahlt, damals mussten die Unternehmen dafür zahlen. Das bedeutet, dass die Unternehmen über finanzielle Ressourcen noch verfügen sollen. Wir haben zwei Hauptma‎ßnahmen ergriffen: Kurzarbeit und Investitionsprogramme für kleine und mittlere bzw für gro‎ße Unternehmen, die ihre Produktionskapazität aufrechterhalten haben. Keine Arbeitsplätze wurden gestrichen die Menschen können nach Lockerung des Lockdowns wieder arbeiten gehen”.



    Darüber hinaus hat Klaus Iohannis diese Woche mit Vertretern des Geschäftsumfeldes über ein Konjunkturprogramm für die kommende Zeit diskutiert. Dabei plädierte Iohannis für eine massive Steigerung der öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur, mit besonderem Schwerpunkt auf einheimischen Produkten: “Zu den Prioritäten des Konjunkturprogramms, das die Regierung umzusetzen möchte, gehört die massive Steigerung der Investitionen in Energie, Verkehr, Gesundheit. Wir sprechen über ein Projekt für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes. Hochwertige einheimische Produkte sind eine Ressource, die besser gefördert werden soll. Wir werden auch bedeutende Investitionen in Schlüsselsektoren der Wirtschaft wie Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Energiesicherheit und Gesundheit unterstützen”.



    Der Plan scheint jedoch Vertreter der Opposition nicht zu überzeugen. Der Sprecher der sozial-demokratischen Partei Lucian Romașcanu, sagte dazu: “Wir möchten Präsident Iohannis daran erinnern, dass das Parlament, das er immer wieder kritisiert, für eine Reihe von wirtschaftlichen und sozialen Ma‎ßnahmen gestimmt hat, wie z.B. den zinslosen Zahlungsaufschub der monatlichen Bankraten, den Aufschub der Zahlung von Strom-, Wasser- und Gasrechnungen und Mieten sowie Steuererleichterungen für Unternehmen. Von all diesen Gesetzen hat sich Klaus Iohannis dafür entschieden, einige dem Parlament zur erneuten Debatte zurückzuschicken, andere hat das liberale Kabinett beim Verfassungsgericht angefochten und wieder andere zögert der Staatschef zu promulgieren. ” Unzufriedenheit ist allerdings auch in den Reihen der Sozialpartner zu spüren. Der Nationale Gewerkschaftsverband begrü‎ßt zwar die Initiative des Staatsoberhauptes, Vertreter der Wirtschaft zu Beratungen einzuladen, fordert Klaus Iohannis jedoch auf, einen ähnlichen Dialog auch mit Vertretern der Arbeitnehmer aufzunehmen.


  • Die Automobilwerke Dacia und Ford nehmen die Arbeit wieder auf

    Die Automobilwerke Dacia und Ford nehmen die Arbeit wieder auf

    Der Europäische Verband der Automobilhersteller hat Ende April eingeschätzt, dass die im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ergriffenen Ma‎ßnahmen mehr als 1,1 Millionen Beschäftigte in diesem Bereich betrafen und dass die Produktion mehr als 2 Millionen Fahrzeuge verloren hatte. Die Daten zu Rumänien zeigten, dass es sich um mindestens 20 Tausend Arbeitsplätze und eine nicht realisierte Produktion handeln würde, die sich 69.000 Autos näherte.



    “Die lokale Autoproduktion hatte im Februar 2020 mit einer jährlichen Steigerung von fast 8% gegenüber dem Vorjahresmonat an Schwung gewonnen, nachdem sie im Jahr 2019 um etwa 3% gestiegen war”, erinnerte sich Elena Geageac, Beraterin von Deloitte Rumänien, und präzisierte, dass dieser Sektor 37% der rumänischen Exporte liefert. Abgesehen von den Zahlen gehört die rumänische Autoindustrie sicherlich zu den am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren, da die beiden gro‎ßen lokalen Automobilhersteller – Automobile Dacia und Ford Romania – gleich nach dem Verhängen des durch die COVID-19-Pandemie verursachten Ausnahmezustands ihre Tätigkeit in der zweiten Märzhälfte eingestellt haben.



    Gleichzeitig haben die Hersteller von Autoteilen, die mit den beiden genannten gro‎ßen Herstellern sowie mit anderen Partnern au‎ßerhalb Rumäniens Geschäftsbeziehungen unterhalten, ihre Tätigkeit vorübergehend reduziert oder sogar eingestellt. Die, wenn auch nur schrittweise, Wiederaufnahme der Produktion in den Dacia-Werken in Mioveni und bei Ford in Craiova, beide in Südrumänien, wurde von den Angestellten der beiden Unternehmen, wo die Kurzarbeit eingeführt worden war, sehnlichst und hoffnungsvoll erwartet.



    In Mioveni beschloss der französische Renault-Konzern, die Tätigkeit ab dem 21. April in zwei Werken auf freiwilliger Basis schrittweise wieder aufzunehmen. Ab dem 4. Mai haben auch die übrigen Beschäftigten in Mioveni wieder ihre Arbeit aufgenommen. Ebenfalls am 4. Mai nahm der amerikanische Hersteller Ford schrittweise, in einer einzigen Schicht, die Produktion in Rumänien wieder auf, gleichzeitig mit der Produktion in Deutschland und Spanien. Etwa 3.000 der rund 6.000 Ford-Beschäftigten in Craiova kehrten unter verschärften Schutzbedingungen an ihren Arbeitsplatz zurück.



    Während des gesamten Zeitraums, in dem die Produktionstätigkeit unterbrochen war, wurden Ma‎ßnahmen zum Schutz der Beschäftigten im Hinblick auf ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz getroffen. Es handelt sich um Hygiene- und Sicherheitsma‎ßnahmen, die rigoros umgesetzt wurden. Ferner wurden die Mitarbeiter darüber informiert, dass sie die zum Schutz ihrer Gesundheit und der Gesundheit ihrer Kollegen getroffenen Entscheidungen genau befolgen müssen. Zu den Schutzma‎ßnahmen gehören die Installation von Temperaturscannern an jedem Zugangstor, das Tragen von Schutzmasken und die Einhaltung des empfohlenen Abstands zu den Arbeitskollegen. Die Mitarbeiter erhalten geeignete Reinigungs- und Hygienematerialien, und es werden auch Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass der Weg der Angestellten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz sicher ist.

  • Nachrichten 23.04.2020

    Nachrichten 23.04.2020

    Weitere 14 Coronavirusinfizierte Menschen sind in Rumänien gestorben, die Zahl der Todesfälle erreichte 541 – dies teilte die Gruppe für strategische Kommunikation am Donnerstag mit. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle hat 10.000 überschritten. Im Ausland sind fast 1.000 Rumänen als infiziert mit dem neuen Coronavirus bestätigt worden, die meisten von ihnen in Italien. 66 rumänische Staatsbürger starben im Ausland an den Folgen von Coronavirusinfektionen. Präsident Klaus Iohannis betonte, dass die jüngsten Daten zu den COVID-19-Fällen zeigen, dass es einen Aufwärtstrend der Epidemie gibt, und daher müssen die soziale Distanz und die Hygienemaßnahmen streng eingehalten werden. Der Gesundheitsminister, Nelu Tătaru, sagte seinerseits, dass Rumänien einen Höhepunkt der Pandemie erreichen werde und dass es nur vom Verhalten der Bevölkerung abhänge, ob die Zahl der Fälle auf einem Niveau von 10.000-12.000 bleiben oder auf 15.000 ansteigen werde.



    Die rumänischen Behörden begrüßen die Geste von Papst Franziskus, fünf Lungenbeatmungsgeräte und medizinisches Material für das Kreiskrankenhaus Suceava (Nordosten) zu spenden, die für die Behandlung von Patienten mit Coronavirus-Infektionen bestimmt sind. Dies erklärte das Außenministerium in Bukarest am Donnerstag. Das rumänische Außenministerium würdigt die Initiative als Zeichen der Solidarität Seiner Heiligkeit mit Rumänien bei den anhaltenden Bemühungen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie auf nationaler Ebene und als Beweis für die ausgezeichneten Beziehungen und die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Rumänien und dem Heiligen Stuhl. Das Bukarester Außenministerium betonte auch, dass das rumänische Volk die Erinnerung an den apostolischen Besuch von Papst Franziskus in Rumänien vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2019 wach hält. Bei besagtem Besuch war der Heilige Vater in allen historischen Regionen Rumäniens anwesend.



    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Donnerstag als Entscheidungsgremium die Gesetzesinitiative angenommen, die eine Hinterbliebenenrente in Höhe von 75% des Gehalts des überlebenden Ehegatten und der Kinder des medizinischen Personals vorsieht, die im Kampf mit COVID 19 ihr Leben verloren haben. Es wurde auch genehmigt, einen Bonus von 10% für diejenigen zu gewähren, die ihre Steuern pünktlich zahlen. Die Abgeordneten beschlossen auch, dass alle diejenigen, die Bankkredite haben, von der Stundung der Steuersätze profitieren können, unabhängig davon, ob ihr Einkommen von der Krise betroffen ist oder nicht. Es wird auch akzeptiert, die Steuersätze für Landwirte, deren Ernten in diesem Jahr durch die Dürre beeinträchtigt wurden, um höchstens 18 Monate zu verschieben.



    Die Regierung in Bukarest hat auf die Einführung der Kurzarbeit für Staatsbedienstete verzichtet – kündigte Premierminister Ludovic Orban am Donnerstag an. Er erklärte, dass ein großer Teil der Beschäftigten in öffentlichen Einrichtungen, wie Ärzte, Polizei oder Militär, an der, wie er es nannte, vordersten Front im Kampf gegen COVID-19 beteiligt ist. Nach Angaben der Nationalen Agentur für Beschäftigung wurden im März, mitten in der Pandemie, für 570.000 Beschäftigte des privaten Sektors Anträge auf Kurzarbeit gestellt. Premierminister Orban sagte auch, dass die Exekutive Maßnahmen ergreifen werde, damit Menschen aus gefährdeten Kategorien kostenlos Gesichtsmasken erhalten. Nach dem 15. Mai, wenn der Notzustand endet, werden die Einschränkungen der Freizügigkeit der Personen nicht verlängert. Die Bürger werden jedoch verpflichtet, in geschlossenen öffentlichen Räumen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln Gesichtsmasken zu tragen. Őffentliche Versammlungen bleiben weiterhin streng verboten.



    Die europäischen Länder sollten wachsam bleiben und sehr aufmerksam sein, wenn sie eine Lockerung der Restriktionen zur Eindämmung der Coronavirusinfektionen inn Betracht ziehebn. Dies erklärte am Donnerstag der Direktor des Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation, Hans Kluge. Fast die Hälfte der weltweiten COVID-19-Infektionsfälle sind in Europa gemeldet worden, das sind 1,2 Millionen Infizierte. Weltweit gibt es 2,5 Millionen mit Coronavirus infizierte Menschen, von denen fast 180.000 gestorben sind.



    Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat am Donnerstag angekündigt, dass die neue Coronavirus-Krise bestimmten Ländern einen Vorwand bieten könnte, repressive Massnahmen aus Gründen zu ergreifen, die nicht mit der Pandemie zusammenhängen. Er warnte, dass diese Länder Gefahr laufen, die Pandemie in eine Menschenrechtskrise zu verwandeln, was inakzeptabel wäre. Herr Gutteres hat einen UN-Bericht veröffentlicht, der aufzeigt, wie die Menschenrechte die Reaktion auf COVID-19 und die Erholung von der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Krise, mit der die Welt konfrontiert ist, leiten können und müssen. Antonio Guterres fügte hinzu, dass die Welt sehen könne, dass das Virus nicht diskriminiert, seine Auswirkungen aber schon. Dem UN-Bericht zufolge sind Migranten, Flüchtlinge und Vertriebene die am stärksten gefährdeten Kategorien. 131 Länder haben ihre Grenzen geschlossen, wobei nur 30 von ihnen eine Ausnahme für Asylsuchende machen.



    Seit 1996 wird auf Initiative der UNESCO am 23. April der Weltbuch- und Urheberrechtstag begangen. An diesem Tag starben 1616 drei große Schriftsteller der Welt: der Engländer William Shakespeare, der Spanier Miguel de Cervantes und der in Spanien geborene Inka Garcilaso de la Vega. Der 23. April ist auch der Geburtstag von Schriftstellern wie Maurice Druon, Vladimir Nabokov, Josep Pla und Manuel Mejía Vallejo. Die UNESCO hat den 23. April zum Welttag des Buches und des Urheberrechts erklärt, um angesichts des starken Rückgangs der Lesegewohnheiten in der ganzen Welt das Lesen zu fördern. Alle Länder der Welt begehen den Tag, indem sie Veranstaltungen zur Ehrung von Büchern, Schriftstellern, Verlegern, Buchhändlern, Bibliothekaren und natürlich Lesern durchführen. Zu den Veranstaltungen gehören Buchausstellungen und öffentliche Lesungen. In diesem Jahr wird der Welttag des Buches und des Urheberrechts im Zusammenhang mit der Coronaviurs-Pandemie auf besondere Weise begangen. In Rumänien steht die 8. Ausgabe der Open Books Night unter dem Motto celebrate books from #home. Alle Leser, Erwachsene und Kinder, sind eingeladen, die Freude am Online-Lesen zu teilen.



    Der französische Konzern Renault hat am Donnerstag vor dem Hintergrund der Coronaviurs-Pandemie einen Rückgang seiner Einnahmen im ersten Quartal 2020 um mehr als 19% verzeichnet. Der weltweite Absatz von Renault ist um fast 26% gesunken, in Europa um 36%. Besonders betroffen ist die Marke Dacia, die in Europa einen Zulassungsrückgang von 44,5% verzeichnete. Die Produktion in der Dacia Mioveni-Fabrik in Südrumänien wurde am Dienstag nach dem Prinzip der Freiwilligkeit teilweise wieder aufgenommen Dacia wurde 1999 von der Renault-Gruppe übernommen. Im Jahr 2004 mit dem neuen Modell Logan wieder eingeführt, ist Dacia zu einem wichtigen Akteur auf dem europäischen Automobilmarkt geworden.

  • 09.04.2020

    09.04.2020

    441 neue Fälle von Menschen, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, wurden seit der letzten Mitteilung in Rumänien registriert, die Gesamtzahl der Erkrankungen beläuft sich auf 5.202, berichtete die Gruppe für Strategische Kommunikation am Donnerstag. Von den Infizierten wurden 647 Personen für geheilt erklärt und aus dem Krankenhaus entlassen. Laut der zitierten Quelle sind 229 Menschen, bei denen COVID-19 diagnostiziert wurde, gestorben. Die ersten Neuinfektionen wurden am Mittwoch gemeldet. Dabei handelt es sich um zwei Rumänen, die im März aus Italien kamen und 10 Tage nach ihrer Entlassung aus dem Institut Matei Balş in Bukarest erneut mit Covid-19 bestätigt wurden. Im Ausland gibt es 679 infizierte Rumänen, die meisten davon in Italien, 38 sind gestorben.




    Die Regierung in Bukarest erwartet nach der durch das neue Coronavirus verursachten Krise einen wirtschaftlichen Rückgang zwischen 1% und 3%. Ein genauer Prozentsatz könne nach dem 15. April berechnet werden – sagte Premierminister Ludovic Orban in einem privaten Fernsehsender. Er erklärte, dass bereits etwa 30% der Wirtschaft betroffen wurden und die Haushaltseinnahmen stark geschrumpft sind. Der Premierminister sagte auch, dass eine weitere, noch nicht bekannte Variable ist, wie andere Volkswirtschaften in der Europäischen Union reagieren werden, da viele der Unternehmen in Rumänien von den Unternehmen der Gemeinschaft abhängen. Orban forderte die Regierung auf eine Verordung zu prüfen, dernach Beamte abwechseln für zwei Wochen Kurzarbeit antretten. Er rechtfertigte diesen Vorschlag als Solidarität mit dem privaten Bereich und als eine Ma‎ßnahme zur sozialen Distanzierung.




    Fluggesellschaften müssen Kunden für Flüge entschädigen, die wegen der Coronavirus-Pandemie gestrichen wurden – so die europäische Verkehrskommissarin Adina Vălean, zitiert von Reuters. Sie hat damit Anträge von Fluggesellschaften abgelehnt, die europäischen Regeln in diesem Bereich zu lockern. Adina Vălean erklärte, dass eine viel breitere Unterstützung seitens der europäischen Institutionen erforderlich sei, um die Regelungen für Fluggesellschaften zu ändern. Die Fluggesellschaften beantragten auch staatliche Unterstützung, da die Rückzahlung des Geldes für Hunderttausende von Tickets zum Bankrott führen würde. In Rumänien kündigte Verkehrsminister Lucian Bode am Mittwoch an, dass Bukarest mit der Europäischen Kommission über eine finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 130 Millionen Euro diskutiert. Die Gelder seien für die rumänischen Fluggesellschaften TAROM und Blue Air, die von der durch die Pandemie ausgelösten Krise stark betroffen sind.




    Die Zahl der offiziell registrierten Coronavirus-Fälle weltweit hat 1,5 Millionen überschritten, während fast 89.000 Menschen starben und 330.000 geheilt wurden. In den Vereinigten Staaten, dem Land, in dem die Pandemie am schnellsten vorangeschritten ist, gab es über 430.000 Erkrankungen und fast 15.000 Todesfälle. Europa ist jedoch nach wie vor der am stärksten betroffene Kontinent mit mehr als 770.000 Fällen von Infektionen und 61.000 Todesfällen. Die meisten Fälle sind in Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland zu verzeichnen. Andererseits schlug die Europäische Kommission am Mittwoch vor, alle nicht lebensnotwendigen Reisen in die EU bis zum 15. Mai zu verbieten und damit die derzeitigen Beschränkungen zu verlängern. Nach Ansicht der Kommission sollten die Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des neuen Coronavirus mehr als 30 Tage lang angewendet werden, um wirksam zu sein. Gleichzeitig forderte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Mitgliedstaaten der Union auf, die Ausfuhrverbote für Medikamente aufzuheben, um Versorgungsengpässe in der Gemeinschaft zu vermeiden. Das Europäische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention warnte, dass es noch keine Anzeichen dafür gebe, dass Europa den Höhepunkt der Epidemie erreicht habe.




    Die Finanzminister der Europäischen Union nehmen heute die am Mittwoch unterbrochenen Gespräche wieder auf. Diese haben zu letzt 16 Stunden gedauertet, aber nicht zu einer Einigung über eine stärkere Unterstützung der vom Coronavirus betroffenen Volkswirtschaften führten. Diplomatische Quellen, die von Nachrichtenagenturen zitiert werden, sagen, dass ein Streit zwischen Italien und den Niederlanden über die Bedingungen für die Gewährung von Krediten an Regierungen, die die Pandemie bekämpfen, den Fortschritt blockiert habe. Die Finanzminister versuchen, sich auf ein Ma‎ßnahmenpaket zur Unterstützung von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zu einigen. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte die gemeinsame europäische Antwort das grö‎ßte finanzielle Unterstützungsprogramm der Welt hervorbringen, das das Programm der Vereinigten Staaten übersteigt, schätzt Reuters. Die Directoarea Fondului Monetar Internaţional, Kristalina Gheorghieva, warnte, die heutige Pandemie sei die schwerste Wirtschaftskrise seit der aus dem Jahre 1929.




    Für gläubige Juden auf der ganzen Welt begann gestern Abend das Pesah-Fest, das an das Verlassen der ägyptischen Knechtschaft erinnert. Bei dieser Gelegenheit ermutigte der Präsident der Föderation der jüdischen Gemeinden Rumäniens, Dr. Aurel Vainer, die Juden in Rumänien, sich in Geduld, Weisheit und Optimismus zu übeb und die Anordnungen der Behörden zu respektieren. Traditionell treffen sich die jüdischen Familien – Eltern, Gro‎ßeltern, Enkelkinder – anlässlich dieses Feiertages. Dieses Jahr wird es, vor dem Hintergrund der Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, zu denen auch Bewegungseinschränkungen gehören, nicht so sein.



    WETTER – Das Wetter in Rumänien ist heute sehr schön und warm. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 14 und 24 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 20 Grad gemessen.

  • Neue Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie

    Neue Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie

    Der Senat in Bukarest gab gestern grünes Licht für den von der sozialdemokratischen Opposition initiierten Gesetzesvorschlag, das eine Rente für die Kinder oder den überlebenden Ehepartner von Ärzten, Krankenschwestern und Gesundheitspersonal vorsieht, die im Kampf gegen das Coronavirus gestorben sind. Dies entspräche 75% des Gehalts des Verstorbenen.Der sozialdemokratische Senator Florin Ortan sagte:




    “Die Nation befindet sich im biologischen Krieg gegen einen unsichtbaren Feind, der tödliches Potenzial hat. Wir alle glauben, dass wir diesen Krieg gewinnen werden. Aber wir werden nicht alle Schlachten gewinnen, weder in organisatorischer Hinsicht – und sehen wir uns die Beispiele Suceava, Deva, Arad an – noch in medizinischer Hinsicht. Die Initiatoren hoffen, dass diese Ma‎ßnahme keine Nutznie‎ßer haben wird”.




    Der liberale Senatsvorsitzende Daniel Fenechiu sagte seinerseits, dass seine regierende Partei, dem medizinischen Personal, das gegen das Coronavirus kämpft, dankbar ist und volle Dankbarkeit für diese Bemühungen verdient:




    “Die Ärzte verdienen volle Dankbarkeit und alle Bemühungen für das, was sie an vorderster Front tun. Heute müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um Ärzte zu motivieren und die volle Unterstützung der Gesellschaft für das, was sie tun, für ihre Mission und ihre Bedeutung zu zeigen”.




    Die Union Rettet Rumänien (USR), die dritte parlamentarische Kraft, ist der Ansicht, dass es sich bei der Ma‎ßnahme nicht um ein Privileg, sondern um ein Mindestrecht handelt, das dem medizinischen Personal gewährt wird, während der Ungarnverband(UDMR) glaubt, dass es sich um eine Ma‎ßnahme handelt, die das Leiden der Überlebenden der Verstorbenen in irgendeiner Weise lindern kann. Die Schlussabstimmung obliegt nun der Abgeordnetenkammer.




    In der Zwischenzeit erwägt die Regierung in Bukarest im Rahmen derselben Reihe sozioökonomischer Ma‎ßnahmen, die im Zusammenhang mit dem COVID-19-Notstand ergriffen wurden, die Idee, Staatsangestellte im Gegenzug für 15 Tage in die Kurzarbeit zu schicken. Die Ma‎ßnahme betreffe Angestellte von nicht wesentlichen öffentlichen Einrichtungen im Kampf gegen das neue Coronavirus, erklärte Premierminister Ludovic Orban einem Fernsehsender:




    “Wir haben über einen Mechanismus nachgedacht, der mit einer Verordnung eingeführt werden soll, die sich in gewisser Weise auch mit den Möglichkeiten zur Vermeidung des Risikos einer Verbreitung des Virus befasst. Es handelt sich um einen relativ einfachen Mechanismus, bei dem die Mitarbeiter so aufgeteilt werden, dass sie abwechselnd dafür sorgen können, dass die öffentlichen Institutionen funktionsfähig bleiben. Die Hälfte der Beschäftigten arbeitet 15 Tage, während die andere Hälfte in Kurzarbeit geht und mit 75 % des Gehalts bezahlt werden. Die restlichen 15 Tage gehen die anderen zur Arbeit. Der Mechanismus muss das Funktionieren der öffentlichen Institutionen gewährleisten, also des Bereichs, der nicht direkt an der Umsetzung der Ma‎ßnahmen beteiligt ist”.




    Die Gesetzesinitiative über die Kurzarbeit für öffentliche Einrichtungen wurde ebenfalls in einem sozialen Netzwerk von der Arbeitsministerin Violeta Alexandru angekündigt, die erklärte, dass Konsultationen stattfinden werden – auch mit den lokalen Behörden – aber dass dies eine angenommene Entscheidung sei.

  • Nachrichten  31.03.2020

    Nachrichten 31.03.2020

    In Rumänien hat die Zahl der bestätigten Fälle von Coronavirusinfektionen 2.245 erreicht, von denen etwa 600 Fälle in Suceava im Nordwesten gemeldet wurden. 285 Mitarbeiter des Gesundheitssystems gehören zu den bestätigten Fällen. 220 Infizierte sind geheilt worden. Nach Angaben der Strategischen Kommunikationsgruppe befinden sich mehr als 11.500 Menschen in Quarantäne und fast 125.000 in Isolation. 78 Menschen sind an der COVID-19-Infektion gestorben. Staatspräsident Klaus Iohannis hat nach einem Krisentreffen mit Premierminister Ludovic Orban und anderen Mitgliedern der Regierung den rumänischen Ärzten eine Unterstützungsbotschaft geschickt – sie stünden im Kampf gegen COVID 19 an vorderster Front.


    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hatte
    am Dienstag auf Einladung der israelischen Seite ein Telefonat mit seinem
    israelischen Amtskollegen Reuven Rivlin. Angegangen wurden die durch das neue
    Coronavirus verursachte epidemiologische Krise und die Kooperationsmethoden zur
    Bekämpfung der Ausbreitung. Präsident Iohannis stellte die Maßnahmen der
    rumänischen Behörden zur Identifizierung und Behandlung von COVID-19-Patienten
    sowie zur Verhinderung der Übertragung des SARS-CoV-2-Virus vor. Andererseits
    wurde die enge Freundschaftsbeziehung zwischen den beiden Staaten
    hervorgehoben, die auf gemeinsamen Interessen beruht. Die Präsidialverwaltung erklärte,
    Präsident Iohannis habe die Einladung an die israelische Seite wiederholte,
    unserem Land nach dem Ende der durch die SARS-CoV-2-Pandemie ausgelösten Krise
    einen Besuch abzustatten, Einladung, die von Reuven Rivlin angenommen wurde.


    Der rumänische Innenminister Marcel Vela hat am Montagabend durch die 5. Militärverordnung seit Ausrufung des Notstands die Aussetzung der Flüge zwischen Spanien und Rumänien ab dem 31. März um 14 Tage verlängert. Das gleiche gilt für die Flugverbindungen zwischen Italien und Rumänien – sie werden ebenfalls für weitere 14 Tage ab dem 6. April ausgesetzt. Die gesamte Stadt Suceava sowie 8 umliegende Gemeinden werden abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt. Alle Zufahrtswege zur Stadt werden von der Armee und der Polizei bewacht. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem mehr als ein Viertel der bestätigten Fälle von COVID 19 in Rumänien in Suceava gemeldet wurden.



    Die Verordnung der rumänischen Regierung über die Kurzarbeit steht auf der Tagesordnung der Sitzung des Senates, der über dieses Dokument per Videokonferenz abstimmen könnte. Gemäß der Verordnung können Arbeitnehmer eines Unternehmens die Fortzahlung von 75% des Lohns in Anspruch nehmen. Die Mittel für die Unternehmen, die ihre Tätigkeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie reduzieren, werden auf der Grundlage einer eidesstattlichen Erklärung gewährt. Der Staat übernimmt 75 % des durchschnittlichen Bruttolohns, jedoch nicht mehr als etwa 475 Euro. Das Geld wird für die Dauer des Notstands gewährt. Auch Athleten bekommen Kurzarbeitergeld.



    In der Republik Moldau sind 300 COVID-19-Fälle bestätigt worden. Die Behörden haben nicht nur mit einem prekären Gesundheitssystem zu tun, sondern auch mit einem Ansturm moldauischer Bürger im Ausland, die zurück ins Land drängen. Über 200 Moldauer steckten am Montag auf einem Pariser Flughafen fest, weil ihr Charterflug aus der Moldau nicht die Genehmigung der Behörden in Chisinau erhielt, so der Korrespondent von Radio Rumänien in der Moldau. Die Rückkehr der Bürger aus dem Ausland störe den prorussichen Präsidenten Igor Dodon im Kontext der Wahlen im Herbst. Nichtamtlichen Daten nach lebt eine Million Moldauer außerhalb der Landesgrenzen. Der rumänische EVP-Europaagbeordnete Sigfried Mureşan teilte am Montag mit, dass die Europäische Kommission 140 Millionen Euro für Notfälle in der Moldau und den anderen Ländern der östlichen Partnerschaft freigeschaltet habe.



    Die spanische Außenministerin Arancha Gonzalez hat am Dienstag eine Erhöhung des EU-Haushalts vorgeschlagen, um die Auswirkungen der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Krise zu bekämpfen. Sie sagte, die Europäische Zentralbank und die Europäische Kommission hätten zwar angekündigt, dass sie in diesem Sinne Anstrengungen unternehmen, betonte aber, dass sie mehr Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten erwarten. In einem weiteren Schritt werden die Finanzminister der Eurozone bei den für den 7. April geplanten Gesprächen die Finanzinstrumente zur Unterstützung der Wirtschaft der Region vorstellen, kündigte der Präsident der Eurogruppe Mario Centeno an.

  • Reaktionen auf den Notzustand

    Reaktionen auf den Notzustand

    Präsident Klaus Iohannis hat am Montag den Notzustand ausgerufen. Kurz darauf sagte der Leiter des Büros des Premierministers, Ionel Danca, dass die Ma‎ßnahme erforderlich ist, um die besten Entscheidungen, im Umgang mit der Coronavirus-Krise zu treffen. Der rumänische Beamte wies darauf hin, dass die Rechte und Freiheiten der Bürger so wenig wie möglich beeinträchtigt werden und dass die Regierung somit in der Lage sein wird, rasch Ma‎ßnahmen zu ergreifen, um die notwendige Versorgung mit sanitären und medizinischen Geräten sicherzustellen. Über den Erlass soll am Donnerstag im Parlament abgestimmt werden.



    Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer und Interims-Vorsitzende der Sozialdemokraten, Marcel Ciolacu, hat die liberale Regierung aufgefordert, Ma‎ßnahmen zu ergreifen, um Unternehmen, die in Folge der Coronavirus-Epidemie Verluste erleiden, als auch die Bevölkerung finanziell zu unterstützen. Dabei zählte Ciolacu die Aussetzung der Zahlung von Bankkrediten sowie die Begrenzung der Preise für Versorgungsunternehmen, Gas, Energie, Telefon-, Fernseh- und Internetdienste über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten auf. Die Sozialdemokratische Partei will, dass die Regierung die Kurzarbeit über einen bestimmten Zeitraum in Höhe von bis zu 75 % bezahlt, die Mehrwertsteuerkosten zurückerstattet und alle ausstehenden Leistungen für Krankenurlaub bezahlt werden.



    Die Entscheidung des Präsidenten, den Notstand auszurufen, ist gut, hat aber Klärungsbedarf, denn es hat Panik unter den Menschen verursacht, die nicht wissen was sie erwartet, sagte der Vorsitzende von PLUS-Partei, der Europaabgeordnete Dacian Ciolos. Er wies auf die Ma‎ßnahmen der Europäischen Kommission, einschlie‎ßlich der Investitionsinitiative aus Antwort auf die COVID-19-Krise hin. Die Initiative setzt ungenutzte Kohäsionsfonds ein, und Rumänien kann so von den über 3 Milliarden Euro profitieren, die dem Land zur Verfügung gestellt werden, so Dacian Ciolos weiter.



    Politische Beobachter gehen davon aus, dass in nächster Zeit weitere solche Empfehlungen und Forderungen an die Orban-Regierung gestellt werden. Das Kabinett von Ludovic Orban wurde am Samstag vereidigt, nachdem es von Senatoren und Abgeordneten von allen Seiten des politischen Spektrums gewählt wurde, obwohl es nur 20 % der Sitze im Parlament innehat, und ist ihnen somit verpflichtet.